Life is bizarre... von Renalanfordgirl (school is even worse) ================================================================================ Prolog: Dear Brothers --------------------- Hallo Brüderchen A und B, Es gibt eine Menge von Orten an denen ich am liebsten niemals sein würde. Zum Beispiel kann ich Zirkusse überhaupt nicht leiden, dieser merkwürdige Rummel um Zuckerwatte, tanzende Bären und Löwen die durch den Reifen springen ist einfach nicht meine Welt. Auch mag ich Krankenhäuser nicht sonderlich, da diese für mich doch immer sehr viel mit dem Tod zu tun haben. Und ich habe auch nicht sonderlich Lust mir Schützengräben aus dem ersten Weltkrieg anzusehen. Natürlich gibt es noch einen Ort, den ich mehr als anderes meiden würde, gebe es nicht ein paar…nunja, sagen wir Probleme, die sich nicht so leicht aus der Welt zu schaffen lassen wie zu große Brüste. Der Ort von dem ich spreche, ist die High School. Oh ja, was für ein Klischee… Und doch, so finde ich, ist die High School ein Ort des Grauens, gepaart mit älteren Männern und Frauen, welche Spaß daran haben, jungen Menschen die Perspektive und die Aussicht auf eine gute Zukunft zu nehmen. Natürlich, sehr geehrte Damen und Herren, gibt es auch gute Dinge an diesem Ort. Ab und an trifft man Leute in seinem Alter, die Charakter zeigen oder man findet die Liebe seines Lebens. Nein, das war nur ein Scherz, ich finde, es gibt nichts Gutes dort. Am schlimmsten ist es dort wenn man neu ist. Alle um dich herum kennen dich nicht, dafür wirst du aber mit neugierigen Blicken bedacht, welche deine Oma Gisela vor Scham hätten erblassen können. Mädchen, die dein Haar und Make-Up fachmännischer beurteilen als jede Jury mit Heidi Klum, Typen, die versuchen herauszufinden was du für Unterwäsche anhast. Lehrer, die dich versuchen in eine ihrer 17 Intelligenzkästchen zu stecken (Von Hyperintelligent zu Strohdoof, bei jedem Schlecker erhältlich für 9 Euro und 99 Cent) und zum Schluss der Schulpsychologe, der sofort erkennt, dass du an Schizophrenie leidest. Natürlich habe ich jetzt die Ehre diese Erfahrung nun auch zu machen. Noch einmal. Danke, wirklich danke, meine lieben Kleinen Brüder, dass ihr es geschafft habt mir ein Stipendium für irgendeine Tokioter Privatschule zu besorgen. Ich bin euch ja so was von ÜBERHAUPTNICHT dankbar. Wie konntet ihr es verdammt noch mal wagen in mein Zimmer zu schleichen und euch diesen Fragebogen anzusehen? Habt ihr gedacht ihr findet irgendwo Unterwäsche, ihr Fetischisten? Wie ihr sicher an meiner krakeligen Schrift bemerkt habt, schreibe ich euch gerade aus dem Flieger während ich hinaus aufs Meer denke und unseren wunderschönen Vereinigten Staaten von Amerika Goodbye wünsche und Tayuya alleine zurücklasse um nach Japan zu fliegen. Wir haben gerade ein paar Turbulenzen und ein merkwürdiger, weißhaariger Kerl mit Brille starrt die ganze Zeit auf meinen Brief. So, ich habe ihm gesagt, er soll sich wieder in seinem Playboy vertiefen. Noch einmal bin ich versucht zu fragen, was ihr euch dabei gedacht habt aber ich habe es mir während ich es schreibe noch einmal anders überlegt. Da ihr beiden im Gegensatz zu mir noch nie in Japan gewesen seid, geschweige denn auch nur ein Wort auf Japanisch sagen könntet (Ich zähle Itadakimasu nicht dazu, Kankuro), seid ihr sicherlich auch nicht in der Lage euch vorzustellen wie schwierig es ist, diese doch sehr höfliche Sprache erneut zu lernen. Das Schulsystem in Japan soll sich sehr auf LERNEN stützen und wenn ihr auch nur ein bisschen mehr auf eure ältere Schwester achten würdet, hättet ihr bemerkt, dass ihr LERNEN nicht liegt. Ich verstehe nicht einmal Schach, okay? Ihr solltet euch wirklich etwas mehr anstrengen die Gefühle von Frauen zu verstehen, sonst seid ihr mit 45 noch Single. Kankuro, wie du sicher heute früh bemerkt hast, habe ich dein Gesicht mit Pflaumenmus etwas ansprechender gestaltet und hoffe doch, dass es dir gefällt. Des Weiteren habe ich deine feste Freundin Yumi von deinem Date mit Aya erzählt, solltest du also heute einige Drohbriefe erhalten ,sind diese nicht an mich adressiert. Gaara, wenn du deine Lunchbox heute beim Mittagessen öffnen wirst, findest dort keine Onigiri vor, die du dir doch so sehr von deiner Nee-san wünschst, sondern Sandbällchen. Innendrinn befindet sich Senf, damit sie nicht so geschmacklos sind. Auch habe ich heute deine Hausaufgaben verbrannt, viel Spaß beim Nachsitzen, das Feuer war warm und kurz, doch das Vergnügen hält stets an. Ich hoffe, ich habe euch davon überzeugt ,dass euer Handeln falsch war und wünsche euch noch ein schönes Jahr ohne mich. Genießt es, denn es wird euer letztes Jahr der Freiheit sein. Ihr könnt mich mal, Temari PS: Wenn ihr es wagt mein Zimmer zu betreten, seid ihr schon in diesem Jahr meine Sklaven. Hab euch lieb Kapitel 1: Bizarre Sunday ------------------------- Als der Flieger landete waren Kakashi und Tenten mehr als erleichtert. Es hieß, es hätte starke Turbulenzen gegeben und auch kursierten Gerüchte herum ,dass das Flugzeug in Okinawa notlanden musste. Wäre es nach dem maskiertem Geschichts- und Japanischlehrer gegangen, wären sie 1. erst vor 10 Minuten losgefahren und somit in den Stau geraten, welcher gerade im Radio erneut angesagt worden war und 2. vor ebenfalls 10 Minuten nach Hause gefahren, da die Austauschschülerin sich ja angeblich in Okinawa befand. Umso schwerer war es nun für Tenten ihr triumphierendes Grinsen zurückzuhalten ,dass sich gerade angekündigt hatte. Kakashi war noch etwas orientierungslos über den Flughafen geschlendert und dabei fast im Mädchenklo gelandet, hatte jedoch endlich den Weg zum Terminal B gefunden. Nun standen sie beide eher etwas ratlos vor den eisernen Türen, in der Hoffnung die mysteriöse Sabakuno Temari bald begrüßen zu können. Kakashi sah aus den Augenwinkeln zu der brünetten Schülerin, welche gerade dabei war ihre Haare zu zwei Dutts zu binden. „Sag mal, Tenten…“, begann er mit seiner ruhigen Stimme vorsichtig, „Findest du es nicht etwas…unangemessen unserer neuen Schülerin im…Trainingsanzug entgegen zu treten?“ Er erntete einen verständnislosen Blick ihrerseits. „Hatake-sensei, ich habe Ihnen doch vorhin erklärt, dass ich gerade erst von einem Kampfsportturnier gekommen bin.“, er beobachtete sie, während sie den schwarzen Gürtel erneut fest um ihre Hose band. Er hatte ja nichts dagegen, dass seine Schüler sich in ihrer Freizeit für etwas engagierten, doch seiner Meinung nach hätte Tenten den Anzug vielleicht 2 Nummern größer kaufen müssen, denn ihre Brüste drückten sich gewaltig gegen den Stoff und er als Mann musste nun der Versuchung widerstehen, nicht hinzusehen. Gut, dass er einen Mundschutz aufgrund der hiesigen Erkältungswelle trug , es war gerade Anfang Januar, und sich so keine Sorgen machen musste, dass er sabberte. „Da kommt sie!“, Tenten sprang fröhlich in die Höhe und rannte einem schwarzhaarigem Mädchen entgegen, ehe sie erkannte, dass es sich nicht etwa um eine amerikanische Schülerin, sondern um ihren Biologie und Physiklehrer handelte, welcher gerade von einer Tagung zurück kam. Mit hochrotem Kopf tapste die 16-jährige zu ihm zurück. „Warum muss Orochimaru-sensei auch nur von weitem einer Frau ähneln?“ „Ich finde nicht, dass er das tut. Selbst von hier aus erkenne ich ganz deutlich ,dass es sich nur um einen Mann handeln kann, Tenten.“ „Sensei, Sie sind männlich, natürlich können sie das erkennen. Wir Damen des weiblichen Geschlechtes haben die Gabe zu spüren, welche Sexualität das Wesen vor uns hat. Und da ich danach gegangen bin, war ich der Meinung, es handelte sich um eine Frau.“ Kakashi konnte nicht anders als die Augenbraue anzuheben. Er und seine Schüler hatten ein recht enges Verhältnis untereinander, was dazu führte, dass Gespräche häufig genau diese Richtung annahmen. Die Tatsache, dass er den betroffenen Personen nachher todernst in die Augen sehen musste, vergaßen seine Schüler nicht nur einmal. Tenten fasste sein Schweigen wohl als Reaktion auf ihr Gelaber auf, weshalb sie etwas entschuldigend dreinblickte. Einen Moment starrte er auf ihre Lippen, welche zu beben begann. Wortlos zeigte seine Schülerin nach vorne. Kakashi folgte ihrer weisenden Hand und räusperte sich mehr als geräuschvoll, als er erkannte, was seine Schülerin ihm hatte zeigen wollen. Ein Mädchen, ungefähr 17 Jahre, zog ihren Koffer eher desinteressiert hinter sich her. In ihren Augen war Feindseligkeit zu erkennen, ihr blondes Haar war zu 4 Zöpfen gebunden. Der Rock des Mädchens war…mehr als nur zu kurz, innerlich wünschte er sich ,dass Frauen sich mehr wie Hinata und Kurenai kleiden würden und nicht so…sparsam mit Stoff umgehen würden. Der Spott war der Blonden ins Gesicht geschrieben und mit jedem Schritt den sie näher kam hatte er das Gefühl zu versinken. „Sabakuno…Temari?“, fragte Tenten, die als erste von beiden wieder ihre Stimme gefunden hatte und nun nervös an ihrem Anzug herumzog. Die Blonde hob eine Augenbraue an und nickte sanft. „Ja, die bin ich. Ich…dachte eigentlich ein gewisser Ama Tenten holt mich…“ Wenn Blicke in der Lage wären zu töten, wäre die Blonde nun gestorben. Tentens dunkelbraune Augen funkelten vor Wut, was ihn überraschte, normalerweise war dieses Mädchen sehr ausgeglichen und immer in der Lage ihre Gefühle im Zaum zu halten. „Tenten ist ein weiblicher Name und ich verstehe nicht, wie du darauf kommst, ich wäre männlich. Hättest du vielleicht etwas mehr als nur den Absender auf dem Brief gelesen, wärest du sicher deutlich besser informiert.“ „Ich finde nur ,dass die Hobbys Karate und Fußball mehr nach einem Jungen klingen. Tut mir leid, meine Liebe, wenn ich dich verletzt habe.