Does it feel like we've ever been alive? von Vampire-Mad-Hatter (Does it feel like we've ever been alive?) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Kapitel 6 Am nächsten Morgen wachte Jared durch eine sanfte Berührung am Rücken auf. Ein Gefühl des Wohlseins ergriff seinen Körper und er schmiegte sich enger an Tomo, ohne es wirklich wahrzunehmen. Tomo war schon einige Zeit wach und hatte Jared beim Schlafen beobachtet. Zwei mal noch wollten Alpträume Jared den Schlaf rauben, aber Tomo hatte es, ohne ihn zu wecken, geschafft ihn aus den Alpträumen zu reißen, indem er ruhig auf ihn einsprach und beruhigend über den Rücken strich. Jetzt kam langsam Leben in Jared. Er schmiegte sich an Tomo und dieser nahm es mit einem Lächeln hin. Jared brauchte gerade jemanden der ihm Halt gab und Tomo wollte ihm diesen jetzt geben. Langsam öffnete Jared die Augen, die Berührungen auf seinem Rücken kamen kurz ins Stocken, fuhren dann aber weiter fort. Er genoss den Moment. Es wusste, dass das Gefühl von Wohl- und Geborgensein nur von kurzer Dauer sein würde und die Realität ihn wieder holen würde. Ein kurzer Moment des Flüchtens vor dem, was ihm noch bevor stand. Er schloss wieder die Augen. Am liebsten würde er immer so liegen bleiben und einfach nicht mehr aufstehen. Die Hand die zuvor noch seinen Rücken gestreichelt hatte, fuhr weiter nach unten und legte sich auf seine Hüfte, wo sie zum Liegen kam. Keiner von beiden sprach, Worte hätten die Stille nur zerstört. Vorsichtig um Tomo nicht zu verletzen, stütze sich Jared mit einem Arm ab und schaute Tomo an. Etwas hatte sich zwischen ihnen verändert, sie konnten aber nicht sagen was. War es weil Tomo diese Nacht für ihn da war? Aber wäre das nicht Shannon auch gewesen, wenn er ihn gehört hätte? Hätte sich dann was zwischen ihnen verändert? Warum ausgerechnet jetzt? Warum bei Tomo? Die Situation überforderte Jared und er hatte das Gefühl, er müsse Abstand zu Tomo halten. Tomo schien zu ahnen was in ihm vorging. Wahrscheinlich erging es ihm nicht besser, denn er hielt ihn nicht auf, als Jared ohne ein Wort zu sagen, das Bett verließ. Er schnappte sich ein paar Klamotten und verließ dann das Schlafzimmer. Zurück blieb Tomo, allein im Bett, mit seinen Gedanken und wirren Gefühlen. Tomos Sicht: Seine Gedanken waren das reinste Chaos, so wie seine Gefühle. Mit einem Mal fühlte er sich noch müder und ausgelaugter als die Tage davor. „Das darf doch nicht wahr sein.“ seufzend fuhr er sich mit den Händen durchs Gesicht. Immer wieder ging er die Nacht durch. Was war anders als die Nächte und Tage zuvor? Es war nicht das erste Mal, dass er und Jared gemeinsam in einem Bett geschlafen hatten. War es, dass Jared so hilflos und verloren auf ihn gewirkt hatte? „Das ist Schwachsinn!“ wütend über sich und seine Gedanken, schmiss er ein Kissen gegen die Wand. Wie sollte es nun weiter gehen? „Aaaaargh, so wie immer!“ beantwortete er seinen eigene Frage. Er versuchte einen klaren Kopf zu bekommen und verdrängte jegliche Gedanken und Gefühle. Langsam stand er vom Bett auf, es würde nicht besser werden, wenn er weiter hier im Bett liegen würde. Als er das Zimmer verließ, konnte er Shannon in der Küche hören. Er schleppte sich die Treppe runter und ging dann in die Küche. Shannon hatte alles für ein Frühstück hergerichtet und saß schon am Tisch. Als er Tomo sah, musste er erstmal schlucken. Tomo sah schrecklich aus und das schlechte Gewissen meldete sich mit voller Wucht wieder bei Shannon. Er stand auf und führte Tomo zu Tisch. Ein dankender Blick von Tomo und Shannon setzte sich neben ihn. „Danke, dass du letzte Nacht für Jared da warst. Ich hab es nicht mal mitbekommen, dass er wieder einen Alptraum hatte. Ich hab so tief geschlafen, ich...