Bound to you von _Acchan_ (ehemals: Relationship - Für immer zusammen) ================================================================================ Kapitel 20: Wahrheit -------------------- Es war dunkel und feucht, an den Wänden hingen alle paar Meter Fackeln, die den Gang aber kaum ausreichend erhellen konnten. Überall zweigten Türen ab, doch hinter keiner konnten sie Narutos Chakra fühlen. Schließlich kamen sie an einer großen Doppeltür an, die ganz am Ende des Ganges war. Dort konnten sie Naruto zwar auch nicht fühlen, doch es ging eine seltsame Aura von dem Raum aus. Ayame und Sakura warfen sich einen Blick zu und nickten. Vorsichtig öffneten sie die Tür und schlüpften hindurch. Als sich ihre Augen an die noch tiefere Dunkelheit gewöhnt hatten, rissen beide die Seelenspiegel auf. Vor ihnen erhob sich ein riesiges Steingebilde, das auf eine groteske Weise wie ein Mensch aussah. Es hatte mehrere Augen und aus dem Boden vor ihm ragten zwei gigantische Hände. Ayame durchführ bei diesem Anblick ein Schaudern. “Was für ein Chakra. Spürst du das? Es fühlt sich an wie- “, Sakura stoppte und ihre Augen weiteten sich noch mehr. “Bijuus! Sakura, das passiert mit ihnen. Akatsuki versiegelt sie in diesem Ding hier“, sprach Ayame ihrer beider Vermutung aus. Die beiden Mädchen starrten sich einen Moment an, dann drehten sie sich um und fingen an, nach Guy oder Kakashi zu suchen. Diese Entdeckung war äußerst wichtig und sie mussten sie sofort ihren Teamleitern mitteilen. Das Chakra des Kyuubi war noch nicht dabei gewesen, das hatten sie gespürt, also musste Naruto hier noch irgendwo sein. Sie blieben kurz stehen, als sie wieder in der Einganshalle waren, doch natürlich hatten ihre Teamkameraden ihr Chakra unterdrückt, um nicht aufzufallen und so konnten Sakura und Ayame sie auch nicht auf diese Weise finden. Dann hieß es also: auf altmodische Art suchen. Plötzlich wünschte die Uchiha sich, sie hätten so lange gewartet, bis Kakashi gegangen war, denn nun wussten sie nicht, welchen Weg er gewählt hatte. Auf gut Glück nahmen sie einfach eine Abzweigung und rannten los. Immer neue Abzweigungen taten sich vor ihnen auf, sodass sich ihre Chance, dass sie die Richtige nahmen und jemanden aus ihrem Team fanden, zunehmend geringer wurden. Die meisten Gänge hatten kaum Türen und in Ayame keimte der Verdacht, dass das alles Absicht war, um Angreifer zu verwirren, die es doch einmal in die Basis geschafft hatten. Auf jeden Fall war die Taktik sehr wirkungsvoll und schon bald wusste sie nicht einmal mehr, aus welcher Richtung sie gekommen waren. Plötzlich stieß Sakura, welche vor ihr lief, einen erschrockenen Schrei aus, den sie zu der Haruno eilen ließ. Als sie um die Ecke bog, blieb sie wie angewurzelt stehen. Vor Sakura standen Tobi und Zetsu. Mit einem Sprung katapultierte sie sich neben Ayame, von den Akatsuki weg. Mit einem Fluchen suchte sie den Blick ihrer Freundin. Sie wussten beide, dass das, was sie herausgefunden hatten dringend Kakashi oder Guy erzählt werden musste, doch dafür mussten sie sich trennen. Ayame nickte grimmig. “Geh schon! Such Sensei Kakashi!”, forderte sie Sakura auf, die sie besorgt ansah, dann jedoch ihrer Anweisung folgte. Als die beiden Nuke-Nins sie daran hindern wollten, stellte sich ihnen jedoch Ayame in den Weg. Sie nahm den Kampf auf und konnte nur hoffen, dass Sakura Erfolg hatte. Die anderen mussten das