“ Der Spott in ihrer Stimme hatte schon fast etwas Hochnäsiges an sich und die abwertende Körperhaltung trug nicht gerade zur Sympathie bei. „Mädchen…“, begann der 26-jährige ruhig einzulenken und nahm der Austauschschülerin den Rollkoffer ab. Beide schienen nun zu verstummen und während er sie zum Auto führte und dann langsam Richtung Tentens Wohnung fuhr schien diese Stille anzuhalten. Das bedeutete aber nicht zwangsläufig, dass diese Stille angenehmer war. Während er mehrmals versuchte die beiden in ein Gespräch zu verwickeln, welch etwa so abliefen: Ist das Wetter hier nicht schön? – In Florida ist jetzt Sommer oder Und Tenten wie lief dein Wettkampf? – Ging so. Tenten war damit beschäftigt sich die Haare zu flechten und Temari kritzelte an irgendeinem Brief herum. Die Straße schien sich ewig vor ihm hinzu ziehen, jeden einzelnen Streifen konnte Kakashi genau erkennen. Die Musik aus dem Radio säuselte süßlich zum einem Ohr rein und zum anderem wieder heraus. „Auch wenn ihr vielleicht einen schlechten Start hattet, Mädchen…“, begann Kakashi zögerlich und zuckte bei dem abfälligen Ton den Tenten gerade von sich gab. „Sie nennen so etwas schlechten Start?! Einen schlechten START!? Ich habe dieser wildfremden Person meine Wohnung, die schon fast zu klein für mich ist zu Verfügung gestellt, werde morgen mit ihr eine Klasse besuchen und habe mich sogar auf sie gefreut, doch nun stellt sich heraus, dass sie eine blonde, eingebildete, nervige Zicke ist!?“ „Zicke?“, Temaris Stimme hatte weiterhin einen spöttischen Klang aufzuweisen und er ärgerte sich aufgrund der Tatsache noch 10 Minuten mit diesen Damen im Auto sitzen zu müssen, „Du nennst mich also eine…Zicke? Ich bitte dich, Tenten, das kannst du doch besser. Oder bist du etwa auch eine von diesen Schickimickitussen, die das Wort Schlampe nicht aussprechen können? Achja, ich habe ganz vergessen, dass es sich um eine Privatschule handelt. Tut mir leid, Kleine, aber ich bin völlig an das Leben in Amerika gewöhnt und werde mich auch nicht umgewöhnen.“ Aus den Augenwinkeln beobachtete er den perplexen Ausdruck auf den Gesicht seiner Schülerin. Auch er war nicht minder überrascht, doch dieser Streit schien erstmal nur auf privater Basis zu liegen. Er würde sich einfach zurückhalten und froh sein nach Hause zu Iruka zu kommen um zu…um sich auf sein Essen zu freuen. „Warum hast du dieses Stipendium denn angenommen, wenn du angeblich keinen Bock hast hier zu sein? Glaub mir, mit einer Art wie deiner ist unser Land auch nicht gerade bereichert. Geh doch in dein bescheuertes Florida zurück?“ „Fick dich doch.“, der Satz kam ohne eine Spur von Scham aus Temaris Mund, was ihn darauf schließen lies, dass dieser Satz schon oft gefallen war. Er bemerkte, wie Tenten schon begann mit der Hand auszuholen, weshalb er ,lauter als er wollte, die beiden zur Ordnung rief. „RUHE! Ihr beiden kennt euch seit gerade mal 2 ½ Stunden und schon geht ihr aufeinander los wie zwei Hündinnen die sich um einen Köter streiten. Temari, heute will ich darüber hinweg sehen, doch wenn ich morgen ein solches Benehmen in einer meiner Stunden bemerke, wirst du erkennen, dass Japan nicht so friedlich ist wie es scheint. Tenten, wenn du einfach mal nicht auf Temaris Kommentare eingehen würdest, wäre sie auch still und jetzt haltet verdammt noch mal die Klappe und lasst mich Auto-“ „SENSEI, VORSICHT!“ Kakashi trat kräftig auf die Bremse und sah einem blonden Herrn ,welcher sehr an eine seiner Schülerinnen erinnerte, dabei zu, wie dieser ihm wütend den Stinkefinger zeigte, ehe er von seinem rothaarigem Freund weitergezogen wurde. Während Tenten im Hintergrund laut über seine Fahrkünste herschimpfte, hatte Temari damit begonnen bockig in der Ecke zu sitzen und zu schweigen. Der junge Lehrer hatte das Gefühl mit zwei Kleinkindern Auto zu fahren. Vorsichtig bog er in die Einfahrt ein und war glücklich als er vor den Mietarpartments parkte und beobachten konnte, wie Tenten widerwillig den Koffer der Blonden in den Flur schob. Eigentlich hätte er hintergehen und sich darum kümmern sollen, dass die beiden wenigstens etwas miteinander auskamen. Doch er war um ehrlich zu sein zu erschöpft dazu… Teenager konnten selbst einen jungen Mann wie ihm schaffen. Temari hob die Augenbraue skeptisch an, während sie zusah, wie Tenten durch den ihrer Meinung nach viel zu kleinen Flur ging. Die Wohnung wirkte ziemlich eng und Temari fühlte sich nicht gerade wohl, geschweige denn willkommen. Der Boden war etwas schmutzig und in der Küche, stapelte sich eine Menge Geschirr, der Tisch war noch nicht einmal abgewischt. Da sie mit ihren Brüdern alleine lebte war Temari in solchen Dingen ein Ordnungsfanatiker geworden, doch da Tenten ihr mehr als nur unsympatisch zu sein schien, hatte sie erst recht keine Lust deren Arbeit zu machen. Temari lies sich von ihrer Gastgeberin noch etwas herumführen, betrachtete dabei die großen Poster von Jackie Chan und anderen Kampfsportlegenden, ehe sie in einen kleinen Raum geführt wurde. Ein kleines Fenster spendete Licht, eine andere Ecke war in völlige Dunkelheit getaucht, da sie durch eine Schräge des Dachbalkens keine Möglichkeit aufwies Licht herein zu lassen. „Das ist eigentlich mein Zimmer…“, murmelte Tenten leise und knipste das Licht an. Das Bett war in die dunkelste Ecke geschoben, der Schreibtisch stand am hellsten Platz. Ein Fernseher stand in der Mitte des Bücherregals, doch was Temari an diesem Zimmer gefiel waren die vielen Fotos die an der Wand klebten. Vorsichtig trat sie etwas näher und betrachte die einzelnen Personen die darauf abgebildet waren. Auf einem großen Foto befand sich ein Mädchen mit langen blonden Haaren, dass mit einem strahlendem Lächeln in die Kamera blickte. Sie deutete auf einen Jungen neben sich, welcher im ganzem Gesicht bemalt worden war. Neben Sprüchen wie: I’m stupid und Barbie Boy erkannte Temari mehrere Herzen und einen großen Smiley. Das nächste Bild zeigte ein Mädchen mit wunderschönen dunkelblauen Haaren während sie dabei war sich diese zu flechten. Im Hintergrund sah man Tenten mit dem Lehrer von vorhin reden. Temari warf der Braunhaarigen einen Blick zu. „Du und dieser Kakashi…ihr scheint euch ja echt gut zu verstehen?“ Überrascht, dass die Blonde tatsächlich das Gespräch suchte, lächelte Tenten einen Moment, ehe sie bemerkte, worauf Temari anspielte. Genervt pustete sie sich eine Strähne aus dem Gesicht, „Ja, wir haben eine Affäre und sind zusammen, doch sein schwuler Freund darf nichts von uns erfahren. Ich habe auch 2 Kinder aber die leben bei meinem ersten Mann und außerdem brennen wir bald nach Vegas durch. Ich weiß wir zwei verstehen uns wohl nicht ,aber ich hatte dich doch für intelligenter gehalten.“ Temari lachte trocken ehe sie etwas darauf erwiderte, „Da bin ich ja an ein richtiges Kätzchen geraten. Süße, in Amerika könntest du nicht mal Fuß fassen. Du würdest immer tiefer in einen Abgrund fallen ohne jemals aufzuprallen.“ „Wie poetisch. Aber wieso sollte ich überhaupt nach Amerika wollen? Wenn alle dort so drauf sind wie du, dann schönen Dank.“ Sie erwiderte nichts darauf, sondern begann seelenruhig ihre Koffer auszupacken. Tenten blinzelte leicht verwirrt ehe sie enttäuscht das Zimmer verlies und die Tür hinter sich schloss. Temari seuftze leise und lies sich gegen die Wand sinken. Eigentlich war es schon recht schade um Tenten, dass sie sich so aufführte. Aber sie wollte zurück. Sie wollte sich nicht mit diesen Menschen anfreunden, sie wollte keine guten Erinnerungen an Japan haben, die alten Erinnerungen hatte sie alle verdrängt. Nein, nicht alle. Ab und an erinnerte sie sich an kleine Fetzen, hörte die kleinen Glöckchen wieder, die sie damals zum Spaß in den Haaren trug, hörte das Lachen ihrer Mutter, spürte eine sanfte Berührung im Haar und… und schüttelte danach meistens den Kopf über diese melancholischen Gedanken so wie jetzt auch. Temari lies sich auf das Bett fallen und starrte an die Decke. „Japan…hm?“, flüsterte sie beinahe verzweifelt, es war unfassbar wieder hier zu sein. Wütend biss sie sich auf ihre Lippen, kuschelte sich in die Decke. Vielleicht war das ja nur ein Traum… Das Gewitter weckte sie. Temari war ein Morgenmuffel und fand es deshalb nicht gerade sehr ansprechend um ca. 3 Uhr morgens geweckt zu werden. Wütend stapfte sie zum Fenster, welches vom Wind aufgeschlagen war. Eiskalter Regen, fast noch Schnee, prasselte ihr ins Gesicht, sie kämpfte einige Minuten mit dem Fenster ehe sie es endlich schließen konnte. Na wunderbar… sie war nun hellwach. Temari keuchte leise und starrte in den Regen. Nachts ähnelten sich alle Großstädte, egal ob Tokio oder Tallahassee. Die Gebäude versperrtem einen den Ausblick auf den wunderbaren Sternenhimmel, keine Dunkelheit konnte einkehren und die Schönheit der Nacht zeigen, da die Straßenlaternen sie einfach vertrieben. Ein sehnsüchtiges Seufzen verlies ihre Lippen. Sie zuckte zusammen als sie die Tür hörte und fuhr herum. „Kannst du nicht schlafen?“, Tenten rieb sich über die Augen und nippte an einer Tasse heißen Kaffee. Temari schenkte ihr ein schiefes Grinsen, ein Fluch lag ihr auf den Lippen, ehe sie die geröteten Augen ihres Gegenübers bemerkte. „Alles okay?“, fragte sie zögerlich. Sie war nicht gut in so etwas, wenn sie Probleme hatte lies sie ihre Wut lieber an anderen aus anstatt im stillen Kämmerlein zu heulen. Tenten schluckte sanft ehe sie zögerlich den Kopf schüttelte. „Nein, schon gut.“ Das Lächeln was nun auf ihren Lippen zu sehen war, wirkte gezwungen und hilflos. „Außerdem… dich kümmert es doch eh nicht, oder? Schlaf lieber und mach dir keine Gedanken um mich.“ Temari beobachtete wie Tenten die Tränen über die Wangen liefen. Trotzdem sagte sie nichts sondern schwieg einfach so als wäre hier niemand drin gewesen. Mit leisen Schritten schlich sie zu ihrem Bett zurück. „Gute Nacht, Tenten.