Katniss x Peeta One-Shots von Hyoko (mehrere Szenen so wie ich sie mir gewünscht hätte :)) ================================================================================ „Last day, last embrace – I have to tell you something important before I die…” ------------------------------------------------------------------------------- Ich wusste, wenn die Tür nun hinter mir ins Schloss fiel, wäre ich gefangen. Hier im Kapitol passierten viele seltsame Dinge und wer wusste schon, ob wir nicht auch hier in unserem Quartier ständig beobachtet wurden. Und ich brauchte ihn. Hier und jetzt. Nur mit ihm in meiner Nähe würde ich heute vielleicht doch noch ein Auge zu bekommen. Peeta lächelte mich leicht an und drehte sich um, um zurück zu seinem Zimmer zu gehen, doch im nächsten Moment hatte ich meine Finger auch schon um sein Handgelenk geschlossen. „Geh nicht.“, flüsterte ich und sah ihn mit flehendem Blick an. Meine Finger zitterten leicht, als ich sein Handgelenk wieder gehen ließ und zu Boden blickte. „Okay…“, sagte Peeta sanft und schob mich behutsam in mein Zimmer, nur um mir sogleich zu folgen. Die Tür fiel mit einem sanften ‚Klick‘ zurück ins Schloss und hier standen wir nun. Mitten in meinem Zimmer und wussten weder was wir sagen, noch was wir tun sollten. „Entschuldige… ich wollte dich nicht bedrängen, aber… wenn du hier bist, bleiben die Albträume vielleicht weg.“, flüsterte ich beschämt und blickte auf meine Füße, wusste selbst wie unglaublich egoistisch diese Aussage war. Doch Peeta hob sanft mein Kinn an und ich blickte in sein lächelndes Gesicht. „Jederzeit gerne, Katniss“ , murmelte er leise und nahm mich schließlich liebevoll in den Arm. Ich wehrte mich nicht gegen diese Umarmung, nein im Gegenteil. Ich erwiderte sie und genoss seine Nähe. Vielleicht war es das letzte Mal, dass ich sie genießen konnte. Auch wenn es für Außenstehende sehr den Anschein haben mochte, dass ich Peeta ausnutzte, so war dies jedoch nicht der Fall. Ich mochte Peeta, ja, wenn ich genauer darüber nachdachte, liebte ich ihn vielleicht sogar. Er war ein viel zu guter Mensch für diesen verkommenen Planeten. Er war zu jedem freundlich, er war immer für mich da und wenn ich seinen Worten Glauben schenken durfte, liebte er mich schon seit Jahren. Und ja, ich wollte ihn nicht verlieren. Auch wenn ich es ihm wohl nie sagen würde, so ging es mir nicht anders als ihm. Ich wollte nicht in einer Welt leben, in der es ihn nicht mehr gab. Er versicherte mir immer wieder, dass ich einen Grund hatte nach Hause zurück zu kehren, doch das sah ich anders. Ja, natürlich gab es da meine Familie. Meine Mutter und Prim und natürlich Gale, wie er immer betonte. Doch Gale war es nicht, mit dem ich die schlimmsten Momente meines Lebens verbracht hatte. Der meine Albträume verscheucht und mich versucht hatte zu retten. Nein, das war Peeta gewesen, ohne den ich jetzt vielleicht nicht mal hier wäre. Dem ich viel zu verdanken hatte und der mein Herz auf viele verschiedene Weisen berührt hatte. Als wir so da lagen, Arm in Arm, in meinem großen, weichen Bett, wurde mir immer mehr bewusst, wie sehr ich diese Arme vermissen würde. Immer mehr drängte sich in mir der Wunsch, ihm zu sagen, was ich wirklich fühlte und doch kamen mir meine eigenen Prinzipien dabei immer wieder in die Quere. Warum fiel es mir so schwer diese Worte über die Lippen zu bringen? Weil ich mich bis zum jetzigen Zeitpunkt immer dagegen gewehrt hatte?! „Woran denkst du?“ Peeta durchbrach als Erster die Stille und ich spürte wie seine Finger mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strichen. „An nichts...“, log ich und war froh, dass er dank der Dunkelheit meine leicht geröteten Wangen nicht erkennen konnte. „Du warst noch nie die Beste im Lügen, Katniss.“, antwortete Peeta und ich konnte das Schmunzeln auf seinen Lippen förmlich in seiner Stimme hören. „Ich…“, begann ich, brach dann jedoch ab um tief durchzuatmen. „Ich hab Angst.