Soundtrack of Love von _stups_ ================================================================================ Kapitel 5: Date #2 ------------------ So, neues Kapitel da. Würde mich über Kommi freuen, Kritik ist aber auch erwünscht. =) _______________________________________________________ Heute Morgen bin ich wie immer im Diner gewesen, als ich nach Hause gekommen bin bekam ich die SMS von Cody, dass er um dreizehn Uhr ankommt. Nele kann doch nicht mitkommen, da sie Malte versprochen hatte ihn auf eine Messe zu begleiten, auf dem Weg zur Messe lassen mich die Beiden an meinem Wagen raus, den ich gestern Abend ja an der Kneipe hab stehen lassen. Und jetzt stehe ich alleine am Flughafen und warte auf Cody. Durch die Lautsprecher wird uns mitgeteilt, dass die Maschine aus Madrid jetzt ankommt. Erst jetzt merke ich eigentlich, dass Cody mir wirklich gefehlt hat, Nele ist Klasse und meine anderen Freunde auch, aber Cody und ich sind mittlerweile fast wie Brüder. Als er durch das Gate kommt sieht er müde aus, er hat eine Hawaiikette um den Hals hängen, seine Sonnenbrille auf und an seinem Hemd fehlen mehrere Knöpfe wenn ich das richtig sehe. Ich bin richtig erleichtert, dass er immer noch der gleiche Vollidiot ist wie vor zwei Wochen, als er in den Urlaub gefahren ist. Er sieht mich, nimmt die Sonnenbrille ab und hängt sie lässig an seine Kette. Als er bei mir ankommt lässt er seine schweren Koffer auf den Boden knallen, nimmt Anlauf und springt mich an. Ich lache laut los und umarme den Mistkerl und hebe ihn hoch, Cody ist zwar nicht wirklich kleiner als ich, aber ein wenig schmäler. Nachdem er wieder auf beiden Beinen steht klopft er mir auf die Schulter. „Alter.“, sagt er und ich verdrehe die Augen. „Das nächste Mal kommst du mit! Ich hatte noch nie so viel Sex und habe noch nie so viel Alkohol getrunken wie in den letzten zwei Wochen.“, erzählt er und strahlt mich an. „Ein Paradies für uns.“, seufze ich und boxe ihm dann gegen die Schulter. „Genau.“, lacht er und kaut wie ein Esel auf seinem Kaugummi herum. „Und jetzt bring mich nach Hause.“, grinst er, ich schnappe mir einen seiner Koffer und wir laufen raus zu meinem Wagen. „Ich hab übrigens gehört du wurdest weichgekocht.“, gähnt er, als wir sein Gepäck im Kofferraum verstauen. Ich sehe ihn fragend an und hebe eine Augenbraue nach oben. Weichgekocht? Ich bin doch keine Kartoffel oder so. „Ach das hast du gehört, ja?“, sage ich misstrauisch und er grinst. „Der Musikfreak.“, sagt er, wir steigen ein und ich starte den Motor. „Also Erstens, er ist kein Freak. Und Zweitens, bringe ich Nele um, wenn ich sie das nächste mal sehe.“, knurre ich und er lacht laut. Nele ist manchmal echt unmöglich, ich vertraue ihr, aber sie kann manchmal echt nicht ihre Klappe halten. „Bleib cool, Alter. Zu Erstens, ob er ein Freak ist oder nicht, davon möchte ich mich selbst überzeugen. Und ach ähm wegen zweitens, Nele hat nicht geplappert, ich hab neulich mit Malte telefoniert.“, er rutscht während dem Reden so lange mit seinem Hintern im Sitz hin und her, bis er bequem sitzt und dann lümmelt er auf dem Sitz, ich hab schon Angst, dass er gleich weg pennt. Ich knurre nur kurz zur Antwort und drücke aufs Gaspedal um den Wagen vor mir zu überholen, das Überholverbotsschild habe ich gekonnt ignoriert. Wir kommen bei ihm vor dem Haus an, er hat ein zwei Zimmer Apartment in der Nähe vom Flughafen. Als wir zusammen waren, war ich hier neunzig Prozent meiner Freizeit. Heute sind es vielleicht noch dreißig Prozent. „Hey, hast du heute Abend Schicht?