“, flüsterte sie leise ehe sie sich in die Federn fallen lies. Sie hörte Tenten schluchzend die Tür schließen, und legte sich das Kissen über den Kopf. Hatte sie nicht eben noch genau gewusst nichts mit diesen Menschen zu tun haben zu wollen? Temari biss sich sanft auf die Lippe. „Verschwindet einfach…“; flüsterte sie leise und atmete sanft ein und aus. Nach einiger Zeit schlief sie ein. Nur der Mond und die Sterne schienen neben den Straßenlaternen zu leuchten und ihren Schlaf zu bewachen, während in Amerika ihre Brüder sich gerade ernsthafte Gedanken machten, wie man den Herd einschalten konnte, ohne das gesamte Haus anzuzünden. Kapitel 2: Bizarre Welcome -------------------------- Kaffeeduft. Temari nahm den Geruch des koffeinhaltigen Getränkes nach dem sie so süchtig war selbst im Halbschlaf in sich auf und seufzte wohlig, ehe sie sich auf die andere Seite warf. Vorsichtig blinzelte die Blonde, alles schien noch etwas verschwommen zu sein. Temari setzte sich auf und rieb sich sanft über die Augen, während sie probierte sich in dieser Umgebung zu recht zu finden. Stand schon immer ein Bücherregal in dort drüben? Wo war ihr riesengroßer Fächer, welcher ihr Zimmer doch so einzigartig machte? Temari wollte aufstehen, doch knallte sofort mit dem Kopf gegen den schiefen Dachbalken, welcher die Ecke so dunkel und gemütlich machte. „SCHEIßE!? Welcher Idiot stellt da auch ein Bett hin!?“, fluchte sie wütend und hielt sich den Schädel, der gerade höllisch schmerzte. Taumelnd verließ sie das Zimmer und folgte dem Kaffeegeruch bis sie in der viel zu kleinen Küche angekommen war. Tenten schien es einigermaßen besser zu gehen, da sie fröhlich die Songs aus dem Radio mitträllerte, welche ihr süßlich-eklig ins Gesichts schlugen, voller Erwartung die Laune würde gleich etwas besser werden. Stattdessen verfinsterte sich Temaris Miene nur noch mehr. Wo war sie hier bloß gelandet… im Teletubbie Land?! „Daylight! In your eyes…in your eyes…“, schrie das Radio fröhlich und machte ihr damit noch mehr bewusst, dass es ein verdammt langer Tag werden würde. „Kannst du das nicht abstellen?“ Tenten bewegte sich rythmisch im Takt, ehe sie zusammen fuhr und sich verlegen grinsend zu ihr umdrehte, „Magst du das nicht? Ich finde Musik am Morgen gibt einem einen guten Start in den Tag.“ „Du hörst dich an wie eine von diesen schlecht synchronisierten Werbespots, was willst du mir hier andrehen?“, sie griff mürrisch nach dem Kaffee und nippte daran, ehe sie das Gesicht verzog. „Wie viel Zucker schüttest du in dieses Ding?!“ „Nur ein paar Löffel… du musst nicht gleich deine schlechte Laune an mir rauslassen.“, Tentens eben noch fröhlicher Ton hatte einen rasanten Umschwung in Richtung genervt unternommen. Erst jetzt begann Temari die Kleidung ihres gegenübers genauer zu mustern und zog eher erschrocken als skeptisch die Augenbrauen nach oben. „D-d-das ist doch nicht etwa… die Schuluniform?“, Temari hatte Schwierigkeiten ihr Entsetzen über dieses Kleidungsstück nicht vulgär auszudrücken. Ihr Stil war immer etwas frech gewesen, leicht provokant angehaucht, jedoch mit etwas gewissem Eigenem, Kreativem sie wusste selbst nicht, wie genau sie ihren Stil beschreiben konnte. Er war ein Teil ihres Wesens und ihn nun an das, was Tenten trug abzugeben würde ihr ziemlich schwer fallen. Die Brünette trug ein dunkelblaues Jackett über einer weißen Bluse, dazu ein knielanger ebenfalls blauer Rock und einfache Halbschuhe mit weißen Strümpfen. Das gesamte Outfit wirkte einfach… zu brav. Temari hüstelte noch einmal verlegen und nahm noch einen Schluck Kaffee, ehe sie das Gesicht wegen der Süße erneut verzog. „Du erwartest doch nicht von mir auch so herum zu laufen oder?“ „Natürlich erwarte ich das. Temari, du kannst nicht einfach bestimmen wie das hier zu sein hat. Also wirst du jetzt einfach mal tun, was ich sage, okay? Du wirst jetzt aufstehen, dich fertig machen und beim nächsten Mal gefälligst den Wecker stellen bevor du schlafen gehst.“ Temari stand auf und warf ihr einen feindseligen Blick zu. Tenten kannte sie nicht einmal, wie konnte sie da so mit ihr umspringen, wie eine Mutter , deren Tochter sich gerade einen Piercing zugelegt hatte? Temari war sich sicher ,dass sie um einiges älter als ihr Gegenüber war und sah das damit schon als selbstverständlich an, dass sie selbst das Sagen hatte. Die Blonde verschränkte trotzig die Arme, lies sich jedoch von Tenten , welche sie wiederum am Arm festhielt durch den Flur ins Bad schleifen. Sie hörte den Schlüssel noch im Schloss rumdrehen, ehe sie nun alleine vor dem Spiegel stand. „Fuck…“, erklärte sie weniger leise und besah die Druckstellen an ihrem Arm. Das Mädel war ja ein halber Kerl! Hätte Tenten sie weitergezogen, wäre der Arm sicher bald abgefallen, aber vielleicht übertrieb sie gerade ein wenig. Temari betrachtete sich im Spiegel und fuhr sanft über ihre Wangen. Sie hatte ziemlich tiefe Augenringe und wirkte auch ansonsten etwas übermüdet. Temari hatte gehofft, dass die Erinnerung, welche in ihrem Kopf herumnebelte, sich nur um einen Traum handelte. Doch das, was gestern passiert war, war wohl wirklich geschehen. Temari spritzte sich etwas eiskaltes Wasser in ihr Gesicht. Es war schon überraschend, wie das menschliche Gehirn doch funktionieren konnte. Einige Dinge, die man vor wenigen Tagen erlebt hatte, verblassten schneller als der Nebel, während einige ältere Dinge sich immer noch so fest einbrannten, dass sie plötzlich hervor traten und sie verschlangen. Vorsichtig streifte Temari ihre Kleidung ab und zog sich vorsichtig die Uniform an, beinahe abwesend kämmte sie ihre Haare. Die Stille wurde nur im Hintergrund durch Tenten unterbrochen, die in der Küche wohl gerade aufräumte. Noch einmal betrachtete sie sich im Spiegel, ehe sie eine Grimasse schnitt. Nur weil sie jetzt nicht mehr in Amerika war, musste sie noch lange nicht sentimental werden. Mit dem selben genervten Gesicht, mit dem sie das Bad betreten hatte, verlies sie es auch wieder und lies sich von Tenten zur Schule schleifen, während sie lautstark protestierte. Von weitem erkannte Temari ein rotes Gebäude, mit einem Glockenturm und ähnlichem Schnickschnack. „Privatschule…“, flüsterte sie erneut abfällig, während Tenten sich gutgelaunt von ihr löste und einem Jungen in ihrem Alter entgegen lief. Skeptisch wollte Temari ihre Augenbraue anheben, als sie die Augenbrauen des Jungen betrachtete. Die waren ja riesig! Etwas angewidert spürte sie, wie ihre Mundwinkel zuckten, als Tenten mit dem Jungen wieder zurück kam. „Das…ist Lee.“, meinte Tenten lachend und beobachtete sie genau, während Lee ihr die Hand schüttelte. Der Junge schien von einer Leidenschaft für irgendetwas nebensächlich, Baumwollsocken oder so, gerade so zu brennen und sprudelte nur vor Begeisterung, sie kennen zu lernen. „Schön dich kennen zu lernen, Temari-chan! Ich hoffe du wirst dich gut hier einleben! Wenn du ein Problem hast kannst du zu mir kommen und zu Gai-sensei. Gai-sensei ist sowieso einfach nur herrlich und wenn ich groß bin dann möchte ich später genau so sein wie er!! Achja, spielst du eigentlich Fußball? Ich bin nämlich der Captain der Fußballmannschaft! Gai-sensei war so stolz auf mi-“ Tenten stieß Lee in die Seite, damit er endlich den Mund hielt, während Temari das Gefühl hatte, auf ihrem Gesicht würden lauter kleine Fragezeichen stehen. „Lee also…“ , murmelte sie abschätzig und verschränkte erneut die Arme. Sie bemerkte wie Tenten dazu ansetzte etwas zu erzählen, weshalb sie dieser zuerst einen erhabenen Blick zuwarf. Temari mochte es nicht, wenn Leute sofort freundlich auf einen zugingen und sie so selbstverständlich behandelten wie ihre eigene Schwester. Temari… mochte Leute wie Lee nicht. „Erstmal möchte ich, dass du aufhörst mich mit –chan anzureden, das ist nicht nur einfach unverschämt sondern auch dämlich, beziehungsweise… es passt nicht zu mir. Dann hör auf zu tun, als würdest du mich kennen und wag es ja nicht dich bei mir ein zu schleimen, denn damit kommst du im Leben eh nicht weit. Ich bin mir außerdem sicher, dass du kaum in der Lage bist einen Ball richtig zu treffen es sei denn…du wirst vorher…die hier los…“, sie deutete einen Moment auf seine Augenbrauen, schulterte ihre Schultasche und ging geradewegs an den beiden vorbei. „Ach ja… natürlich komme ich auch nicht, zu dir wenn ich…“in Nöten bin“, denn ich brauche keine Hilfe.“ Mit einem strahlenden Lächeln verlies Temari die beiden und betrat alleine den Schulhof. Eins musste sie diesen dummen Privatschulen lassen… gut aussehen, das taten sie. Der Hof war riesig und erinnerte eher an einen Park als einen Schulhof. „Verdammte Reiche…“, flüsterte sie leise und betrachtete den Springbrunnen welcher vor ihr stand. Ein Paar Bäume und Bänke verschönerten den Schulhof und Temari war klar, dass dies nur der Eingang des Gebäudes war. Sie wusste, dass sie sich im Zimmer der Direktorin melden sollte. Eigentlich war sie nicht der Meinung, dass dies nötig sei, doch vielleicht würde sie so schneller einen Weg finden aus diesem verdammten Land hinaus zu kommen. Als sie jedoch die Flure betrat musste sie feststellen, dass das Schulgebäude wirklich groß war... auch im Inneren. Neben mehreren Gängen und Treppen strömten mehre Schüler an ihr vorbei und machten ihr mehr als nur Schwierigkeiten zum Büro zu kommen. Verdammt noch mal, wer ging denn gerne zur Schule? Wieso waren diese Gänge so eng und voll? Das erinnerte sie an Messehallen, welche ähnlich aufgebaut waren. Temari versuchte sich an den Menschen vorbei zu drängeln und die Ellenbogen, die sie immer doller stießen zu ignorieren indem sie ebenso doll zurückstieß. In dieser schrecklichen Uniform hatte sie kaum Bewegungsfreiheit, das Jackett war ihr viel zu eng geworden und der Rock zu lang, als das sie einfach hätte losrennen können. Auch war diese Privatschule mehr als nur unübersichtlich und Temari wünschte sich zurück in ihre schöne, amerikanische Highschool in der sie sich mittlerweile schon blind zu Recht fand. „Du bist neu hier was?“, hörte sie eine entspannte neben sich flüstern. Temari verzog das Gesicht und fuhr herum, sie erblickte zwei dunkelbraune Augen, welche sie nicht wirklich interessiert anstarrten. Temari wollte etwas sagen, wurde aber von irgendeinem Blonden Typen gegen den Fremden geschubst. „Boah, hast du keine Augen im Kopf!?“, war deshalb das erste was sie von sich gab. „Oh wow, ein richtiger Drache…“, die Stimme des Fremden hatte immer noch einen leicht schläfrigen, genervten Ton was ihr nicht gerade das Gefühl gab, erst genommen zu werden. Temari riss sich von ihm los und warf ihm einen anklagenden Blick zu. „Wie freundlich von dir mich gleich zu charakterisieren.