“, flüsterte ich und schloss die Augen, kuschelte mich noch etwas mehr in seine Arme. Es war nicht das Geständnis, was ich eigentlich über die Lippen gebracht haben wollte, aber dieses war mindestens genauso wahr und es drängte sich ebenfalls an die Oberfläche. Nie zuvor hatte ich zugegeben, dass ich Angst hatte. Immer hatte ich meine Angst in mir versteckt, sie unter Sturheit und eisernem Willen in mir begraben. Doch nun, nachdem ich wusste, dass ich bald meinem eigenen Tod ins Auge blicken würde, gelang mir das nicht mehr. Zumindest nicht hier, in Peetas Armen, wo ich mich sicher und geborgen fühlte. Ich wartete auf eine Antwort, wartete darauf, dass er mich beruhigte, mir sagte, dass alles gut werden würde, wie er es immer tat, doch Peeta schwieg. Stattdessen fühlte ich plötzlich seine warmen, weichen Lippen auf meiner Stirn. Ich wusste, warum er nichts sagte. Es hätte nichts an unserer Situation geändert und er fühlte sicherlich das Gleiche wie ich, auch wenn er es nicht aussprach. Keiner von uns wusste, was uns morgen in der Arena erwarten würde und keiner von uns konnte dem jeweils anderen versprechen, dass er lebend nach Hause zurückkehren würde. Wir konnten nur versuchen uns gegenseitig zu beschützen. Doch immer noch drängte sich in mir der Wunsch, ihm zu sagen, was ich für ihn fühlte, obwohl ich mir dessen noch immer nicht ganz sicher war. Oder ich hatte einfach nur Hemmungen mir diese Gefühle wirklich einzugestehen, denn sie waren definitiv vorhanden und vielleicht war dies die letzte Chance es ihm zu sagen. „Peeta?“, flüsterte ich leise und blieb nahe an ihn gekuschelt. „Ja, Katniss?“ Ich holte tief Luft und öffnete die Lippen um die Worte endlich herauszubringen, doch plötzlich spürte ich diese vertrauten, warmen und weichen Lippen auf den Meinen. Dieses wohlige Kribbeln machte sich in mir breit und als Peeta sich wieder von meinen Lippen löste, atmete ich etwas schwerer. „Ich weiß.“, flüsterte er und strich mir sanft über die Wange. „Du weißt was?“ fragte ich leise und noch immer ein wenig überrascht über diese plötzliche Geste, die mich so abrupt unterbrochen hatte. „Du musst es nicht sagen, nur weil es vielleicht die letzte Gelegenheit ist.“ Ich blickte ihn in der Dunkelheit verdutzt an, meine Augen hatten sich allmählich an das Dunkle gewöhnt und somit konnte ich sein Gesicht einigermaßen gut erkennen. Irgendwie fühlte ich mich wie vor den Kopf gestoßen. Augenblicklich löste ich mich aus seinen Armen und drehte ihm den Rücken zu, ehe ich noch ein leises „Gute Nacht.“, murmelte. Ich fühlte mich elend. Da hatte ich all meinen Mut zusammen genommen und er dachte, ich würde es nur tun, weil es die letzte Gelegenheit war. Aber Moment…waren nicht genau DAS meine Gedanken gewesen? Und nun verurteilte ich ihn für etwas, was so offensichtlich gewesen war? „Katniss… so war das nicht gemeint. Ich…möchte nur nicht, dass du dich zu irgendetwas zwingst oder gar verpflichtet fühlst, im Hinblick auf das, was uns bevorsteht.“, erklärte Peeta ruhig, doch ich konnte die Enttäuschung in seiner Stimme hören. Ich schluckte schwer, als ich diese Worte hörte und dachte eine Weile schweigend nach, ehe ich mich wieder zu ihm umdrehte. Selbst Peeta unterbrach diesen Moment der Ruhe nicht. Doch schließlich fand ich die passenden Worte und flüsterte ein leises „Ich fühle mich nicht verpflichtet“. Denn das tat ich wirklich nicht. Ja, ich hatte ihn gern und wollte seine Nähe nicht missen – vielleicht nannte man das Liebe – ich wusste es nicht. Ich war ein Teenager, der sich sein halbes Leben um das Überleben seiner Familie gekümmert hatte – da war nie Zeit und Raum für Romantik und Gefühle gewesen. „Katniss…egal was morgen passiert…“ begann Peeta und strich mir sanft mit den Fingerspitzen über die Wange. „Shh…“ Ein leiser Laut, der mir über die Lippen glitt, um Peeta zum Schweigen zu bringen. „Ich weiß…“ flüsterte ich leise, imitierte seine vorherigen Worte und kam nicht umhin leicht darüber zu lächeln. In der Dunkelheit konnte ich den überraschten Blick Peetas wage erkennen, der schließlich ebenfalls einem sanften Lächeln wich und im nächsten Moment spürte ich auch schon seine Lippen auf den Meinen. Es war nicht einer der Küsse, den wir für das Kapitol miteinander teilten. Es war die Art von Kuss, die jede Faser meines Körpers zum Kribbeln brachte und die in mir eine Wärme hervorrief, die ich noch nie zuvor verspürt hatte. Ich erwiderte den liebevollen Kuss sehnsüchtig und damit war wohl alles gesagt, was wir Beide nicht aussprechen konnten oder gar wollten. Wir brauchten uns und wir würden alles für den Anderen geben – sogar unser Leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)