PSC - pursuit of satisfied craving von -hoshi- (or: everybody wants to be loved...) ================================================================================ Kapitel 7: Mickey Mouse and the problem with shyness ---------------------------------------------------- Nervös lehnte Takeru gegen einen der verschnörkelten grau-grünen Laternenpfähle, die vor dem Haupteingang des Disneylands standen. Es war schon relativ mild und die Sonne schien ihm angenehm ins Gesicht. Er blickte auf die Uhr, zum fünften Mal innerhalb der letzten zehn Minuten, 9:53 Uhr. Takeru konnte immer noch nicht glauben, dass er hier war und auf den anderen wartete. Er hatte sich wirklich getraut ihn zu fragen, ob er mit ihm ausgehen würde. Okay er hatte nicht direkt nach einem Date gefragt, er hatte ihn ins Disneyland eingeladen, aber das war ja schon mal ein Anfang und außerdem war ihm damals in dem Cafe spontan nichts besseres eingefallen, was er auch in der Lage gewesen wäre zu sagen. 9:55 Uhr, er musste jetzt jeden Moment kommen. Der Park öffnete um zehn. Angespannt schob Takeru seinen Jackenärmel hoch, immer noch 9:55 Uhr. „Hi Takeru!“ Erschrocken fuhr der Blonde herum und blickte in die wunderschönen braunen Augen des Kleineren. Auf seinem Gesicht lag ein vorfreudiges Grinsen. „Wartest du schon lange?“ „Hallo, nein ich bin gerade erst gekommen.“ Gerade vor einer halben Stunde, er war halt ziemlich nervös gewesen und er hatte auf keinen Fall zu spät kommen wollen. „Ehm, also gehen wir?“, fragte er den Braunhaarigen und kramte die Parktickets aus seiner Tasche. „Ich habe schon Karten gekauft, dann brauchen wir nicht anstehen.“, versuchte Takeru zu erklären, während der andere ihn schon am Arm gepackt hatte und vergnügt Richtung Eingang zog. Er war einfach zu süß, Shinpei war einfach süß. Es stellte sich heraus, dass es eine gute Idee von Takeru gewesen war, Karten online zu kaufen, so mussten die beiden nur fünf Minuten an den Drehkreuzen am Eingang anstehen. Die Schlange am Kartenschalter hätte locker eine Stunde Wartezeit bedeutet. Der Park war riesig, zumindest viel größer als Takeru es sich vorgestellt hatte. Er war noch nie hier gewesen, Shinpei anscheinend schon, denn er führte Takeru zielstrebig zu irgendwelchen Attraktionen, die er fahren wollte. Sein erstes Ziel war ein großes Holzgebäude auf dem ein Schild „Jungle Cruise“ stand. Es war eine Art Bootsfahrt durch einen künstlichen Dschungel. Die Boote sahen aus wie überdimensionale Nussschallen mit Flachdächern, die aussahen wie Kuhhäute, nur ohne Flecken, die auf Holzstangen befestigt waren. „Los Takeru, dass fahren wir.“, rief Shinpei und stürmte auf eines der Boote, Takeru folgte ihm, weniger sicher, ob Boot fahren unbedingt das war, was er machen wollte. Er war nicht so der Fan von Schiffen und Wasser. Nachdem noch einige Leute in das Boot gestiegen waren, fuhr es langsam und nach Takerus Meinung viel zu stark wackelnd los, vorbei an Palmen, Lianen und anderen exotischen Gewächsen. „Sag mal Takeru, warum hast du mich hierher eingeladen?“, fragte Shinpei nachdem sie ein Stück flussabwärts gefahren waren. „Eto…“ Das war genau die Frage, die Takeru am meisten gefürchtet hatte. Natürlich hatte er darüber nachgedacht, aber ihm war keine gute Antwort eingefallen. „Ich dachte, also, wir könnten mal was zusammen machen. Ich meine… ehm, ich wollte mal hierher kommen und ich dachte du bist der, der am ehesten mitkommt.“ „Achso.