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Sunshine

AkuRiku - Zemyx
von

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Strahlend schöner Sonnenschein

Ich will nicht mehr alleine sein

Bist so wunderschön und rein

Willst du sein mein allein?


 


 

~Axel~

Lärm, der sich anhört, als wäre er von einem Presslufthammer verursacht worden, bahnt sich langsam aber sicher einen Weg in mein Bewusstsein. Meine allzu schweren Augenlieder wage ich nicht zu öffnen, die hellen Sonnenstrahlen fühle ich auch so, wie sie sanft mein Gesicht kitzeln. Ich bin furchtbar müde, doch der Lärm hat sich tief in meinem Ohr verwurzelt, sich beinahe in mein Gehirn eingefressen und ist nicht mehr zu ignorieren. Und er verursacht jetzt schon furchtbare Kopfschmerzen. Der Lärm, und die Tatsache, dass ich gestern wohl ein wenig zu viel getrunken habe.

In diesem Moment scheint es, als lege sich ein Schalter in meinem Hirn mit einem leisen Klick um und es fängt an mit lautem Rattern zu arbeiten. Ich habe doch gestern zu viel getrunken, oder? Mein Gott… Ich hab ‘nen totalen Filmriss…

Widerwillig öffne ich die Augen, werde von dem strahlend hellen Sonnenlicht geblendet, das wie jeden Morgen auf mein Bett strahlt. Ich blinzle in die Richtung meines Fensters, sehe einen wolkenlosen blauen Himmel. Und der Lärm, der tatsächlich von einem Presslufthammer oder derartigem stammt, kommt von der Baustelle, die wenige Meter vor meiner Wohnung liegt, geht beständig weiter. Wie jeden Morgen also.

Ich setze mich träge auf, gähne ausgiebig und strecke mich erst mal. Dabei wende ich meine Aufmerksamkeit der anderen Seite meines Zimmers zu und… kann meinen Augen kaum glauben. Vollkommen geschockt deplatziere ich mich so ungeschickt, dass ich glatt hintenüber aus meinem Bett falle. Mit einem sanften Aufprall auf meine am Boden liegende Bettdecke wird mir erst mal bewusst, was ich da gerade gesehen habe. Und ob das nicht Einbildung war. Eine Schönheit, eine wahre Schönheit mit langem, silbernen Haar, das wild tut, was ihm beliebt, wie es scheint, liegt, meines Erachtens nach nackt, unter meiner Bettdecke, in meinem Bett und schläft friedlich.

Ich amte einmal tief durch und richte mich dann schließlich mit einem Mal auf, was meinen Kopfschmerzen nicht gerade zugutekommt. Doch die sind mir jetzt egal, genau wie der Lärm oder sonst irgendwas. Ich blicke zu diesem wunderschönen, jungen Mann in meinem Bett, dessen Gesicht halb in meinen roten Kissen verborgen ist. Vorsichtig nähere ich mich ihm, um ihn näher betrachten zu können. Er wirkt so engelhaft, so unschuldig und furchtbar niedlich, mit diesem sanften Gesichtsausdruck im Schlaf.

Ich hab doch bestimmt mit ihm geschlafen. Ich erinnere mich nicht, aber es ist noch nie vorgekommen, dass ich jemanden nach dem Feiern abgeschleppt und nicht angerührt habe. Mein Gott, ist der niedlich. Ich kann meine Augen gar nicht mehr von ihm abwenden. Wie gerne ich ihn doch berühren würde. Ihm durch dieses wunderbare Haar streichen, ihn küssen, seinen Körper erkunden und in ihn eindringen. Der Gedanke, sich mit diesem wunderschönen Körper zu vereinen, entfacht die Lust in mir und ich kann mich kaum zurückhalten, strecke ihm sehnsüchtig meine Hand entgegen, mit der Absicht, ihm über die Wange zu streicheln.

Doch er vereitelt unbewusst meine gewollte Handlung, als er mich einmal müde anblinzelt und sich dann trotzig die Decke über den Kopf zieht. Dabei murmelt er etwas für mich unverständliches in die Kissen und ich blicke verwirrt auf das Bündel Decke, unter dem er sich nun gänzlich befindet.

Ich will etwas sagen, ihn ansprechen, doch weiß ich nicht, was ich sagen soll. Sein Name ist mir leider unbekannt. Zögerlich begebe ich mich nun wieder ganz auf mein Bett, ziehe sanft an der Decke, die der silberhaarige Schönling beansprucht hat.

„Mhhh… lass mich!“, murrt er kaum hörbar, doch diese Stimme… der Wahnsinn! Niemals hätte ich mit dieser ruhigen, sanften Stimmlage gerechnet, die mein Herz höher schlagen lässt… Er muss wirklich ein Engel sein…

„Dann werde ich diesem Engel mal zeigen, dass das hier nicht die Hölle ist!“, beschließe ich frohen Mutes, springe förmlich vom Bett, finde nach kurzer Suche was zum drüber ziehen (ich schlafe grundsätzlich nackt) und verschwinde dann, das Lied You are my Sunshine leise vor mir her singend, in die Küche.

Von meinem Mitbewohner fehlt noch jegliche Spur, er schläft wohl auch noch. Also kann ich voll und ganz meiner Berufung nachgehen und meinem Engel im Bett ein Frühstück bereiten, dass er so schnell nicht vergessen wird. Ich bin nicht umsonst auszubildender Koch in einem Gourmetrestaurant.

Freudig schreite ich zur Tat, auch wenn das, was ich dort fabriziere, meinem Status als baldiger Gourmetkoch nicht wirklich würdig ist. Aber was soll ich machen, der Kühlschrank ist fast leer. Das Resultat sind jedenfalls ein paar mit viel Liebe gekochte Eier, und ein ordentlich gedeckter Frühstückstisch, mit perfekt gefalteten Servietten. Während ich dem Ganzen noch den letzten Schliff verleihe, trottet mein Morgenmuffel von Mitbewohner in die Küche und schnappt sich wortlos die Tasse Tee, die ich vorher schon für ihn angerichtet hatte.

„Guten Morgen, Zexi!“ begrüße ich ihn freudig, bekomme jedoch nur einen finsteren Blick zurück. Doch das bin ich gewohnt, solange Zexion seinen heißgeliebten Tee mit neun (!) Zuckerstückchen nicht getrunken hat, ist er nach dem Aufstehen nicht ansprechbar. Wie Demyx das aushält, habe ich mich auch schon des Öfteren gefragt.

Schließlich hat er irgendwann bemerkt, dass ich für drei gedeckt habe und mustert erst den besagten dritten Teller und dann mich skeptisch. Ich kann mir denken, was er meint: Du weißt genau, dass ich nicht mit deinen One-Night-Stands frühstücke! Doch ich lächle ihn nur an und meine: „Er ist was besonderes!“ Mehr als ein Augenverdrehen ernte ich jedoch nicht und wende mich dann einer wichtigeren Aufgabe zu.

Freudig begebe ich mich in mein Zimmer, wo ich den silberhaarigen Schönling immer noch in derselben Position auffinde. Ich setze mich also neben das ihn und entreiße im sanft einen Teil der Decke, so dass seine wilde, silberne Mähne zum Vorschein kommt. Grinsend näher ich mich ihm. „Frühstück ist fertig, Schlafmütze!“, hauche ich ihm ins Ohr.

Nach wenigen Sekunden regt er sich leicht, öffnet verschlafen die Augen. Dieser Blick… so süüüß~ Und seine Augen… Dieses Aquamarinblau… So wunderschön… Ich lächle ihn freundlich an. „Ich hoffe doch, du hast Hunger?“

Er schaut mich einen Moment lang, nachdenklich an, nickt dann jedoch. „Ich bin übrigens Axel. Tut mir furchtbar leid, ich hab ‘nen totalen Filmriss. Verrätst du mir auch deinen Namen?“, frage ich leicht verlegen und kratze mich dabei am Hinterkopf, wie ich es in solchen Situation immer tue.

Ein Lächeln huscht über seine Lippen. Er gähnt einmal, was wirklich zu niedlich ist, doch als er sich dann die Augen reibt, bin ich schier hin und weg. Sowas Süßes hab ich noch nicht mal bei Roxas gesehen und das will was heißen. „Ich bin Riku,“ erwidert er dann schließlich und setzt sich auf, wobei er seine silberne Haarpracht erst mal in etwa zurechtrückt, sodass sie nicht mehr ganz so wild aussieht.

Ich lächle ihm noch einmal zu, ehe ich mich erhebe und den Raum verlasse, um mich schon mal zu Zexion an den Küchentisch zu setzen. Dieser beobachtet mich skeptisch, während er weiter friedlich seinen Tee schlürft.

Nach einigen Minuten, in denen ich einfach nur freudig summend da sitze, stellt der Blaugrauhaarige seufzend seine Teetasse weg und, oh Wunder, ergreift das Wort. „Sag, Axel, wie lang ist es her, dass du das letzte Mal so nervtötend fröhlich warst?“, fragt er leicht angesäuert und greift nach der Kanne Tee, um sich neuen einzuschütten.

Ich lächle genugtuend. „Bin ich wirklich so schlimm?“ Er weiß, dass ich es nicht böse meine, aber ich liebe es, ihn ab und an mal aus der Haut fahren zu lassen, jedoch fürchte ich, jetzt wird nichts daraus, da ich außer tötende Blicke keine Reaktion erhalte. Zu Schade. Doch ehe ich den Gedanken weiterführen kann, wird meine Aufmerksamkeit von meiner sich öffnenden Schlafzimmertür auf sich gezogen. Erwartungsvoll blicke ich in besagte Richtung und meine Miene erhält sich umgehend, als ich den immer noch verschlafen wirkenden Riku betrachte, wie er sich skeptisch dem Frühstückstisch nähert. Er trägt, genau wie ich, nur eine Boxershorts und lässt sich schließlich, nachdem er kurz das Frühstück begutachtet und Zexion mit einem leichten Zunicken gegrüßt, neben mir nieder.

Mit einem leichtem Lächeln, schaut er mich an. „Endlich mal wieder vernünftiges Frühstück!“ meint mein silberhaariger Engel und leckt sich genießerisch über die Lippen. Meine Augen bleiben an diesen wunderbaren Lippen kleben und wie automatisch wecken sie das Verlangen in mir, sie zu küssen, diese schönen Lippen. Ich sehne mich danach, unsere Münder zu vereinen, seine Zunge an meiner zu fühlen, sie zu umspielen und zu beherrschen. Ich will, dass er mein ist…

Als ich seinen fragenden Blick bemerke, wende ich meine Aufmerksamkeit schnell auf etwas anderes. Jedenfalls versuche ich das. Nichts ist so faszinierend wie er. Nicht mein Brot, dass ich halbherzig schmiere, nicht der Kaffee, der mir wieder einmal fast die Zunge verbrüht, weil er so heiß ist, und auch nicht Zexions missbilligende Blicke, die mich zu durchbohren scheinen. Aber ich versuche, ihn nicht übermäßig anzustarren, halte meine Gedanken in Schach, so dass mir nicht immerzu Bilder durch den Kopf schießen, wie ich ihn vernasche.

Doch aus dem Augenwinkel blicke ich immer wieder zu ihm herüber. Ich kann einfach nicht anders, weide mich trotz guter Vorsätze an dem Anblick, wie er sein Marmeladenbrot genugtuend verschlingt.

Als ich nach einer schieren Ewigkeit selbst mich dem Essen fertig bin, durchbreche ich die Stille, die entgegen meiner Befürchtungen kein Bisschen unangenehm ist. „Du, Riku, wie alt bist du eigentlich?“ frage ich ihn, weil mir einfach keine Grundlage für ein Gespräch einfällt, dass nicht ins Perverse hinübergeht.

