Jumays Kinder von -Izumi- (Part 1: Kinder der Erde - Land des Anfangs) ================================================================================ Kapitel 6: Instinkt ------------------- Beinahe erschreckend war es gewesen, dass sie sie die ganze Zeit nicht bemerkt hatten. Die Menschen, die sich nur wenige Meter von ihnen entfernt am Fuß des Berges mit seinem Plateau befunden hatten. Die verräterischen Wolken am ansonsten freundlichen, dunkelblauen Himmel waren in diesem Augenblick eben so egal geworden wie das schlecht schmeckende Fleisch des erlegten Kuguar. Selbst das Grollen hinter den Bergen, das mit einem Mal deutlich hörbar geworden war, wurde ignoriert, als die gesamte Gruppe um Mahrran von einer Sekunde auf die nächste einfach zu rennen begann. Niemand hatte ein Zeichen gegeben, aber allesamt wurden in diesem Augenblick von derselben, unbegreiflichen Mordlust gepackt, selbst die schüchterne Alaji hatte ein eigenartiges Bedürfnis danach überkommen, ihre spitzen Nägel in einen menschlichen Hals zu rammen und ihn auslaufen zu lassen. Es war ein seltsames Verlangen, das alle Gedanken verstummen ließ, durch das alle Vorsätze nichtig wurden. Mahrran hatte das Land erkunden wollen... jetzt ging es ihm nicht mehr besser als Irlak, der wahnsinnig lachend an der Spitze rannte. „Da vorn, hinter diesem Felsvorsprung!“, kündigte er lachend an als sie ohne wirklich darüber nachzudenken rein von ihren Instinkten getrieben in die richtige Richtung rannten. „Die bekommen wir!“, war der einzige freudige Kommentar darauf und ausnahmsweise stimmten Iavenya alle zu. Sie preschten um den letzten Felsen, der im Weg war und ignorierten den leichten Nieselregen, der eingesetzt hatte, als sie dort angelangten, wo alles sie hingeführt hatte. Auch dass einige sich im vorbeirennen an dem scharfkantigen Stein die Arme und Beine aufgeschrammt hatten, war nebensächlich. Es war keine all zu große Gruppe, aber groß genug, um mit ihr Spaß zu haben. Ein paar Männer. Eine Frau. Und riesige, erschrockene Augen. Einer rief empört irgendetwas aus, als er vermutlich erkannte, wer da vor ihm stand. Rato blinzelte, als er ihm ins Gesicht blickte. An irgendwen erinnerte es ihn, aber das war nun vollkommen gleich, es war nicht von Belang, der Augenblick zählte! Überraschenderweise löste Mahrran die kurze Starre auf. „Worauf wartet ihr noch?!“ Und es ging los. In Irlaks Ohren klangen die geschockten Aufschreie wie reine Musik, als jeder seiner Begleiter sich auf einen der Primitivlinge stürzte. Sie waren in der Unterzahl, doch das war ihnen vollkommen gleich. Alaji kam ihrem Wunsch auf der Stelle nach. Sie spürte keinerlei Reue, als der Mann unter ihr sich unter grausamem Röcheln in seinem Todeskampf wand, während sie sein Blut trank wie eine Fledermaus. Womit sie nicht gerechnet hätte, war, von einem jüngeren Kerl dabei mit aller Kraft mit dem stumpfen Ende eines Speers auf den Kopf geschlagen zu bekommen, worauf sie ihr Bewusstsein verlor. Widerstand. Das war etwas, womit keiner gerechnet hätte. Auch Irlak nicht, als er dem Mann, der nicht nur Rato an jemand anderes erinnerte, das bekannte Gesicht auskratzen wollte. Geschockt rang er nach Luft, als der ihn ehe er dazu kam am Hals packte und würgte. Instinktiv wandte er Wassermagie an, die den Menschen zum Loslassen zwang und ihn gegen die nächste Felswand schleuderte. Er stöhnte schmerzerfüllt auf und strauchelte, verlor jedoch weder das Bewusstsein, noch schien er ernsthaft verletzt zu sein. Beinahe hätte dieser Umstand Irlak beruhigt, erfreute er sich doch zusehends daran, dem armen Kerl den Schrecken seines Lebens einzujagen, bereute es jedoch schnell wieder, als der andere einen Speer ergriff, der neben ihm am Boden gelegen hatte. Geistesgegenwärtig wollte der Magier ihn mit einem gezielten Schlag Wassermagie zerbrechen, verfehlte ihn jedoch, weil sein Gegenüber im selben Moment herum wirbelte und ihm das stumpfe Ende gegen die Schläfe schlug, worauf die Vorstellung für ihn zu Ende war. Kajira war nicht ganz so dämlich wie sein Bruder. Ebenso wie alle anderen ignorierte er den nun starken Regen und das aufziehende Unwetter, als er über die bewusstlose Alaji und ihr verblutetes Opfer hinweg sprang und sich auf den keuchenden jungen Mann stürzte, der seinen Begleiter gerächt hatte. Er hatte eine Verletzung am Bein und war alles andere als wendig oder