Jumays Kinder von -Izumi- (Part 1: Kinder der Erde - Land des Anfangs) ================================================================================ Kapitel 5: Risiken ------------------ „Dein Verhalten beleidigt mich.“ Karem sah ernst auf Moconi herab, der leichenblass auf einem Stein vor ihm hockte und seine Füße anstarrte. Das Sonnenlicht war bald wieder zurückgekehrt und am nächsten Morgen war der lebensspendende Stern wieder genau so wie immer hinter den Bergen erschienen. Als wäre nichts gewesen. Eigentlich hätte Moconi seinen Vater entehren und seinen Stamm an Karem abgeben müssen. Was am vergangenen Tag und in der darauf folgenden Nacht in der Hütte von letzterem geschehen war, war peinlich und entehrend, letztendlich hatte der junge Mann so lange um seine Vorherrschaft gekämpft, bis Karem bereit gewesen war, einen Kompromiss einzugehen. Und dennoch war seine Laune am nächsten Tag sehr, sehr bescheiden. „Du solltest dich wirklich darüber freuen, eine solche Nettigkeit von mir zu erhalten. Also bereite dich auf deine Ansprache vor und zieh nicht so ein Gesicht, Sohn von Saltec!“ Der Ältere wandte sich kopfschüttelnd ab. Ja, nett war er wirklich, verstehen warum, tat er selbst nicht. Vielleicht, weil er die Erniedrigung des jungen Mannes irgendwie genossen hatte. So durfte er sich nun eine Gruppe zusammenstellen, mit der er gegen Abend in den Süd-Osten aufbrach. Und wenn es ein gutes Land war, dann musste der Rest ihm folgen... Moconi blieb trotzdem Häuptling. Dennoch, die neue Macht gefiel dem Mann ausgesprochen gut, so gut, dass er sich doch glatt noch einmal in seine beste Kleidung geworfen und gekämmt hatte. Gewisse Blicke der Frauen darauf mochte er doch sehr... Das ist keine gute Sache. Ich würde lieber Sanan folgen. Calyri seufzte, betrübt zu Mefasa sehend. Sie hatte gerade ihr Baby gewaschen und nun saßen die beiden Frauen zusammen in der Hütte, die ursprünglich Rhik gehört hatte. Seine Witwe vermisste ihn... kaum jemanden kümmerte das, doch Calyri fiel es auf. Sie war anders geworden. Nicht sorgen., antwortete sie, aufgesetzt aufmunternd lächelnd, Wenn Karem sich irrt, können wir auf Sanan hören. Wir müssen beten, dass Karem sich irrt. Die Ältere nickte beklommen. Moconi ging es sicher fürchterlich... er tat ihr Leid. Da setzte er sich seit er denken konnte für das Einhalten der Traditionen ein und dann hinterging ihn mit einem Mal die ganze Welt. Es war nur gut, dass er Karem noch so mild hatte stimmen können... sie wollte gar nicht so genau wissen, wie er das geschafft hatte. Am liebsten hätte sie in diesem Moment nicht bei ihrer stummen Freundin gesessen, sondern ihren Häuptling getröstet, aber das wäre vermutlich eine sehr schlechte Idee gewesen. Seufzend fiel ihr der frühe Morgen wieder ein. „Wie ist es gelaufen?“, hatte Kili berechtigter Weise wissen wollen, als ihr Bruder die gemeinsame Hütte betreten hatte, ohne sie oder Calyri, die dort ebenfalls gewartet hatte, eines Blickes zu würdigen. Er hatte darauf nur gezischt. „Er darf schauen, wie es im Süd-Osten aussieht... wir bleiben hier. Na und? Was geht dich das an?“ Die Jüngere hatte darauf mit einem empörten Schnauben reagiert, der Gast hatte sich vorsichtshalber lieber zurückgehalten. Auch als der Häuptling seiner Schwester gegenüber getreten und sie mit einem ungewohnt abartigen Blick gemustert hatte, hatte er nichts gesagt. „Dir müsste man eigentlich das Maul zunähen, du faule Ziege. Sieh dich an, deine Haut hat beinahe die Farbe von Kalkstein, weil du den ganzen Tag in der Hütte hockst und dir aus den Fellen, die dir andere Frauen vorbereitet haben, schöne Kleider nähst! Männer wollen keine Frauen mit schönen Kleidern, denn wenn sie sich mit ihnen vergnügen, sind sie ohnehin nackt! Männer wollen Frauen, die es zu arbeiten verstehen!