Er lächelt mich an. Dieses engelhafte, unschuldige Lächeln. Und mit seiner sanften Stimme antwortet er schließlich. „Ich werd‘ bald 17! Und du?“ Wie ich diese Stimme liebe~ Ich wünschte, ich könnte sie meinen Namen stöhnen hören, mit Lust und Verlangen im Unterton, Verlangen nach mir.

Irgendwie schaffe ich es, mich zusammenzureißen, sodass er nichts von meinen Gedanken erahnen kann. „So jung?!“, erwider ich erstaunt, als mir bewusst wird, was er gerade gesagt hat. „Ich bin 21…“, füge ich jedoch noch hinzu. Sein Alter verwundert mich wirklich. Neugierig muster ich ihn etwas genauer, während er dem Ende seiner Mahlzeit auch näher kommt. Wenn ich es so betrachte, sieht er wirklich noch sehr jung aus. Mein Blick wandert von seinem Gesicht abwärts zu seinem Oberkörper. Die lustvollen Gedanken vergehen mir, als ich blasses, silbriges Narbengewebe identifiziere. Kaum zu erkennen, dennoch da. Es ziert einen großen Teil seiner sonst so perfekten, blassen Haut. Ich frage mich, woher diese Narben stammen. Nicht, dass sie ihn entstellen würden, nein, er ist auch so wunderschön. Aber dennoch fange ich langsam an, zu denken, meine Woge der Lust zu überwinden.
 

~Riku~

Gemächlich esse ich mein Marmeladenbrot. Es ist wirklich köstlich, vor allem, weil ich schon seit langer Zeit keines mehr hatte. Zu Hause gibt es ja immer nur irgendeinen britischen Mist, den ich schon seit einer Weile nicht mehr sehen kann. Aber so lecker dieses normale Frühstück auch sein mag, ich kann es nicht vollends genießen. Ich spüre Axels Blicke auf mir. Er mustert mich von oben bis unten und das ist nicht gerade angenehm. Doch ich lasse mir nichts anmerken, tue so, als würde ich nichts bemerken. Vielleicht hätte ich mir doch ein T-Shirt drüber ziehen sollen, wäre mir die Situation jetzt auch weniger unangenehm. Das Problem ist nur, Axel hat mir gestern, so sturzbetrunken wie er war, sein Bier darüber geschüttet, da bin ich eigentlich nicht so scharf darauf, dass nochmal anziehen.

Nachdem ich den letzten Bissen runtergeschluckt habe, wende ich mich dann offensichtlich an Axel. „Könnte ich vielleicht duschen?“ frage ich und blicke ihn erwartungsvoll an. Warum ich zu ihm so freundlich bin, weiß ich nicht. Es kommt selten vor, dass ich mich Fremden gegenüber so verhalte. So wie ich mich kenne, hätte ich eigentlich schon längst ein Kommentar zu Axels gestrigem Zustand abgelassen, kein nettes, wie sich vermuten lässt. Oder ich hätte ihn in Grund und Boden gestampft, als er mich geweckt hat. Und gestern, als er sich geweigert hat, auf der Couch zu schlafen und nackt zu mir ins Bett gestiegen ist, habe ich auch nichts gesagt. So langsam beginne ich, mich selbst nicht mehr zu verstehen… Obwohl, ist es nicht schon seit längerem so?

Nein, ich sollte diesen Gedanken ganz schnell wieder verwerfen und mich wieder auf das hier und jetzt konzentrieren. Ich blicke Axel fragend an, da ich immer noch keine Antwort erhalten habe. Er schaut einfach glückselig zu mir hinab, scheint gedanklich jedoch ganz weit weg zu sein.

Genervt trete ich ihm gegen sein Schienbein, woraufhin er erschrocken zusammenfährt und mich genauso auch ansieht. Doch der Moment währt nicht lange, schnell hat er sich wieder gefasst und grinst mich an. „Tut mir leid, ich war hin und weg, bei dem Gedanken an gestern~“, gibt er, mir zuzwinkernd, von sich.

Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und muster ihn skeptisch. Hatte er nicht gesagt, er hätte einen Filmriss? Und außerdem war doch gestern nichts besonderes…

Er grinst mich weiterhin an und wuschelt mir dann urplötzlich durchs Haar. „Ich hol dir schnell ein Handtuch!“, meint er, springt förmlich auf und läuft dann fröhlich summend irgendwohin. Ehe ich mich gemächlich erhebe, werfe ich ihm noch Todesblicke hinterher. Niemand fasst unerlaubt meine Haare an! Ich trotte zum Bad, welches ich gestern schon entdeckt habe, Axel war da schließlich viel zu betrunken, um irgendwas auf die Reihe zu kriegen. Mich gegen den Türrahmen lehnend warte ich ungeduldig auf mein Handtuch, das sich wirklich Zeit lässt.

Nach geschätzten fünf Minuten bringt Axel es mir endlich. Ehe er etwas sagen kann, nehme ich es mir schon und schlage ihm die Tür vor der Nase zu, die Tatsache, dass er wirklich noch was sagen will, nicht mitbekommend.

Nachdem ich mich umgesehen habe, stelle ich zufrieden fest, dass meine Klamotten noch hier liegen. Ich springe also schnell unter die Dusche, ich bin nicht so der Typ, der Stunden dafür braucht, und bin nach guten zehn Minuten fertig. Halb trocken schnappe ich mir eine Bürste und bringe erst mal meine Haare in Form. Meine Haare sind mir heilig, doch werfe ich dabei so wenig wie Möglich einen Blick in den Spiegel. Der Anblick bereitet mir bis heute ein schlechtes Gewissen, aber ich versuche jetzt nicht daran zu denken.

Es dauert nicht lange, bis ich, bis auf mein noch immer von Axels Bier versautem T-Shirt, fertig bin. Da werd ich Axel wohl nach einem anderen Oberteil fragen müssen, schließlich hat er es so zugerichtet und ich habe keine Lust gleich mit entblößtem Oberkörper nach Hause gehen zu müssen.

Ich verlasse das Bad und finde Axel in der Küche wieder, wo er gerade am spülen ist. Er bemerkt mich noch nicht und belustigt beobachte ich, wie er dort nur in Boxershorts die Küche reinigt. Das sieht wirklich äußerst interessant aus. Nach einigen Momenten bemerkt er mich doch und sogleich strahlt er förmlich vor Freude. Das ist ja fast schon zum fürchten. Doch was er dann sagt, haut mich glatt vom Hocker. „Grad sahst du aber erotischer aus~“, meint er und zieht einen Schmollmund.

Ich lasse mir meine Überraschung nicht anmerken, ziehe nur eine Augenbraue hoch und muster ihn skeptisch. Er hat das in einem so ernsten Ton gesagt, aber… Das kann gar nicht sein ernst sein! Vielleicht ist er ja immer noch nicht ganz nüchtern, gestern war er in seinem betrunkenen Zustand ja auch sehr ‚anhänglich‘. Ich entschließe mich, diese Bemerkung zu übergehen und mein Anliegen hervorzubringen. „Ich bräucht‘ noch was zum drüber ziehen!“ sage ich leicht murrend, blicke ihn dabei durchdringend an.

Sein Grinsen scheint ein wenig an Fülle zu verlieren, was mir nur recht ist. Der Rotschopf legt das Messer, dass er soeben am spülen war, beiseite, trocknet sich schnell die Hände ab, um mich dann in das Zimmer seines Mitbewohners schleift, dessen Name ich nicht mal weiß. Dieser sitzt mit einem Buch in der Hand auf seinem Bett, er schaut auf, als er uns bemerkt. Sein Zimmer ist verdammt ordentlich, ganz anders als Axels. Aber auch viel düsterer. Ich schaue mich interessiert um, während Axel das Wort an den Emo richtet.

„Hast du vielleicht was zum anziehen für ihn, Zexi?“, fragt er. Einen seltsamen Spitznamen hat der Emo da…

„Jaja, nimm dir was!“ murrt der Emo und wendet sich wieder seinem Buch zu. Axel geht unterdessen zu ‚Zexis‘ schwarzem Kleiderschrank und zieht, oh Wunder, ein schwarzes Shirt heraus, dass er mir sogleich reicht.

Ich bedanke mich leise und gehe, gemeinsam mit Axel wieder aus dem Zimmer des Emos. Axel verzieht sich wieder in die Küche, unterdessen ziehe ich mir das Shirt an, auf dem in dunklem Grau ein umgedrehtes Herz, das in eine Art Kreuz übergeht, aufgedruckt ist. Ein Blick auf die Uhr sagt mir dabei, dass es bereits Nachmittag ist. Meine Eltern werden nicht gerade begeistert sein, dass ich mal wieder, ohne dass sie wussten, wo ich bin, die ganze Nacht weg war. Und wie sauer Xion ist, will ich nicht mal annähernd wissen. Seufzend begebe ich mich in die Küche zu Axel, um ihm mitzuteilen, dass ich jetzt gehe.

Er hat das Spülen aufgegeben und ist gerade dabei, noch einen Kaffee zu trinken. Als er mich bemerkt, lächelt er mich an und bedeutet mir, mich zu setzen. Doch ich schüttel nur den Kopf. „Ich geh jetzt,“ meine ich recht monoton. Sofort wird sein Lächeln schwächer und er legt den Kopf schief.

„Schon?“ fragt er seufzend, erhebt sich jedoch, nachdem er seine Tasse abgestellt hat. Ich nicke nur, erwidere nichts, bin froh, hier weg zu kommen. Mich zieht es ganz woanders hin…

Der Rotschopf kommt auf mich zu, bleibt kurz vor mir stehen. Ich blicke zu ihm auf, in seine smaragdgrünen Augen, die in die meinen schauen. Er lächelt mich an, dieses penetrante, nervige Lächeln. Doch ich wende mich von ihm ab und gehe in Richtung Wohnungstür. Hier hält mich nichts mehr.

„Ich hoffe mal, wie sehen uns wieder?!“ meint Axel hoffnungsvoll, ehe ich die Türe öffnen kann.

„Ich bring dir in den nächsten Tagen das Shirt zurück,“ erwider ich, ohne ihn anzuschauen, immer noch dem Ausgang zugewendet. Als er nicht weiter darauf sagt, will ich schon gehen, doch plötzlich werde ich von ihm unsanft umgedreht, schaue ihn verwirrt an. Er erwidert meinen Blick, sein Ausdruck macht mir Angst. Er sieht verlangend und keine Gegenwehr zulassend, sehr bedrohlich aus. Fast wie gestern, als er im betrunkenem Zustand über mich herfallen wollte. Ehe er jedoch wieder damit anfangen kann, reiße ich mich aus meiner Starre, wende mich von ihm ab und öffne die Türe. Ein einfaches „Ciao!“ und ich bin weg. Weg von diesem komischen Kauz und seinem seltsamen Emofreund. Die Tür fällt hinter mir laut ins Schloss.

Ich kann es kaum erwarten, endlich zu meinem Bruder zu gehen. Ich vermisse ihn…
 

~Zexion~

Belustigt betrachte ich Axel, wie er verzweifelt versucht, sich einzureden, sich nicht in seinen One-Night-Stand der vergangenen Nacht verliebt zu haben. Er läuft nervös quer durchs Wohnzimmer. „Ich darf mich nicht mal in ihn verliebt haben!“ murrt er. „Er ist doch viel zu jung…“ Seufzend stellt er sich vors Fenster und schaut in den Himmel, der sich mittlerweile mit dunklen Wolken zuzieht.

Unterdessen vibriert mein Handy in meiner Hosentasche und neugierig hole ich es hervor. Die SMS ist von Demyx, von wem denn auch sonst. Lächelnd öffne ich sie. Vermiss dich~ Willst du nicht vorbeikommen? Sogleich schreibe ich zurück. Als wenn ich dieses Angebot ausschlagen könnte.