“, nuschelt er vor sich hin und ich nicke gelangweilt. Mir macht mein Job Spaß, aber manchmal ist es nervig, dass ich immer abends bzw. nachts arbeite. „Wie wärs, wenn du den Freak fragst, ob er nicht kommen will. Malte hat bestimmt auch Zeit und Nele muss denk ich mal auch arbeiten. Heute Abend ist bestimmt nicht viel los, ein neuer Club eröffnet in der Nähe.“, er macht die Tür auf und setzt schon einmal einen Fuß auf den Gehweg. Eigentlich ist das gar keine so schlechte Idee, immerhin muss ich Phil sowieso irgendwann sagen, dass wenn man mit mir befreundet bzw. zusammen ist, dass man Cody zumindest respektieren muss. „Ich frage ihn und ich hab dir schon mal gesagt, dass er kein Freak ist.“, knurre ich, ziehe die Augenbrauen zusammen und sehe ihn an. „Okay, okay.“, lacht er und gähnt dann laut. Der Kerl gehört wirklich ins Bett, kein Wunder wenn er die ganze Nacht durchmacht und dann auch noch der Flug. „Geh pennen, du Pfeife.“, grinse ich, wir schlagen unsere Fäuste gegeneinander bevor er die Tür zuknallt, zum Kofferraum geht und seine Taschen herausholt. Er schaut nochmal kurz durchs Fenster, dass ich geöffnet habe und hebt kurz die Hand zum Abschied. „Bis später.“, blubbert er vor sich hin und schlendert dann zu seiner Wohnungstür. Ich starte den Motor und mache mich auf den Weg zu Phil, wenn ich ihn wegen heute Abend fragen möchte, dann muss ich ihn persönlich fragen, da ich seine Handynummer noch nicht habe. Als ich an seiner Tür klingel frage ich mich was ich hier eigentlich tue. Ich muss heute Abend arbeiten, ich kann doch Phil nicht mit meinen Freunden einfach sitzen lassen, während ich arbeite. Ich schnaube laut, jetzt konnte ich auch keinen Rückzieher mehr machen, die Klingel hatte ich ja jetzt schon gedrückt. Die Freisprechanlage ging an, zuerst war gar nichts zu hören und auf einmal schrie ein Kerl lachend ins Mikrofon: „Wer isn da?“. Ich überlege kurz, ob ich nicht einfach abhaue, aber das wäre einfach nur dämlich. „Kai. Ist Philipp da?“, wenn mich nicht alles täuscht ist Roman der, der am anderen Ende ist. „Komm hoch.“, sagt er, ich höre im Hintergrund ein lautes Lachen und dann surrt die Tür, sodass ich sie öffnen kann. Als ich nach oben kommen steht Philipp in der Tür und lächelt mich an, ich vermute Roman hat ihm Bescheid gesagt, dass ich da bin. „Hey.“, er strahlt mich an, ich nehme bei der letzten Treppe immer zwei Stufen auf einmal. Kaum komme ich bei ihm an, schon drücke ich ihm einen Kuss auf die Lippen. „Hi.“, sage ich nach dem Kuss und fahre mit dem Finger über seine Stirn, wo sich ein blauer Klecks befindet. „Was ist das denn?“, schmunzle ich und schmiere ihm das Zeug auf die Nase, was er mit einem Schnauben kommentiert. „Wir streichen unsere Küche.“, sagt er dann und wischt sich die Nase mit dem Saum seines T-Shirts ab. „Lässt du mich auch rein?“, grinse ich und er wird rot um die Nase. „Klar.