Künstler unter sich von -Kabu- ================================================================================ Kapitel 1: It was a rainy night... ---------------------------------- Nur noch eine kleine Info vorab: ich werde hier jeweils nicht ganze Kapitel auf einmal hochladen, sondern wende sie kontinuierlich vervollständigen. um euch zu zeigen ob das Kapitel noch weitergeht werde ich ans Ende immer ein [to be continued] setzen, wenn es noch weiter geht, oder ein [end of chapter xx], wenn es zum neuen Kapitel geht. ...oder guckt einfach auf die Prozentzahl... ich probier so genau als möglich zu sein. ^ Es war eine kalte, regnerische Nacht. Der strömende Regen prasselte laut auf die im Mondlicht silbern und schwarz glänzenden Hausdächer der Stadt. Die Strassen waren ausgestorben und die Lichter der meisten Häuser auch schon ausgeschaltet. Nur ein junger Mann mit pechschwarzen Haaren und sehr schwer wirkender, schwarzer Kleidung rannte heftig keuchend durch die bereits schon schlafende Stadt. «Verdammt! Die Probe hat schon wieder so lange gedauert!» fluchte er leise vor sich hin, während er weiter die Strasse eines recht heruntergekommenen Wohnquartiers entlang stolperte. In einem dieser Wohnblocks stand ein Mann am Fenster eines dunklen Zimmers und beobachtete missmutig die Regentropfen die an die Scheibe klatschten und langsam daran hinunter rannen. Sein weisser Malerkittel hob sich im spärlichen Mondlicht deutlich von der Dunkelheit im Raum ab. Die mit einem zerzausten Pferdeschwanz hochgebundenen, langen, bunt gesträhnten Haare schimmerten matt. Die vielen Farbflecken wirkten wie verschwommene schwarze Löcher im weissen Stoff des Mantels und liessen ihn so zerlumpt und alt aussehen. Seufzend drehte sich der Mann vom Fenster weg und betrachtete missmutig einen weiteren weissen Umriss im Raum. Eine Leinwand. Die noch nasse Farbe eines angefangenen Bildes reflektierte leicht das Mondlicht. «Oh mann! Warum muss das Licht genau jetzt ausfallen!?», murrte er missmutig vor sich hin und wandte sich wieder dem nassen Szenario draussen zu. Gedankenverloren blickte er auf die Strasse vor dem Wohnblock hinunter. Unten auf der Strasse erblickte er eine schwarze Gestalt, die aussah als sei sie sehr in Eile. «Nanu? Was macht denn jemand um diese Uhrzeit noch alleine da draussen... bei diesem Sauwetter?» dachte er verwundert bei sich. Die Gestalt im Regen verschwand jedoch rasch aus dessen Blickfeld. Schnell öffnete er das Fenster um zu sehen wohin die Person eilte. Diese verschwand gerade laut fluchend unter dem Vordach des gegenüberliebenden Blocks. «Es ist nass, nass, nass und NASS!!!» Keuchend und weiter fluchend blieb die Gestalt dort unter dem Vordach stehen. «Na toll...» Missutig verschränkte er die Arme vor der Brust und beobachtete vor Kälte zitternd das immer schlechter werdende Wetter. Sein Beobachter im trockenen, dunklen Appartement überkam nach kurzer Betrachtung des Szenarios eine kleine Welle des Mitleids und er tappte, angespornt von seiner sozialen Seite durch das düstere Zimmer zur Appartementtür. «Mindestens einen Schirm kann ich ihm ja geben.» Mit diesen Gedanken packte er einen Schirm, der in einer Ecke neben dem Ausgang lehnte und trat ins Dunkel des Flures hinaus. Auf der Treppe, die zur Ausgangstür führte war es noch finsterer als im Appartement. An diesem Ort, an dem nicht einmal mehr das spärliche