“ Sie musterte ihn einige Sekunden, während sie nach ihrer Schultasche griff, „Du erinnerst mich eher an eine Eidechse…faul, als hättest du nicht einmal Energie dich zu bewegen.“ Der Fremde schien ihre Beleidigung nicht einmal wirklich zu bemerken, was vielleicht daran lag, dass diese nicht verletzend genug war. „Hallo? Hast du mich nicht gehört? Ich vergleiche dich mit einem eierlegenden Tier…apropos Eier…“ „Ach komm, willst du dich jetzt wirklich auf diese Schiene begeben?“, der Fremde hob die Augenbraue an, „Es tut mir leid das zu sagen, aber ich finde es…leicht dich zu lesen.“ Temari konnte nicht anders als diesen Typen perplex anzustarren. Konnte der sich nicht einfach mal klar ausdrücken, anstatt sie so merkwürdig anzulabern? Sie lesen…meinte er damit, dass sie einfach gestrickt war!? Temari riss sich von ihm los und streckte ihm die Zunge raus, ehe sie um die nächste Ecke verschwand. „Arroganter Arsch... was bildet sich dieser Ananasschädel eigentlich ein…?!“ Schuldbewusst fuhr sie sich über ihre eigenen Ananaszöpfe. Temari hörte die Schulklingel und bemerkte, wie sehr die Flure begannen sich zu leeren und sie am Ende alleine da stand. Gelassen ging sie in Richtung Treppe, betrachtete dabei die Aushänge und grinste leicht bei einigen Formulierungen. Irgendjemand mit den Initialien K.H. suchte sein „lehreiches-seltenes-mit-leicht-explizierten-Inhalten-jedoch-nicht-Schundromanhaftes Buch“, ein anderer Aushang zeigte einen Jungen in ihrem Alter während er gerade einen Wettkampf gewann, der nächste wiederum war eine Sammlung von Sprüchen mit dem Anfang „Das Leben ist…“. Temari konnte nicht drum herum kommen, ebenfalls einen ihrer Sprüche dort anzubringen. Das Leben ist wie Klopapier- Grau, Lang und für’n Arsch. „Sabakuno Temari?“, hörte sie eine Stimme hinter sich. Gezwungen atmete sie ein und aus, ehe sie sich sanft umdrehte, „Was?“ „Sie sollten eigentlich längst in meinem Büro sein.“, der Ärger, welcher sich in der gesamten Haltung und Stimme der Direktorin festsetzte war nicht zu überhören. Tenten wedelte mit der linken Hand unsicher vor dem Gesicht ihres guten Freundes herum, doch Lee schien mehr als nur von Temaris Worten verletzt zu sein. „Lee? Alles okay…?“, fragte sie beherrschte und beobachtete die Austauschschülerin, welche sich mit eleganten Schritten davon bewegte. Wie konnte eine einzelne Person nur so schroff, zickig und verletzend sein? So viel Ego, wie Temari besaß, hätte gereicht um ein gesamtes Fußballstadium zu füllen. Lee schien immer noch etwas abwesend, weswegen Tenten ihm leicht auf den Rücken schlug, „Verdammt reiß dich zusammen ,du flennst doch jetzt nicht wegen so ein paar Worten rum!? Diese…Person… kennt dich nicht einmal!!!“ Lee nickte betroffen, schwieg aber weiterhin. Tenten packte ihn an der Hand und zog ihn hinter sich her, „Wir werden noch zu spät kommen! Du weißt genau, dass ich jetzt bei Sarutobi-sensei unterricht habe… und der legt Wert auf Pünktlichkeit.“ Tenten verzog das Gesicht an den Gedanken an ihren Lehrer, während Lee weiterhin hinter ihr her stolperte. Erst als sie vor ihrem Klassenzimmer standen gab Tenten es auf ihren Freund aufheitern zu wollen und setzte sich an ihren Platz. Man konnte am Montagmorgen wunderbar beobachten, was für eine Art Mensch die Personen waren, die einen täglich umgaben, denn fast jeder ging anders mit der Müdigkeit, dem Wochenende und ähnlichem um. Naruto war wieder hyperaktiv wie auch an anderen Tagen ,was bedeutete, dass er höchstwahrscheinlich wieder bei Ichiraku’s Nudeln bestellt und ein Wochenende mit Umino-sensei verbracht hatte. Ino hingegen hatte fürchterliche Kopfschmerzen und auch das Streberchen Sakura plagte sich damit, was Tenten darauf schließen ließ, dass die beiden mal wieder in irgendeinen Nachtclub den Sasuke besuchte geschlichen waren und die Nacht zum Tage gemacht hatten. „Ohayo, Tenten-chan.“, die liebliche Stimme ihrer besten Freundin zauberte ein Lächeln auf Tentens Gesicht. Hinata war für sie ein kleiner Engel, welcher mit den Vögeln aufstand, jedoch mit diesen auch wieder schlafen ging und übelst schüchtern war. Ihre Freundin setzte sich sanft neben sie und packte eifrig ihre Bücher aus. „Und…? Wie ist sie so?“, fragte Hinata lieb lächelnd während sie versuchte ihr Geodreieck aus ihrer viel zu kleinen Federtasche zu bekommen, „Ist sie nett?“ „Nett?“, Tenten konnte nicht anders als Hinata perplex anzustarren. „Naja…ich dachte, es wäre schön…w-wenn…naja..wir uns anfreunden und alles…“, flüsterte die Hyuuga leise und wurde auf ihrem Stuhl immer kleiner. „Tja…so wie das klingt scheint sie nicht gerade…die Freundlichkeit in Person zu sein, oui?“ , mischte sich nun auch Ino ins Gespräch ein, während sie ihre Schläfen massierte. „Aber das war ja klar…Amerikaner sind sicher immer so zickig.“ „Du warst doch vorhin auf der Seite dieses Austauschprogramms…“, Hinata war mal wieder die Gutmütigkeit in Person. „Nun, damals dachte ich wir bekommen einen süßen Amerikaner, du weißt schon…jemand Marke Johnny Depp?“, Ino zuckte die Schultern, während sie begann ihre Lippen nach zu schminken, „Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Neue eine unangenehme Zicke ist.“ Während Hinata mit großen Augen nur noch hilflos blinkerte und damit einem kleinem Schneehasen glich, verlies ein Seuftzer Tentens Lippen. Ino hatte Recht, bei Temari handelte es sich zweifellos um eine unangenehme Zicke, doch sie , Tenten, war nicht der Mensch der so etwas vor anderen offen erzählte. Andererseits wäre es ebenso falsch diese Tatsache zu leugnen, denn wenn Temari ihre Sprüche auf Hinata loslassen würde, wäre sie daran Schuld. Als Sarutobi-sensei genau in diesem Moment den Raum betrat, hätte Tenten ihn knuddeln können. Sofort verschwanden die Schüler auf ihre Plätze, während ein leichter Geruch nach Zigaretten durch den Raum stieg. Tenten bemerkte Nara Shikamaru, wie er sich am Lehrer vorbei auf seinen Platz schlich und dann wieder schlafen legte, leider nicht als einzige. Deshalb war der erste Satz des Lehrers nicht gerade in guter Stimmung… „Ich weiß nicht, wie oft ich es euch schon erklärt habe…aber PÜNKTLICHKEIT“, er betonte dieses Wort auf die Weise wie nur Lehrer es konnten, extrem übertrieben und anklagend, sodass man das Gefühl hatte ein Verbrechen begannen zu haben, „PÜNKTLICHKEIT ist mehr als nur ein Wort. Wenn ihr später im Berufsleben zu spät kommt, könnte ein Rausschmiss ganz leicht folgen…ihr werdet nicht einmal einen Beruf haben, wenn ihr ständig zu spät…NARA-SAN ES WIRD IM UNTERRICHT NICHT GESCHLAFEN!?“ Die Blicke der Schüler huschten schlagartig zum Platz in der hintersten Reihe, an welchem der besagte Schüler fröhlich vor sich hinschlief. Einige, sie eingeschlossen, konnten ein Kichern nicht mehr unterdrücken. „Ich meine das nur, weil ich um euch besorgt bin…“, meinte der Lehrer wieder etwas beruhigt und lies sich auf seinen Stuhl fallen, „Schließlich werdet ihr alle bald erwachsen. Und dann ist niemand mehr da, der euch beschützen kann.“ Was war denn mit dem plötzlich los? Tenten hatte Sarutobi-sensei noch nie so melancholisch in Erinnerung gehabt…aber wer weiß, auch sie war nicht so glücklich wie sie schien. Vielleicht sollte man nicht immer nach dem Äußerem gehen? „Nun, beginnen wir mit Japanisch.“, das Grinsen auf dem Gesicht des Lehrers erschien wieder, er nahm ein Stück Kreide in die Hand und begann an die Tafel zu schreiben. Während er gerade damit begann von berühmten Dichtern der Romantik zu erzählen, klopfte es erneut an der Tür. Tenten wusste, dass Temari wohl davor stand…ebenso wie alle anderen Schüler. Naruto hatte aufgehört an Sasukes Haaren herum zu ziehen, Ino schminkte sich ausnahmsweise mal nicht, Sakura schien zur abwechslung mal etwas abwesend und selbst Shikamaru hatte den Kopf gehoben um die Person zu sehen, die jetzte wohl herein trat. Etwas überrascht blinzelte Tenten als sie Temari betrachtete… sie schien wirklich etwas fertig zu wirken…wahrscheinlich hatte Direktorin Tsunade ihr die Leviten gelesen. Erst nachdem sie und die Klasse einige Minuten die Austauschschülerin angestarrt hatten, tauchte bei letzterer genannt ein Lächeln auf den Lippen auf. „Sabakuno Temari…eure Austauschschülerin. Ich weiß, ihr hättet wahrscheinlich eine Ms. Amerika erwartet, nicht?“, der provozierende Ausdruck in ihrem Gesicht erschien wieder und wanderte in Richtung Uzumaki, welcher etwas enttäuscht geseuftz hatte, ehe ihm klar wurde, dass alle dies bemerkt hatten und nun verlegend zurück grinste, „Und glaubt mir…ich bin nicht nett. Ich will auch gar nicht nett sein… Denn ihr…seid mir egal.“, Mit dem glückseligsten Lächeln, dass Tenten je gesehen hatte ging Temari durch den schmalen Gang zwischen den Tischen und setzte sich auf einen freien Platz. Gebieterisch überschlug sie ihre Beine, und sah in Richtung Tafel. Sarutobi-sensei schien noch etwas verdattert zu sein, ehe er etwas unbeholfen versuchte die passenden Worte zu finden. „Willkommen, Sabakuno-san.