Bound to you von _Acchan_ (ehemals: Relationship - Für immer zusammen) ================================================================================ Kapitel 8: Überraschung ----------------------- Zuhause beschloss Ayame erst einmal zu duschen und sich von den letzten beiden Tagen zu erholen. Morgen Abend würde sie sich mit Sakura treffen, um die Ernennung zum Jonin zu feiern. Ohne zu überlegen, was sie tat, legte sie die Schriftrolle, die sie in ihrer Hand hatte, auf den Küchentisch, stutzte jedoch im gleichen Moment und wandte sich wieder um. Schriftrolle? Was für eine Schriftrolle? Doch dann machte es “klick” und Ayame fluchte: “Mist! Jetzt denken bestimmt alle, ich hätte die Rolle geklaut. Ich habe die total vergessen. Oh nein, ich bekomme bestimmt total Ärg-” Weiter kam sie nicht, denn plötzlich hüllte sie eine große Rauchwolke ein, sie verschluckte sich vor Schreck und musste husten. Als sie sich wieder gefangen hatte, war der Rauch längst weg und sie blickte direkt in ein Paar schwarzer Augen. Ayame war ihnen so nahe, dass sie nichts Anderes mehr wahrnehmen konnte und doch wusste sie sofort, wer der Besitzer war. “Itachi”, hauchte sie und wurde rot. Ihrer beider Gesichter waren sich so nah, dass sie sich fast berührten. Hastig senkte sie den Blick und trat einen Schritt zurück. In der Hoffnung, er möge die Röte auf ihrem Gesicht nicht bemerkt haben, wandte sie den Kopf ab, aber es war schon zu spät. `Natürlich hat Itachi es schon gesehen, Dummkopf´, schalt sie sich innerlich. Als sie nun doch noch einmal einen Blick zu ihm wagte, realisierte sie, dass die Schriftrolle weg war und sie begriff, dass er dies wohl gewesen sein musste. Eine peinliche Stille entstand zwischen den beiden Ninjas, ehe Itachi sagte: “Ayame, mir war damals niemand bekannt, der so hießt. Erkläre das!” “Ich komme nicht aus Konoha”, platzte Ayame auch sogleich heraus und könnte sich sofort dafür schlagen. Sie kniff den Mund zusammen und blickte stur aus dem Fenster neben ihr. Itachi wartete, aber mehr kam nicht von ihr. Er seufzte, was Ayame erstarren ließ. War seine Geduld mit ihr etwa am Ende? Bei ihm musste man auf alles gefasst sein, also sorgte sie dafür, dass sie jederzeit an ihre Waffen kam. Während sie noch überlegte, was sie jetzt tun sollte, wurde sie plötzlich an die Wand hinter ihr gedrückt und ihre Hände neben ihrem Kopf festgehalten. Ayame keuchte auf und machte den Fehler Itachi in seine Augen zu sehen, doch die waren nicht rot, sondern immer noch schwarz und blickten ihr mit einer solchen Intensität in ihre eigenen Seelenspiegel, dass ihr ganz schwindelig wurde. Schwarz traf Grau, Grau traf Schwarz. Ayame schluckte, schaffte es jedoch nicht, den Blick abzuwenden und ihn wegzustoßen. Sie war sich seiner Nähe nur zu deutlich bewusst, da sein Körper sich hart gegen ihren drückte und sie somit gefangen hielt. !Woher kommst du?”, fragte er leise, nachdem er sich zu ihrem Ohr vorgebeugt hatte. Ayame schloss gequält die Augen als er ihr so nah war und bevor sie sich selbst aufhalten konnte, kamen die Worte ihr schon über ihre Lippen: “Wir lebten in der Nähe von Iwa. Vor langer Zeit ist eine Frau aus dem Uchiha-Clan mit einem Mann verschwunden und offenbar stamme ich von ihnen ab. Aber ich bin die Letzte, irgendjemand hat meine Familie umgebracht, sie sind alle tot.” Sie