Ein Geräusch, als hätte sich gerade jemand eine Ohrfeige eingehandelt, lässt mich jedoch hochschrecken. Irritiert blicke ich zu Axel, der dies verursacht hat, als er sich mit voller Wucht die Hand gegen die Stirn geschlagen hat. „Ich bin so dumm!“ jammert er. „Warum hab ich ihn nicht nach seiner Handynummer gefragt?“

Ich wende mich wieder meinem Handy zu. Axel kann sich aber auch nicht entscheiden. Will er sich jetzt nicht in ihn verliebt haben, oder sich doch an ihn ranmachen? Naja, mir kann das ja im Grunde egal sein. Ich hab ja Demyx~

Nachdem ich die Antwort an Demyx verschickt habe, erhebe ich mich von der Couch und gehe in Richtung Bad. Erst mal duschen und dann zu meinem Freund… Und seiner mehr als nervigen Familie. Aber immerhin seh ich Demyx. Freudig mache ich mich daran, mich zu beeilen, damit mir auch ja keine Zeit mit ihm verloren geht.
 

To Be Continued…
 

So, das erste Kapitel >.<

Ich hab ewig gebraucht, um aus meinem kreativen Tief zu kommen und bin nun umso froher, endlich wieder was auf die Reihe zu kriegen :D

Mich würd es freuen, wenn ihr mir ein Kommi dalasst, damit ich weiß, ob es wenigstens gut geworden ist ;D

Dann hoffentlich bis zum nächsten Kapitel! (egal wie lange es dauern mag, es kommt ein Neues!!!)

LG 013KuroNeko

*Kekse da lass*

Sonnenschein, so wunderschön

Gern würd ich dich verwöhnen

Sollst meinen Namen stöhnen

Machst mich ganz obszön!


 


 

~Axel~

Warme Sonnenstrahlen kitzeln sacht auf meiner Haut. Die Augen geschlossen, liege ich auf dem Bahnhofsturm, meine Beine baumeln über dem Rand. Es ist still. In so einer Kleinstadt wie Twilight Town nichts ungewöhnliches. Ich genieße die Wärme der Spätsommersonne und hänge, wie so oft in den letzten Tagen, mit den Gedanken bei meinem silberhaarigen Engel. Dem Mann meiner Träume. Dem schönsten Wesen auf Erden. Riku.

Wie gern würde ich ihn wiedersehen. Ihm sagen, dass ich ihn will, mit Leib und Seele, dass ich mich nach ihm verzehre, wie noch zu niemanden zuvor. Dass ich mich unsterblich in ihn verliebt habe~

Es ist viel zu lange her, dass er gegangen ist. Ganze drei Tage schon. Seit er fort ist, vergeht die Zeit viel zu langsam, jede Minute ohne ihn scheint Stunden zu dauern. So sehr habe ich mich wirklich noch nie nach jemandem gesehnt. Nicht mal nach Roxas.

Ich schlage die Augen auf, blinzle geblendet der Sonne entgegen. Sie steht schon recht tief. Also werde ich wohl nicht mehr lange alleine bleiben. Falls Roxas und Xion denn heute kommen. Besonders Xion hat momentan viel um die Ohren.

Mein Blick fällt auf dunklen Wolken, die sich langsam ihren Weg hierher bahnen. Hoffentlich bleibt es noch ein Weilchen so schön wie jetzt. Regen kann mir jetzt gestohlen bleiben! Ich setze mich auf und blicke hinab auf den Bahnhofsplatz. Ein Lächeln umspielt meine Lippen, als ich sogleich Roxas und Xion erblicke, die langsam hierher trotten, beide noch in Schuluniform. Gut, sie haben, im Gegensatz zu mir, heute lange Schule gehabt, mein Dienst hingegen war recht früh zu Ende. Ungeduldig warte ich darauf, dass sie endlich hier oben ankommen und mir hoffentlich ein Meersalzeis mitbringen!

Ich muss nicht lange warten, da höre ich schon ihre Stimmen. Ich schaue zur Ecke, um die Sie gleich biegen werden. Ach, wäre es schön, wenn Riku jetzt her käme. Nicht meine beiden besten Freunde, sondern mein süßer, kleiner Engel. Mit ihm den Sonnenuntergang betrachten, ein Traum! Doch nach wenigen Minuten erscheinen Roxas und Xion. Letztere kichert, als sie um die Ecke kommt, ein in den letzten Tagen seltener Anblick.

„Na, was ist denn so lustig?!“, frage ich interessiert und grinse die beiden fröhlich an.

Roxas tritt neben mich und hält mir mein geliebtes Meersalzeis hin, das ich sogleich dankbar entgegen nehme. „Ich hab Xion von deiner großen Liebe erzählt~“ erwidert der blonde Wuschelkopf belustigt und lässt sich neben mir nieder.

Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue nach oben und mustere meinen besten Freund. „Und was ist daran so lustig?!“, murre ich leicht beleidigt. Ich mag es überhaupt nicht, wenn man so mit meinen Gefühlen umgeht. Roxas hat sowas ja schon immer gerne gemacht. Nicht, um mich zu verletzten, aber ich glaube, dass war seine Art, damit umzugehen, dass ich damals in ihn verliebt war.

„Deine Wahl, Aku-chan~“ meint nun Xion und lächelt mich an. „Sie ist dieses Mal sehr interessant ausgefallen!“

Ich schaue sie schief an. „Du kennst ihn?“ kommt es dann schließlich von mir. Ich kann es nicht fassen. Das wäre ein zu glücklicher Zufall! Während ich auf ihre Antwort warte, fange ich an, das salzig-süße Eis zu schlecken.

„Naja, was heißt kennen?“ Sie zuckt scheinbar nicht weiter interessiert mit den Achseln und wendet ihre Aufmerksamkeit dem Sonnenuntergang zu. Doch ich sehe ihr an, dass sie ihn kennt, sehr gut sogar. Sie ist eben keine gute Lügnerin. Ob sie mich wohl nur ärgern will? Das wäre fies. Doch vorerst belasse ich es dabei. Ich will ihre nun gute Stimmung nicht wieder ins Gegenteil kehren. Auch ich schaue nun wieder zur roten Sonne, die uns mit ihren letzten Strahlen wärmt. Es gibt nichts schöneres, als den allabendlichen Sonnenuntergang…

Riku mal ausgenommen. Es gibt nichts schöneres als ihn… Und wieder einmal spüre ich die Sehnsucht nach ihm, die mich plagt, seit er meine Wohnung verlassen hat. Das auch noch, ohne dass ich, wie ich eigentlich wollte, ihm noch einen Abschiedskuss geben konnte. Ich hätte ihn so gern geküsst… Diese zarten, weichen Lippen auf meinen gespürt, unsere Münder vereint, seine Zunge umspielt. Zu gern hätte ich seinen Gesichtsausdruck dabei gesehen… Wie er wohl beim Sex ausgesehen hat? Bestimmt total erotisch.

„Na, was für perverse Gedanken hast du mal wieder?“ reißt mich die Stimme Roxas‘ aus den Gedanken. Er sieht mich belustigt an und ich stelle entgeistert fest, dass mir mein Eis geschmolzen ist. Bedröppelt werfe ich einen Blick zum Boden, einige Meter unter mir, wo ich einen winzigen meersazlzeisblauen Fleck ausmachen kann. Na toll…

„Welche wohl?!“ erwider ich sarkastisch und verdrehe die Augen, als ich mich wieder meinen besten Freunden zuwende.

Beide grinsen mich an. „Du kannst wohl nur noch an ihn denken~“ neckt Roxas mich. Er hat Recht. Ich musste den ganzen Tag an ihn denken, auf der Arbeit hat das meinem Chef so einiges an Nerven gekostet. Versalzene Suppen, verbranntes Fleisch, eine überschwemmte Küche… Ich muss wohl wirklich nervenaufreibend auf die Anderen wirken.

„Wenn du möchtest, verrat ich dir, wo er sich vermutlich gerade aufhält!“ Mein Blick schweift umgehend zu Xion. Sie lächelt lieb und legt den Kopf schief. „Aber nur unter einer kleinen Bedingung…“

Ich ziehe eine Augenbraue hoch, nicke jedoch. Ich würde alles tun, um ihn wiederzusehen.

„Du fragst ihn nicht, warum er dort ist!“ Mit einem Mal ist sie todernst. Ich schaue sie nur leicht verwirrt an. Ihr Blick scheint mich durchbohren zu wollen und ich weiß, wenn ich ihrer Anweisung nicht folge leiste, wird sie dafür sorgen, dass ich Höllenqualen erleide…

Nickend schaue ich sie erwartungsvoll an. Nach einer Weile rückt sie dann endlich mit der Sprache raus: „Der Friedhof. Er ist jeden Abend dort…“, sagt sie recht tonlos und wendet ihren Blick gen Boden. In ihren Augen erkenne ich den Schmerz, doch ich weiß, sie wird nicht darüber reden wollen.

„Danke, Xion!“ erwidere ich sanft und erhebe mich, nachdem ich ihr aufmunternd durchs Haar gewuschelt habe. „Bis morgen!“, verabschiede ich mich schließlich und mache mich, so schnell es geht, auf den Weg zu Riku.
 

~Riku~

Deprimiert sitze ich auf einer Parkbank. Sie ist hart und kalt und dennoch bin ich schon eine halbe Ewigkeit hier und starre auf das Grab vor mir, lese mir wieder und wieder die in den Stein geschlagenen Schriftzeichen durch, die den Namen der Person bilden, die mir alles bedeutete. Mein Ein und Alles, ein Teil von mir… Und er ist fort… Für immer…

Eine leichter Wind weht und lässt mich frösteln. Emotionslos schaue ich hoch in den Himmel. Es wird gleich dunkel. Vielleicht sollte ich nach Hause gehen, ich will nicht schon wieder Stress mit Xion haben. Und außerdem erfriere ich sonst noch. Der Himmel zieht sich langsam zu, heute Mittag war noch das beste Wetter, doch gleich wird es bestimmt regnen. Es wird wirklich Zeit, heim zu gehen.

Einen letzten Blick auf sein Grab werfend, erhebe ich mich und gehe gen Ausgang, den kiesigen Boden zu meinen Füßen betrachtend.

Ich will gerade durchs Friedhofstor gehen, als ich vor mir jemanden stehen sehe. Oder bessergesagt ich sehe seine schwarzen Chucks mit den roten Schnürsenkeln und den Ansatz seiner schwarzen Hose. Skeptisch hebe ich den Blick, um dem, der mir den Weg versperrt ein paar nette Todesblicke zuzuwerfen. Als ich die Person jedoch erkenne, schrecke ich sogleich einen Schritt zurück. Der Kerl vom Wochenende. So einen vergisst man nicht, mit dieser seltsam unnatürlichen roten Haarpracht und den im Kontrast dazu stehenden smaragdgrünen Augen, die seine seltsamen schwarzen Striche darunter schon fast normal aussehen lassen.

„Hallöchen~“, gibt er grinsend von sich, sich mit einem Arm am geöffneten Tor anlehnend. Ich erwidere seinen Blick kalt und überlege krampfhaft, wie sein Name lautet.

„Hallo… A…Alex?“, frage ich recht unsicher. Es ist der falsche Name, garantiert. Aber irgendwas mit A war es, da bin ich mir sicher.

Ein amüsiertes Kichern seinerseits bestätigt mir meine Vermutung. Er heißt nicht Alex. „Du hast meinen Namen vergessen? Ich bin enttäuscht, Riku. War ich so schlecht?“ Er grinst und wuschelt mir durchs Haar. Mit Todesblicken entwinde ich mich ihm. Ich hasse es, wenn man meine Haare ohne meine Erlaubnis anfasst. Und was meint er überhaupt mit War ich so schlecht?

