noch nich vorhanden von -DeFynnietiv- ================================================================================ Prolog: Einleitung ------------------ Nun saß ich da. In meinem „Zimmer“, wie die Wachen es nannten und wartete auf meinen sicheren Tod. Es dauerte nur noch wenige Tage bis zu meiner „Opferung“. Ich fragte mich, für wen oder was ich geopfert werden sollte. Klar hatte ich als Mensch im Dämonenreich nichts zu suchen, aber war es deshalb nötig, mich gleich umzubringen? Ich schaute aus dem Fenster und sah am Himmel - soweit man das als solchen bezeichnen konnte – zwei Planeten. Der Himmel war schwarz. Richtig schwarz, viel schwärzer als im Menschenreich der Nachthimmel war. Durch dieses tiefe Schwarz leuchteten die Planeten richtig. Der eine, etwas kleiner als der andere, war blutrot. Na super. Das passte ja perfekt zu meiner Situation. Der andere Planet war in einem dunklen Blau-Grün. An meinem Steinfenster wuchsen seltsame Ranken mit wunderschönen blauen Blüten. Man hatte von hier aus einen guten Blick auf die Stadt, die von den Schlossmauern geschützt wurde. Sie war ziemlich groß, wie ich fand... „Ich hasse Dämonen“, dachte ich mir und trat wütend gegen die Wand. „Okay, beruhige Dich, Alvalya!“, sprach ich mir zu und rieb mir den Fuß, der jetzt höllisch wehtat. Kapitel 1: Die schlimmste Jagd aller Zeiten ------------------------------------------- Leise schlich ich durch den dichten, dunklen Wald und hielt nach einem schmackhaften Beutetier Ausschau. Langsam mit überlegten Schritten ging ich weiter durch das wilde Gestrüpp und durchforstete die Gegend mit meinem scharfen Blick. Und da sah ich auch schon ein junges Reh, das ahnungslos an einem Beerenstrauch stand. Langsam zog ich meine Dolche und versuchte, noch näher an mein Abendessen heran zu kommen. „Hey Alvalya!“, hörte ich die piepsige Stimme meiner besten Freundin Taryanra rufen. Sie war sehr groß und ziemlich ungeschickt. Soeben hat sie mir mein Abendessen verscheucht. Na toll! Ich versuchte, nicht allzu genervt zu wirken und drehte mich mit einem aufgesetzten Lächeln zu ihr um. Der Wind wirbelte mir meine Haare ins Gesicht. Ich hätte sie lieber zusammenbinden sollen. „Oh, du warst gerade am Jagen? Entschuldige bitte!“, piepste sie und lächelte verlegen über ihr schlechtes Timing. „Du hast mein Abendessen verjagt.... Naja, passiert. Was gibt’s denn?“, fragte ich und packte meine Dolche wieder weg. „Nun... ich habe ein kleines Problem, weißt du... Du kennst doch aus unserem Dorf diesen Schmied, oder?“, fragte sie und schaute mich an. „Ja, den kenne ich. Er hat mir diese super handlichen Dolche hier angefertigt. Was ist mit ihm?“ Zunehmend wurde sie nervöser und errötete leicht. „Ähm...kennst du auch seinen ältesten Sohn, Alvalya?“, fragte sie mit zitternder Stimme und ich lachte innerlich, weil sie so süß aussah, wenn sie sich schämte. „ Ja, auch ihn kenne ich. Er ist ein eingebildeter Trottel.“, schnaubte ich und schaute zwischen den Bäumen empor zum roten Abendhimmel. Plötzlich hörte ich ein kaum bemerkbares Kichern. Ich drehte mich in die Richtung, aus der es kam, doch niemand war zu sehen. Das nervte mich. „Wer ist da? Hör gefälligst auf zu kichern!“, rief ich und das Kichern wurde lauter. Es war eindeutig ein Mann, der sich da über uns amüsierte, soviel stand fest. „Wer ist das wohl?“, fragte Taryanra und klammerte sich an meinen rechten Arm. Anscheinend hatte sie Angst, dass es der Sohn des Schmieds war, der uns hier zum Narren hielt. Aber er war es nicht. Ich hatte dieses Lachen noch nie gehört, also ging ich weiter in die Richtung und schaute, wo diese Kichererbse sich versteckt hatte. Mit einem dumpfen Ton landete ein Mann vor mir. Er war wohl gerade von einem der Bäume herunter gesprungen und grinste mich mit spitzen Zähnen und langen Ohren an. Ich traute meinen Augen nicht. Ich blinzelte kurz und schon war der junge Mann aufgestanden und kehrte mir den Rücken zu um im nächsten Moment davon zu sprinten. Wieder traf mich der Schlag, als ich sah, dass dieser komische Kerl auch noch kleine Flügel hatte. Kleine, schwarz gefiederte Flügel. "Das muss ein Traum sein", dachte ich mir und rieb mir die Augen. Taryanra kam zu mir herüber gelaufen und schaute mich verwirrt an. „Wer das wohl war? Hast du seine wunderschönen Augen gesehen?