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Protect me

Ruffy x Ace
von

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Crying to sleep

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

Prozess: Prolog abgeschlossen
 

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Prologue: Crying to sleep
 


 

Es war ein wunderschöner Tag mit herrlichem Sonnenschein und einer milden Brise, die das Wetter angenehm warm gestaltete. Ansonsten würde nämlich die Sonne einen sicher verbrühen.
 

Mit einem zufriedenen Lächeln ging der junge Mann die Straßen entlang. Er wollte so schnell wie möglich nach Hause, denn heute hatte sein Freund endlich seine letzte Klausur geschrieben. Glücklicherweise war er schon knapp eine Woche vor ihm fertig… Obwohl von Glück konnte er nicht wirklich sprechen.
 

Warum?
 

Es ist ihm sehr schwer gefallen, sich von seinem Freund fern zu halten, damit sich dieser auf das Lernen konzentrieren konnte. Fast eine gesamte Woche hatte er sich zurückgehalten, weil sie es so ausgemacht hatten. Doch leider konnte er es sich nicht die ganze Woche über verkneifen zumindest einige Annäherungsversuche zu wagen. Manche von diesen waren geglückt – anfangs zumindest –, gegen Ende hingegen, als kaum noch Zeit übrig blieb, um sich den restlichen Stoff anzueignen, wurde er mit Kopfnüssen bestraft oder einigen Tritten und Schlägen aus dem Zimmer gejagt. Bei dem Gedanken musste er aufseufzen. Schon vor dieser Woche hatten sie sich stark zusammenreißen müssen, jedoch war es leichter, da sie gemeinsam für einige Klausuren lernen konnten, weil sie die selbe Vorlesung besuchten oder unbedingt getrennt lernen mussten, da sie nicht wirklich durchfallen wollten.
 

Man könnte jetzt noch lange über die Lernmethoden reden, die die Beiden während der ganzen Zeit, der beinahe durchgehenden Enthaltsamkeit, angewandt hatten. Da dies aber ziemlich lange dauern würde und vermutlich nicht so interessant wäre, gehen wir wieder zu der mittlerweile gut gelaunten Person über, die nun endlich ihr Ziel erreicht hatte und mit einem Schlüssel von seinem Bund den Weg in sein trautes Heim aufsperrte.
 

„Bin wieder da“, rief er voller Elan, als er durch die Tür ging.
 

Während er seine Schuhe auszog, wartete er auf eine Antwort, die aber nicht kam.
 

//Ist er etwa noch nicht zu Hause?... Die Klausur war doch schon heut Morgen gewesen…//
 

Leicht besorgt, schnappte er sich den Schlüssel aus dem Schloss, stellte die Einkäufe zur Seite und tapste sofort ins Wohnzimmer.
 

Fassungslos. Geschockt. Er riss seine Augen weit auf bei dem Anblick, der sich ihm bot. Scheppernd fielen die Schlüssel wie von selbst aus der Hand dem Boden entgegen.
 

Ein mit beiden Beinen fest an sich gezogenes Häufchen Elend, das die Arme eng um diese Beine umschlungen, den Kopf auf die Knie eingebettet hatte, einfach dasaß und unverständliche Sachen vor sich hin murmelte.
 

Das war der grausamste Zustand, den er je bei ihm gesehen hatte.
 

//Was zur…?!//
 

Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu zögern, flitzte er zu der abwesenden Person, der ihn anscheinend immer noch nicht bemerkt hatte. Doch kurz vor diesem blieb unser junger Freund stehen.
 

Was sollte er jetzt eigentlich sagen oder machen? In so einer Situation hatte sich der Kleine noch nie befunden..
 

Wie sollte er denn dann wissen, wie er sich zu verhalten hatte?
 

„Ace…“, nur ein leiser Hauch, der kaum wahrnehmbar war und dennoch zuckte der Angesprochene kaum merklich zusammen.
 

Obwohl er jetzt wusste, dass Ruffy zurück war, hob er seinen Kopf nicht an. Er konnte es einfach nicht. Wie sollte er dem jungen Mann, den er so sehr liebte nur ins Gesicht schauen können? Das konnte er einfach nicht, nicht nachdem, was an diesem Tag geschehen war. Bei dem Gedanken zog sich alles in ihm zusammen. Er wollte nicht mehr daran denken.
 

Einfach vergessen.
 

Alles so schnell es ging vergessen.
 

Plötzlich spürte er etwas Warmes um sich herum. Die ganze Zeit über hatte er nicht einmal bemerkt, dass sich sein Körper stark abgekühlt hatte durch seine derzeitige Position und Bewegungsunfähigkeit. Erst in diesem Moment, als die flauschige Decke sanft um ihn gelegt wurde und zwei Arme ihn umschlungen, spürte er wie viel Wärme ihm verloren gegangen war. Sein ganzer Körper begann unter diesen Berührungen zu zittern. Er wollte weg, einfach nur weg, aber er konnte es nicht. Er war wie erstarrt. Keiner der Befehle, die er seinen Armen oder Beinen gab, wollte umgesetzt werden. Das genaue Gegenteil passierte, er verkrampfte sich noch mehr.
 

Es war zum Verzweifeln.
 

Er war am Verzweifeln.
 

„Schsch… Ganz ruhig. Alles ist gut. Ich bin doch bei dir egal, was passiert… Du brauchst also keine Angst zu haben“, flüsterte ihm sein Freund sachte ins Ohr und verdeutlichte seine Worte, indem er ihn noch enger an sich zog und gleichzeitig beruhigend am Rücken entlang strich.
 

Ein riesiger Kloß bildete sich im Hals des Älteren. Er konnte einfach nicht mehr. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Mit geröteten Augen, den Salzspuren, die noch zeigten, dass er geweint hatte, blickte er auf, direkt in tiefen dunklen Augen Ruffy's. Die Augen, die gerade so viel Sanftheit, Liebe und Geduld wiederspiegelten. Das Lächeln, das ihm immer Wärme schenkte. Die Hand, die sich vorsichtig auf seine Wange legte, um ihm die ersten Tränen, die sich unbemerkt wieder aus seinen Augenwinkeln gelöst hatten und sich ohne Erlaubnis ihren Weg durch sein Gesicht bahnten, wegwischte.
 

Ohne jegliche Vorwarnung riss Ace seine Arme von seinen angezogenen Beinen los, schlang diese um Ruffy und presste sich fest an dessen Brust. Er hatte so viel Schwung genommen, dass er dabei den Jüngeren zu Boden riss und dieser zwar etwas unsanft auf dem Boden aufschlug und zugleich überrascht war, aber dennoch nichts sagte, sondern einfach weiter über die Haare und den Rücken des Älteren strich.
 

Dieser weinte. Ace weinte unaufhörlich.
 

Gequält.
 

Er ließ alles raus, was sich in den letzten Stunden in ihm angestaut hatte.
 

Alles raus.
 

Es musste alles raus.
 

Und dies brauchte Zeit. Etwa eine ganze Stunde heulte er laut schluchzend und rief dabei nichts anderes außer Ruffy’s Namen immer und immer wieder. Während dieser ganzen Zeit drückte er sich verzweifelt an diesen so nah wie möglich heran.
 

Dieser hielt ihn die ganze Zeit über fest im seinen Armen und wiederholte leise immer und immer wieder ‚Ich bin da und ich werde dich nicht loslassen. Niemals!‘. Der Jüngere war einfach mit der ganzen Situation überfordert und wusste nicht genau, was er sonst machen sollte oder konnte. Aber eines wusste er. Das Beste war erst einmal abzuwarten bis sich Ace beruhigt hatte und dann zu versuchen herauszufinden, was ihn in diese Lage gebracht hatte. Ruffy zweifelte nämlich, dass eine schlecht gelaufene Klausur der Auslöser für dieses Verhalten war. Natürlich war er wütend darüber, dass etwas seinen Freund so sehr verletzt hatte, aber mit Zorn und voreiligem Handeln kam er in diesem Moment nicht weit. Nicht in dieser Situation. Außerdem brauchte Ace ihn nun am meisten.
 

Als langsam die Tränen erstickten und auch die gequälten Laute zu einem leisen Schluchzen übergingen, stellte sich Ruffy vorsichtig auf, um zu sehen, dass der Ältere schließlich eingeschlafen war. Ganz langsam nahm er den Schlafenden in den Arm. Dieser war zwar ziemlich schwer, aber Ruffy hatte in letzter Zeit viel trainiert, um seinen Freund notfalls tragen zu können, wenn dieser sich wieder einen übern Durst kippen wollte und danach aber nicht mehr alleine gehen konnte. Zum Glück war dies aber seitdem sie zusammen waren nicht der Fall gewesen.
 

Mit einem festen, aber dennoch sanften Griff brachte Ruffy den Sommersprossigen mit langsamen Schritten und darauf bedacht den Schlafenden nicht zu wecken in ihr gemeinsames Zimmer. Seitdem sie vor etwa einem halben Jahr zusammengekommen sind, wohnte Ace nun bei Ruffy.
 

Der Großvater des Jüngeren war zunächst etwas überrascht, als er den Älteren bei seinem nicht angekündigten Überraschungsbesuch halbnackt – also nur mit einer kurzen Hose bekleidet – durch das Haus rennen sah mit der wertvollen alten Vase, die ein Erinnerungsstück von Ruffy's Mutter war, in der Hand. Gerade als der alte Mann auf den Sommersprossigen losgehen wollte, sprang Ruffy dazwischen und erklärte kurz darauf alles seinem Gramps. Dieser hatte Ace zunächst mit dem finstersten Blick angefunkelt, den er hatte, sodass beide jungen Männer innerlich zusammenzuckten und sich auf einen Wutausbruch gefasst machten. Wider erwarten geschah dies aber nicht. Kein Wutausbruch. Das genaue Gegenteil passierte. Ein breites Grinsen stahl sich auf das Gesicht des älteren Mannes und er meinte einfach nur ‚Gut, dass du dagewesen bist Ruffy, sonst wäre von deinem Freund nicht mehr viel übrig gewesen‘ und lachte herzhaft auf. Perplex hatte sich das Pärchen angeschaut, aber musste schließlich mitlachen. Den Segen den Großvaters hatten sie leichter bekommen, als sie es sich vorgestellt hatten, da der Jüngere immer erzählt hatte, wie streng dieser doch eigentlich sei.
 

Mittlerweile lag Ace im Bett und wurde jetzt noch mit der weichen Decke von Ruffy zugedeckt. Langsam strich der junge Schwarzhaarige über die vom vielen Weinen geröteten Wangen des Schlafenden und wischte dabei die letzten Tränen weg. Ein leiser Seufzer entfloh seiner Kehle und ein besorgter Gesichtsausdruck bildete sich auf dem sonst mit einem Dauergrinsen versehenen Gesicht.
 

„Ace… Was ist nur geschehen?“, hauchte er kaum hörbar, bevor er seinem Liebsten noch einen sanften Kuss auf die Stirn gab und sich auf die Bettkante setzte, um über den Schlaf des Anderen zu wachen.

Worrying the whole time

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 1/15 abgeschlossen
 

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Chapter 1: Worrying the whole time
 


 

Eine Woche war nun vergangen. Genau eine GANZE Woche. Es war zum Haare ausreißen!

Wieso sagte Ace nichts? Diese Frage hatte sich Ruffy in den vergangenen sieben Tagen so oft gestellt, dass er irgendwann aufgehört hatte mit zu zählen. Ihr fragt euch jetzt sicher, was mit Ace los ist.
 

Nun ja, seitdem er an dem Tag weinend in den Armen seines Freundes eingeschlafen war und danach zu Bett getragen wurde, wachte er jeden Nacht schreiend und schweißgebadet auf. Beim ersten Mal hatte der Jüngere einen riesen Schock bekommen, da er selbst leicht eingedöst war, während er über den Schlaf des Älteren wachen wollte. Sonst hätte er sicher schon vorher bemerkt gehabt, dass dieser unruhig wurde und anscheinend schlecht träumte. Der Anblick, den er nach dem ersten Schock jedoch realisierte, versetzte ihm einen direkten Stich mitten ins Herz.
 

Unaufhörlich quollen die Tränen aus den Seen des Sommersprossigen, die so leer waren und nichts wahrzunehmen schienen, er atmete schwer ein und aus und zitterte am ganzen Leib, wie Espenlaub.
 

Schnell zog ihn der Jüngere in die Arme und streichelte ihm wieder beruhigend den Nacken und Rücken entlang.
 

„Ace. Es ist alles in Ordnung. Du bist zu Hause. In Sicherheit. Es war nur ein böser Alptraum mehr nicht… Beruhige dich“, flüsterte Ruffy dem Älteren leise ins Ohr.
 

Anscheinend hatte es diesmal etwas gebracht, denn sein Gegenüber bewegte sich und versuchte etwas zu sagen. Da es aber nur ein leises Genuschel war, verstand der Kleine nicht, was der Andere gesagt hatte.
 

„Was… hast du gesagt, Ace? Ich habe es nicht verstanden…“, fragte er zaghaft nach.
 

Kurze Zeit kam nichts. Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Der Sommersprossige drückte sich plötzlich, vom dem nun mehr als verwirrten Ruffy, weg und sprang sofort auf. Er wollte aus dem Zimmer rennen, stolperte jedoch und fiel dabei hart aufknallend zu Boden. Schnell versuchte er sich wieder aufzurappeln und das Zimmer zu verlassen. Bevor dies aber geschehen konnte, pacte der Jüngere ihn von hinten ab, zog fest an seinem linken Arm, sodass er gezwungen wurde sich dem Kleinen wieder zuzuwenden und wurde dann vollends in eine Umarmung gezogen, sodass sein Kopf wieder auf der Brust seines Freundes lag.
 

„Ich weiß nicht, was passiert ist, aber…“, begann sich die sanfte Stimme des Jüngeren zu erheben, während seine Hände mit den etwas längeren, schwarzen Haaren des Umarmten spielten.
 

Dieser wollte sich zunächst wehren. Doch beim Klang der Stimme des Anderen konnte er es nicht und blieb stumm und regungslos stehen, um ihm zu lauschen.
 

„… ich bin mir sicher, dass wir es zusammen schaffen werden“, man hörte das Lächeln mehr als deutlich heraus.
 

„Doch dafür musst du mir sagen, was passiert ist…“
 

Ace zuckte merklich in seinen Armen zusammen. Was es auch war, dass ihn so stark belastete, musste wirklich schlimm sein.
 

„I-… Ich kann nicht… Ich kann es dir nicht sagen…“, schluchzte der zuvor Angesprochene leise auf.
 

Kurz darauf versuchte er sich aus dem Griff zu befreien, was ihm jedoch nicht gelang, da Ruffy ihn nur noch enger an sich heran drückte. Halbherzig schlug er mit seinen Fäusten auf den Rücken des Jüngeren ein. Immer und immer wieder. Bis er schließlich seine zusammengeballten Hände löste und sie verzweifelt in dem Oberteil von Ruffy verankerte.
 

„Lass mich nicht allein… Bitte… Ich kann es nicht sagen… Es tut mir so Leid…“, mit diesen Worten sank der sonst so stark wirkende junge Mann schluchzend zu Boden und zog den Jüngeren dabei mit sich.
 

„Keine Sorge ich werde dich nicht allein lassen. Versprochen“, nach dem letzten Wort Ruffy’s brach das Schluchzen zum lauten Weinen um.
 

Ruffy wusste, dass er Ace am besten nicht mehr fragen sollte, was los war bis dieser es ihm von sich aus anvertrauen würde. Er würde nicht mehr danach fragen und einfach abwarten.
 

Das Problem war jedoch nur, dass sich diese eben beschriebene Situation nicht nur am ersten Tag abgespielt hatte, sondern seitdem jeden Tag und zwar mehrmals. Langsam war es nicht mehr so schlimm wie am Anfang, aber dennoch war es immer wieder schwer mit der Lage zu Recht zu kommen, wenn man nicht wusste, wie man sich richtig zu verhalten hatte. Mittlerweile aß der sonst so nimmer satte Ältere kaum was, wachte jede Nacht schreiend aus seinen Alpträumen auf und setzte keinen Fuß vor die Tür.
 

Ruffy schmerzte dieses Verhalten wirklich sehr. Er wollte Ace auch nicht alleine zu Hause lassen, wenn er zur Arbeit musste und bat deshalb an jedem Arbeitstag Marco darum bei seinem Freund zu bleiben bis er selbst wieder zurück war. Inzwischen hatte der Jüngere auch bemerkt, dass Marco anscheinend wusste, was mit Ace geschehen war. Doch als er ihn darauf angesprochen hatte, entschuldigte sich der Blondhaarige und erklärte ihm knapp, dass er seinem Kumpel versprochen hatte nichts zu erzählen.
 

_
 

Gedankenverloren seufzte der Jüngere schwer auf. Er war gerade auf dem Heimweg und wusste eigentlich schon, was ihn daheim erwarten würde. Entweder würde Ace wieder zusammengekauert in ihrem gemeinsamen Bett liegen oder hatte sich wieder in die Couch gesetzt, die am großen Fenster mit Glastür - durch die man einen wunderschönen Überblick über den großen Garten hatte - und schaute mit leerem Blick nach draußen. Der Blonde mit der Ananasfrisur würde ihm entgegenkommen, seine Schuhe anziehen und erklären, dass der Ältere wieder kaum etwas zu Essen angerührt hatte.
 

Wieder ein Seufzer. Was sollte er denn jetzt nur machen? Langsam wusste er sich einfach nicht mehr zu helfen. Zum Glück hatten sie zur Zeit Semesterferien, sodass er nicht jeden Tag seine Freunde sah. Nicht, dass ihr das jetzt falsch versteht! Seine Freunde waren für ihn wie eine Familie. Genauso wie eine Familie aber nun einmal ist, würden sie ihn mit tausend Fragen löchern, was denn mit Ace los sei. Wie sollte er ihnen solche Fragen denn beantworten, wenn er selbst nicht wusste, was mit seinem Freund los war?
 

Niedergeschlagen blickte er einmal auf und bemerkte erst jetzt, dass er unbewusst einen Umweg genommen hatte. Er stand nun vor der Universität, die Ace und er gemeinsam besuchten. Seine Füße hatten ihn an den Ort gebracht, an dem letzte Woche der ganze Stress enden sollte und das Paar zusammen die restlichen Wochen eigentlich genießen wollten. Abermals war ein Seufzer zu hören und er führte seinen Weg nun Richtung Heim fort, jedoch wurde er aufgehalten.
 

„Ruffy? Bist du es?“, fragte eine helle, fröhliche Stimmer hinter ihm und man konnte das breite Grinsen mehr als deutlich heraushören.
 

Der junge Schwarzhaarige würde diese Stimme wirklich überall wiedererkennen. Freudig wandte er sich um und grinste breit zurück, bevor er sich dem Anderen in die Arme schmiss und diesen fast zu Fall brachte.
 

„Shanks!“, rief der Kleine fröhlich aus und Beide fingen an zu lachen.
 

„Wir haben uns ja schon eeeeeeewig nicht mehr gesehen! Wie geht’s dir so? Was machst du so? Hast du wieder meine armen Kommilitonen mit deiner Klausur gequält?“, grinste Ruffy dem Rothaarigen frech entgegen.
 

Shanks war ein rothaariger Mann Mitte 30, Professor an der Universität und hatte eine Narbe auf dem linken Auge, die aus drei Streifen bestand, die sich von links leicht oberhalb der Stirn bis rechts knapp unterhalb seines Auges zogen. Wie er zu dieser Narbe kam, hatte Ruffy ihn nie gefragt. Es machte ihn zwar neugierig, aber er vermutete, dass der Rothaarige es nicht unbedingt erzählen wollte. Für das Alter, das der Rothaarige erreicht hatte, musste der Jüngere ehrlich zugeben, dass sich dieser gut gehalten hatte. Er sah noch aus wie Mitte 20, was auch sehr wahrscheinlich an seinem Kleidungsstil lag. Im Gegensatz zu den meisten Professoren zog er sich sehr Zeitgerecht an und brachte dabei auch die meisten Herzen der jungen Studentinnen zum Schmelzen und wurde deshalb von vielen Studenten, aber auch Professoren oftmals böse angefunkelt und beneidet.
 

„Hahaha. Woher weißt du wieder nur, dass ich meine Studenten gerne quäle?“, platzte es aus dem Älteren heraus und zu Zweit brachen sie in ein noch lauteres, schallendes Gelächter aus.
 

Es war immer wieder ein Genuss sich mit Shanks zu unterhalten, weil der meiste Teil des Gesprächs aus Lachen bestand, aber das störte die beiden recht wenig. Sie kannten sich schon sehr lange, da der Rothaarige einige Zeit lang bei Ruffy und seinem Großvater Garp gelebt hatte, als er neu in die Stadt kam. Garp kannte Shanks schon von klein auf und da dieser sich entschieden hatte an dieser Universität zu studieren, wollte er dem Jüngeren etwas unter die Arme greifen und ließ ihn deshalb bei sich wohnen. Als der Rothaarige dann Professor wurde und anfing dort du unterrichten, hatte er sich entschieden in eine eigene Wohnung zu ziehen, da er der Meinung war lang genug dem alten Mann zur Last gefallen zu sein. Ruffy hatte sich dagegen gesträubt und war damals richtig sauer auf ihn gewesen und wollte nicht mehr mit ihm reden. Doch als Shanks erklärt hatte, dass er ja nicht weit weg wohnte – der Schwarzhaarige hatte natürlich mal wieder beim ersten Mal nicht zugehört gehabt – erhellte sich sogleich dessen Gesicht und alles war wieder beim Alten.
 

„Und wie geht’s dir so Kleiner? Du versteckst dich ja in der Uni nur noch vor mir. Gib es zu, du lässt dich extra nicht mehr blicken, ne?“, der Rothaarige strubbelte dabei durch das eh schon unbändige schwarze Haar des Kleineren mit einem breiten Grinsen.
 

Jedoch verging dieses sehr schnell, als er den niedergeschlagen Blick sah. Der sonst so aufgeweckte Junge brachte nun keinen einzigen Ton heraus, sondern sah stumm auf die Füße des Anderen. Eigentlich würde sich Shanks jetzt große Sorgen um den Schwarzhaarigen machen, aber er ahnte schon, was das Problem war. Leise seufzte er auf.
 

„Ist es wegen Ace? Geht es ihm immer noch nicht besser?“, fragte er ruhig.
 

Mit weit aufgerissenen Augen und wie vom Blitz getroffen, starrte der Kleine seinen Gegenüber ungläubig an und deutete mit dem Finger auf ihn.
 

„Du… Du weißt… was mit Ace ist?“, brachte er stotternd hervor.
 

Stumm nickte der Rothaarige und ehe er sich versah hatten sich Ruffy’s Hände an sein Hemd gekrallt und zogen bettelnd an diesem.
 

„Bitte Shanks, sag mir was mit Ace passiert ist… Ich… Ich erkenne ihn kaum wieder… Seit einer Woche… Er ist wie ausgewechselt und es macht mir Angst… Bitte Shanks… Er isst kaum noch was, wacht schreiend auf u-“, die Hand des Älteren legte sich schnell auf den Mund des Kleinen, wobei seine Augen aber geschlossen waren.
 

„Ich werde dir alles erzählen. Aber dafür musst du dich erst einmal beruhigen, Ruffy“, erwiderte Shanks ruhig und öffnete nun seine Augenlider wieder.
 

Der Anblick Ruffy’s versetzte dem Rothaarigen einen Schock, den man deutlich aus seinem Gesicht ablesen konnte. Der Kleine… weinte. Ihm liefen die Tränen unaufhörlich übers Gesicht und danach über die Finger von Shanks.
 

„Ruffy…“, flüsterte der Rothaarige etwas perplex und ließ nun von dessen Mund ab.
 

„Tut mir Leid Shanks… Aber ich freu mich gerade so, dass ich gleich endlich weiß, was mit Ace so zugerichtet hat.“
 

Durch die ständige Ungewissheit quälte sich der Junge ab und fühlte sich hilflos, da egal, was er auch gemacht hatte, nicht einmal eine winzige Veränderung an der Situation seines Freundes bewirkt hatte. Doch jetzt, mit der Hilfe des Rothaarigen, könnte er möglicherweise verstehen, was den Sommersprossigen psychisch so fertig gemacht hat, dass dieser jede Nacht davon zu träumen schien.
 

Doch nun stellte sich die wichtigste Frage:
 

Woher wusste Shanks überhaupt, was mit Ace geschehen war?
 

Er würde es bald erfahren…

Cruel incident (Part I)

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 2/15 abgeschlossen
 

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Chapter 2: Cruel incident (Part I)
 


 

Da saßen sie nun. In Shanks kleinem Büro. Dieser hatte zuvor dem Jüngeren ein Taschentuch zum Trocknen seiner Tränen und ein Glas Wasser zum Beruhigen gegeben. Einige Male nippte der Schwarzhaarige an der kleinen Erfrischung und sie zeigte auch die erwünschte Wirkung. Ruffy beruhigte sich langsam und hatte es schließlich geschafft all seine Gedanken zu ordnen. Er würde jetzt nicht mehr wild drauf losreden, sondern zuerst nachdenken und dann fragen oder reden.
 

„Shanks“, der Kleine drückte das Glas, das ich in seiner Hand befand etwas fester, „würdest du…“, entschlossen schaute er dem Rothaarigen jetzt direkt in die Augen, „würdest du mir erzählen, was mit Ace passiert ist, dass er jetzt in dieser Verfassung ist?“
 

Für einige Sekunden verharrten beide in dieser doch leicht angespannten Situation. Dann seufzte der Ältere auf.
 

„Eigentlich wollte ich es dir nicht erzählen, da ich finde, dass Ace es selber machen müsste. Aber anscheinend hat er vor etwas Angst“, Shanks blickte nun aus dem Fenster und man konnte in seinen Augen erkennen, dass er seine Worte sortierte und genau überlegte, wie er sich am besten ausdrücken sollte.
 

Kurz schwieg er. Dann wandte er sich wieder seinem jungen Gast zu. Dieser schluckte schwer. Es musste wirklich etwas tiefergehendes sein, wenn selbst der Rothaarige so lange darüber nachdenken musste.
 

„Bevor ich es dir aber erzähle, musst du mir etwas versprechen…“, der Blick des Älteren verfinsterte sich und Ruffy wusste, wenn er sein Wort, das er ihm gleich geben musste, nicht halten würde, wären die Konsequenzen für ihn unvorstellbar schmerzhaft. Man könnte sie sogar mit der Hölle auf Erden vergleichen.
 

Auch wenn Shanks ein sehr gelassener Kerl war. Er konnte grausam sein. Besonders wenn man ein Versprechen, das man ihm gab nicht hielt. Ruffy schluckte schwer auf. Das war seine einzige Chance, die er bekommen würde, um die Wahrheit zu erfahren und womöglich Ace dadurch besser helfen konnte. Er würde auf jeden Fall zustimmen und auch sein Versprechen halten. Immerhin hatte er noch nie eines gebrochen und hatte dies auch in Zukunft nicht vor.
 

„Egal, was ich dir jetzt erzählen werde, du wirst ruhig bleiben und auf keinen Fall etwas Unüberlegtes tun! Außerdem will ich, dass du mir genau sagst, was du danach vorhast und wenn sich etwas an deinem Geplanten ändern sollte, wirst du mir SOFORT Bescheid sagen! Hast du mich verstanden?“, die Stimme wurde gegen Ende immer strenger und zeigte deutlich, dass Shanks nur unter diesen Bedingungen alles erzählen würde.
 

Ruffy war sich nun mehr als hundertprozentig sicher, dass etwas Schlimmes geschehen sein musste. Sonst würde der Ältere sicher nicht so etwas von ihm verlangen und schon gar nicht ein so ernstes Gesicht ziehen. Obwohl ihm jetzt die Situation bewusst wurde, willigte der Jüngere mit einem entschlossen Nicken zu. Mit einem resignierten Seufzer begann der Rothaarige zu erzählen.
 

_
 

(Rückblick Anfang)
 

//Endlich vorbei//, schoss es durch den Kopf des Sommersprossigen, als er den Prüfungsraum verließ und sich dabei genüsslich streckte.
 

„Na wie ist’s gelaufen?“, fragte jemand hinter Ace und packte ihn leicht an der Schulter.
 

Gleich erkannte er seinen Kumpel Marco und drehte sich mit einem breiten Grinsen um, welches der Blondhaarige gleich erwiderte. Dies reichte den zwei Freunden, um zu wissen, dass sie sicher bestanden hatten. Dieses Semester schienen es die Professoren wirklich gut mit ihnen zu meinen, da die Prüfungen vergleichsweise sehr leicht waren oder sie sich selbst stärker verbessert hatten als erwartet. Was es auch war, sie konnten es nicht beurteilen, freuten sich aber umso mehr darüber, dass es endlich vorbei war.
 

Gut gelaunt und schon Pläne für die nächsten freien Wochen schmiedend, liefen sie den langen Korridor entlang. Schallendes Gelächter hallte durch die gigantischen Gängen bis plötzlich eines verstummte. Der junge Mann mit der Ananasfrisur stand still da und starrte in eine bestimmte Richtung. Zuerst hatte der Schwarzhaarige nicht bemerkt, was los war und schaute seinen Kumpel etwas perplex an. Als dieser jedoch nicht antwortete, sondern weiterhin starr in eine Richtung blickte, folgte Ace diesem und seine Gesichtsfarbe wurde gleich um einige Farbtöne bleicher.
 

_
 

BRR BRR

DüLLEDÜ

BRR BRR

DALLEDÜ
 

Mit einem Satz war der Schwarzhaarige bei der plötzlichen Vibration, die aus seiner rechten Hosentasche kam aufgesprungen und kramte nun so schnell er konnte den Gegenstand, der für die Unterbrechung verantwortlich war, heraus. Der Rothaarige schaute kurz etwas verwirrt zu dem Jungen rüber, lächelte aber dann über den lustigen Klingelton des kleinen schwarzen Klapphandys.
 

„Tut mir Leid Shanks… Hab vergessen auf lautlos zu stellen“, entschuldigte sich der Schwarzhaarige schnell und ging sofort an sein Handy, das er nach langem Suchen endlich aus seiner Tasche gefischt hatte.
 

//Wie konnte man eigentlich so lange brauchen, um ein Handy aus einer so kleinen Hosentasche raus zu bekommen?//, lachte der Ältere in sich hinein, weil er die Antwort auf diese Frage wusste.
 

Er blickte aber wieder etwas ernster und beachtete nun das Gespräch nicht, um noch einmal seine Gedanken zu sammeln. Alles was er sagte musste genau durchdacht sein, da sonst nicht mal das Versprechen, das Ruffy ihm geben musste den Jüngeren davon abhalten würde etwas zu tun, was fatale Folgen haben könnte.
 

„Hey Marco! Können wir vielle-“

„SAMMA SPINNST DU?! WO ZUR HÖLLE BIST DU GERADE? ICH HAB DIR DOCH GESAGT, DASS ICH HEUTE NOCH ZUR ARBEIT MUSS!!“, schrie ihm der Blondhaarige aus der anderen Seite der Leitung mit voller Kraft in den Hörer.
 

Das würde definitiv Schäden an dem rechten Gehör hinterlassen.
 

„AH! Mann, Alter ist doch nicht gleich ein Grund so auszuraten… Sorry, aber mir ist noch was dazwischengekommen. Ich werde wahrscheinlich erst in einer halben Stunde zurück sein…“, sein rechtes Ohr reibend, wechselte Ruffy schnell auf die linke Seite.
 

„Ich kann aber nicht mehr so lang bleiben. Ich muss in ner Viertel Stunde beim Boss sein, da wir heut ne Besprechung haben“, kam es nun ruhiger vom Blondhaarigen mit der Ananasfrisur.
 

„Das ist gar nicht gut… Ich kann hier grad auch nicht weg… Was machen wir jetzt?“, leicht panisch fing Ruffy nun an, an seinem linken Daumen an zu kauen.
 

Marco seufzte hörbar auf.
 

„Bist du sicher, dass du in spätestens einer halben Stunde hier bist?“, fragte dieser nun ernst.
 

„Ganz sicher“, betonte der Schwarzhaarige überzeugt.
 

„Okay dann denke ich mal, können wir Ace für diese Zeit alleine lassen. Er hat heute sowieso wieder die ganze Zeit nur dagesessen, wie die gesamte letzte Woche…“, erneut war ein Seufzer zu hören.
 

Schweigen herrschte kurz zwischen den Beiden. Diese Idee behagte keinem von ihnen, aber sie hatten in diesem Moment leider keine andere Wahl.
 

„Okay… Ich werde mich beeilen… Danke Marco… Und tut mir echt Leid… Ich hatte das mit deiner Arbeit vollkommen vergessen…“, gab der Jüngere kleinlaut zu.
 

„No Problem Kleiner. Kann ja mal passieren“, lachte der Blondhaarige etwas auf, „Also bis morgen dann und beeil dich.“
 

„Bis morgen“, verabschiedete sich der Schwarzhaarige noch schnell und wandte sich dann wieder Shanks zu, der weiter in gedankenverloren aus dem Fenster blickte.
 

Als dieser aus dem Blickwinkel bemerkte, dass sich er Jüngere wieder zu ihm gedreht hatte und sich hinsetzte, lächelte er ihn an und fuhr ohne weiteres fort.
 

Doch kurz bevor es bei der Geschichte weitergeht, schauen wir noch bei Ace und Marco vorbei, wo sich der Blonde gerade schnell fertig machte, um nicht wieder zu spät kommen. Er machte die Tür schon einmal auf, drehte sich aber noch einmal um und ging zum Sommersprossigen, der in der Couch sitzend mit leeren Augen nach draußen blickte. Dieser Anblick tat dem Blonden weh, der sonst immer an den Dauergrinser gewohnt war. Er wollte sich aber gar nicht vorstellen, wie sehr es Ruffy verletzen musste seinen geliebten Freund so sehen zu müssen.
 

„Ace…“, es kam keine Reaktion vom Angesprochenen, was Marco seufzen ließ, „Ich muss jetzt gehen… Aber Ruffy wird bald da sein. Anscheinend ist etwas bei der Arbeit passiert und er musste länger dableiben. Also warte bitte bis er da ist…“, er drehte sich um, um aus der Tür zu gehen, „Meiner Meinung nach solltest du es ihm sagen. Er würde dich sicher nicht dafür von sich stoßen, glaub mir“, mit diesen Worten schloss er die Tür hinter sich.
 

Was der Blonde dadurch aber nicht sehen konnte, war, dass Ace einige Zeit noch verlorener zur Tür schaute und schließlich aufstand, in einen anderen, vollkommen verfleisten Raum eintrat und hinter sich abschloss.
 

Gehen wir nun aber zurück zur Geschichte, welche diesen besorgniserregenden Zustand beim Sommersprossigen überhaupt erst ausgelöst hatte.
 

_
 

Da stand er. Der Kerl, den er seit Monaten aus dem Weg gegangen war. Der, der kein Herz besaß, aber seines eins gebrochen hatte. Aber dennoch musste er diesem doch auch dankbar sein. Ein leichtes Grinsen bildete sich auf den Lippen des Sommersprossigen. Ohne diesen Mistkerl hätte er niemals herausgefunden, was es eigentlich bedeutete jemanden zu lieben. Wenn er genau darüber nachdachte, hatte er diesen Kerl niemals geliebt gehabt. Es war eine rein körperliche Beziehung zwischen den beiden gewesen und als er ihm nicht genug war, hatte er sich ein anderes Spielzeug gesucht.
 

Von wem die Rede ist, fragt ihr euch. Von niemand anderem als Smoker.
 

Der grauhaarige, mit vielen Muskeln bestückte Mann, der etwa im gleichen Alter wie Shanks war, zog mal wieder an einer seiner heiß geliebten Zigarren. Dies war sein ‚Markenzeichen‘ konnte man schon fast sagen. Er war dafür berüchtigt, der strengste Professor der gesamten Universität zu sein. Wer seine Vorlesung lebend verlassen wollte, musste den höchsten Grad von Disziplin zeigen und das bedeutete bei Smoker absolute Ruhe, absolute Konzentration und man musste jeden Satz von ihm Wort für Wort wiederholen können, wenn er quer durch die Runde fragen sollte – was er sehr gerne tat.
 

