If yesterday comes again von _Lucrezia_ ================================================================================ Kapitel 1: ----------- 1.Kapitel Im Schloss von Versailles herrschte hektisches Treiben. Heute, am 15 Februar 1771, feierte König Ludwig XV. seinen 61. Geburtstag. Aus dem gesamten Königreich strömten Adlige, Abgesandte der Departements und auch ausländische Gratulanten zusammen. Seit Tagen herrschte hektisches Treiben in den Gängen und Sälen des riesigen Prunkschlosses. Alles schien sich nur um diesen besonderen Tag zu drehen, den Ehrentag des absoluten Herrschers Frankreichs. Auch für die königliche Garde gab es viel Arbeit, dadurch, dass viele Gäste erwartet wurden, musste man auch mit Anschlägen auf den König und seine Familie rechnen. Etwas misstrauisch betrachtete der Kapitän der Garde, Oscar Francois de Jarjayes, das Treiben rund um das Schloss. Ihr waren solche großen Ereignisse generell zuwider und zudem kamen ihr einige Personen mehr als suspekt vor. Unter den vielen ausländischen Gästen befanden sich auch Abgesandte des Heiliges Römischen Reiches deutscher Nationen, vor allem militärische Würdenträger. Besonders einer von ihnen fiel durch seinen hohen Wuchs und seine ebenmäßigen, Gesichtszüge auf. Seine blauen Augen blickten kühl und selbstbewusst in die Welt. An seiner Uniform konnte man seinen hohen Rang erkennen. Seine Abzeichen verrieten, dass er Generalmajor der kurfürstlichen-sächsischen Armee war. Er stand mit einer Gruppe anderer Offiziere vor dem Schloss und unterhielt sich mit ihnen, als Oscar an ihnen vorbei schritt. Kurz blieb Oscar stehen und musterte die kleine Gruppe aufmerksam. „Wie ich sehe, kommen Sie aus Sachsen, meine Herren?“ fragte sie mit fester Stimme. Ihr war nicht entgangen, wie dieser fremde Offizier sie eindringlich musterte. Unbewusst nahm Oscar eine noch strengere Haltung ein, damit niemand merkte, wie verletzlich sie sich plötzlich fühlte. „Ja, richtig, Oberst“ erwiderte der Generalmajor. „Wir sind von der Leibgarde seiner Kurfürstlichen Durchlaucht, Kurfürst August III.“ In seiner Stimme schien eine gewisse Prise Stolz mitzuschwingen. „Dann sind Sie also vom Kurfürsten persönlich entsandt worden?“ fragte Oscar trocken nach. Auch wenn sie selbst stolz war in der königlichen Garde zu dienen, so konnte sie dennoch das prahlerische Zurschaustellung eines Ranges nicht leiden. „Dann wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt hier in Versailles. Wir werden uns gewiss noch einmal bei den Feierlichkeiten zu Ehren des Königs sehen.“ setzte sie sofort nach, so dass ihr Gegenüber gar nicht mehr zum Antworten kam. „Gewiss, aber dürfte ich vorher noch Euren Namen erfahren?“ fragte der fremde Offizier nach. „Natürlich, mein Name ist Oscar Francois de Jarjayes, Kapitän der königlichen Garde“ kam sie seiner Bitte nach. „Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen“ erwiderte er, einige Schritte auf sie zukommend. „Mein Name ist Maxime Fabrize de Feraud, Generalmajor der kurfürstlich-sächsischen Armee“ freundlich reichte er Oscar seine Hand. Verblüfft sah Oscar ihn an. Sie konnte sich nicht erklären, warum er plötzlich wie verwandelt war. „Ganz meinerseits“ mehr konnte sie nicht sagen und erwiderte den Händedruck. „Nun muss ich mich aber leider verabschieden, da man mich noch zu einer Besprechung erwartet“ kurz salutierte Oscar, bevor sie sich zum Gehen umwand. Wortlos nickte Maxime und erwiderte den Gruß. Er sah Oscar noch einen kurzen Moment hinterher, bevor er sich seinen