“ Kapitel 3: Bizarre People ------------------------- Eines war wohl immer sicher, egal wo man sich befand. Sei es Tokyo, New Orleans, München, Kapstadt oder Edinburgh. Eines würde wohl immer dasselbe sein… die High School würde immer beschissen sein. Temari war sich mit dieser Sache mehr als nur sicher nachdem sie 5 Minuten bei diesem uminösen Sarutobi-sensei Unterricht hatte…und sie war beunruhigt als sie hörte, dass es noch viel schlimmere Lehrer gab. Den größten Teil der Doppelstunde hatte Temari damit verwendet, sich die Gesichter ihrer neuen Klasse einzuprägen, was nicht gerade reibungslos verlief. Während einige Leute recht markante Gesichter hatte und ihr sofort einige Spitznamen für diese Personen einfielen, hatten andere ein solches Allerweltsgesicht, dass sie das Gefühl hatte, fast nur von unwichtigen Nebencharakteren umgeben zu sein. Aber das Leben war ja bekanntlich kein Buch und so würde sie wohl oder übel auch mit diesen Leuten umgehen müssen. Sarutobi-sensei lies sie die Stunde über in Ruhe, wahrscheinlich weil er glaubte, sie hätte Probleme mit der Sprache mit zu kommen. Als Reaktion darauf sprach er jedoch nun so betont und langsam, dass es schon weh tat und sie schien nicht die Einzige zu sein, die dies bemerkte. Ananasschädel schien glücklich auf seinem Tisch zu schlafen, Barbie war gerade dabei ihren blonden Pferdeschwanz das 26.Mal zu bürsten und Mr.Sonnenbrille schien hinter seiner besagten Brille ebenfalls bequem zu schlafen. Aber wer interessierte sich denn auch für Goethe und ähnliches? Schließlich lebten sie im 21.Jahrhundert und würde man heute noch Frauen so umwerben wie damals, würde man einen Stinkefinger gezeigt bekommen. Gedichte und Lieder, die dem Herzen des Objektes der Begierde gewidmet waren, hatten den Normalitätsstatus errrungen und reihten sich nun neben den Ostereiern und Weihnachtsstiefeln ein. Ein ironisches Lächeln zierte ihre Lippen während sie weiterhin auf die Tafel starrte und feststellen musste, dass Sarutobi-sensei für einen Mann wunderschön schrieb. „Wie viel Zeit habe ich denn noch?“, erkundigte der Lehrer sich mit einem freundlichen Lächeln. „10 Minuten, Sensei.“, murmelte ein rosahaariges Mädchen in einem leicht allwissenden Ton. „Nun, dann sage ich mal, es ist Schluss für heute. Bitte lest bis Mittwoch doch das Gedicht noch einmal und schreibt eure Gedanken und Empfindungen dazu auf. Es wird benotet, also strengt euch an!“ Ein Stöhnen ging durch die Klasse. „Yamanaka-san? Würdest du dich bitte um unsere Austauschschülerin kümmern und ihr alles zeigen? Ich verlasse mich auf dich.“ Temari sah, wie der Lehrer eine Zigarettenschachtel aus seiner Tasche zog und hastig den Klassenraum verlies. Während die meisten Schüler den Raum verließen blieb sie ruhig sitzen. Es stellte sich heraus, dass es sich bei Yamanaka-san um Barbie handelte. Die blauen Augen ihres Gegenübers hatten ein abenteuerlustiges Funkeln, und die Gesichtszüge einen leichten Hang ins Schnippische. Temari wurde klar, dass es sich hier nicht etwa um ein dummes Blondchen handelte. „Welcome to Japan, Temari-san!“, gluckste sie. „Sollte das etwa witzig sein?“, Temari war klar, dass heute ein langer Tag werden würde. „Spar dir das lieber, Ino. Sie ist einfach nur muffig, da hilft selbst deine gute Laune nicht mehr.“, Tenten war mit einem blassen, blauhaarigem Mädchen zu ihr gekommen und schenkte allen ein gequältes Lächeln. Höchstwahrscheinlich gehörte die besagte „Ino“ zu ihrer Clique. „Muffig? Süße, ich bin mir inzwischen mehr als sicher, dass du nicht das Zeug hast mich zu beleidigen also werde ich auch künftig nicht mehr darauf reagieren. Eigentlich ist es schon richtig süß wie du versuchst mir das Wasser zu reichen.“, Temaris Grinsen wurde kälter, während sie ihre Bücher in die Tasche packte. „ Mädels, stopp! Temari, ich bin mir sicher, dass auch du dich hier irgendwie zurechtfinden wirst. Und es schadet sicher nicht ein paar Informationen über einige Schüler zu haben oder? Bestimmt hast du doch schon einen Kerl gefunden der dir gefällt, nicht? Soll ich dir helfen?!“ Gott, wo war die Austaste?! Yamanaka-san quatschte ja am laufenden Band! Sie hatte sich gerade mal 3 Minuten mit ihr unterhalten und schon wollte sie ihr helfen, eine Beziehung zu führen. Diese Frau war zwar intelligent aber männerfixiert. Widerlich. Abwehrend hob Temari die Hände, während sie sich von ihrem Stuhl erhob. „Yamanaka-san. In Ordnung führ mich ruhig herum. Aber glaub bloß nicht, das ich hier gerne wäre, okay?! Keiner von euch soll das auch nur glauben, denn sobald es eine Möglichkeit gib von hier weg zu kommen nutze ich sie.“ Was dann kam erschrak Temari noch mehr. Einen Moment lang hatte die Blauhaarige sie mit den traurigsten Augen der Welt angesehen, ehe Tenten dieser eine Hand auf die Schulter gelegt und sie missbilligend angefunkelt hatte. Yamanaka-san hatte einen Moment überlegt, ehe sie sie in die Arme schloss. Temari roch ein blumiges Parfüm und hustete leicht, da es doch um einiges zu stark aufgetragen war. „Aber klar doch! Glaub mir, wir werden gute Freundinnen werden!“ Lachend packte Yamanka-san sie an der Hand und zog sie fröhlich hinter sich, wie eine Mutter ihr 2-jähriges Kind. Temari lies es geschehen und schaute nur geschockt nach vorne, während Tenten und das Mädchen mit den blauen Haaren ihr folgten. „Aaalso, wir befinden uns im ersten Stock. Wir haben hier unsere ganzen Sprachen also Japanisch und Englisch, zudem auch Geschichte. Wir müssen jetzt aber in den dritten Stock, zum Musikunterricht. Dort befinden sich auch der Zeichensaal und die ganzen Clubräume. Bist du schon in einem Club, Temari-san?“ Fröhlichkeit war einfach zum kotzen, das wollte Temari auf diese Frage antworten. Da aber Ino wohl oder übel recht hatte, musste sie sich wohl hier drin zu recht finden und somit auch zwangsläufig einige Minuten freundlich sein. „Nein, noch nicht.“ „Natürlich nicht, wie achtlos von mir.“, es folgte ein leicht schrilles Lachen und Temari hatte das Gefühl, einer aufgesetzten Person hinterherzulaufen, „Am besten du siehst dich morgen einmal um, da treffen sich fast alle Clubs. Hinata-chan zum Beispiel ist im Schulorchester.“ Hinata-chan? Wer war das denn jetzt? Temari hörte ein kleines Piepsen hinter sich und blickte in das unschuldige Gesicht der Blauhaarigen. Die Sabakuno spürte, wie ein Lächeln sich auf ihre Lippen schleichen wollte und wandte sich ab. Hinata-chan passte zu der Kleinen, sie war wirklich niedlich. „Tenten-chan ist im Karateclub und ich selbst schreibe bei der Schülerzeitung mit. Ach ja, das dort drüben…“ „Mr.Sonnenbrille?“, fragte Temari desinteressiert nach und verschränkte die Arme. Es interessierte sie verdammt noch mal nicht! Sie wollte nur wissen wo sich die Räume befanden und dann nichts wie weg von diesen Mädchen! Ino lachte leise, „Nicht gerade kreativ, aber trotzdem toll. Du könntest auch gerne bei uns in der Zeitung mitmachen. Sein Name ist Shino und naja…er jedenfalls ist Mitglied im Biologieclub. Abartig, nicht? Wer beschäftigt sich freiwillig damit, eklige Frösche aufzuschlitzen?“ Die Blonde verzog angeekelt das Gesicht, während Temari nur mit den Achseln zuckte. „A-ano…“, Hinata erhob zögerlich das Wort und lächelte entschuldigend als sie von Ino einen genervten Blick geschenkt bekam, „D-das daneben ist Kiba-kun, Mitglied im Fußballclub. B-beide sind sehr liebe Menschen. Und der Blonde, ganz rechts ist Naruto-kun…“, die Blauhaarige hörte auf zu reden und errötete zärtlich. Temari verzog das Gesicht. Wenn die Kleine jetzt gleich schwärmend von ihrem Romeo berichten würde, wäre sie weg, ein für alle mal. Doch stattdessen schwieg sie einfach und beobachtete das Treiben, während Ino sie alle weiter zog. „Hier kommst du übrigens auch zum zweiten Stock. Dort haben wir dann Mathe,Physik, Bio und Chemie.“ „Ein Horrorstockwerk. Theoretisch hätte man es ja weglassen können.“, kam es abfällig von Tenten. Temari musste ihr nur zustimmen, Naturwissenschaften waren Fächer, in denen logisches Denken gefragt war. Sie konnte nicht logisch denken, es war ihr einfach zu kompliziert. Menschen versuchten Gründe für etwas zu finden, Temari gab einfach ihren Senf dazu und fertig. Schluss, Aus, nichts weiter. „Soo, Zeit für das Erdgeschoss!“, Inos Augen funkelten und ihr Griff wurde fester, als sie in den Massen von Schülerin hinunter strömten, „Hier haben die aus den beiden oberen Jahrgang Unterricht. Sie sehen alle so gut aus!“ Die Yamanaka seufzte leise und schien einige Minuten lang weggetreten zu sein, während Tenten die imaginären Herzen, die um den Kopf der erstgenannten zu schwirren schienen wieder wegwedelte. „Ähm…hier befindet sich auch die Cafeteria..“, murmelte Hinata stellvertretend und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, „Auch das schwarze Brett ist hier unten, dort werden aktuelle Meldungen sowie die klügsten der Schule genannt. A-auch finden dort die Auflistungen des Schulranges statt. U-und…u-und naja…mehr gibt es nicht zu erzählen.“ Ino schien sich wieder gefangen zu haben, da sie fröhlich plappernd sie nun weiter auf den Schulhof zog. Erneut war Temari von dem großen Brunnen beeindruckt, welcher den Hof zierte. „Soo…der Schulhof so wie die Cafeteria besitzen eine…“ „Rangordnung.“, fiel die Sabakuno Ino ins Wort. In solchen Dingen war immer alles gleich, es bedurfte hier also keiner Erklärung. Die coolen, beliebten saßen meistens zusammen. Auf dem Schulhof tummelten sie sich um den riesigen Brunnen, in der Cafeteria höchstwahrscheinlich in der Mitte an einem der bequemeren Tische. Es war vieles so wie in ihrer Schule, also musste sie sich nicht so stark umgewöhnen. „SASUKE-KUN!“ Temari zuckte bei diesem Schrillen schrei zusammen und sah Inos blonden Pferdeschwanz davon wedeln. Verdattert starrte sie auf ihre Hand, die endlich freigegeben war und betrachtete dann den Jungen, dem Ino hinterher gerannt war. Ziemlich viele Mädchen umringten einen Jungen mit nachtschwarzen Haaren, welcher desinteressiert einen imaginären Punkt anstarrte. „Darf ich vorstellen, Mädchenschwarm unseres Jahrganges: Uchiha Sasuke. Er sieht reifer aus als er ist, er hat eine arrogante Redensweise und nunja…irgendwie stehen die Mädchen auf so was.“ „Und der daneben?“ Temari deutet auf einen Jungen mit langem dunkelbraunem Haar. Ihr fiel sofort die Ähnlichkeit mit Hinata auf. Beide hatten eher zärtliche Gesichtszüge und einen leicht blassen Hautton. Gut, daran erkannte sie nicht die Ähnlichkeit…eher waren die lavendelfarbenen Augen Schuld, dass sie sofort an die kleine Blauhaarige denken musste. „D-das ist…“, Tentens Stimme bröckelte leicht, Temari konnte sehen wie die Brünette sich auf die Lippe biss und mit den haselnussfarbigen Augen hin und her huschte. „Neji-nii-san…Er ist in der Klasse über uns.