Mehr als Freundschaft ?! von Poolee ================================================================================ Kapitel 7: Das Gespräch oder Die Reise ins Ich ---------------------------------------------- Disclaimer: Story: mir - Charas: nicht mir! (@Takahashi-sama: *wink* Liebe Grüße und...*tiiiefverbeug* Hochachtung!!! ><><><><>< ~*~ "Fangen wir mit ganz einfachen Dingen an. Wie ist dein Name?" begann die alte Priesterin. "Hmpf!" kam es aus dem großen Kissen vor ihr. Inu Yasha war langsam komplett darin versunken. Einerseits fühlte er sich durch die Mixtur hervorgerufene Trägheit seines Körpers hilflos und ausgeliefert, andererseits empfand er es auch als ungemein entspannend und angenehm. Nur diese alte Schachtel störte noch... Doch sie loszuwerden könnte ein größeres Problem werden... "Gut. Du hast Recht. Diese Frage ist dann doch zu lächerlich." Sie musterte ihn eingehend. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass er ihr gar nicht zuhörte... Doch seine kleinen Hundeohren zuckten öfter und zeigten ihr, dass er zumindest zum Teil noch auf sie reagierte. "Mir ist aufgefallen, dass du einige menschliche Züge an dir hast. Liegt das daran, dass du schon zulange mit den Menschen zusammenlebst?" wollte die Miko wissen. Inu Yasha fuhr empört aus seinem Kissen hoch. Zumindest glaubte er das. In Wirklichkeit versuchte er sich in Zeitlupe an dem Kissen hochzuziehen. Endlich saß er einigermaßen aufrecht und konnte nun sein Gegenüber anknurren. "Ich lebe auf gar keinen Fall mit Menschen zusammen, verstanden?!" "Hmm, was könnte es sonst sein, dass du dich manchmal wie ein Mensch benimmst?" hakte die Priesterin weiter nach. "Tu ich gar nicht!" rief der kleine Inu Yasha aufgebracht. Wahrscheinlich wäre er vor Empörung aufgesprungen, aber da war ja noch die Mixtur! "Warum so aufgebracht? Magst du die Menschen nicht?" "Ja!" brummte der kleine Hanyou trotzig. Mensch, war die Alte neugierig. "Und weshalb nicht?" "Was soll das Generve? Hast du keine Hobbys, oder so?" keifte Inu Yasha die Priesterin an. Diese sah ihn ruhig an. Sie hatte schon am Anfang überlegt, in wie weit die Verwandlung in einen kleinen Jungen sein früheres Bewusstsein beeinträchtigt hat. Waren seine Erfahrungen und Erinnerungen ab dem siebten Lebensjahr ausgelöscht oder wurden sie nur unterdrückt? Das würde sie in diesem Gespräch sicher feststellen können. "Inu Yasha, wir machen das hier, damit du dich wieder zurück verwandelst! Du willst doch sicher wieder stark werden? Wesentlich stärker als du jetzt bist, oder?! - Kannst du dich noch erinnern, wie das passiert ist?" fragte die Priesterin ihn jetzt und stellte erleichtert fest, dass seine verärgerte Miene wich und er ernsthaft zu überlegen schien. "Da war ein Mädchen..." murmelte er. "Ja?" "... sie gefiel dem lüternen Mönch." Die alte Priesterin hob verwundert eine Augenbraue. "Sie war seltsam..." erinnerte sich Inu Yasha weiter. Die alte Miko nickte. "Und warum?" Inu Yasha sah zu ihr auf. "Sie wollte mich umbringen!" "Kannst du dich auch an Dinge erinnern, die vor dem Treffen mit diesem seltsamen Mädchen passiert sind?" wollte sie wissen. Der Hanyou überlegte und schüttelte dann den Kopf. "Warum magst du die Menschen nicht?" Inu Yasha kniff die Augen zusammen und sah sie an. "Du bist auch ein Mensch." Die