Gefolgsleuten zuwandte. Ihm ging es ähnlich wie Oscar. Er wusste sie nicht recht einzuschätzen, allein schon von ihrem Äußeren her. Für einen Mann war sie viel zu schmächtig und feingliedrig aber allein schon der Gedanke, Oscar könnte eine Frau sein, war absurd. Aber lang hing er diesen Gedanken nicht mehr nach, sondern wandte sich wieder den Gesprächen seiner Kameraden zu. Seit diesem Zusammentreffen waren zwei Tage vergangen. Ganz Versailles stand Kopf, da heute Abend der große Ball zu Ehren des königlichen Geburtstags stattfinden sollte. Oscar sah diesem Ereignis gleichgültig entgegen. Sie hatte keinerlei Interesse an solchen Veranstaltungen. Das Einzige, was sie veranlasste dorthin zu gehen, war ihr Pflichtgefühl gegenüber der Krone. So saß sie noch in ihrem Zimmer und las ein Buch, als ihr früheres Kindermädchen Sophie hereingestürmt kam. „Aber Lady Oscar, ihr seid ja immer noch nicht umgezogen?“, kam es vorwurfsvoll von der kleinen alten Dame. „Nein, weil ich keine Lust habe mich aufwendig in Szene zu setzen wie ein Pfau. Ich bin Kapitän der Garde und damit einzig und allein für den Schutz der Königsfamilie zuständig und nicht für die Belustigung der gelangweilten Damenwelt.“ ereiferte sich die Angesprochene sofort. „Aber Kind, warum bist du nur immer so trotzig?“, entgegnete Sophie resignierend aber auch verletzt. Sie wollte doch nur immer das Beste für ihren Schützling. „Du vertrittst doch auch das Hause de Jarjayes und da gehört es eben auch dazu, das du elegant und anmutig gekleidet bist, was soll denn sonst der König von deiner Erziehung denken?“, fragte sie kopfschüttelnd. „Ja, ja ich weiß, Sophie. Du sprichst ja fast schon wie Vater“ kam es lachend als Antwort. „Ich werde mich wie befohlen umziehen, aber den Part für die Anmut überlasse ich heute liebend gern Maman. Sie hat darin gewiss mehr Erfolg als ich.“ sagte sie weiter amüsiert, als sie sich erhob, um ihre Galauniform aus dem Schrank zu holen. „Oh Lady Oscar, wie bringe ich Euch nur je zur Vernunft? “ seufzte sie verzweifelt. „Am besten gar nicht. Ich weiß ja was Ihr mit Vernunft versteht, liebste Sophie. Mich als braves Mädchen in einem Kleide aber nicht mit mir! Ich bin so am Glücklichsten. Ist das nicht das Einzige was zählt im Leben? Das persönliche Glück und die Gewissheit sein Leben nach eignen Willen zu gestalten?“, fragte sie zurück, sie wusste genau, das Sophie darauf nichts erwidern würde. „Ich weiß ja nicht, ob das allein glücklich macht. Aber ich hoffe, dass dies keine Sackgasse für Euch wird“ merkte sie zweifelnd an und wandte sich zur Tür. „Bitte seit pünktlich fertig, Ihr wisst das Euer Vater nichts mehr hasst, wie warten zu müssen.“ damit verließ sie das Zimmer. Wie befohlen erschien Oscar pünktlich in der Eingangshalle, wo ihre Eltern sie bereits erwarteten. Kurz musterte General de Jarjayes sein jüngstes Kind, dann nickte er kurz zufrieden und wandte sich seiner Frau zu. „Dann können wir ja aufbrechen, den König lässt man schließlich nicht warten“, sagte er und bot Emilie seinen Arm an. Diese nickte nur stumm und trat hinaus zur Kutsche, gefolgt von Oscar. Das sich ihre Eltern nicht viel zu sagen hatten, war Oscar gewöhnt und auch das ihre Mutter meistens einen verschlossenen und nachdenklichen Eindruck machte. So achtete sie nicht weiter auf die beiden, als sie zur Kutsche schritten. Vielmehr blickte sie nun zu André, er war ihr langjähriger Freund und Vertrauter und als Stallbursche bei den Jarjayes angestellt. Kurz warf sie ihm einen vielsagenden Blick