Bitter Sweet Dreams von _Yuki_ (Uruha x Reita (Teil 1)) ================================================================================ Kapitel 3: Mann oder Maus? -------------------------- Nach dem Gang zur Apotheke war ich direkt wieder nach Hause gelaufen und hatte es mir mit einer Wolldecke und ein paar kleinen Knabbereien auf der Couch gemütlich gemacht und sah mir ein paar Sendungen und Filme an. Ich war zu müde um Joggen zu gehen, auch wenn ich es meiner Meinung nach echt mal wieder nötig hatte. Die straffen Oberschenkel hatte ich ja nicht von ungefähr. Da steckte Arbeit dahinter! Nun saß ich halb schlafend halb wach da und versuchte mich auf den Film zu konzentrieren. Immer wieder wurde ich dabei von aufkommenden Gedankenfetzen unterbrochen. Reita ist immer noch bei Ruki… Der alte Apotheken Opa wird auch nicht mehr jünger, was der für einen Haarausfall hat… Was Reita und Ruki wohl gerade machen… Der Opa war echt überfordert, war heute wirklich voll von Kunden und er war ausnahmsweise ganz alleine da gewesen… So lange kann das durchsprechen von Songtexten doch gar nicht dauern, oder? ... Ist diese Körperverrenkung von der Tussi überhaupt noch menschlich? ... Verdammt, jetzt reichts! Das waren mir entschieden zu verwirrte Gedanken! Ich schaltete den Fernseher aus und stand auf. Während ich alles wieder wegräumte und richtete, tippte ich Rukis Nummer ein. Es tutete. Mein Puls wurde schneller, meine knie wurden merklich weicher. Es tutete immer noch. Meine Nervosität stieg weiter und ich biss mir auf die volle Unterlippe. Dann ertönte ein erlösendes Klicken und Rukis Stimme. „Moshi, moshi“, nuschelte der Sänger ins Telefon. „Hi, Ruki. Ich bins Ruha… Ist Reita noch bei dir?“, fragte ich immer noch nervös und daher mit leicht brüchiger Stimme. Man so ging das nicht! Zusammenreisen! Ich bin schließlich ein erwachsener Mann und keine Maus! „Hey, Reita deine Frau ist am Telefon und will wissen wo du bleibst. Hast du was angestellt, oder steht der Pflichtsex einmal pro Woche noch aus?“, kicherte Ruki vor sich hin und schien in einen Raum hineinzureden, so wie das hallte. Nun wurde ich doch zur Maus. Mit schamesroten Wangen sank ich auf den Boden und hielt mir die Hand vor den Mund. Dass war nicht passiert, oder? Das konnte Ruki nicht wirklich gesagt haben. Wie peinlich! „WAS?!“, kam es auch entsetzt von Reita und man konnte hören, wie er dem Sänger den Hörer weg nahm. „Hallo?“, ertönte die Stimme des Bassisten. Ich musste kräftig durchatmen und mich konzentrieren um meiner Stimme wieder Herr zu werden. Das Herz raste mir trotzdem weiter. „Ruki, is ein Baka!“, meinte ich und versuchte zu lachen, was aber irgendwie ziemlich unecht und gekünstelt klang. Gut das war daneben gegangen, also besser nicht versuchen zu lachen. „Was willst du?“, fragte Reita nun anscheinend gefasst, wo er wusste wer dran war. „Ich wollte nur wissen, wie lange du noch bleibst…“, sagte ich leise. Nun klang meine Stimme doch schon sicherer…oder zumindest redete ich mir das ein. Denn meine Hand die den Hörer hielt zitterte immer noch. Was musste ich auch gleich so ein Kopfkino schieben bei Rukis Worten… „Kann noch dauern, warte besser nicht auf mich. Also dann man sieht sich.“, wurde mir mit einem leicht genervten seufzen erklärt und dann vernahm ich nur noch ein verdammt nervtötendes tuten. Einfach aufgelegt. Fassungslos starrte ich den Hörer an. Dann knurrte ich wütend und legte auch auf. Irgendwie war ich extrem unzufrieden. So konnte er doch nicht einfach mit mir umspringen und was zum Henker trieben die beiden so lange. Stopp! Das Wort „treiben“ sollte ich nicht verwenden… Zu spät. Ich wurde noch mehr sauer. Warum musste auch ausgerechnet ich eine solch ausgeprägte Fantasie haben? Grummelnd machte ich mich daran etwas zu kochen. Wie immer kochte ich für meinen Mitbewohner, der grad Gott weiß was anstellte mit und stellte seine Portion in den Kühlschrank. Dann spachtelte ich das Essen immer noch wütend in mich hinein. Warum bitte war ich jetzt so gereizt? Es kam mir so unglaublich still vor. So oft war der Raum erfüllt von Reitas Lachen gewesen, wenn er wieder einmal über seine eigenen Witze lachte. Nun war es totenstill. Nun war ich nicht nur wütend, sondern auch noch wehmütig. Grummelnd machte ich das Radio an. Ich war doch keine schwangere Frau mit Gefühlsschwankungen. Das würde schon wieder weg gehen! Oder…? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)