Bloody Love von _-Gunji-_ (Kai+Rei) ================================================================================ Prolog ------ Schwarze Nebel Eine kühle Brise strich durch die Wipfel der Bäume und lies die Blätter tanzen. Hier und da wehte er eines der noch verbliebenen Blütenblätter aus den Kirschbäumen, die den Wegrand im Park säumten. Es war einer dieser Frühsommer, bei denen niemand im Haus bleiben, im Büro seiner Arbeit nachgehen oder in der Schule sitzen wollte. Erst recht nicht in so einer Stunde wie dieser, die sich in die Länge zog wie Kaugummi an einem dieser verdammt heißen Sommertage in den Ferien. Ein stummes seufzen kam über die Lippen des Jungen mit den Goldgelben Augen, die der einer Katze so ähnlich waren. Und doch fand zumindest er selbst dass er so rein gar nichts mit einer Katze gemeinsam hatte. Gut, vielleicht manchmal. Er konnte ihnen ab zu schon Konkurrenz machen wenn es um das Dösen in der Sonne ging. Ein kurzer Blick auf Die Wanduhr über der Tür zeigte ihm deutlich das er wohl noch halbe Stunde überstehen müsste, oder wenigstens halbwegs die Augen aufhalten sollte. Die goldenen Augen wanderten wieder zu dem großen Fenster an dem er saß. Eine Weile sah er dem Wind beim spielen mit den Kirschblüten zu bevor er sich, natürlich nicht allzu schnell immerhin ging es um eine halbe Stunde, an die gerade gestellte Aufgabe wandte. Von außen betrachtet war die europäische Geschichte für ihn mehr als nur interessant, doch wenn man sie bei einem Lehrer ertragen musste der schon durch seinen bloßen Anblick Langweile versprach konnte das etwas schwierig werden. Ein weiteres Mal seufzte er stumm. Dann strich er sich eine seiner kinnlangen, schwarzen Ponyfransen aus dem Gesicht und begann zu schreiben. Das Klingeln der Schulglocke war ebenso erlösend wie erschreckend laut. Kein Wunder bei der Grabesstille die die letzten zehn Minuten mit einer bleiernen schwere auf ihnen gelegen hatte. Mit einem erschöpften schnaufen erhoben sich die meisten seiner Klassenkameraden um wohl so schnell wie möglich dem Saal zu entkommen. Auch Rei machte sich auf den Weg. Kurz blieb er stehen um die frische angenehme lauwarme Luft einatmen konnte. Eigentlich mochte der Chinese dieses recht alte Schulhaus ja, aber manchmal drohte es seine Besucher fast schon zu erschlagen mit seinen Massen an Staub und der mehr als fehlenden Isolierung, die sich an warmen wie an kalten Tagen bemerkbar machte. Normalerweise nahm Rei, wie so viele seiner Klassenkameraden den Bus um direkt nach Hause zu fahren, aber bei solch einem verführerischen Nachmittag wie diesem konnte und wollte er einfach noch einen Spaziergang durch den Park machen. Dieser Gedanke hatte sich schon seit dem frühen Vormittag in seinem Kopf festgesetzt und das nur wegen ein paar Kirschblüten die im Wind tanzten. Ein Lächeln gilt über seine Lippen. Diese Blüten waren einer der vielen Gründe gewesen aus denen er sich für ein Leben in Japan entschieden hatte. Vielleicht würde man es bei genauerer Betrachtung als kindisch empfinden doch für Rei war es nun mal ein Auswahlkriterium gewesen. Langsam schlenderte der schwarzhaarige die Kleine von Kirschbäumen gesäumte Allee entlang und überquerte die kleine Brücke, die einen schmalen Zulauf zum See überspannte. Als er die große Wiese an einer der ruhigeren Ecken des Parks erreichte, zog er seine Schuhe aus und durchquerte das saftige Grün um sich an der großen Weide im hinteren Teil niederzulassen. Rei warf seine Schultasche ins Gras und legte sich daneben. Eine Weile sah den Wolken bei ihrer