Teru und Hinata <3 von _t_e_m_a_ ================================================================================ Kapitel 12: Als ich einen guten Zuhörer fand -------------------------------------------- Huhu! Ich werde am Sonntag auf der GAMESCOM und auf dem Videoday sein! Ist jemand von euch auch da? Vielleicht sieht man sich am animexx Stand :) Viel Spaß mit dem neuen Kapitel, eure tema~♥ ____________ Terus Sicht~ Durch den Flur laufend versuchte ich die Blicke der anderen Schüler zu ignorieren. Sollten sie doch woanders hin schauen! Als wäre ich eine Zirkusattraktion! Auf einmal spürte ich etwas auf meiner Schulter, eine Hand, was mich abbremsen und mich umdrehen ließ. Wer will denn jetzt was von mir?! Wehe mich will einer blöd anmachen… dachte ich und drehte mich zu deinem Gesicht, was auf einmal ziemlich nah an meinem war. Huch, wo kamst du her? Naja, wir waren hier in der Schule, eigentlich weniger verwunderlich. Aber… trotzdem war es seltsam. Wegen unserem Streit. Und weil dieser so weit weg für mich war, nach den jüngsten Ereignissen. Heute Morgen hatte ich überhaupt nicht an dich gedacht. Schlagartig wurde mir bewusst, dass du mich normalerweise morgens abholtest und ich ja jetzt gar nicht zu Hause gewesen war… Hoffentlich hattest du wegen unserem Streit dies nicht getan. Ich wollte dir echt eine Begegnung mit meinem Vater ersparen. Ich atmete tief ein. Du standest immer noch mir gegenüber, nach unserem letzten Gespräch war die Nähe spürbar kritisch. Die Leute fingen an zu starren, vermutlich was wir zwei Schwuchtel da trieben und du schienst deutlich zu zweifeln, ob dein Handeln gerade richtig gewesen war. Zeit diese Situation zu beenden und dir zu verstehen zu geben, dass ich nichtmehr böse auf dich war. „Hey, du bist ja spät dran! Lass uns in die Klasse gehen“, sagte ich betont munter zu dir. Dann wendete ich mich zu den Schülern um uns herum, und spielte die Sonnenscheinrolle, die so überhaupt nicht zu mir passte. „Morgen Kameraden! Na, alles fit?“ Allgemeines aufschrecken, beim Anstarren ertappt, hasteten alle los und antworten flüchtig ein „morgen“. „So ist gut“, nuschelte ich und lächelte dich danach mit meinem kleinen, aber ehrlichen Lächeln an. Es kam einfach so aus mir heraus, dieses Lächeln. Die Situation zwischen uns schien sich zu entspannen. Du wirktest immer noch etwas verunsichert, doch ich wuschelte dir durch deine Haare und lief los, Richtung Klassenraum, Arme hinter dem Kopf verschränkend. Schnell eiltest du hinterher und gingst neben mir im Gleichschritt her. So wie immer. Wir hatten vor der erste Stunde keine Zeit mehr zu reden. Dafür zogst du mich in der großen Pause hinaus auf eine Wiese an der Schule, die eher weniger besucht war. Ich setzte mich in den Schatten eines Baumes und blickte zu einer Sonnenblume, die in der Nähe gepflanzt war. „Ich war heut Morgen bei dir zu Hause. Dein Vater hat mir aufgemacht“, erzähltest du, nachdem du ziellos vor mir auf und ab gegangen warst. „Du hast heute nicht dort geschlafen, oder?“ „Nö“, meinte ich etwas sorglos, und machte es mir gemütlicher, blickte Richtung Himmel, zu den Wolken. „Teruu…“, flehtest du. Ja, du wolltest drüber reden, aber ich hatte dazu nicht so viel Motivation. Hatte gestern Abend schon genug reden müssen, aber eine Erklärung war ich dir wohl schuldig. „Ah, mein Vater hat im Büro einen Anruf von der Schule bekommen. Die haben ganz sorglos meinem Vater erklärt, dass ich schwul sei. Und dann kam er Heim und ist ausgerastet. Dass er auch immer seine Probleme auf seine Familie projektieren und seine Wut an ihr auslassen muss. Und jetzt wo er seine Frau nicht mehr anschreien kann, will er mich als Sündenbock nehmen? Ne, da hatte ich gar keine Lust drauf. Außerdem hatte er sich schon ziemlich rein gesteigert. War wohl besser abzuhauen. Also hab ich mir ein paar Sachen geschnappt und bin geflüchtet.