Wünsche von zeusy ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Wünsche „Wünsche haben meist eine nichttragbare Konsequenz. Das Glück einen Wunsch erfüllt zu bekommen, ist wohlmöglich sehr erquickend. Doch die Waage des Schicksals gleicht das Glück eines Wunsches bei jemand anderen aus. Darauf zu hoffen einen Wunsch erfühlt zu bekommen, bestärkt einen nur daran, nicht alles Mögliche selbst zu unternehmen, um etwas zu erschaffen. Also warum nochmal sollte ich mir etwas wünschen? Etwa, damit ich ihr Gewissen beruhige? Damit sie ihrer heroischen Tat an diesem Tag nachgegangen sind? Oder damit sie ihren kleinen Gryffindorfreunden erzählen können, was sich die schmierige, kleine, alte Fledermaus aus den Kerkern so wünscht? Nun Mr. Potter, sperren sie die Ohren auf. Ich habe tatsächlich einen Wunsch. Ich wünschte sie würden mich in Ruhe lassen. Ich danke ihnen, dass sie den dunklen Lord beseitigt haben, ich danke ihnen auch, dass sie wiedererwarten mein Leben gerettet haben, aber ich wünschte ich würde sie nicht andauernd ertragen müssen. Sie nicht ständig sehen müssen und das sie nicht andauernd irgendwelche Kessel in die Luft sprengen würden. Da sie meinen Wunsch nun kennen, würde ich es begrüßen, wenn sie mein Büro verlassen würden.“ Severus Snape saß hinter seinem Schreibtisch und nahm sich die nächste Pergamentrolle eines Schülers. Er sah nicht nochmal auf, selbst nicht als nach fünf Minuten die Tür sich schloss. Für ihn war das Thema Weihnachtswunsch damit gegessen. Harry Potter hatte den dunklen Lord besiegt in einer finalen Schlacht in seinem siebten Jahr auf Hogwarts. Alle damaligen Schüler wiederholten das Jahr für einen ordentlichen Abschluss, so auch Harry Potter. Und gerade dieser junge Mann fragte ihn nach einem Wunsch. Ihn den verbitterten, rachsüchtigen Tränkemeister. Minerva McGonagall war immer noch Direktorin von Hogwarts, Severus wollte nur wieder als Tränkeprofessor unterrichten. So saß er jetzt auch in seinem alten Büro in den Kerkern und korrigierte die Aufsätze seiner Schüler. Am Abend, mit einem Glas Feuerwiskey, saß der dunkelhaarige Professor in einem gemütlichen Sessel vor dem Kamin und dachte nochmals über die Frage nach, ob er einen speziellen Weihnachtswunsch hatte. Er dachte an vieles, Zaubertrankzutaten, neue Kessel, beeindruckende Rezepte – vielleicht auch eine Familie. Schließlich war er fast 40 und immer noch allein ohne Frau und Kind. Aber die einzigste Frau, die er je liebte war Tot und kein Wunsch würde sie wieder zum Leben erwecken. Also hatte es doch keinen Zweck sich etwas zu wünschen. Er lehrte sein Glas und ging zur Nacht. Im Turm der Gryffindors, saß Harry auf dem Fensterbrett in seinem Schlafsaal. Es war ruhig, kein Wunder vor ein paar Stunden fuhren alle in die Ferien, selbst Ron ist gefahren zusammen mit Hermine. Nur er war hier. Zu den Dursleys wollte er nicht zurück und noch hatte er sich kein anderes zu Hause aufgebaut. Er sah wieder aus dem Fenster und seufzte. Er sah die dicken Schneeflocken fallen und dachte an den Vortrag den ihm sein Professor gehalten hatte. In der Schlacht hatte er noch gedacht er würde seinen Professor nie wieder sehen. Er teilte mit ihm die Erinnerung und krampfhaft hatte er den Professor bewegt den Haufen Bezoar zu schlucken, den er in der Tasche hatte. Dann war er gerannt und sich dem Übel der Zauberwelt gestellt. Und nun brachte ihn ein solcher Vortrag durcheinander. Er konnte nicht glauben das Snape keinen