“, nuschelt er und geht vor, ich folge ihm bis wir in der Wohnküche der WG angekommen sind. Roman und Erik sehen noch schlimmer aus wie Phil, die Beiden sind von unten bis oben mit Farbe beschmiert, genauso wie die Abdeckfolie auf dem Boden. Die Beiden sehen mich an, Roman streicht weiter die Wand und Erik bahnt sich mit viel Mühe einen Weg zu uns durch. „Lang nicht gesehen.“, lächelt er mich an, als wir einschlagen und ich nicke. „Nach eurem letzten Auftritt wart ihr ja schnell weg.“, schmunzle ich und sehe Phil aus dem Augenwinkel heraus an. „Philipp hat uns mit Mord gedroht, wenn wir uns nach dem Gig nicht verpissen.“, lacht er und Philipp sieht ihn wütend an, weil er mir das verraten hat, sein Kopf läuft noch röter an. „Wir gehen kurz in mein Zimmer.“, knurrt er an Roman und Erik gewandt und zieht mich dann mit sich aus dem Raum. „Erik hat übertrieben.“, murmelt er beleidigt vor sich hin und ich lache. Ich bin Erik dankbar dafür, dass er Phil in Verlegenheit gebracht hat, denn wenn er rot wird sieht er so niedlich aus, wirklich süß, Marshmallow sind ein Scheißdreck dagegen. Wir kommen in seinem Zimmer an, ich kicke die Tür hinter mir mit dem Fuß zu und ziehe ihn zu mir. Ich hauche ihm einen Kuss auf den Hals und er kichert leise. „Was machst du heute Abend?“, flüstere ich ihm ins Ohr und zuckt kurz zusammen. „Wir haben um sechs ein Konzert, aber um neun sind wir fertig.“, er schiebt mich von sich weg, ich scheine ihn ganz schön aus der Fassung zu bringen. „Wenn du willst könntest du danach ins >Black Shack< kommen. Mein Bester Freund, Cody, und Neles Freund sind auch da, Nele und ich müssen zwar Arbeiten, aber wenn wir Glück haben können wir um Zwölf den Laden dicht machen, danach könnten wir noch irgendwohin gehen.“, schlage ich vor, aber Phil sieht mich nur skeptisch an. Ich kann ihn verstehen, ich würde mich auch nicht unbedingt mit zwei fast Fremden zusammensetzen. Er beißt sich auf die Unterlippe und wippt mit den Füßen hin und her. Man ist der knuffig. „Okay, ich komme.“, sagt er dann entschlossen und für mich wirkt es so, als müsse er erst einmal Mut dafür fassen, das wollte ich nicht. Wenn ich ehrlich bin, ärgert es mich sogar, dass ein Teil unseres zweiten Dates damit drauf geht, dass ich arbeite während er mit meinem besten Freund herum sitzt. Und ich kenne Cody, hoffentlich vergrault er ihn nicht mit seinen Sprüchen. „Wir können auch Morgen etwas machen.“, sage ich schnell, aber er schüttelt lächelnd den Kopf. „Das heute Abend geht klar.“, versichert er mir und legt seine Hände auf meinen Bauch, woraufhin er an meinem Shirt herum zupft. Ich sehe ihm in die Augen, nur um sicher zu gehen, dass er das auch wirklich will. Ich lege im die Hand unters Kinn, beuge mich zu ihm hinunter und küsse ihn innig, hoffentlich bereut er es heute Abend nicht, zugesagt zu haben. Noch während dem Kuss ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche, löse mich von ihm und halt es ihm vor die Nase. „Gib mal bitte deine Handynummer ein.“, grinse ich ihn an und er lacht kurz. Dann schnappt er sich mein iPhone und während er daran herumspielt beißt er sich auf die Unterlippe und verzieht hin und wieder sein süßes Näschen. Gott, wer hat mir denn ins Hirn geschissen, seit wann befinden sich Worte wie 'Näschen' in meinem Wortschatz, ich verziehe kurz das Gesicht. „Hier.“, er drückt mir mein Handy wieder in die Hand und gibt mir dann einen Kuss. „Ich freu mich auf heute Abend.