Der alten Zeiten wegen ... ? von Ruffy (Taichi x Mimi ; One-shot) ================================================================================ Kapitel 1: One shot ------------------- Eigentlich ist er nie normal gewesen, wobei sich dann die Frage stellt wie der Ausdruck "normal" zu definieren ist. Er war immer der hitzköpfige, mutige und sorglose Anführer, dessen einzige Aufgabe darin bestand die Gruppe voran zu treiben. Mehr oder weniger. Mit dem Beginn der Pubertät – oder auch schon früher-, begann er seine einfache braun-rot haarige Fußballkollegin im Jungentrikot dann doch in einem befremdlichen Licht zu sehen. Wie sollte man dies beschreiben? Das Mädchen war nicht einfach nur die kurzhaarige mit den braunen, großen und ehrlichen Augen mit der er stundenlang einen einfachen Fußball hätte hin und her treten können; sie war mehr. Mehr. Wirklich mehr. Zu der Zeit konnte er sich den Eindruck eigentlich nie wirklich erklären und als sein wahrscheinlich etwas zu langsam arbeitendes Gehirn fertig war die Eindrücke zu verarbeiten bzw. zu deuten war es zu spät. Mit einem schwachen Lächeln sah er mit den Händen in den Taschen seines dunkelblauen Mantels zu wie sie an diesem verschneiten Tag über ihren zarten Schatten gesprungen, und seinem besten Freund ihre Gefühle offenbart hatte. Wie alt war er? 15? Dennoch hatte es geschmerzt die erste große Liebe loszulassen. Aber sie für sich zu gewinnen kam anschließend nie wieder für ihn in Frage, was er sich fest geschworen hatte. Die Oberschule. Ein Paradies für Teenager die neben Bildung einen süßen Nebeneffekt wahrnehmen konnten: Ein Haufen Kontakt mit dem anderen Geschlecht. So konnte der Braunhaarige also auch ein paar Beziehungen durchleben. Wirklich das Richtige war aber nicht dabei. Dieses nüchterne Resumé konnte eigentlich seine ganze damalige Einstellung der Liebe gegenüber beschreiben. Der braunhaarige hatte nach intensiven Erfahrungen mit surreal wirkenden digitalen Wesen also alltägliche ‚Probleme’ gehabt. Dennoch fiel der Rückblick auf diese Thematik flach aus und hinterließ einen faden, bitteren Beigeschmack. Seine Gedanken wirkten oft zusammenhangslos, dahingewürfelt… Ein Haufen von Puzzleteilen die irgendwie nicht passten, obwohl sie dazu bestimmt waren ein Bild zu ergeben. Musste die Liebe denn immer so ein kompliziertes Spiel sein? Es gab leider kein Lösungsbuch… Und so war er eher der Playboy, weniger Bodenständig, mehr an oberflächlichen Liebeleien interessiert. Und heute? Er ist 23, hat eine beneidenswerte Zukunft als ein uniformierter Beschäftigter einer Bank vor sich. Auftsiegschancen mitinbegriffen. War er erwachsen geworden? Ein leichtes Grinsen schlich sich nun auf sein Gesicht. „Hey Taichi..“ Und dann kam sie. Und das war ihre Stimme. Taichi kannte sie theoretisch genauso lange wie Sora, Yamato, Koushiro und die Anderen. Trotzdem war sie damals einfach nur das Mädchen mit dem überdimensionalen pinkfarbenen Cowboyhut, der schrillen Stimme, dem extravaganten Sinn für Mode und einem Beigeschmack von ständigem Drang nach Luxus und Materialismus gewesen. Neben den allgegenwärtigen äußeren Reizen die sie ausstrahlte und ihre Stimme die er gnädigerweise nur noch als recht weiblich beschreibt, lernte Taichi neben der Fassade die Tiefe und die Ehrlichkeit kennen, die sie so auszeichneten. Man konnte sich in Menschen so irren. Er war so verdammt verrückt nach ihr... Anders konnte seine Zuneigung nicht beschrieben werden. „Prinzessin.“ Ließ der junge Mann verlauten. Das Leben ging manchmal eigenwillige Wege. Sie war die jenige die diesen faden, grauen Gedanken leidenschaftliche Farben verliehen hatte. Wie eine Künstlerin, welche ein begonnenes Kunstwerk vollendet und die Puzzleteile zusammengefügt hatte. Taichi fühlte sich vollständig. Tja… Es gab für jeden Topf einen Deckel. Und dieser Deckel war amerikanische Importware der Güteklasse A. Der Tag an dem sie zurück kam veränderte alles. Sie waren neunzehn Jahre alt und trafen sich der alten Zeiten wegen. Er erinnert sich noch an ihr Kleid, der Schmuck an ihrem zierlichen Körper. Das lange gewellte braune Haar, die leuchtenden Augen… Er erinnerte sich an alles. An alles. Sie trafen sich immer und immer wieder. Der alten Zeiten wegen. Und sie verliebten sich ineinander. Der alten Zeiten wegen? Wenn man das ganze aus diesem Blickwinkel sah war der 23 Jährige Taichi Yagami nicht nur beruflich erfolgreich, sondern hatte auch sein privates Glück gefunden. Er wollte sie nur für sich haben, sie nicht verlieren… Und deswegen hatte er sie in das Restaurant gebeten in welchem seine Zuneigung zu ihr vor vier Jahren entfacht war. Sein grinsen war nun zu einem warmen, lebensfrohen Lächeln geworden, als er seiner Prinzessin durch die Haare fuhr. „Taichi..?“ Ihre Hand nehmend bat er die junge Frau nun um etwas, wofür sie keine lange Bedenkzeit benötigen würde. „Willst du mich heiraten, Mimi Tachikawa?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)