Hausarrest + Schokosauce = ♂+♂ ? von -striped- (Von Thunfischen und Algebra ...) ================================================================================ Kapitel 7: .Referat oder frühere Liebschaften - was ist interessanter?. ----------------------------------------------------------------------- „… und die Bakterien verteilen sich dann … mit Medikamenten … muss man vorbeugen …-nnis ..? Dennis …? Dennis! Hörst du mir zu?“ Ich schaue erschrocken auf. Jonas sieht mich belustigt an. „Bist du schon so müde? Ich kann auch gehen, wenn du willst …“, meint er, aber ich schüttle nur panisch den Kopf und reibe mir meine Schläfen. „Nein, bleib hier, ich bin nur gerade abgedriftet …!“, erwidere ich und reibe nun auch meine müden Augen. Wir sitzen nun schon geschlagene vier Stunden an dem blöden Referat und es ist mittlerweile halb zwölf. Draußen vor dem Fenster stürmt es und man hört hin und wieder lautes Donnergrollen. Ich sehe, wie Jonas immer wieder unruhig aus dem Fenster starrt. Er ist nervös … oder verängstigt, ich weiß es nicht. „Jonas?“ „Ja?“ Ich sehe ihn etwas länger an. Er sieht nur zurück. Dann rücke ich näher zu ihm, nehme seinen Kopf zwischen meine Hände und gebe ihm einen sanften Kuss. Er blickt zuerst etwas verwirrt drein, dann schließt aber auch er die Augen und genießt es. Ich muss lächeln. Jonas tut mir gerade unheimlich gut. Er tut mir gut, seit wir uns das erste Mal getroffen haben. Und ich bin froh, mit ihm zusammen zu sein. „Jonas …“, flüstere ich dann wieder, und lehne mich zu seinem Ohr. Er verharrt in seiner jetzigen Position und hauchte zurück: „Ja …?“ Ich lächle und drücke ihn an mich. „Ich hab dich so unheimlich gern Jonas …“ Freudig spüre ich, wie er mich ebenfalls umarmt und mir einen Kuss auf die Wange drückt. „Danke Dennis, ich hab dich auch lieb“, flüstert er zurück. Er hebt seinen Kopf von meiner Schulter und sieht mich an. Schmunzelnd erkenne ich den leichten Rotschimmer auf seinen Wangen. Das passt ihm so unglaublich gut…! „Lass uns für heute aufhören, jetzt kann ich mich sowieso nicht mehr konzentrieren …“, schnurre ich und komme seinen Lippen wieder näher. „Ach, warum denn nicht?“, grinst Jonas, und weicht mir langsam aus, ohne den Blickkontakt abzubrechen. Ich muss ebenfalls grinsen und lehne mich Stück für Stück weiter nach vorne. „Ach, weißt du, da gibt es so einen hübschen Kerl, der heißt Jonas. Mit dem muss ich gerade an einem äußerst uninteressanten Referat arbeiten, aber ich habe absolut keine Lust mehr.“ „Na so ein Pech! Was wirst du jetzt machen?“ „Hm, ich glaube, ich werde schauen, ob er nicht auch Lust hat, anderwärtig Spaß zu haben …!“ Mit neckischem Grinsen weicht Jonas weiter zurück, doch plötzlich stößt er an die Couch und kommt nicht mehr weiter. „Ha, jetzt ist er mir wohl in die Falle getappt …!“ Jonas zuckt nur unschuldig mit den Schultern und legt dann seine Arme um meinen Nacken. Er fängt an zu lächeln und meint dann: „Ich glaube, dieser Jonas hat jetzt sehr viel Lust, Spaß mit Dennis zu haben …!“ Perplex starre ich ihn an und bin sprachlos. Wow … „Was ist?“, fragt er nur, und ich kann einfach nicht aufhören, ihn anzustarren. „Jonas … du …“ „Was denn?“ Ich komme ihm immer näher. Sein Schlafzimmerblick eben hat mich völlig aus der Fassung gebracht. „ … Du sahst gerade einfach unheimlich sexy aus …!