“, sagt er tapfer und ich mustere ihn skeptisch. Er verdreht sie Augen und schiebt mich dann vor sich aus seinem Zimmer. „Willst du was trinken?“, fragt er mich auf den Weg ins Wohnzimmer, aber ich schüttel den Kopf. „Ich muss gleich los.“, brumme ich und er zieht eine Schnute, ich kann mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. „Schon fertig?“, Erik steht auf einmal vor uns mit einer Cola in der Hand und grinst uns breit an. „Ich hab dir wirklich mehr zu getraut, Kai.“, er muss sich ein Lachen verkneifen, ich hingegen lache einfach laut los, während Phil rot neben mir anläuft, dabei sollte doch eigentlich ich rot werden und nicht er, oder? Ich drehe ihn ganz zu mir herum und küsse ihn, ich schiebe ihn wieder ein Stück von mir weg und ihm entweicht ein lautes Seufzen. „Das hebe ich mir für heute Abend auf.“, wende ich mich an Erik und zwinkere ihm zu. Phils Gesicht hat jetzt die Farbe einer Tomate angenommen und er versucht tief durchzuatmen. Lachend drehe ich mich um und gehe zur Wohnungstür, bevor ich die Tür hinter mir schließe, wünsche ich den Dreien lautstark viel Spaß beim Konzert. * „Einen 'Agent Jack' und deine Handynummer, bitte.“, schreit mir eine junge, blonde Frau ins Gesicht. „Moment.“, schreie ich zurück und blinzle ihr zu. Der Longdrink ist schnell fertig, dann schnappe ich mir einen Bierdeckel und einen Kugelschreiber, der hier immer irgendwo auf der Theke rumfliegt. Ich schreibe ihr die Nummer von Callcenter auf, irgend so ein Beratungsding. Freundlich lächelnd schiebe ich ihr den Drink mit dem Bierdeckel rüber, sie kichert entzückt und verzieht sich wieder. Glaubt die im Ernst ich gebe so einfach meine Handynummer raus. Ich atme genervt aus und wische mir mit dem Ärmel über die Stirn. In dem Schuppen hier ist es ätzend warm und wir müssen langärmlige schwarze Hemden tragen. Als ich meinen Arm wieder runter nehme steht auf einmal Philipp vor mir, ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht, die Zeit ist heute beim Arbeiten so schnell umgegangen. Ich lächle ihn kurz an und gehe um die Theke zu ihm, die Leute müssen sich eben kurz mit Nele alleine zufrieden geben. „He...“, bringt er noch raus, bevor ich ihn an mich ziehe und ihn küsse. Er schiebt mich von sich weg und sieht sich nervös um. Angsthase. „Komm mit.“, ich verdrehe die Augen und ziehe ihn am Handgelenk mit mir. Cody und Malte machen gerade irgendeinen Scheiß mit den leeren Gläsern, die auf ihrem Tisch stehen, und zwei Cent Stücken. „Malte kennst du ja glaube ich vom Sehen.“, als ich das sage sehen die Beiden zu uns auf und Malte winkt fröhlich, Man es ist gerade mal halb Zehn und der Kerl ist schon besoffen. „Hallo, ähm... mir fällt es gleich ein.“, sagt er und streckt uns den Zeigefinger entgegen. Cody schlägt seinen Arm zur Seite und kratzt sich verpeilt an seinem Bauch. Oh Gott, der arme Philipp. „Philipp.“, helfe ich Malte und er springt auf. „Genauuu, das wars, Philipp. Philiiiiipp.“, er grinst uns dümmlich an und schielt leicht. „Hallo.“, murmelt Phil leise neben mir und er tut mir nur noch mehr Leid. „Und das hier ist Cody.“, sage ich und quetsche mich neben meinem besten Freund auf die Bank, sitze aber halb auf seinem Schoß, lege meinen Arm um seinen Hals und quetschte seine Wange gegen meine. „Meine schlechtere Hälfte.