öffnete die Augen und sah ihn anklagend an. “Wie hast du es geschafft hierher zu kommen? Du hast auch was mit diesem Shigeru zu tun, oder?”, fragte sie und versuchte sich loszureißen, aber er war einfach zu stark. “Ich war Shigeru”, sagte er und ließ von ihr ab, “Als du gegangen bist, habe ich die echte Schriftrolle einfach vertauscht. Mehr musst du nicht wissen. Ich werde längere Zeit in Konoha zu tun haben und so lange bleibe ich hier. Du sagst kein Wort zu irgendjemandem, verstanden?” Ayame war völlig überrumpelt, sodass sie nur nickte. Als ihr dann klar wurde, bei was sie gerade zustimmte, wollte sie protestieren, aber ein Blick von Itachi reichte um sie zum schweigen zu bringen. Sie erinnerte sich der vorhergegangenen Situation und zog es vor, schleunigst zu verschwinden und weg von ihm zu kommen. Eilig lief sie nach oben, schnappte sich ihr Duschzeug und stürmte in das Bad, alles in der Hoffnung, fertig zu sein bevor Itachi nach oben kommen und sie womöglich sogar sehen konnte. Sie blickte sich noch ein letztes Mal auf dem Flur um, ehe sie in das Badezimmer schlüpfte und die Tür von innen verriegelte. Etwas ruhiger ließ sie nun ihre Sachen zu Boden gleiten und legte Fußmatte und Handtuch bereit, und stieg unter die Dusche. Mit einem wohligen Seufzer schloss sie die Augen und entspannte sich unter dem mittlerweile heißem Wasser, dass von oben auf sie herabprasselte. Doch ihre innere Ruhe währte nicht lang, denn schon bald drifteten ihre Gedanken ab zu ihrem ungewollten Besuch. Was bildete der sich eigentlich ein, so mir nichts dir nichts einfach bei ihr einzuziehen? Er war ein Nuke-Nin, verdammt noch mal! Und sie war eine Jonin Konohas, eigentlich musste sie ihn melden, doch irgendetwas in ihr sperrte sich dagegen. Selbst, wenn er es ihr nicht verboten hätte, mit einer Menschenseele über seine Anwesenheit zu sprechen, hätte sie es wahrscheinlich ohnehin nicht getan. Allein, was sein Blick und seine Berührungen bei ihr eben in der Küche ausgelöst hatten… Bei dem Gedanken daran schauderte sie und schüttelte den Kopf um die ungewünschten Gefühle loszuwerden. Er war ihr Feind und sie führte sich auf wie ein kleines verliebtes Mädchen, sie war doch keine 15 Jahre mehr, in ein paar Monaten würde sie 19 werden. Außerdem war es immer sehr schlecht, wenn man sich im Umgang mit einem Feind von Gefühlen und irgendwelchen Empfindungen leiten ließ. Das war einer der Grundsätze des Ninjadaseins und dazu auch noch einer der Wichtigsten. Ayame versuchte sich wieder mit Mühe von dem Uchiha in ihrem Haus abzulenken und musterte mit plötzlichem Interesse die Kacheln an der Duschwand, doch so ganz wollte ihr das nicht gelingen. Verärgert schnaufend griff sie sich ihr Shampoo, um sich damit ihre Haare einzuschäumen und sich diese auch gleich wieder auszuwaschen. Frustriert stellte die junge Frau die Dusche ab, den Zweck der Reinigung hatte das heiße Wasser ja erfüllt, auf andere Gedanken hatte sie sie jedoch nicht gebracht. Ayame griff sich das überdimensionale Handtuch und begann sich mit raschen Bewegungen abzutrocknen und sich anschließend wieder anzuziehen. Schnell bürstete das Mädchen sich die Haare, schloss die Tür auf und brachte ihre schmutzige Kleidung in die Wäsche. Eigentlich wollte sie ja nach Draußen in den Garten, aber sie wollte Itachi nicht begegnen, also