“, fragte sie. „Als ob die Augen das schlimmste gewesen wären. Sind dir nicht seine Ohren und Zähne aufgefallen? Die waren lang und spitz!“, sagte ich und als wäre ich besessen, rannte ich los. „Alvalya, wo willst du denn hin? Es wird doch gleich dunkel!!“, rief Taryanra besorgt und ich antwortete, dass ich gleich zurück sei. Doch dem war nicht so. Ich rannte dem Fremden hinterher und wusste nur ungefähr, wo er hingerannt war. Ich versuchte, seinen Fußspuren zu folgen, doch das war schwerer als gedacht, weil der Boden voller Gestrüpp war. Ich rannte weiter und immer weiter. Er schien zu wissen, dass ich ihm folgte, denn aus der Ferne hörte ich wieder sein verspottendes Kichern. Mittlerweile war es fast dunkel. Eigentlich konnte er mir egal sein, aber ich wollte ihn so gern zum Duell herausfordern und ihn so richtig fertig machen. Weit und breit gab es niemanden, der auch nur annähernd so gut mit Dolchen umgehen konnte wie ich. Dabei war ich ja eine Frau. Und da stand er. Nur wenige Meter von mir entfernt und grinste mich schelmisch an. Am liebsten hätte ich ihn verprügelt. Er sah mein genervtes Gesicht und lachte. „Komm doch her, wenn du dich traust, Mädchen!“, spottete er und plötzlich war er weg. Ich lief verwundert auf die Stelle zu, wo ich ihn zuletzt sah und dann merkte ich nur noch, wie ich langsam in den Boden einsank. Und dann wurde ich bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam, war mir ganz warm. Ich öffnete die Augen. Ich schaute mich um und dachte, ich bekäme gleich einen Herzanfall. Alles sah anders aus. Ich war nicht mehr im Wald, sondern auf einer Wiese, deren Gras rot war und die Blätter der wenigen Bäume waren eine Mischung aus Blau und Grün. Ich kniff mir in den Oberschenkel. Das konnte nur ein Traum sein! "Autsch! Verdammt, das war kein Traum." Ich war tatsächlich in einer fremden Welt gelandet, wie es schien. Ich schaute zum Himmel und staunte, als ich statt dem Mond zwei riesige, wunderschöne Planeten am tiefschwarzen Himmel sah. Durch dieses intensive Schwarz, das den - wenn man es so nennen konnte – Himmel erfüllte, leuchteten diese Planeten in wunderbarer Helligkeit. Der eine war blau-grün, der andere blutrot. War dieser blutrote Planet nun ein schlechtes Omen? Ich hoffte, dass es nicht so war und erblickte in der Ferne ein Schloss. Ich beschloss dorthin zu gehen und einen Weg zu finden, um wieder in meine Welt zurück zu kehren. Ich betete, dass es eine Möglichkeit gab und machte mich auf den Weg. Nach einiger Zeit sah ich endlich das riesige Tor der Schlossmauer und nun war mir klar, dass hinter dieser Mauer nicht nur das Schloss lang, sondern auch eine Stadt, denn es drang ein gewaltiger Lärm aus den Mauern. Das Beruhigende war, dass der Lärm menschlich klang. Das Schlechte war, dass es auch genau solche Idioten sein konnten, wie dieser Trottel, dem ich diesen Mist zu verdanken habe. Und das war sehr wahrscheinlich. Ich setzte meinen Weg fort und stand nach kurzer Zeit nur noch wenige Meter vom Tor entfernt. Plötzlich packte mich jemand am Arm und schrie „Eindringling!!! Alle Mann herkommen!!!“. Ich versuchte mich zu wehren, doch die Kraft des Mannes war viel zu groß für mich. Er zog mich durch das Tor, das auf seinen Befehl geöffnet wurde und viele Wachen mit goldenen Augen schauten mich verwundert an. Sie hatten die gleiche Augenfarbe wie dieser Idiot mit den langen Ohren. „Hey, schaut mal!!! Das ist aber keine von uns! Das ist...ein M-Mensch???