Wütend funkel ich ihn an. „Was willst du eigentlich?!“ Der Typ geht mir gehörig auf die Nerven.

Sein Blick wandelt sich etwas, ich weiß ihn nicht genau zu definieren, aber es gefällt mir nicht. „Naja, weißt du Riku…“ Er überwindet die Entfernung, die ich zwischen uns gebracht habe, fasst mich mit der einen Hand an der Schulter und mit der anderen hebt er mein Kinn, sodass ich gezwungen bin, zu ihm aufzusehen, in diese strahlenden Smaragde. Ich weiß, es wäre ein Leichtes, sich seinem Griff zu entwinden, doch ich bin wie versteinert . Er kommt mir näher und näher. Seine Lippen liegen fast auf den meinen als er mir zu haucht: „Mein Name ist Axel, got it memorized?“ Als ich seinen heißen Atem auf meinen Lippen spüre, erschauere ich und schaue ihn erschrocken an.

Er wird doch wohl nicht…? Nein…

Doch nach wenigen Augenblicken spüre ich seine warmen weichen Lippen, wie sie sacht und dennoch fordernd die meinen berühren. Seine Zunge bittet um Einlass. Ich bin wie erstarrt. Seine Lippen auf meinen… Das darf doch nicht wahr sein!

Ich weiche zurück, drücke ihn von mir, schaue ihn irritiert an. Warum macht er sowas?! Wie kommt er dazu mich, einen ihm vollkommen Fremden, einfach so zu küssen?! Ihn skeptisch, vielleicht sogar etwas abwertend musternd, mein Ton, verletzend und definitiv angewidert, fauche ich ihn schnippisch an: „Was sollte das denn?! Hast du den Verstand verloren?! Du widerliche Schwuchtel!“

Wütend ausatmend schaue ich ihn an. Mein Herz rast, mein Magen zieht sich zusammen und Ekel überkommt mich. Er hat mich geküsst…

Ohne darüber nachzudenken, hole ich mit meiner Faust aus, lege all meine Kraft in den Schlag, der ihn hart ins Gesicht trifft. Ohne seine Reaktion abzuwarten, oder auch nur zu bemerken, dass auch mir der Schlag wehgetan hat, mach ich kehrt, renne los. Ich muss hier weg. Weg von Axel, weg vom Friedhof… weg von seinem Grab.

Was würde er nur denken, wenn er das gerade gesehen hätte? Ich kann mir vorstellen, wie er reagiert hätte. Er hätte das ganze einfach nur amüsiert belächelt und mich hinterher damit aufgezogen… Ich kann das Lächeln, das seine Lippen umspielt, genau vor mir sehen. Und es schmerzt.

Es schmerzt, und der Schmerz vertreibt die Wut, den Ekel, einfach alles.

Meine momentan miserable Kondition lässt mich nicht weit kommen. Fluchend komme ich am anderen Ende des Friedhofs und somit dem einzigen anderen Ausgang, der für mich allerdings ein Umweg nach Hause ist, an. Mein Herz rast wie wild, sei es wegen dem Kuss oder dem Sprint, es fühlt sich furchtbar an. Nachdem dies und auch mein Luftmangel verschwunden sind, begebe ich mich ganz langsam auf den Nachhauseweg. Zum Glück ist es nicht weit, keine Zehn Minuten Fußweg.

Warum hat Axel das nur getan? Er wird doch wohl nicht wirklich auf mich stehen… Das würde allerdings sein seltsames Verhalten am Samstagabend erklären. Aber… Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf mich stehen soll! Das ist vollkommen unmöglich! Dass ich bei den Mädchen beliebt bin, weiß ich ja, aber… Nein, ich will gar nicht weiter darüber nachdenken! Dieser Gedanke ist zu absurd, einfach unmöglich!

Doch wieder kommt mir der Gedanke an das Gefühl, als sich unsere Lippen berührten, in den Sinn. Seine warmen weichen Lippen… Und seine Zunge… Es läuft mir eiskalt den Rücken herunter, als ich daran denke. Ich muss mich ablenken, an was anderes denken, an etwas Schönes! Was Schönes… Verzweifelt versuche ich etwas zu finden, einen Gedanken, der mich davon ablenkt und dennoch nichts mit ihm zu tun hat. Doch vergebens. Es gibt nichts Schönes in meinem Leben, womit er nicht im Zusammenhang steht.

„Riku!“, vernehme ich eine mir vertraute Stimme. Ich halte inne und schaue zu Xion. Sie kommt freudig zu mir gelaufen, trägt, genau wie ich, immer noch die Schuluniform. Unmittelbar vor mir bleibt sie stehen und lächelt mich an. „Du gehst schon nach Hause?“, fragt sie fröhlich.

Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und muster sie skeptisch. So gut gelaunt ist sie doch sonst nicht. „Sonst beschwerst du dich doch immer, wenn ich später komm…“, murre ich und wende mich von ihr ab, schaue in die Richtung, in die ich eigentlich gerade gehen will. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, setze ich meinen Weg fort.

„Du hattest eine interessante Begegnung, nehme ich an?“, fragt sie kichernd und hakt sich bei mir ein. Schweigend verdrehe ich die Augen. Mit meiner Yaoi-süchtigen Schwester rede ich garantiert nicht über sowas. Nein, mit ihr kann ich nicht reden… mit niemandem, denn er, der einzige Mensch, dem ich mich je so anvertraut habe, ist tot…
 

~Zexion~

Lustlos blicke ich aus dem Fenster. Die Sonne wird von düsteren Wolken verdeckt. Wo das Wetter bis vor ein paar Stunden noch schöner nicht hätte sein können, sieht es nun so aus, als würde es jeden Moment regnen. Irgendwie deprimiert mich das ja schon. Wie viel ich heute mit Demyx hätte machen können~ Aber nein, mir ist kein Glück vergönnt und jetzt sitze ich hier in meinem Zimmer und helfe meinem Freund beim Lernen für die nächste Philosophie-Prüfung. Oder besser gesagt: Ich darf ihm den gesamten Stoff der letzten Wochen nochmal erklären…

„Ist das so richtig?“, fragt er mich unsicher.

Ich blicke zu ihm auf. Er sitzt auf meinem Schreibtisch, wippt mit den Beinen und sieht mich hilflos an. Wie ein kleines Kind. Den Ellenbogen angewinkelt auf dem Schreibtisch ruhend und meinen Kopf mit der Hand abstützend, lächle ich ihn entschuldigend an. „Tut mir Leid… Kannst du das wiederholen?“

Ich vernehme ein Seufzen seinerseits und er springt auf. „Wenn du keine Lust mehr hast, musst du das sagen!“ Er geht um mich herum, bleibt hinter mir stehen und krault mir den Nacken, wobei ich ein wohliges Schauern empfinde.

„Nein, das ist schon okay!“ erwider ich nicht gerade überzeugend, drehe mich dann aber zu ihm. „Lass das bitte!“ murre ich. Er weiß genau, dass ich das viel zu gern hab! Dieses warme, erregende Gefühl. Es ist zu schade, dass er es nun schamlos ausnutzt! Ich habe gerade nämlich nicht sonderlich Lust dazu.

Er hört auf. Gott sei Dank! Stattdessen schlingt er die Arme um meinen Hals und platziert sich auf meinem Schoß. „Ach, nun sei doch nicht so, Zexi~“ Ich verdrehe die Augen, eigentlich steh ich nicht so auf ständige Zärtlichkeiten. Ab und an, ja, das ist in Ordnung, aber Demyx will ständig. Ich drücke ihn sacht von mir und schaue zu ihm auf, in seine Augen, deren Farbe irgendwo zwischen Grün und Blau liegt, die aber eine unbeschreibliche Tiefe haben. Doch an ihnen erkenne ich, dass er mich nur ein wenig Ärgern will. Seufzend schmiege ich mich an ihn und schlinge meine Arme um seine Hüften. Er hat mich mal wieder rumgekriegt. Wie auch immer er das schafft, wieder und wieder, es bleibt mir ein Rätsel.

„Jetzt sag’s mir nochmal!“, nuschel ich in sein Shirt. „Du willst doch nicht durch die Prüfung rasseln, wie durch die letzte?“, frage ich ihn neckend und merke, dass er sich sofort etwas anspannt. Jetzt lenken mich keine Wolken mehr ab, keine Gedanken, was wir getan hätten, wenn wir die Möglichkeit dazu gehabt hätten, jetzt sind nur noch Demyx und ich da. Alles andere würde mich sowieso nur wieder unglücklich stimmen.

„Zexi… Ich mag nicht mehr lernen~“, kommt es von Demyx und er streicht mir sanft durchs Haar. „Ich hätte Lust auf was ganz anderes!“, fährt er fort und ich kann mir sein laszives Grinsen genau vorstellen, auch wenn ich ihn nicht ansehe.

Lächelnd blicke ich zu ihm auf und meine Vermutung bestätigt sich. Ich liebe diesen Blick! „Auf was denn?!“, frage ich kichernd und hauche ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.

„Das weißt du doch ganz genau!“, schnurrt er und küsst mich, viel fordernder als meine zarte Berührung unserer Lippen gerade. Mit der Zunge fährt er, um Einlass bettelnd, über meine Lippen, versucht in meinen Mund einzudringen, doch ich weise ihn eiskalt ab.

„Ich will es aber hören!“, necke ich ihn und schlinge lächelnd die Arme um ihn.

Demyx beugt sich zu mir rüber, sodass ich seinen heißen Atem an meinem Ohr spuren kann. Allein schon das lässt mich erschauern. „Sex~“, haucht er in mein Ohr, ehe er zärtlich mit der Zunge darüber leckt und schließlich in mein Ohrläppchen beißt. Ich kann ein Keuchen nicht unterdrücken, mein Liebster kennt mich einfach viel zu gut. Nachdem er scheinbar zufrieden von meinem Ohr ablässt, wandert er mit der Zunge meinen Hals hinab und hinterlässt eine prickelnde Speichelspur auf meiner blassen Haut. Auf meine Unterlippe beißend, versuche ich, ein Stöhnen zu unterdrücken, doch als er in meinen Hals beißt, ist es gänzlich um mich geschehen. Mir entweicht der unerwünschte Laut meinen Lippen und nun winde ich meine Beine um die Hüften Demyx‘ und festige meinen Griff um seinen Hals. Er beginnt, die gebissene Stelle wieder und wieder zu liebkosen, fordernd daran zu saugen und ich bäume mich lustvoll auf.

„D-Demyx! Nimm mich!“, keuche ich, woraufhin angesprochener umgehend von meinem Hals ablässt.

Er grinst fies. Ich weiß genau, er wird mich eine Weile quälen! „Jetzt schon? Aber ich fang doch gerade erst an!“ Seine Hände gleiten meinen Rücken hinab und verweilen auf meinem Pobacken. Er kneift recht feste zu.

Ich kann nur zusammenzucken und klammere mich fest an ihn. „Du… wirst ja auch nicht so… verwöhnt wie ich~“, keuche ich schon sichtlich erregt.

Während er wieder meinen Hals bearbeitet, steht er auf, geht, mich tragend, einige Schritte zurück, ehe er am Bett ankommt und sich rückwärts darauf fallen lässt, sodass ich nun über ihm hocke. Mit den Händen gleitet er unter mein Shirt, lässt nun langsam wieder von meiner beinahe empfindlichsten Stelle, dem Hals, ab und grinst mich lüstern an. Ich erwider es und vereine unsere Münder, knabber an seiner Unterlippe. Seine Hände streifen meine Brustwarzen und ein erneutes Keuchen entfährt mir. Unterdessen übernimmt er die Überhand des Kusses und dringt mit seiner Zunge fordernd in meinen Mund ein, erkundet jeden Winkel davon und zieht mir dabei nach und nach mein Shirt aus.

