Bound to you von _Acchan_ (ehemals: Relationship - Für immer zusammen) ================================================================================ Kapitel 28: Rendezvous ---------------------- “Nochmal.” Sie stöhnte auf. Warum war er so unerbittlich was das Training anging? Aber sie kannte die Antwort schon und verstand sie, doch das hieß nicht, dass sie allzu begeistert davon war. Resignierend schloss sie mit den Händen erneut die Fingerzeichen, die nötig waren um das Jutsu des Vertrauten Geistes durchzuführen. Das Ergebnis war wie das letzte Mal nicht das, was sie sich wünschte, aber doch schon besser, als ihre Anfangsversuche. Sie musste zugeben, dass sie noch nicht wirklich lange daran waren zu üben, viele andere hatten länger gebraucht um wenigstens das zu schaffen, was sie innerhalb weniger Stunden geschafft hatte. Ermüdend war es trotzdem. Seufzend starrte sie auf das hässliche federlose Vogeljunge vor sich, welches bald darauf wieder verpuffte. Sie wollte schon dazu ansetzen das Jutsu noch einmal auszuprobieren, doch da stand Itachi auf einmal neben ihr und hielt ihre Hände fest. “Du musst dein Chakra besser dosieren. Du setzt zu viel frei. So hast du innerhalb weniger Versuche alles aufgebraucht wenn du so weiter machst. Sieh her.” Sie schaffte es gerade noch ihr Sharingan zu aktivieren, bevor er begann ihr das Jutsu vorzuführen. In einer Rauchwolke erschien eine riesige stattliche Krähe und blickte aus intelligenten Augen auf sie herab. Ja, Itachis vertrauter Geist war eine Krähe. Wenig überraschend, oder? Auf jeden Fall praktisch wenn man damit von Ort zu Ort fliegen konnte wann man wollte. Und zum Kämpfen war sie auch geeignet. Ayame wollte die messerscharfen Krallen und den Schnabel auf jeden Fall nicht abbekommen. “Itachi-sama”, krächzte sie begrüßend. “Shin”, erwiderte er und wandte sich mit abwartenden Blick Ayame zu. Sie nickte, es war wirklich hilfreich wenn man beobachten konnte wie der andere sein Chakra einsetzte um diese Technik auszuführen. Vielleicht würde sie es ja dieses Mal auch schaffen. Oder wenigstens Erfolg zeigen. Entschlossen versuchte sie es erneut und achtete dieses Mal darauf sich etwas zu zügeln und ihr Chakra kontrollierter fließen zu lassen. Nun hatte sie mehr Erfolg. Vor ihr, mit einem lauten Knall, erschien eine zweite Krähe. Sie sah Itachis Vertrautem Geist sehr ähnlich, war aber etwas schmaler und kleiner, mit leicht bläulich schimmernden Flügelspitzen. Ein Lächeln breitete sich auf Ayames Gesicht aus, sie hatte es doch tatsächlich geschafft. Zwar hatte sie ein wenig Hilfe seitens Itachi gebraucht, aber nachdem sie seine Vorgehensweise mit dem Sharingan beobachten konnte, war es sehr schnell gelungen. Die Krähe warf einen kurzen Blick zu ihm und Shin, wandte sich dann aber direkt ihr zu. Die beiden, Vogel und Frau, musterten sich gegenseitig, blieben jedoch beide zunächst still. “Du bist Itachis Schülerin?”, ergriff die Krähe irgendwann das Wort. “Ja, Ayame Uchiha.” “Ich dachte es wäre niemand mehr übrig.” Mit einer ruckartigen Bewegung, die vielen Vögeln zu eigen war, wandte die Krähe ihren Blick zu Itachi und Shin. “Wir sind nur sehr weitläufig verwandt”, erklärte der Uchiha knapp, doch Shin warf krächzend ein: “Sie ist seine Gefährtin.” Ayame hörte Itachi leicht seufzen und verdrehte selbst die Augen. Mit nun mehr Interesse musterte die Krähe sie. “Mein Name ist Ai”, sagte sie und beugte sich zu ihr herunter, “möchtest du einen Vertrag schließen?” Etwas ratlos sah Ayame zu Itachi, der nickte. Ai, die diesen Blickwechsel bemerkt hatte, nickte ruckartig und eine Schriftrolle erschien neben ihr in einer kleinen Rauchwolke. Ayame nahm sie und studierte ihren Inhalt. Bis auf einige Kleinigkeiten an Informationen und einem großen Kreis in der Mitte war sie leer. Sie legte ihre Hand darauf, die seltsamerweise ein wenig