Licht des von dichten Regenwolken verschleierten Mondes hinkam tapste er barfüssig die Treppe hinunter. Von unten waren Schritte zu hören, die immer näher zu kommen schienen. Intuitiv schritt er zur Seite auf der er glaubte, dass sein Gegenüber ihm nicht entgegenkam, jedoch war es wohl nicht die richtige. Mit einem mächtigen „Rumms“ prallten die zwei Körper aufeinander, gefolgt von einem hastig gestammelten «Oh! ‚’Tschuldigung» und einem darauffolgenden giftigen «Pass doch auf wo du hinläufst du langhaarige Schlampe!» Daraufhin, als sei nichts passiert setzten beide ihren Weg wieder schweigend fort. Unser Langhaariger, weil er keine Lust auf einen Streit mit seinem „ach so geliebten“ Nachbarn hatte und der Streithahn, weil er auf nichts auch leider nichts entgegnen konnte. Draussen in der Kälte angekommen, schlang er sich seinen Malerkittel enger um den Körper. «Hmmm... wo war der besagte Hauseingang noch mal?» Suchend blickte er um sich, «Ah! Da!» und wurde schnell fündig. Fröstelnd spannte er seinen Schirm auf und plantschte quer durch grosse Pfützen auf die im gegenüberliegenden Hauseingang zitternde Gestalt zu. Diese hatte den komischen Kauz im farbbekleckerten Kittel bemerkt und schaute alarmiert auf. Misstrauisch wurde er von oben bis unten gemustert. Im spärlichen Licht der Strassenlaterne wirkten die Farbflecken, wie Blutflecken auf einer Metzgerschürze. Erst als er in den Schein der Türbeleuchtung tritt entpuppten sich diese als harmlose Farbkleckse. «Hey...! Du sieht aus, als könntest’ ne Tasse Tee und trockene Sachen vertragen...» begann dieser nun zaghaft und lächelte die zitternde Gestalt an, welche bei seinen Worten erschrocken zurückwich. «S-sieht wohl so aus...» entgegnete diese total misstrauisch. Durch diese Reaktion alarmiert biss der Helfer auf die Zähne. «Oh mann! Was mach ich da!? Jetzt hat der sicher das Gefühl ich sei so ein pädofiler, notgeiler Typ der ihn nur vögeln will... Verdammt! So blöd bin auch nur ich.» dachte er bei sich und schalt sich selber für seine Dummheit und Ignoranz. Zaghafter als zuvor wandte er sich nun wieder an sein Gegenüber. «Ähm... W-willst du in die Wärme kommen? Hier draussen erfrierst du ja noch.» Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als ihn der kalte, abweisende Blick des Angesprochenen traf. «Vergiss es!» fauchte dieser im Zurückweichen. «Meinst du ich vertrau jedem auf der Strasse? Ausserdem steh’ ich nicht auf Männer! ... Also zisch ab!» Diese Worte trafen den eigentlich gar nicht böse gesinnten, nur helfen - wollenden wie Messer. So setzte er die Gedankliche Schimpftriade fort: «Verdammt ich Idiot! Jetzt erfriert der mir noch, nur weil ich Hirntoter wieder mal zu dumm bin, um vor dem sprechen meine Worte zu überdenken!» Kritisch blickte er an sich hinunter, auf seinen zerschlissenen Malerkittel, seine zerschlissene, ebenfalls farbbekleckerte Jeanshose die einmal schwarz gewesen war, seine nackten Füsse, die ebenfalls farbverschmierten Hände und das löchrige, ebenfalls farbfleckige Shirt. Langsam hob er den Blick wieder und im Licht wurden noch einige Farbspritzer im Gesicht sichtbar. «Seh’ ich aus, wie jemand auf Aufrisstour?» fragte er seufzend. Erst jetzt wurden der zitternden Gestalt alle diese Details gewahr. Zuletzt bemerkte sie auch noch den lockeren, zerrupften Pferdeschwanz, der eine Bürste dringend nötig gehabt hätte. Sein gegenüber