Dann löst er unseren Kuss und streicht mit den Händen meine Arme hinab, nimmt meine Hände und hält sie sich vor die Lippen, als wolle er mir einen Handkuss geben. Doch stattdessen beißt er sacht in meine Armstuplen, zieht sie mir aus und entblößt somit meine geschundenen Unterarme. Das ist mir, selbst nach den beinahe zwei Jahren, die wir zusammen sind, noch unangenehm, aber das versuche ich jetzt außer Acht zu lassen.
 

Lächelnd blicke ich zu Demyx, auf dem ich liege. Trotz der Decke über uns, wird mir langsam, aber sicher kalt. Bedächtig streiche ich über Demyx‘ Brust, die sich regelmäßig unter mir hebt und senkt. Mein Liebster hat seine Arme um meine Hüften geschlungen und erwidert meinen Blick mit seinen wunderschönen Augen. Mit meinem Zeigefinger streiche ich Demyx‘ Hals hinauf und setze mich dann auf, sodass ich auf seiner Hüfte sitze. „Ich liebe dich~“, offenbart Demyx mir grinsend.

„Ich weiß!“ erwider ich nur und erhebe mich. „Ich geh duschen,“ bemerke ich noch nebenbei und schlender, den Schmerz des Liebesakts weitgehend unterdrückend, in Richtung Bad. Die heiße Dusche tut wirklich gut und nach einer guten halben Stunde verlasse ich nur mit Handtuch bekleidet, das Bad.

Ehe ich jedoch zurück zu Demyx auf mein Zimmer gehe, sticht mir Axels feuerrote Haarpracht ins Auge. Ich halte inne und schaue zu ihm. Er sitzt einfach nur auf dem Sofa und starrt Löcher in die Luft. Skeptisch trete ich zu ihm und ziehe so seine Aufmerksamkeit auf mich. Seine smaragdgrünen Seelenspiegel schauen traurig zu mir auf. „Was hast du nun wieder angestellt?“, frage ich seufzend, als ich mich neben ihm niederlasse.

„Riku hasst mich…“, kommt es nur leise von ihm. So hab ich ihn schon lang nicht mehr gesehen. Seit er so scharf auf Roxas war, soweit ich mich erinnere. Hoffentlich fängt er sich wieder, sonst bekomme ich die nächsten Tage wieder ungenießbares Essen vorgesetzt. Eine grausame Vorstellung…

„Wieso sollte er dich hassen?“, frage ich nach. Axel hat wohl, mal wieder, was dummes angestellt.

„Er hat mich…“, setzt er an, schaut zu Boden und zögert etwas. In seiner Stimme klingt deutlich die Verzweiflung mit. „… Als widerliche Schwuchtel bezeichnet…“

Ich ziehe eine Augenbraue hoch und mustere Axel skeptisch. Er wurde von jemandem, mit dem er ein paar Tage zuvor noch geschlafen hat, der folglich also auch schwul ist, oder zumindest bisexuell, als widerliche Schwuchtel bezeichnet?! Irgendwie macht das für mich recht wenig Sinn. Doch ich sage dazu nichts weiter. Ich war noch nie gut darin, tröstende Worte zu finden.
 


 

To Be Continued…
 

So, es ist, nach langer Wartezeit, vollbracht!

Ich bemüh mich, die nächsten Kapis schneller zu schreiben x3

Aber erstmal: Dieses Kapitel widme ich Mandy (manina117), weil ich ohne sie beim Zemyx-Part vollkommen aufgeschmissen gewesen wär ~ Sowas kann ich nämlich überhaupt nicht gut schreiben x_x

Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem und ihr lasst vielleicht ein Kommi da x3

*Kekse dalass*

Sonnenschein, so nah, so fern

Dein Anblick wärmt mein Herz

Vertreibt mir all den Schmerz

Mein weit entfernter Stern


 

~Riku~

Eine sanfte Briese lässt mich leicht frösteln und weht mir mein Haar ins Gesicht. Mit halb geöffneten Augen schaue ich gen Himmel. Ein paar einzelne kleine Wolken zieren den ansonsten strahlend blauen Himmel. Außer dem Geräusch von ein paar Vögeln und den ab und an vorbei fahrenden Autos ist es ruhig auf dem Schulhof. Eigentlich hätte ich, wie die anderen auch, jetzt Unterricht. Mathe-Klausur. Meine Eltern werden mir lebenslangen Hausarrest erteilen, wenn sie erfahren, dass ich ein, bis auf meinen Namen, leeres Blatt abgegeben hab. Aber sie werden es erfahren. Ich musste ja ausgerechnet in Xions Klasse kommen.

Mit langsam wachsender Ungeduld werfe ich einen Blick zum Schuleingang. Sora braucht für gewöhnlich nicht die volle Zeit für Klausuren, jedenfalls hat er das heute Morgen behauptet. Ich hab ihm versprochen heut mit ihm zum Turnierplatz zu gehen. Am Wochenende ist das Struggle-Turnier, auf das er sich seit Wochen freut. Und weil ich Xion vorher nicht so gerne über den Weg laufen will, hoffe ich, dass Sora sich endlich mal etwas beeilt.

Doch ich muss noch etwas warten. Nach einer mir viel zu langen Zeit kommt Sora endlich aus dem Schulgebäude, trottet auf mich zu. Ich blicke ihn an, als er sich neben mir niederlässt und seufzt. „Du bist ein Idiot, weißt du das?!“, fragt er und schaut mich leicht sauer an.

„Klar weiß ich das~“, erwider ich gelassen. Viel gelassener, als ich es eigentlich bin oder vorhin, als ich den Klassenraum verlassen habe, war.

„Aber du kannst das doch alles. Ich versteh das nicht! Riku, was war los?“ Seine saphirblauen Augen blicken traurig zu mir auf. Er ahnt es, da bin ich mir sicher. So dumm, wie er manchmal tut, ist er nicht.

„Ist doch egal! Willst du jetzt zum Turnierplatz oder nicht?!“, erwider ich murrend und erhebe mich. Meine Beine sind schon ganz steif vom ewigen auf dem Boden sitzen. Lieber sinnlos auf dem Turnierplatz rumsitzen als irgendwo frühzeitig auf Xion zu treffen.

„Natürlich will ich!“ Fröhlich springt Sora auf. „Du hilfst mir doch, oder? Kämpfst du einmal gegen mich? Ich will unbedingt am Wochenende gewinnen!“ Er hängt sich seine Tasche um und geht freudig los. Ich folge ihm recht unmotiviert, höre ihm nur halb zu, während er mir irgendwas erzählt.

Mein Blick ist auf den Boden gerichtet, ich bereue es jetzt schon, mit Sora dahin zu gehen. Ich werde eh nur am Rand sitzen können und mich langweilen. Das ist doch sinnlos. Es wird nur unnötige Erinnerungen wecken. Wahrscheinlich werd ich nicht mal dazu kommen, mich zu langweilen, weil ich kurz vorm Verzweifeln stehen werde. Das sind ja wirklich fantastische Aussichten… Da wären mir Zehn Klausuren wie die vorhin lieber~

Bis zum Turnierplatz ist es nicht weit. Nach kurzer Zeit ist er bereits in Sicht und ich erblicke Roxas mit seinen Freunden Hayner, Pence und Olette, die sich mal wieder mit ihren ‚Erzfeinden‘ anlegen. Cifer und seine ‚Anhänger‘ gehen natürlich darauf ein. Wie immer also, eigentlich nichts besonderes. Es wirkt vertraut. Vielleicht zu vertraut.

Sora unterbricht seinen Redeschwall erst, als wir ein paar Meter vor den anderen sind, die uns bisher nicht mal bemerkt haben. Sie sind zu sehr in ihre schätzungsweise sinnlose Diskussion vertieft. Ist ja auch nichts Neues. Erst nachdem Roxas von Sora mehr oder weniger umgesprungen wurde, nehmen sie Kenntnis von uns.

„Riku!“, bemerkt Olette mich als erste und fällt mir um den Hals. Überrascht davon, schließlich macht sie sowas eigentlich nie, stolper ich einen Schritt nach hinten. Skeptisch drücke ich sie sacht von mir.

„Hi…“, meine ich und ich mustere sie fragend, die Todesblicke von Hayner ignorierend.

Olette schaut breit lächelnd zu mir auf. „Du hast dich ja lang nicht hier blicken lassen! Schön, dass du mal wieder da bist!“

Unauffällig bringe ich noch ein klein wenig Abstand zwischen uns. Nicht, dass ich was dagegen hätte, Hayner aber sichtlich schon. Ein Kommentar zu dem, was sie gesagt hat, spar ich mir. Muss ja nicht gleich jeder wissen, dass es mich dank meines Dauerattests für Sport nicht mehr sonderlich zum Turnierplatz zieht.

„Bist aber Recht spät fürs Training hier! Am Wochenende wirst du deinen Titel bestimmt nicht halten können!“, bemerkt Pence und deutet auf Roxas. „Der wird dich fertig machen, glaub’s mir! Hat trainiert wie ein Wilder, als du nicht da warst!“

Schweigend lasse ich mich auf der Bank nieder, an der wir stehen. „Ich mach eh nicht mit~“, winke ich dann ab und schaue an ihnen vorbei zu Cifer, Rai und Fuu, die wiederum mich misstrauisch mustern.

„Wieso nicht?“, mischt sich nun Hayner ein. „Ich hab ein verdammtes Jahr hart trainiert, um dich endlich schlagen zu können! Das wäre meine Chance gewesen!“ Ich vernehme ein wütendes Schnauben von ihm, schaue jedoch weiter an ihm vorbei. Das kann mir doch egal sein. „Du hast doch nur Angst, zu verlieren!“

Es gibt Momente, da würde ich Hayner am liebsten irgendwas gegen den Kopf werfen. Irgendwas hartes, schweres… Einen Backstein vielleicht. „Wenn du Schwachmat glaubst, du würdest mich damit in irgendeiner Art und Weise beeindrucken, dann hast du dich verdammt noch mal geschnitten! Du kannst dir gerne mit anderen die Köpfe einschlagen, aber mir ist die Lust auf diese Kinderkacke gewaltig vergangen!“ Wütend funkel ich ihn an, meine Stimme bleibt jedoch weiterhin ruhig. Eigentlich hätte ich Lust auf einen Struggle-Kampf. Eigentlich. Aber das kann ich vergessen. Für immer.

„Riku…?“, fragt Sora unsicher und setzt sich neben mich auf die Bank. „Was… Was ist denn los?“

Mein Blick wandert gen Boden. „Ach, nichts… Ist doch egal…“, erwidere ich tonlos.

„Nichts, ja?“, faucht Hayner, vor Wut kochend. „Du hast sie doch nicht mehr alle! Was hat dir so den Kopf verdreht, dass du dich so verändert hast?“

„Hayner, lass ihn!“, versucht Olette ihn zu beruhigen, vergebens.

„Wenn Replika das sehen würde… Er wäre mehr als enttäuscht von dir!“

Langsam erhebe ich meinen Blick, schaue Hayner wütend an. Er rümpft die Nase und will sich abwenden. Aber das lasse ich nicht auf mir sitzen. Er hat doch keine Ahnung. Wie kann er es wagen, er kannte ihn doch gar nicht richtig!

Ehe Hayner sich versieht reiße ich ihn schon zu Boden, schlage mit aller Kraft auf ihn ein.
 