dringend erfahren. Zu ihrer Verwunderung verschwand Zetsu aber ebenfalls, indem er im Boden versank. Tobi fing daraufhin an nervös herumzuzappeln und murmelte: “Oh nein, jetzt ist Tobi ganz alleine. Was soll er denn jetzt machen?” Ayame runzelte die Stirn, zögerte jedoch nicht und griff an. Das Sharingan hatte sie zum Glück noch rechtzeitig desaktivieren können, sobald sie realisiert hatte, dass sie Akatsuki gegenüber standen, sodass ihre Reaktionen wie schon im Kampf gegen Deidara etwas langsamer waren. Sie machte nicht den Fehler Tobi zu unterschätzen, nur weil er sich wie ein Kleinkind benahm. Er wäre bestimmt kein Mitglied von Akatsuki, wenn seine Fähigkeiten nicht außergewöhnlich waren. Und sie hatte sich nicht getäuscht. Er hörte sofort auf zu jammern und parierte ihren Angriff. Es folgte ein rascher Schlagabtausch, bei dem die Uchiha sich wunderte, dass er zwischendurch noch die Zeit hatte herumzuzappeln. Er war wirklich schnell, auch wenn er dadurch immer wertvolle Sekunden verlor. “Tobi, was machst du da, un?”, tönte es plötzlich von rechts. Ayame wandte den Kopf und erblickte Deidara. Auch er musterte sie und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. “Dich kenn ich doch. Hast du dich schon wieder erholt, un?” Das Amüsement, welches seine Worte aufwiesen, schürte den Zorn in Ayame, weshalb sie auf eine Antwort verzichtete und gleich auf ihn zusprang. Eine explodierende Bombe hinderte sie daran, ihn zu erreichen. Sie landete wieder auf den Füßen und wich so weit zurück, dass sie beide Akatsuki im Auge behalten konnte. Diese folgten ihr nach, sodass sie rückwärts in einen der vielen Gänge gehen musste. Während sie noch fieberhaft nach einer Lösung für ihr Problem suchte, immerhin stand sie hier zwei Nuke-Nin gegenüber, spürte sie, wie die Wände zu ihren Seiten plötzlich aufhörten und sie in eine riesige Halle kamen. Sie warf schnell einen Blick über die Schulter, doch außer ihnen war niemand hier. Ayame wusste nicht, ob sie den größeren Raum als Vor- oder Nachteil ansehen sollte, denn so konnte sie zwar besser ausweichen, doch Deidara hatte ebenfalls mehr Platz für seine Bomben. Musste er sich vorher noch zurücknehmen, damit er sich selbst und seinen Partner nicht verletzte, so konnte er jetzt mit viel mehr Einsatz kämpfen. Verbissen wich sie Deidaras Angriffen aus, manchmal nur knapp, doch kam nie nah genug an ihn heran, um ihn zu treffen. Wie schon das letzte Mal verfluchte sie den Umstand, das Sharingan nicht nutzen zu können, denn trotz allem, was Itachi ihr angetan hatte, glaubte sie ihm in dieser Sache dennoch. Sie wollte nicht den Rest ihres Lebens wegen ihrem Bluterbe gejagt werden. Wenn sie überhaupt lange genug lebte, dass so etwas passieren konnte. Im Gegensatz zum letzten Kampf mischte sich dieses Mal auch Tobi ein, sodass Ayame schon bald nicht mehr mitkam. Sie konnte immer nur Deidaras Bomben ausweichen, sah dann aber nicht mehr Tobis Angriffe kommen, weshalb ihren Körper schon mehrere Blessuren zierten. Als sie gerade wieder einmal wegen einer Bombe zu Seite gesprungen war und kurz darauf von dem Maskenträger einen Schlag abbekommen hatte, dachte sie: `Wenn das so weiter geht, brauche ich mir wegen diesem Madara bald wirklich keine Sirgen mehr zu machen.