“, kam es leise von Hinata, welche Tenten eine Hand auf die Schulter gelegt hatte. Okay…das war ziemlich merkwürdig. Das war schon fast bizarr. Wo war sie denn verdammt noch mal hier gelandet?? War sie auf einem anderen Planeten, wo alle weiblichen Wesen den gutaussehenden Männern hinterher watschelten und auf ihren Intellekt auf Hochjapanisch scheißten? Nein, sie war in einer Welt der Superlative gelandet, wo Frauen entweder nicht mal einen Satz heraus brachten oder sich dem erstbesten Typen an den Hals warfen!? Ach, wie schön… Temari schüttelte sich leicht bei der Vorstellung und war glücklich, dass genau in diesem Moment die Klingel sie von ihrem Unglück erlöste. Sie hatten jetzt bei einem gewissem Gai-sensei Geographie und da die Schüler, mit denen sie gerade auf den Weg zum Unterrichtsraum war doch relativ entspannt wirkten machte sie sich keine Sorgen. Wer hätte denn ahnen können, dass nun noch etwas viel Stupideres erwarten würde? Nachdem sie sich gesetzt hatte, die Bücher sogar einigermaßen ausgepackt, und nun auf ihrem Schulbrot herumkaute, betrat eine Person den Raum, von der sie niemals geglaubt hätte, dass sie auch nur eine Lehrlizenz besitzen dürfte. Das Haar so glatt gekämmt, dass es funkelte…die Zähne weißer als mit perwollgewaschene Wäsche…und dabei mit einer Motivation die für 14 ½ Elefanten ausgereicht hätte…das war Gai-sensei. Temari spürte, dass ihr das Bort im Halse stecken blieb und hustete laut. Sie bemerkte einige Schüler, die sie grinsend anstarrten…wow…das war also deren Triumph gewesen? Ihre Miene entspannte sich wieder, um nicht zu zeigen ,dass sie sich ärgerte. Mit entschlossener Stimme begann der Lehrer den Unterricht. „LIEBE FREUNDE! Erneut bin ich glücklich darüber, dass wir uns alle hier, genau hier, sehen und nun die Geographie Südostasiens noch mehr unter die Lupe nehmen!“ Temari war sich inzwischen sicher, im Teletubbie-Land gelandet zu sein. „Aber zu erst…“; Gai-sensei machte eine wenig galante Bewegung und setzte sich auf ihren Schreibtisch, „Welcome to Japan, my lovely rose!“ Temari bekam gerade panische Angst, da ihr bewusst wurde, dass sie diese Person höchstwahrscheinlich noch ein gesamtes Jahr ertragen durfte. „Sie müssen nicht englisch mit mir sprechen, ich verstehe Sie auch so ganz gut….“, begann sie zu erklären. Sie war noch sie so behandelt worden wie von diesem Lehrer und wusste dementsprechend nicht wie man am besten seinen Tag zerstören konnte. Der Plan: Tema gets back home würde also wohl weiter warten müssen. Einige Leute in der Klasse begannen zu grinsen, höchstwahrscheinlich wegen ihrem pikierten Gesichtsausdruck, welcher sich in ihr Gesicht geschlichen hatte. „Ich verstehe! Ach ihr jungen Leute, ich beneide euch mehr als alles andere.“ Während Gai-sensei weiterhin davon sprach, wie schön es doch ist jung zu sein verlor Temari immer mehr die Fassung. Sie hatte das Gefühl zu schrumpfen, das Bedürfnis den Lehrer zu schütteln und ihm zu erklären, dass sein Gelaber ihr nicht gerade damit half hier zurrecht zu kommen, sondern ihr eher das Gefühl gab auf einem anderen Planeten zu sein. Japaner nervten sie schon immer, aber das hier…war der Höhepunkt. Nach gefühlten 30 Minuten hörte der Lehrer endlich auf sie zu bequatschen und begann auch mit…seiner Art von Unterricht. Temari bemerkte, dass die Schüler wenig Respekt vor ihrem Lehrer hatten, bzw. überhaupt keinen. Während der Lehrer über irgendwelche Flüsse redete, dessen Namen man sich eh nicht merken konnte, beschäftigten die anderen sich individuell indem sie Hausaufgaben erledigten, sich gegenseitig schminkten, aßen, schliefen oder hitzig darüber diskutierten ob die französische Nationalhymne zur Allgemeinbildung gehört. „Hey…“, ertönte eine bekannte Stimme hinter ihr. Temari drehte sich genervt um und wollte schon in ihrer üblichen Manier eine beliebige Beleidigung ablassen, als sie die Person erkannte die sie gerade ansprach, „Ach…der Typ aus dem Flur..“, sie verzog einen Moment das Gesicht, „Was ist denn nun schon wieder Ananasschädel?“ „Ananasschädel? Das kannst du doch besser…“, war seine Antwort, während er sich kurz ausstreckte, „Vorhin hattest du doch eine viel kürzere Klappe, warum ist sie jetzt nicht da?“ Forderte der Kerl sie heraus nur um ihr dann zu erkläre, dass ihre Beleidigungen ihn kalt ließen? Sie wurde aus diesem Kerl nicht schlau, was versuchte er denn hier zu tun? „Könnte ich wenigstens erfahren wie die Person heißt, die mich hier einfach so bequatscht?“, fragte sie gespielt selbstsicher und schenkte ihm ein kaltes Lächeln. Der Ananasschädel zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück, „Nara Shikamaru.“ Wollte er jetzt einen Preis dafür oder warum sah er sie so eindringlich an? Sie hob ihre rechte Augenbraue etwas skeptisch an, „Sollte mit das irgendetwas sagen oder warum schaust du so erwartungsvoll?“ „Wieso ich betrachte nur deine Augen…“ „Ja klar, Bambi, wenn ich eins gelernt habe, dann, dass Männer sich für unsere Augen überhaupt nicht interessieren. Bitte, halt mich nicht für naiv…“ „Bambi?“ Ja gut, das war nicht gerade kreativ aber sie auch keine Lust darauf sich auf ihn irgendwie einlassen. Sie wollte sich auf niemanden hier einlassen, verabscheute diese Kontaktknüpfungen. Die Amerikanerin wusste nicht, warum ihr das ausgerechnet jetzt in den Kopf kam, höchstwahrscheinlich weil sie eben etwas Spaß hatte. „Alles in Ordnung?“, fragte Shikamaru etwas besorgt und beugte sich zu ihr vor. „Nein verdammt es ist nicht alles in Ordnung!? Hör einfach auf mit diesem geheucheltem Interesse, Kleiner, okay!?“, sie sprach lauter als beabsichtigt, da sie merkte, dass selbst Gai-sensei aufgehört hatte zu sprechen. Beachtung. Neugierde. Diese beiden Dinge sah sie in den meisten Augen der Schüler aufflackern. Uchiha Sasuke hatte seine Augen etwas weiter mehr geöffnet als sonst, Uzumaki Naruto starrte sie mit offenem Mund an, während Inuzuka Kiba und Aburame Shino probierten ihren Schock zu verbergen. Haruno Sakura sah sie missbilligend an, Yamanaka Ino lackierte sich nicht mehr die Fingernägel, während Ama Tenten nur den Kopf schüttelte und Hyuga Hinata sie besorgt anblickte. Nara Shikamaru wirkte erneut genervt. Es gehörte sich nicht für eine japanische Schülerin so unhöflich sein, vor allem nicht an einer Privatschule. Man sollte sich brav den Regeln ergeben ohne irgendeinen Kampf, nicht? „Schaut nicht so…ich weiß, ihr habt euch mich etwas anderes vorgestellt…“, meinte sie laut, da sie keine Lust hatte, jetzt aufzuhören, „Ihr habt euch eine süße, kleine, naive Cheerleaderin vorgestellt, die bei jeder kleinen Sekunde in die Hände klatscht und „Wahnsinn!“ schreit. Ich habe dieses Stipendium nie gewollt, ich habe das alles hier nie gewollt. Ihr seit mir egal, okay? Ich habe keine Lust mich mit euch anzufreunden und werde diesen Austausch schnell hinter mich bringen. Ich weiß, dass ich euch nicht passe, meine lieben. Ich bin kein Teil des Systems, ich bin ein Virus.“ Ein dunkles Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie sich in ihren Stuhl kuschelte, „Ich bin nicht süß. Ich mag euch nicht und ihr werdet auch mich nicht mögen. Sorry.“, war sie etwas irre, dass sie dies sagte? Temari wusste es nicht, aber sie war erleichtert es endlich getan zu haben. Bald würde sie wieder zu hause sein und dann wäre sie all das hier los. Als es klingelte war Temari die erste die den Raum verlies und versank glücklich in der Menschenmenge. Der halbe Tag war bereits um, als Temari die Schule verlies. Sie hatte keine Lust diesen Ort jetzt nocheinmal zu sehen, sie würde sich einen besseren Nachmittag gestalten. Natürlich, in Amerika hätte sie sich auch nicht so benommen. Aber sie war nicht in Amerika, also achtete auch hier niemand auf sie. Das Lächeln auf Temaris Lippen wurde entspannter. Heute würde sie einfach frei sein. Kapitel 4: Bizarre Freedom -------------------------- Temari streckte sich genüsslich als sie in dem Zug saß, der in die Innenstadt führte. Sie war froh, dass sie sich entschieden hatte eine Auszeit zu nehmen. Gut, sie hatte eigentlich nichts wovon sie eine Auszeit nehmen sollte aber trotzdem sie würde sich jetzt die gottvermaledeite Innenstadt ansehen. Temari fuhr sich durch ihre struppeligen blonden Haare und schlug die Beine übereinander. Hatte Freiheit schon immer nach Zitrone gerochen? Die Sabakuno zuckte mit den Schultern und sprang auf, als sie bemerkte, dass sie schon an ihrer Station angelangt war. Obwohl es Januar war, war es doch ziemlich warm und Temari öffnete ihr Jackett einen Moment. Wind- wie herrlich dieser Wind doch war, selbst hier in Japan fühlte sie sich sofort besser. Die Sabakuno verließ die Station und mischte sich unter die Menschenmassen, welche die Straße hinunter rannten. Vielleicht würde sie ja irgendetwas Interessantes in einem der Läden finden, sofern das wenige Geld, das sie besaß dafür reichte. Es störte sie nicht ,dass sie gerade öfters von anderen Leuten angerempelt wurde, denn das hier war wenigstens ehrlich. Von weitem erkannte sie einen Musikshop und betrat diesen wenige Minuten später seelenruhig. Temari fuhr mit ihrem Blick über die Titel verschiedener Alben, CDs und Notenbüchern. In der Mittelschule hatte sie einmal Schlagzeug gespielt und noch immer war ihr Rythmusgefühl ziemlich gut, sodass sie sich von Musik manchmal angezogen fühlte. Hatte Tenten nicht erzählt, dass diese Hinata im Schulorchester spielte? Naja, das war jetzt auch egal. Temari griff sich ein Album und betrachtete das Cover eindringlich. „Ziemlich guter Musikgeschmack für eine Schickimicki-Tussi.“, ertönte es neben ihr. Temari war von dem Spott in der Stimme überrascht, da es sie an ihre eigene Art zu sprechen erinnerte, „Wer will das wissen?“, fragte sie leise und drehte sich um. Ein Mädchen in einer weißen Matrosenuniform stand ihr mit verschränkten Armen gegenüber, ihr Haar war nachtschwarz und reichte ihr beinahe bis an die Knie, „Ich bin Kin, ich arbeite hier Dienstags bis Samstags. Aber ich hänge auch so meistens hier herum…“, ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen, „Du bist aus Konoha Gakuen, nicht?