 

~Axel~

„Hey, Axel, meinst du, das wär was für Zexi?“, fragt Demyx und zieht mich zu sich. Nachdenklich mustert er ein Buch mit recht einfach gehaltenem Einband. Der Titel lautet The World Within - Another Side. Demyx sucht ein Geschenk für Zexion zu ihrem Jahrestag. Und dank seiner kreativen Unfähigkeit muss ich mit und ihm helfen.

„Ich weiß nicht, Demyx. Zexi hat schon so viele Bücher. Findest du nicht auch, dass was anderes… einfallsreicher wäre?“ Ich wende meinen Blick wieder von ihm und dem komischen Buch ab und lasse meinen Blick durch die Regale streifen. Bücher sind ja eigentlich nicht so mein Ding. Ich steh mehr auf Computerspiele um mir die Zeit totzuschlagen. Das ist wesentlich unterhaltsamer. „Vielleicht was persönlicheres~“, schlage ich vor und blicke zum Ausgang. Die Tür steht offen und lässt den Blick zum Tram-Forum frei. „Hier finden wir doch eh nichts… Lass uns woanders hingehen!“

„Hm… Na, wenn du meinst!“, erwidert er achselzuckend und lässt nun auch von dem Buch ab. Ungeduldig blicke ich ihn an. Ich will hier raus, auch wenn mir weder der Laden, noch die Bücher irgendwas getan haben. Es ist einfach totlangweilig hier. Eine schwache, kühle Brise findet ihren Weg hier herein und lässt mich kurz erschauern.

„Und wo gehen wir dann hin?“, kommt es schließlich nach langer Pause von Demyx.

„Irgendwohin~ Wir finden schon was! Und jetzt komm endlich!“ Demyx setzt sich - endlich! - in Bewegung. Mürrisch verlasse ich den Laden und blicke die Straße entlang. Nach einem kurzen Blickaustausch mit dem Sitarspieler gehe ich langsamen Schrittes los.

„Was meinst du eigentlich, mit was persönlichem?“, fragt Demyx nach ein paar Minuten des Schweigens.

Ich verdrehe die Augen. „Demyx, er ist dein Freund, nicht meiner! Also denk mal selbst nach…“, murre ich. Manchmal kann Demyx wirklich nervenaufreibend sein. Oder liegt das an mir? Seit der Sache vor ein paar Tagen mit Riku auf dem Friedhof bin ich leicht gereizt, sagt zumindest Zexion. Vielleicht hat er recht. Seitdem Riku das gesagt hat… Ach, ich will gar nicht dran denken. Düstere Gedanken können mir gestohlen bleiben. Aber ich fürchte, Riku will mich niemals wieder sehen…

„Ja, aber… Du kennst ihn doch schon viel länger als ich!“, versucht Demyx es, doch ich winke ab.

„Entweder du bringst mal eigene Ideen ein, oder du bist meine Hilfe los~“, erwidere ich achselzuckend. Aber es stimmt nicht. Wenn Demyx kein Geschenk findet, wird Zexion enttäuscht sein. Mehr als enttäuscht. Nicht, weil er sich etwas Großes wünscht, nur eine Kleinigkeit oder so. Es sollte eben von Herzen kommen. Und wenn Demyx das nicht auf die Reihe kriegt, hab ich den enttäuschten Zexion am Hals. Und wenn er dann wieder in seine Depressionen versinkt, kann es heiter werden. Nein, danke. Da helf ich lieber Demyx, was Nettes für Zexion zu finden.

„Okay…“, seufzt Demyx und blickt sich um. Schließlich bleibt er stehen und deutet auf einen Laden. „Dann lass uns da schauen gehen!“

Ich mustere das Geschäft und nicke schließlich. Sieht zwar recht bunt aus, was definitiv nicht der Geschmack Zexions ist, aber vielleicht findet man trotzdem Etwas Schönes. Wir gehen also zu dem Laden, der uns mit schlechter, stickiger Luft empfängt, die den Geruch von Limettenduftkerzen in sich trägt. Skeptisch schaue ich mich um. Plüschtiere in der einen Ecke, Porzellan in der anderen, hier und da ein Spiel oder sinnlose Dekorationsgegenstände. Aber definitiv nichts für Zexion. Unbeeindruckt folge ich Demyx. Er wird hier nichts finden, aber er soll sich ruhig etwas Mühe geben.

„Ich hab Xiggy letztens Mal wieder einen Besuch abgestattet.“, bemerkt der Blonde beiläufig.

Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und schaue in das Regal, das Demyx gerade ins Visier genommen hat. „Xiggy? Wieso das? Ich dachte du hast damit abgeschlossen!“

Er nimmt den Blick von einer seltsamen Topfpflanze und schaut mich argwöhnisch an. „Wie kommst du darauf? Hab ich je gesagt, ich sei clean? Oder hat Zexi das gesagt? Oder meinst du meinen Seitensprung?“

Ich verdrehe die Augen. Also hab ich mal wieder besser von Demyx gedacht, als ich sollte. Und Zexion ahnt weder von dem einen, noch von dem anderen etwas. Mit ihm würde ich wirklich nicht gerne tauschen. Aber es ist nicht meine Sache. Soll Demyx nur machen, wenn er Zexions Herz bricht, weiß er, was auf ihn zukommt.

„Lass das endlich sein! Solang du noch auf der Uni bist, mag das keinen interessieren, aber irgendwann, wenn du versuchen willst, aufzuhören, dann hast du dir dein eigenes Grab schon geschaufelt und kommst nicht mehr davon ab!“, murre ich und funkel ihn sauer an.

Doch er zuckt die Achseln und wendet sich wieder an die Pflanze. „Meinst du, die würde Zexi gefallen?“

„Du solltest das lieber etwas ernster nehmen!“, fauche ich und blicke zur Pflanze. „Die sieht furchtbar aus! Such gefälligst was vernünftiges aus, oder ist dein Hirn dazu schon zu vernebelt?!“ Ich würde Demyx am liebsten eine reinhauen. Warum ich es nicht tue, ist mir schleierhaft. Verdient hätte er es. Er sollte endlich mal auf mich hören, ich weiß schließlich, wie schwer es ist, von den Drogen abzukommen.

„Axel… Du bist heute echt gereizt oder?“, seufzt Demyx und stellt die Pflanze nun gänzlich zurück ins Regal. Schmollend sieht er mir in die Augen, die Arme vor der Brust verschränkt. „Liegt es an der Abfuhr, die dir dein Kleiner erteilt hat? Der hat dir ja echt den Kopf verdreht! Wann warst du das letzte Mal so verknallt, huh?“ Während er spricht wird sein anfänglich leichtes Lächeln immer breiter.

„Demyx! Wenn du nicht willst, dass ich dich gleich hier stehen lasse und du allein nach einem Geschenk für Zexion suchen kannst, solltest du besser dein Maul nicht zu weit aufreißen!“ Wenn Blicke doch nur töten könnten. Demyx würde den qualvollsten aller Tode sterben. Und danach in der ewigen Hölle schmoren.

„Ja, aber…“, setzt Demyx an, kommt aber nicht weiter, als ich ihm ins Wort falle.

„Ach, vergiss es! Du kannst von vorne rein allein suchen! Ich verschwinde~“, murre ich und stapfe wütend, ohne einen Blick zurück zu ihm zu werfen, von dannen. Ich will zu Roxas. Jetzt sofort. Wenn ich ihn sehe, vergeht mir meist die Wut. Er ist mein Ruheort. Mein bester Freund. Mein ein und alles… Riku mal ausgenommen. Nichts, wirklich gar nichts würde mich glücklicher machen, als er. Aber er ist unerreichbar fern. Es gibt nichts mehr zu begehren, außer ihn. Seit unserer ersten Begegnung ist nicht eine Nacht vergangen, in der ich nicht von ihm geträumt hätte, keine Minute, nein, keine Sekunde, in der ich nicht an ihn gedacht hätte. Alles dreht sich nur noch um ihn… aber er wird niemals mein sein. Warum muss ich mich eigentlich immer in die Falschen verlieben?

Unmotiviert bleibe ich stehen und schaue mich um, unentschlossen, wo ich hingehen soll. Zuhause gehe ich Zexion nur auf die Nerven. Vielleicht zum Bahnhofsturm. Obwohl… Da würd ich auch nur alleine rumhocken und Ewigkeiten auf Roxas und Xion warten. Ich könnte ja zum Turnierplatz gehen. Roxas ist garantiert dort. Am Wochenende ist sein großes Turnier, da wird er wohl früher oder später da trainieren. Und wenn ich mich nicht irre, hat er heute sogar recht früh Schule aus.

Also mache ich mich auf den Weg dorthin. Es ist nicht weit von dem Ort, an dem ich mich befinde. Gleich um die Ecke. Ehe ich die letzten Meter überwunden habe höre ich schon Stimmen. Hört sich so an, als wäre gerade ein heißer Struggle-Kampf am Laufen. Ich bin ja mal gespannt, wer am Wochenende der Turniersieger wird. Roxas meint, er habe gute Chancen. Ich muss mal sehen, dass ich zuschauen komme. Für Roxas ist das schließlich wichtig.

Nachdem ich um die Ecke getreten bin und den perfekten Blick über den Platz habe, halte ich inne. Der komische Mützen-Typ und seine ach so coole Gang, oder wie auch immer die sich bezeichnen mögen, fallen mir zuerst ins Auge. Sie stehen recht in der Mitte und werfen Blicke zu… Ich fass es nicht. Das kann nicht sein. Mein Riku. Mein wunderschöner, engelsgleicher Riku. Der wütende Blick den er dem unter ihm Liegenden zuwirft - einfach göttlich. Er sieht so fantastisch aus, wenn er aufgebracht ist. So wunderbar leidenschaftlich~ Scheiße, ich muss aufpassen, dass ich gleich nicht anfange zu sabbern!

Ich versuche, mich nicht zu sehr gehen zu lassen, da wird mir plötzlich die Situation bewusst. Riku sitzt auf jemandem. Irgendein Freund von Roxas. Er schlägt auf ihn ein. Das Kreischen des braunhaarigen Mädchens, dessen Namen ich mir genauso wenig merken kann, wie die der anderen Freunde von Roxas, höre ich auch erst jetzt. Roxas und Sora versuchen dazwischen zu gehen, mit mäßigem Erfolg.

Ich stehe wie angewurzelt da und betrachte dieses Szenario. Als der Junge unter Riku sich erfolgreich wehrt, trifft Rikus Blick den meinen. Seine herrlichen Aquamarine ziehen mich sogleich in ihren Bann, auch wenn einige Meter zwischen uns liegen, ich erkenne sie ganz genau. Sein Blick verrät Überraschung. Wenige Sekunden vergehen, doch sie scheinen wie Minuten. Minuten, in denen mein Blick in dem Bann dieser Augen liegt. Dieser wunderschönen Augen.

Doch der Moment wird abrupt zerstört. Der Junge unter meinem allerliebsten Engel gewinnt die Oberhand. Schlägt ihn zu Boden. Wendet das Blatt.
 


 

To Be Continued…
 

Das Kapitel ist kurz…

Viel zu Kurz...

Es tut mir Leid >.<

Und für so wenig hab ich so lang gebraucht…

Das nächste wird länger!

Und kommt schneller!

Und… wird schön xD

Vielleicht lasst ihr mir ein Kommi da? x3

*Kekse da lass*


 

.,-~*’°’*~-,.

Sonnenschein, so nah, so fern

So groß ist mein Verlangen

Mein Herz hält dich gefangen

Ich hab dich viel zu gern

’°*~-.,.-~*°’
 


 

~Riku~

Teilnahmslos blicke ich in den strahlend blauen Himmel. Nur vereinzelt bedeckt eine schwache, kleine Wolke das ansonsten so klare Firmament. Ich sitze, die Arme um meine angewinkelten Beine geschlungen auf dem Bahnhofsturm. Neben Axel. Und wir schweigen uns an.