´ Auf einmal passierten mehrere Sachen gleichzeitig: Deidara flog auf sie zu, die Hände tief in den Taschen vergraben, wo er mit Sicherheit neue Bomben herstellte, Tobi kam von der anderen Seite und formte Fingerzeichen, in denen Ayame ein Katon-Jutsu erkennen konnte, und jemand betrat die Halle. Ihr Blick wurde automatisch von der Person angezogen, die dort gerade gekommen war. Itachi. Einen Moment trafen sich ihre Blicke, doch dann wurde Ayame sich wieder ihrer Situation bewusst. Sie würde es nicht schaffen lebend wieder da raus zu kommen, wenn sie nicht das Sharingan benutzte. Itachi schien das auch so zu sehen und er wusste auch, dass sie nicht vorhatte zu sterben. Er trat noch einen Schritt nach vorne, als wolle er einschreiten, doch er hielt sich noch im letzten Moment zurück. Träumte sie das nur, oder huschte für einen kurzen Augenblick Entsetzen über seine Gesichtszüge? Entschlossen aktivierte sie ihr Sharingan und schaffte es so gerade noch rechtzeitig zu erkennen, wohin der Angriff gehen würde und sie ausweichen konnte. Doch sie machte auch danach nicht Halt. Wut und Enttäuschung wallte erneut in ihr auf, als sie Itachi sah. Er hätte sie gerade einfach sterben lassen! Den Schock, den sie eben bei ihm gesehen hatte, tat sie als Einbildung ab. Sie nutzte die Wucht ihres Ausweichmanövers um ihn anzugreifen und gegen die Felswand zu drücken. Seltsamerweise ließ er es geschehen, doch als sie mit einem Kunai nach ihm schlagen wollte, blockte er sie ab und schleuderte sie zur Seite. Ayame merkte, dass keinerlei Wucht dahinter steckte, was sie kurz innehalten ließ. Das war alles, was er brauchte, um nachzurücken und sie gegen die Wand zu befördern. “Verräter!”, zischte Ayame ihm zu, als sie begriff, dass jegliche Gegenwehr nichts brachte. Itachi schloss einmal kurz die Augen, bevor er, sie völlig ignorierend, forderte: “Deaktiviere dein Sharingan! Willst du, das er sieht wer du bist?” Sie wollte ihn anschreien, ihm alles entgegen schleudern, doch eine Stimme unterbrach sie: “Was mischt du dich ein, Itachi? Die gehört mir, un.” Deidara nahm es offenbar nicht so gut auf, dass er Ayame nun nicht mehr in die Luft jagen konnte. In diesem Moment erschien Zetsu im Gang und seine helle Seite sagte: “Eine Gruppe von Jonin versucht den Kyuubi zu befreien. Leader-sama sagt, ihr sollt alle in den Versammlungsraum kommen.” Sein Blick wanderte zu Itachi und dieses Mal sprach seine schwarze Seite. “Dein Bruder ist auch da.” Murrend folgte Deidara Zetsu aus der Halle, die anderen jedoch blieben. “Soso, eine Uchiha also. Noch jemand, den du nicht töten konntest, Itachi? Aber nein, sie gehört nicht zu dem Clan aus Konoha. Wo hast du sie gefunden?”, ertönte eine dunkle Stimme. Ayame brauchte eine Weile, bis sie sie Tobi zuordnen konnte. Bis eben noch hatte dieser schließlich noch in einem höheren und kindlicheren Tonfall gesprochen. “Das geht dich nicht an, Madara”, antwortete der Angesprochene mit einer Kälte, die die junge Frau erschaudern ließ. Noch immer ließ er sie nicht los, doch er machte auch keine Anstalten noch etwas anderes zu tun. Langsamen Schrittes kam Madara auf die Beiden zu und sie konnte durch das Sichtloch der Maske das rote Glühen des Sharingans erkennen. Ihre Augen weiteten sich, sie hatte immer gedacht, es gäbe außer Sasuke, Itachi und ihr keine Uchihas. Der fremde Mann machte ihr Angst, sein Sharingan wies fremdartige Muster auf, anders noch als Itachis Mangekyo und das Chakra, das er ausstrahlte, erschien ihr abgrundtief böse. Automatisch klammerte sie sich