“ Daraufhin war Kili verletzt aus dem Lager gestürmt, wie sie sagte, um heilende Kräuter zu suchen, und bisher nicht wieder aufgetaucht. Auch wenn Moconi im Grunde genommen Recht hatte, es war alles andere als typisch für den an sich friedliebenden jungen Mann. Während seine Schwester sich vermutlich gerade halb tot ärgerte, weil er es auf den Punkt gebracht hatte, bemitleidete seine Kindheitsfreundin ihn bloß. Kindheitsfreundin... Ihre Hand fuhr unwillkürlich zu der Krähenfeder an ihrem linken Ohr. Sie war doch mehr als das... Magst du ihn nicht trösten? Sie fuhr aus ihren Gedanken auf, als sie Mefasas Handbewegungen bemerkte. Sie lächelte mitleidig. Calyri wusste, dass sie nicht gut auf ihren Häuptling zu sprechen war, der sie unverständlicherweise Zeit seines Lebens gedemütigt hatte, aber ihr schien klar zu sein, was in ihrem Gegenüber vorging, wenn es so an seinem Ohrschmuck nestelte. Sie schüttelte errötend den Kopf. Das wäre nicht gut. Der Stamm zeigte sich über Moconis Ansprache gleichermaßen geschockt wie beruhigt. So, wie es klang, war wenigstens nicht alles verloren. Sanan dachte sich das zumindest, auch wenn er ein schlechtes Gefühl dabei hatte. Die Zwillinge machten seinen Gedanken jedoch jäh einen Strich durch die Rechnung. „Karem wird sicherlich das beste Land der Welt da unten finden.“, orakelte Novaya neben ihm. „Und dann sind ihm alle so dankbar, dass Moconis Zeit vorüber ist. Gut so, Traditionen finde ich auf Dauer sehr anstrengend...“, fügte Semliya lächelnd an und der Ältere erschauderte. Ihm gefiel das ganz und gar nicht... sein Kopf schmerzte richtig... „Ihr solltet Moconi etwas dankbarer sein... ich finde, er hat gut für uns gesorgt, auch wenn er etwas eigensinnig war!“ Die Zwillinge gingen auf seinen Verteidigungsversuch nicht weiter ein. „Du hast bloß Angst, dass du dann überflüssig wirst...“, war Novayas einziger Kommentar darauf. Der Ältere seufzte. Da hatte er Recht. Aber was konnte er auch schon? Jagen. Ja, das konnte er, aber er schaffte es nicht einmal, ein Impala zum Lager zu tragen. Vermutlich hatte sein eigener Stamm ihn deswegen ausgesetzt, weil er irgendwie gemerkt hatte, dass aus ihm kein richtiger Mann werden würde mit seiner schwächlichen Gestalt. Er hatte alles versucht, um stärker zu werden, aber er war immer wieder unter einer normalen Last zusammengebrochen wie ein kleines Kind. Es war entwürdigend, aber er konnte es nicht ändern. Was er konnte, war jedoch das Fährtenlesen, seine Intuition hatte ihn nie im Stich gelassen und er wusste, dass sie das auch dieses Mal nicht tun würde. Keineswegs. Es ärgerte ihn, dass Karem ihm alles nahm, was ihm die Berechtigung auf Leben in ihrer Gemeinschaft gab. Würde Moconi seine Macht verlieren, würde er gleich freiwillig gehen können... Tecos Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, auch wenn er nicht ihn ansprach, sondern seinen Cousin und indirekt auch die Versammlung. „Ich will mitgehen. Ich will sehen, wie es da unten aussieht! Und...“, er machte eine Pause, während Moconi bloß ermüdet beide Brauen hob, „Kili sollte auch mitkommen.“ Der Häuptling schien wirklich erschöpft zu sein, denn weder die Worte seines Gegenübers, noch das Raunen, das durch die Reihen ging, konnten ihn aufwecken, erst, als seine Schwester empört zu schimpfen begann, fand er wieder zur Besinnung. Karem schielte ihn bloß dreckig grinsend an. „Ich werde nirgendwohin gehen, pfui! Ich habe hier sehr viel zu tun! Und ich kann meinen Bruder doch nicht allein hier zurück lassen, was denkst du dir?! Wie kommst du überhaupt darauf? Ich bin die Schwester des Häuptlings, du hast mir nichts zu befehlen!“ Sie trat in die Mitte, beide Arme in die Hüften stemmend und dabei stramm stehend, um etwas größer zu wirken. Den Männern entging nicht, dass sie auf diese Weise ihre stattliche Oberweite ziemlich betonte. „Ich habe dir doch nichts befohlen!“, zischte der Ältere unbeeindruckt zurück, „Aber mich nervt deine Faulheit wie alle anderen hier. Du solltest wirklich mit uns kommen und uns nützlich sein wie eine Frau, damit dich endlich jemand an sein Feuer bittet!“ Kili wusste sehr genau, wie er zu seinem seltsamen Vorschlag kam. Er hatte noch eine Rechnung mit ihr offen... nützlich sein wie eine Frau meinte in diesem Moment sicherlich nicht, dass sie arbeiten sollte. Karem erkannte das auch, als er sich an Moconi wandte. „Es wäre bestimmt nicht schlecht, wenn wir eine Frau für den... Notfall mit dabei hätten.“, er schielte zu seiner eigenen Frau, Jorus Mutter, einer kleinen, dürren Gestalt mit nachtschwarzem Haar. Sie senkte ihre ebenso dunklen Brauen etwas und ihr Mann fand sich bestätigt. „Sie schuldet uns allen etwas... die anderen Frauen hier sind viel fleißiger als sie! Also sollte sie dieses Mal auch als einzige mit uns kommen.