Er ist vorhin dazwischen gegangen. Zwischen Hayner und mich. Hat uns angeschrien, was wir uns dabei dächten und wie kindisch das doch sei. Der Grund sei egal. Er hat doch keine Ahnung.

Danach hat er einen auf furchtbar besorgt gemacht, meinte, er wolle mit mir reden und hat mich hierhergeschleppt. Gut, mir war es egal. Ist es auch noch. Heute ist eh ein beschissener Tag, schlechter kann er ihn nicht noch machen. Aber wenn er etwas zu sagen hat, soll er es tun und nicht schweigend in die Ferne starren. Ich werde garantiert nicht den ersten Schritt machen! Das kann er vergessen!

Aus dem Augenwinkel werfe ich einen kurzen Blick zu ihm. Er starrt nicht mehr in die Ferne. Sein Blick ruht auf mir. Ernst und desolat. So einen Blick hätte ich ihm nicht zugetraut. Was ich bisher von ihm gesehen habe, war anders. Fröhlich, Nervtötend und Pervers. Diese Ernsthaftigkeit passt nicht zu ihm. Missmutig wende ich mich wieder dem Himmel zu. Jetzt, wo ich weiß, Axel schaut mich an, ist mir irgendwie ein wenig unwohl.

„Was willst du eigentlich?“, frage ich tonlos. Ich blicke weiterhin in den blauen Himmel. Möchte seinem Blick nicht nochmal begegnen. Ich habe keine Lust darauf, zu reden. Besonders nicht mit Axel. Aber ich hab auch keine Lust, schweigend neben ihm zu hocken. Ich will zu ihm. Ich vermisse ihn so sehr. Er war alles. Ich hätte nie gedacht, mal ohne ihn leben zu müssen. Ihn jemals zu verlieren und alleine zurück zu bleiben. Alleine und einsam. Mit ihm wäre jetzt alles anders. Diese Leere wäre nicht da. Und ich müsste mich nicht mit diesem Idioten neben mir rumschlagen. Wieso war ich es, der damals überlebt hat…?

„Hm…?“, kommt es nun von ihm. Ich wende mich ihm doch zu. Er schaut mich fragend an, den Kopf schief gelegt.

„Du hast mich hierhergeschleppt um mit mir zu reden und jetzt schweigst du mich an. Wenn du was zu sagen hast, mach es endlich!“, murre ich.

„Oh, sorry!“ Ein Lächeln umspielt seine Lippen. „Ich war gerade von deiner Schönheit so geblendet, dass mir einfach die Worte fehlten!“

Fällt er vom Turm, wenn ich ihm jetzt eine reinhaue? Er ist und bleibt ein widerlicher Perversling! Aber mir ist irgendwie grade nicht nach Schlägen. Das mit Hayner hat mir gereicht. Ich kann nicht von mir behaupten, jetzt noch wütend zu sein. Angewidert, ja, aber wütend? „Hör auf so ’nen Mist von dir zu geben! Komm endlich zur Sache!“ Ich schaue wieder weg. In die Ferne. Den Himmel.

Eine kurze Zeit herrscht Stille zwischen uns. Aber nach einiger Zeit erhebt er doch die Stimme. „Ich wollte mich… entschuldigen…“ Seine leisen Worte, diese deprimierte Stimmlage. Sie jagen mir einen kleinen Schauer über den Rücken. Wieso, weiß ich nicht. Aber ich lasse mir nichts anmerken. Höre ihm weiter zu. „Das letztens auf dem Friedhof… Ich hätte das nicht einfach so machen sollen. Aber ich wusste nicht… Dass du… Also…“ Verlegen verliert er den Faden. Nun bin ich es, der ihn mustert und er schaut weg. Das passt nun wirklich nicht zu ihm. „Hasst du mich?“, fragt er leise, immer noch meinen Blick meidend.

Er wirkt wirklich… als meinte er das ernst. Als wäre es ihm wichtig, dass ich ihn mag. Als wäre ich ihm wichtig. Aber wieso? Wir kennen uns doch kaum… Ich versteh das nicht. Erst dieser - Ich mag gar nicht daran denken - Kuss… und jetzt sowas… Aber hasse ich ihn? Ich mustere ihn einige Minuten lang schweigend. Eine Antwort weiß ich nicht. Seine scheinbare Zuneigung zu mir, widert mich an, das gebe ich zu. Aber das ist kein Hass. Oder doch? „Ich glaube nicht.“, erwidere ich leise.

Er lacht leise. Diese Reaktion hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Gerade wirkte er doch noch so ernst! „Du bist süß, Riku!“ Ein Lächeln umspielt seine Lippen. „So unglaublich süß~“

„Hör endlich auf, ständig sowas zu sagen!“, murre ich. „Ich bin nicht süß…“ Ich wende meinen Blick wieder von ihm ab. Sein Lächeln gefällt mir nicht. Es sieht wieder mal so aus, als würde er gleich über mich herfallen wollen. Hoffentlich tut er das nicht wirklich.

„Oh, doch! Und wie~ ♥“, wendet er leise lachend ein.

„War’s das jetzt?“, frage ich leicht angesäuert. Wenn er wider meines Erwartens nichts zu sagen hat, kann ich ja endlich gehen. Nach Hause, zum Friedhof, was weiß ich, wohin, Hauptsache weg von Axel! Und seiner Lüsternheit…

„Naja... Eigentlich schon… Aber du gehst doch jetzt noch nicht? Schließlich hasst du mich ja nicht~“, säuselt er und auch wenn ich ihn nicht ansehe, weiß ich, sein Lächeln ist soeben breiter geworden. Warum hab ich das gesagt?! Er hätte mich in Ruhe gelassen, wenn ihm klar gemacht hätte, ich würde ihn hassen! Was hab ich mir da nur angetan? Ich will meine Ruhe… Ruhe und Frieden und meine Unschuld will ich ihm auch nicht opfern… Nicht dieser widerwärtigen, perversen, lüsternen, zugegeben gut aussehenden Schwuchtel!

„Jetzt sei doch nicht wieder so schweigsam! Was ist denn los mit dir? Siehst ja aus wie sieben Tage Regenwetter!“ Ich meine, ehrliche Besorgnis in seiner Stimme hören zu können. Das verwundert mich doch leicht. Er wirkt, als wäre ich ihm unergründlicher Weise unheimlich wichtig und zugleich als wolle er mich nur mal eben ordentlich durchnehmen.

„Es ist nichts… Heut ist einfach nur ein beschissener Tag.“, grummel ich leise. Ein verdammt beschissener Tag. Nichts läuft wie es soll… Aber das ist ja auch nichts neues, ist immerhin seit fast einem schon so…

„Was ist denn los? Ist es wegen dem Blondie vorhin? Vergiss diesen kindischen Idioten~“, winkt er ab.

„Wovon redet ihr?“, vernehme ich die helle Stimme meiner Schwester plötzlich. War das Einbildung? Ich drehe mich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Und da steht sie tatsächlich. An diesem seltsamen, unbelebten Ort, dem Bahnhofsturm, steht sie und lächelt zu mir herab. Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue hoch und mustere sie.

„Du kommst spät, Xion-chan!“ erwidert Axel nur lächelnd, während sie sich neben mir niederlässt. Sie kennen sich also. Wenn das so ist. Dann wird mir nun so einiges klar. Axel ist also der ominöse andere beste Freund Xions, neben Roxas natürlich, mit denen sie jeden Abend Meersalzeis essen geht. Interessant. Dann hab ich jetzt wohl was gegen sie in der Hand. Wie unsere Eltern das so finden würden? Wenn die wüssten, mit was für einem alten Sack Xion verkehrt. So kann ich sicherlich verhindern, dass sie allzu schnell von meinem leer abgegebenen Blatt erfahren und mir möglicherweise Hausarrest erteilen. Und ich hab keine Lust, noch öfters den ‚Hinterausgang‘ nehmen zu müssen.

„Hast du einen neuen Freund, Brüderchen?“, kichert Xion.

Ich verdrehe die Augen. „Träum weiter!“, murre ich sichtlich genervt. Genervt von Axel, genervt von Xion, genervt von allem, selbst von meiner Wenigkeit.

„Ach, Riku-chan, jetzt sei doch nicht immer so~“, erwidert Xion ruhig und lehnt sich an mich. „Tu nicht immer so kratzbürstig, eigentlich bist du doch ganz lieb!“ Sie kichert leise und schmiegt sich etwas an mich. „Und Axel ist auch nicht so pervers, wie er manchmal wirkt. Also gib ihm doch eine Chance!“

Okay, was soll das denn jetzt?! Was interessiert sie bitte, mit wem ich mich anfreunde, oder nicht?! Oder schlägt ihr Yaoi-Herz bei dem Gedanken, einen schwulen Bruder zu haben, etwa höher? Nein… so offensichtlich würde sie in dem Fall nicht vorgehen. Das hoffe ich zumindest. Undenkbar, wenn… Nein, ich will nicht schwul werden! Nicht für den Typen!

Skeptisch blicke ich zu Axel. Ihm liegen die Frauen sicher trotz seiner sexuellen Ausrichtung zu Füßen, bei dem Aussehen… Und so einer will was von mir… Grausam!

„Darf ich dein Schweigen als Zustimmung deuten?“, fragt Xion leise lachend.

„Vergiss es!“ Ich gebe ihr einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. Axel hält sich da ganz raus. Seltsam melancholisch hat er seinen Blick gen Horizont gerichtet. Er wirkt, als wäre er mit den Gedanken ganz woanders. Furchtbar fern.

„Riku! Sei doch nicht so ein Sturkopf! Du magst ihn, gib es zu! Das sieht dir doch ein Blinder an!“, wird sie jetzt doch etwas ärgerlich. Ich soll ihn mögen? Was soll der Mist? Man sieht es mir an? Ich kann den Kerl nicht ausstehen! Er ist eine perverse Schwuchtel!

Ich funkel Xion böse an. „Hör auf damit!“, zische ich.

„Warum? Weil ich Recht habe?“ Sie bringt etwas Abstand zwischen uns und schaut trotzig zu mir auf.

„Warum müssen Mädchen die Tatsachen eigentlich immer so verdrehen, dass es aussieht, als wären sie im Recht?“, murre ich leise und stehe auf. Xion hat es geschafft, mich endgültig zu vergraulen. „Man sieht sich~“ Mit diesen Worten verziehe ich mich.
 


 

~Zexion~

Ich sitze tief in die Kissen gesunken auf dem Sofa und lese in einem Buch, als Axel nach Hause kommt. Auf sein mehr als freudiges „Hallöchen!“, das ertönt, als er wenige Minuten später den Raum betritt, reagiere ich nicht. Mir ist nicht nach Freundlichkeit. Und ehrlich gesagt auch nicht nach Axel.

„Ach, Zexi, was ist los? Unfreundlich wie immer?“, säuselt er fröhlich und unbesonnen und stellt sich grinsend genau vor mich. „Sei doch nicht immer so~“ Lächelnd nimmt er mir das Buch aus der Hand und legt es beiseite. Ich verschränke die Arme und betrachte ihn missmutig, während er sich mir zugewandt auf meinem Schoß niederlässt. Seine Arme schlingt er um meinen Hals und ich werfe ihm Todesblicke zu. Dass er auch immer so aufdringlich sein muss…

„Geh runter von mir!“ murre ich. Vergeblich versuche ich, mich ihm zu entwinden. Aber gegen ihn habe ich keine Chance.

„Warum denn?“, kichert er. „Du magst es doch auch, verleugne es nicht~“ Während er spricht, kommt er mir immer näher, die letzten Worte haucht er mir leise ins Ohr. Ich erschauere dabei leicht.