“, gab einer der Soldaten von sich und fasste mir ins Gesicht. Ich biss ihm in die Hand und ich musste den Brechreiz unterdrücken, der von seinem Gestank kam. Der Soldat schrie auf und fluchte laut. Dann fesselte man mich an den Händen trug mich in Richtung Schloss. Na super. Kapitel 2: Verdammt! Warum ich? ------------------------------- Am Schloss angekommen wurde ich durch eine Tür getragen, die offenbar ins Waffenlager führte, denn überall waren Speere und Schwerter zu sehen. Man nahm mir meine Dolche weg, die den Wachen sehr zu gefallen schienen und setzte mich auf einen Stuhl. Ich war stocksauer, denn diese Dolche waren mein ganzer Stolz. In diesem Moment hätte ich am liebsten jedem einzelnen Soldaten ins Gesicht gespuckt. Doch dies wäre wohl mein Todesurteil gewesen. Daher zügelte ich meine Wut. Einer der Soldaten ging nun durch eine andere Tür, von der ich vermutete, dass sie ins Schloss führte. Man fragte mich irgendwelche Dinge, wie z.B. woher ich kam und was ich hier suchen würde. Dass ich nur durch Zufall hier war, wollten sie mir nicht glauben und redeten irgendetwas von einer Krönungsfeier und einer gewissen Rhanisu, die nicht enttäuscht werden dürfe. Plötzlich ging die Tür auf, durch welche zuvor der Soldat hinausgegangen war und ein großer kräftiger Mann mit langen Ohren und gelben Augen kam herein. Er sah sehr edel aus, anders als die Soldaten und hatte einen weisen Vollbart. „Nun, du bist also das Menschenmädchen, von dem mir meine treuen Wächter berichtet haben. Sei gegrüßt, Fremde. Ich bin der König dieses Reiches: König Tororg. Darf ich erfahren, wer du bist?“, fragte der Mann mit den langen Ohren und ich antwortete ihm: „Mein Name ist Alvalya Varen. Ich komme aus dem Menschenreich. Wenn die Frage gestattet ist: Was seid ihr? Lange Ohren, gelbe Augen, spitze Zähne... Ich habe Leute wie Euch noch nie gesehen.“ König Tororg lachte herzhaft und lächelte schelmisch. Ich wusste nicht genau warum, aber dieses Lächeln erinnerte mich an jemanden. Ich kam nur nicht darauf, an wen. „Wir sind Dämonen, werte Alvalya.“ Mir blieb einen Moment das Herz stehen. „Dämonen? Ich glaube, ich spinne!“, quietschte meine innere Stimme. „Und was du noch wissen solltest, du wirst in wenigen Tagen von uns als Krönungsgeschenk benutzt. Du bist einfach perfekt! Mein Sohn wird sich tierisch freuen, wenn er sich einen so hübschen Kopf neben den Thron hängen darf!“, sagte König Tororg erfreut und ich kam mir endgültig reif vor für die Klapse. „Das war ein Witz, werter König...oder?“, fragte ich panisch und sein schelmisches Lächeln verschwand. „Wachen, bringt sie ins Turmzimmer. Dort soll sie warten bis mein Sohn zu ihr kommt und ihr alle Regeln erkl-“ Er wurde unterbrochen vom erneuten Quietschen der Tür und mir fielen die Augen raus. Da stand dieser Idiot von Dämon, wegen dem ich hier in Fesseln saß!!! „DU!!!!!“, kreischten wir fast synchron, als wir uns sahen. Und mir wurde schwindlig, als ich nun sah, wie ähnlich er dem König war. „Oh nein, du...ähm...Ihr seid sein Sohn...hab ich Recht?“ Ich hätte mich übergeben können, als er und der König stolz grinsend mit dem Kopf nickten. Warum ich? Diese Frage stellte ich mir bestimmt 1000 mal in diesem kleinen Augenblick. Mein Zimmer -Gefängnis, was auch immer- hatte Mauern aus Stein und ein großes Fenster. Auch ein Bett und eine Waschgelegenheit waren zu finden. Eigentlich sah es mehr aus wie ein Zimmer für Gäste als für Gefangene. Der Idiot trug den Namen Nerant Tororg und er war verdammt alt. Um genau zu sein, ganze 144 Jahre alt. Ich wusste nicht, dass Dämonen so langsam altern. Nun ja: Eigentlich wusste ich auch nie, dass Dämonen überhaupt existierten. „Also: Die Regeln. Erstens: Du sollst dich fühlen wie ein Gast an den letzten Tagen deines Lebens. Wie mein Vater mir berichtete, wirst du mein Vorzeige-Kopf im