“, fragte die Schwarzhaarige leise und griff ebenfalls nach einer CD. „Ja, aber eher unfreiwillig…ist mir zu fein da…“, gab Temari zurück. „My Chemical Romance jedenfalls ist eine ziemlich gute Wahl. Ich dachte Leute, die dort drauf sind hören nur Klassik…“ „Höchstwahrscheinlich.“, grinste sie breit und lies sich von Kin hinter die Theke führen. Ein kleiner Vorhang trennte den Verkaufsbereich von einem kleinem Wohnzimmer. Kin lachte leise, als sie Temaris fragenden Blick auf sich spürte, „Wie gesagt, ich jobbe hier. Mach dir keine Gedanken, wir tun nichts verbotenes…dieses Mal jedenfalls nicht.“ Ein vielsagendes Lächeln umspielte die Lippen der Dunkelhaarigen, während sie sich in einen Sessel fallen lies. Temari setzte sich neben sie und legte die CD in die Stereoanlage. Kaum begann das erste Lied zu spielen, begannen sie mit ihren Füßen im Takt zu wippen und sich einen Atemzug lang zu entspannen. „Habt ihr nicht eigentlich Unterricht?“, murmelte Kin leise, während der Sänger sich gerade dem Refrain widmete. „Schon…es war mein erster Tag dort und ich habe sofort beschlossen, dass mich diese Schickimickigehabe nicht interessiert. Weißt du.. du kommst an, wirst wütend angestarrt von denen, wirst angemacht, weil du, nur weil du aus Amerika bist, nicht gleich Riesenmöpse hast und so ein Klugscheißer meint dann auch nur dir erklären zu müssen ,dass deine Beleidigungen mit denen du in Amerika wunderbar weiterkommst ihn nicht interessieren!“, die Blonde verzog genervt das Gesicht und kuschelte sich mehr in den Sessel. Kin lachte leise, ihre dunklen Augen funkelten voll Amüsement. Schnell stellte sich die Schwarzhaarige als äußerst schlagfertig aus. Temari bemerkte, dass Kin ebenfalls wie sie eine Art Abneigung gegen den perfekten Schein welchen sich die meisten hingaben. Zwar meldete Temaris Gewissen, sie war übrigens sehr erfreut festzustellen ,dass sie noch eines besaß, dass es auch durchaus freundliche Personen auf der Welt gab, aber davon wollte die Amerikanerin nichts wissen. „Das ist mal wieder typisch japanischer Adel…sie geben an wie nichts, meinen alles zu wissen und überall gewesen zu sein…und dann sind sie vollgepackt mit Vorurteilen.“, das breite Lächeln auf Kins Lippen nahm einen eisigen Zug an, „Aus diesem Grund hat unsere Schule auch beschlossen sich an ihnen zu rächen…“ „Zu rächen?“, Temari hob interessiert ihre Haltung, indem sie sich aufsetzte und die Beine überschlug, „Also wirklich, Kin, jetzt musst du mir schon mehr darüber erklären…“ In den dunklen Augen des Mädchens schien ein wahres Freudenfeuer zu lodern. Sie war eine Person die gerne Unruhe stiftete, die sich gerne am Unglück anderer weidete, aber genauso loyal ihren Freunden gegenüber war. Natürlich, sie wusste, dass sie eine bösartige Natur besaß…aber nobody is perfect, right? „Es ist nichts großes…noch nicht. Neben dem typischen Seifeschütten in den Brunnen, Kondome auf das Geschlechtsteil der Schulgründerstatue stecken und dem Einwickeln mit Toilettenpapier haben wir einiges geplant. Mein Freund ist so zum Beispiel ein wahres Hackergenie, weshalb wir für den Biounterricht lebende Schlangen bestellen.“ „Mehr nicht?“, fragte Temari grinsend, „Süße, sorry aber ich finde, das ruft nach einer Steigerung.“ „Mach es besser, Temari, mach es besser. Freu dich einfach auf morgen, es wird sicher ein wunderbarer zweiter Schultag…schließlich war das noch nicht alles, oder?“, die Sabakuno registrierte das geheimnisvolle Zwinkern Kins und fragte nicht weiter…es würde sicher ein reizender Schultag werden. „Du solltest jetzt lieber gehen, sonst wird der Zug zurück ziemlich voll. Ich will ja nicht, dass du heute gar nicht mehr nach Hause kommst…deine Mitbewohnerin wird dir sicher die Hölle heiß machen, oder?“ Kin sprang aus dem Sessel und zog den Stecker des Players aus der Steckdose, ehe sie die CD zurück in das Regal räumte. Temari blickte auf die Uhr und stellte überrascht fest, dass es bereits 17 Uhr war. Sie würde definitiv in den Berufsverkehr geraten, aber vielleicht wäre das sogar ganz gut…so würde sie vielleicht auf Tenten treffen und ihr erklären können, dass sie morgen garantiert zum Unterricht erscheinen würde… „So etwas Arrogantes…“; Tentens Stimme zitterte vor Erregung als sie ihre Turntasche in ihren Spind warf und gemeinsam mit Ino den Heimweg ansteuerte. Hinata hatte Ordnungsdienst gehabt und würde eh noch ein paar Stunden aufgrund der Orchesterproben im Schulhaus bleiben, weshalb es keinen Sinn hatte auf sie zu warten. Ino nickte abwesend während sie versuchte ihren Lippenstift vorsichtig nach zu ziehen, „Ich stimme dir zu aber…eine Frage stellt sich mir die ganze Zeit. Wieso hat sie das Stipendium dann angenommen?“ „Dummheit?“, grinste die Ama leise und winkte ein paar Klassenkameraden zum Abschied, als sie das Schultor passierten, „Ganz ehrlich ich werde aus ihr nicht schlau. Meistens ist sie wirklich zickig, soweit ich das nach ungefähr 2 Tagen beurteilen kann, aber dann zeigt sie wieder einen Funken von Anstand…glaubst du sie ist schizophren?“ „Bitte, Tenten, das Mädchen ist einfach blind.“, erklärte Ino lachend und steckte ihren Handspiegel zurück in die Tasche, „Ich meine gesellschaftlich. Bei mir kann ich das verstehen, schließlich trifft der Begriff Tussi auf mich zu.“ „Ja schon, aber du nimmst ihn als Kompliment an.“ „Ist es ja auch…Tussis sind schließlich immer wunderschön und meistens mit dem heißesten Kerl der Schule zusammen, nicht? Also verstärkt das meine Chancen bei Sasuke-kun ungemein. Ich bin gerne eine Tussi.“ „Klar bis du das.“; Tenten grinste breit und zog an ihrer Bluse, „Ich spreche sie am besten gar nicht darauf an…die Sache mit Neji macht mir schon genug zu schaffen, da brauche ich keinen weiteren Stress…“, ihre Stimme nahm einen leiseren, schwächeren Ton an, die Kraft, die ansonsten in ihren Worten mitschwang, fehlte. Das Lächeln auf Tentens Lippen nahm einen matteren Zug an, sie versuchte Inos mitfühlenden blauen Augen zu entkommen. „Eines muss man ihr aber lassen…“; die Yamanaka beschloss nicht länger auf das Thema einzugehen und wieder zurück auf Temari zu kommen, „Sie ist übermäßig taff und bringt hier frischen Wind herein. Ich meine klar, wir haben unsere tollen Oberstüfler…wenn ich mich an Uchiha Itachi erinnere…“ „Ja, der und seine Freunde waren echt heißt, ich habe gehört sie sind einer Studentenverbindung beigetreten.“ „Jedenfalls“, Ino räusperte sich kurz, „Jedenfalls bringt sie endlich mal wieder Gesprächsstoff. Worüber kann ich sonst nur Klatschen? Ich meine klar, es gibt immer noch allerhand Gerüchte aber sie ist nun mal grandioses Material.“ Tenten grinste leicht, ihr war, als würde sie Sterne in den Augen der Yamanaka erkennen können. Mittlerweile hatten sie den Bahnhof erreicht und wartete nun auf den Zug. „Da wir eine Privatschule besuchen, welche zwar den japanischen Stoff jedoch das amerikanische System vermittelt, kann ich eigentlich nur hoffen, dass wir bald einen Schulbus haben.“; grunzte sie leise und quetschte sich mit Ino zusammen in die Bahn. Sie hatte jedes Mal wenn sie den Nachmittagszug benutzte das Gefühl, ihr würde die Luft wegbleiben. Sie konnte kaum auf dem Fleck stehen bleiben, war an andere gequetscht und hoffte, dass sie es wenigstens schaffte die zwei Stationen ohne gebrochene Beine zu überstehen. Während der Zugfahrt unterhielten Ino und Tenten sich nie, da sie eh meistens voneinander getrennt wurden. Ino fuhr zudem um einige Stationen weiter und war meistens damit beschäftigt, die Männer im Zug nach ihrem Aussehen zu bewerten. Mit einem leichten Nicken verabschiedete Tenten sich von Ino und stieg aus dem Waggon. Einen Moment atmete sie aus, ehe sie die Stufen hinab zur Straße stieg und einen längeren Fußweg hinter sich brachte. Dies war eigentlich ihr Lieblingsabschnitt des Tages, indem sie sich einfach einmal treiben lassen konnte. Sie musst mit niemanden sprechen, musste an nichts denken, nichts rezittieren, ausrechnen oder Kraft anwenden, sondern einfach laufen. Ein sanfter Wind streichelte ihre Beine und lies den Stoff ihres Rockes sich sanft wiegen, ohne dabei wirklich aufdringlich zu wirken. Tenten. Das Mädchen erstarrte mitten in der Bewegung, als sie das Gefühl hatte, jemand würde ihren Namen zärtlich flüstern. Nein…nicht jemand…er. Ihr wurde heiß und kalt zugleich, als sie das Gefühl hatte ihm genau in die Augen sehen zu können. „Verdammt!“, keuchte sie leise und begann schneller zu gehen, sie konnte nicht einfach mitten auf der Straße diesen Gedankengang folgen. Tenten schüttelte sich leicht, in der Hoffung die Gänsehaut, die sich anbahnte abschütteln zu können. Sie war beinahe glücklich, als sie an ihrer Haustür Temari erkannte. Alles war besser als sich von ihm erneut ablenken zu lassen. Auf Temaris Lippen bahnte sich ein schadenfrohes Lächeln an, als sie Tenten kommen sah. Es lag nicht etwa an Tenten sondern vielmehr an dem kalten Regen welcher wohl schon einige Zeit zu wüten schien und Tenten wie einen begossenen Pudel aussehen lies. Sie selbst wartete seit gerade mal 3 Minuten. Nachdem sie den Bahnhof vergeblich gesucht hatte, war sie von ein paar netten Hippies mitgenommen und hier abgesetzt worden. Tja, vielleicht hatte sie sich in diesen Friedensfreunden doch getäuscht. „Na, auch schon da?“, begrüßte sie die Ama, als diese die Wohnungstür sanft aufzuschließen begann. „Gab es wenigstens noch etwas Trubel?“ Tentens eben noch aufgehellte Miene verdunkelte sich. „Außer, dass du Gai-sensei zum weinen gebracht hast, da er meinte, dass deine Jungendblüte verdorrt sei, nichts weiter. Du musst nicht glauben, dass sich alles nur um dich dreht.“, Tenten trat mit Temari in den Hausflur, schnell holte sie die Post und betrat mit ihr dann die warme Wohnung. Egal ob Klimawandel oder nicht, Tenten heizte ihre Wohnung grundsätzlich im Winter vor. „Gedenkst du wenigstens ein paar Hausaufgaben zu machen?“, fragte die Ama während sie ihren Wintermantel auf hang und sich auf der Couch fallen lies. „Kommt darauf an welches Fach. Aber ich dachte ihr Reichen hättet dafür Angestellte, die das erledigen können.