schnell, ideal für die erste Beute seines Lebens, dachte sich der junge Magier in seinem Blutrausch und warf sein Gegenüber, das ihn zu spät bemerkt hatte, mit einem gezielten Hauch Windmagie von den wackeligen Beinen. Es landete in einer schlammigen Pfütze und hustete erst einmal, weshalb es erst ziemlich spät dazu kam, sich zu wehren. Einen Augenblick lang hielt Kajira inne, als er sich auf seinen Oberleib gesetzt hatte und ihn mit beiden Händen an den Schultern auf den Boden gepresst hielt. In den dunklen Augen war Angst und Trotz, irgendwie auch Unglauben. Sie glänzten und die schwarzen Pupillen wanderten hektisch über das Gesicht des jungen Magiers, der den ohnehin Verletzten im Begriff war zu töten. Kajira keuchte. Genau in diesem Moment dachte dieser Mann irgendetwas, irgendetwas, das er niemals verstehen würde, aber das für ihn bedeutend war. Vielleicht wartete in seinem primitiven Lager irgendjemand auf ihn? Mabalysca kam ihm in den Sinn und unwillkürlich ließ er etwas lockerer. Ihm wurde schlecht. Der Regen fühlte sich mit einem Mal eiskalt an und als einziger registrierte er die über den Himmel zuckenden Blitze und den unheimlich heftigen Wind, der an ihnen allen zerrte und noch zunehmen würde. Der wenig Ältere unter ihm war wirklich nicht dumm. Er bemerkte die Unsicherheit seines Gegenübers und mit mobilisierter Kraft stieß er ihn von sich herunter und seinerseits in die nächstbeste Pfütze, einen Moment später hatten sie die Plätze getauscht. Der Magier keuchte geschockt, als der Mensch ihm mit ganzer Kraft ins Gesicht schlug und er seine Nase bedrohlich knacken spürte. Irgendetwas schrie der Mann ihm ins Gesicht, das er nicht verstehen konnte. Wieder spürte er diese Emotionen, eine unbändige Wut dieses Mal und war nicht in der Lage, sich irgendwie zu wehren. Unbemerkt schrie er in seiner Not nach Rato, der jedoch selbst zu beschäftigt damit war, irgendeinen Schreienden zu zerfetzen und schon anzufressen, während er noch lebte, als dass er seinem kleinen Bruder hätte helfen können, während der Kerl mit dem verletzten Bein immer weiter auf den Jüngeren einschlug, bis auch der sein Bewusstsein verlor. „Ich werde dich verfluchen! Ich werde dich all deiner Kräfte berauben! Ich werde dich ausstoßen!“ Nadeshda hatte keinerlei Chance sich zu wehren, als Shiran sie im strömenden Regen einen schmalen Pfad die Berge hinauf zerrte. Das Wasser machte ihr nichts aus, es war ihr Element, doch gegen den starken Wind in ihrem Rücken konnte sie kaum ankämpfen, immer wieder drohte er sie zu Boden zu drücken, während der Seher sie unbarmherzig immer weiter zog und mit keinem Wort auf sie einging. Wie angekündigt war er noch einmal bei ihr aufgetaucht und hatte sie mit roher Gewalt aus ihrem Haus in den Sturm gezogen. Sie hatte keine Chance gegen ihn gehabt; direkt nach ihrer Trance, in die sie zur Unterstützung ihres Bruders natürlich sofort nach dem ersten Besuch des verhassten Mannes wieder gefallen war, war sie nicht in der Lage, Magie anzuwenden und körperlich war sie Shiran natürlich meilenweit unterlegen. Iavenya hätte sich über ihr panisches Gekreische vermutlich halb tot gelacht, doch die war nicht hier und sie würde auch nie etwas davon erfahren, denn das gesamte Dorf war damit beschäftigt, um sein Überleben zu kämpfen. Der Seher hatte entweder versagt, oder absichtlich niemanden gewarnt, das würde sich hoffentlich noch herausstellen. „Lass mich verdammt noch einmal endlich los!“ Er drehte sich nicht einmal zu ihr um, während er sie immer weiter zog. Der Serpentinenweg, den sie gingen, war schmal und rutschig und einige Augenblicke lang bangte die junge Frau tatsächlich um ihr Leben, als der starke Wind ihren zierlichen Körper tatsächlich von den Beinen riss und sie drohte, zu fallen. Darauf reagierte der Ältere immerhin und fing sie rechtzeitig auf; anstatt sie gehen zu lassen, trug er sie jedoch weiter. Und sie wehrte sich aus Angst vor der Höhe nicht einmal. „Warum tust du das?!“, versuchte sie es abermals, erhielt jedoch keine Antwort. Unbarmherzig rannte er weiter durch den Sturm und ließ ihr keine Gelegenheit dazu, nur den Hauch eines Gedankens an ihren Bruder zu verschwenden. Erst als sie an einer Anhöhe mit Felsvorsprüngen angelangt waren, sprach er zu ihr. „Ich habe gerade etwas nettes erfahren.