„Was willst du, Smoker?“, durchbrach der Schwarzhaarige schließlich die Stille.
 

Ein nicht definierbares Lächeln legte sich auf die Lippen des Älteren.
 

„Ich bin immer noch ein Professor dieser Universität also zeige mir den nötigen Respekt oder ich bringe dir diesen eigenhändig bei!“, kam es scharf vom Grauhaarigen, dass die beiden Studenten leicht zusammenzuckten.
 

Das Lächeln wurde zu einem Grinsen. Er hätte nicht gedacht, dass es so leicht ist die ihm gegenüber stehenden Personen so leicht einzuschüchtern.
 

„Um auf deine Frage zurückzukommen“, er schritt langsam einige Schritte auf den Schwarzhaarigen zu.
 

Dieser schluckte schwer und trat automatisch einen Schritt zurück. Es gefiel ihm gar nicht, wie Smoker ihn ansah und auf ihn zukam. Er sollte ihm bloß vom Leib bleiben.
 

„Du brauchst nicht zurückzuweichen. Ich will nur mit dir reden, dann kannst du gehen“, der Professor stand nun genau vor Ace und blickte ihn wieder mit dem undefinierbaren Lächeln entgegen.
 

„Ich habe NICHTS mehr mit dir zu bereden“, zischte der Sommersprossige scharf und wollte gerade am Grauhaarigen vorbeigehen, als dieser ihm am Arm packte.
 

Marco wollte eingreifen, jedoch hielt ihn eine Handbewegung von Ace zurück.
 

„Du wirst mir keine Ruhe lassen bis wir geredet haben, nicht wahr? Einverstanden wir reden, aber nicht lange! Ich habe auch noch andere Dinge zu tun“, grinste der Schwarzhaarige frech Smoker entgegen.
 

Sein undefinierbares Lächeln veränderte sich und wandelte sich langsam in Einklang mit seinem gesamten Gesicht zu einem eiskalten Ausdruck, das jedem das Blut in den Adern gefrieren lassen würde. Dies gelang ihm auch bei den beiden jungen Männern. Ace’s Grinsen verschwand augenblicklich und er biss sich fest auf die Unterlippe, damit man ihm seine Angst nicht ansehen konnte. Danach wurde er von Smoker einfach zu dessen Büro mit gezerrt.
 

„Ace ich geh nochmal schnell zu Professor Shanks wegen meiner Hausarbeit. Ich warte dann hier auf dich“, rief Marco seinen Freund noch zu.
 

Dem Blondhaarigen war diese ganze Situation nicht geheuer. Wieso tauchte Smoker ausgerechnet jetzt auf und wollte unbedingt mit Ace reden? Immerhin hatten sie seit Mitte der letzten Semesterferien keinen Kontakt mehr, da der Grauhaarige seinen Kumpel mit jemand anderen betrogen hatte. Außerdem hatte Ace jetzt Ruffy und war glücklich. So glücklich wie Marco ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Doch jetzt hatte er eine schlechte Vorahnung. Als würde dies alles zu Bruch gehen oder auf eine sehr harte Probe gestellt werden.
 

Seufzend blieb er kurz stehen.
 

Nachgrübeln brachte ihn jetzt leider nicht viel weiter. Er würde ja später sehen, was geschehen würde. Mit diesem Gedanken und einem flauen Gefühl im Magen schritt der junge Mann mit der Ananasfrisur zum Büro des rothaarigen Professors.
 

(Fortsetzung Rückblick im nächsten Kapitel)

Cruel incident (Part II)

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 3/15 abgeschlossen
 

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Chapter 3: Cruel incident (Part II)
 


 

Sie gingen nun schon einige Minuten lang die anscheinend unendlich wirkenden Gänge entlang auf dem Weg zu ihrem Ziel – das Zimmer von Smoker. Der Grauhaarige bog um die Ecke. Seine festen, schweren Schritte hallten an den Wänden der Korridore wieder und erzeugten ein Echo. Einige Meter entfernt folgte ihm der Schwarzhaarige. Im Gegensatz zu Smoker's Schritten waren seine leichter und hörten sich etwas wie Tapser an, die nur ein schwaches Echo hervorriefen.
 

Ace hatte schon die ganze Zeit ein flaues Gefühl in der Magengegend und jeder Schritt, den er dem Tyrannen vor sich nachlief, verstärkte dieses nur noch mehr.
 

//Beruhige dich Ace. Er will nur reden. Nur reden? Smoker? Vielleicht hat er einen Sinneswandel gehabt… Er würde es nicht wagen oder?… Ruffy… Wieso bist du jetzt nicht hier? Ich brauche dich… Ich habe Angst. So viel Angst wie schon lange nicht mehr…//
 

KLICK
 

Das war die Tür, die den jungen Mann wieder aus seinen Gedanken in die Realität zurück brachte. Mist sie waren also schon da. Jetzt gab es kein zurück mehr.
 

Nur kurz.
 

Er würde nicht lange bleiben.
 

Nur fragen, was er wollte und dann gleich wieder gehen und ein schönes Abendessen für Ruffy und sich vorbereiten oder sie würden draußen irgendwo essen gehen. Ein schwaches aber glückliches Lächeln legte sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen. Er musste diese Sache schnell hinter sich bringen, sonst würde sein Freund womöglich noch verhungern.
 

Wer Ruffy kannte, wusste, dass dieser Essen sehr liebte. Zwar nicht so sehr wie er seinen Freund mit den Sommersprossen liebte, aber dennoch liebte er es. Deshalb nahm der Schwarzhaarige nun auch seinen ganzen Mut zusammen und trat schließlich in die Höhle des Löwen, vor der der Inhaber persönlich stand und darauf wartete, dass seine Beute endlich hineinging.
 

Langsam schritt er an dem Grauhaarigen vorbei und begab sich zu den Sitzmöglichkeiten, jedoch nahm er nicht Platz, sondern blieb stehen. Er wollte es sich ja nicht bequem machen.
 

BUMM
 

Das konnte doch nicht sein! Wie in Zeitlupe drehte sich der Junge um. Die Tür war zugeknallt worden. Der Ältere stand mit dem zugewandten Rücken zum Jüngeren.
 

KLICK
 

Jetzt war sie verschlossen.
 

Langsam zog der Grauhaarige jetzt noch den Schlüssel aus dem Schlüsselloch und verstaute diesen sicher in seiner Hosentasche, damit auch keiner so leicht an diesen herankommen konnte.
 

Panik. Schreckliche Panik schoss in dem Schwarzhaarigen auf. Das konnte doch alles nur ein böser Alptraum sein. Das konnte er doch nicht machen? Er konnte ihn doch nicht noch einmal verletzen! Oder?
 

Doch diese schwachen Hoffnungen wurden sofort erstickt, als sich Smoker umdrehte und ein noch finsteres Grinsen als zuvor auf dessen Lippen lag.
 

Nein!
 

Das durfte einfach nicht wahr sein!
 

Er musste weg!
 

Sofort hier weg!
 

Schnell blickte sich der Schwarzhaarige um. Auf der Suche nach einem Fluchtweg.
 

Irgendeinem!
 

Doch da war nichts… Absolut nichts!
 

Das gesamte Zimmer hatte keine Fenster oder andere Türen. Nur eine Lüftung und für die war er definitiv zu breit.
 

Während seiner panischen Fluchtwegssuche machte er jedoch einen großen Fehler. Einen, den er lange bereuen würde. Er wandte dem, der ihn in diesen Käfig gesperrt hatte, den Rücken zu. Doch leider bemerkte es unser Freund nicht und suchte verzweifelt weiter. Bis sich zwei starke Hände auf beide Seiten seiner Schulter pressten und ihn unsanft an der Stelle, an der er stand, nach unten drückten. Dadurch hatte Smoker ihn vollständig im Griff und auch ruhig gestellt.
 

Was der Professer nicht wusste, war, dass die bloße Berührung schon ausreichte, um Ace zu einer Säule erstarren zu lassen.
 

Diese Kälte.
 

Die eisigste Kälte, die er je gespürt hatte, ging von diesem kleinen Gewaltakt aus, dass sich jede Faser seines Körpers zusammenzog und sich kein Stück mehr bewegen konnte.
 

Wieso hatte er dies nur nie davor wahrgenommen gehabt?
 

Wie konnte er nur so blind und blöd gleichzeitig sein?
 

Seine Lippen fingen an zu beben.
 

„Bi… bitte… Lass… mi… mich gehen“, brachte er nur noch stotternd heraus.
 

Die bösartigste Lache, die der Schwarzhaarige bis zu diesem Augenblick in seinem Leben gehört hatte, erschallte in dem kleinen Raum. Es brauchte keine Worte mehr gesagt zu werden, da dies Antwort genug war. Er schloss seine Augen. Jedoch nicht, um sich seinem Schicksal kampflos zu ergeben, sondern um seine Kraft zu sammeln. Tief ein- und ausatmend ballte er seine Hände zu Fäusten zusammen. Das die Hände der finsteren Person langsam an seinen Schulterblättern herunter wanderten und an seiner Hüfte hielten, versuchte er so gut es ging zu ignorieren, um sich auf einen Schlag mit voller Wucht zu konzentrieren.
 

Doch bevor er dieses Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, wurde er an beiden Handgelenken gepackt. Blitzschnell wurden diese hinten zusammengezogen und dann nur noch von einer Hand des Älteren festgehalten.
 

Geschockt weiteten sich die Augen des Jüngeren, als er die andere Hand in seinem Nacken spürte und diese ihn gewaltsam Richtung Pult zwang. Dort angekommen wurde sein Kopf hart auf die Tischplatte gedrückt, sodass der Schwarzhaarige fest die Augen zusammenkniff und sich erste Tränen in seinen Augenwinkeln bildeten. Seine auf dem Rücken zusammengehaltenen Arme wurden in die Höhe gehoben bis er vor Schmerzen aufkeuchte.
 

Ein zufriedenes Grinsen bildete sich auf den Lippen des Grauhaarigen. Aus dieser Lage würde sich sein Opfer nicht so leicht befreien können, außer er würde Erbarmen zeigen. Doch war dies bei seinen gierigen Blicken nicht zu erwarten und damit das Schicksal des jungen Mannes schon besiegelt.
 

Keine weitere Zeit verlierend, öffnete Smoker mit seiner freien Hand eine Schublade. Natürlich wollte Ace nicht aufgeben und versuchte sich, während sein Peiniger nach etwas kramte, zu befreien.
 

„AHH“, schrie er gequält auf, als seine Arme noch ein Stück weiter angehoben wurden und er einen festen Tritt mit dem Knie des Anderen in seiner Seite spürte.
 

Wimmernd fiel er auf das kalte Pult zurück und krümmte sich etwas vor Schmerzen zusammen.
 

„Noch einmal und ich kugel dir beide Arme gleichzeitig aus“, ertönte die eisig, finstere Stimme an seinem Ohr, wodurch er zusammenzuckte und nun die ersten Tränen aus seinen zusammengekniffenen Augen liefen.
 

Das Grinsen des Älteren nahm an Breite zu, als er dies sah und gleichzeitig auch das gefunden hatte, wonach er die ganze Zeit gesucht hatte. Er zog ein langes, dünnes, aber dennoch rubustes, rotes Tuch hervor und drückte zur gleichen Zeit die Arme des Jüngeren wieder etwas höher. Wie erwartet, bekam er abermals ein schmerzerfülltes Keuchen vom Sommersprossigen zu hören. Wieder wurde sein Grinsen breiter. Mit schnellen Griffen wickelte der Grauhaarige den neu gezückten Gegenstand fest um die Hangelenke seines Gefangenen, sodass dieser nicht noch einmal den Versuch wagen konnte sich mit Fäusten gegen ihn zu wehren.
 

Verzweiflung machte sich in der Seele des Schwarzhaarigen breit.
 

Schrecklich große, endlose Verzweiflung.
 

Ohne seine Arme nutzen zu können, hatte er doch nicht mehr die geringste Chance von hier entkommen zu können. Bevor er diesen Gedanken zu Ende denken konnte, wurde er am Nacken gepackt. Wieder spürte er die unendliche Kälte, die von diesem brutalen Griff ausging und seinen gesamten Oberkörper dazu zwang sich aufzurichten. Ohne Mitleid wurde er mit einem weiteren eisigen Griff, der ihn an seiner Hüfte packte, umgewandt und sofort presste sich der gesamte Körper des Peinigers gegen seinen Eigenen, damit er auch ja keinen Fluchtversuch begehen konnte.
 

Grob legte der Grauhaarige seine raue Hand unter das Kinn des Sommersprossigen und drückte gegen dessen Willen sein Gesicht nach oben, sodass Ace gezwungen war ihn anzusehen. Nun schmückte nicht mehr nur ein breites, sondern auch ein siegessicheres Grinsen die Lippen des grauhaarigen Monsters.
 

Auch wenn der Schwarzhaarige keine Hoffnung mehr sah, wollte er sich nicht so einfach ergeben und funkelte den anderen durch seine tränenverschmierten Augen finster an. Schon wieder schallte eine düstere Lache durch das kleine Büro. Doch erstarb diese genauso schnell, wie sie gekommen war wieder.
 

Ein undefinierbarer Ausdruck legte sich auf die Gesichtszüge des Älteren. Langsam fuhr er mit der Hand über seine rechte Wange bis seine Finger etwas feuchtes berührten.
 

//Das wird er mir büßen!!//
 

Smoker ging einen Schritt zurück.
 

BATSCH
 

BUMM
 

„AHH!!“
 

Er hatte weit ausgeholt und mit dem Handrücken seiner Linken dem Jungen vor sich direkt ins Gesicht geschlagen, sodass dieser von der Wucht auf den harten Fliesen aufknallte und unter großen Schmerzen aufschrie. Mit knirschenden Zähnen und geschlossenen, durch die Qualen zuckenden Augen lag Ace schwer atmend auf dem Boden. Doch bevor sich der Schwarzhaarige sammeln konnte, wurde er schon am Hals gepackt und wieder auf die Beine gezerrt.
 

„Ngh…“
 

Die lebensnotwendige Luft wurde ihm weggedrückt. Er hatte nur noch die Kraft leicht blinzelnd sein rechtes Auge zu öffnen und den diabolischen und wutentbrannten Ausdruck auf dem Gesicht seines Gegenübers zu sehen.
 

„DU WIRST ES BEREUEN MIR INS GESICHT GESPUCKT ZU HABEN“, schrie der Tyrann ihn von allen Sinnen verlassen an und drückte dabei etwas mehr zu.
 

„Haa-ahhh… ngg“
 

Er erstickte beinahe und kniff die Augenlider fest zusammen. Was er dadurch nicht sehen konnte, war das bösartige Grinsen, das sich nun wieder auf die Lippen von Smoker legte.
 

Mit einem kräftigen Schwung warf dieser den Jungen gegen die nächste Wand, sodass Ace schmerzhaft aufkeuchend an dem steinernen Hindernis abprallte und sich zum wiederholten Male sich auf den kalten Fliesen des Untergrunds befand.
 

Ächzend und vergeblich nach Luft schnappend ging die Atmung viel zu schnell und auch das Herz des Verletzten schlug in einem unregelmäßigen Rhythmus.
 

„Eigentlich wollte ich freundlich zu dir sein, aber nach dieser Aktion verdienst du keine Gnade mehr!“, ertönte die schreckenerregende, lüsterne Stimme.
 

Der Schwarzhaarige konnte sich nicht mehr aufrichten. Er krümmte sich vor Schmerzen und versuchte immer noch seinen Pulse und seine Atmung zu beruhigen.
 

Kraft?
 

Die hatte er nicht mehr.
 

Keine Energie zum Aufstehen, keine, um sich noch wehren zu können, keine, um sich aus dieser hoffnungslosen Situation befreien zu können. Seine Wahrnehmung schwand von Sekunde zu Sekunde. Die Lage war aussichtslos.
 

//Bitte verzeih mir Ruffy… Es ist alles meine Schuld… Ich habe es einfach nicht verdient glücklich zu sein…//
 

Ohne Halt bahnte sich die salzige Flüssigkeit den Weg aus den Augenwinkeln des Schwarzhaarigen über die Sommersprossen drüber und tropften immer und immer wieder herunter, sodass ein kleiner Tränensee entstand.
 

(Fortsetzung Rückblick im nächsten Kapitel)

Cruel incident (Part III) - Adult Version

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Cruel incident (Part III) - Jungendfreie Version

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 4 (jungendfreie Version)/15 abgeschlossen
 

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Chapter 4: Cruel incident (Part III) - Jugendfreie Version
 


 

Sein ganzer Körper zitterte. Jede Berührung, die er durch den Anderen erfuhr, löste in ihm ein Ekelgefühl aus und er würde sich am liebsten direkt auf das Monster übergeben.
 

Dieser war sofort zum Schwarzhaarigen geschritten, hatte ihn an den Haaren hochziehend in eine leicht sitzende Position gebracht, wobei die Schultern gegen die Wand gelehnt waren. Gierig über die Lippen leckend hatte sich Smoker hinunter gekniet, genau zwischen den Beinen des Jüngeren platziert, die er zuvor etwas gespreizt hatte und riss, darauf bedacht, Ace mehr zu quälen einen Knopf nach dem anderen von dessen Hemd bis etwa zur Hälfte auf.
 

Der Sommersprossige hatte sich angewöhnt sein Hemd zuzuknöpfen oder wenn nur ein paar Knöpfe offen zu lassen, seitdem er mit Ruffy zusammen war. Komplett geschlossen war sein Oberteil meist dann, wenn er viele kleine blaue Flecken von der vorherigen Liebesnacht hatte oder er einfach nicht noch mehr Blicke auf sich spüren wollte als er es sowieso schon immer tat. Offen hatte er sein Oberteil anfangs nur gelassen, um seinen neuen Freund zu testen und auch um diesen eifernsüchtig zu machen, indem er dadurch wieder die aufmerksamen Blicke der anderen Besucher der Universität oder der Spaziergänger wieder auf sich zog. Dies hatte, wie erwartet den Jüngeren beinahe zur Weißglut getrieben, jedoch spielte dieser nach einiger Zeit mit den Waffen des Älteren. Auch wenn er keinen so gut gebauten Oberkörper wie Ace hatte, war seiner nicht weniger beachtenswert, da er auch viel zu bieten hatte. Aus diesem Grund war Ruffy auch manchmal mit offenem Hemd herumgelaufen, was dem Sommersprossigen mehr als nur missfiel, er deshalb dann meist sehr beleidigt war und den ganzen Tag schmollte. Aus diesem Grund hatte sich das Pärchen darauf geeinigt nur noch mit einem vollkommen geöffneten Oberteil herumzulaufen, wenn sie sich mit ihren Freunden trafen und ansonsten, wenn überhaupt, nur einige Knöpfe offen zu lassen.
 

Seinem Ex-Freund blieb dies natürlich nicht verborgen. Er hatte sich am Anfang des Semesters auf die Suche seines kleinen ‚Spielzeugs‘, wie er ihn gerne bezeichnete, gemacht und dabei immer Ausschau nach einem offenen Oberkörper mit ausgeprägter Brust- und Bauchmuskulatur gehalten, aber dieses Zielobejekt nie entdecken können. Zuerst hatte der Grauhaarige vermutet, dass Ace die Universität gewechselt haben könnte. Wirklich traurig war er darüber nicht, als ihm dieser Gedanke kam. Das Einzige, was er am Jüngeren missen würde, wäre sowieso nur der gute Sex gewesen. Ohne es zu wissen, war der Schwarzhaarige das Lieblingsspielzeug des Älteren geworden.
 

Doch Smoker kam schnell über den Verlust hinweg und hatte den Anderen schon fast vergessen gehabt, als er eines Mittags ein wild rumknutschendes Pärchen erblickte, während er durch den kleinen Park zum Parkplatz seines Arbeitsplatzes lief. Die zwei jungen Männer hatten sich gut versteckt gehabt, aber er hatte sie dennoch bemerkt und wollte eigentlich, ohne den beiden weiter seine Aufmerksamkeit zu schenken, einfach vorbeigehen, als er plötzlich das Tattoo auf dem linken Arm bemerkte des jungen Mannes bemerkte. Dieser wurde von dem Anderen gegen den Baumstamm gedrückt und hatte seine Arme um dessen Hals geworfen, wodurch der Ärmel des rot-orangenen T-Shirts etwas hochrutschte und die Körperbemalung freigab. Smoker war sich in diesem Moment mehr als sicher, dass es sich um Ace handeln musste, da nur er ein Tattoo hatte, wo zwar Ace stand, aber ein S zwischen dem A und C durchgestrichen wurde, da der Tattowierer zunächst nur AS hingeschrieben hatte, weil er den Jungen damals falsch verstanden hatte.
 

Jedem anderen, ehemaligen Liebhaber wäre bei diesem Anblick das Herz, wenn auch nur ein bisschen, zersprungen oder man hätte einen leichten Stich gespürt. Doch war dies bei Smoker nicht der Fall. Das genaue Gegenteil traf ein. Ein teuflisches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und er schritt von den Zweien unbemerkt seinen Weg fort. Von diesem Moment an hatte er angefangen auf die jetzige Situation hinzuarbeiten. Er wollte das Glück des Sommersprossigen an einem Tag zerstören und ihm die Freude am Leben nehmen. Solange er ihm nicht persönlich erlaubt hatte, sich von ihm zu entfernen, durfte dieser nicht glücklich werden. Das war sozusagen ein ungeschriebenes Gesetz beim Grauhaarigen, das besagte, dass seine Spielzeuge ihn erst ‚verlassen‘ konnten, wenn sie ihn nur noch langweilten und damit etwas Neues brauchte. Ace hatte ihn damals zwar noch nicht gelangweilt gehabt, aber er wollte auch wieder jemand Anderes ausprobieren. Dass er dabei vom Sommersprossigen erwischt wurde, war seiner Meinung nach nicht weiter schlimm, aber dass er danach einfach verschwunden war, war unverzeihlich in seinen Augen.
 

Deswegen hatte er diese Rache seit langer Zeit geplant und war nun beinahe am Ziel angelangt. Nur noch der letzte Akt fehlte. Ein furchterregend breites Grinsen legte sich auf die Lippen des Peinigers, als er unter dem halb von unten geöffneten Hemd seines Opfers fest in eine Brustwarze kniff, der Sommersprossige sein Gesicht schmerzhaft zusammenzog und sich nur Leid in diesem wiederspiegelte.
 

Er empfand keinerlei Lust, wie er es sonst immer bei den sanften Berührungen seines Freundes tat.
 

Schmerz!
 

Qualen!
 

Ekel!
 

Das waren die einzigen Dinge, die der junge Schwarzhaarige in diesem Moment verspürte. Wimmernd ließ er seine Augen zusammengekniffen. Doch plötzlich bemerkte er, wie sich etwas an seinem Hosenbund zu schaffen machte.
 

„NEIN!“, schrie der Jüngere mit weinerlicher Stimme, sodass es sich eher nach einem Krächzen einer Krähe anhörte.
 

Schnell hatten sich dabei beide Augenlider weit aufgerissen und starrten geschockt auf die Hand des Peinigers, die etwas an dem Knopf herumzupfte und schließlich diesen, mit einem überlegenen Lächeln, öffnete. Doch gerade als die dicken Finger den Reisverschluss greifen wollten, wandte sich Ace verzweifelt zur Seite.
 

„Lass mich in Ruhe. Ich will NICHT… Bitte..“, kurz wurde der Schwarzhaarige etwas lauter, verstummte aber am Ende beinahe wieder.
 

Immer noch rann ihm die salzige Flüssigkeit aus den Augen und er schluchzte immer und immer wieder auf.
 

Doch der Grauhaarige antworte nicht, sondern kniff mit seiner anderen Hand wieder fest in die Brustwarze des Jüngeren und schob dessen Beine mit Hilfe seiner eigenen weiter auseinander. Er lachte leicht düster auf, als er den entsetzten Blick seines Opfers sah, der erst jetzt die große Beule in seiner Hose entdeckt hatte. Bis vor wenigen Sekunden saß der Grauhaarige noch in einer Hocke und hatte seine Beine nah aneinandergedrückt gehabt, wodurch man die Anschwellung zunächst nicht sehen konnte und selbst wenn hätte es Ace nicht bemerkt, da seine Augenlider ihm nichts als ihre dunkle Innenseite gezeigt hatten.
 

Langsam schauten die verweinten, dunklen Seen in die gierigen, kalten Höllen des Älteren hoch. In diesen lag nichts anderes außer Lust und Verlangen nach noch mehr qualvollen Ausdrücken. Denn das was Smoker in erster Linie erregte war nicht der Körper seiner ‚Spielzeuge‘, sondern die schmerzverzerrten Schreie, Verkrampfungen und Gesichtszüge. Er liebte nur das Leid, das sich in den Augen des Anderen wiedergespiegelt wurde und nicht diesen selbst. Er hatte nie Liebe für diesen empfunden, aber das wusste Ace nicht.
 

„Da- Das kannst du… du mir doch nicht an-… tun“, stotterte der Sommersprossige hervor und fing an am gesamten Leib zu zittern.
 

Innerlich und äußerlich verkrampfte sich alles an ihm bei den nächsten Worten, die über die Lippen des Peinigers kamen.
 

„In deinem jetzigen Zustand könnte dir jeder etwas antun. Fühle dich geehrt und sei froh, dass ich es bin und nicht eine wild fremde Person“, schallendes Gelächter war wieder in dem kleinen Büro zu vernehmen.
 

„Nein…. Nein…“, kaum mehr als ein Flüstern, „ NeIN! NEIN! NEIN!“, wurde zu einem lauten Gebrüll und Ace strampelte nun wild um sich.
 

Mit aller Kraft versuchte er den widerlichen Kerl vor sich eine Kopfnuss zu geben, wurde aber von dessen einen Hand fest nach zurück gedrückt. Wie verrückt trat er mit seinen Beinen um sich, doch streifte er den Perversen nur, da sie immer noch gespreizt waren und auch immer noch in dieser Haltung festgehalten wurden durch die auseinandergewinkelten Beine des Grauhaarigen. Während der ganzen Zeit schrie er verzweifelt um Hilfe in der Hoffnung jemand würde ihn hören.
 

Smoker rissen nun doch alle Geduldsfäden. Der Kleine hatte es endgültig zu weit getrieben und jetzt würde er sich sicher nicht mehr zurückhalten. Mit seiner linken Faust schlug er Ace fest in die Magengegend, sodass dieser gequält laut aufkeuchte und dann hustend zur Seite umkippte.
 

„Du hast es nicht andersder gewollt Miststück“, kein Grinsen war mehr auf den Lippen des Grauhaarigen zu erkennen.
 

Der Schwarzhaarige hustete sich immer noch die Seele aus dem Leib, aber das kümmerte den Älteren wenig. Er zog nun ohne Vorspiel dessen Hose und Shorts mit schnellen Griffen auf einmal aus und schmiss die störenden Kleidungsstücke zur Seite.
 

Entblößt.
 

Hilflos, wie ein verletztes Tier, das kurz davor war verspeist zu werden.
 

So lag er da.
 

Sofort kauerte sich der Sommersprossige zusammen, da er sich nicht einfach preisgeben wollte. Doch konnte er sich nicht lange in dieser Pose verstecken. Seine Handgelenke waren immer noch auf seinem Rücken fest zusammengebunden, wodurch es für ihn unmöglich war, sich zu wehren und außerdem hatte er kaum noch Kraft.
 

Der Tyrann hingegen war im Vollbesitz seiner ganzen Fähigkeiten und Kräfte. Es würde für ihn ein Leichtes werden, sich das zu holen, was er wollte. Wieder zog er den Jungen an den etwas längeren, schwarzen Haaren, die nun völlig durchnässt und verklebt waren durch den ganzen Angstschweiß, hoch und positionierte ihn wie zuvor. Der verzweifelte Versuch des Jüngeren seine Knie fest aneinander gepresst und Beine an sich gezogen zu halten, ließ Smoker abermals diabolisches über die Lippen lecken. Er würde sicher nicht zulassen, dass dieser Versuch des nun wimmernden Sommersprossigen gelingen würde.
 

Sein Schutzwall war zum Einsturz verurteilt. Genau in dem Moment, als der Grauhaarige beide Hände auf die Knie seines Opfers legte und sie gewaltsam auseinander riss und sich dabei immer näher an Ace drückte, damit dieser sie nicht wieder schließen konnte.
 

„AHHH“, schmerzhaft schrie der Schwarzhaarige bei diesem grausamen Gewaltakt auf, „HILFE! WIESO HÖRT MICH KEINER?“, jedoch hatte er noch ein klitzekleines bisschen Hoffnung und rief weiterhin verzweifelt, an eine mögliche Rettung glaubend.
 

Jedoch erstarb diese schnell, als er das Geräusch eines sich öffnenden Reisverschlusses vernahm und erst jetzt bemerkte, dass Smoker sich aufgestellt hatte, genau vor seinem Gesicht die Hose öffnete und seine Shorts etwas hinunterzog, die Hose dabei aber immer noch über der Hüfte blieb.
 

Ace gefror zu Eis.
 

Das konnte er nicht tun!
 

Das durfte er doch nicht tun!
 

_
 

„Beeilen wir uns bitte etwas Professor Shanks, ich habe ein ungutes Gefühl…“, Marco behagte es gar nicht, dass Ace schon so lange bei Smoker war.
 

„Wieso bist du so un-“, der Rothaarige brach mitten im Satz ab, denn der Blondhaarige und er hatten gleichzeitig eine gedämpfte Stimme wahrgenommen und gingen dieser, nach kurzem Zögern, sofort nach.
 

„-e! IrgendERr? BITTE! HILFEE!“, immer lauter und verständlicher wurden die verzweifelten Schreie.
 

Marco erstarrte an Ort und Stelle, als er die Stimme erkannte.
 

„Was stehst du so rum Marco? Wir müssen dem Ju-!“, diesmal wurde der Professor vom Blondhaarigen unterbrochen.
 

„Ace…“, hauchte dieser nur leise und die Augen von Shanks weiteten sich vor Schock.
 

Ohne auch nur eine Sekunde weiter zu vergeuden, rannten die Beiden in Richtung von Smoker’s Büro.
 

Mit jedem Schritt, den sie ihrem Ziel entgegen kamen, steigerte sich die Angst in ihnen. Die Schreie waren für einen kurzen Augenblick verstummt gewesen, bevor sie noch lauter zu hören waren, als zuvor.
 

Gerade, als die Zwei die Tür erreicht hatten…
 

„HIL-“
 

KLATSCH
 

… verstummte plötzlich die Stimme des Sommersprossigen.
 

Panisch griff der Blonde an den Türgriff und versuchte verzweifelt die Tür zu öffnen, jedoch war diese von innen verriegelt.
 

Panik.
 

Angst.
 

Sorge.
 

Dies alles spiegelte ein einziger Blick, den Marco Shanks zuwarf wieder.
 

Auch der Rothaarige war sehr besorgt, um den Jungen, dem gerade wer weiß was in diesem Raum angetan wurde. Doch im Gegensatz zum jungen Mann neben ihm, wurde er nicht panisch, sondern dachte blitzschnell darüber nach, wie sie Ace helfen konnten.
 

Schnell schob er Marco zur Seite, nahm etwas Anlauf und rammte die Tür.
 

Verdammt!
 

Erster Versuch hatte nicht geklappt.
 

Noch einmal.
 

Wieder nahm er etwas Anlauf.
 

Verdammt!
 

Schon wieder…
 

Ihnen rannte die Zeit davon!
 

Der Rothaarige ging einige Schritte mehr zurück, nahm nun wieder Anlauf und rammte mit aller Kraft, die er noch hatte gegen die Tür.

Tür.
 

RUMMS
 

Beinahe wäre der Türbrecher mit voller Wucht auf den Boden geprallt, konnte sich aber gerade noch so halten. Er seufzte einmal erleichtert auf. Dann schaute er sich schnell suchend in dem Zimmer, in dem er jetzt stand um.
 

Sein Atem stockte. Mund und Augen weiter aufgerissen. Dieses Bild, welches sich ihm bot, würde er so schnell nicht mehr vergessen.
 

Smoker quetschte Ace regelrecht an die dunkle Wand. Der Kopf des Jungen lag schlapp auf der Schulter des Älteren. Die Augen geschlossen und er schien nichts mehr von seiner Umgebung mitzubekommen.
 

Wie sollte er auch?
 

Er war ohnmächtig. Das wurde Shanks schnell bewusst.
 

Der Grauhaarige versuchte gerade sein ‚Werk‘ zu beenden. Doch obwohl er im Gegensatz zum Jüngeren bei Bewusstsein war, schien er dennoch abwesend, da er trotz des lauten Kraches, den der Rothaarige veranstaltet hatte, nicht bemerkt hatte, dass dieser nicht einmal zwei Meter von ihm entfernt stand.
 

Shanks hatte aber auf keinen Fall vor weiter tatenlos bei dem Vorhaben von Smoker zuzusehen, ballte seine rechte Hand zu einer Faust, nahm Schwung, sprang einen Schritt vor und verpasste ihm einen Schlag mit voller Kraft mitten ins Gesicht, sodass dieser endlich von Ace getrennt wurde.
 

Der Grauhaarige kippte zur Seite und stieß sich dabei fest den Kopf am Pult an. Er war sofort ohnmächtig.
 

Reflexartig packte der Rothaarigen den Sommersprossigen, der drohte zu Boden zu fallen. Marco und er hatten es gerade noch geschafft gehabt, ihn vom Schlimmsten zu bewahren.
 

Oder?
 

(Fortsetzung Rückblick im nächsten Kapitel)

The nightmare

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 5/15 abgeschlossen
 

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Chapter 5: The nightmare
 


 

„Marco jetzt steh nicht nur wie angewurzelt da, sondern tu etwas!“, rief Shanks dem Blondhaarigen zu.
 

Dieser hatte die ganze Szene gebannt beobachtet und konnte sich einfach nicht von der Stelle bewegen. Erst die Stimme des Rothaarigen brachte ihn wieder in die Realität zurück und sein Körper begann sich auf seinen Freund zuzubewegen.
 

„Da vorne sind seine Klamotten. Zieh sie ihm schnell an und bring ihn dann hier raus. Ich rufe solang die Polizei und passe auf, dass Smoker da bleibt“, auf die genannte Person deutend warf Shanks seinen Kopf in die Richtung des Grauhaarigen, als er Ace Marco übergab, „Der wird aber wahrscheinlich sowieso eine Zeit lang nicht mehr zu sich kommen.“
 

Der Blonde nickte stumm zu und tat, was ihm sein Professor gesagt hatte. Nachdem er ihn wieder bekleidet hatte, legte er einen Arm von seinem besten Freund über seine Schulter und stützte ihn dann mit seiner freien Arm, damit er ihn zur nächsten Bank im Gang bringen konnte. Erst dort versuchte Marco seinen Kumpel wieder zu Bewusstsein zu bringen. Nach einigen Rufen und leichten Schüttelversuchen sprang dieser plötzlich panisch auf und fing an zu schreien.
 

„NEIN NICHT! BITTE NICHT…“, wiederholte er immer wieder und kauerte sich schützend zusammen, wobei er seine Arme vor seinem Gesicht hielt und die Augenlidert fest zusammengekniffen hatte.
 

„Ace beruhig dich. Schau mich an! Ich bin‘s Marco“, vorsichtig legte der über die Reaktion verwirrte Blondhaarige beide Hände auf die Unterarme des Schwarzhaarigen und warteten einen kurzen Augenblick.
 

Bei der Berührung zuckte Ace kurz zusammen. Doch nach einigen Sekunden schienen die Worte seines blonden Freundes zu ihm durchgedrungen zu sein, denn er löste sich langsam aus der verkrampften Haltung und öffnete blinzelnd die Augen. Ein ihn sanft anlächelnder junger Mann, den er schon seit seiner Kindheit kannte, schaute ihn an. Tränen kamen dem Schwarzhaarigen hoch und rannen ungewollt dessen Wangen hinab zum Kinn und tropften dann auf sein Hemd. Schluchzend stürzte er sich in die Arme des Blonden und fing laut an zu weinen.
 

„Ace…“, hauchte Marco, der ihn sanft umschlang und leicht über den Rücken strich.
 

//Diese Wunde wird lange brauchen, bis sie verheilt ist…//, dachte sich Marco, während er die Polizisten dabei beobachtete, wie sie den immer noch bewusstlosen Smoker abführten.
 