“ „Du hast überhaupt nichts zu bestimmen!“ Die Schwester des Häuptlings sah das so überhaupt nicht ein. Sie hatte im Moment wirklich keine Lust auf weite Wanderungen, bald stand ohnehin der nächste Wildwechsel an, da musste sie weit genug rennen; sie fand, das war völlig ausreichend. Als Moconi sich endlich einschaltete, war sie zunächst dankbar. „Ob man mit möchte, oder nicht, kann hier jeder selbst entscheiden...“, er wandte seinen Blick erschöpft von Karem ab und Kili zu, „Allerdings... wo er Recht hat, hat er Recht... das wäre sicherlich etwas... besänftigend.“ Sie quietschte und er sah nun zu seinem breit grinsenden Cousin. „Aber du passt auf sie auf... dass ihr nichts all zu schlimmes geschieht. Ich verlasse mich da auf dich, ansonsten...“ Es war bloß ein Bruchteil einer Sekunde, in dem er den Blick zu Calyri schweifen ließ, aber Teco bemerkte es und verschluckte sein Grinsen verärgert. Würde seine Cousine sich ernsthaft beklagen, konnte er sich von dem Traum, in Moconis Kindheitsfreundin seine Frau zu finden, endgültig verabschieden. So viel zur Fairness... Vielleicht war ein Leben unter Karem als Häuptling doch gar nicht so schlecht, er mochte den Sohn seines Onkels so gar nichts. Getröstet davon, dass sein Amüsement mit Kili sicherlich nicht einseitig sein würde, nickte er jedoch artig. „Sie wird wohlbehalten zurückkehren.“ Die junge Frau kreischte einmal wutentbrannt, ehe sie sich abwandte und die Versammlung stürmisch verließ. Ihr Bruder seufzte bedauernd. Ja, das gefiel ihr nicht und ihm auch nicht, aber sie hatte sich mit der Zeit wirklich extrem unbeliebt im Stamm gemacht; sie musste jetzt etwas tun. Sie konnte auch ein Grund sein, weshalb er seinen Posten verlor... irgendwann würde der Missmut so weit angewachsen sein, dass die Menschen von ihm verlangten, etwas dagegen zu tun... Kili zu bestrafen, gar auszustoßen. Das könnte er niemals tun. Karem würde ihn für inkompetent erklären, alle würden der Meinung sein, dass er für dieses Amt nicht geeignet war und es ihm aberkennen. Gegen das Wort der Allgemeinheit konnte er sich nur sehr schwer stellen. In diesem Augenblick war er Calyri mehr als dankbar, dass sie seiner Schwester folgte. Mit etwas Glück hatte sie seine Gedanken durchschaut und konnte es ihr erklären... er meinte es schließlich nur gut mit ihr. Er war ihr älterer Bruder, auch wenn sie bereits eine Frau war, so sah er es doch als seine Pflicht, sie vor Unheil zu bewahren und sie möglichst immer zu beschützen. Es ähnelte beinahe Vaterinstinkten... ob er selbst wohl einen guten abgegeben hätte? Für den Moment war es egal, zumindest besser als Karem, kam ihm bloß, als er diesen darauf ansah. Er grinste noch immer. „Gute Entscheidung.“, lobte er ihn scheinheilig, „Dann sollten wir jetzt allesamt zusammenpacken, wir brechen bei Einbruch der Dunkelheit auf.“ In der Nacht zu wandern war an sich recht riskant, es war dunkel und die wilden Tiere konnten einem das Leben wirklich schwer machen, aber in den Sommermonaten mit schwerem Gepäck zur Mittagszeit zu gehen war eine wahrlich dumme Idee. Moconi verabschiedete seine Leute schließlich schweren Herzens, als der untere Rand der Sonne die Ebenen bereits berührte. Gut ein Viertel der Männer des Stammes gingen mit Karem und Kili als einzige Frau. Keine andere hatte sich dazu bereit erklärt, mit zu gehen. Viele würden ihre Männer sicherlich vermissen, aber allein um die Schwester des Häuptlings zu ärgern, lieferten sie sie allein aus. Ja, Moconi betrachtete es wirklich als Auslieferung, als die junge Frau ihm einen letzten Blick aus tränennassen Augen schenkte, während sie mit der Gruppe unter schwerem Gepäck in Richtung der Dunkelheit ging. Es war wirklich eine Dunkelheit und vielleicht sogar eine Reise ohne Wiederkehr... Der junge Mann verwarf die Gedanken empört und versuchte sie mit Kopf schütteln zu vertreiben. Ohne Wiederkehr? Das war lächerlich... Karem war zwar größenwahnsinnig, aber selbst er würde einsehen müssen, dass es keinen Sinn hatte, einen eigenen Stamm mit einer einzigen Frau zu gründen. Und doch rührten in Kilis Tränen mehr, als er erwartet hätte. „Es wird schon gut gehen.