“, grinste der Kleine und widmete sich wieder der Betrachtung der Pflanzen. Peinliches Schweigen. Glücklicherweise war die Fahrt nach ungefähr zehn Minuten vorbei. Takeru war etwas schlecht geworden, aber das war egal, Hauptsache er war mit Shinpei hier. Sie liefen weiter durch den Park, vorbei an allen möglichen Gebäuden, die aussahen wie aus einem Westernfilm. Shinpei musterte die meisten jedoch keines Blickes, er schien genau zu wissen, wohin er wollte. Und zwar zu einem weiteren Boot, obwohl dieses Mal war Schiff wohl das richtigere Wort. Es war einfach riesig, ein riesiger Mississippiraddampfer. „Kann es sein das du ein Faible für Schiffe hast?“, fragte der Blonde, als sie über den Landesteg auf das Schiff gingen. „Ja, macht doch Spaß, ne?“, entgegnete Shinpei und lief zum Bug. Er lehnte sich zufrieden gegen das weiße Geländer und blickte zufrieden übers Wasser. „Weist du ich wollte früher mal Kapitän werden.“ „Ah, verstehe.“, lachte Takeru und stellte sich neben Shinpei an die Reling. „Gut, dann fahren wir Boot.“ Diese Fahrt war deutlich angenehmer als die erste. Es wackelte weniger und es wirkte auch deutlich stabiler. Die Landschaft war auch schöner anzusehen mit Kulissen aus Tom Sawyer. „Du Takeru.“, begann Shinpei. „Spielen wir Titanic?“ Der Sänger wurde knallrot im Gesicht, aber das schien dem anderen nicht aufzufallen, denn er war schon dabei auf das Geländer zu klettern. „Los halt mich, Takeru.“ Unsicher legte Takeru seine Hände um Shinpeis Taille und half ihm über die Brüstung zu steigen. Der Braunhaarige breitete vorsichtig die Arme aus und Takeru umfasste seine Taille fester. Er drückte ihre beiden Oberkörper aneinander, um den Kleinen richtig halten zu können. Wie lange hatte er sich das erträumt? Den anderen in seinen Armen zu halten, ihn an sich zu spüren. Sein Herz raste, es war ein wunderbares Gefühl. So könnte er ewig stehen bleiben, sogar auf einem Schiff. Leider war die Fahrt ähnlich schnell zu Ende wie die erste und die beiden verließen das Schiff. „Okay und was möchtest du jetzt machen?“, fragte Shinpei, der immer noch ein glückliches Lächeln im Gesicht hatte. Takeru wusste nicht so recht, was es in diesem Park gab, also zeigte er wahllos auf ein Gebäude namens „Westernland Shootin’ Gallery“. Shinpei schien von der Wahl begeistert und lief hinein. Von innen sah es aus wie ein Saloon mit Holzbar, Klavier, wie in Westernfilmen halt. Bis auf das es an jeder Wand noch verschieden Schieß – und Wurfstände gab. Solche wie man häufig auf Jahrmärkten findet, wo man dann seltsame Kuscheltiere gewinnen kann. Hier schien es auch Kuscheltiere als Gewinn zu geben, zumindest standen jede Menge Mickeys und Goofys aufgereiht an einer Wand. „Oh süüüüüß.“, rief Shinpei und stand im nächsten Moment vor den Plüsch – Mickeys. Das war Takerus Chance, er würde so einen für Shinpei gewinnen. „Ich schieß dir so einen.“, sagte der Blonde selbstsicher und zahlte dem Barkeeper, ¥200 für zehn Schuss und zielte mit dem Gewehr auf die Scheiben. Er wusste nicht woher das plötzliche Selbstbewusstsein kam, aber das war jetzt seine Chance Shinpei zu beeindrucken. Mit einem Kuscheltier würde er Shinpei direkt ins Herz treffen. Bedauerlicherweise war es nicht so leicht wie Takeru es sich vorgestellt hatte und ¥2000 und 100 Schuss später hatte er immer noch nicht annähernd genug Punkte für einen Gewinn. „Komm, gib auf Takeru, du brauchst mir keinen Mickey zu gewinnen.“, amüsierte sich der Drummer über seinen Sänger, der verzweifelt vor dem Tresen stand. Vielleicht sollte er doch besser aufgeben, er war einfach ein Verlierer. „Was ist das?