Das Streben nach Erfüllung
Er hatte schon immer wenig nachgedacht,
nicht im Geringsten selten, doch selten von Herzen, gelacht.
Dinge zu schätzen ward ihm nie beigebracht.
Er war sich sicher: Er hatte alles aus seinem Leben gemacht.
Da setzte er sich nun zur Ruhe,
betrachtete Anzug und güldene Schuhe,
das Haus überquellend, gleich einer Schatztruhe.
Da gedieh sie baldig, die Unruhe.
All sein, ja sein gesamtes, Leben,
konnte man greifen, anfassen,
was wäre nach seinem Ableben?
Wem konnte er seine Schätze hinterlassen?
Wem nur, wem nur, all das geben?
Kaum vermochte er es zu fassen,
dass dies, wofür er geglaubt hatte, zu leben,
keinen Wert hatte, er war verlassen,
von allem; seine Hände begannen zu beben.
Bald schon war er ein alter Ehemann,
man bedenke, dass solch Glück wohl kaum halten kann.
Er wurde gerade Vater, doch am Tag darauf, dann,
bald der Tod sich eilig seiner entsann.
Drum wissen und hoffen wir nun, dass wir besser sein mögen und sind,
besinnen wir uns dessen, was uns mit Glück erfüllt, geschwind!
Das Unglück trug ihn fort, schnell war er verflogen im Wind.
Drum wünschen wir uns Glückseligkeit, und ihm, einem gegebenen Kind.
An mein Leben
Mein Kindelein, so hör’ mir zu,
die anderen dich stören?
Bleibe stets du!
Sie werden wohl aufhören.
Mein Liebling, nein, so wein’ doch nicht,
es macht mein Herz ja so schwer,
Trauer in deinem Engelsgesicht,
so ist das Leben, glaube mir, sonst wäre es leer.
Doch solltest du einmal nicht weiterwissen,
gar etwas oder viel oder alles vermissen,
such’ mich nur auf, mit gutem Gewissen,
ich flick’ dir dein Seelchen, sei es noch so zerrissen.
Mein Herzblatt, für dich soll die Sonne scheinen!
Jeden Tag will ich den Himmel aufschließen,
und sollt’ das Wetter es einmal nicht so meinen,
dann werden wir die Frische des Regens genießen.
Mein Leben, danke, für dein offenes Ohr,
du gibst mir mehr als du denkst,
mehr Glück als je zuvor,
wie viel du mir bereits durch dein Dasein schenkst!