in das Papier einsank. Daraufhin leuchtete die Schriftrolle auf und verschwand ins Nirgendwo. “Und jetzt?”, fragte sie und blickte von einem zum nächsten. “Taijutsu-Training, danach könnt ihr beide euch näher kennenlernen.” Sie seufzte, jetzt noch ein Kampf, das war hart. Aber sie beschwerte sich nicht, sondern ging in Kampfstellung, darauf wartend, dass Itachi angriff. Doch von ihm kam eine ganze Zeit nichts, sodass schließlich sie die Initiative ergriff. Sie sprang auf ihn zu, die Faust zum Schlag erhoben, und es überraschte sie nicht, dass er sie mit einer Hand abblockte und gleichzeitig von sich schleudern wollte. Doch das letzte verhinderte sie, indem sie sich wieder abstieß um ihn erneut anzugreifen. Dadurch, dass sie ihren Griff noch nicht gelockert hatte, war er gezwungen seinen Stand zu verändern, damit er weiterhin das Gleichgewicht halten konnte. Das nutztesie und zog ihm ein Bein weg, gleichzeitig mit einem Kunai nach ihm schlagend. Es traf zwar nicht, doch dafür gingen sie beide zu Boden, was von Ayame allerdings berücksichtigt worden war, sodass sie ihn losließ und sich flugs abrollte. Sie stand fast ebenso schnell wieder wie er, was sie stolz lächeln ließ. Vor noch ein paar Wochen hätte sie das nicht gekonnt. Aber ihr blieb keine Verschnaufpause. Itachi war verschwunden und instinktiv wirbelte sie herum, in einem perfekten Roundhouse-Kick. Er fing ihn ab und zog an ihrem Bein, woraufhin sie wieder fiel, doch diese Gelegenheit wollte sie nicht ungenutzt verstreichen lassen. Sie hatte aufgrund ihres Bluterbes schon geahnt, dass dies kommen würde. Im Fallen trat sie mit dem anderen Bein nach ihm. Er wich mit einer spielerischen Eleganz aus, die sie neidisch werden ließ, aber auch mehr anspornte. Sie stützte sich mit den Händen ab und vollführte einen schwungvollen Flickflack von Itachi weg, wodurch sie seinem Griff entkam, musste aber direkt danach einem Angriff seinerseits ausweichen und sofort den nächsten blocken. Er bedrängte sie hart, trieb sie immer weiter in die Defensive, was sie verärgert die Augenbrauen zusammen ziehen ließ. Solange sie nicht zum Zug kam, kämpfte sie auf verlorenem Posten. Eigentlich tat sie das ohnehin schon, gegen ihn konnte sie nicht gewinnen. Sie schaffte es ja wenn überhaupt gerade mal ihm einen kleinen Kratzer beizubringen. Anfangs hatte Itachi sie noch mahnen müssen, sich nicht zurück zu halten, doch das hatte sie sehr schnell auch selber begriffen, denn so ein Training mit ihm konnte durchaus mal schmerzhaft enden, wenn man nicht alles gab. Und ernsthaft verletzen konnte sie ihn sowieso noch nicht. Blitzschnell tauchte sie unter dem nächsten Schlag hinweg und sah aus den Augenwinkeln einzelne Haarsträhnen herunter segeln. “Du sollst mir nicht die Haare schneiden!”, schimpfte sie, kassierte dafür aber nur einen Tritt in die Seite. “Dann binde sie dir zusammen, und jetzt konzentrier dich”, antwortete er, seine Angriffserie nicht einmal durchbrechend. Sie verzog das Gesicht, der Tritt war sehr unsanft gewesen. Aber sie hatte sich schon öfters blaue Flecken zugezogen bei ihrem gemeinsamen Sparring, also würde sie das auch überstehen. “Meint ihr nicht, das reicht für heute?”, meldete sich Ai nun zu Wort. Sie und Shin hatten die ganze Zeit am Rand gestanden und zugesehen. Ayame und Itachi warfen sich einen langen Blick zu, nickten und stellten sich wieder normal hin. Sie waren beide nicht wirklich erschöpft, waren sich aber einig die Übung für heute zu beenden. Stattdessen sprang er auf Shins Rücken und bedeutete ihr es ihm bei Ai gleichzutun. Gehorsam folgte sie seinen Anweisungen, fragte sich aber, was er nun vorhatte. “Wir müssen lernen zusammen zu arbeiten”, beantwortete Ai ihr ihre unausgesprochene Frage und öffnete ihre Flügel. Etwas unsicher beobachtete Ayame wie sie sich zu ihrer vollen Länge entfalteten. Die Krähe