Wunsch hatte. Nun er hatte ihm ja einen genannt. Harry sollte verschwinden. Wenn es das ist was der Professor wollte, dann konnte er ihm den Wunsch erfüllen. Todesser gab es ja fast keine mehr und wenn schon er konnte sich verteidigen. Er griff sich die Karte der Herumtreiber und sah nochmal ob Filch in der Nähe war. Dem war nicht so und so schlüpfte er in einen Pullover von Molly aus dem letzten Jahr und zog auch seinen Tarnumhang an. Er schlich die Treppen hinunter, durch die Gänge und war an der Eingangstür. Er sah nochmal zurück und lächelte leicht dabei. „Auf Wiedersehen Hogwarts, ich werde dich vermissen.“ Die großen Flügeltüren schlossen sich leise hinter ihm und die Fußspuren wurden von dem Neuschnee überlagert. Nach zehn Minuten sah alles genauso Jungfräulich aus, wie zuvor. Nichts erinnerte an den Ausreißer. Severus saß am 25. Dezember an der Tafel der Lehrer und sah auf die vier Schüler die im Schloss geblieben waren. Vier? Waren es nicht fünf? Nun wo er es bemerkte, fehlte der unordentliche Haarschopf des Potterknabens. Er sah zu Minerva, welche auch die Stirn runzelte und Hagrid etwas fragte. Dieser Schüttelte den Kopf. „Nun Severus, haben sie die letzten drei Tage Mr. Potter gesehen?“ war nun die gleiche Frage an ihn. Severus schüttelte den Kopf und sah wieder in die Halle. Er selbst war die letzten Tage im Kerker geblieben, also woher sollte er das wissen? Er wollte nur heute Morgen sich blicken lassen und dann in den verbotenen Wald gehen. Heute schneite es mal nicht, so wie in den letzten drei Tagen. Ein guter Tag um frisches Schneekraut zu ernten. So verabschiedete er sich auch schon, wünschte den anwesenden Lehrern ein angenehmes Fest. Ja der Schnee lag wirklich hoch und nur ein Zauber aus seinem Zauberstab schmolz ihn, so dass er einen Weg in den Wald einschlagen konnte. Wie lange das Wetter wohl noch so gut bleiben würde? Er wollte es nicht herausfinden, also beeilte er sich seine Zutat zu pflücken. In der Nacht vom 31 sah Severus dem Feuerwerk zu. Nun wie konnte er nicht, schließlich war es sein Zaubertrank der es gerade ermöglichte bunte Lichter im wolkenlosen Himmel zu sehen. Alle hatten sich in warme Mäntel eingehüllt und durch das viele Ahh und Ohhh konnte er den kondensierten Atem der Wenigen sehen. Nur einen sah er nicht und Minerva versicherte ihm, dass absolut niemand mehr im Schloss war. Selbst Mrs. Norris war auf dem Arm von Filch und das in dieser Eiseskälte. Also wo bitte schön war der Held der Nation. Er würde doch nicht etwa…? Den Gedanken wollte Severus nicht zu Ende denken, denn niemand würde ihm verzeihen, er am allerwenigsten. Kapitel 2: 2 ------------ Eigendlich war die Kurzgeschichte für einen Wettbewerb gedacht der nur 1000 Wörter beinhaltete. Nun ich konnte es nicht einfach enden lassen und hier der Rest. Noch in derselben Nacht setzte er einen Trank auf, der die Spur eines Menschen aufnehmen konnte. Lediglich ein Haar, ein bisschen Blut oder sogar Haut waren nötig und Severus war sich sicher er könnte etwas in Harrys Schlafsaal finden. Am zweiten Tag des neuen Jahres verfolgte Severus eine leicht lila Spur in den verbotenen Wald. Unter extrem merkwürdigen Erklärungen hatte er Minerva überredet in den Schlafsaal des Jungen zu kommen. Seine Ausbeute waren zwei Haare aus einem Kamm gewesen. Der Knabe kämmt sich tatsächlich, war Severus Gedanke gewesen. Nun folgte er der Spur schon seit einer Stunde und noch schien kein Ende in Sicht. Er