zu, bevor sie in die Kutsche stieg. Nach einer kurzen Fahrt erreichten sie das hell erleuchtete Schloss, vor dem eine Unzahl von Kutschen bereits hielt und eine wahre Flut an Menschen hineinströmten. Beinah gleichgültig blickte Oscar auf die bunte Menschenmasse. Sie war nur froh, wenn dieser Abend schnell vorbei ginge. Dann warf sie einen kurzen Blick auf ihre Eltern. Ihr Vater saß wie immer nachdenklich da und ihre Mutter schien auch kaum das, was um sie geschah, wahrzunehmen. Nur kurz blickte Emilie zu ihrer Tochter und lächelte, was ihr Gesicht für einen Moment noch anziehender machte, da auch ihre sonst eher traurig blickende Augen einen gewissen Glanz hatten. Oscar erkannte darin einen gewissen Stolz auf sie, aber auch eine gewisse Prise Mitleid. Ihre Mutter litt seit Oscars Geburt sehr unter der Entscheidung das Mädchen als Jungen erziehen zu lassen, aber sie behielt den Kummer meist für sich. Nur Sophie und Marie Anne, die älteste Tochter, wussten wie schwierig ja beinah unhaltbar das Verhältnis seitdem zu ihrem Mann geworden war. Aber von alledem ahnte Oscar nichts, als sie aus der Kutsche stiegen. Kurz strich sie sich die Falten aus der Uniform, bevor sie Richtung Spiegelsaal gingen, wo sie bereits den Vizekapitän der Garde, Victor Graf de Girodel erblickte. Kurz verabschiedete sie sich von ihren Eltern, um dann zu Graf de Girodel zu gehen. Derweil waren auch viele der geladenen ausländischen Militärs und Diplomaten eingetroffen. Unter ihnen war auch Maxime de Feraud´. Aufmerksam blickte er sich im Spiegelsaal um, aber er schien sich mehr für die prachtvolle Ausstattung des Saales zu interessieren, als für die anwesenden Gäste. In der Tat war ihm derartige Anlässe verhasst. Er kannte sie zu Genüge vom Dresdner Hof, auch wenn diese bei weitem nicht so prachtvoll waren, wie jene hier in Versailles. Langsam schritt er durch den Saal. Niemand schien wirklich Notiz von ihm zu nehmen. Es war ja beinah selbstverständlich, dass auch ausländische Offiziere in Versailles weilten. Nur einige Damen warfen ihm immer wieder bewundernde Blicke zu, aber Maxime ignorierte sie weitestgehend. Er hielt wenig von Kokettieren. Trotzdem ließ er seinen Blick durch den glanzvollen Saal schweifen. Er betrachtete kurz die farbenfrohen Uniformen der verschiedenen Regimenter und die Abzeichen der Offiziere. Hier und da erwiderte er beinah mechanisch die Grüße einiger Offiziere. Schließlich blieb er neben einer der großen Terrassentüren stehen und sein Blick wanderte in den fast dunklen Park. Wie unnütz er sich plötzlich vorkam, wie eine Marionette in einem Theaterstück, dessen Mittelpunkt einzig die Person des Königs war. Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als der Zeremonienmeister das Erscheinen des Königs und der königlichen Familie ankündigte. Gespannt blickte er zu der großen Saaltür, durch die seine Majestät gerade in den Saal schritt. Unauffällig aber genau musterte er den König, aus den einst strahlend schönen Monarch war ein alter, zur Fettleibigkeit neigender Mann geworden. An seiner Seite schritt seine Mätresse en Titre, die Mme Dubarry, obwohl sehr elegant und verschwenderisch gekleidet, sah man ganz genau, dass dies hier nicht die Welt war, aus der sie stammte. Hinter den beiden sah man die Töchter des Königs eintreten, zusammen mit den 15 jährigen Dauphin, Louis Auguste. Ein hochgewachsener schlanker, aber eher schüchtern wirkender Jüngling, dessen Bewegungen trotzdem eine gewisse Grazie und Vornehmheit zeigten. Sofort richteten sich