“ Sofort wird Jonas’ Kopf rot wie eine Tomate und er sieht beschämt zur Seite. Ich lächle aber nur und drehe seinen Kopf wieder vorsichtig zu mir. Er ist einfach so unheimlich süß, ich kann mir nicht helfen. „Was hast du denn, das war ein Kompliment“, lache ich leise. „Tut mir Leid … das war nur irgendwie so ungewohnt …!“, lächelt er und legt seine Lippen auf meine. Ich erwidere seinen Kuss. Diese Gefühle … es ist etwas ganz Neues, obwohl wir uns jetzt schon eine Weile so nahe sind. Ich kann immer wieder aufs Neue spüren, wie wichtig mir Jonas ist, und das ist mir einfach eine riesige Freude. Verspielt saugt Jonas an meiner Zunge, und gekonnt kontere ich seinen kleinen, süßen Angriffen. Wir merken wohl beide, wie schnell sich unser Kuss intensiviert, und bald spüre ich, wie Jonas mich auf den Boden zu drücken versucht. Überrascht über diese Aktivität lasse ich ihn gewähren und schließe die Augen. Was will er jetzt mit mir anstellen? Im Moment ist es mir sowieso egal, denn es fühlt sich gerade viel zu gut an, um irgendetwas zu denken. „Dennis…“, spüre ich Jonas in den Kuss hauchen, und ich kann fühlen, wie sich alles bei mir aufstellt. Wortwörtlich alles. Schnell rapple ich mich auf, löse den Kuss, ziehe Jonas jedoch in meine Arme und presse etwas gequält hervor: „Jonas … wenn du so weitermachst … dann werde ich noch verrückt …!“ Etwas perplex starrt Jonas mich an, während ich mit hochrotem Kopf an ihm hänge und unkontrolliert atme. Ganz langsam wandert sein Blick an mir herunter, und als dieser eine Weile dort unten hängen geblieben ist, sieht er mich mit einem breiten Grinsen an. „Es tut mir wirklich leid, ich wollte das nicht …!“, murmle ich, doch Jonas packt meinen Kopf und drückt ziemlich stürmisch seine Lippen auf meine. Überrumpelt weiß ich erst nicht, was ich machen soll, doch dann spüre ich Jonas‘ fordernde Küsse und lasse mich mitreißen, in einen Fluss aus Lust, der uns beide auf einmal in die Tiefe zieht. Nicht, dass mir das nicht gefallen würde …! Keuchend lasse ich mich wieder auf den Rücken fallen und ziehe Jonas mit mir. Dieser hat mir seinem umwerfenden Zungenkampf aufgehört, hat jedoch gleich begonnen, mein Kinn entlang zu meinem Hals zu küssen, wo er auch eine Weile bleibt. Ich spüre, wie er an ihm saugt, wie er mit seiner Zunge über meine Haut kitzelt. Genüsslich seufze ich und lege meine Hand in seinen Nacken. „Dennis …“, höre ich ihn hin und wieder hauchen. „Mmh …?“, brumme ich nur genüsslich mit geschlossenen Augen, habe definitiv keine Lust auf viel Gelaber. „Ich … bin noch nie so weit mit jemandem in einer Beziehung gegangen … Wenn es also unangenehm ist, oder dir keinen Spaß macht, musst du es mir sagen“, flüstert er, in seiner Bewegung verharrend. Erstaunt sehe ich auf. Will er etwa … hat er vor, noch weiter zu gehen …? „Jonas … willst du … willst du etwa mit mir schlafen?“ Perplex starren mich zwei blaue Augen an. Ich schaue zurück, mit fragendem Blick. Dann auf einmal errötet mein Gegenüber und sieht blinzelnd auf eine Stelle auf meiner Brust. „Hat … hat sich das gerade wirklich so eindeutig angehört …?“, fragt er mit schüchterner Stimme, und ich sehe ebenfalls zur Seite, ebenfalls etwas rot werdend. „I-ich hab so etwas noch nie mit einem Jungen getan, deshalb … habe ich keine Ahnung, wie man es macht, und-“ „N-nein! So meinte ich das nicht, ich wollte nur sagen, dass … ahrg!