hatte durchaus mehrere Meter Flügelspannweite, bei Shin waren es noch mehr. So gut es ging hielt sie sich an Ais glatten Federn fest, komplett ohne Sicherung fliegen schien ihr eine doch eher zweifelhafte Sache. Allerdings hatte dieser Deidara sich auch ohne Hilfsmittel auf seinem Tonvogel halten können, als sie damals gegen ihn gekämpft hatte nur ihrem Team. Zuerst erhob sich Shin in die Lüfte, dann folgte Ai. Es war ein absolut ungewohntes Gefühl zu fliegen, der Boden entfernte sich immer weiter, bis sie schließlich eine beachtliche Höhe erreicht hatten. Erst als sie´gerade zbd ruhig dahinsegelten, wagte Ayame es, ihren Griff etwas zu lockern. Ein Blick zu Itachi ließ ihr fast das Herz stocken: er saß nicht auf Shin, nein, er stand. Beide schienen damit keinerlei Probleme zu haben. “Ist das nicht gefährlich?”, fragte sie Ai, die sofort antwortete: “Wieso, er ist es gewohnt und wenn er jemals fallen sollte, fängt Shin ihn auf. Außerdem, wie willst du im Sitzen kämpfen? Manchmal wird es nötig sein, dass du das kannst.” Ayame schluckte leicht. “Entspann dich erstmal da oben, so kann ich nicht vernünftig fliegen”, wies Ai sie an, doch das war leichter gesagt als getan. “Und du fängst mich auf wenn ich falle?”, fragte sie sicherheitshalber nochmal nach. “Natürlich, es wird dir aber auch leichter fallen, wenn du dich nicht mehr so verkrampfst.” Shin kam näher zu ihnen heran. “Ai hat recht, Ayame. Es ist nicht halb so schwer, wenn du locker bist und mit ihren Bewegungen mitgehst”, sagte Itachi, wobei er schon ziemlich laut sprechen musste um den Wind zu übertönen. Sie nickte leicht, schloss die Augen und machte sich daran ihre Muskeln zu lösen. Das dauerte eine Weile, da sie sich anfangs bei jeder Windböe neu verkrampfte. Schließlich hatte sie es geschafft und sie merkte wirklich, dass es ihr nun leichter fiel die Balance zu halten. “Lass los”, war die nächste Anweisung und langsam nahm sie ihre Hände von Ais Hals. Sie hatte erwartet, dass das eine neue Schwierigkeit darstellen würde, aber so war es nicht. Mit einem Lächeln sah sie zu Itachi herüber, der anerkennend nickte, worauf hin sich beide Krähen in die Kurve legten und eine weite Schleife flogen. Sie lachte befreit, es war wirklich schön, so hoch oben in der Luft. Natürlich war das nicht ganz der Sinn der Sache, doch sie sah das als einen angenehmen Nebeneffekt und genoss es. “Stell dich hin.” Sie sollte was? Sitzen war ja schön und gut, aber stehen? So hoch über dem Boden? Ein Blick zu ihm hinüber zeigte aber, dass er es vollkommen ernst meinte, also schwang sie sich hoch in die Hocke, ihre Hände vorsichtshalber in Reichweite von Ais Federn. Langsam erhob sie sich, verbreiterte ihren Stand, immer bemüht nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie war angespannt, so eine Übung empfand sie als überhaupt nicht angenehm. “Denk daran, was du machst wenn du an Bäumen hochgehst und auf Wasser stehst.” Natürlich, das war doch irgendwie logisch. Damit würde sie einen viel besseren Halt haben. Also leitete sie ihr Chakra in ihre Fußsohlen, dass sie aber auch nicht eher darauf gekommen war! Nun konnte sie sich auch wieder darauf konzentrieren ihre Muskeln zu lockern. Zufrieden ließ sie den Blick schweifen und erkannte in der Ferne Konoha und die Bildnisse der Hokage. Es war wirklich ein erstaunlicher Anblick von hier oben. Aber sie hatte keine Zeit sich dem länger hinzugeben. Itachi und Shin jagten sie und Ai durch eine Flugübung nach der anderen, verfolgten sie und starteten sogar Angriffe, sodass eine Hetzjagd quer über den Himmel entstand, gemischt mit zahllosen Ausweichmanövern. Diese Trainingsstrategie mochte seltsam anmuten, doch sie war außerordentlich effektiv, wenn es darum ging in kürzester Zeit die Flugtechnik sowie ihre Zusammenarbeit zu verbessern. Gegen Abend aber setzten sie zur Landung an, so