“, er grinste, als sei nichts gewesen, als er die junge Frau in einer kleinen Höhle, die sie vor dem Unwetter schützte, absetzte, „Eigentlich dachte ich, ich bräuchte Mahrran dafür, doch wie es scheint kommen mir die Götter entgegen...“ Sie verstand nicht, wovon er sprach. Und er amüsierte sich über ihren Anblick, wie sie in ihrer kleinen Gestalt nass bis auf die Knochen keuchend vor ihm stand und vor Wut zu platzen drohte. Ihr langes, hellblaues Haar klebte dabei lustig an ihr, aber das störte sie wohl noch am wenigsten, konnte sie sich mit einem Hauch Wassermagie schnell wieder abtrocknen. Sie wechselte, gezwungen gefasst, das Thema. „Hast du... hast du diesen Sturm gerufen?“ Das Grinsen ihres Gegenübers wurde breiter, als es sich ein paar seiner eben so nassen Ponysträhnen aus dem Gesicht strich. „Nun ja... sagen wir so, ich habe etwas nachgeholfen, aber wir wären in dieser Jahreszeit ohnehin noch fällig gewesen, von daher verzeihe man es mir.“ Er trat auf sie zu und sie wich automatisch einen Schritt zurück, obwohl es ihr zeitgleich in den Fingern juckte, als sie das Bedürfnis überkam, den Älteren für seine Frechheit zu erwürgen. Sie hörte Schreie, viele Dorfbewohner würden an diesem Tag ihren Tod finden... das sollte sie ihm verzeihen? Und einen Moment lang hätte sie ihre Götter beinahe verflucht, als sie in sich hinein hörte und bemerkte, dass ihre Kraft noch immer zu gering war, um gegen den Seher anzukommen. Er hatte schon Recht, wenn er sagte, dass es sehr an die Energiereserven ging... ein tagelanges Ausharren in der Trance ging an keinem Götterkind spurlos vorbei, auch nicht an ihr. Gerade, als sie ihn fragen wollte, was er sich einbildete, so über das Schicksal des Dorfes entscheiden zu wollen, indem er simpel seine mächtige Windmagie einsetzte, kam er ein weiteres Stück näher und drängte sie gegen die nächste Felswand. „Genug des schlechten Wetters...“, es war ein Knurren, das seine Kehle verließ, als er direkt vor ihr stand und mit einem seltsamen Blick auf sie hinab sah, „Vergiss das Dorf und vergiss Mahrran, meine Teuerste.“ Seine Teuerste? Das waren ja einmal ganz neue Töne. Sie zischte. „Warum sollte ich das tun? Es ist meine Aufgabe, für dieses Dorf und das Gelingen von Mahrrans Mission zu sorgen und ich komme meinen Pflichten auch nach, du Nichtsnutz.“ Sie stemmte ihre kleinen Hände gegen seine Brust. „Und nun weich mir gefälligst vom Leib, du Irrer!“ Mit einem Mal kamen ihr Worte in den Kopf, die vor wahnsinnig langer Zeit, so erschien es ihr, gesprochen worden waren. Seher sind anders als wir anderen. Sie scheinen alles zu wissen und doch verstehen sie uns nicht... und wir sie genau so wenig. Da musste sie der Stimme ihrer Erinnerung recht geben. Sie verstand Shirans absolut inakzeptables Verhalten wahrlich nicht, was brachte es ihm? Er lachte sie aus. „Irrer? Ich finde es mit Verlaub bescheuerter, den ganzen Tag in den stillen Kammer zu sitzen und zu beten, als sich bei einem Unwetter in den Bergen zu... vergnügen.“ Beinahe hätte sie ihn danach gefragt, was er damit meinte, da beantwortete er ihre Frage bereits selbst, als er sich zu ihr bückte und sie auf eine seltsame Weise auf die Lippen küsste. Mahrran fragte sich, ob es nun lächerlich, oder einfach nur sein Recht war, dass er sich an dem einzigen weiblichen Mitglied der Gruppe bedienen wollte. Sie schrie schlimmer, als es seine Zwillingsschwester konnte und seine Götter verrieten ihm in seinem Rausch schnell, dass sie eine besondere Position in ihrem primitiven Stamm inne hatte. Wie interessant. Er überlegte, was er mit ihr anstellen konnte, als er sie mit auf den Rücken gedrehten Armen festhielt. Er konnte sie ehrlos beschmutzen... aber das war nicht sein Stil. Vielleicht sollte er sie verschenken, an seine Schwester möglicherweise? Ja, mitnehmen hielt er für eine gute Idee, auffressen konnte man ihr weiches Fleisch schließlich immer noch. Der Sturm zerrte an ihnen, als er das Mädchen bewusstlos schlug. Mit dem kalten Wasser des immer stärker werdenden und in Hagel übergehenden Regens kehrte ein Teil des Verstandes des jungen Mannes wieder zurück. Vor diesem Unwetter hatten sie sich eigentlich schützen wollen... und es galt noch immer, sich davor in Acht zu nehmen, wie ihm die zuckenden Blitze und die aufgeregten Stimmen in seinem Kopf immer wieder mitteilen wollten. Blinzelnd sah er mit seinem gesunden Auge zu seiner Truppe und dem, was von den Menschen übrig war. Bei