“ Jonas kneift die Augen zusammen und schlägt sich die Hände vors Gesicht. Zwischen seinen Fingern nuschelt er nur undeutlich „Ich hab das anders gemeint …“ hervor, und plötzlich wird mir die Peinlichkeit und die Unsinnigkeit dieses Gesprächs erst bewusst. „Also … also gut, vergessen wir das Ganze!“, sage ich schnell und setze mich wieder auf. Ich sehe Jonas ruhig an, beruhige mich wieder und gebe somit auch ihm zu verstehen, sich nicht so sehr zu verkrampfen. „Wir … sollten uns einfach treiben lassen, und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dann sind wir beide bereit.“ Jonas sieht mich an, dann lächelt er. „Danke Dennis.“ Das steht wohl für die Wartezeit und für die Beendung dieses Gespräches. Ich lächle zurück und nehme mein hübsches Blondchen in die Arme. Glücklich seufzend entspannt er sich in meinen Armen, legt seine ebenfalls um mich und gibt mir einen sanften Kuss auf die Stirn. „Weißt du … ehrlich gesagt hatte ich schon Freunde vor dir … das habe ich dir bisher verschwiegen. Aber das war nie so wie mit dir jetzt …“ Erstaunt sehe ich ihn an. Heute scheint ja der Tag der Wahrheiten zu sein …! Mir soll‘s recht sein … Die Tatsache, dass ich nicht sein Erster bin, erweckt keinerlei Misstrauen oder Ärger in mir, glücklicherweise. Nein, ich bin sogar froh, dass mir Jonas mal etwas von sich erzählt. „Das freut mich aber, hört sich an, als wäre ich ein Einzelfall …!“, meine ich stolz und Jonas kichert. „Nein, du bist einfach nur jung und naiv wie ich, das passt gut …!“ Was bitteschön meint er denn damit … jung und naiv wie er? Heißt das … „Waren deine vorigen Freunde etwa alle älter als du?“, frage ich etwas unsicher, doch Jonas nickt ehrlich und lehnt sich wieder mehr an mich. „Meinen ersten Freund hatte ich mit dreizehn. In diesem Alter hab ich auch selbst erkannt, dass ich Mädchen uninteressant finde, ihre … Geschlechtsorgane fand ich einfach nur eklig, allein die Vorstellung mit einer Frau zu schlafen fand ich widerlich. Ich hab mir damals oft Pornos angesehen, aber das hat mich eigentlich nie wirklich angeturnt … bis ich dann die Schwulenszene entdeckt hab …“ Wow, das ist ja mal was. Mit dreizehn …? Verdammte Scheiße, ist das früh … aber gut, ich will ihn nicht unterbrechen, er soll weiterreden. „Wie gesagt, ich hab im Internet einen kennengelernt, der aus dem Nachberstädchen kam. Er war immer ganz nett zu mir, auch bei unserem ersten Treffen. Er hatte mir anfangs zwar gesagt, er sei erst vierzehn, doch beim ersten Date kam raus, dass er eigentlich schon achtzehn war. Doch das hat mich damals nicht gestört, im Gegenteil, ich fand es wirklich aufregend.“ Jonas schweigt eine Weile, und ich schweige mit ihm. Für mich ist das ein ernsteres Thema, ich will keine Scherze machen oder unnötige Kommentare loslassen. Schließlich redet Jonas weiter und ich höre ihm gespannt zu. „Aufregend war es bis zu jenem Zeitpunkt. Er hatte seine Schule beendet und wollte ausziehen. Ständig redete er mir ein, ich sollte von zuhause weglaufen und mit ihm kommen, doch das traute ich mich nicht, nicht weg von meinen Eltern. Er ist immer gober geworden, hat mich manchmal sogar geschlagen, doch ich war auch ein junge, also hab ich zurückgeschlagen. Er hat es als Spaß gesehen, es geduldet, bis zu jenem Tag. Ich hab ihm fast die Nase gebrochen, und dann ist er wild geworden und hat mich …“ Betrübt sieht Jonas zu Boden. Ich schlucke. Ich glaube, ich weiß, was dann passiert ist, und es musste sehr, sehr schmerzvoll gewesen sein. „Das heißt … gegen deinen Willen …?