“ Tomo sah das schlechte Gewissen, das Shannon plagte. „Hey, mach dir doch deswegen keinen Kopf. Du warst einfach müde und dein Körper hat sich das geholt, was er brauchte. Wenigstens einer von uns sollte bei Kräften sein.“ Er wusste selber, dass Shannon alles andere als bei Kräften war, aber er wollte ihn beruhigen. „Aber es bringt keinem von uns was, wenn du vor Erschöpfung zusammenbrichst. Du legst dich nachher etwas hin. Ich geh später mit Jared etwas spazieren. Es wird Zeit, dass er etwas an die frische Luft kommt. Vielleicht wird es ihm ja ganz gut tun. Ein Versuch ist es wert.“ Zum Ende hin wurde Shannon immer leiser. Er glaubte selber nicht an das, was er sagte. Jared Sicht: Jared war im Bad und schaute sich das erste Mal seit er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, richtig an. Er war dünn, zu dünn. Es sah schon nicht mehr gesund aus. Dunkle Augenringe zierten seine Augen und das Blau seiner Augen, die früher immer so voller Leben waren, war jetzt nur noch ein stumpfer Glanz. Die Wunden an seinen Handgelenken verheilten gut und bald würde man nur noch dünne Narben sehen. In Gedanken versunken fuhr er mit der rechten Hand vorsichtig über die Schnitte vom linken Handgelenk. „Was war das gerade eben?“ murmelte er leise. Seine Gefühle gegenüber Tomo verwirrten ihn, aber schon machten sie Platz für seine alten Gefühle. Er versuchte dagegen anzukämpfen, doch so wirklich gelang es ihm nicht. Er kämpfte auch nicht wirklich dagegen an. „Es hat nichts zu bedeuten...“ Er zog seine Schlafklamotten aus und stieg unter die Dusche. Er liebte das Gefühl, wenn das Wasser über seinen Körper floss. Sie hatte es auch geliebt. Unweigerlich waren seine Gedanken wieder bei ihr gelandet. So vieles erinnerte ihn an sie, was es nicht gerade leichter machte, über sie hinweg zukommen. Er versuchte an etwas anderes zu denken, doch seine Gedanken versetzten ihn zurück an einen heißen Sommertag: Es war der heißeste Tag des bisherigen Sommers. Jared und Susan hatten es sich auf der Terrasse gemütlich gemacht. Obwohl sie im Schatten lagen, war die Hitze unerträglich. „Mir ist so heiß, selbst das Wasser im Pool ist zu warm.“ Susan versuchte sich mit einer Zeitschrift etwas Kühlung zu verschaffen, allerdings mit geringem Erfolg. „Lass uns eine kalte Duschen nehmen!“ grinsend sah sie zu Jared, der sie über seine Sonnenbrille hinweg ansah. Auch er musste Grinsen, er konnte sich schon denken was Susan vor hatte. Er stand von seiner Liege auf und beugte sich zu ihr runter um ihr einen sinnlichen Kuss zu geben. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken, obwohl ihr heiß war, zog sie Jared auf sich. Sie wollte mehr, sie wollte ihn. In ihren Augen konnte er ihre Lust sehen und ohne ein weiteres Wort, zog er sie von der Liege zu sich und küsste sie nochmals, ehe er sie hoch zu ihrem Badezimmer zog. Auf dem Weg dorthin küssten sie sich immer wieder und zogen sich die wenigen Klamotten die sie anhatten aus. Jared fragte sich schon, ob sie es bis unter die Dusche schaffen würden. Dort angekommen, stellten sie das Wasser auf Kalt. Susans Hände fuhren über Jareds Oberkörper, reizten seine Brustwarzen und entlockte ihm so ein heißeres Seufzen. Auch Jared blieb nicht untätig. Eine Hand lag auf ihrem