Priesterin nickte lächelnd. Sie hatte seinen Wink verstanden. Trotzdem wartete sie noch auf seine Antwort. "Sie haben mein Leben zerstört!" antwortete er schließlich verbittert. "Was haben sie denn gemacht?" Schweigen. "Was haben sie gemacht, dass es dein Leben zerstörte?" wiederholte sie. "Ich wurde von Menschen vertrieben. Sie haben mich benutzt. Sie haben mich belogen. Wegen eines Menschen bin ich NUR ein Halbdämon!" Seine Augen blitzten. "Das macht dir schwer zu schaffen, nicht wahr? Dass du "nur" ein Halbdämon bist. Die anderen Dämonen nehmen dich deshalb nicht ernst." Inu Yasha biss sich auf die Unterlippe. Dicke Tränen kullerten seine Wangen hinunter. "Ja-aa!" wimmerte er. "Aber du hilfst Menschen. Du hilfst Kaede, Kagome und Miroku die Splitter des Shikon no Tama zu finden!" warf die Priesterin ein. Inu Yasha hörte auf zu weinen. Er setzte sich aufrecht hin und schaute sie ernst an. "Mit dem Shikon no Tama werde ich zu einem echten Dämonen!" Die Alte nickte und musterte ihn eine Weile. "Deine Freunde werden etwas dagegen haben." "Pah! Das ist mir egal! Ich wollte von Anfang an nur diesen Juwel!" meinte Inu Yasha trocken. Die alte Frau sah ihn nachdenklich an. "Geht es dir nur darum? Stärker zu werden?" "Es wird mich niemand mehr ,Halbdämon' schimpfen!" erwiderte er verbittert. "Ist das der einzige Grund?" "..." Die Priesterin wartete. Sie wusste, er wollte eigentlich noch etwas sagen. "Ich werde diese... diese menschlichen Gefühle endlich los sein." sagte er zögernd. Sie schaute ihn erstaunt an. Die letzten Antworten klangen sehr erwachsen für einen kleinen Jungen. Und sie merkte, dass ihn das sehr zu beschäftigen schien - diese menschlichen Gefühle. "Ich werde als Youkai eiskalt und gnadenlos sein! Niemand wird mich je wieder beschimpfen oder benutzen! Sie werden Respekt vor mir haben - und Angst! Sie werden vor allem Angst vor mir haben!" drohte er leise. Die Priesterin musterte ihn nachdenklich. "Was ist mit den Menschen, die dich jetzt begleiten? Beschimpfen sie dich auch und nutzen dich aus? Sollen sie ebenfalls Angst vor dir haben?" Der kleine Hundedämon vor ihr sah sie mit großen goldenen Augen an. Seine Hundeohren zuckten nervös. Er schien von dieser Frage überrumpelt zu sein. Vorsichtig sank er in das große Kissen zurück und starrte schweigend an die Decke. Als er nach einer Weile bemerkte, dass die alte Frau ihn beobachtete und sie nichts mehr sagte, hob er den Kopf und sah sie abwartend an. "Auch, wenn du ,nur' ein Halbdämon bist - und für einen Mischling bist du unter den Dämon schon recht bekannt und teilweise gefürchtet - in dir fließt Dämonenblut! Und Dämonen geben sich keinesfalls mit Menschen ab. Warum hast du sie noch nicht getötet?" hakte sie nach. Inu Yasha war sichtlich überrascht über ihre so direkte Frage. "Na toll, Hexe! Wenn das nur so einfach wäre. Immerhin bin ich mit diesem blöden Ding..." Er deutete auf die Kette, die er um den Hals trug "...gebannt und kann dagegen nichts tun." Die Alte winkte ab. "Das ist eine faule Ausrede, Inu Yasha, und das weißt du genau! Du könntest sie mit Leichtigkeit im Schlaf erledigen oder sie einfach nicht mehr vor anderen Dämonen beschützen. Du musst nur wollen..." Der Hanyou verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. "Willst du mich hier