langsam musste sie zurück nach Konoha. Unten angekommen, sprangen Itachi und sie von ihren Begleitern herunter und entließen sie wieder in ihre Welt. “Das war unglaublich”, sagte Ayame und entlockte ihm damit ein kleines Schmunzeln. Ja, das Fliegen war etwas Außergewöhnliches und wenn man es nicht Zwecks Kampf tat, war es auch eine ausgezeichnete Methode um einfach mal aus dem Alltag herauszukommen. Dessen waren sie sich beide bewusst. “Lass uns jetzt zurück gehen”, meinte sie dann, ergriff seine Hand und zog ihn in Richtung Dorf. Sie waren heute noch etwas weiter in den Wald gegangen als sonst, damit die Vertrauten Geister mit ihrer Größe nicht auffielen. Dementsprechend war ihr Weg auch länger. Wortlos hatten sie sich darauf geeinigt zusammen, und nicht wie sonst getrennt, zu gehen. Mit zwei Schritten hatte Itachi aufgeholt, löste seine Hand aber nicht von ihrer. “Itachi?” “Hn”, das einzige Zeichen seiner Aufmerksamkeit. “Können wir ausgehen?” Es war in diesem Moment nicht nur die Frage danach, ob er Lust hatte, sondern auch, ob es überhaupt im Bereich des Möglichen lag ohne sine Entdeckung zu riskieren. “Ich denke schon. Willst du heute irgendwohin?” Ihr Herz machte einen kleinen Satz. “Vielleicht können wir fürs Erste nur ruhig Essen gehen”, schlug sie vor, hoffnungsvoll zu ihm aufsehend. “Meinetwegen.” Beinahe wäre sie ihm um den Hals gefallen, hielt sich aber zurück. Manchmal merkte man eben, dass sie noch jung war, da fehlte ihr der scheinbar angeborene Ernst der anderen Uchihas. Natürlich war sie auch nicht aufgedreht, aber eben doch aufgeweckter als Sasuke und Itachi. Auf jeden Fall war ihre Laune im Laufe des Tages drastisch gestiegen. Nun aber mussten sie erst einmal Konoha erreichen, am besten noch bevor es dunkel wurde, denn dann patrouillierten mehr Ninjas auf den Mauern als tagsüber und so würde es schwieriger werden ungesehen hinein zu kommen. Es war nicht unmöglich, für Itachi noch nichtmal sonderlich schwer, aber es war besser wenn man unnötige Risiken vermied. Sie schafften es genau vor dem Wechsel der wachen in das Dorf hinein, sodass sie völlig unbehelligt blieben und weiter zum Uchiha-Anwesen gingen. “Ich glaube ich werde gleich noch mal eben kurz zu Sakura müssen bevor wir gehen”, sagte Ayame und zog sich in der Diele die Schuhe aus. “Warum?” “Weil sie mir helfen soll.” Er fragte nicht weiter nach, vielleicht konnte er sich auch schon denken, wobei die Uchiha die Hilfe ihrer Freundin benötigte. Sie eilte in ihre Zimmer und schob die Tür zu bevor er ihr folgen konnte und zerrte eine große Tasche aus der Ecke zwischen Schrank und Wand hervor. Nacheinander landeten mehrere bunte Stoffbahnen, Schleifen, Spangen, Bänder und einiges mehr darin, bis sie schließlich alles zusammen hatte, was sie brauchte. Die Tasche stellte sie in den Flur, dann nahm sie sich noch neue Kleideung aus dem Schrank und ging zum Badezimmer. Von drinnen hörte sie Wasser rauschen und entnahm dem, dass gerade jemand duschte, doch wer genau wusste sie nicht. Sie beschloss Itachi suchen zu gehen, war er irgendwo hier im Haus, zum Beispiel in der Küche oder im Garten, dann befand Sasuke sich im Bad; andernfalls wäre es Itachi. Nacheinander suchte sie alle Räume durch und lugte sogar kurz nach draußen, doch alles war leer. Währenddessen verfluchte sie die Tatsache, dass sowohl Itachi als auch Sasuke ihr Chakra jederzeit perfekt unterdrückten, denn ansonsten hätte sie sich dieses ganze Gesuche sparen können. Anscheinend hatte sie dafür aber gar nicht lange gebraucht, da das Wasser immer noch lief. Lautlos schlüpfte sie durch die Tür in den Raum hinein und machte sich daran, sich zu entkleiden. Vorsichtig, um nicht auszurutschen, stieg sie zu Itachi unter die Dusche. Er schien gerade seine Körperpflege beendet zu haben, wurde aber von Ayame daran gehindert hinauszugehen. Also trat