_
 

Auf dem Revier wurden die Aussagen der drei Männer vernommen, wobei die von Ace besonders lange dauerte. Bei jeder Erinnerung, die er sich wieder ins Gedächtsnis rufen musste, stiegen ihm die Tränen in die Augen und er musste pausieren, um dann wieder fortfahren zu können. Glücklicherweise war die junge Poliziszin, die den Schwarzhaarigen verhörte sehr freundlich und gab diesem genug Zeit sich sammeln und weitererzählen zu können. Sie musste auch während dem Verhör Marco und Shanks stumme Blicke zuwerfen, die deutlich aussagten ruhig zu bleiben, da diese kurz davor waren hinauszustürmen und Smoker die Leviten zu lesen. Doch Ace brauchte sie in dem Moment bei sich und das wussten die Beiden auch genau. Deshalb langte ein zwischendurch böser Blick von der jungen Frau, auch wenn es ihnen wirklich schwer fiel sich zu beherrschen. Zum Schluss hatte die Polizisten dem Sommersprossigen noch angeboten sich von den Medizinern untersuchen zu lassen, jedoch hatte dieser abgelehnt, weil ihm der gesamte Tag zu viel war.
 

Danach verließen die Drei gemeinsam das Gebäude und Shanks fuhr die beiden Studenten zu Ace, da Marco noch etwas bei ihm bleiben wollte. Denn Ruffy war an dem Tag arbeiten und es würde auch noch einige Stunden dauern bis er zu Hause war.
 

_
 

Der Rothaarige war etwas verwirrt, als er die jungen Männer - oder eher Marco - ihn zum Haus von Ruffy und dessen Großvater navigierten, wo er als Student gewohnt hatte. Deshalb fragte er Ace, ob der alte Mann ihm etwa das Haus verkauft hatte. Dieser bekam dies – wie Shanks eigentlich erwartet hatte – nicht mehr mit und Marco erklärte seinem Professor kurz zusammengefasst die Situation. Shanks war zwar etwas darüber überrascht, dass Ruffy mit Ace zusammen war, aber wenn er recht darüber nachdachte, wunderte es ihn nicht so besonders, da er von kleinauf immer nur von männlichen Erziehungsberechtigten umgeben war und dies prägt ein Kind doch stark. Nach der kurzen Aufklärung verabschiedete er sich von den beiden Studenten, aber wartete noch ab bis diese ins Haus eingetreten waren, bevor er noch einmal zur Universität fuhr.
 

_
 

Stille.
 

Seitdem sie das Wohnzimmer betreten hatten, herrschte ein erdrückendes Schweigen zwischen den beiden Freunden. Der Blonde wusste, dass sein Kumpel sicher keinen Anfang machen würde. Also entschied er sich, selbst einen Anfang zu machen, aber wusste einfach nicht wie. Marco erinnerte sich wieder an das Verhör zurück, bei dem er sich so sehr zusammenreißen musste, um nicht gleich durchzudrehen. Er konnte ganz genau spüren, dass jedes einzelne Wort, welches der Jüngste von den Dreien über die Lippen zwang, die reinste Folter für ihn sein musste, da er sozusagen alles noch einmal im Kopf durchlebte. Erneut keimte Wut im Älteren auf, als er sich das wieder bewusste machte und ballte die Hände verkrampft zu Fäusten.
 

„Marco“, kaum mehr als ein Flüstern war zu hören und verwirrt blickte der Angesprochene den Schwarzhaarigen an, da dieser ihn gerade aus seinen Gedanken geholt hatte.
 

„Bitte versprich mir, dass du Ruffy nichts sagst… Er soll auf keinen Fall davon erfahren…“, bat der Sommersprossige seinen Freund mit schwacher Stimme.
 

Der Tonfall von Ace gab deutlich die Angst wieder und auch das leichte Zittern an seinem Körper zeigte, dass ein anderer Gedanke hinter diesen Worten steckte.
 

„Aber Ace, er wird doch merken, dass etwas nicht mit dir stimmt und außerdem hat er das Recht es zu erfahren. Ich verstehe nicht, wovor du gerade Angst hast…“, zunächst mit fester Stimme, jedoch gegen Ende immer leiser werdend, wurde der letzte Satz nur noch im Flüsterton von Marco gesprochen.
 

„Verstehst du das nicht? Ich bin mit ihm zusammen, aber ein anderer hat… hat…“, bei dem Gedanken sammelte sich wieder die glitzernde Flüssigkeit in den Augenwinkeln des Schwarzhaarigen.
 

„Pscht… Ganz ruhig“, sanft legte der Blonde einen Arm um seinen Kumpel, „Ace es ist nichts passiert. Shanks hat zum richtigen Zeitpunkt eingegriffen. Ruffy liebt dich und er würde dich nicht loslassen. Selbst, wenn es passiert wäre. Das kannst du mir glauben“, Marco legte seine freie Hand auf die von Ace und drückte leicht zu, um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen.
 

//Das wisst ihr doch gar nicht! Was ist, wenn er schon bevor ihr reingeplatzt seid, etwas gemacht hat?!//, doch diese Gedanken behielt der Schwarzhaarige lieber für sich selbst, anstatt eine Diskussion anzufangen, wofür er sicherlich nicht genug Kraft hatte.
 

Deshalb seufzte er nur resigniert auf. Wenn er jetzt darüber nachdachte, hätte er vielleicht doch auf den Vorschlag sich untersuchen zu lassen einwilligen sollen. Dann hätte er jetzt immerhin Gewissheit, ob Smoker ‚erfolgreich‘ war oder nicht.
 

„Versprich mir bitte einfach nur, dass du ihm nichts erzählst. Wenn… Wenn dann… will ich es selbst machen“, nuschelte er etwas schwer verständlich zu seinem Kumpel.
 

Dieser wollte zunächst protestieren, aber entschloss sich doch einzuwilligen und diesen Wunsch von seinen Kindheitsfreund zu respektieren. Er nahm Ace sanft in die Arme und so verweilten sie eine Weile bis der Sommersprossige duschen gehen wollte.
 

Er fühlte sich furchtbar schmutzig und wollte sich zumindest etwas reinigen, auch wenn er - seiner Meinung nach - nie wieder mehr rein werden könnte.
 

Während der Schwarzhaarige duschen war, wartete Marco auf ihn und blieb danach auch noch etwas bei ihm. Der Blonde startete zwar mehrere Versuche seinen Kumpel abzulenken oder zumindest etwas aufzuheitern, jedoch scheiterte jegliche Vorgehensweise. Deshalb verlief die restliche Zeit eher schweigend, bevor Marco sich entschied zu gehen. Eigentlich wollte er Ace noch nicht verlassen, aber er wusste, dass Ruffy bald kommen würde. Ganz sicher würde der hyperaktive Dauergrinser ihn dann ausquetschen. Natürlich hatte der Blondhaarige Ace sein Wort gegeben. Doch war er sich nicht sicher, ob er dieses so kurz nach dem Geschehen auch wirklich halten könnte. Deshalb wollte er erst einmal vermeiden auf Ruffy zu treffen.
 

(Rückblick Ende)
 

„Jetzt weißt du, was mit Ace passiert ist. Die Gerichtsverhandlung ist ein einer Woche. Außerdem haben sich noch einige weitere Studenten und Studentinnen gemeldet, die auch sexuell von Smoker missbraucht wurden… Das es so jemanden ausgerechnet hier an unserer Universität gibt, hätte ich nicht erwartet…“, traurig seufzte der Rothaarige auf.
 

Diese ganze Geschichte hatte ihm schon seit Tagen den Schlaf geraubt. Auch er konnte das Bild einfach nicht vergessen, als er die Tür eingebrochen oder den Jungen sich die Seele aus dem Leib weinend in den Armen des Blonden gesehen hatte.
 

Ein Knarren holte den kurz in Gedanken Versunkenen wieder zurück in die Realität, wo Ruffy nun aufgestanden war und sich zur Tür wandte, um aus dieser hinaus zuschreiten. Jedoch hatte der Rothaarige vorsorgshalber diese abgeschlossen und den Schlüssel aus dem Schloss genommen.
 

Als Ruffy dies bemerkte, drehte er sich zurück zu Shanks. Blanke Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Wie konnte es jemand auch nur wagen Ace so zu verletzen?
 

Dies hatte sein Freund nicht verdient!
 

Nicht nach all dem, was er durchmachen musste!
 

Doch hatte der Jüngere trotz seiner rasenden Wut nicht das Versprechen vergessen, welches er dem Älteren zu Beginn gegeben hatte, um die Wahrheit zu erfahren. Deshalb atmete er einige Male tief durch und zählte innerlich bis zehn, um sich wieder etwas zu beruhigen.
 

„Ich habe dir etwas versprochen Shanks, auch wenn es mir sehr, sehr schwer fällt, ich werde es einhalten“, der Schwarzhaarige ballte seine Hände zu Fäusten, „Ich weiß jetzt noch nicht, was ich machen werde, aber zuerst muss ich zu Ace. Er braucht mich jetzt am meisten. Außerdem ist Marco auch nicht bei ihm, weil er s-“
 

Zunächst war der Rothaarige sehr über das Verhalten des jungen Mannes vor ihm überrascht, da er diesen als einen aufbrausenden, hitzköpfigen Jungen in Erinnerung hatte, der einfach darauf losrannte ohne zuvor nachzudenken, was für Folgen sein Handeln haben könnte. Jedoch schien Ruffy doch langsam erwachsen zu werden, was dem Rothaarigen ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Doch dieses verblasste sogleich, als er den nächsten Satz vernahm und sein Gesicht spiegelte blankes Ensetzen wieder.
 

„IHR HABT ACE ALLEINE GELASSEN?! WIE LANGE SCHON?“, brüllte Shanks den Kleinen an, kramte schnell den Schlüssel heraus und zog Ruffy, sobald die Tür aufgesprungen war mit sich.
 

„Seit dem Telefonat vorhin mit Marco… Ich hab da nicht auf die Uhr geschaut, deshalb keine Ahnung, wie lange er jetzt schon alleine ist… Warum?“, die Augen des Schwarzhaarigen weiteten sich.
 

Ihm kam ein schrecklicher Gedanke. Shanks meinte doch nicht etwa…?
 

Doch dieser nickte ihm nur zu als hätte er gerade dessen Gedanken gelesen.
 

Wie auf Kommando beschleunigten sie ihr Tempo, um so schnell es geht zu Shanks Auto zu gelangen.
 

_
 

Leere Augen blickten an die schneeweiße Decke.
 

//Es tut mir Leid Ruffy…//
 

Mit diesem Gedanken fielen die Augenlider langsam zu.

No need to go

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 6/15 abgeschlossen
 

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Chapter 6: No need to go
 

Quietschende Reifen.
 

Steigendes Tempo.
 

Abruptes Bremsen.
 

Wieder Vollgas.
 

Wie ein Verrückter fuhr Shanks, der sonst immer versuchte auf Umwelt und Umgebung Rücksicht zu nehmen, die zum Glück fast leeren Straßen entlang. Außerdem achtete er normalerweise auf die Regeln, die er beim Einsteigen in ein Fahrzeug beachten musste. Doch dieses Mal übersah er Geschwindigkeitsbegrenzungen und telefonierte mit dem Handy. Sein ungutes Gefühl sagte ihm, dass er sofort das städtische Krankenhaus verständigen musste. Doch gedanklich hoffte er, dass er sich täuschte.
 

Angespannt saß Ruffy die ganze Zeit neben ihm, Augen nur auf die Straße gerichtet. Seine Zähne knirschten, seine Hände waren zu Fäusten geballt.
 

//Das kannst du mir nicht antun Ace… Bitte das DARFST du mir nicht antun!//, flehte er innerlich und wiederholte die Worte schon zum hundertsten Mal.
 

Sie waren fast da. Noch zweimal nach rechts biegen und dann noch einmal nach links und dann hatten sie ihr Ziel erreicht. Beide beteten in sich hinein, dass dem Sommersprossigen nichts geschehen war und ihre ganze Aufregung umsonst gewesen war.
 

QUIETSCH
 

Noch bevor das Auto ganz zum Stehen kam, riss der Schwarzhaarige die Tür auf, sprang aus dem Auto heraus, konnte gerade noch so seine Balance halten und sprintete direkt los. Den Schlüssel hatte er gleich zu Anfang der Fahrt aus seiner Tasche gekramt, wie der Rothaarige es ihm gesagt hatte und steckte diesen nun schnell ins Schloss und rannte die Tür halber dabei ein.
 

Gerade als die Tür aufsprang und er sofort ins Wohnzimmer rannte, wo Ace die letzte Woche fast immer saß, stand Shanks hinter ihm.
 

„ACE!“, schrie der Jüngere aus vollem Hals, als er durch eine Eingangstür trat.
 

Stille.
 

Leere.
 

So konnte man in diesem Moment das Wohnzimmer beschreiben.
 

„Ruffy schau im Schlafzimmer und Bad nach! Ich schau in der Küche, Garp’s Schlafzimmer und Gästezimmer nach“, rief der Rothaarige dem Anderen schnell zu, während er hinter der nächsten Tür verschwand.
 

Ruffy rannte in die entgegengesetzte Richtung und rutschte beinahe aus, da er durch den ganzen Schwung nicht wirklich stoppen konnte und beim Greifen nach dern Türklinke einfach weiterschlitterte. Jedoch hatte er sich schnell gefangen und drückte hastig die Tür.
 

Als hätte er Röntgenaugen scannte er mit diesen das Zimmer ganz genau ab, um auch ja nichts zu übersehen.
 

Aber alles stand an seinem rechtmäßigen Platz. Nur der junge Mann mit den Sommersprossen, der sonst im Bett lag, fehlte hier.
 

//Verdammt!//
 

Ohne weitere Zeit in dem Schlafzimmer zu verschwenden, knallte Ruffy die Tür hinter sich zu und wiederholte die gleiche Aktion bei der Badezimmertür.
 

Doch diesmal ging die Tür nicht wie zuvor auf, sondern er drückte vergeblich auf die Klinke ein, aber die Holzwand bewegte sich keinen Millimeter.
 

„ACE! BIST DU DA DRIN? ANTWORTE BITTE! ACE!“, verzweifelt klopfte und schrie er gegen den Gegenstand, das ihn von seinem Geliebten zu trennen schien.
 

Kurz wartete er einige Sekunden, aber es kam nichts von innen zurück und als er kurz still war und lauschte, hörte er doch etwas plätschern.
 

„Ace…?“, doch wieder kam keine Antwort.
 

Der Rothaarige hatte das Gebrüll des Jungen nicht überhört und kam gerade zu ihm gerannt, als dieser Anlauf nahm und wie er selbst vor einer Woche – doch schaffte es Ruffy beim ersten Versuch – die Tür aufbrach.
 

Beide standen nun im komplett verfliesten Raum. Ihnen gegenüber ein großes Fenster. Davor eine Badewanne, in die immer mehr Wasser lief.
 

Geschockt weiteten sich die Augen der Anwesenden, als sie sahen, dass sich nicht nur Wasser, ohne das der Mensch nicht länger als zwei Tage überleben konnte, sich in der Wanne befand.
 

So weiß und schön wie eine Porzellanpuppe lag der Sommersprossigen ruhig im Wasser mit einem Gewicht auf seinen Oberkörper gelegt, Augen verschlossen.
 

„Ace…?... AAAAAACE!!!!“
 

Kurz waren die Hereingeplatzten bei dem Anblick zu Stein erstarrt gewesen. Doch hatten sie sich schnell wieder gesammelt und sprangen zu der Person, die anscheinend schon länger unter Wasser lag.
 

Ruffy schlug das Gewicht zur Seite und zog sofort den Kopf seines Freundes heraus. Shanks packte den Jungen an den Beinen und gemeinsam katapultierten sie diesen schon beinahe aus der Wanne.
 

„Ace! Ace! Antworte mir bitte!“, wie von Sinnen schüttelte der junge Schwarzhaarige den Kopf mit den Sommersprossen auf den Wangen und fuhr dabei immer wieder über diese.
 

Tränen rollten dem Kleinen übers Gesicht, als er die Kälte spürte, die der Körper vor ihm aussprühte.
 

„Ruffy! Er hat keinen Puls! Wir müssen versuchen ihn wiederzubeleben!“, rief ihm der Rothaarige zu, der gerade vergeblich mach einem Herzschlag gesucht hatte und positionierte dabei seine Hände ineinandergegriffen auf der Brust, wo das Herz normal schlug, „Ich mache die Herzmassage, du die Beatmung! Los Ruffy! Die Zeit rennt uns davon!“
 

Ruffy war zunächst wie benebelt, aber er hatte sich durch die Worte des Älteren schnell wieder gefasst und zugenickt. Sofort beugte er sich zu dem Sommersprossigen hinunter, holte dabei tief Luft, streckte den Kopf seines Freundes etwas und pustete ihm seinen Atem durch die Nase, wie er es gelernt hatte, zu. Bei einer Mund-zu-Mund-Beatmung ist die Gefahr nämlich größer, dass die Luft in den Magen gelangt und dann die Magensäure hochkommen kann.
 

Er tat dies zweimal. Danach versuchte Shanks das Herz wieder zum Pumpen anzuregen, indem er immer wieder mit einem Teil seines Gewichts darauf drückte.
 

„Bitte Ace, du darfst mich nicht verlassen. Du kannst mich doch nicht alleine lassen…. Bitte…“, unaufhörlich liefen dem Jüngeren die Tränen übers Gesicht, doch als der Rothaarige den ersten Durchgang beinahe beendet hatte, wischte sich Ruffy schnell die salzige Flüssigkeit weg und wiederholte die Beatmung.
 

Zweiter Durchgang.
 

Keine Reaktion.
 

Dritter Durchgang.
 

Keine Reaktion.
 

Vierter Druchgang.
 

Keine Reaktion.
 

„Komm schon Ace! Komm wieder zurück! Du bist zu jung zum Sterben!“, rief Shanks dem Jungen zu, den er grad verzweifelt versuchte wiederzubeleben.
 

Langsam ließ seine Kraft nach. Es war sehr anstrengend immer wieder die Herzmassage zu wiederholen und er verschnaufte kurz, als Ruffy wieder die Beatmung übernahm. Der Junge durfte nicht Tod sein. Er musste auf jeden Fall weiterleben. Knirschend rieb er seine Zähne aneinander und ballte seine Hände zu Fäusten. Er würde sicher nicht aufgeben.
 

TATÜ TATA
 

Endlich war der Krankenwagen angekommen. Dennoch machten die Beiden mit der Reanimation weiter, anstatt jetzt dazusitzen und abzuwarten.
 

Ruffy pustete wieder viel Luft durch die Nase des Sommersprossigen in dessen Lunge, als dieser plötzlich anfing zu husten.
 

„Ace“, rief der Schwarzhaarige freudig aus.
 

Schnell packte Shanks den Sommersprossigen nach dem ersten Huster an einer Schulter und drehte ihn in die Seitenlage, wo er noch mehr hustete und das Wasser, welches sich in seinen Lungen angesammelt hatte, damit herauspresste.
 

Genau in diesem Moment kam der erste Rettungshelfer herein, der kurz seinen Blick über das Bild vor sich schleifen ließ, die anderen herrief und sich dabei schnell zum Sommersprossigen niederkniete, der kurz seine Augen geöffnet hatte, aber diese wieder erschöpft schloss.
 

„Nein nicht die Augen schließen Ace“, stieß Ruffy panisch aus.
 

Doch der Helfer lächelte ihm beruhigend entgegen und erklärte dem Jungen ruhig, dass Ace jetzt Ruhe brauchte und nur eingeschlafen sei.
 

Erleichtert atmeten der Student und sein Professor auf und begleiteten den Sommersprossigen mit ins Krankenhaus, zu welchem er jetzt gebracht wurde.
 

_
 

-EP, PIEP, PIEP, PIEP
 

//Was ist das?//
 

Langsam blinzelten zwei bis eben noch geschlossene dunkle Augen auf. Er erkannte eine schneeweiße Decke über sich.
 

//Bin ich schon tot?//
 

Der Sommersprossige versuchte sich aufzurichten, zuckte jedoch bei der Bewegung zusammen und blieb still so liegen, wie zuvor.
 

//Verdammt! Ich lebe noch!... Aber wie ist das möglich? Und wo bin ich hier überhaupt?//
 

„Du bist hier im städtischen Krankenhaus“, kam es rechts neben Ace, als hätte die Person gerade seine Gedanken gelesen.
 

Verwundert drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf zur Seite und erblickte den rothaarigen Mann, der auf einem Stuhl saß und aus dem Fenster blickte.
 

„Wie…?“, doch mehr brachte der junge Mann nicht heraus, da ihm sein Hals schon bei diesem kleinen Wort schrecklich wehtat.
 

Mehr brauchte er auch zu seinem Glück nicht zu sagen, da Shanks wusste, was dieser fragen wollte.
 

„Ruffy und ich haben dich im Bad aufgefunden…“, gab der Professor ruhig von sich, „Und wiederbelebt…“, flüsterte er noch leise dazu und rieb sich dabei die Schläfen.
 

Dieser Tag hatte ihn wirklich geschafft.
 

Bei den letzten riss Ace seine Augen weit auf.
 

Zum einem wurde ihm klar, dass er kurzzeitig ins Reich der Toten gewandert war. Doch das war ihm jetzt egal.
 

Dass Ruffy ihn so aufgefunden hatte, versetzte ihm ein Stich ins Herz. Er war sich sicher, dass es für seinen Freund eine Höllenqual gewesen sein muss, ihn so aufgefunden und dann verzweifelt versucht zu haben ihn wiederzubeleben.
 

Das würde ihm dieser sicher niemals verzeihen.
 

Sein schlechtes Gewissen benebelte nun seine Gedanken.
 

Wenn er nachdachte, hatte er eigentlich gar nicht überlegt, was er seinem kleinen Freund mit seinem Suizidversuch antun würde. Doch wenn er bald erfahren würde, warum er dies versucht hatte, war sich der Sommersprossige sicher, dass der Schwarzhaarige mit der Narbe unter dem linken Augen ihn von sich stoßen würde. Dann wäre er wieder verlassen.
 

Allein.
 

Ohne jeglichem Sinn im Leben und würde sich endgültig das Leben nehmen.
 

Doch diesmal wäre keiner da, um ihn zu retten.
 

Verbittert lächelte er etwas und ein paar Tränen liefen ihm über die Seiten hinunter, an dem Ohrläppchen entlang und tropften schließlich auf das weiße Kissen, auf dem sein Kopf gerade eingebettet war.
 

Eine Weile beobachtete Shanks still die wechselnden Gesichtsausdrücke, die sich bei Ace spiegelten. Er konnte erahnen, was diesem gerade durch den Kopf ging und seufzte leise auf, bevor er das Schweigen wieder durchbrach.
 

„Hör mir jetzt bitte genau zu und unterbrich mich auf keinen Fall, okay Ace?“, durchdringend schaute der Rothaarige dem Kranken in die Augen.
 

Verwirrung spiegelte das Augenpaar des Schwarzhaarigen wieder. Er wusste nicht genau, was er davon halten sollte, aber da ihn zur Zeit sowieso jedes Wort schmerzte, welche er herausbringen wollte, willigte er nickend ein.
 

Shanks drehte seinen Blick wieder zum Fenster, bevor er einmal tief durchatmete und sich dann vollends dem Schwarzhaarigen zuwandte.
 

„Ich habe heute Ruffy alles erzählt“, sagte er direkt heraus und machte eine kurze Pause.
 

Die Augen des Sommersprossigen weiteten sich vor Schock.
 

Das konnte er doch nicht wirklich gemacht haben?!
 

Doch gerade, als er sich aufregen wollte, hob der Rothaarige seine rechte Hand an und signalisierte damit, dass das erst der Anfang von dem war, was er sagen wollte. Leise grummelnd beruhigte sich der Jüngere wieder etwas und hörte aufmerksam zu.
 

„Wahrscheinlich denkst du dir jetzt, wieso ich das gemacht habe. Um ehrlich zu sein, hätte ich eher erwartet, dass du es ihm erzählst, aber als ich ihn vorhin an der Universität angetroffen hatte und er völlig fertig war, konnte ich es nicht mehr zurückhalten. Ruffy ist für mich schon fast wie ein Sohn und so lang ich ihn kenne, habe ich ihn noch nie so niedergeschlagen und verzweifelt gesehen. Er gibt normalerweise nie auf und ist immer gut gelaunt, aber heute schien er das alles seit längerem verloren zu haben“, wieder pausierte er kurz und schaute dabei die Person, die im Bett lag an.
 

Dieser drückte seinen Kopf weiter ins Kissen und senkte seinen Blick so weit er konnte. Das, was der Rothaarige sagte, beruhigte sein Gewissen in keinster Weise.
 

„Und als er dich dann heute so im Bad antraf….“, Shanks stockte, da ihm die Bilder wieder vor Augen kamen, schüttelte diese aber schnell wieder weg und fuhr dann fort.
 

„Ich vermute, dass du aus Angst so gehandelt hast, weil du gedacht hast, dass Ruffy dich verlassen würde, sobald er es erfährt. Aber Ace es ist doch nie soweit gekommen, dass Smoker dich vollends vergewaltigt hat…“, wieder legte der Ältere eine Pause ein.
 

Doch bevor er wieder etwas sagen konnte, mischte sich Ace nun doch ein.
 

„Woher willst du das wissen? Ich war für einige Zeit bewusstlos und ihr seid auch nicht sofort ins Zimmer gekommen. Wer weiß, was in dieser Zwischenzeit geschehen ist…“, seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und salzige Bahnen zogen sich wieder quer über sein Gesicht.
 

Schwer seufzte der Rothaarige auf. Er hatte diese Reaktion erwartet.
 

„Ich weiß es ganz sicher, weil uns das vorhin dein Arzt gesagt hat. Du wurdest gründlich untersucht und dabei wurde festgestellt, dass er es nie geschafft hat dich zu nehmen“, einige Tränen, die über die Sommersprossen liefen, wegwischend, lächelte Shanks den verwundert zu ihm Aufblickenden nun an.
 

Das der Rothaarige den Arzt speziell darauf angesprochen und ihn darum gebeten hat ohne das Wissen der Beiden Jungen, ließ er dabei natürlich weg. Den Arzt hatte er auch vorsorgshalber darum gebeten zu sagen, dass er von sich aus eine so gründliche Untersuchung vorgenommen hat und nicht auf Wunsch des Älteren.
 

Da eine Vergewaltigung, wie das Wort schon sagt, mit Gewalt von Statten geht, sind die Spuren auch meist nach ein bis zwei Wochen noch wahrnehmbar. Doch da der Arzt keine gefunden hatte, war die Befürchtung des Sommersprossigen umsonst gewesen. Er hatte natürlich etwas Schlimmes durchlebt. Das konnte niemand anfechten. Doch hatte er etwas vermutet, was nicht eingetreten war und sich selbst damit mehr in eine Finsternis gezogen, wo selbst Ruffy ihm kaum helfen konnte. Aber jetzt würde hoffentlich alles besser werden.
 

„E-Es… ist… nichts passiert?“, stotterte die geschwächte Stimme etwas.
 

Ein kleines Grinsen bildete sich auf den Lippen des Professors und dies schien ansteckend zu sein, denn Ace lächelte sehr schwach auf. Zum ersten Mal seit einer Woche sah man wieder ein Lächeln auf dessen Lippen, wenn auch nur ein sehr schwaches und halbherziges.
 

Doch so schnell wie es gekommen war, verschwand es auch wieder. Mit einem verwunderten Gesichtsausdruck schaute Shanks den Jüngeren fragend an.
 

„Auch wenn nichts geschehen ist, ändert es nichts an der Sache, dass es beinahe…“, er brach ab und ein verbitterter Ausdruck legte sich auf Ace.
 

Der Jüngere brauchte nicht weiterreden. Shanks verstand schon auf was er hinaus wollte.
 

„Du glaubst immer noch, dass Ruffy dich trotzdem verlassen wird, nicht wahr? Doch wenn das so wäre, wäre er dann…“, der Rothaarige grinste und deutete mit seinem Kopf zur anderen Bettseite.
 

Verwirrt folgte Ace dem Blick und bemerkte erst jetzt, als er das strubblige, schwarze Haar sah, dass ihm schon die ganze Zeit über ein Kopf leicht auf seinem Bauch und Arm lag. Außerdem spürte er auch, dass eine sanfte Hand seine Eigene zaghaft drückte.
 

Natürlich handelte es sich bei dem Kopf und der Hand um die von Ruffy, der die ganze Zeit über bei Ace geblieben ist und ihn keine Sekunde los- oder allein gelassen hatte. Doch von dem ganzen Tag geschafft, ist er schließlich dem Schlaf verfallen. Doch selbst während diesem ließ er die Hand seines Freundes nicht los und würde es auch sicher nicht tun.
 

Ein leises Wimmern war nun in dem kleinen Krankenzimmer zu vernehmen. Der Sommersprossige hatte wieder angefangen zu weinen.
 

„Aber wieso?“, schluchzte kaum für jemanden hörbar heraus, während er versuchte sich mit dem freien Arm die Tränen wegzuwischen.
 

„Weil er dich liebt, egal was auch passiert sein mag und selbst wenn es passiert wäre, würde er dich immer noch lieben und nicht loslassen“, lächelnd strich der Rothaarige sanft über das schwarze Haar des Kranken, der in diesem Moment in ein lautes Heulen ausbrach.
 

Von den Lauten wachwerdend, blinzelte Ruffy kurz auf bis er plötzlich seine Augen vollends aufriss, als er erkannte, wer da gerade lauthals am Weinen war.
 

„Ace…“, schreckte der Kleine sofort auf und starrte, immer noch die Hand des Anderen festhaltend, zu diesem auf.
 

„Wieso weinst du wieder?“, verwirrt schaute er nun zu Shanks, der etwas grinste, „Shanks hast du ihn etwa zum Weinen gebracht?“, einen skeptisch-bösen Blick dem Ältesten zuwerfend, wandte sich Ruffy wieder seinem Freund zu.
 

Schützend hob der Rothaarige beide Hände vor sich und winkte etwas mit ihnen hin und her.
 

„Ich habe gar nicht gemacht“, beteuerte er und lachte etwas.
 

„Das ist gar nicht witzig“, grummelte Ruffy zurück und der Ältere verstummte sogleich.
 

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und ging einige Schritte zurück, um dem Pärchen etwas Freiraum zu bieten und sie zu beobachten. Sie waren schon süß zusammen, das musste er zugeben und er war sich sicher, dass sie zusammen diese schwierige Zeit durchstehen würden.
 

Ruffy hatte es mittlerweile geschafft Ace Gesicht in seinen Händen zu halten, da dieser es zuvor mit seinem Arm verdeckt hatte. Leicht vom Weinen angeschwollene, gerötete Augen schauten ihm voller Hoffnung entgegen. Ganz Vorsichtig wischte der jüngere Schwarzhaarige über die leicht rosanen Wangen, wo sich Salzspuren gebildet hatten. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Kleinen und er beugte sich langsam vor, um die restlichen Tränen vorsichtig wegzuküssen.
 

Diese Handlung erzielte die gewünschte Wirkung, denn Ace wurde ruhiger, hörte auf zu weinen und schlief sogar schließlich ein. Ruffy war zwar etwas überrascht, als er die leisen Schnarcher unter sich hörte, musste aber darüber lächeln, da das wieder typisch für seinen Freund war, der oft einfach so plötzlich einschlief.
 

Im Gegensatz zur gesamten letzten Woche schlief der Sommersprossige friedlich und schien auch keine Alpträume zu haben, was seinen Freund beruhigt aufseufzen ließ. Einige Minuten darauf trat der Arzt ins Zimmer und überprüfte den Zustand des Patienten, um kurz darauf den Besuchern mitzuteilen, dass er am nächsten Morgen entlassen werden würde. Außerdem gab er den Beiden ausnahmsweise die Erlaubnis zu zweit bleiben zu dürfen, wenn sie wollten.
 

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„Shanks?“, Ruffy hatte sich die ganze Zeit kein Stück vom Platz neben Ace gerührt.
 

„Hm?“, verwundert blickte der Rothaarigen zu dem Jüngeren auf.
 

„Könntest du mir den Gefallen tun und Ace bitte morgen früh ohne mich nach Hause bringen?“, durchdringend schaute der Schwarzhaarigen den Anderen an, „Ich habe da nämlich noch etwas zu erledigen…“
 

„Du weißt, was du mir versprochen hast“, erinnerte der Rothaarigen seinen Gegenüber streng und schaute ihn ernst an.
 

„Ich weiß, deshalb wollte ich dir gerade sagen, was ich vorhabe…“

Play with fire

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 7/15 abgeschlossen
 

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Chapter 7: Play with fire
 

Müde blinzelte ein dunkles Augenpaar öfters auf, als der Besitzer von diesem aus einem erholsamen Schlaf erwachte. Der Sommersprossige hatte zum ersten Mal seit einer Woche ohne Zwischenfälle durchgeschlafen, fühlte sich aber immer noch erschöpft von den ganzen Strapazen.
 

„Guten Morgen Ace“, hörte der Angesprochene eine fröhlich, helle Stimme neben sich erklingen.
 

Den Schlaf aus den Augen reibend, drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf in die Richtung, aus der er die Stimme vernommen hatte.
 

„Morgen“, nuschelte er schläfrig und gähnte dann herzhaft auf.
 

Ein breit grinsender Shanks schaute ihm entgegen und lachte beim komplett zerzausten Anblick des Jüngeren auf.
 

„Wenn du bereit bist, können wir gleich los. Der Arzt war schon vorhin da, als du geschlafen hast und hat dich noch einmal untersucht und von deinen Verkabelungen befreit. Seltsam, dass du das nicht mitbekommen hast, Dornröschen“, um den Patienten etwas zu ärgern, verbeugte sich der Rothaarige leicht, prustete dabei aber auf und brach in schallendes Gelächter aus, dass er sich den Bauch halten musste.
 

Schmollend drehte sich der Sommersprossige zur Seite, zog die Decke über den Kopf und vergrub sich in dieser.
 

//Dornröschen.. Pah//, beleidigt schnaufte er leise auf.
 

Einen kurzen Augenblick war nur noch das laute Lachen des Älteren zu hören. Wenn dieser nicht bald aufhören würde, würde er noch zu Boden fallen und ersticken. Wie heißt es so schön? Man kann sich auch totlachen. Doch das war bei Shanks unmöglich, sonst wäre er bis dahin schon sehr oft daran umgekommen.
 

Plötzlich fiel Ace etwas auf und ruckartig schlug er die weiße Decke zur Seite und stellte sich auf als hätte ihn gerade etwas gestochen. Mit großen Augen blickte er sich einige Male durch den Raum und blieb dann schließlich beim Rothaarigen stehen.
 

Dieser hatte sich endlich einkriegen können. Er sah sich nun den Jüngeren genauer an, der sich mit beiden Händen in die Decke eingehackt hatte, verbittert zu ihm schaute, jedoch dann wieder seinen Blick senkte und sich fest auf die Unterlippe biss, sodass diese leicht blutete.
 

„Es ist nicht so wie du denkst“, begann Shanks, setzte sich an die Bettkante und bekam auch gleich die volle Aufmerksamkeit des Jüngeren, „Du weißt doch, dass Ruffy, seitdem seine Klausuren rum sind, fast jeden Tag arbeiten muss. Deshalb musste er heut in aller Früh dahin, um absagen zu können“, mit einem Lächeln wuschelte er durch die schwarzen, verstrubbelten Haare, „Ich soll dafür Sorgen, dass du etwas zwischen die Zähne bekommst und dich dann nach Hause bringen“, nun stand er auf und klatschte einige Male in die Hände, „Also hopp hopp Dornröschen oder willst du den ganzen schönen Tag vor dich hin versauern?“, herausfordernd grinste der Rothaarige Ace an, welcher nun einen empörten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.
 

Schnell griff er nach seinem Kissen und schmiss es dem Älteren mit voller Wucht ins Gesicht. Beide fingen daraufhin an zu lachen.
 