in Itachis Mantel fest. In diesem Augenblick hatte sie all ihre Vorsätze ihm gegenüber vergessen; dass er Naruto entführt hatte. Madara betrachtete das Ganze mit offensichtlichen Vergnügen und sein dunkles Lachen erfüllte die Halle. “Anscheinend kennt ihr euch schon etwas näher. Ich hätte nie gedacht, dass du dir mal eine Freundin suchst. Und dann auch noch eine Jonin aus Konoha”, sagte er, immer noch amüsiert. Das weckte Ayame auf. Sie löste ihre verkrampften Hände von Itachis Mantel und wich von ihm zurück. “Ich bin nicht seine Freundin, verdammt!”, widersprach sie kratzbürstig, was Madara erneut ein leises Lachen entlockte. “Natürlich nicht”, erwiderte er mit einer wegwerfenden Handbewegung, die ihren Einwand einfach so wegwischte. “Solltest du nicht zu Pein gehen und ihm helfen die Konohanins von dem Kyuubi fernzuhalten?”, warf nun Itachi ein. Es war offensichtlich, dass er den anderen Mann nicht mochte und ihn loswerden wollte. Der zuckte nur mit den Schultern, sagte aber: “Vielleicht sollte ich gehen. Ich kann mich später noch um sie kümmern, jetzt ist es erst mal wichtiger den Jinchuriki hier zu halten.” Nach diese unverhüllten Drohung drehte er sich um und ging aus der Halle. Sie hörten noch, wie er, wieder mit Tobis kindlicher Stimme, rief: “Warte, Deidara-senpai! Tobi will auch mit.” Ayame blickte ihm noch einen Moment verblüfft hinterher, dann wandte sie sich Itachi zu, der sie mit einem unleserlichen Blick betrachtete. Energisch riss sie sich von ihm los und funkelte ihn wütend an. “Fass mich nicht an! Du hast mich nur benutzt um an Naruto heranzukommen und wahrscheinlich war alles andere auch eine Lüge, oder?”, schrie sie. Sie suchte nach weiteren Worten, aber ihr fielen keine ein. “Ich dachte, du wärst anders als alle sagen”, flüsterte sie noch und wandte sich ab. Sie wollte ihm nicht die Tränen zeigen, die ihr unvermittelt in die Augen schossen. “Das hat nichts mit dir zu tun”, hörte sie Itachi sagen, “es war lediglich ein Auftrag, ihn zu fangen. Und ich bin letztens auch nur zu dir gekommen, weil ich es so wollte. Glaubst du, ich hätte dich vor Madara gewarnt, wenn du mir unwichtig wärst?” Ayame schwieg, sie war vielleicht naiv, doch sie würde sich nicht so einfach überzeugen lassen. Er trat von hinten an sie heran und legte die Hände auf ihre Schultern. “Du willst einen Beweis, nicht wahr?” Sie nickte nur, da sie ihrer Stimme nicht so weit traute, dass sie sie nicht verraten würde. Doch das war unnötig, denn er drehte sie zu sich um und trocknete die Tränenspuren auf ihren Wangen. “Im Moment kann ich dir keinen geben, aber ich werde es noch tun. So lange musste du mir vertrauen. Zuerst müssen wir aber überlegen, wie wir Madara von dir fernhalten können.” Ayame nickte, es blieb ihr wohl nichts anderes übrig. “Wer ist er eigentlich?”, fragte sie um sich auf da Wesentliche zu konzentrieren. “Warst du schon mal im Tal des Endes? Dort steht seine Statue neben der des ersten Hokage. Er ist unser Clangründer und er hat einst den Kyuubi auf Konoha losgelassen.” “Aber dann müsste er doch schon längst tot sein.” “Er hat eine Möglichkeit gefunden zu überleben, es ist ähnlich wie Orochimarus Methode, nur viel besser”, erklärte er ihr, während er sie an der Hand packte und in einen Gang zog. “Wohin gehen wir? Was hast du vor?”, fragte sie. “Wir gehen zu den anderen. Man macht sich mit Sicherheit schon Sorgen um dich und