“ Die beiden standen vor einem mit rosa Steinen gebauten, einstöckigen Gebäude, dass einem Schloss ähnelte (bis auf die Höhe und den Eingangsbereich). Es gab zwar eine Art Tor, dieses bestand jedoch aus einer herzförmigen Hecke als Torbogen. „Das ist ein Restaurant, wie bei Alice im Wunderland“, antwortete Shinpei, während er durch das Herz eintrat, in einen Essenssaal, der noch seltsamer aussah, als von außen vermutet, rosane, krumme Laternen, Blumenlampen in Vasen, Spielkartenmännchen - Statuen und seltsame Flaggen überall und ein karierter Boden. Die beiden setzten sich an einen der Tische und bestellten Essen, wobei Takeru auffiel, dass die Auswahl wirklich beeindruckend war, er hatte nur Pommes und Hot Dogs von Imbissbuden im Park erwartet. So konnte er als Nachtisch sogar herzförmigen Erdbeermoussee – Kuchen haben, obwohl scheinbar alles Essen irgendwie herzförmig zu sein schien, sein Fleisch war es auch gewesen. „Sag mal Takeru, ist irgendwas mit dir los? Du redest heute so wenig?“, fragte Shinpei und rührte weiter mit seinem Strohhalm in dem Colaglas vor ihm. Wenn es sogar Shinpei aufgefallen war, dass Takeru heute anders war, musste es schon extrem sein, denn der Kleine bekam eigentlich meistens gar nicht mit, was um ihn herum so passierte. Aber was sollte Takeru jetzt antworten, er konnte ja schlecht sagen, dass er sich nicht traute mit ihm zu reden, weil er ihn liebte. Und das war nicht nur ein theoretisches „nicht können“, sondern er war praktisch einfach nicht in der Lage seine Gefühle auszusprechen. „Nein, es ist alles okay. Ich bin nur fasziniert, ich war noch nie hier. Es ist ziemlich groß.“ Das war ja zumindest ein bisschen wahr. „Gut, ich dachte schon du magst mich nicht. Das wäre blöd. Ich mag dich nämlich gerne und ich finde wir sollten öfter was zusammen machen.“ Takeru war feuerrot geworden, als der andere das gesagt hatte. Es war schön von Shinpei zu hören, dass er ihn mochte, auch wenn der es sicher nicht so gemeint hatte, wie Takeru dass gerne hätte. Den Rest des Tages verbrachten die beiden damit allerlei faszinierend aussehende Fahrgeschäfte zu fahren, wobei die meisten Abwandlungen des Karussells waren. Zumindest drehten sie sich immer irgendwie im Kreis. Was nach einiger Zeit auch dazu führte, dass Takeru sich wünschte, er hätte die Erdbeer-Mousse doch nicht gegessen. Seine Mickey-Puppe hatte Shinpei auch noch bekommen, in der Nachbildung von Mickeys Haus konnte man welche kaufen. Also hatte Takeru sein letztes Geld zusammengekratzt und ihm eine gekauft. Als sie wieder am Eingang des Parks angekommen waren, war es schon dunkel. „Danke, dass du mit mir hier warst Takeru. Das war wirklich ein schöner Tag.“ Shinpei lächelte den anderen zufrieden an. Sein Lächeln war so hübsch, es hatte was verdammt Süßes, das seine Zähne eigentlich viel zu groß für sein Gesicht waren. Das war jetzt Takerus definitiv letzte Chance, er musste Shinpei seine Gefühle jetzt offenbaren. Seine Gedanken wurden von einem lauten Knall unterbrochen, dann noch einer und noch einer. Die Nacht erstrahlte in bunten Farben. „Wow.“ Shinpei blickte mit großen Augen in den Himmel. „Ein Feuerwerk! Takeru du bist genial.“ Glaubte er wirklich der andere hatte etwas damit zu tun? Auf jeden Fall strahlte er ihn glücklich an. Jetzt musste er es einfach tun. In einem Anflug von Selbstbewusstsein, von dem Takeru selbst nicht wusste woher es kam, griff er Shinpei und zog den Kleineren sanft an sich. Zärtlich legte er seine Lippen auf die des anderen, um ihm einen kurzen Kuss zu geben. Nur ein paar Sekunden, aber es war so unbeschreiblich endlich Shinpeis Lippen auf seinen zu spüren. „Warum küsst du mich Takeru?“ Der Kleine sah in verwirrt an. „Wir müssen hier doch keinen Fanservice machen, hier sind keine Fans.“ -------------------------------------------------------------------------------- so ende das war für meine pon ^-^ ne, shinpei und takeru extra für dich... Hosted by Animexx e.V. 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