“ „Ja, das heiß es … zur Hälfte. Denn meine Gefühle und meine Hormone fuhren zu dieser Zeit noch Achterbahn, und es war mir nicht möglich zwischen Lust und Liebe zu unterscheiden. Ich habe es über mich ergehen lassen, war danach sogar ziemlich befriedigt, doch danach war er weg, und ich hatte geglaubt, mich nun endgültig und vollständig in ihn verliebt zu haben.“ Ich sehe Jonas an. Warum erzählt er mir das? Irgendwie leide ich darunter. Doch wahrscheinlich hat er es bis jetzt noch nie jemandem erzählen können … Also will ich weiter zuhören. „Ein Jahr später war es ein Oberstufenschüler unseres Gymnasiums. Er hat mich anscheinend auf einer der Schwulenseiten im Internet gefunden und mich ab da immer verfolgt. Ich bin durch die Bekanntschaft mit ihm sogar bis in die Schülervertretung gekommen, und meine Eltern waren richtig stolz auf mich. Doch er hatte alle Fäden gezogen, ich hatte mir eigentlich nichts verdient. Und so kam es, dass er für alles eine Entschädigung haben wollte. Also kamen wir zusammen. Er war netter und fürsorglicher als mein Ex, doch für mich war alles immer so gezwungen und aufgesetzt. Seine Nettigkeit, seine Fürsorge, er gab sich immer Mühe, mir alles recht zu machen, doch das wollte ich nicht. Mit jedem Tag wuchs mein schlechtes Gewissen, und schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich ging nicht mehr zur Schule, und meine Eltern wurden von Tag zu Tag strenger und gehässiger. Schließlich zwangen sie mich, und da war er. Und er war nicht mehr nett und fürsorglich, nein, er sagte ich hätte ihn betrogen, und er verfolgte mich, machte mir das Leben schwer, und suchte bei mir schließlich noch die Befriedigung, die er brauchte.“ Jonas seufzt. Ich hab mittlerweile den Atem angehalten. „Jonas …“ Meine Stimme ist leise und fast mitleiderregend. Doch Jonas lächelt nur und sieht mich ruhig an. „Du musst kein Mitleid mit mir haben, all das ist vorbei, abgeschlossen, und ich hab die beiden seit über einem Jahr nicht mehr gesehen.“ Er legt mir seine Hand auf meine Wange, streicht einmal über meine Haare. „Dieses Mal wird es nicht so enden, das weiß ich …“, haucht er. „Ja, denn dieses Mal sind zwei pubertierende Teenager zusammen, die ihre verwirrten Gefühle teilen können …“ Jonas kichert, und gibt mir einen Kuss auf den Mund. Dann greift er nach hinten und schiebt mir einen Keks in den Mund. „Ab jetzt musst du leider mit diesen Süßen vorlieb nehmen, meine Mutter killt mich eh schon, ich bin bereits zwei Stunden zu spät …!“ Ich lächle zurück, lasse mich von ihm hochziehen und komme ihm näher, sodass er die andere Kekshälfte abbeißen kann. „Na dann, bis Montag, mein Schatz.“ „Red‘ nicht so schwul, das passt nicht zu dir …!“, lacht Jonas, küsst mich noch einmal stürmisch, nur um dann grinsend aus unserem Haus in den Regen zu verschwinden. … So ein süßes Blondchen …! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)