Bitter Sweet Dreams von _Yuki_ (Uruha x Reita (Teil 1)) ================================================================================ Kapitel 8: Aufwühlende Erkenntnis --------------------------------- Am liebsten hätte ich laut los geschrien, aber ich musste mir erst genau die Nebenwirkungen durchlesen. Mein Glück war es, dass nach absetzten des Medikamentes der Haarausfall von alleine aufhörte. Ok, aber jetzt. Mein immer noch vor Wut zitternder Körper bebte, als ich einmal tief Luft holte und ganz Laut schrie. Ich hätte diesen Opa von der Apotheke umbringen können. Sein Glück, dass man den Haarausfall nicht sah! Der Schrei hallte laut von den Wänden wieder. Als ich keine Luft mehr bekam hörte ich auf zu schreien und versuchte tief durchzuatmen. „Was ist passiert?“, rief Reita panisch und sah mich mit vor schreck weit aufgerissenen Augen an. Ich zog mir das Handtuch um dass um meine Hüfte lag etwas zurecht. Dann stapfte ich zu ihm und hielt ihm die Packung mit den Pillen unter die Nase. Ich hatte nichts anderes im Kopf als meine Haare. „Was ist das?“, fragte der Bassist verwirrt. „Ich dachte das sind Schlaftabletten und habs geschluckt und nun hab ich beschissenen Haarausfall!“, kreischte ich wie eine Furie. Reita unterdrückte ungeschickt ein kichern und ich funkelte ihn böse an. „Aber das sind keine Schlaftabletten!“, meinte er und versuchte weiterhin krampfhaft nicht zu lachen. „Das seh ich selbst, du Baka!!!“, schrie ich ihn entrüstet an. Er wuschelte mir aufmunternd durch die Haare und dann klappte ihm der Mund auf. Als er seine Hand zurückzog hingen einige Haare daran. Er starrte sie fassungslos an. „NEEEEIIIN!“, schrie ich und verpasste ihm einen hieb mit der Faust gegen die Schulter. „Sorry.“, kam die knappe antwort. Natürlich hatte ihm das nicht weh getan. Ich versuchte mich zu beruhigen und setzte mich erst einmal auf das Bett und versuchte ruhig durchzuatmen. Reita stand weiter da und besah sich meine Haare in seiner Hand. „Ich glaubs einfach nicht. Dieser senile blöde Opa!“, meckerte ich in meinen nicht vorhandenen Bart. Nur sehr langsam beruhigte ich mich wieder. Es waren keine Schlaftabletten… Es waren keine… Schlaftabletten…. Moment! Etwas machte mich da jetzt doch stutzig. Warum hatte ich dann so gut geschlafen. Ich dachte zurück an die vergangene Nacht und da viel mir auf dass ich ja gar nicht wirklich gut geschlafen hatte. Etwas in mir meldete sich. Panik. Pure Panki. Der Gedanke flitzte schnell in meinem Kopf umher, so dass ich ihn erst nicht wirklich greifen konnte, aber dann wurde mir etwas klar, dass mich weiß wie die Wand werden ließ. „Das waren keine Schlaftabletten….ich hab nicht geschlafen….oh Kami!“, murmelte ich und nun sah mich Reita an. Seinen Blick konnte ich nicht ganz deuten. Ich sah ihn gerade bestimmt ziemlich unsicher an. Auch ihm schien gerade etwas klar zu werden, denn auch er wurde weiß wie die Wand und starrte mich fast genauso panisch an, wie ich mich fühlte. „Heißt das du dachtest du träumst?“, sagte er mehr zu sich als zu mir und ich hatte das dumme Gefühl er meinte das selbe wie ich und mir rutschte das Herz in die nicht vorhandene Hose. WTF! Das heißt dass ich mit Reita in meinem Bett gelegen hatte und… ich wurde rot…die Dinge die wir angestellt hatten… Mein Gesicht wechselte von weiß in ein kräftiges Dunkelrot. Auch Reita wurde nun kräftig rot. Wir waren wohl gerade zum selben Schluss gekommen. Ich schluckte. Ich konnte ihn nicht weiter ansehen. Ich stand schnell auf und rannte los. Ich schloss mich schnell im Bad ein und dann liefen mir Tränen über das Gesicht. Ich konnte es nicht fassen und ich wusste nicht, ob ich mich nun freuen sollte oder nicht. Dann hörte ich schnelle Schritte die auf das Badezimmer zuliefen. Kräftige Fäuste hämmerten dagegen. „Uruha mach auf!