“ Calyri nahm seine Hand in ihre, als sie neben ihn trat. Teco war weg, das gefiel ihr. Wenn er nicht da war, war Moconi anders, hatte sie bemerkt. Meistens gingen sie zwar gemeinsam in einer Gruppe zur Jagd, aber wenn der Häuptling einmal zurückblieb, war das immer ein Grund zur Freude für die junge Frau. „Wer weiß, vielleicht wird einer der Männer Kilis Wert erkennen... vielleicht sogar Teco?“ Sie sprach ihre Wunschvorstellung einfach laut aus, vielleicht hörte die ein oder andere gnädige Gottheit sie ja und erfüllte ihr dummen Frau diesen Wunsch ja? Oder sie taten das Gegenteil, sie ließ es einmal darauf ankommen... „Teco mag Kilis Körper... vielleicht lernt er auch ihren Charakter zu schätzen? Ich fände es gut... du nicht auch?“ Automatisch hielt sie seine Hand fester. Er wandte ihr nur langsam das Gesicht zu. Unter seinem langen, prüfenden Blick schrumpfte sie etwas zusammen. Das rote Licht des Sonnenunterganges verursachte starke Schatten, die die Gesichtszüge der jungen Frau stark hervor hoben. Es waren hübsche Gesichtszüge... keine extrem hübschen, aber doch sehr schön. Ideal... Gerade, als sie ihn darauf ansprechen wollte, weshalb er sie derart anstarrte, senkte er den Blick etwas. „Mache dir da keine Hoffnungen. Teco bekommt dich, Calyri. Keine andere, eher nehme ich selbst Kili, als dass er sie nimmt.“ Sie weitete ihre dunklen Augen minimal, als er sich zum Gehen wandte; immerhin ließ er sie nicht los und zog sie langsam mit sich in Richtung der untergehenden Sonne und ihres Lagers. „Eher sterbe ich ohne je ein Kind geboren zu haben, als dass ich Teco nehme!“ Moconi reagierte nicht auf ihren protestierenden Ausruf, genau so, wie er es immer tat. Er wollte das nicht hören. Er wusste genau, was sie wollte. Er wollte es nicht. Teco ärgerte sich etwas. Es war ein Muss gewesen, mit zu gehen, aber im Nachhinein fiel ihm wieder ein, dass er es eigentlich hasste, wenn Moconi so viel Gelegenheit hatte, zu... ach, er wollte nicht daran denken, es gab Wichtigeres. „Gehen wir die ganze Nacht durch?“ Kili rieb sich müde die Augen. Sie war doch nicht darauf vorbereitet gewesen, einen so langen Marsch zu machen; hätte man sie wenigstens vorgewarnt, dann hätte sie noch eine Runde geschlafen. Ihr Cousin erriet ihre Gedanken. „Viele haben erst kurzfristig erfahren, dass sie mitkommen sollen, also stell dich nicht so an, das wirst du wohl schaffen. Und diese Frage ist mir zu blöd, die beantworte ich nicht.“ Klar, sie gingen gerade so weit, dass man den Stamm nicht mehr sehen konnte, dann machten sie drei Tage Pause... was dachte die sich? Oh, die würde so schnell nicht zum Schlafen kommen, er hatte noch eine Rechnung mit ihr offen. Wie er so ihrem prallen Busen dabei zusah, wie er bei jedem Schritt wackelte, wünschte er sich mit einem Mal auch eine rasche Unterbrechung herbei... Karem hätte das nicht gut gefunden. Er wollte so schnell wie möglich in den Süd-Osten kommen. Je schneller sie voran kamen, desto weniger Zeit gab es für Zweifel an seiner Ahnung. Ahnung, es war mehr eine vage Vermutung, was ihn zu diesem waghalsigen Unterfangen trieb, aber irgendwie musste er doch an das Amt kommen, das ihm rechtmäßig zustand. Oh, wie er Saltec verfluchte... Ein Heulen ließ ihn und sein Gefolge inne halten. „Wölfe?“, fragte Porit in die Runde und blinzelte. Karem schüttelte den Kopf. „Höchstens Kojoten. Egal.“ Kili erschauderte. Egal? Nun gut, Wölfe konnten gefährlicher werden, das war schon wahr, aber so ganz harmlos waren diese Trickser von Hunden auch nicht. Was war, wenn sie an ihre Vorräte wollten, die sie mithatten? Diese Tiere waren in den letzten Jahren ziemlich mutig geworden, sie konnten immer wieder damit rechnen, dass sie angefallen wurden, wenn sie etwas Essbares dabei hatten. Außerdem stand der nächste Wildwechsel bevor, die Beutetiere waren am abziehen und was noch da war, wurde von den Menschen oder den wesentlich größeren Wölfen erlegt, es war gut möglich, dass die Kojoten hungrig waren. Zumindest, wenn sie sich dumm anstellten, aber so genau kannte sie sich gar nicht aus. Teco weckte in ihr eine wesentlich größere Befürchtung, als sie auf Forderung ihres Anführers einfach weiter gingen. „Woher weiß der mit Sicherheit, dass das Kojoten waren? Vielleicht waren es auch Wölfe in komischer Stimmlage oder so...