“, schiebe ich nach, Cody lacht hysterisch, bis er versteht, was ich gerade gesagt habe, dann schiebt mir mich beleidigt von sich weg und schmollt. „Jungs, seid nett zu Philipp.“, ermahne ich sie und sie setzen sich gerade auf, wie Schuljungen, denen gerade die Leviten gelesen wurden. Cody kneift die Augen zusammen und mustert Phil, dann sieht er Malte an und sagt kein Wort, sein Gegenüber legt den Kopf zur Seite und versteht nicht was Cody will, ich ehrlich gesagt auch nicht. „Rutsch endlich rein du Idiot.“, blöckt er auf einmal und schubst Malte weiter nach hinten. Der sieht ihn nur verpeilt an und krabbelt dann murmelnd weiter rein in die Sitzecke. Cody klopft neben sich auf die Bank und Phil sieht mich misstrauisch an, aber ich nicke ihm aufmunternd zu, auch wenn mir selbst nicht ganz wohl ist, wenn ich ihn hier gleich alleine lassen muss. „Ich muss.“, sage ich zu Phil und deute in Richtung Theke, er nickt nur und auf einmal klatscht Codys Arm auf Phils Rücken und Cody zieht ihn an sich. Oh lieber Gott mach, dass Philipp diesen Abend heil übersteht. An der Bar ist heute nicht so viel los, aber immer noch so viel, dass ich Nele nicht alleine lassen kann, scheiße. Was mich aber ziemlich beruhigt ist die Tatsache, dass Phil anscheinend Spaß hat, Cody, Malte und er lachen die ganze Zeit, aber zwischen drin sieht Philipp zu mir hinüber und lächelt mich beruhigend an. Um halb Zwei sind die Meisten verschwunden und den Rest schmeiße ich mit einem müden Lächeln raus. Erschöpft lasse ich mich neben Phil auf das Sofa fallen und lege die Arme rechts und links auf die Lehne. „Ich werde alt.“, scherze ich und Philipp boxt mir in die Seite. „Von mir bekommste kein Mitleid.“, nuschelt er und lehnt sich an mich. „Cody du Arsch, was hast du mit ihm gemacht?“, fauche ich und kneife die Augen zusammen. Cody hält die Hände unschuldig vor die Brust und lehnt sich dann an Phil, der ihn leicht irritiert von der Seite ansieht. Spinner, also Cody, nicht Phil. „Duuuuu, Kaiii?“, nuschelt Cody vor sich hin und streckt seine Hand nach meinem Gesicht aus. „Ja?“, frage ich grinsend und er lacht hysterisch. „Er ist kein Freak.“, schreit er herum und streckt die Arme in die Luft, lässt sie aber gleich wieder fallen, da es ihm wohl zu anstrengend ist. „Ich hoffe das sagt er auch von dir.“, nuschle ich leise, sodass es keiner hören kann. Nele liegt halb auf Malte, der seine Arme um ihren Oberkörper und seinen Kopf auf Neles Haar gelegt hat. Der scheint sich mittlerweile auch wieder gefangen zu haben, wahrscheinlich bewirkt der Alkohol jetzt nicht mehr, dass er aufgedreht ist, sondern dass er langsam müde wird, bei Cody ist es nicht wirklich anders. Ich stehe auf und gähne meinen Freunden was vor, eigentlich ist es heute noch recht früh. „Gehen wir?“, frage ich Phil, der nickt müde und steht ebenfalls auf. „Wir verziehen uns, bis dann Leute.“, Cody und Nele sehen auf, Malte ist scheinbar eingepennt. „Nimmst du mich mit?“, fragt Cody und setzt seinen Hundeblick auf, was reichlich dämlich bei ihm aussieht, vor allem wenn er betrunken ist. „Jaja.“, knurre ich genervt und ziehe Cody am Arm hoch. Er versucht alleine zu Laufen, scheitert aber kläglich, also klammert er sich an mich und lässt sich quasi von mir mitschleifen. Als wir nach Draußen kommen sucht Philipp den Autoschlüssel in meinen Hosentaschen, sperrt, als er ihn endlich gefunden hat, den Wagen auf und öffnet die Tür, klappt den Beifahrersitz nach vorne. „Kai, habe ich dir schon mal gesagt, dass du mein aller aller bester Freund bist?