setzte nun seine Rede mit flehendem Unterton fort. «Ich will dir wirklich nichts Böses... Ich kann nur nicht mit ansehen, wie mir jemand hier draussen direkt vor der Nase erfriert...» Nach einer kurzen Pause, in der sich die beiden gegenseitig musterten, der eine hoffnungsvoll und voller Mitleid, der andere kritisch und misstrauisch, erhellte sich die Miene des Durchnässten ein wenig. «Nein... so siehst du wirklich nicht aus... mehr wie ein armer Bettler.» Dokumentierte er seinen nachträglichen Eindruck. «Wo... wohnst du denn?» sprach die nasse Gestalt weiter. «In diesen Wohnungen?» bei diesen Worten deutete er ein wenig naserümpfend auf den Wohnblock, aus dessen Richtung er den Mann mit dem Schirm hatte kommen sehen. Der Angesprochene kratzte sich verlegen hinter dem Ohr. «Ja... genau in diesem Block dort...» und nach einem kurzen Blick über die Schulter fügte er noch ein wenig murrig hinzu: «Im Moment is nur wieder mal der Strom ausgefallen... aber das wird schon bald wieder werden... hoffe ich zumindest.» Der mittlerweile vor Kälte schlotternde studierte kurz den gezeigten, völlig im Dunkeln liegenden, schäbigen Block mit den dunklen Fenstern und fällte schlussendlich einen Entscheid. «N-na gut. Ich d-denke irgendwie n-nicht, d-dass du ein Perverser b-bist... naja... zumindest h-hoff ich das m-mal.» Zitternd schlang er die Arme um den schmalen Körper und wartete auf eine Reaktion seines Gegenübers. Diese liess nicht lange auf sich warten. «Uff! Danke für deine Einsicht!» erwiderte dieser total erleichtert lächelnd, «Ich hätt’ dich nich so überfallen sollen... Tut mir echt total leid!» Nach einer kurzen Pause, in der er eine Reaktion des Nassen erwartet hatte, jedoch nur ein gedämpftes «mh» vernahm fuhr er wieder total zaghaft fort: «Okay... dann komm mit, wir wollen hier draussen ja keine Wurzeln schlagen. Ich bring dich an die Wärme.» Mit diesen Worten machte er eine galante Handbewegung, die seinem Gegenüber bedeuten sollte, mit unter den Schirm zu kommen, was dieser dann auch tatsächlich tat und so machten sich die zwei Fremden auf den Weg ins Trockene. Auf dem Weg quer durch die immer tiefer werdenden Pfützen im strömenden Regen immer schön bedacht, nicht in die tiefsten Pfützen zu treten, fiel unserem Helden etwas ein. «Oh! Tut mir leid! Ich habe total vergessen mich vorzustellen. Ehm... ich bin Ren... Aoshima Ren.» «Freut mich Aoshima-kun.» entgegnete dessen Gegenüber «Mein Name ist Hino Takeru.» Vergnügt und erleichtert über die doch noch glückliche Wende in ihren Gespräch marschierte Aoshima weiter und antwortete freundlich «ebenfalls sehr erfreut Hino-kun.» In dieser Zeit hatten die zwei die Trockenheit versprechende Haustüre erreicht. Mit einem Ruck stiess Aoshima die Türe auf und liess Hino passieren. «Pass auf, dass du ni-» setzte er warnend an, aber da wurde plötzlich die Eingangshalle mit einem kleinen Knall von Licht überflutet. Für die an die Dunkelheit gewöhnten Augen der sich dort befindenden stach es wie ein Blitz in die Augen und beide zwang der Reflex, die Augen zusammenzukneifen. Nun liess sich eine hohe Frauenstimme vernehmen «Gomen ne Ren-chan! Ich hab mir die Haare geföhnt und da ist wieder einmal die Sicherung rausgesprungen!» diese Aussage wurde gefolgt von einer Duftwolke aus schwerem Parfum und verbrannten Haaren. «Oh mann! So was bringst aber auch nur du fertig! Nix als Stroh im