Rücken, während die andere ihr rechtes Bein streichelte. Als er sich ihrer Mitte näherte ging ihr Atem schneller, aber Jared zog seine Hand wieder zurück und schaute sie nur verlangend an. Susans Hand fuhr währenddessen weiter runter. Wie als wäre es nur ein Versehen, berührte sie seine Erektion und brachte Jared wieder zum Stöhnen. Jared schloss die Augen, als sie wieder zugriff und ihn so verwöhnte. Immer wieder fuhr ihre Hand über seine Länge, reizte seine Spitze, bis er das Gefühl hatte gleich zu kommen. Gerade als er ihre Hand wegnehmen wollte, hauchte sie ihm mit verführerischer Stimme ins Ohr: “Ich will dich jetzt sofort tief in mir spüren! Ich will dich stöhnen hören...“ Er küsste sie nochmals leidenschaftlich und wollte sie an der Hüfte packen, als ein stechender Schmerz seinen Linken Arm hochfuhr.... Er wollte das alles nicht wieder erleben, all die glücklichen Momente. Warm floss das Blut über seine Hand und vermischte sich mit dem Wasser. Er hatte sich mit der rechten Hand kräftig über die Schnitte seines linken Handgelenks gekratzt und der Schmerz hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen. „Ich bin so erbärmlich schwach.“ Mit wackeligen Beinen stieg er aus der Dusche und trocknete sich ab, passte aber auf, dass kein Blut auf das Handtuch kam. Er holte sich Verbandszeug, setzte sich auf den Rand der Badewanne und verband sein Handgelenk so gut es ging. Die Kratzer waren nicht allzu tief, wie er dachte. Aber Shannon und Tomo würden es dennoch merken. Er hoffte sie würden keine Fragen stellen. Und er hatte Glück. Als er fertig angezogen in die Küche kam, sagten sie nichts zu seinem verbundenen Handgelenk. Er setzte sich zu ihnen an den Tisch, beachtete das Essen aber nicht. „Jared!“ kam es da nur von Shannon und Jared wusste worauf Shannon hinauswollte. „Ich hab keinen Hunger.“ kam es nur leise von ihm. Ihm wurde allein vom sehen der Lebensmittel schlecht. Plötzlich stand Tomo auf, verließ die Küche und kurz darauf hörten sie seine Zimmertüre zu knallen. Jared zuckte zusammen. Er wusste er musste etwas essen, wohin es ihn brachte, hatte er ja gestern Abend erlebt. Er sackte auf seinem Stuhl in sich zusammen. Besorgt sah Shannon ihn an. Gestern hatte er noch gedacht, sie wären einen kleinen Schritt weiter gekommen und jetzt kam es ihm so vor, als wären sie weitere Schritte zurück gegangen. Allein der neue Verband an Jareds Hand, zeigten ihm, dass es noch ein sehr langer Weg war. „Trink wenigstens etwas, wenn du schon nichts essen willst. Soll ich dir einen Tee kochen?“ fragend blickte Shannon ihn an, doch Jared schüttelte nur den Kopf. Er sah so blass aus. Ein Seufzen von Shannon. Er konnte ihn ja schlecht zum Essen und Trinken zwingen, aber vielleicht konnte er ihn auf andere Gedanken bringen. Somit stand er auf und zog sich im Flur seine Jacke und Schal an und nahm noch Jareds Jacke und ging damit wieder in die Küche. Jared sah erst dann zu ihm auf, als Shannon ihm die Jacke auf seinen Schoß geschmissen hatte. „Was...?“ verwundert schaute er seinen Bruder an. „Zieh bitte deine Jacke an, wir gehen etwas spazieren. Das wird dir gut tun und keine Widerrede.“ Jared wollte sich schon wieder weigern, aber als er Shannons entschlossenen Blick sah, zog er sich nur seine Jacke an, schnappte sich im Flur noch seinen Schal und seine Handschuhe und zog sich noch seine Schuhe an. Shannon hielt ihm die Türe auf und schloss diese dann hinter sich als, sie draußen standen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)