vielleicht dazu überreden, die da drüben in deiner Hütte, Freunde von deiner Kollegin Kaede, abzumurksen?" Er hob herausfordernd eine Augenbraue. Sie lächelte leicht. "Überreden? Muss man dich als Dämon dazu überreden?" entgegnete sie ihm. "..." "Wie verstehst du dich mit dem kleinen Fuchsdämon?" lenkte die Priesterin jetzt auf ein anderes Thema. "Er ist eine widerliche kleine Nervensäge!" kam es wie aus der Pistole geschossen von dem Hundedämon. "Was ich in der kurzen Zeit so mitbekommen habe, scheint er zu dir aufzuschauen... Er sieht dich als Vorbild!" wandte sie ein. "Hmpf!" "Was ist mit dem jungen Mönch?" Inu Yasha rollte genervt die Augen. "Du scheinst ihn als Rivale anzusehen." "Dieser geile Bock ist doch keine Konkurrenz für mich!" schnaubte er. "Er scheint aber sehr stark zu sein..." warf sie ein. "Noch lange nicht so stark wie ich!" "Aber er hat euch auch schon einige Male das Leben gerettet..." erwiderte die Priesterin. "Kagome vielleicht! Aber mir bestimmt nicht! Ich kann auf mich selbst aufpassen..." "Wie das geklappt hat, sehen wir hier ja gerade..." lächelte die Alte verschmitzt. "Pah!" kam es nur von Inu Yasha. "A propos: Kagome..." Sie machte eine Pause, um den Namen wirken zu lassen. Natürlich hatte sie bemerkt, wie bei dem Namen des Mädchens seine Ohren verdächtig gezuckt haben und er sie jetzt unsicher von der Seite ansah. "Sie sieht Kaedes Schwester Kikyo zum Verwechseln ähnlich." Inu Yasha atmete kaum merklich auf. Er hatte eine unangenehmere Frage erwartet. Das hier konnte er gelassen über sich ergehen lassen. "Und?" fragte er schon fast gelangweilt. "Hat sie auch deren Fähigkeiten?" wollte die Priesterin interessiert wissen. Inu Yasha überlegte. Er dachte an Kagomes klägliche Versuche mit Pfeil und Bogen. Dass sie oft bei einem Kampf im Weg stand und damit ihr Leben gefährdete. So ganz anders als Kikyo... "Keine Ahnung! Bis jetzt nicht wirklich. Außer, dass sie die Splitter sehen kann. Sie scheinen für sie zu leuchten..." antwortete er jetzt schulterzuckend. "Ist das ihre Aufgabe bei euch? Die Splitter zu sehen?" "Sie zeigt mir, wo sie sitzen und ich erledige den Rest!" sagte der kleine Hanyou kurz. "Ihr scheint ein eingespieltes Team zu sein..." "Ich bin halt gut." meinte er gelassen. "Ihr geratet doch sicher oft unerwartet in einen Kampf. Das ist ja sehr gefährlich. Wenn Kagome keine magischen Kräfte besitzt, ist das für sie immer lebensgefährlich und sie ist den Dämonen schutzlos ausgeliefert..." überlegte die Miko. "Ich beschütze sie immer!" fiel ihr der kleine Hanyou ins Wort. Die Priesterin und Inu Yasha sahen sich beide überrascht an. Er wohl deshalb, weil ihm das so plötzlich rausgerutscht war. Die Alte schmunzelte. "Aha!" Inu Yasha wurde rot. "Weil sie mein Juwelendetektor ist!" rief er schnell aufgebracht, um sich aus dieser Situation noch zu retten. Die Priesterin lächelte immer noch. "Ohne sie sehe ich nicht, welcher Dämon Splitter hat und wo sie sitzen. Dann dauert der Kampf viel länger. Ich will den Juwel, nur dafür ist sie wichtig." "Ach so..." Sie schenkte sich Tee nach, der auf einem kleinen Tablett neben den Kissen stand. "Ja, das leuchtet ein..." Sie nahm einen Schluck aus der Schale. "Es wäre allerdings verständlich, wenn du und Kagome...