Thronsaal sein. Um es kurz zu sagen: Du wirst bei meiner Krönungsfeier geköpft und dein Kopf gehört dann mir. Zweitens: Du darfst dich frei innerhalb der Stadtmauern bewegen, aber sobald du versuchst zu fliehen, werden wir dich zu Tode foltern. Also unternimm gar nicht erst irgendwelche sinnlosen Versuche. Drittens: Du bekommst drei Mahlzeiten am Tag. Sie werden in dein Zimmer gestellt ob du da bist oder nicht. Ach so: Es sind noch neun Tage bis zur Krönungsfeier, also genieße deine Zeit. In etwa einer Stunde werde ich dich hier abholen um dir die Stadt zu zeigen, damit du weißt, wo die tollsten Sehenswürdigkeiten sind. Bis später.“ „Na super! Ich werde umgebracht, egal was ich tue.“, dachte ich mir und warf mich auf mein Bett. Einige Minuten lag ich da und weinte einfach nur. Auch wenn ich sonst so stark war, so kam ich mir in diesem Moment unglaublich schwach vor. Nun saß ich da. In meinem „Zimmer“, wie die Wachen es nannten und wartete auf meinen sicheren Tod. Es dauerte nur noch wenige Tage bis zu meiner „Opferung“. Ich fragte mich, für wen oder was ich geopfert werden sollte. Klar hatte ich als Mensch im Dämonenreich nichts zu suchen, aber war es deshalb nötig, mich gleich umzubringen? Ich schaute aus dem Fenster und sah am Himmel - soweit man das so nennen konnte – zwei Planeten. Der Himmel war schwarz. Richtig schwarz, viel schwärzer als im Menschenreich der Nachthimmel war. Durch dieses tiefe Schwarz leuchteten die Planeten richtig. Der eine, etwas kleiner als der andere, war blutrot. Na super. Das passte ja perfekt zu meiner Situation. Der andere Planet war in einem dunklen Blau-Grün. An meinem Steinfenster wuchsen seltsame Ranken mit wunderschönen blauen Blüten. Man hatte von hier aus einen guten Blick auf die Stadt, die von den Schlossmauern geschützt wurde. Sie war ziemlich groß, wie ich fand... „Ich hasse Dämonen“, dachte ich mir und trat wütend gegen die Wand. „Okay, beruhige Dich, Alvalya!“, sprach ich mir zu und rieb mir den Fuß, der jetzt höllisch wehtat. Einen Augenblick später kam der Idiot ins Zimmer und fragte, ob ich fertig sei um mit ihm die Stadt anzuschauen. Ich nickte trübselig und wir gingen die langen Treppen des Schlosses hinab. Das Schloss schien schon sehr alt zu sein, denn hier und da waren kleine Risse im Boden zu sehen. Und es hätte meiner Meinung nach ruhig auch mal geputzt werden können. Die Fenster ließen nur noch ganz wenig Licht durch, so dreckig waren sie. Nerant zeigte mir die verschiedenen Viertel der Stadt: das reiche Viertel, das arme Viertel, den Marktplatz und einige Gegenden, die man nicht wirklich zuordnen konnte. Ich fühlte mich miserabel und konnte mich nicht an den filigranen Statuen und Brunnen erfreuen. Der Trottel-Prinz bemerkte dies gar nicht und plapperte munter weiter, als ob ich nur eine Touristin wäre. Ich hätte ihn am liebsten erwürgt… Er war der Grund für meinen baldigen Tod, doch ihn schien es zu erquicken. „Ähm… Prinz Nerant, darf ich Euch eine Frage stellen?“, ich versuchte so höflich wie möglich zu klingen um nicht frühzeitig gevierteilt zu werden oder sonstiges. „Klar. Nur zu.“, antwortete er gelassen und ich war irgendwie erleichtert über diese Reaktion. „Also“, fing ich an. „Ihr wart im Menschenreich. Warum? Und wieso musstet Ihr mich hierher bringen? Hättet Ihr nicht ein Tier opfern können oder so?“ Nun sah er verärgert aus. „Du schiebst mir die Schuld in die Schuhe? Hab ich dich etwa hergeschleppt oder was? DU bist mir gefolgt. Es war deine Entscheidung! Also mach nicht mich dafür verantwortlich, klar?!“, schrie er und mir stieg die Schamesröte ins Gesicht. Natürlich bin ich selbst ihm gefolgt, auch, wenn es nicht meine Absicht war… Ich hatte nun gar keine Lust mehr, überhaupt irgendwas zu tun… „Verdammt! Warum ich?“, dachte ich mir und lief weinend hinter ihm her. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)