“, gluckst mir Cody ins Ohr und ich verdrehe die Augen. „Man bist du dicht.“, nuschele ich vor mich her und lasse Cody auf die Rückbank fallen, dann verstaue ich seine Beine noch im Wagen und klappe den Sitz wieder zurück. Geschafft. Phil nimmt auf dem Beifahrersitz platz und ich natürlich hinterm Steuer, kurz nachdem wir losgefahren sind hören wir Cody auf der Rückbank leise vor sich hinschnarchen. „Sorry.“, schmunzle ich und Phil sieht mich verwirrt an. „Bis jetzt ist unser zweites Date eine Katastrophe.“, erkläre ich meine Entschuldigung. „Ich fand den Abend bisher ganz nett, ich hatte zwar nicht viel von dir, aber Cody und Malte sind wirklich nett.“, kichert er leise und ich ziehe die Augenbraue nach oben. „Nett?“, frage ich wenig überzeugt und Phil gibt ein zustimmendes „Mh-mh.“, von sich. Klar, Cody und Malte sind nett, aber ich hätte nicht das Wort als Beschreibung für sie gewählt. Durchgeknallt, kindisch oder albern wäre wohl meine Wortwahl gewesen, aber nett höre ich zum ersten Mal im Bezug zu den Beiden. Wir halten vor Codys Wohnung und ich habe die Ehre ihn aus dem Auto zu hieven. „Fettsack.“, zische ich, als ich es endlich geschafft habe ihn aus der Karre zu bekommen. Okay, er ist nicht wirklich fett, aber er ist eben fast genauso groß wie ich und von der Statur ebenfalls ähnlich wie ich selbst. „Wir müssen seine Schlüssel suchen.“, sage ich zu Phil und er macht sich gleich daran in Codys Jacken und vorderen Hosentaschen zu schauen, wie ich schon vermutet hatte, hat befinden sie sich nicht in den Taschen. Ich stöhne genervt und mache mir einen Arm frei, damit ich in Codys Gesäßtaschen fassen kann. Und tatsächlich, da haben wir ja seinen Schlüssel. Wie kann der Kerl mit den Schlüsseln am Arsch hocken. Philipp nimmt die Schlüssel an sich und schließt erst mal die untere Haustür auf, dann hilft er mir Cody die Treppen nach oben zu bekommen und schließt dann noch die Wohnungstür zu Codys Dachgeschosswohnung auf. Ja, der Trottel wohnt im obersten Stock, wir durften ihn bis in den fünften Stock schleppen, der Kerl schuldet mir was. Erst als wir in seinem Schlafzimmer ankommen wird er allmählich wieder wach, ich hoffe nur nicht zu wach, Cody ist sehr gesprächig wenn er angetrunken bzw. betrunken ist. Ich lege ihn aufs Bett und ziehe ihm seine Schuhe aus. Als nächstes ist seine Hose dran, also mache ich mich daran seinen Gürtel zu öffnen und den Knopf seiner Hose, bevor ich ihm die Hose von den Beinen ziehe. Als ich Phil ansehe, muss ich mir ein Lachen verkneifen, er steht am Türrahmen gelehnt und grinst blöd vor sich hin. „Kai?“, Cody setzte sich auf und schielt mich an. Ich ziehe seine Decke unter den Beinen weg und lege sie dann über ihn drüber. „Was gibt’s?“, frage ich, während er sich schon wieder zurücklegt und sich in seine Decke einmummelt. „Dankeschön.“, blubbert er vor sich hin und ich streiche ihm die Haare aus dem Gesicht. „Schlaf gut.“, brumme ich dann und verlasse dann mit Phil zusammen die Wohnung. „Hast du Hunger?“, frage ich Philipp im Treppenhaus und lege meinen Arm um seine Schulter. „Ich bin am verhungern.