merkte, dass der Pfad des jungen Mannes im Zickzack verlief, fast so als sei er sich nicht sicher was er unternehmen sollte. Severus war nur froh das es nicht schneite, dass unterfangen wäre sonst unerträglich gewesen. Eine weitere Stunde später befand er sich knapp hinter dem Apparationsschild von Hogwarts. Und die Signalspur ging weiter. Also zumindest war er nicht appariert, noch nicht. Severus ging in Gedanken weiter bis die Spür plötzlich endete und er nur noch den weiten Horizont sehen konnte. Er stand an einer Klippe. Wäre es möglich, dass der Junge von hier appariert war? Oder ist er in tiefster Nacht hinunter gestürzt und in den See gefallen? Severus blickte nach unten und sah einen Vorsprung voller Schnee. Ein schwarzer Zipfel Stoff stach daraus hervor. Snape beschwor sich ein Seil und kletterte nach unten. Vielleicht war es ja ein Hinweis auf den Pottererben. Der ehemalige Spion versank bis zu den Knien und setzte seinen Zauberstab an, um den Schnee zu schmelzen. Das stück Stoff war ein Umhang, ein Hogwartsumhang. Schnell hob er ihn auf und sah sich um. Die Felswand hinter ihm war ein wenig eingerückt und so ließ er auch dort den Schnee schmelzen. Es war ein Eingang zu einer Art Höhle. Er brauchte nicht tief hineingehen um herauszufinden, dass hier etwas Lebendiges zu finden war. Etwas menschlich Lebendiges. Papier war auf dem Boden und führte ihn tiefer hinein. Er flüsterte einen Lumos. Er sah einen Haufen Asche, scheinbar hatte jemand Feuer entzündet gehabt, für etwas Wärme. Er sah sich von dort genauer um. Ein Rucksack lag auf dem Boden, darüber eine Flasche – eine leere Flasche. Er untersuchte seinen Fund und hörte ein schwaches Einatmen aus einer anderen Ecke der Höhle. Zielgerichtet drehte er sich um, auf den Lippen schon einen Spruch zur Verteidigung. Doch es näherte sich nichts und so entfachte er wieder seinen Lumos. Er sah den dunklen Haarschopf von Potter, ebenso sein Gesicht, dass angespannt war und blass. Der Rest des Körpers war nicht zu sehen. Verwundert zog Snape die Augenbrauen hoch und trat näher. Vorsichtig suchte er nach der Schulter des Jungen, die zum Glück da war, wo sie anatomisch gesehen sein sollte, nur eben Unsichtbar. Er rüttelte etwas an ihr um den Jungen aufzuwecken, doch nichtstat sich. „Potter!“ versuchte er es wieder und er bekam ein Runzeln der Stirn als Antwort. „Potter, was gedenken sie hier zu tun?“ er war wütend das er sich sorgen gemacht hatte und der Held der Nation hier Selenruhig schlief. Obwohl schlief er überhaupt? Er zog an dem Stoff der auf der Schulter lag und entblößte damit den gesamten Körper. Das rechte Bein war mit zwei Zweigen geschient und der Zauberstab war fest im Griff. Severus murmelte etwas und hielt seinen eigenen Zauberstab über den Jungen. Er sprach einen Wärmezauber auf den Jungen. Er sammelte das Papier vom Eingang auf und verwandelte es in Holz um es zu entzünden. Er fragte sich wieder einmal, wie er in solch eine Situation geraten war. Als Spion war er öfters in Höhlen gewesen aber noch nie mit einem scheinbar kranken jungen und auch nie hatte ein Schneesturm darauf gewartet genau in diesem Augenblick zu wüten. Severus hielt den Eingang schneefrei, damit die Luft zirkulieren konnte. Über dem Feuer hatte er einen kleinen Kessel aufgehängt in dem etwas Wohlduftendes braute. „Wissen sie Potter, ich habe doch einen Wunsch, einen wirklich ernsthaften. Wenn ich mal einen Sohn haben sollte, dann wünschte ich er wäre wie sie.