“ „Unvernünftig.“, stimmte Porit seinem Sohn leise zu und Kili keuchte. Wie, doch Wölfe?! „Ich habe Angst!“, gestand sie kleinlaut und ihr Onkel schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, das sie im spärlichen Mondlicht nur erahnen konnte. Sie mussten etwas sparen, nur Karem an der Spitze hatte eine Fackel, von der die junge Frau, ziemlich weit hinten, nicht mehr all zu viel abbekam. „Wir passen auf dich auf.“, versprach der Mann da nur und sah zu, dass er sich auf das Gehen konzentrierte, denn der Boden war hier ziemlich uneben, mit Steinen und toten Wurzeln übersät. Sie wollte es ihm gern glauben. Einige Zeit gelang es ihr. Doch je müder sie wurde, desto schärfer schienen ihre Sinne zu werden, so seltsam es ihr auch vorkam, doch sie vernahm jedes noch so kleine Knacken so laut wie einen Donner. Und das immer näher rückende Jaulen und Heulen erst Recht... Das trockene Gebüsch um sie herum raschelte und der kühle Nachtwind ließ sie erschaudern. Hier war etwas nicht in Ordnung. Sie wollte nach Hause... „Ich kann Blicke auf mir spüren...“, murmelte sie und auf einen Schlag wurde es finsterer, als Wolken sich vor den grünlichen Windmond schoben. Der Wind ließ sie erschaudern. Teco seufzte. Tatsächlich war bloß sie selbst der Meinung, ihre Sinne seien schärfer geworden... in Wahrheit konnte sie kaum mehr gerade aus gehen. „Eigentlich hätte man es ahnen können.“, versetzte Porit, der es auch bemerkte, seufzend, „Die ist nichts gewöhnt, die schafft das nicht ohne Ruhe zuvor. Aber...“ Er hielt inne und sah sich um. Dieses gewisse Gefühl, beobachtet zu werden, verfolgte nicht nur die junge Frau. Karem nahm das Ganze zu locker, Tiere konnten unberechenbar sein. Und keiner wagte sich etwas zu sagen, während der stolze Mann mit seiner Fackel voraus ging. „Dieses dumme Ding!“ Der Mann löste sich aus seiner Starre, als er das Fluchen seines Sohnes vernahm, der seine Cousine nun stützte, damit das Mädchen überhaupt noch eine Chance darauf hatte, voran zu kommen. Karem hätte sicher keine Rücksicht auf sie genommen. „Wir bräuchten mehr Fackeln!“, ging Porit nicht auf das Schimpfen seines Sohnes ein, „Ich weiß, dass wir sparen müssen, aber eine ist in einer Situation wie dieser bei Leibe zu wenig!“ Teco schnaubte. „Und warum erzählst du mir das?“ Er konnte es nicht ändern, selbst, wenn er es gewollt hätte. Er hatte die Ersatzfackeln nicht in seinem Gepäck. Porit schüttelte sich nur, als er das ein oder andere Augenpaar entdecken konnte, auch wenn das Jaulen wunderlicher Weise verstummt war. Er war ein feiger Mann. Karem war stärker als er, er würde sich nicht gegen ihn stellen oder seine Worte in Frage stellen. Dass die Gespräche verstummt waren, war nicht gut. Die einsame Fackel war das einzige Licht in der mittlerweile mondlosen Nacht. Mittlerweile hatte jeder bemerkt, dass man sie verfolgte. Kojoten, keine Wölfe, das war die Hauptsache. Und trotzdem... Karem stellte sich taub. Er wollte nur voran kommen und er wollte, dass die Fackeln ausreichten. Was er nicht wollte, war ein Umweg vor Angst vor ein paar kleinen Hündchen. Das sah er nicht ein. In all zu großen Rudeln fand man diese Viehcher ohnehin nie vor. Oder zumindest selten... so trieb er sich selbst die Angst aus. Ohne Vorräte würden sie auch noch Zeit zum Jagen verschwenden müssen und Verletzte wären doppelt ärgerlich gewesen... aber nein, dazu würde es nicht kommen. Dachte er. Letztendlich ging es ziemlich schnell, schneller, als irgendwer damit gerechnet hätte. Von einem Augenblick auf den nächsten waren sie von Augenpaaren umzingelt, hörten Knurren und Bellen und Karem hätte sich ohrfeigen können. „Was nun?!“, fragte ein Mann offensichtlich verärgert und packte seinen Speer fester, während sich das ungewöhnlich große Rudel immer weiter näherte. Teco stellte unterdessen entsetzt fest, dass Kili tatsächlich im Stehen an ihn gelehnt eingeschlafen war. „Hallo?!