Pein erwartet, dass ich dich in den Versammlungsraum bringe.” “Aber woher weiß er, dass ich bei dir bin? Er hat uns doch gar nicht gesehen.” Unverständnis zeichnete sich auf Ayames Gesicht ab. Itachi warf ihr über die Schulter einen kurzen Blick zu und antwortete: “Du vergisst, dass die anderen eben dabei waren. Sie werden ihm gesagt haben, dass ich dich gefangen habe.” “Ach ja”, murmelte sie beschämt, ehe ihr eine neue Frage einfiel: “Wer ist Pein?” “Der Anführer von Akatsuki. Zumindest offiziell; ich habe den Veracht, dass in Wirklichkeit Madara dahinter steckt.” Sie riss leicht die Augen auf und hatte schon die nächste Frage auf der Zunge, doch er unterbrach sie: “Ganz Akatsuki geht davon aus, dass ich dich besiegt und gefangen genommen habe, also werden wir auch so tun.” Er blieb abrupt stehen, sodass sie fast in ihn hereingelaufen wäre und drehte sich zu ihr herum. Er zog ein mit Chakra verstärktes Seil aus der Tasche und fesselte ihr die Hände, dann schenkte er ihr einen entschuldigenden Blick und warf sie sich über die Schulter. Ayame wollte protestieren, sah jedoch die Wichtigkeit davon ein, dass alle glaubten, sie sei wirklich seine Gefangene. Itachi bog um die Ecke und trat in einen weiteren großen Raum, in dem mehrere zertrümmerte Stühle und ein riesiger, ebenfalls zerstörter Tisch standen. Zwischen diesen kämpften die Akatsuki und auch alle Konohanins. Bei Itachis Eintreten hörten alle auf zu kämpfen und sahen zu ihnen herüber. Itachi setzte Ayame ab und stellte sie neben sich. Sie versuchte sich loszureißen und wehrte sich gegen seinen Griff, doch er gab nicht nach. “Lass sie los!”, forderte auf einmal eine vertraute Stimme, die Ayame aufblicken ließ. Naruto stand unter den Konohanins und ballte die Fäuste. Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte sie, offenbar hatten die anderen es geschafft ihn zu befreien, jetzt mussten sie nur noch hier weg kommen. “Nun, das kommt uns gelegen”, sagte nun ein orangehaariger Akatsuki mit vielen Piercings im Gesicht und überging Narutos Ausruf damit völlig, “Itachi, bring das Mädchen her!” Während der Angesprochene dem Befehl folgte, ließ Ayame ihren Blick über ihre Freunde schweifen und entdeckte Sasuke, der seinen Bruder zornig beobachtete. Sakura, die neben ihm stand, war der Schock ins Gesicht geschrieben, was Ayame fast ein schlechtes Gewissen machte, doch sie konnte jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Der Mann mit den vielen Piercings, Ayame war fest davon überzeugt, dass er Pein war, griff nach ihr, sodass sie zurückschreckte und automatisch ihr Sharingan aktivierte. Pein hielt inne und sagte: “Interessant, du hast offensichtlich noch eine Verwandte, Itachi. Ist sie deine Cousine oder vielleicht sogar deine Schwester?” “Weder noch, unsere Verwandtschaft ist so weitläufig, dass nur noch das Sharingan uns beide als Angehörige des gleichen Clans bezeichnet, Pein-sama”, antwortete er und sein Griff um ihre Handgelenke verstärkte sich. “Nun, es ist schade, aber offenbar geht es nicht anders. Wir machen einen Tausch: das Mädchen gegen den Kyuubi”, forderte Pein von den Konohanins. “Nein, tut das nicht!”, rief Ayame, sie wollte nicht, dass die ganze Aktion umsonst gewesen war und natürlich auch nicht, dass Naruto starb. Zur Überraschung aller trat Sasuke vor und stellte sich vor den Chaosninja. “Ihr bekommt ihn nicht”, sagte er, ehe er lossprang und