“ „Teru“, hauchtest du erschrocken. „Du hast doch nicht etwa draußen geschlafen?! Du hättest zu mir kommen können!“ „Mh, wegen unserer kleinen Diskussion hatte ich nicht so recht Lust dich zu Besuchen…“, gab ich ehrlich zu, fuhr aber auch schnell fort. „Naja, als es dunkel wurde, hab ich langsam ernsthaft einen Platz zum draußen Übernachten gesucht, als mich jemand gerufen hat...“ „Ja, wer? Mach es nicht so spannend, Teru!“ „Saburo-san. Er fragte mich, was ich mich noch draußen herumtriebe, wo es doch so spät war und ob ich seit neuestem doch Sport machen würde, wegen der Sporttasche, in die ich, vor der Flucht, meine wichtigsten Sachen gestopft hatte. Spontan hab ich verneint und dann kam das eine zum andere und ich hab ihm meine Lage geschildert… Lag vielleicht auch daran, dass ich wirklich keine Lust hatte draußen zu schlafen. Saburo-san war erschüttert, aber meinte es sei zu spät um das mit meinem Vater zu klären, und dass ich erstmal mit zu ihm kommen sollte. Morgen sei auch ein neuer Tag und so… Später hat er mir gebeichtet, dass es seine Idee gewesen war meinen Vater zu informieren, weil er sich Sorgen um mich gemacht hat. Dass Tat ihm im Nachhinein leid, er hätte nicht gedacht dass mein Vater so reagiert oder daran gedacht, dass er es noch nicht wissen könnte. Tja, und so hat er mich zu seiner Familie mit Heim genommen. Seine Frau war ziemlich überrascht, dass er bei seinem Abendspaziergang jemand mitbrachte. Sie hat mir etwas zu essen gemacht und danach wollte Saburo-san mit mir reden. Eigentlich wollte ich nur schlafen und alles vergessen… Er hat mir die Geschichte aus seiner Jugend erzählt, die er anscheinend auch in der Schule erzählt hat?“ „Der schwule Klassenkamerad, der einen ‚Unfall‘ hatte?“ „Ja, genau. Das scheint wirklich schwer an ihm zu nagen. Ich glaube, er möchte dass wieder gut machen, indem er uns hilft oder so… Kam mir jedenfalls so vor. Und dann hab ich ihm erzählt, dass ich immer noch nicht damit klar komme schwul zu sein.“ Langsam wurde das Thema etwas heikel, ich kaute nervös auf meiner Unterlippe. Aber ich wollte dir erzählen, was er dazu gesagt hatte. „Saburo-san hat kurz nachgedacht und mich dann gefragt, ob ich den allgemein auf Typen stehen würde. Romantisch und sexuell. Und dass musste ich vehement abstreiten. Die Vorstellung… ist ja grausig. Und dann meinte er, dass ich ja vermutlich nur auf dich stehen würde. Und damit wäre ich gar nicht schwul, sondern einfach nur in dich Verliebt. Sowas kommt vor, aber das bedeutet nicht dass man allgemein das Ufer gewechselt hat. Dass hat mich irgendwie ungemein beruhigt. Denn, dass ich dich liebe, das habe ich akzeptiert. Also bin ich gar nicht schwul, sondern hinata-verliebt.“ Ein kleines, belustigtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Dass unser Lehrer mich dann noch gezwungen hatte, in ein Aufklärungsgespräch einzuwilligen, nachdem er sich in die Materie eingelesen hat, verschwieg ich. Saburo-san schien darauf zwar auch nicht wild zu sein, aber er hatte betont dass es wichtig sei. Besonders wenn er jetzt noch meine letzte Hemmung für unsere Beziehung genommen hatte. Ich wurde rot, über sowas mit dem Lehrer zu reden… naja. Andere müssen so ein Gespräch mit ihren Eltern durchstehen. Aber mein Vater war ja komplett inkompetent. Und ganz ehrlich… wenn zwei Typen es tun… ich hatte echt keinen Plan davon und vielleicht wäre es grundsätzlich ganz gut, etwas darüber zu erfahren. Die Möglichkeit, dass wir es irgendwann tun wollten, könnte ja möglicherweise bestehen… Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken los zu werden. Arg, war das peinlich! Ich sah zu dir hoch und hoffte inständig, dass du einmal nicht meine Gedanken hast lesen können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)