Letzteren hatte es wirklich einige erwischt, mindestens die Hälfte lag zerfleischt oder verblutet am Boden. Dennoch hatten sie sich wackerer geschlagen als angenommen. Der Anführer der Primitivlinge, so nahm er an, hatte gerade Chejat einen Stein übergeschlagen, dass dem wohl Hören und Sehen verging, wie man an seinem gefährlichen Torkeln auch erkennen konnte. Er fasste nach dem Rothaarigen und drehte ihm die Hände so auf den Rücken, wie Mahrran es auch bei dem bewusstlosen Mädchen tat, ehe er seinen überlebenden Begleitern irgendetwas zurief und ein anderer Mann sich Kajira überwarf. Ein Weiterer wollte sich gerade an Irlak zu schaffen machen, der jedoch einen Moment zuvor von Rato aufgeweckt worden war. Nun jammerte er über eine aufgerissene Wange, die ihm der Magier verpasst hatte, als er sich über ihn gebeugt hatte. Ein lautes Grollen ließ alle zusammen zucken. Es reichte. „Wir ziehen uns zurück!“ Für Mahrran war es selbstverständlich, sich seine bewusstlosen Mitreisenden wieder zurück zu holen, konnte er doch nicht nachvollziehen, weshalb die Menschen sie überhaupt mitnehmen wollten. Vielleicht hatten sie ja Hunger... Der junge Mann mit dem verletzten Bein zerrte unterdessen an Alaji, die mittlerweile wieder erwacht war und wohl ebenfalls mitkommen sollte. Sie war ihm körperlich weit unterlegen und dank ihrer Kopfverletzung wohl nicht in der Lage, sich anderweitig zu helfen. Er schrie sie an und sie schrie etwas zurück, was in den Ohren des Anführers ebenso unverständlich klang wie die menschlichen Worte. Es war aber auch gleich. „Rato! Schau nach der Heilerin!“ Der Angesprochene fuhr auf und wollte dem Befehl nachkommen, während Irlak dem Mann, der Kajira mitgehen lassen wollte, nachsetzte. Beide erreichten ihr Ziel nicht, als ein weiteres Grollen ertönte. Die Berge galten als gefährlich, besonders bei starkem Regen waren sie es. Sie weichten auf und was dann geschah, konnten beide Gruppen nun schmerzhaft erfahren. Die Menschen hatten keine Zeit, an ihre Toten zu denken, als sie sich schreiend in alle Richtungen vor der Gerölllawine flüchteten, ebenso wie die Magier nicht mehr dazu kamen, ihre Mitreisenden zurück zu holen. Dieser Augenblick war es, in dem sich Mahrran mit den übrig gebliebenen und der bewusstlosen Frau auf eine kleine Anhöhe rettete, während sich die wahren Bewohner dieses Landes auf verschiedenen Wegen verstreuten, als in dem jungen Mann zum ersten Mal Zweifel an der Loyalität seiner Schwester aufkamen. Mahrran, der Zweifler. Aber war es nicht so, dass hier gerade etwas gewaltig schief gelaufen war? Drei seiner Begleiter waren entführt worden! Und dieser Sturm, wie hatte Nadeshda zulassen können, dass ein solcher aufkam und alles gefährdete? Er zischte. „Die haben Kajira!“ Irlak starrte verzweifelt in den Sturm hinaus, konnte aber unter dem starken Regen kaum etwas erkennen. Irgendwer hatte einfach seinen kleinen Bruder mitgehen lassen, dabei waren sie doch die Überlegenen! ... dachte er sich zumindest. „Die haben nicht nur Kajira!“, Iavenya drehte sich einmal um ihre eigene Achse, dabei etwas stolpernd durch ihren Rock, der klitschnass an ihren Beinen klebte, „Chejat und die Heiler-Tante sind auch nicht mehr da! Was geht hier vor?“ Mahrran fühlte sich angesprochen, auch wenn sie ihre Frage einfach in den Sturm gebrüllt hatte. Das fragte er sich allerdings auch. Von seinen Begleitern und den Menschen war nichts mehr zu sehen. „Das... hat so keinen Sinn...“, Rato hob beide Brauen, weil er die leise gesprochenen Worte seines Anführers neben sich nicht hatte verstehen können. Hier konnten sie vorerst nichts mehr tun... ein neuer Plan musste her und das dringend. Jedoch nicht mitten in einem Unwetter... „Wir ziehen uns zurück!“ „Das überrascht mich tatsächlich, Nadeshda... dass du das so einfach mit dir machen lässt...“ Shirans Grinsen war voll von Spott, als er auf die kleine Frau hinab sah. Die hatte die orangefarbenen Augen nur zu schmalen Schlitzen verengt. „Hätte... ich denn eine Chance, mich zu wehren?“ Noch nicht, beantwortete sie sich ihre Frage in Gedanken selbst. Je länger sie sich nicht anstrengte, desto eher kehrte ihre Macht wieder zurück und desto schneller konnte sie diesem Abschaum die Lektion erteilen, die er auch verdiente. Da ließ sie seine Abartigkeit lieber eine Weile über sich ergehen, als sich unnötig abzumühen und letztendlich nichts zu erreichen. Der Mann lachte leise. „Ich weiß genau, was du vorhast... aber keine Sorge, in ein paar Minuten wirst du dich gar nicht mehr wehren wollen...