“, zischte er erbost und rüttelte an ihr, doch sie brummte nur irgendetwas und nahm gar nicht war, dass ihre Befürchtungen gerade Realität wurden. Vielleicht war es besser für sie... im nächsten Moment verwarf der junge Mann den Gedanken wieder, als er das Knurren auch direkt in seinem Rücken vernahm. Mit ihr im Arm konnte er seinen Speer nicht richtig halten, er konnte weder sie, noch sich selbst verteidigen, wenn dieses Vieh ihn angriff... und das würde es, sein Proviant war auf eine so feine Weise zubereitet, dass selbst er es mit seiner menschlichen Nase riechen konnte, während es in seiner Rückentrage verstaut war. Karem reagierte schließlich auch erst, als mit einem lauten Bellen Teco angefallen und von den Beinen gerissen wurde... und als sich ein Großteil der anderen Tiere sofort auf ihn und seine nun erwachte Cousine stürzten. Sie schrien gleichermaßen geschockt auf, als mit einem Mal nur noch Zähne fletschende Mäuler um sie herum zu sehen waren. Mit dem Schreien der Männer, die sich im nächsten Moment auf das Rudel stürzten, wehte der Wind die Wolken von dem grünen Mond und Porit schrie beinahe wie eine Frau, als er das blutige Maul des Tieres direkt vor sich erkannte. Irgendwo unter diesem Haufen von Hunden war sein Sohn... Kili fand sich in einem Alptraum wieder. Sie hörte Schreien und Fluchen... Bellen und Knurren... sie bemerkte, wie Teco neben ihr verzweifelt nach den Tieren schlug und trat, denn seinen Speer hatte er verloren, so schien es... sie bemerkte, wie zwei der Kojoten, sie glaubte zumindest, dass es sich um welche handelte, ihre Rückentrage zerfetzten... und wie ein weiterer, ein ziemlich junger, planlos in ihren Fuß biss. Sie trug gute Schuhe, sie spürte einen starken Druck, aber nichts, was darauf schließen ließ, dass sie ernsthafte, längerfristige Verletzungen davon tragen würde. Eines der Tiere stand auf ihrem Bauch und schien zu fressen... neben ihr lag noch immer der verzweifelt schreiende Teco... fraß es... an ihm? Sie wollte schreien... sie wollte sich irgendwie wehren... sie wollte aufstehen und davon rennen... doch sie schien wie erstarrt. Längst vergessen geglaubte Worte hallten durch ihren Kopf und mit einem Mal war sie ihrer Starre dankbar. Ruhig bleiben... nicht bewegen... keine Aufmerksamkeit auf dich lenken... Und Teco? Teco hatte scheinbar großes Pech. Karem fiel bloß sehr beiläufig auf, dass die Tiere aus welchen Gründen auch immer sehr dürr waren und folglich ziemlich hungrig sein mussten, was ihr seltsames Verhalten erklärte. Immer wieder versuchte er, sie mit seiner Fackel von dem jungen Mann zu vertreiben, während die anderen mit ihren Speeren immer und immer wieder auf die Raubtiere einstachen. Einen hatte der Mann bereits angezündet, nun rannte er winselnd und jaulend durch die Gegend und wälzte sich in einem Fort wie wahnsinnig am Boden, konnte die Flammen jedoch nicht von seinem staubtrockenen Fell vertreiben. Er würde verbrennen, aber das war sowohl den Menschen, wie auch seinem Rudel egal, das größtenteils schwer angeschlagen noch immer versuchte, Tecos und Kilis Vorräte zu plündern, beziehungsweise sich an der Fleischwunde an der Wade des jungen Mannes zu schaffen zu machen. Besonders das Leittier erwies sich als sehr hartnäckig, erst als Porit ihm seinen Speer mit ganzer Kraft durch den Schädel stieß, ließ das Rudel von seinem Sohn ab. Ein Tier nach dem anderen zog sich unzufrieden und zum Teil verletzt zurück. Die Rückentragen waren zwar zerfetzt, aber an die Vorräte waren sie nicht gelangt, doch das bemerkte man nur beiläufig, während man sich um den hysterisch heulenden Teco zu kümmern versuchte. „Bist du verletzt, Frau?“, hörte seine Cousine irgendwen fragen und sie dachte kurz nach, ging in sich und konnte nichts weiter spüren als die leichte Beule am Hinterkopf, die sie vom Aufprall auf den Boden erlitten hatte. Das an Porits Speer aufgespießte Leittier lag auf ihrem Bauch. Irgendwer zog es mit wenig Mühe von ihr herab und sie setzte sich mehr instinktiv auf, als dass es Absicht gewesen wäre. Teco schrie noch immer neben ihr. „Du kennst dich etwas mit dem Heilen aus!“, es war eine Feststellung seitens Karem, keine Frage, „Kümmere dich auf der Stelle um sein Bein! Es muss heilen, sonst müssen wir es abmachen! Dann stirbt er vielleicht, willst du das? Oder noch schlimmer, er kann nicht mehr jagen!