“, schrie Reita gegen die geschlossene Tür. Ich war aber nicht in der Lage mich zu bewegen. „Warum hast du das gemacht?“, schrie ich. Meiner Stimme konnte man anhören, dass ich weinte. Ja ich war eine Dramaqueen, aber ich konnte diese dämlichen Tränen wirklich nicht zurückhalten und dabei wusste ich nicht einmal warum. „Es tut mir leid!“, nuschelte Reita schwach und ich könnte hören, wie er an der Tür hinab sank und sich mit der Stirn gegen sie lehnte. „Das will ich nicht hören! Ich will wissen, warum du das getan hast!“, meckerte ich streng. Meine Stimme wurde schon etwas sicherer. Mein Blick fiel auf die Badewanne und ich musste schmunzeln. Mir kamen absurde Ideen. Durch die Antwort des anderen die wirklich lange brauchte wurde ich wieder auf den Fußboden des Bades zurückgeholt. „Ich will nicht dass du mich hasst, wenn ich dir sage warum…“, kam es schwach und unsicher von der anderen Seite. Klang da nicht auch ein wenig Verzweiflung mit? „Keine Angst das wird nicht passieren!“, antwortete ich und dabei klang ich unbeabsichtigt kalt. Wie sollte ich ihn auch hassen, wo ich ihn liebte?! Schlagartig wurde ich wieder feuerrot. Ich hatte mir immer verboten diesen Gedanken auch nur auszudenken, geschweige denn auszusprechen. „Also… die letzten Nächte bin ich oft zu deiner Zimmertür geschlichen, weil ich mich so einsam gefühlt habe und weil ich dir nahe sein wollte, aber ich hab mich bis dahin nicht rein getraut…“, fing Reita seine Erklärung an und stoppte dann kurz. Ich brummte zustimmend. „Hab ich einmal mitbekommen…“, bestätigte ich ihm. Er seufzte schwer. „Und an dem Abend, da hab ich mich dann doch rein getraut. Ich hatte mich zu dir ans Bett gesetzt und dir ein paar Haarstränen aus dem Gesicht gestrichen…“, noch ein schweres, verzweifeltes seufzen. „Du hast wohl geträumt und du hattest so rote Wangen und hast dich auf einmal so verführerisch bewegt, da bekam ich einfach Lust dich zu küssen… Es tut mir wirklich leid, ich weiß das war nicht fair weil du geschlafen hast…“, wieder stoppte er. „Schon ok…“, warf ich ein, als es mir so schien als würde er nicht weiter sprechen wollen. Meine Finger waren in mein Handtuch gekrallt und ich saß zitternd und mit roten Wangen da und lauschte Reitas Atem. Ich war total angespannt und fühlte mich auch ein wenig schuldig… „Ich hab mich vorgebeugt und dir einen kurzen Kuss gegeben und dann…. Nja ja…Du hast so seltsam offen darauf reagiert, dass ich mir erst ziemlich unsicher war, aber… Den Rest weißt du sicher noch…“, endete er mit gequältem Tonfall und ließ seine Stirn einmal laut gegen die Tür fallen. Ja ich wusste noch jedes Detail, aber es wollte nicht ganz zu mir durchdringen, dass das Real gewesen war. Allerdings erklärte es auch so einiges! Ich atmete tief durch und versuchte mich zu beruhigen, denn mein Herz raste bei den Erinnerungen, die mich gerade überfluteten. Dann aber stutzte ich und hielt kurz den Atem an. Und was war mit Ruki? War ich nur eine Ablenkung gewesen, weil er Ruki nicht haben konnte? Ich wurde wieder sauer und starrte enttäuscht den Boden an. Dann nahm ich mir vor Rukis Worten zu folgen und mit Reita darüber zu sprechen. Ich rappelte mich also auf um die Tür zu öffnen. Sehr viel peinlicher konnte es ja nicht werden, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)