“ Das wagte sie zu bezweifeln, erwiderte aber nichts mehr, als er sie abermals kurz küsste und dann inne hielt. Er wusste so wie so, was sie dachte. „Na...“, schnaubte er dann mit hochgezogenen Brauen, „Das... ist echt unpraktisch... Moment...“ Sie schnaubte nur, als er sie an der Taille fasste, hochhob und sie wieder gegen den Fels presste. Ja, er hatte sich in der Tat ein ziemliches Stück bücken müssen... Den Gefallen, ihre Beine um seinen Rumpf zu schlingen, tat sie ihm nicht. Dann wurde er schnell müde und sie war ihn noch ein wenig früher los. Und sobald sie wieder bei vollen Kräften war, war er die längste Zeit der Seher gewesen... Er küsste sie abermals auf die Lippen und verschaffte sich mit sanfter Gewalt Einlass in ihrem Mund. Beinahe hätte er lachen müssen, weil es ihr gefiel und das hatten nicht einmal seine Götter ihm verraten müssen. Ihr Körper reagierte eindeutig... anders als seiner. Der reagierte überhaupt nicht... Die gewünschte Hitze kam erst in dem Moment auf, in dem die Jüngere nun doch ihre Beine um seinen Rumpf schlang. Zwar nur geringfügig, aber immerhin... er war nie der Schnellste gewesen. „Habe ich es dir nicht gesagt?“ Sie keuchte, dann zerrte sie ihn zu sich und biss ihn zur Strafe für seinen kleinen Sieg in den Hals, worauf er bloß leise keuchte. Sie hasste diesen Kerl... sie verabscheute ihn... aber sie hatte viel zu selten auf diese Weise Kontakt mit Männern, als dass sie nun widerstehen konnte. Wenn Mahrran etwas geschah, würde sie sich das sicher nicht verzeihen können... und mit dem Dorf musste sie auch erst einmal wieder ins Reine kommen. Aber die waren ohnehin gerade beschäftigt genug... „Mach weiter so...“, bestätigte der Seher sie bester Laune, als sie seine nicht wirklich tiefe Wunde leckte und er ihr Gewicht auf einen Arm lagerte, um mit der Anderen nach ihrem hübschen kleinen Busen zu fassen. Er war weich und lag angenehm in der Hand... auch wenn er wirklich nicht groß war, aber an einer derart kleinen und zierlichen Frau hätte das auch irgendwie seltsam gewirkt. Sie zischte scheinbar empört, als er ihr Oberteil mit der freien Hand darauf geschickt aufband und es ihr einfach auszog, um besser an sie heran zu kommen. „Nachher töte ich dich!“ „Schwöre das lieber nicht...“ Sein Blick war überraschend ernst, als sie ihren Kopf hob und sie sich ansahen. Nein, sie hatte auch nicht geschworen... sicherheitshalber, aber sie musste ihn bestrafen. Und das würde sie auch. Sie war keine Frau wie jede andere... sie war ein Götterkind und das Dorfoberhaupt und sie stand definitiv über diesem Sohn eines Fischers, der zufällig in einem günstigen Moment das Licht der Welt erblickt hatte. Eigentlich war er ihr viel zu unwürdig. Er wandte sein Gesicht wieder ab und hob sie noch ein Stück höher, dabei ignorierend, dass sie sich ihren nackten Rücken an der Felswand aufschrammte und berührte ihre Brüste mit seinem Mund. Die hatten es ihm angetan. Für seine Rücksichtslosigkeit erntete er jedoch einen Hieb in die Magengegend, den sie ihm durch ihr Knie verpasste. Einen Moment lang zischten sich beide an, dann fuhren sie unbeirrt fort. Er küsste ihre Knospen, während sie über seinen Nacken in sein Oberteil fuhr und ungeahnt sanft seinen Rücken streichelte, dabei jedoch nicht vermeiden konnte, ihn zwischendurch mit den langen, scharfkantigen Nägeln leicht zu kratzen. Es schien ihn nicht zu stören. „Du hältst ungeahnt lang aus...“ Die Frau lachte leise auf, als er sein Gesicht wieder etwas weiter nach oben wandern ließ, um ihren Hals zu liebkosen. Er machte ungestört weiter. „Die Jungs, die ich so erwachsen mache, fallen sobald das Zeremonielle vorbei ist immer sofort über mich her...“ Sie hielt inne, als er sie vor sich absetzte. Shiran schnaubte. „Teuerste, mir ist gleich, was andere Kerle so mit dir treiben, das wirkt nicht besonders ansprechend auf mich...“ Sie verschränkte ihre Arme vor den nackten Brüsten. „Mir ist völlig gleich, was auf dich wie wirkt, ich rede, wenn es mir passt...“ Nadeshda grinste zufrieden, als er etwas säuerlich grummelte. Sie ließ nicht alles mit sich machen... und ganz sicher würde sie ihm nicht entgegen kommen, indem sie bestimmte Themen beim Sprechen vermied... oder gar ganz still blieb. Nein, im Gegenteil... „Wenn du es schon so nötig hast, Seher...