“ „Warum?“ flüsterte es von seinem Schoss aus. Er hatte sich zu dem Jungen gesetzt und den fiebrigen Kopf in seinen Schoss gebettet. Ab und an wechselte er das kühle Tuch auf der Stirn, vielmehr bleib ihm nicht zu unternehmen. „Sie sind wach. Erklären sie mir, was sie sich dabei gedacht hatten einfach wegzulaufen.“ „Ihr Wunsch, Sir.“ „Wissen sie Potter, so hatte ich mir meinen Wunsch nicht vorgestellt. Ich hatte Gedacht sie beenden die Schule und dann sehe ich sie nie wieder. Nun sitze ich hier, mit ihnen in einer Höhle und bewahre sie vor dem Erfrierungstod.“ Einige Zeit war Stille „Danke, dass sie sie geliebt haben.“ Und schon schlief der Teenager wieder ein. Severus hob einfach nur verblüfft die Augenbrauen und wartete. Er zählte eine weitere Nacht bis er den Patronus von Minerva bemerkte. Er gab ihr auf demselben Weg eine Antwort, über ihr Befinden und ihren Aufenthalt. Sie schickte einige Lebensmittel und die Hoffnung sie beide da raus zu holen, sobald der Schnee sich lichtete. Das nächste Mal als, Severus die Augen öffnete war er im Krankenflügel. Madam Pomfrey wechselte einige Worte mit seinem Bettnachbarn, bis sie zu ihm kam und ihn untersuchte. Mit einem Lächeln verließ sie die Beiden und ein wohlduftendes Mahl erschien vor beiden. Severus setzte sich auf und aß. Harry tat es ihm gleich. „Meinten sie das ernst, Sir?“ „Was meinen sie, Mr. Potter?“ „Das sie einen Sohn haben wollen der wie ich ist.“ „Ja wenn ich einen Sohn habe, dann sollte er sein wie du. Dickköpfig, mutig, gerissen, sich immer in ausweglose Situation bringen. Ich würde nie Müde werden ihn zu retten.“ Severus stellte seinen Teller beiseite und besah sich den Jungen neben sich, der immer noch langsam seine Suppe löffelte. „Hermine hat mich vor ihrer Abreise nach meinem Weihnachtswunsch gefragt. Ich sagte ich hätte gerne einen Vater gehabt wie sie, Sir. Jemand der immer da ist, mir auch einmal Grenzen zeigt. Ron hat das Gesicht verzogen und Hermine hat mich bestürzt angesehen. Ich weiß noch nicht einmal was ich nach der Schule machen werde. Ich habe kein Zuhause und keine Vorstellung wie es dann weitergeht.“ Severus nickte dazu. „Ich fragte Neville, er wolle Kräuterkunde studieren. Dean und Seamus haben auch schon einen festen Plan und Wünsche. Ich habe mir früher immer eine Familie gewünscht nun bin ich selbst alt genug eine zu gründen. Ich wollte mich bei ihnen Bedanken und hatte deswegen nach ihrem Wunsch gefragt.“ „Harry weißt du, ein neues Rezeptheft und eine Karte mit dem Wort Danke, hätte es auch getan.“ „Ich werde es mir für das nächste Jahr merken, Sir.“ Harry stellte seinen nun mehr leeren Teller beiseite und stand auf. Er zog sich Hemd und Hose an und ging in das Büro der Medihexe. Severus hatte an seinem Geburtstag eine kleine Karte enthalten, mit dem Wort Danke. Er sah den Pottererben nur noch im Unterricht und in der großen Halle. Der Junge hatte seinen Abschluss und verabschiedete sich von allen Professoren, bevor er in eine der Kutschen stieg. Bei Severus blieb er stehen und sah ihm in die Augen. Der Professor überreichte ihm eine Pergamentrolle und lächelte ihn völlig Snapeuntypisch an. „Was haben sie nun vor, Mr. Potter?“ „Ich komme zum ersten September wieder und werde ihr Kollege.“ Severus stöhnte laut auf und Harry lächelte ihn unverschämt an. Innerlich fragte sich Severus Snape gerade, warum gerade seine Wünsche nie in Erfüllung gingen. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)