er stattdessen nur einen kleinen Schritt zur Seite, damit sie unter den Wasserstrahl treten und sich waschen konnte. Sie spürte seinen musternden Blick auf ihrem Körper und errötete leicht, was ihm ein amüsiertes Schmunzeln entlockte. Sie selbst hatte es aufgegeben, sich über manche ihrer Reaktionen auf ihn aufzuregen, auch wenn sie diese oft als peinlich empfand. Sie trat näher an ihn heran und küsste ihn innig, wobei sie sich näher an ihn heran schmiegte. Beide keuchten leise auf als ihre Körper sich trafen, doch es wurde nur zu schnell beendet. Itachi löste sich von ihr und schob sie von sich weg, eine stumme Zurückweisung, aber seine eigentliche Reaktion auf die Berührung zeigte sich nur zu deutlich in den tieferen Regionen ab, weshalb Ayame es ihm nicht übel nahm. “Nicht jetzt, wenn wir noch essen gehen wollen, würde es höchstens unangenehm für dich werden”, fügte er noch an, woraufhin sie ein verwirrtes Gesicht machte. “Unangenehm? Inwiefern?” Sein abschätzende Blick traf sie. “Das Sitzen.” Nun begriff sie und der Rotschimmer auf ihren Wangen vertiefte sich. “Oh, okay. Ich muss jetzt sowieso gleich los”, sagte sie peinlich berührt und wandte sich ab. Noch einmal spülte sie sich ab und verließ die Dusche, dicht gefolgt von Itachi. “Ich nehme an du ziehst etwas aufwändigeres an?”, fragte er, während er sich abtrocknete und sich anschließend das Handtuch um die Hüfte band. Sie nickte. In der Tat hatte se vor einen Kimono zu tragen, doch dabei musste Sakura ihr helfen, ihm wollte sie das nicht zumuten, außerdem sollte es eine Überraschung werden was sie tatsächlich trug. Eilig zog sie sich an und trocknete ihre langen Haare, direkt danach schminkte sie sich schon mal dezent und schnappte sich ihre Tasche. Mit einem gerufenen “Bis gleich!” verließ sie das Anwesen und machte sich auf den Weg zu Sakura. Dort angekommen klingelte sie Sturm, unruhig ihr Gewicht von einem Bein aufs andere verlagernd. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete ihre Freundin endlich die Tür und warf einen erstaunten Blick auf ihre Erscheinung und die große Tasche. “Sakura, du musste mir helfen”, bat sie die Haruno eindringlich, die sie wortlos hereinzog. Erst im Flur sprach sie wieder: “Was ist denn los? Ist irgendwas mit - ihm?” Verwirrt starrte Ayame Sakura an. “Was soll denn da-? Ach du hast gedacht wir hätten uns gestritten oder so und ich würde deswegen zu dir kommen?” Sie konnte nicht anders, sie lachte. “Naja, du hast gerade echt verzweifelt gewirkt”, versuchte Sakura zu erklären, doch Ayame schüttelte den Kopf. “Nein, du musst mir hierbei helfen.” Sie öffnete die Tasche und zeigte der Haruno den Inhalt. Die grinste nun verstehend. “Achso, sag das doch gleich.” Sie packte Ayame am Handgelenk und zog sie am Wohnzimmer und der Küche vorbei zur Treppe, dort hinauf, bis in ihr Zimmer. Kurzerhand scheuchte sie Naruto, Sasuke und Sai aus dem Raum, die überhaupt nicht wussten wie ihnen geschah, und befahl Ayame sich auszuziehen. Währenddessen packte sie die Tasche aus und breitete die einzelnen Stofflage auf dem Bett aus. Davon wählte sie eine aus, rief Ayame zu sich und legte es vorschriftsgemäß an. Sie hatte ein zartes Taubengrau und war ansonsten schlicht. Doch da öffnete sich die Tür wieder und Naruto steckte den Kopf in das Zimmer. “Was macht ihr denn hier?”, fragte er fast schon nörgelnd. “Naruto…raus!”, fauchte Sakura, wurde aber von Ayame unterbrochen. “Lass sie ruhig herein, sie gucken mir schon nichts weg.” Zweifelnd sah Sakura zu ihr, nickte Naruto dann aber zu und er betrat den Raum, gefolgt von den anderen beiden Jungs. “Also, was tut ihr da?, kam erneut die Frage. “Sakura hilft mir beim Fertigmachen.” “Wofür?”, fragte nun Sasuke und musterte sie. “Ich gehe essen.” Sie wollte keine weiteren Details preisgeben, dieser Abend sollte nur ihr und Itachi gehören, da