- Sie sieht wie schon gesagt, Kikyo sehr ähnlich und man weiß ja, dass du und Kikyo..." meinte sie jetzt langsam. Inu Yasha bekam große Augen. Diese Priesterin wusste einfach zu viel. "Da war gar nichts!" sagte er barsch und drehte den Kopf weg. "Kaede hat mir da einige Dinge erzählt..." "Die alte Hexe hat keine Ahnung! Kikyo hat mich an den Baum gebannt - das vergess' ich nicht!" knurrte er jetzt gefährlich und sah die Alte drohend an. "Na ja, der junge Mönch scheint sich ja auch für Kagome zu interessieren!" lenkte sie ein. Inu Yasha zog die Luft durch die Nase ein und knirschte kaum merklich mit den Zähnen. Doch die Priesterin war eine gute Beobachterin und so entging ihr natürlich auch diese Reaktion von dem kleinen Hundedämon nicht. Außerdem schien die Mixtur nun langsam auch ihre andere Wirkung zu zeigen, denn je länger sie miteinander sprachen, desto erwachsener klangen seine Antworten. "Ist doch eigentlich auch verständlich...Sie sind beide Menschen, Kagome und der Mönch. Es ist ganz natürlich, dass sie früher oder später..." "Nein!" Der Hanyou presste die Lippen aufeinander. Er ärgerte sich über sich selbst, dass er plötzlich so geschwätzig war und ihm ständig diese peinlichen Sachen rausrutschten. "Ich lass mir doch nicht meinen Juwelendetektor klauen." hustete er verlegen. "Wie gesagt, dann bräuchte ich ja noch länger, um ein echter Dämon zu werden..." Die Priesterin nickte ernst. "Ja, natürlich. Ich verstehe..." Wieder nahm sie einen Schluck Tee. Hinter der Schale musste sie dann doch schmunzeln. "Aber so ganz unsympathisch ist dir Kagome nicht, oder?" fragte sie vorsichtig. Inu Yasha zuckte mit unbewegter Miene mit den Schultern. "Man kann es mit ihr aushalten." "Gibt es etwas, was dich an ihr stört?" "Das sie ständig dieses verdammte Wort ruft!" kam es sofort wütend von dem Kleinen. "Sie hat überhaupt keine Vorstellung, wie verdammt weh das tut!" rief er aufgebracht. Wieder kamen kleine Tränen. Schmollend biss sich Inu Yasha auf die Unterlippe. "Sie kann mich scheinbar überhaupt nicht leiden..." schniefte er. "Das glaube ich nicht." erwiderte die Priesterin beruhigend. "Sie ist zu allen immer so nett und ich darf immer am Boden kleben. Shippo schreit sie nie an und auch bei Miroku ist sie immer nett. Und weil sie dann keinen mehr zum Anschreien hat, lässt sie alles an mir aus!" Er wischte sich mit dem Ärmel die Tränen weg. Gerade tat er der Priesterin furchtbar leid. Er sah auch echt zum Knuddeln aus, in dem viel zu großen Kimono, den Kagome mindestens zigmal umgekrempelt hatte. Wie er da in dem riesigen Kissen fast versank und sie jetzt gerade mit einem herzzerreißendem Gesichtsausdruck anschaute. "Nun ja, ich denke, in deinem normalen Zustand bist du ja alt und stark genug, um auf dich aufzupassen, was bei dem kleinen Shippo, der ja wirklich noch ein kleiner Fuchs ist, eben nicht der Fall ist. Er muss eben noch beschützt werden." versuchte die alte Priesterin zu erklären. Sie reichte ihm eine Schale Tee. "Hier! Trink! Das wird dich beruhigen." Inu Yasha schniefte noch einmal, dann nahm er den Tee und trank vorsichtig. Als er sich wieder beruhigt hatte, lächelte ihn die Priesterin freundlich an. "Haben diese menschlichen Gefühle, die du mit dem Shikon no Tama los werden willst, etwas mit Kagome zu tun?" Der Hanyou zuckte erschrocken bei dieser Frage zusammen