alle Blicke auf die Herrscherfamilie, verstummten alle Gespräche, nur vereinzelt war ein leises Flüstern zu vernehmen. Viele Höflinge scharten sich um den König und seine Mätresse, nur wenige versuchten den Massen aus den Weg zu gehen, unter denen waren drei Frauen, die sich ganz in die Nähe von Maxime flüchteten. Eine bereits etwas älter, rundlich aussehende Frau kommentierte zur Erheiterung der beiden jüngeren Damen die Erscheinung der Dubarry und die sauertöpfischen Mienen der Mesdames. Maxime konnte einige Wortfetzen hören, zudem beobachtete er die drei Frauen, aber weniger wegen den gewiss amüsanten Bemerkungen, sein Interesse galt ganz besonders einer Dame, sie war wohl die Jüngste von den dreien. Obwohl sie die Bemerkungen der anderen Dame wohl auch recht amüsant fand, schienen ihre Gesichtszüge doch ernst und nachdenklichIhre Haltung war ganz die einer vornehmen Dame, aber doch erweckte sie den Eindruck, als würde eine schwere unsichtbare Last auf ihren zarten Schultern liegen. Maxime versuchte in dem flackernden Licht der Kerzen einen genauen Blick auf ihr Gesicht zu werfen, doch es gelang ihm nur schwer, zumal er sie bis jetzt nur von der Seite gesehen hatte, aber sie kam ihm bekannt vor, ja, er meinte sogar eine gewisse Vertrautheit zu spüren. So unauffällig wie möglich betrachtete er sie, noch immer konnte er keinen Blick auf ihr Gesicht werfen, da sie von ihm abgewandt stand. Maxime beobachtete die kleine Gruppe eine Weile unauffällig, bis er die Ansage des Tanzmeisters vernahm, der zum nächsten Tanz bat. Maxime überlegte nicht kurz, mit straffem Schritt ging er zu den drei Damen hinüber und verbeugte sich vor Emilie. „Madame, darf ich bitten?“, fragte er höflich, seine Augen aber ließen fast keinen Widerspruch zu. „Monsieur, eigentlich möchte ich nicht tanzen“ begann sie zögerlich, jedoch wurde sie von einer der anderen Damen unterbrochen. „Gewiss möchtest du tanzen, cherie. Dazu sind Bälle da“ erwiderte sie und zwinkerte Maxime zu. Dieser nutze sofort die Möglichkeit und bot ihr seinen Arm an. „Ich wäre zudem persönlich beleidigt, würden Sie mir diese Ehre nicht erweisen“ flüsterte er ihr zu, als er sie auf die Tanzfläche führte. Langsam füllte sich diese mit immer mehr Tanzpärchen, das Orchester fing an den Kordillion zu spielen, der traditionsgemäß den Höhepunkt des Balles einleitete. Elegant führte Maxime seine Tanzpartnerin über das Parkett, dabei behielt er ihr Gesicht fest im Blick. „Dafür, dass Ihr nicht tanzen wolltet, tanzt Ihr aber sehr gut und auch mit einer gewissen Hingabe“ flüsterte er ihr zu, während beide im Takt dahinschwebten. „Monsieur, ich bin leider keine geübte Tänzerin mehr, zudem war ich doch überrascht, dass Ihr gerade mich aufforderte“ entgegnete sie leicht errötend. „Ich habe dir vor langer Zeit einmal einen Tanz versprochen und ihn nun eingelöst. Du erinnerst dich doch, oder Emilie?“, prüfend sah er ihr in die Augen. Leicht senkte die Angesprochene ihren Blick. „Ja, ich erinnere mich, aber ich glaubte, du hättest es vergessen, so wie du mich scheinbar vergessen hast, Maxime“ kam es mit vorwurfsvollem Ton von ihr zurück, dabei wendete sie ihr Gesicht leicht ab, sie konnte Maximes prüfenden Blick nicht mehr ertragen. „Ich habe dich nie vergessen, aber ich glaube, das ist nicht der rechte Ort, um dies weiter zu erörtern.“ „Und was wäre, deiner Meinung nach, ein geeigneter Platz? “, gab er die Frage zurück. „Oder haben Madame die Absicht mich nochmals 20 Jahre warten zu lassen?