Durch Shanks seine Worte wurde dem Sommersprossigen nun endgültig bewusst, dass er keine Angst zu haben brauchte, Ruffy würde ihn verlassen. Er war sich sicher, dass dieser solange er es selbst wollte, für ihn da sein würde. Diese Erkenntnis machte ihn in dem Moment zum glücklichsten Menschen der Welt, welches seine freudig glitzernden Augen besonders wiederspiegelten.
 

Diese Ausstrahlung war dem Rothaarigen natürlich nicht entgangen. Innerlich fühlte dieser sich wirklich schlecht und sein Gewissen nagte auch schon etwas an ihm. Doch gleichzeig wusste er, dass es zu diesem Zeitpunkt so das Beste für den Sommersprossigen war.
 

„Ich geh mal kurz der Schwester Bescheid sagen, dass wir dann gleich das Krankenhaus verlassen werden. Bis dahin kannst du dich schnell fertig machen“, mit diesen Worten und einem fröhlichen Nicken seitens des Schwarzhaarigen, verließ der Ältere das Krankenzimmer.
 

Sobald er die Tür hinter sich schloss, bröckelte seine strahlende Fassade.
 

//Es tut mir Leid, Ace… Doch es ist besser du weißt es jetzt erstmal nicht…//
 

_
 

Wieder bog ein junger, schwarzhaariger Mann um eine Ecke. Anscheinend hatte er gerade sein Ziel erreicht, da er vor dem großen Gebäude vor sich stehen blieb. Kurz schaute er auf das Schild mit der Aufschrift, die ihm sagte, für was dieses Gebäude stand. Einmal tief durchatmend, schritt er nun weiter und durch die große Glastür.
 

_
 

Ruffy ging nun einen langen Korridor entlang. Vor ihm ein junger Mann, der etwa zwei Jahre jünger war als er selbst, rosane Haare hatte und die blaue Uniform der Polizei trug. Der Schwarzhaarige hatte herausgefunden, dass der Junge Coby hieß und erst vor einigen Monaten den Dienst hier angetreten war. Sie unterhielten sich etwas auf dem Weg, wo rechts und links die Gitter der Zellen an Stelle der Wand zu sehen waren.
 

Nach einigen Minuten, die die zwei Jungen durch das Labyrinth geirrt sind, kam der Rosahaarige vor einer Zelle zum Stehen.
 

„Da sind wir Ruffy. Es ist besser, wenn du von hier aus mit ihm redest und nicht reingehst… Wir hatten es damals schwer gehabt ihn zurückzuhalten, als er wieder bei Bewusstsein war…“, riet der Kleine dem Schwarzhaarigen und sah nun den Angesprochenen an, was ihn zusammenzucken ließ.
 

Ruffy hatte einen toternsten Ausdruck und seine Augen waren finster und blickten fixierend auf die Person, die sich hinter den Gittern befand.
 

//Wenn Blicke töten könnten…//, schluckte der junge Polizist in sich hinein.
 

„Coby… Lass mich bitte in die Zelle“, kam es ruhig vom Schwarzhaarigen.
 

Danach drehte sich dieser zum Jüngeren und grinste ihn breit an.
 

„Mir wird schon nichts passieren und außerdem bleibst du doch in der Nähe“, Zuversicht war deutlich in diesen Worten zu hören.
 

Eigentlich wollte der junge Polizist protestieren, aber Ruffy’s Ausstrahlung gab ihm das Gefühl, dass seinem Gegenüber nichts passieren konnte und auch nicht würde. Deshalb nickte er nach kurzem zögern zu und schloss die Tür zur Höhle des Löwen auf, ließ die Gazelle hinein und schloss hinter dieser wieder zu. Still schritt er einige Schritte zurück und beobachtete aufmerksam die Szene, die sich gleich im Inneren abspielen würde.
 

Stumm schaute der Jüngere den Grauhaarigen an, der nun zu ihm aufblickte. Ein finsteres Grinsen bildete sich auf Smoker’s Lippen.
 

„Was willst du hier?“, fragte er mit einer eiskalten Stimme, dass Coby die Haare zu Berge standen.
 

Ruffy hingegen blieb einfach nur stehen und starrte den Älteren weiter an. Keine einzige Gefühlsregung war aus seinem Gesicht oder seiner Haltung ablesbar.

Der Grauhaarige wartete immer noch auf eine Antwort, aber es kam auch nach einigen Minuten nichts. Langsam wurde der Grauhaarige etwas ungeduldig und auch Wut stieg in ihm auf. Smoker hatte Ruffy schon von Anfang an wiedererkannt und war von dessen Anwesenheit nicht gerade begeistert. Nun stand er aus seiner Ecke, in der er die ganze Zeit saß, auf, ging auf den Anderen zu und baute sich in seiner vollen Größe vor diesem auf.
 

Anscheinend störte den Kleinen der Größenunterschied und auch, dass der Verbrecher nun vor ihm stand nicht wirklich. Er wich keinen Zentimeter zurück und schaute immer noch undefinierbar in eine Richtung, durch die Person hindurch, die langsam wütender werdend seine rechte Hand zu einer Faust ballte. Plötzlich packte ihn Smoker am Kragen und hob ihn etwas in die Höhe.
 

„Wenn du nicht reden willst, dann VERSCHWINDE!“, zuerst zischte er nur durch die Zähne hindurch, aber zum Schluss brüllte er Ruffy laut an und warf ihn ans Gitter.
 

Kein Mucks entfloh aus dem Mund des Jüngeren, als er krachend gegen die Metallstäbe knallte. Er richtete sich den Kragen seines kurzen, roten Hemdes wieder und stand so da wie zuvor. Doch diesmal konnte man ein Funkeln in seinen Augen erkennen. Kurz atmete er tief ein und schloss dabei seine Augenlider. Dann öffnete er sie schlagartig wieder.
 

Dieser Blick, der so finster und mörderisch war, ließ selbst den Grauhaarigen zusammenzucken und einen Schritt zurückweichen. Man würde jetzt erwarten, dass der Kleine auf den Anderen losgeht, aber das tat er nicht, er stand nur da und durchbohrte den Älteren mit seinem Blick.
 

„Ich weiß…“, ruhig, jedoch eiskalt kamen die Worte vom Jüngeren, sodass Smoker an Ort und Stelle erstarrte und eine Gänsehaut sich über seinen gesamten Körper innerhalb von Sekunden ausbreitete.
 

Ruffy bemerkte dies sofort, aber hatte er nicht vor etwas an seiner Stimmlage oder Haltung zu ändern. Er würde dem Anderen so gerne eine verpassen. Doch wusste er, dass dieser es nicht wert war. Deshalb fuhr er fort.
 

„… Was du Ace angetan hast. Sei froh, dass ich es von Shanks erfahren habe, sonst hätte mich keiner daran hindern können dich umzubringen“, der Schwarzhaarige knackte mit seinen Fingern, „Ich bin hier, weil ich etwas wissen will“, kurz atmete der Kleinere tief ein, „Wieso hast du Ace das angetan? Weißt du überhaupt, was er bis jetzt alles durchgemacht hat?“, ungewohnt ruhig kamen diese Fragen über seine Lippen, jedoch schwang etwas, was Smoker nicht genau deuten konnte in seiner Stimme mit.
 

Verwirrt schaute der Ältere nun seinen Gegenüber an. Er verstand nicht, was dieser mit den Fragen bezwecken wollte. Doch eines wusste er: Jede andere Person, die hier her gekommen wäre, hätte sicher nicht eine einzige Frage gestellt, sondern direkt zugeschlagen. Etwas an diesem Jungen war besonders und sein Verhalten hatte Smoker’s Interesse geweckt. Ihm lag viel an Ace. Das war nicht zu übersehen. Jedoch wollte er die Sache nicht mit Gewalt lösen.
 

„Was willst du auf diese Fragen hören, hm?“, lachte der Grauhaarige etwas auf, „Der Kleine war einfach verschwunden ohne ein Wort zu sagen und da wollte ich mich zumindest noch ‚schön‘ von ihm verabschieden, bevor er sich vollends dir widmen konnte“, das diabolische Grinsen erstreckte sich wieder quer über seine Lippen und er leckte genüsslich darüber.
 

Innerlich kochte Ruffy vor Wut und er wäre Smoker gerne an die Gurgel gesprungen, aber er wusste, dass er sich auf jeden Fall zurückhalten musste, weil er es Shanks versprochen hatte. Er würde den Typen gerne einige Knochen brechen, wenn nicht sogar das Genick, aber das ging nicht. Sein Ziel war etwas anderes und er wollte dies auch unbedingt erreichen.

End of the nightmare

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 8/15 abgeschlossen
 

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Chapter 8: End of the nightmare
 


 

Mit einer kleinen Tüte beladen, lief der junge Schwarzhaarige pfeifend durch die Gegend. Ein breites Lächeln formte sich auf seine Lippen, als er wieder auf sein Gepäckstück blickte. Innerlich freute er sich schon darauf dies seinem Freund zu überreichen, aber noch nicht heute...
 

Schnell war er um die nächste Ecke gebogen. Doch blieb er dort ruckartig stehen.
 

//Mist… Sie sind schon da… Wo soll ich das Päckchen denn jetzt verstecken?//, grübelte Ruffy angestrengt nach.
 

Eigentlich hatte er gedacht, dass Shanks länger brauchen würde, da er ihn darum gebeten hatte noch mit Ace frühstücken zu gehen, bevor er mit diesem nach Hause kommen sollte. An der Haustür angekommen, schloss er diese ganz leise auf und zum Glück hörte keiner der Beiden das leise Klicken, bei dem der Schwarzhaarige beinahe einen Herzstillstand erlitt. Langsam schlich er sich herein, öffnete die Schublade der Kommode, die im Gang stand. Glücklicherweise war der Flur etwas länger, sodass man ihn nicht erblicken konnte.
 

//Geschafft!//, ein glückliches Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Kleinen aus.
 

Er hatte die ganze Zeit über, die Tür offen gehalten und den Schlüssel im Schloss stecken gelassen. Denn jetzt konnte er die Tür wieder unbemerkt schießen und in seiner gewohnten Lautstärke hereintreten, sodass es die Beiden im Wohnzimmer auch mitbekamen.
 

„Ich bin wieder zurück“, rief er durch die Gegend und gleich hörte er schnelle Schritte, die zu ihm eilten.
 

Starke Arme, die ihn umarmten und ein leichter, aber dennoch gefühlvoller Kuss, der ihm aufgehaucht wurde, bevor sich die Lippen dieser Person in ein Lächeln wandelten und die Worte aussprachen, die Ruffy vermisst hatte.
 

„Willkommen daheim“
 

„Danke. Dir auch willkommen zurück“, grinste der Kleine den Älteren überglücklich an und drückte diesem einen sanften Kuss auf.
 

_
 

Einige Tage waren nun seitdem vergangen und der Tag des Prozesses rückte näher. Die Anspannung in Ace war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, jedoch kam er jetzt viel besser mit diesem Druck klar. Einer der Gründe, dass es ihm auch besser ging, war, dass er bei Ruffy bleiben durfte. Im Normalfall müssen nämlich Selbstmordgefährdete sofort von den Ärzten bei der Polizei gemeldet werden und nach dem Heilungsprozess in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden. Glücklicherweise konnte Shanks es irgendwie – weiß der Teufel wie – es mit den Ärzten regeln, sodass der Sommersprossige zurück nach Hause konnte. Doch er musste dafür regelmäßig zur Therapie bis sein Psychologe ihn nicht mehr für suizidgefährdet hielt.
 

Dieser hätte ihn eigentlich gleich nach der ersten Sitzung wieder gehen lassen, da Ace im Gegensatz zu anderen Patienten nicht mehr den kleinsten Gedanken darüber hegte, sich selbst noch einmal etwas anzutun. Doch da der schwierigste Tag, der sein würde, an dem er wieder auf Smoker im Prozess trifft, wollte der Therapeut mehr erfahren, um die Reaktion des jungen Mannes abzuschätzen.
 

_
 

Verkrampft, saß er da. Seine Finger waren schon die ganze Zeit über ineinander verhakt. Das Frühstück fiel wieder sehr mager aus und Angst machte sich in ihm breit, je näher sie dem Gebäude, nein eigentlich genauer IHM kamen. Noch einmal müsste er alles durchleben und erzählen. Noch einmal müsste er sich ihm gegenüberstellen. Noch einmal würde möglicherweise alles in ihm zu Bruch gehen.
 

Völlig in Gedanken verloren, bemerkte Ace plötzlich, wie sich zwei zärtliche, warme Hände auf seine verkrampften, kalten und mit Angstschweiß gebadeten Hände legten und sie sanft umschlossen. Ganz langsam hob der Sommersprossige den Kopf an und blickte in die liebevollen, dunklen Seen des jungen Mannes, der neben ihm saß und auch schon die ganze Nacht über ihn gewacht hatte.
 

Rückblick: Die Nacht vor dem Prozess
 

Wie erwartet konnte der Schwarzhaarige nicht wirklich einschlafen und hatte sich die ganze Zeit hin und her gewälzt gehabt. Normalerweise brauchte er immer nur wenige Minuten, um in einen festen Schlaf zu fallen. Sein ganzer Körper fing plötzlich an zu zittern und er wusste genau, dass er Angst vor dem kommenden Tag hatte, obwohl er sich eingeredet hatte, dass er keine hatte. Immer mehr vergrub sich der Schwarzhaarige unter der Decke und wickelte sie weiter um sich herum. Doch trotzdem brachte ihm auch dies nicht die gewünschte Wärme.
 

„Ace?...“, besorgt gelang die leise Stimme, die nichts weiter als ein Flüstern war, an das Ohr des Sommersprossigen.

Zögerlich wandte sich der Angesprochene in die Richtung, aus der er gerufen wurde. Schon da traf er auf die Sorge, aber zugleich auch Geborgenheit ausstrahlenden Augen. Unendlich sanft strich eine Hand über die Sommersprossen des im Bett liegenden und dann eine Strähne aus denn Gesicht.
 

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen Ruffy… Mir geht’s gut. Mir ist nur etwas kalt…“, erstaunt darüber nicht gestottert zu haben, während er dies sagte, rückte Ace etwas weiter zur Seite im Bett, sodass auch der Jüngere Platz hatte und sich zu ihm legen konnte.
 

Der junge Schwarzhaarige hatte bis eben noch mit Shanks telefoniert gehabt, der sie am nächsten Morgen abholen würde, um sie zum Prozess zu bringen. Als Ruffy das Zimmer betrat und Ace so sah, wusste er, dass diese Reaktion des Älteren normal war. Immerhin würde es ihm selbst sicher auch schwer fallen alles noch einmal zu verarbeiten. Langsam legte sich der Jüngere zu seinem Freund, der etwas von der Decke abließ, damit er auch etwas von ihr hatte.
 

Egal wie sehr Ace versuchte sein Zittern unter Kontrolle zu bekommen, es gelang ihm nicht. Eher das genaue Gegenteil geschah durch seine Bemühungen. Es wurde viel stärker. Seine Augenlider hatte er schon längst fest zusammengekniffen und atmete schwerer ein und aus als normal. Plötzlich spürte er zwei Arme, die sich um ihn schlangen. Sanft bettete sich der Kopf des hinter ihm liegenden auf seinen Hinterkopf und küsste ihn auf diesen.
 

„Du musst nicht so tun, als ob alles in Ordnung wäre…“, flüsterte Ruffy mit einem beruhigenden Ton ins Ohr des Älteren.
 

Bei diesem verursachte die Stimmlage des Anderen angenehme Schauer, die ihm nach und nach den Rücken herunterliefen und das Zittern anfing nachzulassen.
 

„Es ist normal, dass du Angst hast. Ich würde sie auch haben. Immerhin musst du dich noch einmal allem stellen. Das wird sicher schwer für dich sein. Aber…“, der Jüngere pausierte kurz, um sich abzustützen.
 

Dann griff er mit seiner rechten Hand unter die Wange von Ace, die ans Kissen gepresst war und drehte dessen Kopf so, dass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Durch das große Fenster schien der Mond auf die beiden Schwarzhaarigen herab und ließ die Tränen, die man jetzt deutlich in den Augenwinkeln des Sommersprossigen erkennen konnte wie Diamanten glitzerten. Vorsichtig wischte Ruffy mit seinem Daumen der freien Hand diese weg und gab seinem Freund einen Kuss auf die Stirn.
 

Ace schloss dabei seine Augen und genoss den Moment. Er hatte nun vollends aufgehört zu zittern und auch seine Atmung hatte sich wieder normalisiert. Die weichen Lippen lösten sich von seiner Haut und nun strich die warme Hand wieder einige Strähnen aus seinem Gesicht.
 

„… Egal, was auch morgen passieren mag. Ich werde bei dir bleiben. Das verspreche ich dir“, beendete der Jüngere seinen Satz.
 

Sofort riss der Sommersprossige die Augen auf, schaute abermals in das warme Augenpaar, verzog dabei das Gesicht, wie ein kleines Kind, das gleich anfangen würde zu weinen und drückte sich schnell an seinen Freund.
 

Ein leises Schluchzen war nun von dem Älteren zu vernehmen, der nun auf Ruffy lag. Sofort spürte der Jüngere die Tränen von Ace, die sein Shirt befeuchteten. Einen Arm legte er eng um den Körper des Anderen. Mit der Hand des anderen Armes strich er immer wieder durch das zerzauste, längere, schwarze Haar seines Freundes. Der Jüngere wusste, dass der Sommersprossige jetzt alles, was er bis zu diesem Tag versucht hatte zu unterdrücken, herauslassen musste, damit er mit freiem Kopf zum morgigen Prozess gehen konnte.
 

„Danke“, flüsterte Ace nach einer gefühlten Ewigkeit noch schwach, bevor er dann schließlich ins Land der Träume versank.
 

Der Jüngere beobachtete das nun friedlich auf ihm liegende Gesicht und wischte die letzten, verräterischen Spuren der Tränen vorsichtig weg. Er brauchte diesen Schlaf dringend für den nächsten Tag. Doch danach würde alles überstanden sein.
 

//Hoffentlich hat es was gebracht…//, mit diesem Gedanken fiel auch Ruffy in einen traumlosen Schlaf.
 

Rückblick: Die Nacht vor dem Prozess (Ende)
 

Der Sommersprossige war sichtlich entspannter, als er den aufmunternden, warmen Blick von Ruffy sah, die geschmeidigen Lippen einen zarten Kuss auf seine Eigenen aufhauchten und er noch einmal kurz in den Arm genommen wurde, bevor sie gemeinsam den Gerichtssaal betraten.
 

All ihre Freunde saßen schon in der Tribüne. Ruffy war bei Ace geblieben bis dieser in den Zeugenstand gerufen wurde und trat mit diesem ein. Kurz stockte der Ältere, als er den Grauhaarige sah. Doch dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter und wandte sich kurz um. Diesmal blickte er in dunkle Seen, die ihn ermutigten weiterzugehen und ausdrückten, dass er stark genug sei. Er ließ seinen Blick noch einmal über seine Freunde schleifen, die ihm alle ein Lächeln schenkten und ihm damit den nötigen Mut gaben endlich vorzutreten.
 

Was er jedoch nicht bemerkte war, dass der Blick seines Freundes sich schlagartig veränderte, als er ihm den Rücken zudrehte und schließlich vorne vor der Richterin saß, die auch gleich die Befragung startete. Anstatt Wärme sprühten seine dunklen jetzt Kälte aus. Außerdem schwang etwas Undefinierbares mit ihnen. Diese waren auf eine Person gerichtet und auch nur der Rothaarige bekam diesen Blick mit, der schon vorne mit Marco im Zeugenstand saß, da sie schon davor aufgerufen wurden.
 

Smoker zuckte unmerklich bei dem Blick zusammen. Er wusste genau, was er bedeutete. Genug Zeit hatte er, um das Ereignis der letzten Woche auf sich wirken zu lassen. Leicht knirschte er mit seinen Zähnen aufeinander und drehte dann seinen Kopf zur Seite, um den Blick des Jüngeren nicht mehr standhalten zu müssen, denn das konnte er einfach nicht mehr.
 

Ace ließ kurz seinen Blick über die Anderen Zeugen oder Opfer schleifen, da dies eine Sammelanklage gegen Smoker war. Sein Blick traf auf einen Schwarzhaarigen, den er nur zu gut kannte. Wenn er sich richtig erinnerte, war dessen Name Trafalgar Law und er hatte ihn damals mit dem Grauhaarigen erwischt gehabt. Damals dachte er, dass Smoker ihn mit Law betrogen hatte. Doch wenn er nun über die Situation nachdachte, erinnerte er sich schwach daran, dass der Jüngere Tränen in den Augen hatte, die er damals gar nicht wirklich realisiert hatte. Nun tat der Andere Ace wirklich leid. Immerhin war dieser zwei Jahre jünger als er selbst. Vielleicht würde er ihn später ansprechen oder versuchen sich mit ihm anzufreunden.
 

Bevor er sich aber mehr Gedanken darüber machen konnte, wurde er durch die höfliche Bitte der Richterin Platz zu nehmen zurück in die Realität gerissen. Kurz darauf fing er an alles gedrückt wiederzugeben, was an jenem Tag geschehen war.
 

Da außer Marco, Shanks und Ruffy niemand genau wusste, was passiert war, kam in allen anderen Freunden eine unendliche Wut auf. Hätte Robin – eine schwarzhaarige, junge Frau, die als Einzige von allen noch vernünftig bei dem Gehörten denken konnte und trotz allem kühl blieb – nicht dazwischen gegriffen und, noch bevor es zu einem Ausbruch kam, die anderen beruhigt, würden sie jetzt vor dem Saal stehen, weil dieser geräumt geworden wäre.
 

Ruffy bekam von all dem nichts mit, da er seinen Blick nicht vom Angeklagten wandte und gleichzeitig konzentriert den Worten seines Freundes lauschte, die teilweise stockten und sihc tränenerstickt anhörten.
 

Nach einiger Zeit beendete Ace die Geschichte und durfte hinten, zwischen Shanks und Marco Platz nehmen. Sein bester Freund und auch der Professor legten jeweils eine Hand auf die Schulter und gaben ihm ein warmherziges Lächeln. Sie waren stolz auf den jungen Mann, der nur noch wenige Augenblicke von dem erlösenden Moment entfernt war. Dem Moment, an dem Smoker’s Urteil verkündet werden würde und er diesen nie wieder sehen müsste. Kurz schaute der Schwarzhaarige zum Jüngeren herüber und wurde mit einem warmen Lächeln und sanften Augen angeschaut. Seine eigenen Augen waren leicht gerötet, da er die ganze Zeit über seine Tränen zurückhalten musste. Seitdem der Sommersprossige vorne saß, hatte er nicht einmal zum Grauhaarigen geschaut, da er den Blickkontakt so gut wie möglich meiden wollte.
 

Ace war der letzte Zeuge bei dem Verfahren gegen Smoker gewesen und deswegen zog sich das Gericht zur Beratung über eine angemessene Bestrafung, zurück. Eigentlich hätte der Sommersprossige als Erster aussagen sollen, aber er sich zu Anfang nicht wirklich bereit gefühlt hatte, wurden zuerst die anderen Zeugen und Opfer des Angeklagten befragt. In dieser Zeit blickte der Sommersprossige nicht mehr zurück, sondern saß einfach nur da und verkrampfte sich wieder etwas. Deshalb sah er auch den Augenkontakt, den Ruffy wieder mit dem Grauhaarigen hergestellt hatte nicht.
 

_
 

Mit einem erleichterten Seufzer marschierte der ältere Schwarzhaarige aus dem Saal. Draußen angekommen, drehte er sich um und warf sich Ruffy in die Arme.
 

„Es ist alles vorbei…“, sprach er so leise, dass es nur der Jüngere mitbekam und drückte sich fest an dessen Brust.
 

Der Schwarzhaarige mit der kleinen Narbe unter dem linken Auge strich Ace sanft über den Rücken. Ja es war alles vorbei. Sie hatten es endlich überstanden. Immerhin hatten sie lang genug diese Last geschultert.
 

„Knuddeln könnt ihr auch noch später ihr zwei Turteltauben“, grinste der Blonde mit der Ananasfrisur die Beiden glücklich Umschlungenen an, die nun etwas rot anliefen.
 

„Marco hat recht. Kuschelstunde könnt ihr auf zu Hause verschieben. Die Anderen sind schon alle losgegangen. Anscheinend trefft ihr euch ja alle heut Abend zum Feiern in Makino’s Bar“, auch beim Rothaarigen bildete sich ein breites Grinsen und er klopfte den beiden Schwarzhaarigen auf die Schulter.
 

Rot wie zwei überreife Tomaten nickten die zwei nur. Doch dann fiel Ruffy etwas ein.
 

„Shanks magst du heute nicht auch mitkommen? Makino würde sich sicher freuen dich auch mal wiederzusehen. Sie hat schon gemeint, du seist wahrscheinlich überheblich geworden, weil du dich gar nicht mehr blicken lässt“, erzählte der Jüngere schnell und der Gesichtsausdruck des Rothaarige wurde skeptisch.
 

„Ich? Überheblich? Da muss ich ihr wohl zeigen, dass das nicht der Fall ist. Ich bin auch dabei, wenn keiner der Anderen etwas dagegen hat“, erwiderte Shanks sofort und schritt nun langsam Richtung Parkplatz.
 

„Ganz sicher nicht“, lachte Ruffy etwas auf und zusammen mit dem Blonden folgten sie diesem.
 

Plötzlich bemerkte er aber, dass einer fehlte. Schnell drehte er sich um auf der Suche nach dem Sommersprossigen. Seine Augen weiteten sich etwas, als er diesen endlich fand, aber neben ihm ein von mehreren Polizisten umstellten Smoker sah. Langsam schritt er zu den beiden vor, die nur stumm dastanden. Ein paar Schritte vor der kleinen Gruppe machte er Halt und beobachtete die Situation von dieser kleinen Distanz, um notfalls immer eingreifen zu können.
 

Geschockt stand Ace da, nicht fähig sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. War nicht eigentlich alles vorbei? Wieso stand dann dieser Kerl wieder vor ihm? Warum wollte er noch mit ihm reden? Er wollte sofort weitergehen und gar nicht auf ihn hören, aber diese drei Worte hatten ihn zum Stillstand gebracht.

In prison

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 9/15 abgeschlossen
 

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Chapter 9: In prison
 


 

Marco wollte gerade zu seinem besten Freund rennen, da Ruffy einfach stehen geblieben war und anscheinend nicht ins Geschehen eingreifen wollte. Doch Shanks hielt ihn schnell zurück und verdeutlichte dem jungen Studenten, dass es nichts zu befürchten gab. Dennoch beobachteten Beide aufmerksam die gesamte Situation.
 

Ace stand wie versteinert da. Vor Schock war sein Mund etwas geöffnet und seine Augen geweitet. Ungläubig starrte er einige Zeit den Grauhaarigen vor sich an. Hatte dieser das wirklich gerade ernst gemeint?
 

Smoker bemerkte, dass der Sommersprossige ihm nicht glaubte und wiederholte deshalb die Worte wieder, senkte jedoch diesmal seinen Blick zu Boden.
 

„Verzeih mir bitte…“, flüsterte er leise, aber dennoch laut genug, dass auch Ruffy die Worte hören konnte.
 

Er hob seinen Kopf etwas an und schaute nun direkt in die undefinierbaren Augen des jungen Schwarzhaarigen, der einige Schritte hinter Ace stand. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Grauhaarigen.
 

„Ich bin mir sicher, dass du mit ihm glücklich werden wirst… Es tut mir Leid…“
 

Bei diesen Worten schritt Ruffy nun vor und legte eine Hand in die von seinem Freund. Der Verbrecher und Jüngere tauschten dabei Blicke aus, die der Sommersprossige mitbekam, aber nicht weiter verstand und deshalb verwirrt zum jungen Schwarzhaarigen blickte.
 

Der junge Student mit der Narbe unter dem linken Auge nickte kurz dem Älteren zu. Dieser verstand die Geste und drehte sich nun vollends von dem Paar weg. Langsam eskortierten die Polizisten, die immer noch den Grauhaarigen umzingelt hatten, ihn zum kleinen Transporter. Dort angekommen, stieg der Grauhaarige ohne Wiederworte oder einen weiteren Blick zurück zu werfen hinein und wurde zum nächsten Gefängnis gebracht, wo er eine lange Zeit verweilen würde.
 

Erst jetzt wurden Ruffy’s Gesichtszüge wieder weicher und auch die Wärme kehrte wieder zurück, die Ace für einen Augenblick vermisst hatte. Jedoch spiegelte sich in seinem eigenen Gesicht immer noch große Verwirrung und man sah das immer mehr anwachsende Fragezeichen, als der Jüngere ihn einfach an der Hand nahm und mit sich zog. Anstatt etwas zu erklären, gab er anscheinend Shanks ein Zeichen, dass dieser nun auch mit Marco weiter den Weg zum Parkplatz aufnehmen konnte.
 

Der Sommersprossige war mit der ganzen Situation so sehr überfordert, dass er nichts sagen oder sich wehren konnte. Er ließ sich einfach von Ruffy mitreißen und ins Auto schleppen. Erst langsam kam er wieder zu sich und beäugte seinen Freund, der neben ihm saß und ihre Hände fest ineinander verhakt hatte, misstrauisch. Es war aber nicht nur sein Blick, der den Jüngeren durchbohrte. Auch der Blonde, der vorne auf dem Beifahrersitz saß, blickte mal zum Rothaarigen und dann durch den Spiegel nach hinten zum jüngeren Schwarzhaarigen. Jedoch schwiegen sie dabei, obwohl gerade tausend Fragen in ihren Köpfen herumschwirrten.
 

Die angespannte Stille hielt noch einige Zeit an bis Ruffy’s Kehle ein resignierter Seufzer entfloh. Sofort ruhten alle Blicke auf diesem und man sah auch, dass ein kurzer Blickaustausch zwischen dem Rothaarigen und Jüngeren stattfand und der Ältere schließlich nur nickte. Daraufhin schloss der junge Mann kurz seine Augenlider, atmete tief ein und dann wieder aus und ließ seine dunklen Seen kurz darauf wieder strahlen.
 

„Wie wär‘s, wenn wir erstmal zu uns fahren und dann erzähl ich euch alles. Wenn ihr dann noch was wissen wollt, könnt ihr ja einfach fragen“, lächelte er die beiden älteren Studenten an, die einen skeptischen Blick aufgesetzt hatten, aber dennoch einwilligten.
 

_
 

„Ruffy hör auf uns die ganze Zeit hinzuhalten und erzähl endlich“, quängelte der Sommersprossige nun los und plusterte dabei seine Backen etwas auf, sodass sich die anderen Anwesenden ein Lachen verkneifen mussten.
 

Immerhin wollten sie ihn ja nicht kränken. Doch mit seiner Aussagen hatte er schon nicht Unrecht und sprach damit auch Marco’s Gedanken mit aus. Shanks blieb ziemlich gelassen, da er anscheinend alles wusste, jedoch wurden die älteren Studenten immer ungeduldiger. Immerhin hatte Ruffy sie dazu gebracht zuerst etwas zu essen, anstatt einfach zu sagen, was Sache war und nun wollte er auch noch draußen spazieren gehen, weil das Wetter so schön sei. Da konnte sich der Sommersprossige nicht mehr zurückhalten und der Satz platzte aus ihm heraus. Marco schien darüber erleichtert, dass es Ace war, dem zuerst der Geduldsfaden riss, denn bei ihm hätte ein Ausbruch anders ausgesehen und wäre sicher nicht nur bei einem Satz geblieben.
 

Wieder seufzte der junge Student auf und der Rothaarige klopfte ihm auf die Schulter.
 

„Setzen wir uns zumindest hin. Es ist ziemlich unbequem im Stehen zu erzählen, meint ihr nicht?“, grinste der Rothaarige die Jugendlichen an und nickend nahmen alle auf den Sofas im Wohnzimmer Platz.
 

Der junge Schwarzhaarige, den nun wieder gespannte Blicke durchbohrten atmete noch einmal tief ein.
 

„Versprecht mir bitte, mich nicht zu unterbrechen, ansonsten vergess ich wahrscheinlich wieder, was ich sagen wollte“, verlegen grinsend kratzte sich Ruffy am Hinterkopf.
 

Sofort brach der Professor in schallendes Gelächter aus, verstummte aber gleich wieder, als er bemerkte, dass er als Einziger lachte. Die anderen Beiden schauten nur sehr ernst und nickten der Bedingung stumm zu.
 

Kurz darauf fing Ruffy an, stockte jedoch gleich wieder, da er nicht genau wusste, wie er das Geschehen erklären und seine genauen Gedanken, die ihm dabei durch den Kopf gingen, ordnen sollte. Deshalb begann er immer wieder einen neuen Satz, den er wiederrum schnell wieder abbrach. Ohne, dass er es selbst bemerkte, steigerte er nur noch mehr die Nervosität der beiden jungen Männer, die bis jetzt nur herausfiltern konnten, dass der Jüngere Smoker im Gefängnis besucht hatte vor einer Woche.

Die Hände des Sommersprossigen fingen an zu schwitzen, verkrampfte Finger umschlungen und knebelten sich gegenseitig fest und die Unterlippe litt unter dem ständigen Druck, den die Zähne auf diese ausübten. Er hatte Angst, dass Ruffy etwas geschehen sein könnte, aber er hatte nun einmal mit dem Blonden zusammen versprochen diesen nicht zu unterbrechen. Wie schwer es ihm auch fiel, er würde sein Wort halten. Sonst wäre sein Freund sehr beleidigt, da er es hasst, wenn man nicht zu dem steht, was man versprochen hatte.
 

Der Jüngere blickte kurz in die Runde und sah nun, dass Marco angespannt dasaß, aber sein Freund noch angespannter war als dieser. Deshalb holte er noch einmal tief Luft, sammelte all seine Worte zusammen und erzählte nun ohne weitere Unterbrechung weiter. Ace Ausdruck beruhigte sich dadurch etwas, aber nach und nach veränderte sich dieser zu einem anderen.
 

Rückblick Anfang
 

Das diabolische Grinsen spiegelte sich immer noch auf den Lippen des Grauhaarigen wieder. Obwohl der Schwarzhaarige ihm dieses jetzt gerne weggeschlagen hätte, durfte er es nicht tun. Immerhin hatte er es dem Rothaarigen fest versprochen gehabt. Zähne knirschend ballte Ruffy seine Fäuste fest zusammen und drückte sich dabei seine Fingernägel fest ins Fleisch. Dieser leichte Schmerz, den er dabei verspürte, ließ ihn wieder klarer denken.
 

„Beantworte mir meine Frage: Weißt du eigentlich, was du Ace damit angetan hast?“, gefasst brachte er diese Worte heraus, sodass man ihm nicht einmal ansatzweise anmerken konnte, dass er innerlich kochte.
 

Der Angesprochene blickte nur ernst zu seinem Gegenüber. Wieso war dieser immer noch nicht auf ihn losgegangen? Hatte er etwa doch nicht den Mumm dazu? Kein Wunder bei der schmächtigen Statur. Eigentlich könnte sich Smoker ja seinen Spaß mit ihm erlauben. Der Grauhaarige machte sich nicht einmal die Mühe, seine Gedanken zu verbergen. Das hinterlistige Grinsen breitete sich über sein ganzes Gesicht aus. Er schritt nun zu Ruffy, der immer noch am Gitter stand und stemmte seine Hände gegen die Stäbe auf beiden Seiten neben dem Kopf des Schwarzhaarigen. Somit war der Kleine gefangen und konnte nicht zurück, vor oder zu irgendeiner Seite.
 

Gefährlich nahe kam der Grauhaarige dem jungen Studenten. Dieser jedoch blieb ruhig und machte auch keine Anstalten sich zu bewegen, auch als ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Immer noch hatte er den eiskalten Blick auf den Verbrecher gerichtet.
 

Langsam riss bei Smoker der Geduldsfaden. Was war nur mit diesem Kerl los? Obwohl er selbst jetzt einfach alles mit dem Schwarzhaarigen anstellen könnte, blieb dieser gefühllos. Etwas stimmte da doch nicht… Wenige Millimeter vor den Lippen des Jüngeren stoppte der Grauhaarige.
 

„Willst du die Antwort so sehr, dass du alles mit dir machen lassen würdest? Oder wieso wehrst du dich gerade nicht?“, hauchte er leichte Ruffy entgegen.
 