wollte sie keine ungebetenen Zuschauer haben. Sakura seufzte und drehte Ayame zum Spiegel, holte die nächste Stofflage und machte sich daran, ihre Freundin damit einzukleiden. Einen Kimono anzuziehen dauert im Allgemeinen sehr lange, teilweise bis zu zwei Stunden, und so ähnlich war es auch jetzt. Die beiden jungen Frauen waren zwar nur eine Stunde beschäftigt, doch es reichte, dass die Jungs langsam ungeduldig wurden. Sie schauten die ganze Zeit zu und es war ihnen anzumerken, dass sie nicht begriffen, warum Mädchen und Frauen sich so lange für einen einzigen Abend abmühten, nur um hübsch auszusehen. Besonders das Binden des Obis kostete viele Minuten und vor allem Nerven. Und damit waren sie noch nicht fertig. Die Haare mussten noch gemacht werden, wieder eine ziemlich langwierige Prozedur, die Ayame von Zeit zu Zeit einige Schmerzlaute entlockte. Doch es lohnte sich. Am Ende trug sie einen malvenfarbenen Kimono mit Verziehrungen in anderen Lilatönen und Taubengrau. Ihre Haare waren hochgesteckt, entbehrten aber jeglichen Schmucks, denn sie wollte schön sein, nicht kitschig. Für ein Abendessen wäre alles weitere auch zu dick aufgetragen gewesen. “Danke Sakura, ohne dich hätte ich echt ein Problem gehabt”, sagte sie und umarmte ihre Freundin. “Hab ich gern gemacht, aber sag mal, hast du heute sonst noch was vor?” Sakura grinste, sodass Ayame rot anlief. “Also…mal sehen, vielleicht”, antwortete sie und vermied es tunlichst zu Sasuke, Sai oder Naruto herüber zu sehen. “Dann viel Spaß dabei.” Verlegen sah Ayame zur Seite, was Sakura kichern ließ. Doch dann packte sie Ayame an den Schultern und schob sie hinaus, weshalb Ayame nur noch den anderen zum Abschied winken konnte. “Sakura, das ist peinlich”, murmelte sie, doch diese sagte nur: “Ich weiß, aber jetzt musste du los, er wartet schon lange genug auf dich.” Ayame seufte ergeben und nickte. “Gut, ich bin schon weg. Danke noch mal.” Mit diesen Worten trat sie nach draußen auf die Straße und ging zurück zum Anwesen. Zum Glück musste sie nicht allzu weit laufen, da Itachi schon am Eingang zum Uchiha-Viertel stand und wartete. Er trug einen schwarzen Yukata und hatte sich soweit verändert, dass seine Züge weniger markant waren und seine Haare kurz. Trotzdem sah er sich selbst nur noch bedingt ähnlich und Ayame wurde nur auf ihn aufmerksam, weil er auf sie zuging und einen Arm um sie legte. Er sah nicht schlecht aus und sie freute sich schon darauf ihn nachher zuhause ohne das Jutsu zu sehen. “Woher wusstest du, dass ich jetzt fertig bin? Oder wartest du schon lange?”, fragte sie und sah zu ihm auf. “Ich habe eine Krähe vor die Haustür gesetzt. Sie hat mir bescheid gegeben, als du hinaus gegangen bist.” Also war er auch gerade eben erst gekommen. “Hat es sich wenigstens gelohnt?” Sein Blick war Antwort genug auf diese Frage und ließ sie lächeln. Zusammen gingen sie los um ein passendes Restaurant zu suchen, zumindest hatte Ayame das vor, doch Itachi schien schon genau zu wissen, wohin er wollte und führte sie zielstrebig durch die Straßen. Am Ende betraten sie ein kleines, aber anscheinend nobles Restaurant, für das ihre Kleidung angemessen war. Man führte sie zu einem Tisch für zwei am Rand des Raumes, wofür Ayame dankbar war, denn sie wollte nicht mitten unter all den anderen Leuten sitzen, wo jeder sie und Itachi sehen konnte. Sie kniete sich vor den niedrigen Tisch und war nun zum ersten Mal dafür dankbar, dass ihre mittlerweile verstorbene Ziehmutter Megumi sie gezwungen hatte, die feinen traditionellen Benimmregeln einer Frau zu lernen. Damals hatte sie den Lektionen eher unwillig gelauscht, doch nun halfen sie ihr, sich an diese Umgebung anzupassen. Mit einem Kimono bewegte man sich völlig anders als normalerweise und hätte sie auch das nicht vorher gelernt, hätte sie nun wohl Schwierigkeiten gehabt. Nach einer