“ Sie kam nicht einmal auf den Gedanken, diesem Mann böse zu sein, als sie sich von ihrer zerstörten Rückentrage befreite und darin nach Materialien zu suchen begann. Sie hatte in weiser Voraussicht tatsächlich etwas mitgenommen... Die Hauptsache war, dass sich die Wunde nicht entzündete. Der erste, klare Gedanke, den Kili fassen konnte, war die Frage, was die Tiere damit bezweckt hatten. Sie hatten ihn gebissen... mehrmals... mal tiefer, mal weniger tief... sie hatten Blut geleckt... aber wirklich angefressen hatten sie ihn nicht. Da konnte man sagen, was man wollte, aber aus der Tierwelt wurde sie nicht schlau... Ihr Cousin stöhnte, als sie den Verband aus kurzen Impala-Fellstreifen um sein Bein legte. „Das wird wieder heilen.“, beruhigte sie ihn und er nickte. Es gab schlimmeres. „So ein Pech...“, schnaubte er nur. Jetzt würden sie wegen ihm länger brauchen, das war so ärgerlich. Länger als einen Tag würde er die Gruppe aber keinesfalls aufhalten, das schwor er sich. Porit seinerseits stand ihm am frühen Morgen nicht mehr bei. Während sich die ersten Sonnenstrahlen über die weit entfernten Berge stahlen, wurde er von seinen Mitreisenden unangenehm bedrängt. Moconi hatte keine Ahnung, dass er sich im Moment keinerlei Sorgen darum machen musste, seinen Stamm an Karem zu verlieren... „Das ging glimpflich aus!“, stellte einer der Männer derweil fest, zu seinem Anführer schielend, der auf einem Stein einige Meter entfernt hockte und seine Rückentrage nach irgendetwas durchsuchte, „Aber dein Sohn hätte auch zum Krüppel werden können! Oder ganz drauf gehen! Von deiner Nichte abgesehen.“ „Oder uns anderen!“, stimmte ein weiterer mit ein, „Das würde ich nicht auf mir sitzen lassen! Hast du gestern nicht gleich gesagt, wir bräuchten mehr Fackeln?! Sag es ihm, na los!“ Porit fuhr sich seufzend durch das dunkle Haar. Ja, das war alles wahr... aber konnte er sich wirklich mit Karem anlegen? Er musste wohl, denn letztendlich stießen ihn seine Kollegen beinahe in die richtige Richtung. Karem seinerseits war nicht dumm. Er wusste, was los war, er wusste es sehr wohl und Porit war erleichtert, als der andere zu sprechen anfing, noch ehe er eine Chance dazu bekam. „Ja, sage nichts.“, wurde er gleich aufgefordert, aber nicht angesehen, während der wenig Jüngere nun seinen Speer reparierte, bei dem sich die Spitze gelockert hatte. Er hatte eine Ewigkeit nach Ersatzsehnen gesucht. „Ich weiß, ich war mit Schuld. Aber ich war es nicht allein! Niemand hatte einen Einwand. Ich glaube, es war der Wille der Götter.“ Und darauf wusste Porit bereits nichts mehr zu erwidern. Er hatte zu großen Respekt vor diesem Mann... seine Frau sprach Recht, er war wahrlich ein Feigling. Und die anderen schüttelten nur ihre Köpfe. Einen Tag lang rasteten sie, dann ging es auf Tecos Drängen hin weiter. Er humpelte sehr, aber beschwerte sich mit keinem Wort, in der Hoffnung, die Geschichten seiner Tapferkeit würden bis zu Calyri hindurch dringen. Dazu, dass viel öfter gerastet wurde, als eigentlich normal gewesen wäre, sagte er nichts. So dauerte es auch seine Zeit, bis sie da angelangten, wo sie auch hingewollt hatten. Und wieder einmal sah es schlecht für Karem aus. „Das ist... Ödland!“ Kili drehte sich schnaubend einmal im Kreis. Hier gab es kaum etwas. In der Nähe floss der große Fluss, vor ihnen lag das gewaltige Gebirge und hinter ihnen ihr Weg. Hier gab es keine Tiere, die es zu jagen gelohnt hätte. Hier gab es nicht einmal brauchbare Pflanzen, höchstens fischen konnte man hier. Aber das war sicherlich kein Ansporn für ein Leben an diesem Ort, denn sie waren kein Volk von Fischern. Die glitschigen Tiere waren schwer zu erlegen, sie waren so klein und so schnell, nur die Jäger mit den besten Reflexen schafften es, sie mit ihren Speeren zu treffen. Deshalb galten sie seit jeher nur als Ergänzung der herkömmlichen Nahrung und niemals als Hauptnahrungsmittel. „Wir... sollten vielleicht doch lieber noch ein Stück weiter in den Norden... am Gebirge entlang.“, stammelte Karem sich die Haare raufend auf das karge Land starrend und ein anderer Mann schnaubte empört. „Weiter im Norden ist der Pass, den wir immer nehmen, wenn ein Junge seine Prüfung machen muss! Wie es da aussieht, wissen wir!