Der Angesprochene reagierte nicht, sondern starrte nun mit einem noch finstereren Blick als zuvor und Smoker zuckte zurück. Dieser Blick schockierte ihn wirklich, auch wenn er es nie zugeben würde, leugnen konnte er seine Reaktion leider nicht. Er wollte es sich selbst nicht eingestehen, aber er war eingeschüchtert durch den Kleinen. Er, der unerschütterliche, starke und furchtlose Mann, schreckte zurück vor einem, ihm eigentlich körperlich Unterlegenen. Oder war es falsch nach dem Äußeren zu urteilen? Zähne knirschend schnaufte Smoker nun auf.
 

„Es ist mir völlig egal, was ich Ace angetan hab!“, seine Angst verflog und das Grinsen kehrte zurück, „Bist du nun zufrieden? Du hast ja jetzt deine Antwort! Nun VERZIEH DICH!!“, zischte er gefährlich.
 

Unberührt starrte Ruffy ihn an, als hätte er gerade gar nichts mitbekommen, jedoch brodelte es gerade so stark in ihm, dass er die Finger seiner Hände, die er zu Fäusten geballt hatte, fest ins Fleisch rammte und fest in die Unterlippe biss. Der Schmerz ließ ihn wieder etwas runterkommen. Er durfte nicht ausrasten. Er musste auf jeden Fall ruhig bleiben. Immerhin hatte er es fest versprochen.
 

„Weißt du überhaupt etwas über Ace?“, fragte der Schwarzhaarige mit einer so eisigen Stimme, dass einem das Blut in den Adern gefror.
 

Auch bei Smoker erzielte es diesen Effekt, denn er erstarrte augenblicklich und rührte sich nicht mehr von der Stelle.
 

Der Jüngere bemerkte dies und fuhr einfach fort. Er wollte so schnell es ging dies hier hinter sich bringen und dann endlich zurück zu Ace. Ohne zu zögern schritt er zu seinem Gegenüber und blieb stehen, als dieser einen Schritt zurücksetzte.
 

„Anscheinend hast du wirklich absolut keine Ahnung, wer Ace wirklich ist und warum er so ist, nicht wahr?“, fragte er wieder in diesem unheimlichen Ton.
 

Der Grauhaarige war schon beinahe bewegungsunfähig und bei jedem Wort schien ein weiterer Muskel die Funktion zum Bewegen zu verlernen oder zu verweigern. Selbst sein sonst so loses Mundwerk hin leicht offen da, aber rührte sich nicht weiter, um sich mit Worten, Drohungen oder Beleidigungen gegen den Schwarzhaarigen ihm gegenüber zu wehren.

//Was will er von mir?!//, war die einzige Frage, die ihm schon die ganze Zeit im Kopf umherschwirrte, aber worauf Ruffy noch eine Antwort geben musste.
 

(Fortsetzung im nächsten Kapitel)

Talking about the past (Part I)

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 10/15 abgeschlossen
 

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Chapter 10: Talking about the past (Part I)
 


 

Anstatt den Grauhaarigen direkt aufzuklären, was er nun eigentlich wollte, musste der Jüngere ert einmal in sich hinein grinsen. Wer hätte denn auch gedacht, dass der unerschütterliche Smoker Panik vor ihm hatte. Jedoch wollte er nicht länger hier bleiben und alles so kurz wie möglich fassen, auch wenn er wusste, dass die folgende Erzählung doch länger dauern würde.
 

„Ace hat mir mal erzählt, warum er immer versucht hat so kalt zu bleiben. Das hast du sicher auch bemerkt, dass er normalerweise niemanden außer Marco an sich heran gelassen hat“, kurz pausierte Ruffy, erwartete aber nicht ernsthaft eine Antwort.
 

Stattdessen fing er einfach von dem Zeitpunkt an zu erzählen, die ihm auch sein Freund anvertraut hatte.
 

_
 


 

Vergangenheit von Ace
 

Schneller.
 

Weiter.
 

Noch schneller.
 

Noch weiter.
 

Immer mehr nahm das Tempo des kleinen Jungen zu, der nur so weit es ging weg wollte. Weg von dieser elenden Stadt, die ihm nichts anderes außer Leid gebracht hatte. Alle wussten, wer er war. Dabei wollte er es einfach nicht. Er wollte nicht, dass jeder wusste, zu wessen Familie er gehörte.
 

Tränen flossen ihm aus den beiden blau geschlagenen Augen über die geschwollenen, roten Wangen. Ja er wurde oft geschlagen. Meist von Kindern, die älter als er selbst waren. Manchmal aber auch von Erwachsenen.
 

Und wieso passierte ihm dies alles?
 

Wegen seinem Vater.
 

Wie er dieses Wort hasste!
 

Er hatte keinen Vater. Das sagte er immer. Immerhin hatte dieser seine Mutter damals alleine zurückgelassen, als sie mit ihm schwanger war. Aus welchem Grund fragt ihr euch jetzt sicher. Er war ein Verbrecher höchsten Grades. Unzählige Verbrechen verschiedenster Art hatte er verübt, viele Menschen dabei getötet und damit vielen Familien Leid gebracht. Viel mehr als das wusste der kleine Junge nicht über ihn. Dies hatten ihm die Menschen aus seiner Heimatstadt immer an den Kopf geworfen.
 

Ihm konnte niemand jemals erklären, wieso er für diese Taten beschuldigt wurde. Seine Mutter hätte er gerne gefragt, aber diese starb kurz nach seiner Geburt. Daraufhin kam er sofort in ein Waisenhaus, wo er nicht gerade gut behandelt wurde, obwohl er damals ein Säugling war. Glücklicherweise mussten die Pfleger zumindest soweit auf ihn aufpassen, dass er ihnen nicht wegstarb. Ace hatte sehr schnell gemerkt, dass er in der Stadt und auch bei ihren Bewohnern unerwünscht war. Dabei war er zu der Zeit, als er dies bemerkte gerade mal drei Jahre alt.
 

Damals war er sehr abgemagert gewesen, andauernd verletzt und krank. Der Sommersprossige kam kaum aus dem Bett und wenn doch, dann war es nur von sehr kurzer Dauer.
 

Nun waren etwa zwei Jahre vergangen und der Schwarzhaarige war nun stabiler geworden, da er angefangen hatte um sein Überleben zu kämpfen, anstatt sich herumschubsen zu lassen. Man konnte ihn als wahren Überlebenskünstler bezeichnen. Doch nun konnte er einfach nicht mehr. Es war ihm alles zu viel geworden. Zwar war sein Körper stärker geworden, aber dennoch im Vergleich zu den Anderen sehr schwach. Die Schlägerei heute hatte ihn sehr in Mitleidenschaft gezogen. Einige Jungendliche hatten ihn aus dem Hinterhalt angegriffen, ihn mit allen möglichen Beschimpfungen beleidigt und dann verprügelt.
 

Kurze Zeit lag der Fünfjährige bewusstlos am Boden. Was er dabei nicht mitbekam, wie ihn ein schwarz bärtiger Mann mitnahm und in eine der nächsten Gassen schleppte. Als er langsam wieder zu sich kam, bemerkte er sofort den unangenehm stechenden Geruch von Alkohol und wusste gleich, wer da gerade versuchte sich an seinem T-Shirt zu schaffen zu machen. Denn eine Hand legte sich auf sein Oberteil und zog dieses hoch, während die Andere den Mann stützte, da er sonst zu fallen drohte. Dies alles erkannte er, nachdem seine Augen wieder waren und sich an die verschwommenen Bilder gewöhnten, bis sie endlich scharf genug waren.
 

//Teach//, schoss es dem Sommersprossigen durch den Kopf und er verzog angewidert sein Gesicht.
 

Dieser dreckige Kerl saufte den lieben langen Tag und verbrachte seine Nächte eher in den Gassen als bei sich zu Hause. Seine Klamotten waren schon teilweise zerrissen und befleckt. Außerdem sonderten diese einen so üblen Gestank aus, dass selbst eine Mülltonne dagegen noch angenehm duftete. Anscheinend hatte dieser jedoch noch nicht bemerkt, dass der Junge aus seiner Ohnmacht erwacht war. Zu sehr waren seine Sinne benebelt, als dass er überhaupt etwas aus seiner Umgebung wahrnehmen konnte. Der bärtige Mann konnte sich selbst kaum auf den Beinen halten.
 

Deshalb sammelte der Kleine so viel Kraft er konnte, zog sich aus den Fängen des Älteren und zerriss dabei sein Shirt, das Teach bei seiner Fluchtaktion fester im Griff hatte als erwartet. Was damals mit ihm noch passiert wäre, wenn er es nicht geschafft hätte, sich aus den Fängen des Bärtigen zu befreien, wusste der Fünfjährige damals noch nicht. Jedoch hatte er dieses Erlebnis nie vergessen gehabt und später natürlich verstanden, um was es dem Betrunkenen ging.
 

Als Ace versuchte sich vom Älteren zu befreien, brachte er diesen zum vollständigen Fall, den der Kleine zugleich ausnutzte um wegzurennen. Doch dieses Mal rannte er nicht wie sonst immer zum Waisenhaus zurück. Nein er würde nicht mehr dorthin zurückkehren. Das hatte er sich felsenfest geschworen.
 

Weg.
 

Einfach nur weg aus dieser verdammten Stadt. Das war das Einzige, was er wollte.
 

Er rannte ohne zurückzublicken.
 

Ohne nach vorne zu schauen.
 

Immer weiter und weiter.
 

Nur weg von dieser verfluchten Stadt.
 

Irgendwohin, wo keiner wusste, wer er war.
 

Dass er der verfluchte Sohn eines Schwerverbrechers war, für dessen Sünden er sein Leben lang zahlen sollte.
 

Er verdiente es nicht glücklich zu werden mit dieser Last. Das hatte sich in sein Gedächtnis eingeprägt und diese Worte verfolgten ihn immer oder stellten sich vor ihn wie eine unüberwindliche Mauer. Doch er wollte zumindest in Anonymität leben, wenn schon nicht im Glück. Deswegen rannte er soweit ihn seine Beine noch tragen konnten. Unaufhörlich ließ die salzige Flüssigkeit ihre weißen Spuren auf den Wangen des kleinen Jungens zurück. Der Schwarzhaarige, dessen Sommersprossen man nicht mehr durch das rot und blau geschlagene Gesicht erkennen konnte, nahm rein gar nichts mehr aus seiner Umgebung war. Er rannte einfach irgendwo hin, wusste nicht einmal, ob er sich auf einer Straße befand, im Wald oder auf einem Feld.
 

Doch hatte er nicht lange diese Kraft, um weiter zu rennen. Seine Schritte wurden immer langsamer und er strauchelte stark bis er schließlich über einen Gegenstand, den er nicht erkennen konnte, stolperte und mit voller Wucht auf den harten Boden prallte. Immer noch konnte er nicht sagen, aus was der Boden bestand und er würde es auch nicht mehr können, denn seine Sicht verschwamm und alles um ihn herum begann sich schrecklich zu drehen. Ihm wurde sehr schlecht und sein Magen verkrampfte sich. Plötzlich wurde alles schwarz um ihn herum. Diese war für ihn aber nicht schlimm, sondern kam ihm eher wie eine Erlösung vor. Vielleicht würde er endlich seine Ruhe für immer haben.
 

Vor den Menschen.
 

Vor seiner Vergangenheit.
 

Vor seiner Last.
 

Vor seinem Leben ohne die Aussicht auf jegliches Glück.
 

_
 


 

//Was ist das?//
 

Was es auch war, was der Sommersprossige nun fühlte, war angenehm warm und weich. Es umgab ihm überall und auch ein wohltuender Duft umhüllte ihn. Doch der kleine Junge konnte nicht sagen, was es war. Zaghaft und voller Angst öffnete er seine bislang verschlossenen Augenlider. Erst nach mehrfachem Blinzeln konnte er sie vollständigen öffnen und auch langsam seine Umgebung wahrnehmen.
 

Er lag in einem Bett, welches in einem wunderschönen, himmelblau bestrichenem Zimmer stand. Dieses war schlicht und sehr gemütlich eingerichtet mit einem Schreibtisch aus dunklem Holz, den dazu passenden Schrank und einer kleinen Kommode. Außerdem hatte das Zimmer ein großes Fenster, welches die Aussicht auf einen Park bot, in dem gerade alle Bäume ihre volle Blütenpracht zur Schau stellten und anscheinend jeder Baum versuchte den anderen zu übertreffen.
 

Ace analysierte alles um sich herum ganz genau, konnte sich aber keinen Reim darauf machen.
 

//Wo bin ich?!//
 

Das Waisenhaus war es definitiv schon einmal nicht. Dieses besaß kein so liebevoll eingerichtetes Zimmer und wenn doch würde man ihn sicher niemals dahin bringen. Doch der Schwarzhaarige wusste auch sofort, dass er sich nicht in seiner Geburtsstadt befand. Dort gab es nämlich keinen so wunderschönen Park. Alles war dort eine Einöde, trist und grau. Ace wusste nicht, warum die Bewohner nicht zumindest versuchten etwas Natur in die Stadt zu bringen oder ihre Häuser farbenfroher zu gestalten. Doch das war jetzt nicht mehr seine Sorge. Wichtiger war nun erst einmal herauszufinden, wo er sich befand.
 

Plötzlich vernahm der Sommersprossige ein Klicken und wandte sich zur Tür, von der dieses Geräusch kam. Sein Herz pochte dabei wie wild gegen seine Brust. Was wäre, wenn ihn jemand verschleppt hatte und ihn jetzt versklaven würde? Oder er wieder so geschlagen werden würde wie zuvor? Er wollte das doch nicht mehr… Deshalb war er doch weggerannt…
 

Was sollte er jetzt tun?
 

Seine Augen wieder schließen und so tun als würde er noch schlafen? Wie lange sollte das denn funktionieren? Er brauchte doch Essen und Trinken und…
 

KRRR-GRUMM
 

Na toll…
 

Erst jetzt bemerkte Ace, wie hungrig er war. Natürlich hatte sein Magen direkt auf den Gedanken Essen reagiert und laut angefangen zu Knurren. Jetzt könnte er sicher nicht mehr so tun als würde er schlafen, um sich mehr Zeit zum Nachdenken zu verschaffen.
 

„Hahahahaha“, kam es laut lachend von der Tür, die nun vollends geöffnet war.
 

Ein kleiner Junge mit blonden Haaren, der etwa im selben Alter wie Ace selbst war, stand da und lachte sich die Seele aus dem Leib. Perplex schaute der Schwarzhaarige zu diesem herüber, wurde aber sofort knallrot im Gesicht. Seine Angst war nun verflogen und wurde durch Scham ersetzt, da ihm sein Knurren furchtbar peinlich war.
 

„Marco sei leiser, du weckst den Jungen sonst noch auf!“, ertönte nun eine ermahnende und sehr strenge Stimme, die sich anscheinend dem Zimmer näherte.
 

Das Lachen den Blonden verstummte langsam und er wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.
 

„Aber Pops, er ist doch schon wach und hat anscheinend riiiiiiiesigen Hunger“, erklärte Marco prustend der Person, die jetzt neben ihm stand, aber noch nicht ins Sichtfeld des Sommersprossigen gerückt war.
 

„Hahaha“, schon fast wie Donner schallte die Lache des Mannes durch die Gegend, dass es dem kleinen Ace einen Schrecken einjagte, er sich tiefer ins Kissen sinken ließ und die Decke hochzog.
 

„Bring ihm etwas zu Essen Marco. Meinst du, du schaffst das?“, herausfordernd grinste der ältere Mann den Blondhaarigen an.
 

„Ich bin doch kein kleines Kind mehr“, stieß dieser empört aus und verschwand beleidigt.
 

Nur noch seine Fußtapser waren zu hören, bevor auch diese nach kurzer Zeit verstummten. Nun schritt der Mann in das Zimmer und Ace sah zum ersten Mal in dessen Augen. Ein sehr großer Mann kam dem Sommersprossigen immer näher. Er hatte weißes Haar und einen weißen Bart. Der kleine Junge schätze seinen Gegenüber auf Ende 50, Anfang 60 wegen den weißen Haaren. Normalerweise sagte man, dass ältere Menschen sehr nett zu Kindern wären. Doch da der Kleine selbst mit diesen schlechte Erfahrungen gemacht hatte, verkroch er sich so weit es ging in die Decke. Der alte Mann machte nicht gerade einen freundlichen Eindruck, denn er schaute den Sommersprossigen schon die ganze Zeit sehr streng an und von der lauten Lache von vorhin hatte er sich auch noch nicht erholt gehabt. Der zierliche, geschwächte Körper des Kindes fing an zu zittern. Durch den unveränderten Gesichtsausdruck wurde dieses aber auch nicht besser.
 

Doch plötzlich änderte sich dieser schlagartig. Ein breites Lächeln erstrahlte auf den Lippen des Mannes und seine Gesichtszüge wurden weicher, freundlicher. Mit ungläubigen, weit aufgerissenen Augen schaute Ace ihn an.
 

„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, Kleiner“, erklang wieder die tiefe Stimme im Raum, aber diesmal war sie sanft und nicht so furchteinflößend wie davor.
 

Der Fünfjährige blinzelte einige Male, bevor etwas aus der Decke herauskroch und dann seinen Kopf leicht zur Seite wandte. Verwirrt sah der ältere Mann zu dem Verletzten, der im Bett lag und anscheinend… schmollte?
 

„Ich bin nicht klein… Du bist nur zu groß…“, nuschelte der Schwarzhaarige vor sich hin, jedoch so, dass es der Andere mitbekam.
 

Schallendes Gelächter breitete sich schlagartig wieder im Raum aus. Ace schreckte kurz zusammen bei der Lautstärke. Mit böse funkelten Augen blitzte der Sommersprossige nun den älteren Mann an. Dies hatte zur Folge, dass das Lachen nicht leiser, sondern sogar noch lauter wurde. Eine Schnute ziehend drehte sich der Jüngere wieder weg.
 

„Ich hör ja schon auf zu lachen“, entgegnete der Mann immer noch leise lachend, aber hörte dann schließlich auch wirklich damit auf, „Wenn du nicht willst, dass ich dich Kleiner nenne, musst du mir schon deinen Namen sagen“, grinste er ihn nun breit an und setzte sich auf die Bettkante.
 

Grübelnd überlegte Ace, ob er diesem Kerl wirklich vertrauen konnte. Immerhin kannte er ja noch nicht einmal seinen Namen, wusste nicht, wo er war, wie er hier her kam, und, und, und... Ihm schwirrten tausend Fragen im Kopf herum, aber auf keine hatte er eine Antwort. Nur der Riese, der nun bei ihm saß, wusste wahrscheinlich auf alles eine Antwort. Langsam drehte sich der Sommersprossige wieder dem Älteren zu. Dessen Gesicht umspielte ein sanftes Lächeln, das Ace bis dahin noch bei niemandem, der ihn anschaute, gesehen hatte.
 

In diesem Moment hatte er einen Entschluss gefasst. Es würde zwar schwer werden, aber er musste es einfach versuchen…
 

(Fortsetzung von Vergangenheit von Ace und Rückblick im nächsten Kapitel)

Talking about the past (Part II)

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 11/15 abgeschlossen
 

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Chapter 11: Talking about the past (Part II)
 


 

Jeder hasst dich!
 

Verschwinde du Bastard!
 

Erwarte keine Liebe!
 

Von Niemanden!
 

Du bist nichts wert und wirst es auch niemals sein!
 

Warum lebst du überhaupt noch hier? Eigentlich dürftest du nicht leben!
 

Dieses und noch viel mehr hatte der kleine Fünfjährige immer wieder gehört...
 

Vertrauen?
 

Geborgenheit?
 

Liebe?
 

Er kannte all diese Worte vom Hören. Doch wusste er nie ihre Bedeutung und hatte auch aufgegeben dies herauszufinden. Niemand wollte ihm nämlich zeigen, was es bedeutete solche Gefühle zu empfinden. Trotz dieser Erkenntnis konnte Ace den Menschen nicht böse sein. Er wusste, dass er diese Art von Zuneigung nicht verdiente.
 

Seit seiner Geburt wurde das dem Schwarzhaarigen eingeredet, sodass er nun auch selbst glaubte, dass er es nicht verdiente zu erfahren, welches Glück hinte diesen Worten stecken könnte. Es ging sogar schon so weit, dass er selbst daran glaubte, es nicht verdient zu haben glücklich zu werden.
 

Dennoch war da etwas an dem Mann, der nun immer noch an seiner Bettkante saß, ihn mit einem breiten Grinsen erwartungsvoll anschaute und anscheinend darauf wartete, dass der kleine Fünfjährige endlich etwas erwiderte. Der Sommersprossige war sich nicht so sicher, was er machen sollte. Sollte er diesem Mann seinen Namen sagen oder nicht? Was würde denn danach passieren? Er würde doch sicher fragen, woher er kommt, wer seine Eltern sind und…
 

Das wollte der Sommersprossige nicht. Gerade überlegte er krampfhaft, wie er aus dieser Situation herauskommen könnte. Denn eigentlich sah der Mann doch ganz nett aus…
 

Nein!
 

Er durfte sich auf keinen Fall von seinem ersten Eindruck leiten lassen. Das hatte ihn schon oft genug in Schwierigkeiten gebracht.
 

RUMMS
 

Bei diesem lauten Knall knapp neben dem Ohr des kleinen Jungens schreckte dieser plötzlich auf und würde nun kerzengerade auf dem Bett sitzen, wenn er nicht auf einmal solche Schmerzen empfinden würde.
 

„Ah… Ngh…“, keuchte Ace etwas gequält auf, bevor er sich wieder zurück in die Kissen fallen ließ.
 

„Du solltest dich besser etwas ausruhen Kleiner. Immerhin bist du noch verletzt und brauchst jetzt viel Bettruhe“, erwiderte der Älteste und lächelte ihn warmherzig an.
 

Erst jetzt bemerkte der kleine Fünfjährige, dass er komplett bandagiert war und auch große Schmerzen hatte, sobald er sich etwas mehr oder heftiger bewegte. Wieso waren ihm die ganzen Verbände denn nicht vorher aufgefallen? Er wusste es nicht und er hatte jetzt auch andere Probleme. Deshalb verdrängte er schnell sein ganzes körperliches Leid und konzentrierte sich auf die Situation im Raum. Mit einem leichten Lächeln beobachtete er, wie der ältere Mann mit einer Hand den Kopf des Blondhaarigen herunterdrückte und ihn so festhielt.
 

„Entschuldige dich für dein Verhalten Marco! Du weißt doch, dass der Kleine verletzt ist und Ruhe braucht. Du hättest mich rufen sollen, wenn dir das Tablett zu schwer war, anstatt unserem Gast einen riesen Schrecken einzujagen!“, ermahnte er den Sechsjährigen und dieser gehorchte auch ohne jegliche Widerworte.
 

„Es tut mir Leid…“, entschuldigte er sich zwar schnell und etwas nuschelnd, aber dennoch konnte man aus seiner Stimmlage heraushören, dass er es ernst meinte und befreite sich vom festen Griff des Mannes.
 

„Aber Pops ich bin nicht so schwach, dass ich deine Hilfe gebraucht hätte“, fing er gleich an zu protestieren, „Ich bin… ehm… gerade fast gestolpert. Ja genau! Und deshalb hat das Tablett so geknallt! Genau so war das!“, wehrte sich Marco etwas lauter und schaute seinen Gegenüber ernsthaft in die Augen.
 

Daraufhin musste dieser laut anfangen zu lachen, was bei Ace schon wieder beinahe einen Herzinfarkt auslöste. Still hatte er die ganze Szene aufmerksam beobachtet und war zum Entschluss gekommen, dass dieser Mann wirklich kein schlechter Mensch sein konnte. Natürlich jagte er ihm mit seiner Lache jedes Mal einen Schrecken ein, aber trotzdem. Immerhin hatte er sich um ihn gekümmert und jetzt sogar etwas zu Essen und Trinken bringen lassen – was wirklich köstlich duftete und ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Wenn er nicht geschluckt hätte, wäre ihm sicherlich der gesamte Sabber aus dem Mund herausgeflossen.
 

Nachdem sich der ältere Mann fertig amüsiert hatte und der schmollende Blondhaarige beleidigt aus dem Zimmer marschiert war, wandte er sich wieder dem verletzten Schwarzhaarigen zu. Marco würde sich später wieder beruhigen, also müsste er diesem jetzt nicht unbedingt hinterher rennen.
 

Ganz sanft hob der Weißhaarige seine Hand und wollte über die Sommersprossen streicheln, als der Kleine noch bevor er ihn überhaupt berührt hatte, zusammenzuckte und fest die Augenlider zukniff. Verwirrt hielt der Mann kurz inne. In diesem Moment wusste er, dass der Kleine vor ihm sehr viel durchgemacht haben musste und auch sehr viel Schlimmes, wenn er selbst vor den einfachsten Berührungen Angst hatte.
 

//Ich habe ihn doch falsch eingeschätzt… Er wird mich schlagen…//, dachte Ace ängstlich und ohrfeigte sich innerlich wegen seiner erneuten Dummheit.
 

Kurz hatte der weißbärtige Mann überlegt, ob er seine Hand nicht ganz zurückziehen sollte, jedoch entschied er sich dafür diese weiterzuführen und ganz zart die weiche Haut des Jüngeren im Raum zu berühren. Zaghaft, schon fast so als würde der Kleine unter einer falschen Berührung zerbrechen, strich er immer wieder über die Sommersprossen und die Wange.
 

Gegen seine Erwartungen fühlte der Sommersprossige keinen festen Druck auf seiner Wange, sondern nur eine ganz sanfte, warme Berührung, die kaum fühlbar war als würde man ihm mit einer weichen Feder über das Gesicht streichen.
 

„Ich heiße Edward Newgate, aber die meisten nennen mich Whitebeard. Tut mir leid, war sehr unhöflich von mir mich nicht zuerst vorzustellen“, erklang die tiefe Stimme des Älteren.
 

Perplex öffnete der Sommersprossige seine Augen wieder und starrte seinen Gegenüber verwirrt an. Das Augenpaar spiegelte förmlich wieder, dass er mit der ganzen Situation völlig überfordert war. Er verstand die Welt nicht mehr. Zuerst wachte er irgendwo auf und wusste nicht, wo er war. Dann wurde er hier anscheinend die ganze Zeit über, die er bewusstlos war, verpflegt. Anstatt Schläge zu bekommen, strich ihm ein Fremder immer noch hauchzart über das Gesicht. Das, was ihm nun aber den Rest gab und die seine dunklen Augen mit der salzigen Flüssigkeit füllten, sodass diese an den Seiten entlang liefen, war das fürsorglichste und gutherzigste Lächeln, welches er noch nie zuvor gesehen hatte, das ihm jetzt – genau in diesem Moment – zum ersten Mal entgegengebracht wurde.
 

Leises Schniefen war zu vernehmen, bevor dieses zu einem Schluchzen wurde. Ohne jede Vorwarnung und trotz all der Schmerzen, sprang Ace nun förmlich aus dem Bett und warf sich Whitebeard in die Arme. Laut weinend entlud er geschützt vor der Außenwelt durch diese Arme des Älteren seinen ganzen Frust, die Trauer und Verzweiflung, die sich in all den Jahren in ihm angesammelt hatte. Sein ganzes Leid kam zum Ausdruck und er weinte unaufhörlich immer weiter und weiter, so lange bis die Tränen langsam erstickten, das Weinen zu einem leisen Schluchzen und schließlich zu einer gleichmäßigen, ruhigen Atmung wurde.
 

Natürlich war Edward zunächst über diese Reaktion überrascht gewesen und hatte perplex zu dem Kleinen geschaut, der sich verzweifelt an ihn geklammert und laut zu weinen begonnen hatte. Doch schnell legte sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen und er schloss seine kräftigen Arme vorsichtig und darauf bedacht seine Verletzungen nicht zu berühren um den kleinen, zierlichen Körper des Schwarzhaarigen. Hauchzart strich er diesem über den Rücken und durch die strubbligen, pechschwarzen Haare, damit er sich langsam beruhigte. Dies dauerte zwar einige Zeit, aber Whitebeard blieb geduldig und ließ dem Sommersprossigen alle Zeit der Welt, die er brauchen würde, um wieder zur Ruhe zu kommen. Als dies nach etwa einer halben Stunde soweit war, hob er Ace ganz vorsichtig an, legte ihn wieder in das Bett zurück und deckte ihn sacht zu. Daraufhin verließ er das Zimmer, wobei er aber einen kleinen Spalt bei der Tür offen ließ, damit er hören konnte, wenn der Schwarzhaarige nach ihm rufen sollte.
 

Marco wollte, als er ein lautes Weinen vernahm sofort in das Zimmer stürmen und eigentlich seinen Pops anschreien, wieso er denn den Schwarzhaarigen zum Weinen gebracht hatte. Doch als er den Fünfjährigen sich die Seele aus dem Leib weinend, sanft von Whitebeard umarmt sah, wusste er, dass er sich zurückhalten sollte und abwarten musste. Auch wenn der Blondhaarige damals erst sechs Jahre alt war, wusste er, dass der Sommersprossige viel durchgemacht haben musste. In diesem Augenblick erinnerte er sich an das Gespräch, das er an dem Tag mit dem Älteren hatte, als sie den Kleinen stark blutend und schrecklich verwundet am Rand der Straße aufgefunden und ihn daraufhin sofort in ein Krankenhaus gebracht hatten. Pops wollte damals, dass er ihm verspricht auf den Jungen aufzupassen, wenn dieser wieder zu sich kam. Der kleine Blonde wusste da noch nicht, warum der Ältere dies von ihm wollte, jedoch konnte er dies nun genau verstehen, als er die Beiden so anblickte.
 

_
 


 

Als Ace das nächste Mal erwachte, war er wider erwarten diesmal nicht allein im Zimmer. Er spürte nämlich ein leichtes Gewicht an der Seite seines Oberkörpers. Beim Herunterblicken konnte der Fünfjährige nur eine blonde Strubbelmähne ausmachen und ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Anscheinend hatte Marco – er hoffte, er würde sich noch richtig an den Namen erinnern – die ganze Zeit auf ihn aufgepasst und ist wohl zum Schluss eingeschlafen.
 

Ganz langsam richtete sich der Schwarzhaarige auf, aber zuckte nach jeder kleinen Bewegung zusammen, da ihm alles höllisch wehtat.
 

„Du sollst doch liegen bleiben und nicht gleich wieder herumturnen Kleiner“, vernahm der Sommersprossige plötzlich eine ihm bekannte Stimme und hörte aus dieser auch ein breites Grinsen heraus.
 

Whitebeard stand an der Tür und hatte ihn wohl einige Zeit unbemerkt beobachtet gehabt. Er schritt nun ins Zimmer und besah sich Marco, der friedlich vor sich hinschlummerte. Vorsichtig nahm er diesen auf den Arm und schaute erwartungsvoll zu Ace, der zunächst verwirrt zum Älteren geschaut hatte, jedoch schnell verstand, etwas zur Seite rückte und dann die Decke umschlug.
 

Zufrieden über die stille Kooperation des Neuankömmlings lächelte der Weißhaarige ihn breit an, legte den kleinen Blondhaarigen neben den Schwarzhaarigen und deckte diesen anschließend zu. Dann packte er den Stuhl, der neben dem Bett stand, stellte ihn auf die andere Seite, damit er sich schließlich hinsetzen konnte, um sich mit dem Sommersprossigen nicht über Marco hinweg unterhalten zu müssen.
 

Dieser beobachtete alles, was der Ältere tat, sehr aufmerksam. Er wusste nicht warum, aber er hatte keine Angst mehr vor Whitebeard. Ganz im Gegenteil, er mochte ihn. Besonders gefiel ihm aber das warme Gefühl, das er empfunden hatte, als ihn dieser in den Arm genommen hatte.
 

„Nun Kleiner“, die tiefe, aber dennoch herzliche Stimme zog Ace aus seinen Gedanken und er horchte auf, „Wie geht es dir? Hast du noch starke Schmerzen?“
 

Mit aufgeplusterten Backen schaute der Angesprochene seinen Gegenüber an, der sich jetzt ein Lachen verkneifen musste, weil er sonst den kleinen Sechsjährigen geweckt hätte. Whitebeard wusste genau, wieso der Schwarzhaarige ihn so anschaute.
 

„Ace…“, kam es dem Sommersprossigen leise über die Lippen, dann pausierte er kurz und redete weiter, „Ich heiße nicht Kleiner, sondern Ace.“
 

Glücklich schaute der Weißhaarige den Jungen an. Endlich wusste er dessen Namen, aber dennoch würde er ihn noch manchmal mit ‚Kleiner‘ ärgern. Doch das behielt er erst einmal für sich.
 

„Das ist ein schöner Name, Ace“, lächelte Whitebeard den Schwarzhaarigen warm an.
 

Sofort lief der Junge rot an und flüsterte nur noch ein schnelles „Danke“, bevor er seinen Kopf zur Seite wandte.
 

Langsam kamen die beiden dann ins Gespräch und Whitebeard erklärte dem Sommersprossigen, wie er und Marco ihn gefunden hatten, wie lange er jetzt schon geschlafen hatte und wo er sich nun befand. Aufmerksam sog Ace alles, was sein Gegenüber ihm erzählte, in sich hinein.
 

Während dieses eher einseitigen Dialogs wusste der kleine Junge jedoch ganz genau, dass diese eine Frage gestellt werden würde. Diese eine Frage, auf die er nicht wusste, ob er antworten sollte oder nicht…
 

Was sollte er denn bloß tun, wenn es soweit wäre?
 

Er wollte doch nicht schon wieder verachtend gejagt werden.
 

Ace wollte zumindest ein winzig kleines bisschen Glück erfahren.
 

War dies denn zu viel verlangt?
 

(Fortsetzung von Vergangenheit von Ace und Rückblick im nächsten Kapitel)

Talking about the past (Part III)

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 12/15 abgeschlossen
 

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Chapter 12: Talking about the past (Part III)
 


 

Der Weißhaarige beendete all seine Erklärungen und überlegte gerade angestrengt, ob er nicht irgendetwas ausgelassen hatte. Ihm entging dabei nicht, dass Ace sich stark angespannt, seine rechte Hand zu einer Faust geballt hatte und verzweifelt auf der Unterlippe kauend zur Seite drehte. Whitebeard wusste genau, wieso der Junge sich jetzt in dieser Situation befand. Deshalb lächelte er ihn warm an und legte seine eigene rechte Hand auf die kleine, zierliche Hand des Jungen.
 

Perplex schaute der Schwarzhaarige den Älteren an. Zu seiner eigenen Verwunderung war er diesmal nicht bei der Berührung zusammengezuckt.
 

„Du kannst solange hier bleiben, wie du willst, Ace. Wenn du zurück willst, kannst du mir Bescheid sagen und ich bringe dich zurück oder wenn du woanders hinwillst, kann ich dich auch dahin bringen“, immer noch sanft lächelnd stand Whitebeard nun auf, um den Raum zu verlassen.
 

Zwar war Ace glücklich über diese Worte, aber dennoch sehr verwirrt zugleich. Wieso bot ihm der Mann einfach ein zu Hause an? Und das auch noch ohne zu wissen, wer er überhaupt war. Nun lag dem Kleinen eine Frage auf der Zunge und bevor auch nur weiter darüber nachdachte, platzte sie einfach aus ihm heraus.
 

„Wieso fragst du mich nicht, was passiert ist, bevor du mich gefunden hast?“
 

Der Ältere blieb in seiner Bewegung stehen. Was der Schwarzhaarige dabei nicht sehen konnte, war das leichte Lächeln auf den Lippen des Mannes. Er hatte schon geahnt, dass Ace diese Frage stellen würde. So wie er sich auch sicher war, wie dieser sich gerade innerlich ohrfeigte einfach so diese Frage gestellt zu haben ohne über mögliche Konsequenzen nachgedacht zu haben.
 

Und Whitebeard hatte recht.
 

Ace hätte sich am liebsten sogar wirklich eine gescheuert, aber das wäre etwas blöd gekommen, deshalb machte er es immer und immer wieder in Gedanken. Durch das Schweigen des Anderen wurde die Anspannung in ihm immer größer und er war gerade kurz davor seine Unterlippe aufzureißen, da er nun fest in diese hineinbiss. Doch hörte er sofort auf, als er die Worte des anderen vernahm und sich sein ganzes Gesicht verzog.
 