„Axel! Geh runter!“, zische ich wütend.

„Oder was? Wirst du dann wieder bissig? Du weißt doch, dass ich das mag~“, lacht er, lässt dann aber doch ein wenig von mir ab und bringt etwas Abstand zwischen uns. Leider nur etwas. „Und? Warum so miesepetrig? Schlechten Tag gehabt?“, erkundigt sich Axel. Und streichelt mir dabei mit seiner Hand über die Wange.

Ich schüttel den Kopf. „Alles okay. War nichts besonderes… Nach deiner Heiterkeit frag ich lieber nicht…“ Skeptisch mustere ich ihn. Momentan ist er wirklich seltsam drauf. Kaum auszuhalten! Von einem Augenblick auf den nächsten wechselt seine Stimmung schlagartig. Normalerweise ist er, was das angeht, eher beständig. Ich hasse ihn, wenn er verliebt ist…

„Hm…? Warum nicht? Nerv ich dich?“ Ein fieses Lächeln umspielt seine Lippen. „Ich erzähl’s dir trotzdem!“ Endlich lässt er gänzlich von mir ab. Endlich! Er lässt sich seitlich von mir herunter gleiten und macht es sich auf dem Sofa bequem anstatt auf mir. „Ich… hab heute Riku getroffen~ Und er hasst mich nicht!“, gibt er freudestrahlend von sich.

Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue nach oben. „Fantastisch.“, erwidere ich sarkastisch. „Kannst du mich jetzt endlich in Ruhe lassen? Du störst!“

„Nein~“ Lächelnd legt er seinen Arm um mich. Na toll, was hab ich mir da gerade angetan?! Sage Axel niemals, er störe oder nerve oder sonst derartiges, sonst wird er erst recht wieder aufdringlich…

„Und ich hab von Xion seine Handynummer bekommen! Sie ist übrigens seine Schwester. Ist das nicht toll?“ Fröhlich erzählt er drauf los. Dass er zufällig am Turnierplatz vorbeigelaufen ist und da seinen ach so tollen Riku getroffen hat und ab da höre ich nicht mehr zu. Seine Schwärmereien zwischen durch schweifen zu weit ab. Ich werfe einen Blick auf mein Buch. Ich will lesen. Warum muss Axel mich immer stören? Wenn ich mir mein Buch jetzt nehme, bin ich es direkt wieder los und kann mein Abendessen vergessen, also lass ich es lieber und langweile mich. Zu Schade. „Und was hast du heute Schönes erlebt?“, fragt er schließlich, als er mit seiner Erzählung zum Ende kommt.

Ich zucke nur die Achseln. „Nichts besonderes. Und jetzt zieh endlich Leine!“, murre ich grimmig.

Aber er schüttelt lächelnd den Kopf. Sein Arm ruht immer noch um meine Schultern. „So leicht wirst du mich nicht los, Zexi~“, erwidert er. „Ach ja, ich war heute mit deinem Schatzie in der Stadt. Er ist mal wieder so unkreativ und findet allein kein Geschenk für euren Jahrestag~“, kichert er.

Gequält lächelnd blicke ich zu Boden. Da wollte er also nach der Uni so schnell hin. „Naja, wenigstens vergisst er es dieses Jahr nicht…“, murmel ich leise.

Ich verlange ja nicht viel von ihm. Ich brauch kein Geschenk oder derartiges. Darauf lege ich keinen Wert. Aber er vergisst es schlichtweg. Dieser Tag ist mir wichtig. Nicht einfach nur weil es unser Jahrestag ist. Eigentlich sollte ich doch gewohnt sein, dass Demyx auf meinen Gefühlen rumtrampelt, wie es ihm beliebt. Ist ja nichts Neues. Aber immer wieder, ein ums andere Mal, bin ich enttäuscht von ihm. Er ist weder der treue, noch der ehrliche Typ, das weiß ich. Aber wenn er dann vor mir steht, mich treu doof wie ein Hund anschaut und mir sagt, er liebe mich, kann ich nicht anders, als glücklich zu sein, so vergänglich das auch immer ist. Da kann er machen was er will. Gegen meine Gefühle kann ich nichts tun. Auch wenn es mich im Nachhinein verletzt. Ohne Demyx könnte ich einfach nicht, so dumm dass auch sein mag…

„Kopf hoch, Zexi, dieses Jahr wird es anders als letztes. Du wirst schon sehen, es wird schön!“, erwidert Axel äußerst überzeugt. Aber so ganz kann ich dem nicht Glauben schenken. Ich nicke dennoch, Widerworte würde Axel nur im Keim ersticken. „Schenkst du Demyx denn auch was?“, erkundigt er sich auf mein Schwiegen hin.

„Vielleicht.“, murre ich. Als wenn ich Axel das auf die Nase binde. Das geht ihn einen feuchten Dreck an! Außerdem bin ich jetzt alles andere als in Stimmung zu reden. Deprimiert blicke ich zu Boden und schmiege mich leicht an Axel. Manchmal ist seine Aufdringlichkeit doch ganz angenehm. Auch wenn ich lieber an meinem Buch weitergelesen hätte. Und so meinen jetzigen Gedanken entgangen wäre… „Axel… Du bist ein Idiot!“, murmel ich leise.

„Ja, ich weiß~“, ist seine fröhliche, schlichte Antwort.
 


 

~Riku~

Ich schaue in den dunklen Himmel der Nacht unter dem die ganze Welt sich grau färbt. Der Mond, nur noch eine schmale Sichel, spendet kaum Licht. Einzig die Sterne lassen das Himmelszelt ein wenig erstrahlen. Die nächtliche Kälte lässt mich frösteln. Auf der Fensterbank am offenen Fenster sitzend, betrachte ich die Nacht. Schlafen kann ich nicht. Wie so oft. Einsamkeit zerreißt mein Herz. Wenn nur er noch da wäre… Mit ihm wäre alles gut. Aber alleine weiß ich nichts mit mir anzufangen. Nie war er lange weg, nie musste ich lange ohne ihn sein. Und jetzt, wo er tot ist, verliert alles seinen Sinn.

Ein leiser Seufzer entfährt mir. „Replika…“, zerreißt meine leise Stimme die kalte Stille und ich lasse meinen Kopf nach hinten fallen, lehne ihn gegen den Fensterrahmen. Durch einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel verrät mir mein Wecker, dass es fast Vier Uhr ist. Schlafen lohnt sich kaum. Morgen… Nein, eigentlich ist ja heute schon Freitag. Wenigstens bin ich dann erst mal die Schule los. Vielleicht schwänz ich heute, mal schauen.

Ich vernehme ein leises, kurzes Vibrieren meines Handys. Wer schreibt mir um die Uhrzeit bitte eine SMS?! In der Dunkelheit taste ich nach dem Ding, das noch in meiner Reichweite liegen sollte und schnell ist es gefunden. Skeptisch betrachte ich das Display. Die Nummer kenn ich nicht. Hat Xion meine etwa wieder wahllos durch die Gegend verteilt. Ich öffne die Nachricht… Und falle vor Schock fast aus dem Fenster. Guten Morgen, mein Engel ♥ Süße Träume gehabt? Ich wünsch dir nen wunderbaren Tag~ Willst du nicht heut Abend wieder zum Bahnhofsturm kommen? Denke die ganze Zeit an dich, ich lieb dich, Axel ♥

Nein! Das ist ein Traum… Ein schlechter Traum… Ich hasse ihn… Merkt der Kerl denn nicht, dass es hoffnungslos für ihn ist? Ich werde niemals auf ihn eingehen! Niemals!

Missbilligend werfe ich mein Handy zurück an seinen Platz. Ich glaub, ich wechsel bei Gelegenheit meine Nummer.
 


 

To be Continued...
 



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von: abgemeldet
2011-02-17T12:51:25+00:00 17.02.2011 13:51
hahah
also echt ma...eben die sms von aku die is ja so mega eh...die is gold wert!
echt mega chap~
hab deine ff sooooo lieb~
riku is aber wirklich sehr kratzbürstig...na ich bin gespannt wies weiter geht und wann axel es schafft ihn zu erobern
und vor allem bin ich gespannt ob noch mal i-wie wasmit repli kommt...das scheint riku wirklich sehr sehr mitzunehmen, also im gegensatz zu xion
Von: abgemeldet
2011-01-10T17:49:17+00:00 10.01.2011 18:49
aaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh das ist so toll und süß und ahh einfach ein super chap!!!!
ich liebe es....ich versteh nur nicht warum riku sein blat weiß abgegeben hat..aber super!!
und ach das is herlich man spürt die lieben zwischen den zwein einfahc...sie gehören zusammen sie und niemand sonst aber nu mal auf den boden zurück!
*reusper*
axel sollte dazwischen gehn!!
er sollte sein riku retten!
ach jau nd ich hab das gefühl das olett in riku verschossen is und hayner in sie....
Von:  Hide-Behind
2011-01-10T01:12:08+00:00 10.01.2011 02:12
Ich hoffe du hältst dein versprechen auch das das kapitel nächstes mal besser wird weil ich wieder total neugierig bin XD
Danke für den Keks *mampf*
Übrigens krass wie riku auf den anderen einprügelt trotzdem finde ich Axel hätte riku zu seite stoßen müssen auch wenn axel in riku verliebt ist.
Prügeln geht ja schon mal gar nicht.
Von:  Hide-Behind
2010-10-03T13:57:43+00:00 03.10.2010 15:57
Das war voll das geile kapitel Axel tut mir richtig leid !-!
das war gemein von Rku ihn so abzuweißen.
Du kannst echt gut Geschichten erzählen^^
am meisten das verlangen von Axel XD
Von:  Its-an-apple
2010-08-28T10:38:56+00:00 28.08.2010 12:38
Ich war wirklich überrascht, als ich deine FF gelesen habe.
Die meisten FFs hier auf Animexx gefallen mir nicht, aber deine tut es x)
Ich finde, dass du wirklich sehr sehr gut schreibst, vor allem hat es mich begeistert, wie du Axel geschrieben hast.
Ich konnte mich richtig in ihn hinein versetzen
*schmunzel*
Eine Sache ist allerdings ziemlich unlogisch..
Wie kann Riku sich selbst denken, dass er nicht mitbekommt, dass Axel ihn ansprechen will? Logischerweise würde er es ja doch mitbekommen wenn er es sich denkt, findest du nicht? :DD
In der 'Ich'-Perspektive kann man das also nicht schreiben xD
Ich kann mir leider auch gar nicht vorstellen, dass ausgerechnet Axel eine Koch-Ausbildung macht O.o..aber das ist egal xD
*es nur mal erwähnen wollte*
Ich finde es witzig, wie Riku erst total freundlich ist und dann zum zickigen übergeht
Ich bin auch sehr gespannt darauf, wer sein Bruder ist und was es mit Xion auf sich hat-
Genauso würde ich gerne mehr darüber erfahren, in welcher Beziehung Axel mit Roxas steht.
Zexions Gedanken fand ich ein wenig merkwürdig..ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er so denkt, aber stille Wasser sind ja bekanntlich tief ;D
Jedenfalls hab ich die FF jetzt favorisiert und ich freue mich schon darauf, wenn es weiter geht
Von: abgemeldet
2010-08-27T23:30:39+00:00 28.08.2010 01:30
omg! ermal muss ich danke sagen arigato!!!
endlich eine akuriku ff..ohh ich liebe das paar einfach..nein mehr ich vergötter es
und du kannst aku wirklich gut schreiben..das ist einfach zu süß echt...aber riku ist ein engel...wirklich eine tolle ff....hofe du machst bald weiter ich werde sie zu 100% verfolgen

lg
Riku/Sky~


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