Wanderung zu dann schloss er die Augen um noch ein wenig zu dösen, nur kurz. Blinzelnd öffnete Rei seine Augen. Eine Gänsehaut zog sich über seinen Körper und er fing leicht an zu zittern. Vorsichtig setzte er sich auf und spürte statt Gras den kalten Beton auf dem er gelegen hatte, jetzt war er endgültig wach. Zuerst hatte er geglaubt zu lange geschlafen zu haben, das hätte wenigstens die Dunkelheit erklärt. Immerhin gab es an der Stelle die er im Park immer aufsuchte keine Laternen die Licht gespendet hätte, aber das hier war definitiv nicht der Park. Als er seine Hand heben wollte fühlte er die eisernen Fesseln die ihm irgendjemand umgelegt hatte. Rei bemühte sich gar nicht die Fesseln zu lösen, es würde nichts bringen. Stattdessen konzentrierte er sich auf seine Umgebung, vielleicht konnte er doch sehen wo er sich befand wenn sich seine Augen erst einmal an die Dunkelheit um ihn herum gewöhnt hatten. Alles was er erkennen konnte war ein winziges Kellerfenster durch das ein dünner und sehr schwacher Strahl des Mondlichts fiel. „Du bist also endlich aufgewacht …“, die kalte durchdringende Stimme ließ Rei zusammenzucken. Er hatte die Person die sich mit ihm hier befand nicht bemerkt. Seit wann der andere sich hier befand konnte Rei nicht sagen, er hatte ihn weder hereinkommen hören noch hatte er sich auf andere Weise bemerkbar gemacht. „ Ich hatte schon Angst das Chloroform wäre zu stark für dich gewesen!“, Rei Kopf ruckte nach rechts, nur damit er in zwei Rubine blicken konnte. Doch im Vergleich zu den Edelsteinen strahlten sie nichts Warmes aus, im Gegenteil. Sie wirkten kalt, fast schon eisig noch kälter als der Raum in dem er hier war. „Du wirkst ängstlich Kätzchen ~“ Ein säuseln, doch blieb die Stimme kalt, so kalt wie die Augen. „Wer bist du?“, es war nur ein flüstern das Reis Lippen verließ, doch sein Gegenüber verstand ihn trotzdem. Es war eine von so vielen Fragen die in seinem Kopf herum spuckten. Der Chinese wollte wissen wo er war, was der Fremde von ihm wollte. Etwas Gutes konnte es wohl kaum sein, das bewiesen schon die Fesseln an seinen Handgelenken. Ein rascheln ließ ihn aufschrecken, der Fremde stand scheinbar auf, genau konnte Rei es nicht sagen. „Ich bin niemand,….. niemand der dich zu interessieren hat.“ Ein Lichtschalter wurde betätigt und Rei kniff die Augen zu, auch wenn das Licht nicht sehr hell war, so blendete es ihn doch sehr. Als er vorsichtig die Augen wieder öffnete fiel ihm die unregelmäßige rote Färbung am Boden auf, es sah aus als hätte jemand Farbe verschüttet. Doch als sich der schwarzhaarige den Rest des, wie er nur am Rande feststellte, Kellerraums ansah wusste er, dass es sich nicht um Farbe sondern um Blut handeln musste, das sich hier am Boden befand. Von der Decke hingen Eisenketten herab, hier und da war ein großer Haken an ihnen befestigt. An den Wänden war ebenfalls Blut und mitten im Raum, ihm gegenüber, stand der Mann oder bessergesagt ein Jugendlicher in seinem Alter, vielleicht 18 höchstens 20. „Was…?“, mehr brachte Rei von seiner Frage nicht über die Lippen. Auf den Gesichtszügen des anderen zeichnete sich ein Lächeln ab. Es war keins der warmen, freundlichen die man einem Menschen normalerweise schenkte, nein dieses hier war einfach nur kalt und auch ein wenig sadistisch. Rei lief es kalt den Rücken hinunter und ein Gefühl von Angst kämpfte sich in ihm nach oben bis ihn ein dunkler Nebel einhüllte. Die Ohnmacht ergriff Besitzt von seinem Körper und erlöste ihn vorerst von seiner Angst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)