kleinen Absprache untereinander bestellte Itachi das Essen und ließ die ersten Getränke kommen. Mit einem kritischen Blick auf Ayame hatte er für sie beide ein Schälchen Sake beordert und beobachtete nun belustigt, wie sie skeptisch daran roch und dann probierte. Sie hatte so was noch nie getrunken und es brannte in ihrer Kehle, sodass sie ein Husten unterdrücken musste. “Du gewöhnst dich daran, es ist nur am Anfang so scharf”, sagte Itachi mit einem Schmunzeln auf den Lippen. “Das hoffe ich doch mal, sonst werde ich es nie wieder trinken. Ich weiß gar nicht wie Tsunade-sama das alles so flaschenweise wegkippen kann.” “Ich habe gehört, dass sie das gerne tut, nicht gerade das Beste in ihrer Stellung.” Ayame winkte ab. “Sie macht ihren Job gut, das ist alles was zählt.” Itachi hob eine Augenbraue, widersprach ihr aber nicht weiter. Dazu hätte er auch gar keine Gelegenheit gehabt, da der Kellner an sie heran trat und die einzelnen Gerichte vor sie auf den Tisch stellte. “Itadakimasu”, murmelte sie, griff nach den Stäbchen und fing an zu essen. Zwischendurch trank sie immer wieder einen Schluck Sake und es stellte sich heraus, dass Itachi Recht gehabt hatte: mittlerweile spürte sie das Brennen nicht mehr, sodass das Schälchen bald leer war und die Wirkung des Alkohols sich langsam bemerkbar machte. Zuerst merkte sie davon nichts, erst als sie das Essen beendeten und aufstanden, trat leichter Schwindel auf. Das legte sich nach ein paar Sekunden, in denen Itachi den Tisch umrundete und einen Arm um sie legte, damit sie Halt fand. “Das ist peinlich”, murmelte sie mit roten Wangen. Ein forschender Blick zu ihm machte ihr deutlich, dass er, ohne zu schwanken oder auch nur ansatzweise unsicher zu sein, gerade stand. “Dir macht der Sake gar nichts aus.” Himmel, sie musste wirklich gut angetrunken sein, wenn sie sich darüber aufregte. Sie zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme. “Ich trinke nicht zum ersten Mal, so wie du”, entgegnete er mit einem Schmunzeln und dirigierte sie aus dem Restaurant. Da sie so unsicher auf den Beinen war, blieb ihr also nichts anderes übrig, als sich an ihm festzuhalten. Sie beschloss, das Thema auf sich beruhen zu lassen und stattdessen ein anderes anzufangen. “Gehen wir noch irgendwohin, oder direkt nach Hause?”, fragte sie ihn. Er musterte sie nachdenklich. “Wir gehen zurück. Der Weg für sich ist schon lang genug.” Sie nickte und richtete ihren Blick auf die Straße, vielleicht war das wirklich die beste Entscheidung. Der Abend war bisher wunderschön gewesen und sie konnten ihn auch im Anwesen angemessen ausklingen lassen. Plötzlich blieb Itachi stehen, leicht angespannt, und sah sich um. Ayame, die dadurch ebenfalls aufmerksam geworden war, konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Wurden sie beobachtet? War es er? In dem Moment spürte sie, wie sich jemand entfernte, zu schnell für sie, als dass sie die Person hätte erkennen können. Langsam setzten sie ihren Weg fort. “Weißt du wer das war?”, fragte sie leise und sah zu ihm auf. “Sasuke.” “Er traut uns immer noch nicht”, stellte sie fest. Itachi schüttelte den Kopf. “Wahrscheinlich nie.” Den Rest des Weges brachten sie schweigend hinter sich. Ayame für ihren Teil war wieder leicht an Madara erinnert worden, was ihr jegliche Lust auf ein Gespräch genommen hatte. Was in Itachi vorging, wusste sie nicht genau, aber er war sowieso sehr schweigsam, sodass sie sich nicht wunderte. Zuhause angekommen sahen sie, dass Sasuke wohl nicht direkt nach Hause gekommen war, denn alles war dunkel und verlassen. Sie ließen die Schuhe im Vorraum stehen und gingen gleich sofort in Ayames Zimmer. Dort ließ sie sich zuerst auf dem Bett nieder und seufzte. Nun musste sie noch aus dem Kimono herauskommen, was zwar wesentlich schneller ging als das Anziehen, dennoch dauerte es lange