und lief rot an. "Inu Yasha?" Sie bekam keine Antwort. Inu Yasha presste die Lippen aufeinander, als hätte er Angst, ihm könnte wieder etwas rausrutschen, was er eigentlich gar nicht laut sagen wollte. "Inu Yasha, von diesem Gespräch gelangt kein einziges Wort nach draußen! Ich weiß, du traust Menschen nicht, aber ich gebe dir mein Wort, das ich auf gar keinen Fall brechen werde. - Ich habe in dieser Nacht schon so viel von dir erfahren und dich auch schon vorher ein bisschen beobachtet und auch wenn du das jetzt vielleicht nicht als ,zukünftiger' Dämon hören willst... Ich bin fest davon überzeugt, dass du eine gute Seele besitzt und das Richtige tun wirst, wenn die Zeit gekommen ist." Der kleine Hanyou nippte wieder vorsichtig an seinem Tee. Was wollte sie eigentlich von ihm? Er hatte schon mehr als genug geredet und er wollte jetzt eigentlich nur noch in diesem Kissen zurücksinken und schlafen. "Kagome ist ein Mensch. Trotzdem scheinst du sie nicht zu hassen! Welchen Grund hat das?" versuchte die alte Priesterin es noch einmal. Inu Yasha starrte stur in seinen Tee. "Können Dämonen sich eigentlich verlieben?" überlegte sie jetzt, mehr für sich. "Sicher. Mein Alter ist das beste Beispiel dafür." sagte Inu Yasha plötzlich leise. "Er hat sich in ein Menschenweib verliebt. Eine große Dummheit!" "Wieso denn Dummheit? Es hätte dich doch sonst nicht gegeben!" erwiderte die Alte. "Genau, dann wäre nicht so ein Schwächling wie ich dabei rausgekommen!" brummte er verärgert. "Du bist kein Schwächling! - Zumindest nicht in deiner ursprünglichen Form. Ich habe dir schon vorhin gesagt, dass du unter den Dämonen sehr wohl schon bekannt bist! Und das bestimmt nicht, weil du ein ,Schwächling' bist. Außerdem denke ich nicht, dass Kagome dich für einen Schwächling hält..." widersprach sie ihm. Inu Yasha schaute nachdenklich. "Ja, ihr macht es nichts aus, dass ich nur ein Halbdämon bin." murmelte er. "Sie nimmt mich immer ernst. Sie weiß, dass ich gefährlich bin. Und dass ich stark bin - oft schon stärker als so mancher Youkai! Ihr ist es egal, was ich bin... Kagome hält zu mir." Stille. Leises Vogelgezwitscher von draußen. Der kleine Hanyou schaute zu einem kleinem Fenster an der Seite des Tempels. Es dämmerte. Ein neuer Tag begann. "Sie mag dich." sagte die Priesterin leise. Noch immer schaute Inu Yasha nach draußen. "Ich sie auch!" flüsterte er kaum hörbar. Die Priesterin nahm eine zweite Teekanne, die ebenfalls neben ihnen auf dem Tablett stand und schenkte dem Halbdämon ein. Ohne Aufforderung trank er den Tee. Er schmeckte diesmal anders, aber gut. Die Alte lächelte ihn an. "Wie geht es dir?" fragte sie ihn freundlich. "Gut." Er nickte kaum merklich. "Du solltest dich jetzt ein bisschen ausruhen! Es war ein anstrengender Tag und eine lange Nacht. Du bist hier ungestört, niemand wird dich belästigen!" Sie erhob sich langsam und nickte ihm freundlich zu. Als sie den Tempel verließ und die schwere Tür wieder hinter sich schloss, rollte sich der kleine Inu Yasha in dem großen weichen Kissen zusammen und schloss zufrieden die Augen. Die alte Priesterin betrat leise ihre Hütte. Wie erwartet schliefen Kagome, Miroku und Shippo am Esstisch. Sie hatten natürlich gewartet und gehofft, möglichst nach kurzer Zeit sie mit dem Hanyou wieder zu