“, grinst er. In der Nähe von Codys Wohnung ist ein McDonalds, das wird heute leider reichen müssen. Wir steigen in meinen Wagen und wenige Minuten später wieder aus, als wir beim Mc ankommen. „Sorry, das fünf Sterne Restaurant um die Ecke hatte keine Plätze mehr frei.“, scherze ich und Phil verdreht die Augen. „Da habe ich ja nochmal Glück gehabt, ich stehe auf Burger. Ich liebe die Dinger.“, er seufzt laut und ich lache ihn aus, woraufhin er mir kurz in die Seite boxt. Bei einer leicht genervten Frau bestellen wir unser Essen, entweder hat die Gute ihre Tage, oder sie ist übermüdet, auf jeden Fall sollte sie nicht häufig so unfreundlich sein. Nachdem sie uns drei BigMc, zwei Chickenbrüger und 9er Chicken McNuggets aufs Tablett geklatscht hat will sie schon wieder verschwinden, aber ich bin noch gar nicht fertig. „Öhm, wir hätten gerne noch zwei Kaffee.“, bestimme ich einfach mal für uns beide, die Schnepfe stöhnt genervt und macht sich daran den Kaffee zu besorgen. Sie stellt die beiden Pappbecher aufs Tablett. „Milch und so wäre noch gut.“, klugscheiße ich und grinse sie charmant an. Sie murmelt irgendetwas vor sich hin und legt dann die Milch und die Zuckertüten dazu. „Dankeschön.“, sage ich dann und nehme das Tablett. „Du bist unmöglich.“, kichert Phil, als wir Platz nehmen und ich zucke nur mit den Schultern. Ich öffne einen der BigMacs und nimm einen großen Bissen davon. „Guten Appetit.“, nuschle ich mit vollem Mund und grinse ihn blöd an. Am liebsten würde ich jetzt nach Hause gehen und schlafen, aber dazu würde ich heute wohl nicht so schnell kommen.Wir sitzen eine Weile da und schweigen uns an, okay, eigentlich haben wir gar keine Zeit zu reden, in den Pausen, in denen wir mal nichts im Mund haben, hängen wir am Kaffee. Satt lehne ich mich zurück, kippe mir den letzten Schluck Kaffee hinter und werfe ihn aufs Tablett. Phil sitzt neben mir, lümmelt in der Ecke und gähnt müde vor sich hin. Er war schon nach einem Chickenbürger und ein paar Nuggets satt, da sie sich vorhin in der Bar die ganzen Snacks hineingestopft hatten. „Gehen wir.“, beschließe ich, nehme seine Hand und ziehe ihn auf die Beine. Er nickt müde und hängt sich an meinen Arm. „Soll ich dich nach Hause bringen?“, frage ich, aber er schüttelt den Kopf. „Ich will noch nicht nach Hause.“, lächelt er mich an, es freut mich ehrlich gesagt sogar mehr, als ich dachte, ich bin sau müde, voll gefressen und meine Füße tun langsam weh, aber Phil jetzt nach Hause zu bringen, das will ich dann auch wieder nicht. Ich nehme ihn mit zu mir, im Auto schläft er aber fast ein und auch ich muss mich zusammenreißen nicht die Augen zu schließen. Zuhause legen wir uns auf mein Sofa und schauen noch eine DVD an. Der Film ist ganz gut, aber ich kennen ihn schon ziemlich gut. Phil hat seine Arme um mich geschlungen und sein Kopf liegt auf meiner Schulter. Er schläft längst. Es ist ungewohnt, dass jemand mir auf diese Art näher kommt, aber es ist kein schlechtes Gefühl, ich muss mich eben nur daran gewöhnen. Klar, in den letzten Jahren hatte ich viele Kerle bei mir Zuhause, aber da hatten wir anderes zu tun, als zu >kuscheln<. Ich verzieh das Gesicht, wie sehr ich solche Wörter hasse. Ich atme tief ein, gähne herzhaft und schließe die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)