“ Ebenfalls recht karg, aber lebensfreundlicher als der Ort, den sie hier nach langer und beschwerlicher Anreise entdeckt hatten. Moconi sollte diesen Spinner bestrafen. Porit lenkte die Aufmerksamkeit auf etwas anderes. „Denkt ihr, bei den Bergen gibt es anständige Höhlen?“ Er starrte in den Himmel, die verwunderten Blicke weitgehend ignorierend. Wenn er sich mit einer Sache auskannte, mit nur einer einzigen, dann war es mit der Bestimmung des Wetters. Und das wussten die anderen auch. „Ich glaube, unsere Wetterschutze werden das nicht aushalten... diese Wolken verheißen nichts gutes.“ Er schüttelte mit dem Kopf und sein Sohn, der sich auf einem staubigen Stein nieder gelassen und das verletzte Bein ausgestreckt hatte, sah zu ihm auf. „Bist du dir sicher? Niemand hat so gut verarbeitete Wetterschutze wie wir...“ Genau genommen kannte er auch nur seinen eigenen Stamm, aber wenn er bedachte, wie viel Mühe sich die Frauen damit machten, dann war er sich beinahe sicher. Etwas loben konnte er die Guten ja auch einmal... vielleicht erfuhr Calyri ja einmal davon. Er war selbst etwas erstaunt darüber, wie weit er dank dieser Frau gelegentlich dachte... „Ich bin mir ziemlich sicher.“, antwortete sein Vater da, die Nase in den leichten Wind gereckt, „Das wird böse. Ich kann es richtig spüren.“ Karem spürte ein paar skeptische und erboste Blicke auf sich. Er räusperte sich. „Die Berge dort vorn erscheinen mir doch sehr vielversprechend. Ich schlage vor, wir sehen uns dort einmal um, Porit kennt sich damit schließlich wirklich aus.“ Die Gruppe grummelte nur. Ob er Sanan nun auch glaubte? Der kannte sich schließlich auch damit aus, wo das Wild hinzog. Und vor allen Dingen, wo man es nicht suchen brauchte, wo es nur gefährliche Zeitverschwendung war. Ja, gefährlich, das dachte sich Teco auch, als er neben Kili hinter den anderen her torkelte. „Ich fühle mich schon wieder beobachtet!“, gab seine Cousine zu, als sie sich dem Gebirge ein gutes Stück genähert hatten, und er starrte sie empört an. Vor Kojoten hatte er die nächsten Jahre panische Angst, das wusste er. Die junge Frau schüttelte bloß skeptisch den Kopf und sah an den mächtigen Bergen empor. „Nicht von etwas.“, erriet sie seine Gedanken, „Eher von jemandem. Ganz deutlich, ich kann es gar nicht erklären. Spürst du das nicht auch? Ich spüre es ganz deutlich.“ Er horchte etwas in sich hinein und musste ihr Recht geben. Irgendetwas war hier in der Nähe... und es war nicht tierischer Natur. Mit einem Mal musste er an Joru denken. Was wohl mit ihm geschehen war...? Er war der Letzte gewesen, der die Berge betreten hatte... zusammen mit Rhik. Der hier gestorben war. Er erschauderte. Höhlen gab es tatsächlich. Es war mehr ein Glückstreffer Karems gewesen, das wussten alle, aber niemand hielt ihm etwas vor. Sie hoben sich ihre Wut auf, für Moconi, ihren jungen, aber rechtmäßigen Häuptling. Sie würden ihm die brutale Wahrheit über den unfähigen Freund seines Vaters erzählen. Nie wieder würde er sich darum sorgen müssen, dass dieser Mann seinen Stamm gefährdete, doch davon ahnte er nun, weit entfernt, nicht das Geringste. Der Boden unmittelbar vor den Bergen war nur von einer dünnen Staubschicht bedeckt, darunter verbarg sich massiver Stein. Und gerade, als die Gruppe ihre Rückentragen abgestellt hatten, hörten sie etwas, womit sie nicht ansatzweise gerechnet hätte. Schritte. Rennen. Jemand rannte. In der Nähe befand sich ein kleiner Pass, das hatte man aus der Ferne deutlich erkennen können. Es schien so, als würden diese Personen über diese Pass ins Land kommen. Niemand brachte vor Verwunderung über die immer lauter hallenden Geräusche ein Wort heraus. Woher kamen diese Leute? Und was wollten die?! Kili zuckte zusammen, als mit einem Mal hinten dem nächsten Vorsprung auch Stimmen ertönten. Stimmen, die nicht ihre Sprache sprachen. Es gab eine andere Sprache als die Ihre? Weiter darauf eingehen konnte sie nicht, denn wenige Sekunden später sah sie sich von weit schlimmeren Feinden als einem Rudel Kojoten umzingelt... ----------------- Nicht Herz! uû *hust* *zur ENS schiel* Na ja, ich fahr dann morgen weg, sollte aber hier niemand merken... bla... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)