“, fügte er zynisch hinzu. „Ich hatte nie die Absicht, dich warten zu lassen“ entgegnete Emilie leise.Sie konnte nur erahnen, wie es in Maxime aussah. Aber sie wusste, dass er sehr verletzt und das dies ihre Schuld war. „Du hattest nie die Absicht... aber du tatest es. “ „Glaubst du, ich tat dies aus Freude? Du bist damals einfach ohne etwas zu sagen verschwunden. Nur durch Zufall habe ich erfahren, wo du warst“ wehrte sie seinen Vorwurf ab. „Ich wollte es dir sagen, dies und noch etwas anderes“ lenkte er ein. „Aber wir sollten uns wirklich an einem ruhigeren Platz unterhalten.“ Maxime deutete mit einer Kopfbewegung zum Orchester, deren Musik langsam verstummte und damit den Tanz beendete. Langsam geleitete er Emilie zurück. „Wie wäre es morgen bei einen Spaziergang im Park?“, fragte sie und sah ihn zögernd an. Der Schlossgarten war wahrlich nicht der geeignetste Ort für eine Unterhaltung dieser Art, aber eine andere Möglichkeit fiel ihr beim besten Willen nicht ein. Für alle anderen Anwesenden waren die beiden nichts anderes als ein Tanzpaar, die sich nicht kannten, die der Zufall eines Tanzes zusammengeführt hatte. „Gut, und um welche Uhrzeit?“ Maxime nickte zustimmend. „Gegen 11 Uhr, da hat Madame le Dauphine Reitstunde, da sind wir etwas unbeobachteter.“ „Ich werde da sein“ hauchte er ihr leise zu,bevor er sich vor ihr verbeugte und sich für den Tanz bedankte. „Ich wünsche Madame noch einen schönen Abend“, sagte er höflich und verabschiedete sich dann auch von den zwei anderen Damen, die derweil zu den beiden gekommen waren. „Nicht schlecht, was Männer betrifft, hast du Geschmack. Schade, dass du ihn nicht auch benutzt, meine Liebe“ wandte sich eine an Emilie. „Ich weiß ja noch nicht mal, wie er heißt“, verteidigte sie sich leicht errötend, weniger wegen der spitzen Bemerkung sondern mehr, weil sie verleugnete, das sie ihren charmanten Tanzpartner doch kannte. „Das dürfte das geringste Problem sein, dein Mann wird gewiss wissen, wer der Offizier war“ entgegnete die andere Dame mit einen maliziösen Lächeln. „Da muss ich die Damen leider enttäuschen, aber ich weiß nicht, wer dieser Offizier war“ erklang plötzlich die feste Stimme des Generals hinter ihnen. Über sein plötzliches Erscheinen erschreckt, sahen die drei Frauen im ersten Moment entgeistert an. Emilie war die erste, die wieder Worte fand. „Nun, so wichtig ist es nicht, es war ja nur ein Tanz“ sie versuchte mit dieser gleichgültig wirkenden Bemerkung ihre Verlegenheit zu überspielen. „Das wäre ja noch schöner, würdest du jedem hier irgendeine Bedeutung beimessen!“, kommentierte Reynier ihre Bemerkung . „Aber das ist nicht der Grund, weswegen ich hier bin“, sprach er weiter, „Ich möchte den Ball heute zeitiger verlassen, da morgen früh eine wichtige Besprechung stattfinden wird und ich noch einige Dokumente dafür vorbereiten muss.“ „Und du möchtest, dass ich dich begleite?“ fragte sie ihn. „Es wäre mir angenehm, aber möchtest du noch bleiben? Oscar würde dich später nach Hause begleiten“ erwiderte er mit einem kurzen Blick zu Oscar, die derweil in die Nähe der kleinen Gruppe getreten war. „Nein, ich möchte ebenfalls nach Hause. Es war doch ein sehr langer und ermüdender Abend“ antwortete sie und sah dabei zu Maxime, der immer noch in ihrer Sichtweite stand. „Dann treffen wir uns in 10 Minuten im Foyer.“ General de Jarjayes verabschiedete sich von den Damen, dabei warf er ebenfalls einen kurzen Blick auf Maxime, aber schenkte ihm dann keinerlei weitere Beachtung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)