genug. Lustlos sah sie an sich herunter und strich über den schönen seidenen Stoff. “Hilft du mir beim Ausziehen?”, fragte sie Itachi, erhob sich wieder und blickte ihn erwartungsvoll an. Anstatt zu antworten zog er sie zu sich, drehte sie um und griff nach dem Obi um ihn loszubinden. Sie schob den Gedanken, dass er damit wohl schon Erfahrung hatte, beiseite und konzentrierte sich einzig und allein auf die geschickten Bewegungen seiner Hände. Ordentlich legte er den Obi über den Schreibtischstuhl und fuhr fort sie zu entkleiden. Theoretisch war das zwar nicht mehr nötig, doch Ayame dachte gar nicht daran sich zu beschweren. Bevor jedoch das letzte Untergewand auf dem Boden landete, stoppte sie ihn und griff nach dem schwarzen Yukata. Ohne ihren Blick auch nur einmal von ihm zu wenden, schon sie ihn von seinen Schultern, nachdem sie ihn geöffnet hatte. Es brauchte zwischen ihnen nicht viele Worte, das brauchte es in solchen Momenten nie. Ihre Berührungen und der Ausdruck in den Augen des jeweils anderen, zeigten ihnen deutlich genug was sie wollten und fühlten. Denn dann war Itachi wie ein offenes Buch für Ayame. Andersherum hatte er zu keiner Zeit Probleme in ihr zu lesen. Ihre Lippen trafen sich zu einem forschenden Kuss, wie zur Bestätigung, der bald drängender wurde, sodass sie sich näher an ihn schmiegte. Sie ließ es zu, dass er sie vollends entkleidete und schlang die Arme um seinen Nacken. Sie spürte wie er nach und nach alle Haarnadeln und -spangen aus ihrer Frisur entfernte und wenig später fielen sie ihr lang und schwer über den Rücken. Ungeduldig löste sie den Kuss und streifte seine restliche Kleidung ab, ehe sie mit den Händen von seinen Schultern über seine Brust bis zu seinem Bauch strich. Sie keuchte erschrocken auf, als sie unvermittelt seine Berührung an ihrer Mitte spürte, doch er erstickte es in einem erneuten Kuss. Dies war der Moment, in dem sich eine dunkle Gestalt, mit gemischten Gefühlen, vor dem Fenster unbemerkt von ihnen in die Dunkelheit des Gartens zurückzog. Sie hatte genug gesehen und musste sich erst einmal darüber klar werden, was sie davon dachte und nun zu tun gedachte. Die beiden im Zimmer indes waren viel zu sehr miteinander beschäftigt, als dass sie von der Gestalt Notiz genommen hätten. Itachi, der schon längst wieder sein wahres Aussehen angenommen hatte, brachte Ayame immer näher an den Rand ihrer Selbstbeherrschung, ließ jedoch nicht zu, dass sie gänzlich ihren Höhepunkt erreichte. Sie bemühte sich, leise zu sein, doch es gelang ihr nicht gänzlich, dabei hatten sie noch nicht einmal richtig begonnen. Ohne, dass sie es wirklich realisierte, hatte er sie bis an die Wand gedrängt, sodass sie überrascht aufkeuchte, als sie diese in ihrem Rücken spürte. Hier ließ er von ihr ab und hob sie stattdessen hoch, was zur Folge hatte, dass sie die Beine um ihn schlang und sich an seinen Schultern festhielt. “Itachi”, hauchte sie, was sich in ein langgezogenes Stöhnen wandelte, als er mühsam beherrscht langsam in sie eindrang. Beinahe hätte sie über die lange Zeit, in der sie getrennt gewesen waren, vergessen, wie gut es sich anfühlte. Sowohl er, als auch sie verloren während der nächsten Minuten jegliche Zurückhaltung, zu stark brannte die Leidenschaft in ihnen. Gegenseitig steigerten sie ihre Lust immer weiter, bis sie schließlich nicht mehr konnten und erschöpft ins Bett sanken. Vollkommen zufrieden schmiegte Ayame sich an seinen, immer noch erhitzten, Körper und schloss die Augen. Es war nicht nötig jetzt noch irgendwas zu sagen; es würde die einträchtige Atmosphäre, die zwischen ihnen herrschte nur zerstören. Itachi breitete die Decke über ihnen aus, die Mühe, sich Schlafsachen anzuziehen, machten sie sich nicht, und beide schlossen die Augen um wenig später in den Schlaf abzudriften. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)