“ Sie überwand den geringen Abstand und machte sich an seinem Oberteil zu schaffen... unmöglich würde sie es ihm allein ausziehen können, dazu war er zu groß, aber er schien nicht abgeneigt davon zu sein, es los zu werden, so machte sie sich darüber keine weiteren Gedanken. Shirans Körper wirkte durchaus ansprechend auf sie... Er kam ihr tatsächlich soweit entgegen, indem er sich bückte und sie ihm den Stoff leicht über den Kopf ziehen konnte. Er grinste wieder. „Ich bitte dich um Verzeihung, aufrichtigst. Hauptsache ist doch, dass das Himmelskind sich vergnügt... und das tut es hier sicher mehr als dort unten in dem ertrinkenden Dorf...“ Er küsste sie abermals auf den Mund, dieses Mal heftiger und legte ihr die Hände auf die schmalen Schultern, um sie mit sanfter Gewalt mit sich selbst auf die Knie zu drücken. Um es im Stehen zu Ende zu bringen fehlte ihm einfach die Kraft, die ein Mensch an seiner Stelle vielleicht gehabt hätte. „Ich stimme dir nur ungern zu, Seher...“, schnaubte sie darauf leise und ließ ihre kleinen Hände forschend über seinen Oberkörper streichen, kurz seine Brust streicheln und dann weiter hinab fahren zum Bund seiner Hose. Er schmunzelte, als er ihren fragenden Blick bemerkte. Ja, wozu hatte er sie sonst hierher gebracht? Er strich ihr ein paar der noch immer nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht und hauchte ihr abermals einen Kuss auf die Lippen. „Tu es.“ Sie erwiderte nichts und öffnete den Knoten seines Gürtels einfach, wie sie es beide wünschten, worauf er sich kurz erhob und seine Hose inklusive Unterwäsche abschüttelte. Sie hüstelte. „Besonders angetan scheinst du nicht zu sein...“ Sie schielte in eine eindeutige Richtung und er verdrehte die Augen. „Ich bin niemand, der das in ein paar Minuten macht.“, belehrte er sie nur und bückte sich wieder zu ihr, um sich seinerseits an ihrer Hose zu schaffen zu machen. Sie fragte sich bloß, ob er wohl krank war, als sie ihm ebenfalls half und bei dem Gedanken nicht vermeiden konnte, in sich hinein zu kichern... „Wenn du es nicht mehr erwarten kannst, dann solltest du vielleicht etwas nachhelfen...“, riet er ihr dann in einem mehr als nur zweideutigen Ton und weil sie es wirklich in kürzerer Zeit gewohnt war, tat sie ihm sogar den Gefallen und kam ihm näher, um nach dem Körperteil zu fassen, das eindeutig mehr Leben vertragen konnte... welches sie ihm auch einhauchte, nicht zuletzt auch durch den Anblick ihres entblößten, vom Regenwasser glänzenden eigenen Körpers... „Hör auf... hör auf zu rennen... bitte! Du weißt doch selbst gar nicht, wo wir sind!“ Alajis Kopf dröhnte, dennoch wiesen sie ihre Götter zischend immer und immer wieder darauf hin, dass ihr Entführer mit dem hinkenden Bein sie in eine sehr schlechte Richtung zog. Noch immer tobte der Sturm und obgleich der Geschmack des Blutes ihr noch angenehm auf der Zunge lag, bereute sie ihre Tat nun. Jetzt war sie ganz allein mit diesem Verrückten... sie bezweifelte, dass sie im Moment in der Lage war, anständig zu zaubern und irgendwie glaubte sie auch nicht daran, dass sie, nach dem, was sie erlebt hatte, überhaupt eine Chance gegen ihn hatte. Diese Menschen waren anders, als sie gedacht hatte... sie fürchtete sie nun. Anders als die anderen seiner Art hatte sich der junge Mann, bei dem sie sich nun befand, nicht in die Weiten der Savanne geflüchtet, sondern war in seiner Panik irgendwo in die Tiefen der Berge gerannt. Das war kein guter Ort, das wusste die Heilerin nun. Sie schrie auf, als er sie plötzlich unter einen sicherer scheinenden Felsvorsprung zerrte und sie sofort grob gegen die Wand presste, sie mit den Händen an den Schultern festpinnend. Als er begann, ihr in äußerst groben Tonfall irgendetwas zu erzählen, weigerten sich die Götter des Windmondes vehement, Alaji einen Hinweis darauf zu gewähren, was ihr Gegenüber wohl meinen könnte. Sie schüttelte bloß verzweifelt den Kopf. „Ich verstehe dich nicht! So viel du auch redest, ich verstehe kein Wort!“ Er hielt im Sprechen inne und musterte sie einen Moment, versuchend, sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht zu pusten. Dann legte er seine linke Hand an ihren Hals, versuchend, sie so unter Kontrolle zu halten, während er mit der rechten zu gestikulieren begann. Zunächst deutete er auf sie, dann auf sich und tippte ihr dann unangenehm gegen die Stirn, versuchend, sein Gezeige mit unverständlichen Worten zu unterstreichen. „Du willst, dass ich dir gehorche.