„Du hast recht. Ich weiß nicht, was mit dir passiert ist, aber ich weiß eines… Und zwar, dass du ein netter, kleiner Junge bist und wenn du mir eines Tages erzählen willst, was geschehen ist, habe ich immer ein offenes Ohr für dich, Ace… Soooo aber jetzt geh ich mal etwas kochen, damit ihr beide mir nachher nicht verhungert“, leise lachend verließ der Weißhaarige das Zimmer nun vollends ohne sich noch einmal umzudrehen.
 

Denn er konnte schon die leisen Schluchzer des Fünfjährigen wahrnehmen, die dieser verzweifelt versuchte zu unterdrücken. Er wollte dem Jungen keine Blöße geben, tat deshalb so, als wäre nichts und ging mit einem zufriedenen Lächeln zur Küche, wo er sich auch gleich ans Werk machte.
 

_
 

Wochen, Monate vergingen und Ace lernte schnell. Er hatte sich schnell in die kleine Familie, die nun aus ihm selbst, Marco und Whitebeard bestand, integriert. Der Blondhaarige war für ihn wie ein älterer Bruder und erklärte ihm alles ganz genau, zum Beispiel auch, dass er Whitebeard ruhig Pops nennen könnte.
 

Dieser hatte sich damals riesig darüber gefreut gehabt, als Ace ihn zum ersten Mal so genannt hatte. Zur Feier des damaligen Tages gab es dann das Leibgericht des Sommersprossigen.
 

Kurze Zeit danach brachte ihn der Weißhaarige aber wieder zum Weinen. Ace hatte sich entschieden gehabt, seinem Pops alles zu erzählen, auch wessen Sohn er war und was die Leute ihm bis dahin immer angetan hatten.
 

Der Schwarzhaarige hatte damals schreckliche Angst über die Reaktion des Älteren und war auch die ganze Zeit über sehr nervös. Eigentlich rechnete er damit, dass Whitebeard ihn abstoßen würde, aber Ace wollte diesen einfach nicht belügen nach all dem, was er für ihn getan hatte.
 

Doch wider seiner Erwartungen nahm ihn der Weißhaarige in die Arme.
 

„Du kannst nichts für die Taten deines Vaters. Also mach dir darüber keine Gedanken. Du bist immer noch mein Sohn und wirst es auch für immer bleiben“, erwiderte dieser sanft und wusste, dass wieder Tränen über die Sommersprossen des Jungen kullerten.
 

_
 

Jahre vergingen.
 

Marco und Ace wuchsen beide prächtig heran und Whitebeard freute es diese Entwicklung mit ansehen zu können. Er hatte den Beiden eine gute Bildung ermöglicht und ihnen versucht alles beizubringen, was er aus seinen eigenen Erfahrungen gelernt hatte. Es machte ihn glücklich zu sehen, dass die Zwei nicht nur beste Freunde, sondern Brüder waren, wenn auch nicht leibliche.
 

Für die zwei Jungen hingegen war ihr Pops der Fels in der Brandung, der immer zu ihnen stand und sie beschützte, aber auch sehr streng war, wenn sie Fehler machten. Das konnte manchmal sehr schmerzhaft sein, aber was sagte Whitebeard den beiden immer? Was euch nicht umbringt, macht euch stärker.
 

Zu dritt waren sie sehr glücklich und es schien, dass es auch niemals ein Ende nehmen würde. Jedoch hatten sich die Jungen bei diesem Gedanken geirrt.
 

Was die Beiden nicht wussten, war, dass Whitebeard seit einiger Zeit Lungenprobleme hatte, die sich in den letzten Jahren immer weiter verschlimmerten. Doch der Weißhaarige hatte dies immer gut mit Medikamenten unterdrücken können und es sich von seinen Söhnen nicht anmerken lassen bis er eines Tages einen starken Hustanfall bekam.
 

Sie waren gerade zusammen im Park und genossen die warme Sonne, ihr Eis und redeten über ihre Schulleistungen, sowie Marco’s neuen Job. Dieser war vor kurzem volljährig geworden und wollte unbedingt Pops mehr helfen. Deshalb nahm er einen Job an, damit er ihn zumindest finanziell unterstützen konnte. Eigentlich wollte Ace auch etwas tun, aber Whitebeard beruhte darauf, dass er erst arbeiten durfte, wenn er volljährig war. Der Blonde zog ihn deshalb oft auf, um ihn damit zu ärgern.
 

Es wurde wieder viel an diesem Tag gelacht und viel gestarrt. Denn wenn die Drei mal anfangen sollten zu lachen, konnte man sie sogar aus einem Kilometer Entfernung noch hören. Doch erlosch eine Lache mit der Zeit allmählich und wandelte sich immer mehr in ein Husten um. Dieses hörte jedoch nicht auf, sondern wurde immer schlimmer und schlimmer bis Whitebeard an Atemnot litt und die beiden Jungen panisch einen Krankenwagen riefen.
 

Im Krankenhaus angekommen erfuhren die beide zum ersten Mal von der Krankheit, die ihr Pops hatte und ihnen riss es das Herz auseinander. Die Ärzte teilten ihnen mit, dass sie schon seit Jahren versuchten das Krankheitsbild zu therapieren, aber mehr als das Leben des Älteren zu verlängern, konnten sie nicht machen. Denn eine vollständige Heilung war nicht möglich. Da Whitebeard jetzt auch schon ziemlich alt war, hatten die Ärzte geschätzt, dass dieser nur noch einige Monate zu leben hatte.
 

Als dies Ace und Marco mitgeteilt wurde, brach für beide ihre heile Welt zusammen.
 

Nichts!
 

Sie konnten absolut nichts tun!
 

Nichts außer weinen und zusehen, wie ihr geliebter Vater vor ihren Augen starb.
 

Zwar wurde der Ältere noch an demselben Tag wieder entlassen, aber alle Drei wussten, dass nun nichts mehr so war wie davor. Natürlich bemerkte der Weißhaarige die gedrückte Stimmung und erklärte den beiden Jungen, wieso er ihnen nie etwas davon erzählt hatte. Denn genau diese Reaktion war einer der Gründe dafür. Außerdem wollte Whitebeard sein Leben bis zum Ende mit ihnen in vollen Zügen genießen und darum bat er seine Söhne auch. Er wollte seine restliche Zeit mit ihnen zusammen glücklich und ohne jeglichen Gedanken an den nächsten Tag verbringen.
 

Zwar fiel es beiden schwer die Tatsache zu akzeptieren, dass sie in einigen Monaten keinen Vater mehr haben würden, aber sie versprachen ihm ihr Bestes zu geben.
 

Es dauerte einige Zeit, aber dann herrschte wieder der normale Alltag bei der kleinen Familie und es schien fast so als würde die Krankheit gar nicht existieren. Doch wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass es die beiden Jungen Tag und Nacht quälte und sie verzweifelt recherchierten, um eine Lösung zu finden. Doch all ihre Bemühungen waren umsonst. Überall gab es nur eine Antwort: Dieses Krankheitsbild ist unheilbar.
 

Ace und Marco fiel es schwer, dies einfach hinzunehmen, jedoch taten sie es schließlich, da Whitebeard sie darum gebeten hatte. Er sah genau, wie sehr die Beiden darunter litten und es tat ihm im Herzen weh, dass er selbst der Grund für dieses Leid war, aber leider stand es nicht in seiner Macht etwas dagegen unternehmen zu können.
 

Schließlich entschlossen die Jungen im Stillen den letzten Wunsch ihres Vaters, das Leben in vollen Zügen bis zum Schluss auszukosten zu akzeptieren und verhielten sich wieder wie zuvor auch immer. Es war nur ein schwacher Trost, aber sie wollten ihren Pops glücklich in seinen letzten Tagen sehen und ihn auch so in Erinnerung behalten.
 

Man könnte meinen, dass es die Ironie des Schicksals war. An einem der letzten warmen Tage genossen sie wieder als kleine Familie zusammen die letzten Sonnenstrahlen in dem Park, der nun bunt gefärbt war, da alle Bäume ihr saftiges grün verloren hatten und dafür gelbliche, rötliche und bräunliche Farben annahmen. Dieser Ort, an dem Marco und Ace erfuhren, wie es mit der Gesundheit des Weißhaarigen stand, sollte auch der Ort sein, an dem dieser zum letzten Mal die Sonne sehen würde.
 

Ein plötzlicher Anfall brachte ihn wieder zum Zusammenbruch.
 

Ein Krankenwagen brachte ihn sofort in die Notaufnahme.
 

Der Arzt berichtete den Jungen, dass sie nun zu ihm gehen könnten und dass dies das letzte Mal werden würde.
 

Sie hatten es versprochen.
 

Sie hatten versprochen nicht zu weinen.
 

Deshalb sammelten sie sich, bevor sie das Zimmer nach einem leisen Anklopfen betraten.
 

Beiden stach ein Dolch in die Brust beim Anblick, der sich ihnen bot.
 

Ihr Vater lag da, angeschlossen an den verschiedensten Maschinen, ein Piepen war die ganze Zeit über zu vernehmen und das alles in einem weißen, sterilen Raum.
 

Langsam gingen Beide zum Bett. Jeder auf eine Seite und hielten jeweils eine Hand des Älteren, der bis dahin die Augen geschlossen hatte.
 

Blinzelnd öffnete Whitebeard seine Augenlider, als er die warmen Berührungen der beiden Jungen spürte. Ein sanftes Lächeln umspielte seine trockenen Lippen.
 

Ace und Marco kämpften mit den Tränen. Immer wieder kniffen sie die Augen zusammen und zogen die Luft scharf ein.
 

„Seid nicht traurig… Ich hatte dank euch ein erfülltes Leben und eine Familie. Die beste Familie, die ich mir je hätte wünschen können“, sprach der Weißhaarige leise und lächelte dabei warm die Jungendlichen an.
 

„Ich danke euch dafür wirklich von ganzem Herzen… Marco, Ace…“, schwer ein- und ausatmend pausierte der im Bett liegende kurz.
 

Sofort hörten die Angesprochenen noch aufmerksamer zu. Eigentlich wollten sie, dass sich ihr Vater schont, jedoch wussten sie gleichzeitig, dass es das letzte Mal sein würde, dass sie ihn sprechen hören würden und das wusste auch der Sterbende selbst. Deshalb würde er auch nicht auf seine Söhne hören und dennoch weiter sprechen.
 

„Versprecht mir, dass ihr gut aufeinander Acht geben werdet… Und bitte… Lebt für mich mit… Ich weiß, dass ihr das könnt… Immerhin seid ihr zwei starke, volljährige, junge Männer geworden, seitdem ihr bei mir seid… Versprecht es mir bitte…“, flüsterte Whitebeard leise, bevor er kurz aufhusten musste.
 

Schniefend nickten beide fest zu und wischten schnell über ihre Augen, damit ihr Vater nicht die Tränen sah, die sich langsam immer mehr in ihren Augenwinkeln sammelten.
 

Zufrieden nickte der Weißhaarige und schloss mit einem sanften Lächeln auf den Lippen seine Augenlider. Doch diesmal würden sie sich nie wieder öffnen.
 

Die Jungen blieben bei ihrem Pops bis das Piepen nicht mehr abstandweise kam, sondern ein durgehendes, dröhnendes Geräusch wurde, das die Ohren beider betäubte.
 

Sie hatten es versprochen.
 

Sie hatten es versprochen nicht zu weinen.
 

Doch konnten sie ihr Versprechen nicht einhalten, denn immer mehr von der salzigen Flüssigkeit floss ihre Wangen herunter, als der Arzt mit zwei Krankenschwestern ins Zimmer rannten, traurig den Tod des älteren Mannes feststellten, notierten und schließlich dessen Gesicht mit der weißen Decke verdeckten.
 

Den Tod ihres geliebten Vaters zu realisieren, dauerte sehr lange. Ace, aber auch Marco wären wahrscheinlich in Depressionen versunken, jedoch erinnerten sich beide an das Versprechen weiter zu leben und auf sich gegenseitig aufzupassen. Zwar brauchten sie ihre Zeit, aber schließlich kehrten sie wieder in ihr Leben zurück. Sie gaben ihr Bestes und lebten so weiter, wie es sich Whitebeard gewünscht hätte.
 

Zuerst beendeten sie ihre Schule und gingen dann zur Universität. Während dieser Zeit hatte auch Ace angefangen zu arbeiten und sie waren zusammen in eine kleinere Wohnung umgezogen. Es fiel ihnen sehr schwer sich von all den Erinnerungen an den alten Mann zu trennen, aber anders konnten sie sich leider nicht finanzieren.
 

Eigentlich war Ace nun wieder glücklich, auch wenn er oft an seinen Vater zurückdachte, versank er nicht mehr in Trauer, sondern freute sich darüber diesen besonderen Menschen kennen gelernt zu haben. Doch hielt sein Glück nicht mehr so lange an, als er eines Tages Smoker durch seinen Nebenjob kennen lernte.
 

Vergangenheit von Ace Ende
 

(Fortsetzung Rückblick im nächsten Kapitel)

To feel repentant

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 13/15 abgeschlossen
 

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Chapter 13: To feel repentant
 


 

Stumm standen sich der Schwarzhaarige und Grauhaarige gegenüber. Ruffy hatte nach der langen Geschichte erst einmal kurz eine Pause eingelegt. Es war hart für ihn alles zu erzählen, aber er schien sein Ziel erreicht zu haben.
 

„Was danach geschah, weißt du ja selbst genau, nicht wahr?“, monoton und mit einer kalten Stimme, stellte der Jüngere diese Frage und beobachte dabei jede Bewegung und Veränderung in den Gesichtszügen seines Gegenübers.
 

Smoker hatte die ganze Zeit gebannt zugehört und war durch die ganzen Informationen zuerst schrecklich verwirrt gewesen. Doch wusste er kurz darauf, wie er sie zuordnen musste und auch wenn er versuchte nach außen hin immer noch gefühllos zu wirken, bröckelte dieser Schutz der eisigen Mauer langsam. Bisher hatte er sich nie Gedanken darüber gemacht, wieso der Sommersprossige so zurückgezogen war und nur schwer einer anderen Person anvertraute oder gar überhaupt erst einmal sein Vertrauen schenkte.
 

Als er ihn damals kennenlernte, war der Ältere sofort vom Jungen angetan. Zwar hatte er sich nicht gleich verliebt, aber der Körper und das Gesicht des jungen Mannes sprachen ihn stark an. Da Ace zu der Zeit schon immer mit einem offenen Oberteil herumrannte, bot er schon einen nicht gerade unattraktiven, muskulösen Oberkörper. Der Professor hatte damals lange gebraucht, um das Vertrauen des Jüngeren zu gewinnen, aber dieser schien nur auf ihn angesprungen zu sein, da er selbst viel älter aussah und er sich wohl wieder eine Art Vaterfigur im Leben wünschte. Natürlich würde Ace dies nie zugeben, aber wahrscheinlich war es der Fall und ihm vermutlich sogar nicht einmal selbst bewusst.
 

In Smoker machte sich ein Gefühl breit, das er bis dahin wohl noch nie zuvor gespürt hatte. Dennoch war er sich sicher, um welches Gefühl es sich handeln musste.
 

Reue.
 

Er bereute es, dem jungen Studenten wehgetan zu haben. Nicht nur einmal… Sondern auch ein zweites Mal, auch wenn er seine Tat nicht vollends durchführen konnte. Wenn er darüber nachdachte, war er jetzt froh darüber, dass Shanks ihn aufgehalten hatte. Ansonsten würde er sich jetzt sicher gar nicht mehr verzeihen können. Denn was keiner außer ihm selbst wusste, war, dass er am eigenen Leib solche Qualen erlitten hatte… Jedoch ist dies eine Geschichte für sich und bevor sich Smoker in Erinnerungen oder besser gesagt Albträume verirren konnte, schüttelte er diesen Gedanken ab.
 

Schweigend drehte er sich um und setzte sich auf die Liege, die ihm für die Zeit, die er hier inhaftiert war als Schlafplatz diente. Seufzend senkte er seinen Kopf und atmete noch einmal ein und aus.
 

„Was willst du jetzt? Was soll ich jetzt tun?“, fragte er ruhig und wer sich etwas mit Stimmlagen auskannte, konnte hören, dass er es wirklich bereute und es gerne wieder gut machen würde.
 

Innerlich freute sich Ruffy, dass er es geschafft hatte die eiserne Mauer zu brechen und dem anderen ins Gewissen zu reden. Seine gerechte Strafe würde er vor Gericht erhalten, deshalb wollte er nicht versuchen selbst für Gerechtigkeit zu sorgen. Der Schwarzhaarige wollte das tun, wozu das Gericht nicht imstande war.
 

„Ich will, dass du dich bei Ace entschuldigst für ALLES, was du ihm angetan hast und danach für IMMER aus unserem Leben verschwindest! Das ist das Mindeste, was du tun kannst“, antwortete der junge Mann ruhig und in einem festen Ton.
 

Ein stummes Nicken auf Seiten des Älteren war zu erkennen und verdeutlichte damit das Einverständnis.
 

Zufrieden über das Ergebnis drehte sich Ruffy um und verließ die Zelle, in der Smoker noch lange stumm dasaß und über all seine Taten nachdachte.
 

Vor der Zelle stand Coby, dem die Tränen herunterliefen. Als er das Knarren der Tür hörte und auch vernahm, wie diese ins Schloss fiel, wischte er sich gleich alle Spuren weg und blickte den Schwarzhaarigen an.
 

Dieser hatte zwar bemerkt, dass der Rosahaarige geweint hatte, sprach es jedoch nicht an, sondern lächelte breit. Er hatte sein Ziel erreicht, dass Smoker sein Vorgehen bedauerte und auch sein Versprechen, dass er Shanks gegeben hatte, gehalten.
 

Der junge Polizist schloss noch schnell die Zelle ab, wandte sich Ruffy zu und brachte ihn wieder zurück zum Eingang. Dort verabschiedeten sich beide voneinander und gingen ihre getrennten Wege weiter.
 

(Rückblick Ende)
 

Still.
 

Eine erdrückende Stille.
 

Genau diese legte sich zwischen die vier Personen, die bis zu diesem Augenblick aufmerksam zugehört hatten, was Ruffy erzählt hatte. Shanks kannte die Geschichte schon und beobachtete deshalb nur stillschweigend die Reaktionen der beiden älteren Studenten, die ihm gegenübersaßen. Im Gesicht des Blonden wurde deutlich Wut, aber zugleich auch Trauer aufgezeichnet, da wieder alte Erinnerungen zurück gebracht wurden.
 

Es war sehr schmerzhaft für Marco seine Vergangenheit Revue zu erleben. Außerdem war es für ihn auch ungewohnt, dass nun einige andere Personen so viel über ihn, Pops und auch Ace wussten. Eigentlich war es ja nicht schlimm, aber gleichzeitig einfach ein unangenehmes Gefühl, dass er etwas durchschaubarer ist und man womöglich das Vergangene als seine größte Schwäche ausnutzen könnte. Doch wenn er bedachte, wer darüber Bescheid wusste, beruhigte er sich schnell wieder. Immerhin redeten wir hier von Ruffy und Shanks, die sicher niemals ein Wort anderen gegenüber verlieren würden und Smoker würden sie nie wieder sehen. Das war mehr als hundertprozentig sicher! Somit wurde die Wut durch die unendliche Trauer verdrängt. Bedrückt blickte der Blonde zu Boden und versank dabei in alte Erinnerungen.
 

_
 

Ihm fiel seine erste Begegnung mit Whitebeard ein, als er gerade mal drei Jahre alt war. Er wurde von seinen Eltern auf der Straße ausgesetzt und hatte lange Zeit herumgeirrt, um diese zu fingen. Jedoch verlor er irgendwann jegliche Hoffnungen und weinte zusammengekauert sich in einer Seitengasse die Seele aus dem Leib. Es hatte angefangen in Strömen zu regnen und er fror fürchterlich. Dass er die ganze Zeit über weinte, konnte man nur noch durch die ständigen Schluchzer ausmachen, da sich die Tränen mit den prasselnden Regentropfen vermischten und nicht mehr auseinander zu halten waren. Wahrscheinlich wäre er noch an diesem Tag an Hunger, Durst, Kälte und Einsamkeit gestorben. Immerhin war er noch ein kleines Kind, das einfach nicht verstand, wieso er so urplötzlich alleine gelassen wurde. Er hatte sicher nichts angestellt, denn seine Eltern waren nicht böse auf ihn gewesen. Sie hatten nur sehr traurig geschaut gehabt, als sie sagten, er solle kurz da warten.
 

Das Nächste, woran er sich dann erinnern konnte, dass er das Prasseln des Regens zwar vernahm, aber nicht mehr auf sich selbst spürte. Obwohl er dies bemerkte, schaute er nicht auf, um die Ursache für diese Veränderung herauszufinden, sondern schluchzte weiter vor sich hin und ließ der salzigen Flüssigkeit freien Lauf.
 

„Ist es nicht gefährlich für einen kleinen Jungen um diese Uhrzeit draußen herumzuirren? Deine Eltern machen sich bestimmt Sorgen“, erklang eine tiefe Stimme.
 

Dennoch antwortete Marco nicht, er zuckte nur kurz zusammen, als der Ältere seine Eltern erwähnte. Diese machten sich sicher keine Sorgen, wenn sie ihn freiwillig verließen. Er war doch sowieso nur ein Klotz am Bein gewesen. Ihnen ging es nicht gut und sie reisten viel umher, hatten keine Bleibe und mussten hart arbeiten, um überleben zu können. Doch bevor der kleine Junge weiter versinken konnte, packte ihn jemand sanft an und hob ihn hoch.
 

Erschrocken blickte er mit stark geröteten Augen und Wangen nun doch auf direkt in das Gesicht eines älteren Mannes mit weißen Haaren und einem Bart, der ihn warmherzig anlächelte, den zierlichen Körper mit seiner eigenen Jacke umwickelte und dann schützend in den Armen hielt.
 

„Ich bring dich jetzt zu mir, sonst wirst du ja noch krank. Schlaf jetzt lieber etwas“, der Ältere lächelte den Kleiner weiterhin an.
 

Erst jetzt bemerkte Marco, wie schwach er war und wie sehr sein Körper unterkühlt war, denn die Jacke und der Körper des fremden Mannes schenkten ihm eine angenehme Wärme und ließen seine Augenlider immer schwerer werden, bis sie schließlich zufielen und er in einen ruhelosen Schlaf fiel, der von Albträumen geprägt war.
 

Als er wieder aufwachte, lag er in einem Zimmer, das grün bestrichen und mit hellen Möbeln ausgestattet war. Verwirrt schaute sich der Junge um, bis ihm der Mann auffiel, der an seinem Bett saß und eingenickt war. Ein Lächeln huschte dem Blondhaarigen übers Gesicht.
 

Das war seine erste Begegnung mit Whitebeard und er lebte sich schnell bei ihm ein. Natürlich konnte er nie vergessen, was ihm seine Eltern angetan hatten, aber sie fehlten ihm nicht so sehr, da er seinen Pops hatte, der ihm bei allem zur Seite stand.
 

_
 

Ein schwaches, trauriges Lächeln bildete sich auf den Lippen des ältesten Studenten. Er wünschte sich so oft, dass Whitebeard noch Leben würde, aber zugleich wusste er, dass er nur noch mehr gelitten hätte an den großen Schmerzen, die er damals hatte. Der Blick von Marco war immer noch gesenkt und er schwirrte noch weiter unbemerkt von den Anderen seinen Gedanken hinterher.
 

_
 

Ihm fiel auch wieder ein, wie Ace damals zu ihm kam und stolz berichtete, dass er endlich einen Job gefunden hätte und Marco nicht mehr alle Kosten alleine tragen müsste. Zwar war der Blonde nicht so begeistert, da er Angst hatte, dass sich der Jüngere nun nicht mehr auf die Schule und danach auf das Studium konzentrieren würde, aber diese Sorge blieb unberechtigt, denn Ace schaffte es wirklich alles unter einen Hut zu bringen, worüber der Ältere sichtlich stolz doch auch verblüfft war, weil er dies eigentlich nicht vom Sommersprossigen erwartet hätte.
 

Dafür quälte ihn bald darauf aber eine andere Sorge. Der Jüngere arbeitete als Bedienung in einem Lokal und war anscheinend sehr beliebt. Zwar war dies zu verstehen und darüber hätte sich Marco auch keine Sorgen gemacht, wenn Ace ihm nicht plötzlich erzählt hätte, dass auch ein bestimmter grauhaariger Professor oftmals dorthin ging und er sich mit diesem mittlerweile sehr gut verstand.
 

Schon ab diesem Augenblick klingelten beim Blondhaarigen die Alarmglocken und seine Befürchtungen teilte er dem Anderen auch mit, aber dieser hielt die Reaktion von Marco zu übertrieben und schwenkte ab, indem er behauptete, dass er kein Kind sei und auf sich selbst aufpassen könnte.
 

Marco machte sich seitdem große Vorwürfe, da er das Thema damals hatte fallen lassen, weil er Ace wirklich sehr vertraute. Doch als dieser ihm dann gebeichtet hatte, dass er mit Smoker zusammen war, rastete er vollends aus. Es ging so weit, dass er Ace aus der Wohnung schmiss und sich dieser – es war damals ein Freitagabend – über das Wochenende bei seinem damaligen Freund einquartierte.
 

Das gesamte Wochenende über zerbrach sich der Blonde damals den Kopf und schließlich gab er nach und rief Ace an. Der Anruf wurde zu seinem Glück abgenommen, wenn auch nach längerem Klingeln und mit zögerlichen Stimme. Ihr Gespräch bestand nur aus einem einzigen Satz, an den er sich immer erinnern würde.
 

„Bitte komm zurück kleiner Bruder…“
 

Danach legte er auf, da ihm die Tränen aus den Augen quollen und er schrecklich zu schluchzen anfing. Das war das erste Mal nach dem Tod ihres geliebten Vaters gewesen.
 

Eigentlich hatte Marco nicht so viel Hoffnung, dass Ace auf ihn hören und wieder zurück kommen würde, aber er wurde eines Besseren belehrt, als ein tränenüberströmter, schwarzhaariger, junger Mann sofort, nachdem er die Tür geöffnet hatte, wobei er sich die verräterischen Salzspuren wegwischte, um den Hals warf und unerbittlich weinte. Aus Reflex legte er seine Arme um den Körper des Anderen und zog diesem somit näher an sich.
 

„I-Ich hab ge-gedacht, du hasst mich jetzt, großer Bruder…“
 

Schluchzend kamen diese Worte über die Lippen des Sommersprossigen.
 

Marco drückte Ace damals noch näher an sich und flüsterte ihm noch etwas ins Ohr, bevor die Beiden noch für eine halbe Ewigkeit fest aneinander umschlungen dastanden und ihren Gefühlen freien Lauf ließen.
 

_
 

Beim Sommersprossigen sah die Lage nicht anders aus. Auch ihn hatte jedes einzelne Wort seines Freundes ihn zurück in die Erinnerungen gerissen und alles in ihm zusammengedrückt. Es war ein schmerzhaftes, aber zugleich auch glückliches Gefühl, wenn er an die Person zurückerinnert wurde, die er als seinen einzig wahren Vater bezeichnen konnte und der ihn als Erster akzeptiert hatte, trotz seiner Herkunft. Das war sein größtes Glück gewesen und auch sein Grund, weshalb er nun lebte und nicht damals umgekommen war. Schmerzhaft hingegen, da er nichts gegen den Tod seines geliebten Pops unternehmen konnte und sich in die Arme eines Anderen, Falschen hatte fallen lassen. Er musste hilflos mit ansehen, wie Whitebeard ihn und auch Marco verließ und eingestehen, dass Smoker ihn in eine trügerische Scheinwelt getrieben hatte.
 

Der Sommersprossige wusste gerade einfach nicht genau, wie er sich fühlen sollte. Einerseits war er wirklich sauer auf Ruffy, da dieser ohne seine Einwilligung zu Smoker gegangen ist und diesem einfach seine Vergangenheit offenbart hat. Andererseits war er erleichtert, dass seinem Freund nichts Schlimmes in der einsamen Zelle mit dem Grauhaarigen wiederfahren ist und es machte ihm dann doch nicht so viel aus, dass dieser nun so viel über ihn wusste. In seinem Inneren entstand deshalb ein großer Machtkampf, ob er nun lieber ausflippen oder einfach nur ruhig bleiben sollte. Immerhin hatte der Jüngere das für ihn getan, um ihn helfen zu können.
 

„Ace… Marco…“, die leise Stimme von Ruffy ließ alle aus den Gedanken zurück in die Realität kommen und blickten diesen verwundert an, „Es tut mir leid, dass ich jemand anderen von eurer Vergangenheit erzählt habe… Wenn ihr jetzt wütend auf mich seid, kann ich es gut verstehen…“, reumütig senkte der jüngste Student seinen Blick nach unten und verhakte seine Finger ineinander.
 

Eigentlich hatte Ruffy gedacht, dass er auf eine solche Reaktion vorbereitet wäre, aber mittlerweile wusste er, dass dies gar nicht der Fall war, denn er spürte eine so gewaltige Nervosität in sich, die alles in ihm erpresste.
 

„Ruff…“, flüsterte der Sommersprossige und seufzte dann leise auf.
 

Sofort legte sich aber ein sanftes Lächeln auf seine Lippen und er wollte eigentlich fortfahren, aber Marco übernahm nun das Wort.
 

„Ich glaube, ich kann für uns beide sprechen, wenn ich sage, dass wir dir nicht böse sind“, kurz schielte der Blonde zu Ace, der zustimmend nickte, „Natürlich ist das grad überraschend, aber ich mein, du hast nichts Schlimmes gemacht und es war ja auch nicht deine Absicht uns zu verletzen oder? Deshalb ist es schon okay. Mach dir keine Sorgen, ja?“, breit grinsend schaute er zu Ruffy herüber und reichte ihm auch gleich freundschaftlich seine Hand.
 

Der Jüngere erwiderte sofort das Grinsen und schlug in die Hand ein. Erleichtert kicherte der junge Schwarzhaarige auf. Er hatte wirklich Angst gehabt, dass diese ganze Sache in einem riesigen Streit enden und sich der Sommersprossige vielleicht doch von ihm trennen wollen würde. Doch das glückliche Lächeln auf den Lippen von Ace verriet ihm, dass dieser so einen Gedanken nie in Erwägung gezogen hatte.
 

Shanks klopfte Ruffy auf den Rücken und setzte sein typisches Lächeln auf.
 

„Ich hatte schon gedacht, dein Herz setzt gleich aus“, lachte der Rothaarige dann los, als ihn der Angesprochene schmollend ansah.
 

Jedoch verflog diese Schnute schnell und alle stimmten freudig stimmten mit einem Lachen ein. Auch wenn Ruffy es nicht offen zugab, so wusste er, dass wirklich nur ein einziges Wort von Ace gereicht hätte, um einen Herzstillstand bei ihm zu erzeugen. Doch über das musste er sich nicht mehr den Kopf zerbrechen.
 

Es war nun endlich vorbei.
 

Der Albtraum Smoker war nun endlich beendet und sie könnten wieder friedlich weiterleben.

Cheers

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 14/15 abgeschlossen
 

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Chapter 14: Cheers
 


 


 

„Wo bleibst du denn Ruff? Die Anderen warten sicher schon auf uns“, rief der Sommersprossige quer durch das Haus, da er schon seit fünf Minuten auf seinen Freund wartete, der einfach nicht aus dem Bad kommen wollte.
 

„Komme gleich“, antwortete er schnell, während er das kleine Päckchen in einer der Seitentaschen seiner Hose verstaute.
 

Breit grinsend hatte er es noch einmal ausgiebig betrachtet und hoffte, dass es auch Ace gefallen würde. Immerhin war heute ein besonderer Tag. Ruffy hatte sich deswegen ziemlich fein gemacht. Er hatte eine schwarze kurze Hose mit vielen Taschen an und darüber ein hellblaues, kurzärmeliges Hemd, wovon er die oberen Knöpfe offen gelassen hatte. Da er nicht wollte, dass Ace nun sauer auf ihn wurde, sprühte er sich noch etwas von dem Parfum auf, welches Ace ihm damals zum Valentinstag geschenkt hatte und flitzte dann zur Tür, wo der Sommersprossige seufzend auf die Uhr sah.
 

„Du siehst echt heiß aus“, flüsterte ihm Ruffy ins Ohr, da ihn der Ältere bis jetzt noch nicht bemerkt hatte, umarmte diesen dabei sanft von hinten und ließ ihn somit aufschrecken.
 

Zwar zuckte Ace kurz zusammen, klammerte dann aber seine eigenen Arme um die von Ruffy und drehte seinen Kopf etwas zur Seite, damit der Jüngere nicht die aufsteigende Röte in seinem Gesicht sehen konnte. Zu seiner knielangen, dunklen Jeanshose, die vorne etwas verfranzt war, trug der Ältere ein rosa farbiges Hemd. Genau wie Ruffy auch hatte er die obersten Knöpfe offen gelassen, da er sich ansonsten schrecklich eingeengt fühlte. Er selbst stand seinem Freund damit in nichts nach und außerdem gab es ja auch einen besonderen Anlass dafür. Sie wollten gleich zusammen den Beginn ihrer Ferien und die Inhaftierung von Smoker feiern. Bei dem Gedanken driftete er etwas ab, da er es immer noch nicht fassen konnte, dass dieser sich bei ihm entschuldigt hatte. Der Grauhaarige hatte wohl doch ein Herz, welches er nie wahrgenommen hatte und nur durch Ruffy zum Vorschein gekommen war.
 

Ace lächelte in sich hinein. Der Jüngere war schon erstaunlich. Er konnte Menschen wirklich ändern und bemerkte nicht einmal, dass er diese Fähigkeit besaß.
 

„Schmollst du etwa?“, diese leise in sein Ohr gehauchte Frage, holte ihn wieder in die Realität zurück und ließ ihn noch einige Rottöne dunkler werden.
 

Der Sommersprossige drehte sich in den Armen seines Geliebten um und schlang seine Arme um dessen Hals. Dabei lächelte er sanft und schaute ihn gleichzeitig mit einem verführerischen Blick an. Ganz langsam näherte er sich dem Gesicht des Jüngeren, bis er nur noch wenige Zentimeter davon entfernt war.
 

„Ja tu ich“, hauchte er ihm gegen die Lippen, bevor er sie mit seinen Eigenen verschloss und dabei genüsslich die Augenlider sinken ließ.
 

Ruffy lächelte in den Kuss. Er war froh seinen Freund wieder so unbeschwert zu sehen. Dieser Ace hatte ihm wirklich sehr gefehlt. Sanft drückte er diesen näher an sich und leckte vorsichtig über die weichen Lippen. Der gewünschte Einlass wurde ihm sofort gewährt und seine Zunge von der Einwohnerin der anderen Mundhöhle begrüßt. Sofort entstand ein feuriges Spiel, in welchem keiner dem Anderen die Oberhand schenken wollte. Gerade als der Jüngere zu gewinnen schien…
 

BRR BRR

DüLLEDÜ

BRR BRR

DALLEDÜ
 

Keuchend und widerwillig trennte sich Ruffy von Ace und schaute diesen an. Der Ältere hatte noch nicht einmal bemerkt, dass das Handy seines Freundes geklingelt hatte und versuchte mit geschlossenen Augen verzweifelt nach dem warmen Lippenpaar zu schnappen. Dieser Anblick war einfach nur niedlich und der Jüngere musste schmunzeln. Schnell hauchte er ihm noch einen sanften Kuss auf.
 

„Sorry Schatz, aber ich glaube, wenn ich nicht gleich ans Handy geh, killt mich Nami“, entschuldigend strich er dabei über die Wange seines Gegenübers, der nun langsam die Augenlider öffnete und wieder rot anlief.
 

Er hatte sich so sehr in den Kuss vertieft, dass er seine gesamte Umgebung ausgeblendet hatte. Schmollend sah er Ruffy an und drehte sich dann seufzend zur Seite. Immerhin wollte er schon noch, dass der Jüngere weiterlebt, denn die Orangehaarige konnte wirklich furchteinflößend sein, wenn sie mal wütend war.
 