beschloss sie, oben zu bleiben und sich lieber auf ihren Balkon zu setzen, vielleicht konnte sie sich ja dort ein bisschen entspannen. Sobald sie sich auf den Liegestuhl gesetzt hatte, stürmten jedoch alle Gedanken, die sie im Moment nicht im Kopf haben wollte wieder auf sie ein. Sie war wütend auf Itachi, wütend, weil er nichts getan hatte, um Kisame von Megumi und Takedo abzuhalten, wütend, weil er es wagte hier einzuziehen, weil er sie eben so bedrängt hatte und zu guter Letzt, weil er ihr einfach nicht aus dem Kopf ging. Gott, wie sie ihn hasste! Schwungvoll stand sie auf, befestigte ihre Waffentasche an ihrer Hüfte und sprang kurzerhand über das Balkongeländer hinunter in den Garten. Wenn sie schon nicht ihre Ruhe haben konnte, dann würde sie eben trainieren, und zwar so lange, bis sie zu müde war, um noch über irgendetwas auch nur Ansatzweise nachzudenken. Das, schwor sie sich, würde sie von nun an immer so machen, bis er aus ihren Gedanken verschwand. Nach vier Stunden intensivsten Trainings war Ayame restlos erschöpft, schließlich war sie erst von ihrer Jonin-Prüfung gekommen und befand, dass es endlich Zeit war, ins Bett zu gehen. Nachdem sie alle Waffen wieder eingesammelt und gesäubert hatte sprang die Uchiha wieder auf ihren Balkon zurück und wollte gerade in ihr Zimmer gehen, als ihr klar wurde, dass dort drin schon jemand war. Dieser Jemand war natürlich niemand anderes als Itachi. “Was willst du denn noch?”, fragte Ayame mit zusammengebissenen Zähnen. “Einen Schlafplatz”, sagte er, ihren angesäuerten Ton völlig missachtend. Wortlos drängte sich das Mädchen an ihm vorbei, legte ihm einen Fuuton auf den Boden und verschwand im Badezimmer um sich bettfertig zu machen. Als sie wieder in das Schlafzimmer kam, stand er immer noch an der Balkontür und schaute nach draußen. Sie legte sich in ihr Bett und schloss die Augen; sie war schon fast im Land der Träume angelangt, hörte aber noch, wie Itachi leise das Zimmer verließ und ins Bad ging. Ein Wecker schrillte und Ayame schreckte hoch. Beinahe wäre sie dabei aus dem Bett gefallen, schaffte es jedoch im letzten Moment noch die Balance zu bewahren. Orientierungslos schaute sie sich um, bis ihr Blick schließlich auf das kleine laute Ding neben ihr auf dem Nachttisch fiel. Ein paar Sekunden starrte sie das Gerät nur verständnislos an, bis eine Hand auf den roten Knopf auf der Oberseite drückte. Sie folgte der Hand über dem Arm und der Schulter bis zu dem dazugehörigen Gesicht und hätte fast laut aufgeschrien. Nun war sie endgültig wach und sprang aus dem Bett. “Gomen”, brachte sie noch raus, bevor sie sich ihren Morgenmantel schnappte, dessen Tasche aufriss, und hastete aus dem Zimmer nach unten in die Küche. Sie schlug die Tür zu, lehnte sich dagegen, rutschte an ihr herunter und vergrub das Gesicht in den Händen. War das peinlich! Was musste er jetzt nur von ihr denken? Warum hatte sie ihn nicht auch auf dem Sofa einquartiert? Doch eigentlich wusste sie die Antwort schon: wenn sie mal jemand besuchen kam, vielleicht sogar unangemeldet, und das Bettzeug sähe, würde er Fragen stellen und die konnte Ayame im Augeblick überhaupt nicht gebrauchen. Sie hörte oben das Wasser laufen und kurze Zeit darauf, wie es abgestellt wurde; jetzt konnte es sich nur noch um Minuten handeln, bevor er herunter kam. Eilig stand die Uchiha auf und begann den Tisch zu decken; sie wusste zwar nicht, was er aß und ob er das überhaupt tat, aber sicher war sicher. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Itachi trat hinein, setzte sich und schaute ihr bei der Frühstückzubereitung zu. “Isst du ausgebackene Brötchen?”, fragte Ayame ohne ihre Arbeit zu unterbrechen. “Hn”, war alles was sie an Antwort von ihm bekam also wertete sie das mal als ja; schließlich war es eigentlich nicht ihre Pflicht ihn zu bewirten Kurz darauf stellte sie einen Korb mit frischen Brötchen auf den Tisch und setzte sich ebenfalls an ihren Platz. Schweigend begannen die beiden Ninjas zu essen, wobei Ayame das Akatsuki-Mitglied immer sorgsam im Auge behielt. Aber entgegen ihrer Befürchtungen ließ der sich nichts zuschulden kommen und räumte nach der Beendigung seines Mahls ohne Klagen seine Sachen ab. Als er gehen wollte, hielt Ayame ihn zurück und sagte: “Ich habe heute Abend Besuch, also sieh zu, dass dich hier keiner erkennt wenn du dabei sein willst.” Kurz kamen Zweifel in ihr auf und sie fragte sich, ob sie nicht vielleicht ein wenig zu unhöflich gewesen war, doch Itachi zerstreute ihre Bedenken indem er nickte und ging. Ayame atmete einmal erleichtert aus, das war doch mal ganz gut verlaufen… wenn sie nicht auf ihn achtete… wenn sie ihm einfach aus dem Weg ging und so tat als wäre er jemand ganz normales… vielleicht würde das Zusammenleben ja gar nicht so schlimm werden. `Nein, ich muss ihn melden, das ist meine Pflicht. Ich sollte zu Tsunade gehen.`, dachte sie und verließ ebenfalls ihr kleines Haus. Sie hatte vor, unter einem Vorwand zu der Hokage zu gehen und es ihr dann irgendwie zu sagen. Und wenn sie ihr nur kleine Hinweise geben konnte! Da ihr die Straßen zu voll waren, sprang sie von Dach zu Dach und betrat das Büro der Godaime durch das Fenster. Diese schlief ausnahmsweise mal nicht und sah ihre Besucherin irritiert an. “Hallo Tsunade-sama, ich wollte nur mal fragen, wie das in Zukunft mit den Teams sein wird und den Missionen, weil bei uns außer Naruto schon alle Jonin sind.” “Erst mal bleibt alles wie gehabt, ihr bekommt nur zwischendurch eventuell Missionen mit einem speziell zusammengestellten Team aus Jonins.” “Gut.” `Mensch nun sag es ihr schon!´, spornte sie sich selbst an und biss sich unentschlossen auf die Lippe, wenn sie Itachi jetzt nicht meldete, würde sie es niemals tun. “Ist noch etwas?”, fragte Tsunade und blickte Ayame abwartend an. “Nein, Hokage-sama, das war alles”, antwortete sie und verschwand wieder aus dem Büro. Unten auf der Straße lehnte sie sich heftig atmend an eine Hauswand und fragte sich, was in aller Welt sie davon abgehalten hatte, Itachi das gesamte Aufgebot an Anbus aus Konoha auf den Hals zu hetzen. “Eine gute Entscheidung”, flüsterte es neben Ayame und sie fuhr herum. Doch da war niemand, sie war sich doch so sicher gewesen, dass dort jemand stand und da war auch jemand gewesen: Itachi Uchiha. Er hatte sie wohl beobachtet, ein Glück, dass sie nichts gesagt hatte, sonst hätten wahrscheinlich alle Beteiligten jetzt ein gewaltiges Problem. An dieser Stelle ein großes "Danke!" an Lilly_of_Darkness08, kayla_casterville und fahnm, die mir im Verlaufe der bisherigen FF ganz liebe Kommis geschrieben haben. Lg Hana Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)