“, erriet sie und er erwiderte aufgebracht irgendetwas darauf, „Ich habe kaum eine andere Wahl, du bist mir echt unheimlich...“ Sie machte ein auffällig unglückliches Gesicht und er zischte darauf empört, ungestört weiter sprechend, und schlug ihr sachte gegen den pochenden Schädel. Ja, sie waren Schuld, sie wusste es. Die Menschen hätten sie von selbst bestimmt nicht angegriffen... aber trotzdem, jetzt war sie ganz allein... und sie würde sicher niemand suchen, sie war dafür zu unwichtig. Ein kleines Nichts. Die Natter würde sich sicher an ihrem Verschwinden erfreuen können. „Und was willst du jetzt tun?“, fragte sie ihn einfach, als ihr klar wurde, dass das ohnehin ihr Ende war, „Ich meine, ihr wohnt hier doch nicht, ihr wohnt irgendwo in der Savanne! Lass mich raten, du hast dich selbst verlaufen...“ Sie legte den Kopf schief. Er hob beide Brauen und einen Augenblick lang war es bis auf das Rauschen des Regens und das sich langsam entfernende Donnergrollen still. Dann erwiderte er etwas, was sie sogar verstand. „... hää?“ Auf die gedanklich gestellte Frage, warum die Götter ihren verschiedenen Kindern auch verschiedene Sprachen in den Mund gelegt hatten, schwiegen diese eisern. Das konnte ja lustig werden... wenn er nicht zufällig gedachte, sie demnächst zu schlachten, frei zu lassen oder zu töten, dann würde sie wohl unweigerlich noch eine Weile bei ihm bleiben müssen. Und die einzige Art, mit dem gruseligen Kerl zu kommunizieren, war bescheuert in der Luft herum zu fuchteln. Sie seufzte. „Kannst du mich nicht einfach los lassen? Dann suche ich mir meine Leute und du dir deine und ich versuche dafür zu sorgen, dass wir uns nie wieder begegnen.“ Sie legte ihre Hände an sein Handgelenk, das sich noch immer an ihrem Hals befand und er fauchte und schrie ihr irgendetwas ins Gesicht. Er verbietet dir, zu zaubern., übersetzten die Götter des Windes freundlicherweise und die junge Frau seufzte tief. Das hatte sie doch gar nicht vorgehabt... Sie nahm ihre Hände wieder von seiner und winkte mit beiden theatralisch ab, um ihm zu verdeutlichen, dass er sich keine Sorge machen musste. Noch ehe sie einen anständigen Zauber fertig gebracht gehabt hätte, hätte der sie sicher auf seinem Speer aufgespießt, sie fürchtete ihn. Der junge Mann seufzte genervt und sah sich in der unwirklichen Gegend um, sie weiter festpinnend. Hier gab es nichts, nur schmutziges, aufgeweichtes Gestein und ein paar wild wachsende Kräuter, die nicht einmal zum Medizin machen taugten. Er hatte sich verlaufen, da war Alaji sich beinahe sicher, alles, was sie je gelernt hatte, sprach dagegen, dass Menschen dauerhaft in den Bergen leben konnten. In seiner Panik hatte er sich einfach dazu verleiten lassen, den nächstbesten Weg zu flüchten und jetzt hatte er ein Problem. Nicht nur eines, stellte die junge Frau fest, während sie seinem Blick folgte, als er scheinbar fluchend an sich herab sah auf das Bein, durch das er humpelte. Unter dem durchnässten Verband trat Blut aus... die Wunde musste recht frisch sein, wenn sie nach dem wenigen Laufen bereits wieder aufgerissen war... Ihr kam eine Idee. „Pass auf, ich sorge dafür, dass die Wunde vorerst heil bleibt und du lässt mich in Ruhe, okay?“ Sie deutete zunächst auf sein Bein und dann einen der verschlungenen Wege entlang. Vielleicht verstand er das ja. Vollkommen wiederherstellen konnte sie seinen Schenkel so zwar nicht, aber immerhin genug, dass er ihn halbwegs belasten konnte, ohne sich alles kaputt zu machen und zu bluten. Er linste sie aus seinen dunklen Augen nur misstrauisch an und schien abzuwägen, was nun sinnvoll war. Schließlich zeigte er dann Risikobereitschaft und ließ sie los, worauf sie sich, vertrauenswürdig wie sie war, auf der Stelle bückte und den Verband von seinem Bein löste. Überdies konnte sie nur hoffen, dass ihre einfachen Heilzauber bei menschlichem Fleisch ebenso wirkten wie bei dem ihrer Rasse... „Das war irgendein Tier... ist ja widerlich!