seinen Satz vollendete, “und sie auch nicht.” Ayame merkte sofort, dass Itachi kaum einen Versuch unternahm, um ihn aufzuhalten, als dieser seinen großen Bruder wegstieß, sich die junge Frau schnappte und sie zurück zur Gruppe holte. Kakashi hatte unterdessen Pein angegriffen, damit dieser nicht eingriff. Der Leader hatte ihn zwar ohne große Mühe von sich ferngehalten, doch da war es schon zu spät. Sofort formierten sich alle Konohanins um Sasuke, Ayame und Naruto herum und Guy übernahm die Führung nach draußen, Neji bildete mit Kakashi das Schlusslicht. Immer wieder mussten sie sich der Angriffe der Nuke-Nins erwehren, bis Pein schließlich das Zeichen gab, sich zurückzuziehen. Ayame konnte den Grund dafür nicht erkennen, hatte aber den Verdacht, dass Madara dahinter steckte. Die Gruppe um sie herum atmete erleichtert auf, blieben aber dennoch weiterhin wachsam. Sie konnten es nicht ausschließen, dass es vielleicht eine Falle war, um sie in Sicherheit zu wiegen. Vor dem Eingang wartete tatsächlich Madara, doch er hatte offenbar nicht die Absicht sie zurückzuhalten. Stattdessen rief er mit kindlicher Stimmen: “Tschüss Kyuubi-san! Tschüss Ayame-chan! Tschüss Sasuke-san! Tobi freut sich euch wiederzusehen.” Verdutzt blickten die Angesprochenen zu ihm herüber und Ayame fragte sich, ob er vielleicht Schizophren war, oder nur so tat, als sei er Tobi. Guy runzelte die Stirn, winkte sie aber weiter. Erst jetzt nahm die Uchiha sich die Zeit Naruto einmal richtig anzuschauen. Er sah schrecklich aus: seine Kleidung war zerrissen und starrte vor Dreck, ebenso wie seine Haare und auch sein Gesicht war schmutzig. Dennoch grinste er wie eh und je sein berühmtes Fuchsgrinsen. “Na denen haben wir es aber gezeigt, oder? Man, hab ich Hunger. Ich könnte bestimmt zehn Miso-Ramen verdrücken”, sagte er und brachte damit seine Freunde zum Lachen. Das war wirklich typisch Naruto. Sofort wurde Ayame aber wieder ernst, sie dachte an Itachi und das, was er heute getan und gesagt hatte. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Hatte er die Wahrheit gesagt, oder hatte er nur gelogen damit sie ihm weiter vertraute? Würde sie ihm jemals wieder vorbehaltlos glauben können? Sie hoffte es, zumindest falls er in diesem Fall ehrlich gewesen war. Ihre Gedanken wanderten weiter zu Sasuke, es wunderte sie, dass er ohne Widerspruch mitgegangen war und nicht auf einen Kampf mit Itachi bestanden hatte. Vielleicht hatte er ja auf sie gehört. Er schien selbst nachzudenken, auch wenn seine Miene nichts darüber verriet. Er merkte, dass er beobachtet wurde und ihre Blicke trafen sich. Schnell suchte Ayame nach etwas, was sie sagen konnte und wurde auch fündig. “Danke, dass du mich gerettet hast.” Sie hatte das fast vergessen und war froh, dass es ihr wieder eingefallen war. Auch wenn sie bei Itachi nie wirklich in Gefahr gewesen war, wusste das jedoch niemand. Er nickte als Zeichen, dass er ihren Dank annahm und wandte sich wieder ab. Sie lächelte unwillkürlich, als sie sich bewusst wurde, dass sie Itachi schon fast wieder verziehen hatte. Sie wollte ihm glauben, sie brauchte nur noch etwas, das ihr Gewissheit verschaffte. `Wie schnell sich meine Meinung doch ändert´, dachte sie spöttisch, `Ich sollte es doch eigentlich besser wissen.´ Sie wollte sich selbst für diese Schwäche verachten, aber sie konnte es nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)