„Hey Nami, was gi-“, doch bevor der junge Schwarzhaarige weiterreden konnte, wurde er unterbrochen und ihm mit voller Kanne ins Ohr geschrieen.
 

„WEIßT DU EIGENTLICH, WIE SPÄT ES IST?! WIR WOLLTEN UNS VOR EINER HALBEN STUNDE TREFFEN!“, selbst Ace zuckte zusammen, als er jedes Wort, das Nami keifte, hören konnte, obwohl er etwas abseits stand.
 

Ruffy tat ihm wirklich leid und dieser rieb sich nun auch das Ohr. Eigentlich wollte er noch gerne etwas länger ohne ein Hörgerät herumlaufen, aber wenn es so weiter ging, müsste er sich bald eins besorgen.
 

„Tut mir leid Nami, aber wir gehen jetzt gleich los und sind in ner Viertel Stund da, okay?“, ein Seufzen am andere Ende der Leitung sagte ihm schon, dass seine Gesprächspartnerin einverstanden war.
 

„Gut, aber führ ihn vielleicht noch etwas herum, bevor ihr herkommt. Sanji ist nämlich noch nicht ganz fertig. Du weißt doch, was für ein Perfektionist er ist“, kopfschüttelnd lächelte die Orangehaarige, als sie gerade beobachtete, wie der Blonde immer noch herum hantierte.
 

„Okay, bis dann“, grinsend beendete Ruffy das Gespräch und sah nun Ace an, der ihn skeptisch beäugte.
 

„Wie hast du denn Nami so schnell wieder ruhig stellen können? Sie schreit doch sonst immer das ganze Telefonat über herum…“, meinte Ace und zog sich seine Schuhe an.
 

„Ich bin halt ein einfühlsamer und unwiderstehlicher Kerl. Was glaubst du denn?“, lachte der Jüngere plötzlich los und gab seinem Freund einen Kuss, bevor er mit diesem an der Hand loslief.
 

Der Sommersprossige konnte nur den Kopf schütteln, aber recht musste er ihm schon geben. Er war wirklich einfühlsam und unwiderstehlich. Lächelnd freute sich schon auf den Abend, den er heute genießen wollte.
 

_
 

Tatsächlich hatten die Beiden anstatt einer viertel Stunde beinahe eine Halbe gebraucht. Doch das war Ace nicht einmal aufgefallen, da sie unterwegs an dem Park vorbeigekommen waren, wo der kleine See wunderschön im Mondlicht schimmerte. Dieser Anblick hatte ihn ungemein beruhigt und gleichzeitig glücklich gemacht, da er diesen Augenblick mit Ruffy zusammen verbringen konnte. Der Jüngere gab ihm dort einen so unendlich sanften Kuss, der ihn an den ersten Kuss erinnerte, den sie gemeinsam hatten. Es war unbeschreiblich schön und es kam ihm so vor als würden wieder tausende von Schmetterlingen in seinem Bauch umherfliegen, die ein wunderbares Kribbelgefühl auslösten.
 

Man könnte zwar diesen Kuss mit einem kurzen Hauch vergleichen, aber für die Beiden kam es wie eine Ewigkeit vor und legte auf ihre Wangen einen rosigen Schimmer, der besonders Ace zusammen mit den Sommersprossen noch niedlicher machte. So schoss es zumindest dem jüngeren Schwarzhaarigen durch den Kopf, als Ace sich dann in seinen Arm einhakte und seinen Kopf auf die Schulter des Jüngeren niederließ. In dieser Haltung kamen sie schließlich an der Bar von Makino an und gerade als sie eintreten wollten, kam ihnen Shanks entgegen, der die zwei Turteltauben in ein kurzes Gespräch vertiefte und sie vom Tumult in der Bar ablenkte, bis Nami aufgebracht nach draußen stampfte, Ruffy eine Kopfnuss verpasste und ihn mit hineinzog. Zwar hielt Ruffy seine Arme zu Ace gestreckt, aber dieser war zuerst völlig perplex und musste dann laut loslachen, dass er gar nicht dem Jüngeren helfen konnte, sondern selbst nach Luft schnappen musste, bevor er, die Lachtränen wegwischend die Bar mit dem Rothaarigen zusammen betrat, der die ganze Zeit nur breit am Grinsen war.
 

Innen schaute sich Ace zunächst verwundert um.
 

„Makino, wieso ist die Bar so leer?“, fragte er sofort heraus, da außer ihm und seinen Freunden niemand zu sehen war, was wirklich sehr untypisch war.
 

„Heute ist geschlossene Gesellschaft. So könnt ihr euch zumindest etwas austoben, aber sobald ihr übertreibt, schmeiß ich euch wieder raus“, meinte sie nur lächelnd, als sie einige Getränke und Gläser auf die Tische stellte.
 

Da der fragende Blick von Ace nicht verschwand, wollte sie eigentlich zu einer weiteren Erklärung ansetzen, als ihr Blick den Rothaarigen traf. Sofort trat sie zu diesem zu und sah diesen etwas gekränkt mit den Armen in die Hüften gestemmt an.
 

„Ach hat sich der werte Herr Professor auch mal erbarmt einer so bescheidenen, kleinen Bar einen Besuch abzustatten? Hat uns wohl einfach so vergessen, ne?“, fragte sie etwas enttäuscht und seufzte auf.
 

Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten, drehte sie sich um und ging in die Küche, um ihrer Arbeit weiter nachzugehen. Zurück ließ sie nur einen verwirrt dreinschauenden Shanks, der sich nach einigem Blinzeln und Überlegen dann schließlich verlegen am Hinterkopf kratzte und schief grinste.
 

„Sie ist also wirklich verärgert?“, kam es etwas unsicher vom sonst so selbstbewussten Professor, sodass die Studenten anfingen zu lachen.
 

„Das hab ich dir doch gesagt“, rief Ruffy ihm entgegen und erhielt einen Seufzer als Antwort.
 

Der Rothaarige müsste sich wirklich etwas Gutes überlegen, um die Grünhaarige wieder gut zu stimmen, aber wie er das anstellen wollte, wusste er selbst noch nicht. Deshalb ging er ihr erst einmal hinterher, um zu fragen, ob sie nicht Hilfe bräuchte. Nun waren nur noch die Studierenden unter sich und fingen an die Getränkeflaschen zu leeren.
 

Durch die kleine Show, die Makino abgezogen hatte, war die Stimmung gut aufgelockert und alle hatten ihren Spaß. Sie hatte Ace und Ruffy einst einmal anvertraut, dass sie nicht böse auf Shanks sei, aber schon sehr traurig war, dass dieser seine Freunde einfach so vergessen hatte, nur weil er nun an der Universität unterrichtete. Aus diesem Grund hatte der jüngere Schwarzhaarige sich überlegt den Rothaarigen zur Bar zu locken und das mit vollem Erfolg wie man sehen kann. Jedoch würde es ihm Makino sicher nicht leicht machen. Denn sie war zwar eine starke, junge Frau, aber wenn sie einmal gekränkt oder enttäuscht war, musste man sich ihr Herz wieder erkämpfen. Doch bei Shanks hatte keiner Bedenken, dass dieser es schaffen würde. Immerhin war er ein Meister darin die Herzen anderer zu berühren und mit Freude zu erfüllen.
 

Ace hatte sich mittlerweile in ein Gespräch mit Marco vertieft und noch gar nicht wirklich darauf geachtet, wer alles anwesend war. Irgendwann ließ er seinen Blick durch die Gegend streifen, als er auf der Suche nach Ruffy war, den anscheinend der Erdboden verschluckt hatte, obwohl die Bar nicht gerade so groß war, dass man sich hätte verlieren können. Plötzlich entdeckte er ihn in einer Ecke, wo er mit einem anderen Schwarzhaarigen redete. Zuerst konnte sich der Sommersprossige keinen Reim darauf machen, da außer ihm, Ruffy, Brooke und Robin niemand schwarze Haare hatte und man die Vier gut unterscheiden konnte.
 

Er trat näher an die beiden Gesprächspartner heran und stockte dann in dem Moment, als seine Augen die des jungen Schwarzhaarigen trafen, der kurz zusammenzuckte, seinen Kopf sofort senkte und etwas zusammenkauerte. Der Anblick von Law löste in Ace wieder Erinnerungen aus, die er eigentlich verdrängen wollte. Doch als er sah, wie nervös der Jüngere war, tat er ihm leid. Immerhin konnte er nichts für das, was passiert war und wenn er genau darüber nachdachte, musste der Sommersprossige ihm eigentlich dankbar sein, da er nun sein wahres Glück gefunden hatte. Bei diesem Gedanken umspielte ein Lächeln seine Lippen und er schritt mit zwei Gläsern in der Hand zu den Beiden.
 

Neben Law blieb Ace stehen, kniete sich herunter und versuchte von unten in das Gesicht des Anderen zu blicken. Doch da dies ohne Erfolg blieb, entschied er sich einfach das eine Glas in die Hand vom Anderen zu drücken, wodurch der Jüngere verwirrt aufsah und direkt in das breit grinsende, mit Sommersprossen verzierte Gesicht blickte.
 

„Hier trink das und dann stell ich dir die Anderen vor. Immerhin feiern wir heute und versauern nicht in einer Ecke“, bei dieser Worten lachte Ace etwas auf und genoss die Perplexität, die nun das Gesicht seines Gegenübers wiederspiegelten.
 

Doch nach einigen Sekunden fasste sich Law wieder und es trat ein zaghaftes Lächeln ans Licht, welches deutlich zeigte, dass der Schwarzhaarige sehr liebliche Züge an sich hatte. Schüchtern trank er einige Schlucke und schielte dann zu Ruffy herüber, der breit grinsend die ganze Situation beobachtet hatte.
 

Er hatte Law die ganze Zeit über versucht zu erklären, dass Ace ihm sicher nicht böse sein würde und er sich deshalb nicht verstecken müsste. Jedoch war sich der Andere nun einmal nicht sicher, aber nun schien Law sich auch langsam zu lockern und in die Feierstimmung hineinzukommen.
 

Ein zufriedener Seufzer entwich der Kehle des jungen Schwarzhaarigen, der jetzt erst bemerkte, dass er gar nichts zu trinken hatte. Schmollend sah er nun zu seinem Freund herüber, der ihn mit hochgezogener Braue ansah.
 

„Was ist?“, fragte dieser skeptisch und setzte sich neben diesen.
 

„Wieso bekomm ich nix zum Trinken?“, kam es wie aus dem Munde eines Kleinkindes von Ruffy und er blickte mit Hundeaugen zu Ace.
 

„Du bist groß genug, um dir selbst etwas zu holen“, schnell wandte sich Ace ab, da er wusste, dass er nicht lange diesem Blick Stand halten würde.
 

Er hatte es Ruffy noch nie gesagt, aber dieser niedliche Blick ließ ihn wirklich alles machen. Das versuchte er gerade krafthaft zu ändern, streckte seinem Freund die Zunge heraus und nahm genüsslich einen großen Schluck. Doch bevor das Getränk seinen Rachen durchfluten konnte, wurde sein Gesicht zur Seite gedreht und ein Kribbeln, beginnend an seinen Lippen durch den gesamten Körper des Sommersprossigen fuhr.
 

Wenn Ace geglaubt hatte, dass Ruffy sich so leicht geschlagen gab, kannte er diesen schlecht. Schnell hatte er seinen Freund in einen Kuss gezogen, in dem er diesem etwas von dem Getränk entzog und selbst zu sich nahm. Danach löste er sich wieder vom Sommersprossigen und leckte sich langsam über die Lippen.
 

„Das ist echt lecker. Ich glaub, ich hol mir auch was davon“, grinste der Jüngere breit, stand auf und ließ einen völlig verwirrten Ace einfach sitzen, der gerade angefangen hatte sich auf den Kuss zu konzentrieren.
 

Nur das leise Kichern von Law brachte ihn wieder zurück und er lief knallrot an. Sofort stand er auf, packte seinen Gegenüber am Arm und zog ihn mit sich.
 

„Ich stell dir jetzt die Anderen vor“, meinte er leicht trotzig und versuchte so schnell es ging die Röte verschwinden zu lassen.
 

_
 

Einige Zeit verging und endlich hatte sich jeder in die Menge einfügen können, selbst Law, der sich doch als ziemlich gesprächig herausgestellt hatte. Alle mussten zugeben, dass der Schwarzhaarige schon eingeschüchtert süß war, aber mit einem Lächeln oder seinem herzhaften Lachen jedes Herz sofort zum Schmelzen brachte.
 

Dies war aber natürlich bei unserem Pärchen nicht der Fall. Apropos Pärchen? Wo ist dieses denn auf einmal? Als hätten die Freunde meine Frage gehört, unterhielten sie sich angeregt und fuchtelten herum, da sie sich nun beeilen musste. Immerhin hatten sie nicht viel Zeit.
 

Doch richten wir lieber unser Bild auf Ruffy und Ace, die zusammen etwas draußen Luft schnappen waren, da der Sommersprossige ein bisschen mehr als geplant getrunken hatte und nun frische Luft brauchte, um wieder etwas klarer zu werden. Er hatte die ganze Zeit über gar nicht bemerkt, dass ihm Ruffy immer wieder etwas Neues zum Trinken gebracht hatte und trank jedes Mal das Glas aus. Nagut es waren nur vier Gläser, die auch nicht aus starken alkoholischen Getränken bestanden, aber da er selbst kaum etwas getrunken hatte in der Zeit, seitdem er mit Ruffy zusammen war, vertrug er es nicht mehr so gut wie davor.
 

Plötzliches Kichern von seiner Seite ließ den Sommersprossigen etwas verwirrt zu seinem Freund schauen.
 

„Mach dich nicht lustig über mich“, schmollte er dann aber, weil er dachte, dass der Jüngere es witzig fand ihn leicht betrunken schon fast durch die Gegend zu schleifen.
 

Blinzelnd sah Ruffy Ace an, denn zuerst verstand er nicht, worauf dieser hinaus wollte oder was er auf einmal hatte. Als er es dann verstand, fing er an zu lachen und wuschelte dem Älteren durchs Haar.
 

„Ich mach mich doch nicht lustig über dich. Es ist nur… Mir ist gerade eingefallen, dass wir uns damals hier kennen gelernt haben. Naja ich kannte dich ja schon, aber du mich nicht“, meinte der junge Schwarzhaarige und deutete auf die Müllsäcke, die nun vor ihnen lagen.
 

Ace folgte dem Blick und lief dann abermals rot an. Anscheinend wollte er heute ziemlich oft allen Tomaten auf der Welt Konkurrenz machen. Er konnte sich immer noch gut daran erinnern und verfluchte es manchmal, dass er damals sich so einen über den Durst gekippt hatte. Diese Situation war ihm nämlich ziemlich peinlich.
 

„Sei lieber froh, dass ich so betrunken war“, meinte er dann jedoch lächelnd, „Sonst wären wir nie zusammen gekommen und“, er drehte sich zu Ruffy und grinste ihn breit an, während er sich dessen Gesicht näherte, „Ich hätte dir niemals die Oberhand überlassen“, nach diesen Worten vereinigte er ihre Lippen und die Beiden verfielen in einen zärtlichen Kuss, in dem es nur darum ging die Lippen des Partners sanft erwidern zu lassen und die Hand von Ruffy über die Sommersprossen des Anderen wanderten.
 

Vorsichtig lösten sich die Beiden wieder voneinander und dem Jüngeren fiel auf, dass Ace mit rötlichen Wangen seitlich nach unten blickte und… verlegen war? Wer hätte gedacht, dass der Sommersprossige sich plötzlich so benehmen würde als wäre es sein erster Kuss. Diese Art von Verhalten war zwar sehr untypisch für den Älteren, aber Ruffy musste sich eingestehen, dass es seinen Freund noch niedlicher aussehen ließ als er es sowieso schon fand. Grinsend schnappte sich der junge Schwarzhaarige dessen Hand und zog ihn mit sich zurück.
 

Ace wurde dadurch um noch ein paar Töne dunkler. Er wusste gerade selbst nicht, wieso er sich so benahm. Vielleicht lag es am Alkohol, vielleicht aber auch an der Tatsache, dass es ihm unangenehm war, wie er sich damals Ruffy gegenüber verhalten hatte. Immerhin hatte er ihn weggestoßen und war total gemein zu ihm gewesen. Trotzdem hatte der Jüngere damals nicht aufgegeben und ihn schließlich auch für sich gewonnen. Manchmal fragte sich Ace, was passiert wäre, wenn sein Freund nicht so einen Dickschädel gehabt hätte. Wahrscheinlich hätte er sich ins Koma gesoffen oder womöglich hätte sich ein anderer perverser Kerl an ihm vergriffen. Diese Vorstellung graute ihm, deshalb verscheuchte er diese sofort und drückte sich näher an seinen Nebenan. Dicht aneinander gekuschelt liefen sie wieder gemütlich zur Bar zurück.
 

_
 

Einige Meter vor der Bar stoppte Ruffy und hielt somit auch Ace vom Weiterlaufen zurück.
 

„Was ist los?“, fragte der Sommersprossige sichtlich verwirrt und legte seinen Kopf leicht schief.
 

Doch als Antwort bekam er nur ein Lächeln und sah zu, wie der Jüngere ein Band aus der Hosentasche zog. Er hielt es nun zwischen beiden Händen und näherte sich dem mit Sommersprossen verzierten Gesicht. Doch bevor er es auf die Augen legte, gab Ruffy Ace einen Kuss auf die Stirn, da er sah, wie dieser zusammengezuckt war und sich Angst in den dunklen Augen wiederspiegelte, als er sich mit dem schwarzen Stück Stoff näherte.
 

„Vertrau mir Ace. Ist nur für ganz kurz. Du wirst schon sehen, warum“, grinste Ruffy ihn aufmunternd an und es verfehlte auch seine Wirkung nicht, da der Sommersprossige kurz darauf zögerlich nickte.
 

Seine Augen schloss er langsam, während er spürte, wie vorsichtig Ruffy einen Knoten machte und dauernd nachfragte, ob dieser nicht zu fest sei. Diese Tatsache erleichterte den Älteren noch mehr. Er vertraute dem Jüngeren wirklich sehr, aber als er das Band sah, fiel ihm Smoker wieder ein. Zwar hatte sich dieser bei ihm entschuldigt, aber deshalb war die Sache ja nicht gleich vergessen. Doch als er dann die Wärme von den Händen des Jüngeren an Seinen spürte, verschwanden all die grausamen Bilder und er konzentrierte sich nur noch auf seine Schritte.
 

„Keine Sorge, ich pass auf, dass du nicht hinfällst“, vernahm er die helle Stimme, aus der man das breite Grinsen mehr als deutlich heraushören konnte.
 

_
 

„Leute sie kommen“, rief Marco durch die Bar, flitzte zur Tür und hielt diese auf.
 

Schnell war absolute Ruhe eingekehrt, sodass man sogar eine Stecknadel, die heruntergefallen wäre, gehört hätte. Alle schauten zu, wie Ruffy Ace weiter in die Bar führte, jedoch wusste dieser gerade nicht einmal, dass er sich in dieser befand.
 

Plötzlich ließ Ruffy einfach die Hände von Ace los und ging einige Schritte zu den Anderen.
 

Der Sommersprossige blieb sofort stehen, da er durch die schwarze Augenbinde nichts sehen konnte und sich sicher war, dass er hinfallen würde.
 

„Ruffy?“, er tastete dabei umher und versuchte zu spüren, ob sein Freund doch noch in seiner Nähe war.
 

Jedoch war da niemand und einen Fuß vorsetzen, wollte er auch nicht.
 

„Das ist nicht lustig Ruff“, er wollte noch einmal probieren, ob er nicht eine Antwort vom Jüngeren erhalten würde.
 

Doch wieder Fehlanzeige.
 

„Das ist mir jetzt zu blöd“, bei diesen Worten öffnete er den leichten Knoten an seinen Hinterkopf und nahm das schwarze Tuch ab.
 

Nachdem er einige Male geblinzelt und langsam an das grelle Licht gewöhnt hatte, weiteten sich die Augen des Sommersprossigen.
 

„Das…“, jedoch mehr konnte er nicht aussprechen.

A wonderful night - Adult Version

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

A wonderful night - Jugendfreie Version

Legende:
 

//....// : Wiedergabe von Gedanken
 

„...“ : Wiedergabe von Gesprochenem
 

_ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel
 

Prozess: Prolog abgeschlossen

Kapitel 15 (jungendfreie Version)/15 abgeschlossen
 

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Chapter 15: A wonderful night - Jugendfreie Version
 


 

Noch immer stand Ace wie angewurzelt da und brachte kein weiteres Wort mehr heraus. Seine Augen sahen ungläubig umher, sein Mund stand etwas offen und hatte den leichten Zug eines Lächelns.
 

Die Freunde grinsten den Sommersprossigen breit an, bevor sie alle etwas Luft einsogen und…
 

„Happy birthday to you! Happy birthday to you! Happy birthday deeeeeeear Aaaace, haaappy birthday to youuuuu“, sangen alle im Chor und klatschten am Schluss in die Hände.
 

Nebenbei flog viel Konfetti herum und eine riesige Torte – die aus drei Stufen bestand, auf welche 24 Kerzen verteilt lichterloh brannten – wurde von Sanji hineingefahren. Er hielt mit dieser genau vor dem Sommersprossigen an, der immer noch sprachlos dastand und auch keine Anstalten machte, sich nur ansatzweise zu bewegen.
 

Zwei Arme schlangen sich von hinten um den muskulösen Körper des Geburtstagskindes und ein Kopf legte sich auf dessen Schulter.
 

„Du musst schon die Kerzen auspusten, Schatz und dir dabei was wünschen. Oder läuft dir schon so sehr das Wasser im Mund zusammen, wenn du Sanji’s Kunstwerk betrachtest, dass nur noch Sabber rauskommen würde?“, bei jedem ins Ohr geflüsterte Wort wurde das freche Grinsen von Ruffy breiter und gleichzeitig Ace immer rötlicher im Gesicht.
 

Daran waren nicht nur die Worte allein schuld, aber dies musste nicht unbedingt jeder wissen. Da er von allen Seiten erwartungsvolle Blicke auf sich spürte, versuchte er nun endlich auch etwas zu sagen und tatsächlich fand er endlich seine Sprache wieder.
 

„Ich… Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das ist… wirklich eine Riesenüberraschung und ich kann grad gar nicht erklären“, dabei bildete sich ein breites Grinsen, „Wie glücklich ich bin. Danke Leute“, beendete er sein zunächst Gestotterte doch mit schließlich sicherer Stimme.
 

Von allen Ecken kamen Rufe, dass sie es gerne gemacht haben und es doch selbstverständlich wäre. Immerhin sind Freunde dazu da, um zu feiern und überraschen, damit wieder etwas Leben in den langweiligen Alltag kommen konnte.
 

„Jetzt pust schon endlich die Kerzen aus, sonst sind die weg und die Torte voller Wachs“, rief nun Shanks in die Runde, da keiner sich mehr um die kleinen, vor sich hin fackelnden Flammen kümmerte.
 

Sofort wurde die ganze Aufmerksamkeit auf das sahnige Meisterwerk gerichtet und dann wieder zum Sommersprossigen, welcher seine Augen schloss und innerlich seinen Wunsch äußerte. Daraufhin öffnete er langsam wieder seine Augenlider, holte tief Luft und blies die Kerzen von oben nach unten aus. Am Ende musste er alle Luft herauspressen, wodurch seine Lunge anfing zu brennen, aber er hatte es geschafft, alle Flämmchen zu löschen.
 

Erneut ertönte lautes Klatschen und fröhliches Gelächter, während sich Sanji daran machte, die Torte aufzuteilen, wobei aber Ace und Ruffy besonders große Portionen bekamen. Zum Einen, weil der Ältere Geburtstag hatte und zum Anderen, weil er und sein Freund einen sehr großen Appetit hatten. Ein einfaches kleines Kuchenstück würde da sicher nicht reichen und sie würden sicher über die Teller der Anderen herfallen. Zwar hatte der Sommersprossige noch Anstand, aber beim Jüngeren bezweifelte er dies. Doch zum Erstaunen des Blonden murrte keiner der Beiden herum, als er ihnen ihre Teller reichte. Im Gegenteil sie bedankten sich und fingen an zivilisiert zu speisen. Für einen Moment dachte der blondhaarige Koch, dass er halluzinieren würde, jedoch änderte sich das Bild auch nach fünfmal Augenreiben nicht. Deshalb zuckte er einfach nur mit den Schultern und verteilte den Rest.
 

Es wurde noch viel gegessen, getrunken, gelacht, gesungen und getanzt und so zog sich der Abend immer weiter, wobei niemand bemerkte, wie die Zeit voranschritt. Irgendwann entschied sich ein etwas angetrunkener Blondschopf, dessen Frisur meist mit einer Ananas verglichen wurde, sich zu Wort zu melden.
 

„Leute!“, versuchte er es mit normaler Lautstärke.
 

„Leute!“, diesmal war es schon etwas lauter, aber trotzdem erreichte er niemanden mit den Worten.
 

Nun pochte allmählich eine Wutader auf seiner Stirn. Gerade als er tief Luft holen wollte, um loszubrüllen, ertönte ein schriller Pfiff, der alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Verwundert drehte er sich auch zur Lärmquelle und erblickte einen breit grinsenden Law.
 

„Marco will was sagen, also hört mal zu“, kam es höflich vom Jüngeren, der aufmunternd zum Blonden blickte.
 

„Danke Law“, kam es etwas perplex vom Angesprochenen, bevor er sich wieder fasste und nun den Anderen zuwandte, „Also Leute, da es schon recht spät ist und unsere Turteltauben“, dabei sah er frech grinsend zum Pärchen Ace und Ruffy, welche leicht rosa um die Nase wurden, „sich total ineinander vertieft haben, würde ich mal sagen, dass jetzt Geschenkezeit ist. Sonst gehen wir noch alle und Ace hat gar nix zum Auspacken“, kam es belustigt von Marco, der anfing etwas zu kichern.
 

„Was? Geschenke? Aber… Ihr habt doch schon so viel gemacht, mehr will ich nicht“, protestierte der Sommersprossige.
 

Er war so glücklich, wie schon lange nicht mehr und dass er diesen besonderen Tag mit all seinen Freunden genießen konnte, machte es für ihn nur noch schöner. Dies war für ihn das größte und wichtigste Geschenk.
 

„Dafür ist’s zu spät Kleiner, denn wir haben schon eine Überraschung für dich und die ist von uns allen zusammen“, der Rothaarige legte eine Hand auf die Schulter vom Geburtstagskind und lächelte diesen fröhlich und ziemlich angeheitert an.
 

„Genau und jetzt machen du und Ruffy mal schön die Äuglein zu“, Robin und Nami traten zu den Schwarzhaarigen und schlossen mit ihren Händen die Augenpaar der Angesprochenen.
 

Ruffy war ziemlich verwirrt, weshalb er auch das Spiel mitspielen sollte, aber bevor er die Frage äußern konnte, wurde ihm versichert, dass er schon sehen würde wieso und schwieg dann schulterzuckend.
 

Nach einigen Minuten wurden die Hände zurückgezogen und der Blick frei auf ein großes Bild, auf welchem ein wunderschöner Strand mit schimmerndem Meer im Sonnenuntergang abgebildet war. Außerdem hing ein Briefumschlag am Rahmen, der vorsichtig von Ace entfernt wurde, nachdem er sich vor Freude eingekriegt hatte. Immerhin liebte er Bilder und besonders welche, die Wärme ausstrahlten wie dieses.
 

Schnell überflog der Sommersprossige den Brief und schaute dann mit geweiteten Augen in die Runde.
 

„Das ist nicht euer Ernst oder?“, fragte er ungläubig herum, jedoch erhielt er nur breites Grinsen und einen verwirrten Blick von Ruffy, der nun zu seinem Freund ging und den Zettel überflog.
 

„Ihr seid echt nicht mehr zu retten, wisst ihr das?“, fragte der Jüngere, der ebenfalls dieselbe körperliche Reaktion wie der Sommersprossige hatte.
 

„Wieso? Ist doch schön, wir fahren alle gemeinsam in den Urlaub an einen sonnigen Strand. Das brauchen wir auf jeden Fall, bevor der ganze Stress wieder losgeht“, grinste Zoro breit und alle stimmten ihn zu.
 

Die Freunde hatten wirklich lange Zeit überlegt, was sie dem Geburtstagskind bloß schenken sollten, aber ihnen war einfach nichts eingefallen. Das Bild hatte Law einst gemalt gehabt, da er sich außer Medizin auch sehr für Kunst interessierte, aber seinem Hobby leider nicht mehr so gut nachgehen konnte wie vor dem Studium. Als die Freunde sich noch am Mittag nach der Verhandlung versammelt hatten und auch der junge Schwarzhaarige mit in diese eingeschlossen wurde, bot er dieses an. Dankend nahmen sie dieses an, aber wollten ihn natürlich auch dafür entschädigen. Jedoch behaarte dieser fest auf der Meinung, dass er nichts haben wollte. Der Kleine war eben doch ein Sturkopf.
 

Seufzend stimmten die Anderen nach einigem Hin und Her zu. Doch hatten sie kurz nachdem Law nach Hause ging, um das Bild zu suchen und sich für den Abend vorzubereiten, noch eine Idee. Marco schlug einen kleinen Urlaub vor, den sie alle zusammen machen könnten. Immerhin hatten sie schon lange keine Ausflüge mehr gemacht und das wäre dann auch für Law eine Entschädigung für das Bild, das er ihnen einfach überließ. Diese Idee fand sofort Zustimmung und zum Glück arbeitete Vivi, eine sehr gute Freundin von Nami in einem Reisebüro und gab der Orangefarbigen und den anderen Freunden die Last-Minute-Angebote durch. Schnell hatten sie ein passendes Angebot gefunden und gebucht. Nami war dann noch später am Reisebüro vorbeigefahren, um die Tickets für alle abzuholen.
 

Die Freude stand allen ins Gesicht geschrieben und die Schwarzhaarigen hüpften freudig herum und bedankten sich bei allen herzlich, besonders bei Law für das schöne Bild. Der junge Künstler lächelte freundlich, aber man konnte bei genauem Hinsehen erkennen, dass er traurig war, weil er nicht mit seinen neuen Freunden mit zum Strand konnte. Das dachte er zumindest, da er noch nichts von seinem Glück wusste.
 

Als die Feier wieder im vollen Gange war, schritt Marco zum leicht betrübt blickenden Schwarzhaarigen. Er ahnte, wieso dieser das Gesicht so verzog und eigentlich wollte er diesen noch länger auf die Folter spannen, aber dieser Blick brach ihm schon das Herz, weshalb er entscheid es direkter zu machen, ohne Verzögerungen.
 

In Gedanken vertieft trank Law durch einen Strohhalm sein Getränk. Erst als plötzlich ein Umschlag vor seinen Augen hin und her gewedelt wurde, fixierte sich seine Aufmerksamkeit auf diesen und die blondhaarige Person, die sich zu ihm setzte.
 

„Hier Kleiner, für dich“, grinste Marco breit und freute sich schon auf die Reaktion des Schwarzhaarigen.
 

Der Angesprochene war zunächst ziemlich verdutzt, jedoch als er sich fasste, drückte er die Hand mit dem Umschlag zu dessen Besitzer zurück.
 

„Ich hab doch gesagt, dass ich nichts will, Marco. Also bitte nimm das Geld wieder zurück“, kam es lächelnd vom Jüngeren.
 

„Hm? Wer sagt denn, dass es Geld ist? Schau doch erstmal rein und dann kannst du dir ja noch überlegen, ob du es annehmen willst oder nicht. Aber ich sag dir jetzt schonmal, wenn du es nicht tun solltest, bekommst du von Nami so lange eine Standpauke, bis du zustimmst, also tu’s am Besten gleich“, das Grinsen wurde nun immer breiter und seufzend ergab sich Law.
 

Zwar kannte er alle noch nicht wirklich gut, aber er hatte gemerkt, dass die Orangehaarige manchmal echt eine Furie war, die einem wirklich Angst einjagen konnte. Den Gedanken schnell abschüttelnd, wie sie wohl aussehen würde, wenn er sich weigern würde, dies hier anzunehmen, öffnete er den Brief und entnahm dessen Inhalt. Zu seiner Überraschung war es wirklich kein Geld, sondern ein Zettel. Als er sich diesen genauer ansah, wurden seine Augenlider immer weiter aufgeschlagen. Schnell huschte sein Blick zu einem immer noch grinsenden Marco.
 

„Das… das…“, doch mehr bekam er nicht heraus.
 

„Ja Kleiner, du kommst auch mit, oder was hast du gedacht?“, fragte der Blonde lächelnd, während er durch das schwarze Haar wuschelte.
 

Völlig überfordert mit der Situation blickte er von Marco zum Zettel in seiner Hand und wieder zurück und das nicht nur einmal. Ohne jede Vorwarnung sprang er schließlich dem Blondhaarigen in die Arme und bedankte sich so oft, dass dieser überrumpelt gar nicht mitzählen konnte und wenn doch, dann hätte er sicher nach dem zehnten Mal aufgehört.
 

Sanft legte Marco seine Arme um Law und grinste. Es war doch schön Anderen eine Freude zu bereiten.
 

„Gerne und nun lass uns weiterfeiern oder willst du so lange danke sagen, bis du keine Stimme mehr hast oder mein Ohr abfällt?“, fragte er frech und erntete dafür einen etwas, vor Verlegenheit, rot werdenden Law dafür.
 

Die Anderen hatten derweil weitergefeiert und langsam merkte man die Erschöpfung, die sich durch die Menge zog. Trotz des Alkoholkonsums hatten sich die Freunde aber noch aufgerafft Makino beim Aufräumen zu helfen – zumindest das Gröbste wollten sie beseitigen, damit sie es später leichter haben würde. Da alle tatkräftig mithalfen, war es schnell erledigt und danach verabschiedete sich jeder voneinander.
 

Zwar waren einige mit Auto da, aber Makino wollte niemanden in ihrem derzeitigen Zustand fahren lassen, deshalb schlug sie vor, dass manche bei ihr übernachten könnten oder bei Zoro und Marco, die ja in der Nähe wohnten. Schnell war eine Aufteilung gefunden, nur Ruffy und Ace bedankten sich herzlich für das großzügige Angebot und liefen lieber den Weg nach Hause.
 

_
 

Die beiden Schwarzhaarigen hatten sich wieder alle Zeit der Welt gelassen, um in ihr trautes Heim zu gelangen. Leise lachend, um die Nachbarn nicht zu wecken, traten sie durch die Eingangstür. Den Umschlag mit den Tickets legten sie auf den kleinen Tisch und das Bild stellten sie vorsichtig daneben ab.
 

Gemeinsam gingen sie dann ins Schlafzimmer, wo Ruffy plötzlich etwas einfiel und er klatschte sich gegen die Stirn. Dafür erntete er natürlich einen fragenden Blick von seinem Freund, aber bevor dieser überhaupt etwas sagen konnte, bat der Jüngere kurz um Geduld und kramte in seiner Hosentasche das kleine Päckchen aus.
 

„Eigentlich wollte ich es dir schon vorhin schenken, aber nach dieser großen Überraschung hab ich’s irgendwie vergessen…“, dabei lächelte er etwas schief und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

Kurz weiteten sich die schönen Augen des Sommersprossigen, bevor sich aber dann ein sanftes Lächeln auf seine Lippen schlich.
 

„Ich bin so schon glücklich, also wieso willst du mir dann noch was schenken? Du bist mein größtes Geschenk. Danke“, er näherte sich dabei Ruffy immer mehr und küsste ihn dann zärtlich auf die Lippen.
 

Daraufhin musste der Jüngere schmunzeln. Doch löste er kurze Zeit danach diese Vereinigung und hielt dem Sommersprossigen das kleine Päckchen vor das Gesicht, damit er nicht gleich wieder nach seinen Lippen schnappen konnte.
 

„Erst das Päckchen, dann das Küsschen Ace. Ich hab mir doch so viel Mühe gegeben…“, dabei zog er eine Schnute.
 

Seufzend schüttelte der Angesprochene leicht den Kopf, bevor er lächelnd das Geschenk annahm und es erst einmal begutachtete. Es war ein roter, dünner, etwas länglicher Karton mit einer weißen Schleife, welche zur Verzierung diente. Vorsichtig zog er an der Schleife und öffnete diese. Danach nahm er den Deckel ab und was er da erblickte, verschlug ihm schon zum dritten Mal an diesem Tag die Sprache.
 