“ Seine Wunde stand am Anfang einer Entzündung. Es war großes Glück, dass er sich ausgerechnet sie geschnappt hatte, ansonsten hätte er sich in wenigen Wochen von seinem Bein verabschieden können... oder von seinem Leben. Sie legte ihre Hände auf die Wunde und er stutzte über die aufkommende Verbesserung des Zustandes der Wunde. Irgendetwas fragte er sich verwundert, was sie ihm natürlich nicht beantworten konnte und als sie sich erhob, strahlte sie. „Jetzt bin ich frei, das weißt du?“ Er klang wesentlich ruhiger, als er etwas erwiderte. Als er sich dann aber noch einmal umsah, feststellte, dass der Platzregen in ein leichtes Nieseln übergegangen war und sie dann am Handgelenk fasste, um mit ihr weiter zu gehen, hatte sie spontan das Bedürfnis zu weinen. „So war das nicht abgemacht! Es hieß doch...!“ Sie hielt inne. Nichts hieß es, er hatte nur erahnen können, was sie von ihm gewollt hatte. Jetzt zog er sie über den Weg, den sie vorhin ganz unwillkürlich gezeigt hatte, weil er wohl annahm, das sei der richtige. Alaji seufzte. Irgendwie war sie beinahe schon etwas schadenfroh, dass er trotz der gut geheilten Verletzung noch immer etwas humpelte. „Ich frage mich... nach dem Sinn des Ganzen. Was hat dich überkommen?“ Shiran grinste, als er neben sich auf Nadeshda sah, die erschöpft atmend an ihn gelehnt an der Felswand saß. Der Regen hatte vor einer Weile aufgehört, das Unwetter war abgezogen... die junge Frau wollte gar nicht wissen, wie es nun im Dorf aussah. Der Seher erhob sich. „Nun... das ist eine kleine Überraschung, die mir wirklich gelungen ist.“ Er musterte sie einen Augenblick lang, ihren hübschen, zierlichen Körper, der nun trocken war, ihr wirres langes Haar, das ihr nun ebenfalls nur noch leicht feucht über die Schultern fiel... er musste schmunzeln. Eine weitere Bestärkung in der Richtigkeit seines Vorhabens war doch, dass die Götter ihm am heutigen Tage derart extrem entgegengekommen waren, oder? „Du wirst dich noch wundern...“, er schielte aus der Höhle, „... über meine absolute Genialität.“ Als er nach seiner Kleidung griff, tat sie es ihm gleich. Genialität hin oder her, sie musste sich noch eine schöne Strafe für ihn überlegen, dafür, dass er sie derart hatte benutzen wollen... letztendlich hatte sie davon dann auch etwas gehabt, aber der erste Gedanke war der, der zählte... oder war das bei ihm anders? Weil er vermutlich von Anfang an gewusst hatte, dass sie freiwillig mitmachen würde? Diese Frage wurmte sie. „Ich werde deine Strafe nach der Anzahl der heutigen Opfer bemessen.“, entschied sie dann und der nun wieder angezogene Mann fuhr sich zufrieden durchs Haar. Beide waren sie nun etwas schmutzig, wo sie sich nass auf dem staubigen Höhlenboden gewälzt hatten, aber wirklich stören tat es niemanden. „Dann wird sie sicherlich nicht all zu hoch. Dein Volk ist nicht dumm, es hat gut für sich selbst gesorgt... auch wenn es zum Teil wie am Spieß geschrien hat.“ Sie würde ihn nicht bestrafen, das wusste er in diesem Augenblick so sehr wie sie. In nächster Zeit würde es genügend andere Dinge zu tun geben, als dass Zeit für irgendwelche Sinnlosigkeiten gewesen wäre. Shiran war wahrlich guter Laune. „Glück für dich.“, erwiderte die junge Frau da, ebenfalls wieder angezogen, und trat neben ihn an den Eingang der kleinen Höhle, „Darf ich an dieser Stelle anmerken, dass du unheimlich langsam bist? Du bist mit Verlaub der langsamste Mann, der mir je untergekommen ist...“ Sie kicherte verstohlen und er verdrehte nur die Augen. Ja... ja, das wusste er doch. „Habe ich nicht bereits erwähnt, dass die Erfahrungen, die du bereits mit anderen Männern gemacht hast, mich nicht interessieren?!“ Sie schien diesbezüglich ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis zu besitzen. Er seufzte, als er ihren seltsamen Blick auf sich ruhen spürte. „Ich erinnere mich...“, gestand sie und dachte gleichzeitig auch daran, dass sie ihm sicher niemals entgegenkommen würde, „Dennoch... eine Frage geht mir nicht auf dem Kopf. Hat der Seher etwa Interesse an mir?“ Nadeshda grinste triumphierend, konnte sie sich sein Verhalten anders doch nicht erklären. Es hätte ihr gut gefallen, denn das machte ihn berechenbarer. Der Blick, den er ihr darauf zuwarf, ließ ihr Grinsen jedoch so schnell wieder verschwinden, wie es erschienen war. „Dein Körper kann einen Mann wahrlich bezaubern... doch deinen Charakter... verabscheue ich mehr als alles andere auf der Welt... meine Teuerste.“ ------------------- Lölölö... eine Pseudo-Porno-Szene... in Kappi 6! XDD Na ja. Herz und so. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)