sehen. Keiner konnte ahnen, dass es die ganze Nacht hindurch dauern würde. Kagome wurde wach und entdeckte die Priesterin, die das Essen herein brachte. "Oooh, ich muss wohl eingeschlafen sein..." Verschlafen rieb sie sich die Augen. "Das war auch besser so, Mädchen!" Sie lächelte und stellte das Essen auf den Tisch. Kagome sah sich suchend um. "Wo ist Inu Yasha? Geht es ihm gut?" fragte sie unsicher. Die alte Frau hob beruhigend die Hand. Auch Miroku und Shippo wurden jetzt langsam wach. "Ihm geht es soweit gut! Er ist noch im Tempel. Da es die ganze Nacht gedauert hat, muss er sich nun ein bisschen ausruhen!" "Und ist er wieder der Alte?" wollten sie wissen. Die Priesterin hob die Schultern. "Wir werden sehen..." Während dem Essen rutschte Kagome auf ihrem Platz unruhig hin und her. Sie hielt diese Unsicherheit nicht mehr lange aus. Was sollten sie machen, wenn Inu Yasha nicht wieder der Alte war? Alleine würden sie es sicher nicht schaffen, den Shikon no Tama zu finden. Und überhaupt...- sie wollte den Hanyou wieder in groß! "Was haben Sie ihn denn alles so gefragt?" wollte Shippo neugierig wissen. Kagome und Miroku horchten auf. Daran hatten sie gar nicht gedacht. Natürlich interessierte sie das auch brennend. Doch sie wurden enttäuscht, denn die Priesterin schüttelte lächelnd den Kopf. "Der Inhalt des Gespräches zwischen Inu Yasha und mir wird die Wände des Tempels nicht verlassen. Niemand wird von diesem Gespräch erfahren, sonst geht der Zauber verloren. Außerdem habe ich es ihm versprochen." "Das hört sich nach einigen Geheimnissen und Geständnissen an." grinste der junge Mönch mit einem Seitenblick auf Kagome. "Das glaube ich nicht!" erwiderte das Mädchen, aber errötete trotzdem. Der Tag neigte sich dem Ende zu. Die rote Sonne ging langsam hinter den Bergen unter. Und im Tempel regte sich ein Halbdämon. Verschlafen streckte er sich auf dem Kissen aus. So gut geschlafen hatte er noch lange nicht. Kein nerviger Shippo, der ihm auf den Bauch sprang und kein brutales ,Sitz', dass ihn unfreiwillig vom Baum holte. Es knurrte. Erschrocken setzte sich Inu Yasha auf. Doch als es zum wiederholten Male knurrte erkannte er, woher es kam. Er schaute auf seinen Bauch runter. Es musste schon eine Ewigkeit her sein, dass er zuletzt etwas gegessen hatte. Hhmm, auf den Miso-Ramen von Kagome hätte er jetzt Lust! Kagome... Langsam raffte er sich auf und starrte überrascht auf die Ärmel seines Kimonos. "Was soll das denn?" Die Ärmel waren bis zu seinen Ellenbogen hochgekrempelt. Doch langsam dämmerte es ihm. Ja, er konnte sich schwach an die letzten Tage erinnern. Nicht an alles, aber an das Wichtigste. Und das Gespräch mit der alten Miko kam ihm ebenfalls wieder in den Sinn. Er ging zu der großen Tempeltür und trat ins Freie. "Der Tempel wurde eben geöffnet!" sagte plötzlich die Priesterin, die Kagome, Miroku und Shippo am Tisch gegenüber saß und diese sie überrascht anstarrten. Kagome sprang sofort auf und lief nach draußen. "Inu Yasha!" Der Hanyou sah in ihre Richtung. Das Mädchen kam angerannt und umarmte ihn stürmisch. "Gottseindank, du bist wieder der Alte!" rief sie überglücklich. Inu Yasha erwiderte nichts. Er drückte sie fester an sich und genoss nur die Umarmung. To be continue... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)