Eine wunderschöne, rotglänzende Perlenkette strahlte ihn an und ließ seine Augen hell leuchten. Mit leicht offenem Mund sah er ungläubig zu Ruffy, der etwas kicherte, aber dann wieder verlegen wurde.
 

„Ich hoffe, sie gefällt dir. Ich hab sie selbst gemacht, weil ich wollte, dass es was Besonderes ist und in der Perle, mit der man die Kette verschließen kann, ist auch dein Name eingraviert, damit jeder weiß, wem sie gehört, wenn du sie verlieren solltest“, plapperte er darauf los und wurde bei jedem Wort einen Tick roter.
 

Dann legte er seine Hände an die Hüften seines immer noch faszinierten Freundes und drückte diesen näher an sich, sodass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter trennten.
 

„Happy Birthday, mein Schatz“, hauchte Ruffy, bevor er ihre Münder ein weiteres Mal vereinigte.
 

Bevor Ace seine Arme um den Nacken des Jüngeren schlang, legte er seinen neuen Schmuck auf den kleinen Nachtisch hinter seinem Freund. Er war gerade so glücklich, dass er vor Freude die ganze Zeit in den Kuss lächelte und langsam die Augenlider schloss, um sich dieser Zärtlichkeit völlig hinzugeben.
 

Natürlich war Schmuck eigentlich nichts besonders, aber da diese Kette Ruffy eigenhändig für ihn, Ace, angefertigt hatte, würde diese von nun an sein wertvollster Besitz sein. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass sich jemand so viel Mühe für ihn machte, obwohl er alles, wirklich alles über ihn, sein Leben und seine Herkunft wusste und trotzdem noch zu ihm stand, nach all dem, was geschehen war. Eine kleine Freudenträne verließ seinen Augenwinkel, während er sich nun näher an seinen jüngeren Freund drückte.
 

Der jüngere Schwarzhaarige hatte seine Augen noch während des Kusses geöffnet, da er genau auf die Reaktionen seines Freundes achten wollte. Er wollte ihn zu nichts drängen oder zwingen, sondern nur, dass dieser dieses helle Strahlen für immer beibehielt. Als er die Träne sah, wollte er eigentlich stoppen, aber da Ace ihn näher an sich drückte, fuhr er fort, hob leicht seine Hand und strich über die niedlichen Sommersprossen, bevor er sanft auf der Unterlippe seines Freundes knabberte und zaghaft über diese leckte.
 

Ganz leicht öffnete der Sommersprossige seine Augen und blickte in die Seen seines Partner. Lächelnd gewährte er diesem den gewünschten Einlass und kraulte ihm nun den Nacken, was der Kehle des Jüngeren einen zufriedenen Seufzer entlockte. Mit einer Hand setzte Ace diese Tätigkeit fort, während die Andere zur Brust des Anderen wanderte und dort etwas am obersten Knopf des Hemdes herum zupfte.
 

Ein Grinsen bildete sich auf den Lippen des Jüngeren, während er langsam mit seiner Zunge in das für ihn mehr allzu fremde Terrain eindrang und etwas umher forschte. Nach der kleinen Expedition widmete er seine Aufmerksamkeit der feucht-warmen Bewohnerin der sinnlichen Höhle und forderte diese zu einem Tanz auf, zu welchem sie sofort aufsprang und freudig mitmachte. Beginnend mit einem Walzer und immer intensiver, feuriger werdendem Tanz endete das leidenschaftlichen Zungenspiel in einem atemberaubenden Salsa, durch den der Kontakt zueinander abgebrochen werden musste, damit man wieder Luft schnappen konnte.
 

Schwer atmend und mit sichtlich geröteten Wangen sahen die beiden Schwarzhaarigen in die jeweils gegenüberliegenden verschleierten und lusterfüllten Augen. Jedoch spiegelte die von Ace auch etwas anderes mit. Es war eine Art Angst, dass er möglicherweise nicht mehr so auf die Berührungen des Jüngeren reagieren könnte wie früher. Kaum merklich wich sein Blick zur Seite.
 

Auch wenn der Ältere versuchte es zu verheimlichen, sah Ruffy ihm natürlich diesen Zwiespalt deutlich an und legte eine Hand auf seine Wange, wo er mit dem Daumen über die Sommersprossen strich.
 

„Wenn du nicht willst, dann ist es okay Ace. Ich zwinge dich zu nichts und wenn du Zeit brauchst, ist es in Ordnung“, aufmunternd und ehrlich kamen diese Worte über die weichen Lippen, dies wusste Ace ganz genau.
 

In diesem Moment wuchs wieder die Entschlossenheit in ihm. Er schlang seine Arme um Ruffy und zog ihn mit sich auf ihr gemeinsames Bett.
 

Der Jüngere konnte gerade noch rechtzeitig reagieren, um sich abzustützen, damit er nicht ganz auf dem Sommersprossigen landete. Dann sah er ihn etwas überrascht an, da er diese Art von Reaktion nicht wirklich erwartet hatte.
 

„Ruff… Ich will, dass es wieder so wird wie davor… Ich will keine Angst haben, sondern es genießen… Bitte versuchen wir’s“, lächelnd fuhr er dabei über die bekleidete Brust des jungen Schwarzhaarigen, aber fixierte dabei dessen Seen mit seinen Eigenen.
 

Ein warmherziges Lächeln erschien auf den Lippen von Ruffy und er strich Ace einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.
 

„Wenn du aber nicht willst oder ich sehe, dass du dich zwingst, dann hören wir auf, okay?“, fragte er noch einmal, um auch wirklich sicher zu gehen, dass sich der Ältere zu nichts verpflichtet fühlte.
 

Als er daraufhin ein bestätigendes Nicken erhielt, gibt er Ace noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er von dieser langsam über die Schläfe und Wange zum Hals herunter küsst. Die Verteilung weiterer Schmetterlingsküsse zum Kinn führte ihn schließlich zu den weichen Lippen, die er verlangend umschloss und deren Besitzer wieder zu einem heißen Zungenspiel herausforderte.
 

Langsam spürte Ace das Kribbeln in sich, als Ruffy die Knöpfe nacheinander vorsichtig öffnete. Kurz kamen ihm die Erinnerungen, wie Smoker ihm damals sein Hemd einfach aufgerissen hatte, aber diese schrecklichen Bilder verdrängte er sofort wieder und sie wurden durch die zurückhaltenden Bewegungen seines Freundes, die dennoch Verlangen ausdrückten ersetzt. Natürlich wollte der Sommersprossige nicht untätig bleiben und machte sich nun ebenfalls an den Knöpfen des anderen Hemdes zu schaffen. Jedoch zitterten seine Finger dabei und er wollte sie gerade zurückziehen, als er in die schönen Seen des Anderen blickte und sich dessen Hand auf seine legte. Leicht wurde diese gedrückt und die Augen strahlten ihn aufmunternd an.
 

Die leicht ängstigen Blicke von Ace spiegelten langsam wieder etwas Entschlossenheit und zur Bestätigung drückte er auch die Hand seines Liebsten, bevor dieser sie wieder losließ und der Sommersprossige nun mit sicheren Griffen die Knöpfe nacheinander löste.
 

Derweil fuhr der Jüngere mit leichten Berührungen über die nun freie Brust des Älteren hinunter zum Bauchnabel, wo er diese einige Male umkreiste und dann wieder hoch zu einer Brustwarze ging, auf die er sich nun konzentrierte. Sanft umkreiste er sie und kniff dann sanft hinein. Für diese Tat wurde er auch mit einem Keuchen seines Freundes belohnt, wodurch sie den Kuss lösten und Ruffy sich nun daran machte den Hals des unter ihm Liegenden zu liebkosen. Mit seiner Zunge eine heiße Spur ziehend gelangte er zum Schlüsselbein, wo sich der Jüngere an einer Stelle festsaugte, sanft hineinbiss, aber sofort entschuldigend darüber leckte.
 

Diesmal verließ ein lauterer Lustlaut die Lippen des Sommersprossigen, der mittlerweile das Hemd aufgeknöpft hatte und mit seinen Händen unter dieses zum Rücken strich. Dort krallte er sich etwas fest, wodurch rote Spuren zurückblieben und der leichte Schmerz Ruffy ebenfalls ein Keuchen entlockte. Ein angenehmer Schauer durchlief den Körper des Älteren und führte eine wohlige Gänsehaut herbei.
 

Zufrieden über das dunkle Mal, welches sich nun auf dem Schlüsselbein seines Freundes befand, leckte Ruffy noch einmal darüber und dann am Hals hoch zum Ohr, wo er sanft ins Ohrläppchen knabberte. Dann löste er sich vom weichen Fleisch und sah dem Älteren in die Augen.
 

„Alles okay bei dir?“, fragte er mit sanfter Stimme und warmen Augen, die etwas verschleiert schimmerten.
 

Ace verlor sich kurz in diesen Augen, aber als er die Frage endlich aufnahm, wurde er noch roter als er es schon war und nickte verlegen lächelnd.
 

Der Jüngere fand diese Reaktion niedlich, aber zugleich war er erleichtert darüber, dass sich sein Liebster wohl fühlte. Denn darum ging es in erster Linie.
 

„Darf ich dir dein Hemd und vielleicht… Auch die Hose ausziehen?“, fragte er nun etwas vorsichtig.
 

Im Gegensatz zur vorherigen Frage spürte Ruffy, dass sich sein Gegenüber etwas verkrampfte und fester in seinen Rücken krallte. Sanft strich er ihm über die Wange und einige Strähne aus dem Gesicht, die durch einzelne Schweißperlen an dessen Stirn klebten.
 

„Wir müssen nicht wei-“, jedoch unterbrach Ace ihn, ehe er zu Ende sprechen konnte, indem er ihm einen Finger auf die Lippen legte.
 

„Ich… Ich will schon, aber… könnten wir…“, der Sommersprossige stotterte etwas und sah bedrückt zur Seite, „Es erstmal beim Hemd Ausziehen lassen? Bitte?“, fragte er schließlich gefasster heraus.
 

Der Ältere kam sich im Moment wirklich blöd vor, da er sozusagen damit zeigte, dass er selbst vor seinem Freund, den er über alles liebte doch Angst hatte. Zwar nicht direkt vor ihm, aber vor den Erinnerungen, bei denen er fürchtete, dass diese im unpassendsten Augenblick wieder vor sein geistiges Auge treten könnten. Er wollte dies aber auf jeden Fall ändern und zog Ruffy nun näher zu sich. Noch leicht zitternd streifte er dem Jüngeren dessen Hemd vom Oberkörper, ließ es auf den Boden fallen, drückte ihn bestimmend an den Schultern hoch und wechselte mit einem schnellen Ruck die derzeitigen Positionen.
 

Der Jüngere beobachtete alles und ließ es über sich ergehen. Er wollte und hoffte, dass Ace dadurch seine Sicherheit wiederfinden würde. Lächelnd legte er seine Hände auf die Brust des Älteren, wo dessen Herz kräftig gegen den Brustkorb hämmerte. Dann wanderte er mit diesen zu den breiten Schulter unter das Hemd, um das Kleidungsstück langsam abzustreifen und es ebenfalls zu seinem eigenen Bekleidungsstück gesellen zu lassen. Nach dieser Tat schlang er seine Hände um den Nacken seines Freundes und kraulte diesen.
 

Genießerisch schloss Ace seine Augenlider, um sich dem angenehmen Gefühl hinzugeben, welches Ruffy in ihm hervorrief. Es half ihm sich wieder zu entspannen und auf die Situation zu konzentrieren. Langsam öffnete er seine Augen wieder und blickte in das warme Lächeln seines Geliebten, welches er sofort erwiderte. Dieses Lächeln war schon immer ansteckend gewesen und hatte ihm immer wieder Selbstvertrauen geschenkt, wie auch dieses Mal.
 

Der Sommersprossige näherte sich den weichen Lippen und verführte sie in ein Spiel, welches zaghaft anfing, dann die feuchte Bewohnerin beider Mundhöhlen miteinschloss und schließlich heiße Leidenschaft in Beiden entfachte. Schwer atmend löste er sich von den sündigen Lippen des Jüngeren, damit sie wieder nach dem lebensnotwendigen Sauerstoff schnappen konnten, aber er auch anderen Regionen erforschen konnte.
 

Nun war es Ruffy, der unter dem warmen Atem des Anderen, welchen er am Ohr spürte, erschauderte. Der Jüngere empfand die feuchte Zunge, die seine Ohrmuschel neckte, als sehr angenehm. An jeder Stelle, die der Ältere mit seinen Finger berührte, kribbelte es und sobald die Zunge dann darüber fuhr, kam es dem Jüngeren so vor, als würden die Stellen wie Feuer brennen – nicht im schlechten Sinne.
 

Ace glitt nun weiter herunter, nachdem er sich vollständig dem Ohr gewidmet hatte. Weiterhin nutzte er seine Zunge dabei und zog eine feuchte Spur auf der weichen Haut seines Freundes. Er leckte über die straffe Brust und saugte sich dann etwas oberhalb der Brustwarze fest. Einige Male biss er auch etwas fester zu, was Ruffy immer wieder leise Keucher entlockte, bevor er, nach getanem Werk, es noch einmal begutachtete und sich schließlich zur Brustwarze herunterküsste. Vorsichtig umschloss er mit seinen Lippen die dunkle Haut, saugte, knabberte und biss in diese, um danach entschuldigend darüber zu lecken.
 

Währenddessen zwirbelte er mit seiner Hand etwas an der Anderen herum und bekam als Belohnung immer süßere Laute von seinem Geliebten zu hören. Diese spornten ihn auch an weiterzumachen, da er teilweise nicht wusste, ob er überhaupt das Richtige tat. Zwar hatte er schon viel Erfahrung und hatte zuvor nie Angst gehabt einen Fehler zu machen, aber seitdem er mit Ruffy zusammen war, wusste er nicht, ob er je das Richtige getan hatte. Immerhin konnte er keine vorherige Beziehung mit seiner Derzeitigen vergleichen. Jedoch gab ihm der Jüngere durch seine Lustlaute die Sicherheit, die er brauchte, um weiterzumachen.
 

Dem Jüngeren gefielen jegliche Berührungen und Verwöhnungen, die der Sommersprossige an seinem Körper vollführte. Die weichen Lippen seines Freundes hauchten ihm zarte Schmetterlingsküsse auf seine Haut und die Finger, die nun nicht mehr zitterten, betasteten jeden einzelnen Bauchmuskel. Der feucht-warme Körper, der sich meist in der Mundhöhle versteckte, kam nun hervor und drang so weit er konnte in den Bauchnabel hinein. Keuchend drückte sich der schon stark erhitzte Körper etwas gegen den über ihm Liegenden. Jedoch beherrschte er sich so gut es ging, da er Ace das Tempo überlassen wollte.
 

Wer beim glänzenden Mondlichteinfall ins Zimmer genau hingesehen hatte, konnte das freudige Grinsen des älteren Schwarzhaarigen deutlich erkennen. Dieser strahlte über die Reaktion seines Partners und entschied sich nun einen Schritt weiterzugehen. Während sich seine Lippen noch am Bauchnabel festsaugten, öffneten seine Hände geschickt die Hose und streiften diese nur quälend langsam herunter. Die leidvollen Stöhner verdeutlichten noch mehr, wie erregt der jüngere Schwarzhaarige war, aber dennoch um Beherrschung kämpfte für ihn. Diese Tatsache und allgemein ihre Situation jetzt ließ Ace nicht kalt und er verspürte immer deutlicher das Zucken in seiner Lendengegend, welches langsam dazu führte, dass sich seine Unterbekleidung zu eng anfühlte. Auch wenn er immer noch Bedenken hatte, konnte er nicht leugnen, dass sein gesamter Körper nach den Zärtlichkeiten des Jüngeren schrie.
 

Ruffy musste stark die Luft anziehen, als er spürte, wie weit Ace plötzlich gegangen war. Dieser hatte ihm schon die Hose mitsamt Boxershorts heruntergezogen und tastete sich nun mit zittrigen Händen seinen Unterkörper ab.
 

„A-Ace!“, keuchte er mit leicht zittriger Stimme.
 

Ein Lächeln huschte über die Lippen des Angesprochenen. Diese Tat hatte ihn wirklich viel Mut gekostet. Kurz davor hatte er sich zurück erinnert, wie Smoker ihn einfach mit Gewalt…

Diesen Gedanken wollte er nicht wieder zurückrufen. Immerhin wollte er sich auf seinen Freund konzentrieren, auf dessen Lust und auch auf seine Eigene, die immer mehr stieg, immer mehr Blut in seine untere Region pumpte, sodass er schon bei kleinen Bewegungen sich Mühe geben musste nicht loszustöhnen. Immerhin hatte er sich nun so gut es ging zusammengerissen, um diesen Schritt zu wagen und wollte es auch vollends auskosten.
 

Lüstern verwöhnte er den Jüngeren weiterhin mit seiner Zunge, wodurch diesem mit fest ins Bettlaken verkrampften Händen und ins Kissen gedrückten Kopf immer lauter werden Lustschreie über die sündigen Lippen entkam.
 

Geräusche, die den Sommersprossigen nun in den Wahnsinn zu treiben schienen.
 

Er hielt es einfach nicht mehr aus!
 

Das wusste er ganz genau!
 

„Ru-Ruff… bitte mach d-du“, keuchte er gerade so heraus, als er sich wieder hoch zu seinem Freund zubewegte.
 

Wieder versanken sie in den Seen des Anderen.
 

Wieder vereinigten sie sich zu einem sinnlichen Spiel, indem sie den Anderen anspornten und an die Grenzen trieben.
 

Ein sanfter Griff an die Schulter, ein schier unzertrennlicher Kuss, eine Drehung zur Seite, lustvolle Schreie und schon waren die Positionen wieder verdreht.
 

Ruffy hatte natürlich die Worte von Ace verstanden und auch ohne diese hätte er nur durch den erregten Blick gewusst, was der Sommersprossige verlangte. Er streifte sich nun vollends die Beinbekleidung ab und widmete sich sofort dem Hals des Älteren, jedoch nicht lange, denn schnell wanderte die heiße Spur über die Brust- und Bauchmuskulatur zum Bauchnabel, wo er gierig daran saugte. Die zarten Hände blieben nicht untätig. Während die Eine den Knopf öffnete und den Reisverschluss langsam aufzog, strich die Andere immer wieder über die härter werdende Beule.
 

„Ahh…“, keuchte der unten Liegende auf und drückte seine Hüfte gegen dem Körper über ihm.
 

Der Jüngere grinste, da er diese Geste nur zu gut kannte, aber dennoch würde er seinem Freund sicher deshalb keine Schmerzen zufügen, weil er es sofort verlangte. Weiter nach unten leckend, dabei die gesamte Beinbekleidung herunterziehend und Ace Reaktionen genauestens beobachtend machte Ruffy weiter.
 

„Ruff… Ngh… Mach…!“, stöhnte der Sommersprossige heraus, während er wusste, dass seine Freiheit zum Greifen nahe war, aber der Andere alles nur für ihn langsam anging.
 

Er wollte diese Erleichterung!
 

Er wollte seine Freiheit!
 

Und das, was ihm am Wichtigsten war:
 

Er wollte seine Angst besiegen…
 

Obwohl sein Freund drei Jahre jünger war als er selbst, nimmt dieser so viel Rücksicht auf ihn, nahm jede kleinste Regung auf und versicherte sich zuerst, ob er auch wirklich weitermachen durfte. Er wusste, dass er diesen Jungen über alles liebte und auch mit ihm sein großes Glück gefunden hatte. Jemand Anderes konnte in der Vergangenheit und könnte in der Zukunft niemals sein Herz so erobern wie Ruffy. Da war er sich totsicher.
 

Wahrscheinlich wäre er jetzt nicht mehr am Leben, wenn er ihn nicht getroffen hätte.
 

Wahrscheinlich würde ihm niemand Anderes nach dieser ‚Sache‘ eine Chance geben oder weiterhin sein Leben mit ihm teilen außer Ruffy.
 

Wahrscheinlich würde ihn niemals jemand so durchschauen können wie dieser Junge.
 

Endlich wusste er, was Vertrauen bedeutete, welches sie sich gegenseitig entgegen brachten, was so wichtig zur Stärkung der Liebe zwischen ihnen war und ihnen das Gefühl der Geborgenheit gab, das ihnen so vorkam, als würde man sich in der Nähe des Anderen in eine flauschige Decke wickeln.
 

Ace konnte sein Glück nicht fassen. Er, dem es verwehrt war die Bedeutungen dieser Wörter zu erfahren, hatte es doch gelernt. Es war doch nicht so, wie er gedacht hatte. Selbst er, den damals alle hassten, hatte das Recht dies alles zu erfahren. Sein Bild, das er dies alles nicht verdient hätte, war schon seit langem gebrochen und würde sich nie wieder ansatzweise in sein Herz schleichen.
 

Doch lange konnte der Ältere diesen Gedanken nicht nacheifern, denn der, dem er dieses Glück verdankte, verwöhnte ihn gerade auf eine Art und Weise, die ihn schier in den Wahnsinn treiiben könnte. Die Hose und Boxershorts hatten sich unbemerkt schon zu den anderen Kleidungsstücken gesellt.
 

Immer lauter wurden die Keucher und Stöhner, immer mehr drückte sich der Ältere ins Kissen, immer unkontrollierter wurden die verlangenden Bewegungen und immer gieriger verzwirbelten sich die langen Finger im kurzen, schwarzen und verschwitztem Haar des Jüngeren.
 

„Ahh Ruff… I-Ich kann bald n- ngh nicht mehr“, brachte Ace durch die Zähne zischend hervor.
 

Der Angesprochene löste die Verbindung daraufhin, obwohl der Körper des Andere deutlich nach den Zärtlichkeiten verlangte. Sanft fuhr er mit zwei Fingern über die die empfindlichen Stellen und gönnte damit Ace und sich selbst eine wirklich kurze Verschnaufpause, in der sie sich gegenseitig in die vollends geröteten Gesichter sahen.
 

Vorsichtig glitten die Hände von Ruffy weiter in die untere Region vom Sommersprossigen, wo sie sich langsam ihren Weg ertasteten. Prüfend warf Jüngere dabei einen Blick zu Ace, der scharf die Luft anzog, aber ihm dennoch zunickte, dass er weitermachen sollte. Mit dieser Sicherheit führte er sein Werk fort, während er sich mit seinen Lippen an einer der Brustwarzen festsaugte und mit seiner Zunge umfuhr.
 

Stöhnend gab sich der Ältere den Lustwallungen hin, die nun über seinen erhitzten Körper herein brachen. Sein Körper entspannte sich, bevor er aber bei der nächsten Berührung sich erneut verkrampfte.
 

„Scht… Entspann dich…“, flüsterte ihm die verführerische und vor lauter Erregung nun tiefer klingende Stimme.
 

Diese Worte und die Tatsache, dass sich Ruffy nun an der Ohrmuschel und seinem Ohrläppchen zu schaffen machte, entspannten Ace ungemein, sodass er sich schnell an die Situation gewöhnte und die weitergehenden Ertastungen kaum spürte. Unbewusst bewegte er sich selbst zum Jüngeren hin, aber das war ihm mit der Zeit nicht mehr genug.
 

„Bitte Ruff… Ahh…“, stöhnte der Sommersprossige seinem Liebsten ins Ohr, bevor er mit seinen Händen an dessen Seiten entlang fuhr, um nach Halt zu suchen, den er schließlich in den Schultern fand, in die er sich krallte.
 

Trotz der ins Fleisch gerammten Fingernägel verspürte Ruffy keinen Schmerz, sondern ein noch größeres Lustempfinden. Tief in die Augen von Ace blickend, die vor Lust nicht mehr verschleiert sein könnten und deutlich nach ihm schrien, hörte er mit den derzeitigen Erkundungen auf und ging auf den nächsten Schritt über. Dabei brach er den Blickkontakt nicht ab und achtete auf die kleinste Veränderung in diesen Seen.
 

Der Sommersprossige war gerade so in Ekstase, dass er sich willig hingab und noch nicht einmal die Bilder von Smoker oder dessen Taten in ihm auftauchten, da er sich so wohl fühlte und seiner Lust komplett hingegeben hatte. Er spürte nun nur noch Ruffy und dessen Körper, nach dem sein Eigener schon beinahe zu schreien schien.
 

Sein Atem stockte als auch der letzte Schritt vollbracht war und eine kleine Träne löste sich aus dem Augenwinkel des Älteren, da er sich an das neue Gefühl gewöhnen musste. Doch bevor dieses bisschen Wasser herunter tropfen konnte, spürte er etwas Feuchtes an seiner Wange, das gerade die Spur der zuvor entkommenen Flüssigkeit entlangfuhr und dann ein sanfter Kuss auf sein Augenlid folgte. Vorsichtig öffnete der ältere Schwarzhaarige sein Augenpaar wieder und blickte direkt in tiefen Seen seines Freundes, welcher ein warmes Lächeln auf den Lippen hatte.
 

„Alles okay?“, brachte er seltsam ruhig heraus und strich seinem Liebsten die klebrigen Strähnen liebevoll aus dem Gesicht.
 

Dieses Lächeln konnte Ace nur erwidern und nickte leicht. Es war einfach zu süß, wie sehr sich Ruffy um ihn sorgte. Jedoch störte ihn etwas nun gewaltig und er verzog seinen Mund zu einer Schnute. Doch bevor der Jüngere die Chance hatte die Frage zu stellen, platzte es schon aus ihm heraus.
 

„Mach weiter oder bist du seit neuestem ein Masochist?“, kam es beleidigt.
 

Zuerst etwas verwirrt sah Ruffy ihn aus großen Augen an, jedoch verstand er plötzlich und lachte leise auf. Er beugte sich zu seinem Freund vor.
 

„Alles, was du willst“, hauchte er ihm gegen die Lippen, ehe er beide Paare verschmelzen ließ und abermals ein Zungenkampf entbrannte, wo Gestupse und Streicheleinheiten nicht zu kurz kamen.
 

„Mhm“, keuchten die jungen Männer immer wieder in den Kuss, als sie langsam aus der Starre in Bewegungen übergingen.
 

Am Anfang war alles sehr zaghaft, schon beinahe ängstlich, jedoch änderte sich dies schnell, als der Sommersprossige deutlich machte, dass er damit nicht zufrieden war.
 

Ruffy grinste in den Kuss, weil er nicht erwartet hätte, dass Ace doch gleich wieder so leidenschaftlich sein würde nach den ganzen Ereignissen. Ihn freute dies sehr und er wollte ihm noch ein besseres Gefühl schenken durch den allseits bekannten Trick, welcher auch sofort Früchte trug.
 

Ace warf seinen Kopf in den Nacken und löste somit abrupt den Kuss. Seinen Rücken drückte er durch, wodurch Ruffy die Gelegenheit nicht verstreichen ließ dessen Hals in Angriff zu nehmen, wo er sich an einer Stelle festsaugte und ein Mal hinterließ.
 

Langsam aber sicher ging dieser Liebesaustausch dem Ende zu und Beide versuchten deshalb noch alles auszukosten, bevor sie sich ihrer Erlösung hingaben und schwer atmend auf das Bett zurückfielen, wobei sich der Jüngere noch schnell so positionierte, dass der Kopf seines Freundes auf seiner Brust ruhen konnte. Nach einiger Zeit schafften sie es auch ihren rasenden Puls und die schwerfällige Atmung zu regulieren, sodass ihre Körper sich nun entspannten und die Erschöpfung in ihnen breit machte.
 

Ace lauschte dem langsamer werdenden Herzschlägen seines Freundes und kuschelte sich dabei näher an dessen Brust.
 

Ruffy hatte derweil die Decke ergriffen und sie über ihre entblößten Körper gedeckt. Nur noch die Röte auf ihren Wangen deutete auf den vorherigen Liebesakt hin.
 

„Danke…“, kaum mehr als ein Flüstern drang über die Lippen des Sommersprossigen.
 

Ein sanftes Lächeln erschien auf den Gesichtszügen des Jüngeren.
 

„Ich liebe dich für immer“, hauchte er seinem Freund als Antwort, der sofort mit seinem Kopf auffuhr und in ein voller Wärme strahlendes Augenpaar blickte, welches ihn in seinen Bann zog.
 

Er erwiderte die Geste seinerseits mit einem Lächeln und näherte sich langsam dem Gesicht des jüngeren Schwarzhaarigen.
 

„Ich dich auch“, flüsterte er wieder, bevor sich ihre Lippen zu einem zärtlichen Kuss vereinten, den sie kurz danach lösten und Ace sich wieder an Ruffy kuschelte.
 

Dieser legte einen Arm um diesen, ehe sie langsam ins Reich der Träume glitten.
 

Nur noch die leisen Schnarcher erfüllten den Raum und das helle Mondlicht wachte über die schlafenden Körper, die im Schlaf näher aneinander rückten, um sich nie wieder loszulassen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (164)
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Von:  Merrill
2011-01-28T06:08:18+00:00 28.01.2011 07:08
Hey :) ich fand den abschluss eigentlich auch ganz okay, aber ich hätte auch gedacht, dass ruffy uke gewesen wäre, ABER da die geschichte auf der vergewaltigung von ace hinaus lief, finde ich es eig okay. gleich zu den favs getan! ♥
Von:  FreakyFrosch1000
2010-11-29T22:32:37+00:00 29.11.2010 23:32
ohhhh schon vorbei"schnief"
das war echt ein schönes Kapitel!!
auch wenn es das letzte war"heul"
die Geburtstagsparty war echt toll... und das Geschenk der freunde auch^^
ohhh und die beiden sind sooooo süüß^^
und Ruffy is toll *-*
manchmal denkt man echt er wäre der ältere der auf den jüngeren Ace aufpasst :)
war echt klasse deine FF, hat mir sehr gefallen sie zu lesen!!^^
ich hoffe ich kann mal wieder was von dir lesen :D
sag mir bitte bescheid^^
mach weiter so!!! :)
vlg Freakyfrosch
Von:  Rapheli
2010-11-29T08:08:05+00:00 29.11.2010 09:08
Hey :)

ein tolles Kapi - gefiehl mir wirklich gut :) und das Ruffy mal Seme war war eine willkommene Abwechslung, gefiehl mir wirklich sehr sehr gut :)
Ich perösnlich finde das Ende etwas abgehackt - vlt. etwas mehr ausführung?
Aber so gefiehl es mir echt gut und ich freue mich auf weitere FFs von dir da ich deinen Schreibstil vergöttere :)

Lg. Mondhase
Von:  mor
2010-11-27T14:59:42+00:00 27.11.2010 15:59
-_- an sich War Das Kappie Schon gut nur Stört mich Die Tatsche Das Ruffy Seme und nicht uke war -_-
Von:  Monkey-D-Setsuna
2010-11-27T11:39:02+00:00 27.11.2010 12:39
Hey. =)
Da bin ich endlich. =)
Mein Kopf dröhnt, mein Hals tut weh, aber cih habs geschafft zu lesen. =)
Aber ich will ins Bett. >.<
Aber erst nach dem Kommi. =)
Klasse Kapitel. =D
Schade, dass es schon zu ende ist. -.-
Ist das Special über den Urlaub???? =)
Wäre doch witzig. =D
Ist echt süß von allen, dass sie sich so große Mühe gemacht haben mit dem Geschenk. =D
Und die beiden scheinen sich ja auch richtig zu freuen. =D
Wie, Ace und Luffy waren brav beim Essen???? =)
und sie haben auch nicht herumgekleckert??? =)
Was hat Sanji in den Kuchen reingemacht???? =)
Hihi, gibs bald ein neues Pairing oder wie??? =)
Weil so wie Law um Marcos Hals gefallen ist, könnte man glatt denken, die wollen was voneinander. =)
Aber das war ja auch irgendwie süß. =)
Und Law kann zeichnen??? =)
Ich kanns nicht. -.-
Da kann ich üben so viel ich will. -.-
Schon doof, aber da kann man nix machen. =)
So, ich geh jetzt ins Bett und kurier mein Fieber aus. =)
Klasse Kapitel. =D
Und ich freu mich schon aufs Special. =D

LG
Monkey-D-Setsuna =) ^^
Von: abgemeldet
2010-11-05T19:59:36+00:00 05.11.2010 20:59
Das ist einfach ein wundervolles, süßes Kapitel *o*
Ich frag mich was Ace gerade sieht, ach es ist zu niedlich :3
Diese schüchterne Art wie er sich verhält und dieses vertrauen was er gegenüber bei Ruffy hat.
ach herr Gott nochmal es ist einfach traumhaft *__*
so süß, so verliebt und so eine wundervolle Beziehung (Bindung) hat nicht jeder ^^ ich beneide sie :D
Aber auch wenn ich mit dem klar kommen muss das Ace der Uke ist und Ruffy der Seme (oh wei so ungewöhnlich) ist es trotzallem bezaubernd.
Es war schön das du ihr erstes Treffen mal wieder in Erinnerung holst, dass hatten bestimmt schon welche vergessen (besonders Ace;D seine Verlegenheit *o* ZUCKERSÜß)
Aber es war echt gemein das du da aufgehört hast, aber immer hin ein Grund mehr weiter zu lesen und alles zu verfolgen ^^
Schreib schnell weiter (so schnell es nur geht xD)
wir wollen wissen wie es weiter geht (besonders ich :))
Naja du wirst wieder von mir hören beim nächsten Kapitel, beim nächsten Kommi ^^
Ach ja bevor ich es vergesse ^^
Du hast nen mega tollen Schreibstil ^^ herrlich
Naja bis dahin

mghg.: Evil ^^
Von:  Rapheli
2010-11-01T14:13:51+00:00 01.11.2010 15:13
Wieder ein klasse Kapitel :)
Ich liebe deinen Schreibstil.

Und das Kapitel ist ja mal sowas von süß *-* richtig Zucker. Das hat Ace aber auch verdient, nach allen was er durch machen musste und Ruffy hat seinen liebsten endlich wieder ^-^ das freut mich :)

Ich hoffe es geht bald weiter ^^
Von:  FreakyFrosch1000
2010-10-30T15:48:09+00:00 30.10.2010 17:48
ahh nicht da aufhören!!!
was sieht er denn O.0
aber voll des süße Kapitel^^
endlich hat Ruff seinen Ace zurück xD
bis dahin
Lg freakyfrosch
Von:  mor
2010-10-28T19:56:59+00:00 28.10.2010 21:56
O_o Ace im Rosa Hemd......ne Das geht sowas von gar nicht o_O
Von:  Monkey-D-Setsuna
2010-10-28T16:05:29+00:00 28.10.2010 18:05
Hi. =D
Da bin ich wieder. =)
Und ich fand das Kapitel echt klasse. =D
Aber cih kann mir, ganz ehrlich, Ace nicht in einem rosanen Hemd vorstellen. =D
Ich versuchs jetzt schon die ganze Zeit, aber ich kriegs nicht hin. =D
Oje, der arme Luffy. =)
Ich kenne einen guten Laden für Hörgeräte, soll ich es ihm empfehlen??? =)
Ach ne, Sanji der Perfektionist. =)
Passt zu ihm. =)
Na ein Glück kann Shanks so charmant sein. =)
Weil wenn nicht, dann hätte er einige Probleme Makino zu knacken. =)
Und bei der helfen garantiert keine Ausreden. =)
Und ein Glück, dass Ace auf Law nicht wütend ist. =)
Law ist schon irgendwie süß, sagt sogar meine BK Lehrerin. =D
Okay, Luffy findet sie auch süß, aber das mal nur so nebenbei. =)
Hihi, wer wird denn bei Luffy nicht schwach??? =)
Dem kann doch keiner wiederstehen. =)
Och menno. -.-
ich will wissen was die Überraschung ist. >.<
Du bist fies. >.<
Aber das Ace Luffy so vertraut finde ich klasse. =)
Aber ich will trotzdem wissen was die Überraschung ist. >.<
Schade, war schon das vorletzte Kapitel. -.-
Ich freue mich aber trotzdem schon aufs nächste Kapitel. =)
Auch wenn es das Letzte ist. =)
Also bis dann. =)
Und mach weiter so. =)

LG
Monkey-D-Setsuna =) ^^


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