Hirn...» entgegnet Aoshima genervt. «Ach und noch was...» setzt er ruhig fort « ICH BIN NICHT DEIN REN-CHAN KAPIERT!?» diese letzten Worte stiess er laut und giftig hervor. Langsam war die Zeit verstrichen, in der sich die Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnten und er blinzelte angestrengt die Treppe hoch, in der Richtung er die Frau vermutete. «Ah! Lulu du Luder! Zieh dir gefälligst ‚was an eh! Wir sin hier nich beim FKK!» keift Aoshima weiter, als er seine nicht bekleidete Nachbarin am Geländer lehnen sah und stiess Hino schnell die Treppe zu seinem Appartement hinauf. Dieser grinste nur vergnügt und liess sich die Treppe hinaufstossen. «Hmhm... Ren-chan?» neckte er belustigt, wofür er jedoch nur ein missmutiges Murren seitens Aoshimas erntete. «Sah echt hübsch aus die Kleine... ist aber wohl nicht deine Freundin oder?» fuhr er darum grinsend fort. « Ne is sie nich! Gott bewahre!» er stiess energisch die Appartementtüre auf und bedeutet Hino einzutreten «Sie arbeitet auf'm Strich und meint hier zu Hause müsse sie sich auch so verhalten. Die hat sich jetzt dann bald mal durch die Betten dieses ganzen Blocks hier durchgevögelt.» plauderte er abschätzig vor sich hin «Ich halte nix von solchen Weibern. Eine im Haus nervt mich schon unsäglich, dann noch eine in meiner Wohnung...? In meinem Bett...? Uh! Gott bewahre!» mit diesen Worten stellte er den tropfnassen Schirm in den Ständer und stellte das Licht ein. [Fortsetzung vom 20.7.] Da Licht enthüllte nun, was Aoshima die ganze Zeit lang in der Dunkelheit nicht gesehen hatte. «Buah! Mein Chaos is ja göttlich.» kommentierte er erstaunt über seine eigene Unordnung, während sein Besucher ein langgezogenes «Okaaay» verlauten liess. Der Besitzer und Verursacher dieses Durcheinanders merkte nun auf ein mal, dass es ihm peinlich sein sollte, seinem Gast ein solches Chaos zu präsentieren und eilte hastig zur Couch um sie frei zu räumen. «Entschuldige mein Chaos! Ich habe nicht mit Besuch gerechnet...» entschuldigte er sich herumwuselnd. «Setz dich doch!» er wies auf eine frei geräumte Ecke der Sitzgelegenheit. «Ehm... willst du was Trockenes anziehen?» fragte er weiter aufräumend. Hino schlurfte tropfend zur dargebotenen Sitzfläche «Etwas Frisches zum anziehen wäre echt nicht schlecht...» er vermied es sich mit seinen nassen Klamotten auf die doch recht sauber wirkenden Polster zu setzen und blieb deshalb immer noch zitternd stehen, während sein Gastgeber zum Kleiderschrank wuselte um ihm trockene Sachen zu suchen. Während dem Warten nahm er das Thema von vorhin wieder auf. «Wenn die Mieze von vorhin ja schon in jedem Bett war, hast du sie dir auch schon vorgenommen?» fragte er frech. « Neh! Solche Frauen wie sie – die nur mit ihren Titten alles zu erreichen meinen – kotzen mich an! ...» tönt e vom Kleiderschrank aus dem Zimmer nebenan. «Ich hab sie nur dummerweise mal leider ein wenig angebaggert, dass die für mich modell stand. Seitdem hab ich sie am Hals... naja...jeder Mensch macht mal Fehler...» mit diesen Worten kehrte er ins Wohnzimmer zurück und streckte dem tropfenden Gast ein Paar Trainerhosen und einen kuscheligen Pulli entgegen. «Hier... dort ist das Bad, wenn du dich schämst hier umzuziehen...» Er wies lächelnd in die Richtung der Badezimmertüre auf der anderen Seite des Raumes. [to be continued] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)