“, die Abfälligkeit war in Temaris Ton zurückgekehrt, als diese sich in der Küche einen Kaffee aufbrühte. Die grünen Augen schienen herausfordernd aufzuglühen, beinahe schon zu leuchten, „In Amerika zumindest macht man sie selbst oder tut es wie ich und schert sich nicht drum. Ich hatte ansonsten auch recht gute Noten, Hausaufgaben machen nur 10 Prozent der gesamten Note aus.“ „Sag das mal unserer Rektorin.“; flüsterte Tenten leise, „Oder Orochimaru-sensei. Die schütten dich nämlich voll damit, da man schließlich überhaupt keine Freizeit hat. Wie viel Kaffee schüttest du da rein?“ „Genug,denn das was du Kaffee nennst ist eine merkwürdige Brühe, die deine Speiseröhre zersetz. Für Chemiker sicher äußerst interessant, für mich einfach nur Sondermüll.“ „Wie freundlich.“ Temari grinste breit und lies sich auf einen Küchenstuhl nieder. Neugierig betrachtete sie nun die Einrichtung der Wohnung, schließlich hatte sie sonst immer nur flüchtige Einblicke wagen können. Die Wohnung war wirklich winzig und schien ein ziemliches Patchworkmobiliar zu besitzen, was dem ganzen aber einen Charme verlieh. Was Temari noch als Unordnung betrachtet hatte, stellte sich nun als Platzmangel heraus. Tenten besaß eine Menge Bücher, Geschirr, Dekoration und Pflanzen und diese schien sie nicht unterbringen zu können. Sie erkannte nun auch, dass statt Bildern vergrößerte Fotos das Wohnzimmer schmückten. Eigentlich war es schon fast gemütlich so… „Wieso die ganzen Fotos?“, fragte sie in einem hoffentlich desinteressierten Ton. Tenten sah von ihrem Heft auf, „Normale Bilder sind doch langweilig. Mit einer Kamera fängt man das echte Leben ein…und das sieht so aus. Natürlich, ich hätte nichts dagegen mal etwas gemaltes zu haben…aber dann ein Porträt oder so, aber die sind übelst teuer.“, die Ama verzog leicht das Gesicht und wandte sich stirnrunzelnd den Aufgaben wieder zu. Temari nickte leicht und stand auf, um den fertigen Kaffee in ihre Tasse zu gießen. Unsicher blickte sie zu Tenten herüber, betrachte deren konzentrierten Blick und die Tatsache, dass sie, wie sie selbst, an dem Bleistift zu kauen begann, wenn sie nachdachte. Temari griff eine zweite Tasse, füllte auch diese mit Kaffee und stellte diese dann entschlossen neben Tenten ab. „Warum fragst du deine Eltern nicht? Als Privatschülerin-“ Die Ama prustete leicht und lehnte sich sanft zurück. „Ich will mal was klar stellen. Nur weil ich auf eine Privatschule gehe, heißt das nicht, dass ich reich bin. Ich habe ein Sportstipendium, das mir die Schulgebühren bezahlt. Zudem arbeite ich als Karatelehrerin in einem Dojo und verdiene mir so noch etwas Geld hinzu. Eltern habe ich nicht, sie sind bei einem Unfall gestorben, ich habe bei meiner Großmutter gelebt und bin mit 14 Jahren ausgezogen. Ich stehe auf eigenen Beinen, Temari, und arbeite hart daran. Geld ist für mich zurzeit zwar noch kein großes Problem, da ich genug gespart habe, dass ich mir etwas leisten kann, aber glaube mir…ich bin nicht reich. Kommen wir zu Ino. Sie ist klüger als es scheint, sie ist kein dummes Blondchen. Ino ist hartnäckig und kann, wenn sie sich ein Ziel gesetzt hat, kämpfen wie eine Gladiatorin. Ihr Vater hat zwei Jobs, damit sie auf diese Schule gehen kann, weißt du? Der Vorteil, den sie hat ist, dass sie das Haus, indem sie wohnen besitzen und daher keine Miete zahlen müssen. Aber bei ihrer Lebensweise ist das immer noch recht wenig.“ Temari versuchte cool zu bleiben, fühlte sich aber trotzdem etwas aus der Bahn geworfen. Wer hätte gedacht ,dass die Schule so offenherzig mit Stipendien um sich warf. Was kam als nächstes, war Hinata etwa die Tochter der Direktorin? „Hinata ist wirklich reich, aber wie du bemerkt hast, sehr schüchtern. Ihr Vater ist sehr streng, sie lebt in einer Familie, welche seit dem japanischen Mittelalter besteht und leidet unter enormen Leistungsdruck. Dann hast du das Patenkind der Direktorin, Uzumaki Naruto.“ Treffer! „Leistungsstipendiaten sind ebenfalls dabei. Sakura und Shikamaru gehören dazu… um ehrlich zu sein ist kaum jemand aus unserer Klasse wirklich reich. Und selbst wenn, dann sind sie meistens psychisch nicht gerade auf der Höhe. Also, Temari, hör auf so zu tun, als seiest du über alles erhaben, okay? Mach die Augen auf.“ Die Sabakuno seufzte leise, ehe sie ihre Chance sah. „In Ordnung. Um dir zu zeigen, wie ernst ich es meine, komme ich morgen brav mit zur Schule, versprochen.“, mit einem engelhaften Lächeln lies sich Temari neben ihr nieder. Tenten schluckte leicht…irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl. Kapitel 5: Bizarre Trouble -------------------------- „Temari!? Kommst du jetzt endlich oder bist du da drinnen gestorben?“, ertönte es lautstark an der Badezimmertür. Die Sabakuno zuckte zusammen und rutschte mit ihrem Kajal leicht ab. „Scheiße…“; keuchte sie leise und betrachtete den schwarzen Strich welcher sich nun bis zu ihrer Wange entlang zog. Kampfsportler sollten diszipliniert sein, das wusste man spätestens seit Sims 3: Reiseabenteuer. Aber nein, sie musste genau bei dem Mädchen landen, welches nicht gerade viel Geduld besaß. „Nur weil du ungeschminkt aus dem Haus rennst heißt das noch lange nicht, dass das auch für mich geht.“, zischte sie wütend und begann erneut ihr rechtes Auge zu schminken. Gestern hatte sie sich durchgerungen eine Hausaufgabe zu beginnen. Sie hatte ,ganz wie Sarutobi-sensei es wollte, ihre Gedanken und Empfindungen zu dem besagtem Gedicht aufgeschrieben, dies jedoch so ehrlich und offen, dass Tenten rot angelaufen war und ihr riet, sich vielleicht etwas zurück zu halten. Darauf hatte sie nur das Gesicht verzogen und war in ihr Zimmer stolziert, nur um dort fein vor sich hin zu schmollen. „Jetzt beeil dich bitte!“, tönte es erneut genervt von der Tür. Temari warf den Stift wütend in das Waschbecken, zog das Jackett gerade, nur um zu bemerken, wie ihre Brüste sich viel zu sehr dagegen drückten, und stolzierte anschließend mit der Grazie eines Nilpferdes aus dem Zimmer. „Bin ja schon da…du musst nicht immer so viel Stress machen, ich lauf schon nicht weg wie gestern.“ „Das will ich auch hoffen…“ Es war sogar noch kälter als gestern, Tenten hatte das Gefühl ihr würden beinahe die Finger abfrieren. Sie musste nicht einmal sprechen, schon der Atem aus ihrer Nase nahm die zärtliche Nebelform an. „Wir haben Januar, nicht Dezember. Es kann doch endlich Frühling werden…“; seufzte sie deprimiert, als sie gemeinsam auf den Zug warteten. „Bald schneit es wieder und dann geht dieses bescheuerte Theater von vorne los…“ Die Sabakuno hob interessiert den Kopf etwas und verzichtete darauf, ihre Zehenspitzen weiter zu betrachten. „Welches Theater?“, meinte sie mit einem angedeuteten Grinsen und lehnte sie mit verschränkten Armen gegen einen der Pfeiler, die das klägliche Dach des Bahnhofes stützten. „Der gesamte Stress. Weißt du, in unserer Schule gibt es doch einige Typen die, sagen wir, annehmbar sind, nicht? Und dann gibt es noch Uchiha Sasuke, Frauenschwarm Nummer 1. Die Damen suchen nach Gelegenheiten um seine Aufmerksamkeit zu bekommen und besonders zu Weihnachten ist es besonders schlimm. Aber jetzt hätte ich gedacht, dass ich vor Inos und Sakuras Schwärmereien mal ein bisschen geschützt bin…aber sobald es schneit wird der typische „Mir ist kalt“-Trick angewandt und dann…naja, den Rest kannst du dir denken.“ Temaris Grinsen hatte einen dunkleren Zug angenommen, die Blondine stieß sich mit dem linken Fuß vom Pfeiler ab und betrat mit Tenten den Zug, der gerade eingefahren war. „Wow, Schätzchen. Ich hätte nicht gedacht, dass du so dunkel über die Liebe sprichsts.“ „So etwas kannst du nicht als Liebe bezeichnen. Außerdem, was sollte es dich interessieren? Wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du doch eh wieder in dein achso tolles Florida zurück, nicht?“ Wenigstens lernt sie schnell, huschte es kurz durch ihren Kopf. Gleichzeitig hätte sie so eine schnippische Antwort nicht von Tenten erwartet…die Kleine lernte schnell dazu. Der Zug war an diesem Morgen nicht wirklich voll, was sie wenigstens davon abhielt sich weiter über Japan zu beschweren. Die zwei Stationen zur Schule waren schnell gefahren und während Temari gemeinsam mit Tenten den Zug verließ, erkannte sie endlich ein paar andere Leute in den selben Schuluniformen…und Leute, die solche Uniformen nicht tragen sollten. „Temari-chan!“, rief eine entschlossene Stimme warmherzig. Sowohl die Angesprochene als auch Tenten blickten sich fragend und erschrocken zu gleich etwas um. Die Sabakuno blinzelte geschockt als sie zwei Arme um ihren Hals und einen warmen Körper, der sich an sie schmiegte spürte. Ein Mädchen mit zwei geflochtenen schwarzen Zöpfen und dunklen Augen hakte sich bei ihr ein, „Danke noch mal wegen gestern, ohne dich wäre ich echt aufgeschmissen gewesen, du bist so eine Liebe, Temari-chan.“ „Ähm..“, die Blondine wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Ihr Lagen die Worte, „Wer bist du?“ auf der Zunge, doch nach dieser herzlichen Begrüßung konnte selbst Temari es nicht über sich bringen, dies zu sagen. Das erste was sie heraus brachte war ein „Glotz nicht so!“ in Tentens Richtung, welche das ganze schmunzelnd verfolgte. „Nun, ich bin Temari-chans“, Tenten kicherte leicht, als sie das Suffix verwandte, denn Temari war ihrer Meinung nach nicht der Typ dafür, mit so etwas angesprochen zu werden. Sie war viel zu taff…da passte die Verniedlichung einfach nicht, „Mitbewohnerin. Darf ich denn mal neugierig sein und fragen, wer du bist?“ „Oh…ich bin Kin. Schön dich zu treffen!“, grinste die Schwarzhaarige und zwinkerte Temari zu. Die Sabakuno begriff… Kin würde also auch während des Tages etwas Unruhe stiften und lies sie wunderbar daran teilhaben…schwänzen zahlte sich eben doch aus, „Temari-chan war so lieb und hat mir bei etwas sehr Privatem geholfen, umso glücklicher war ich festzustellen, dass sie mit mir in die gleiche Schule geht! Och, wenn sie ein Junge wäre, wäre das wie in einem Manga, meinst du nicht auch, Tenten-chan?“ Kin war eine herrliche Schauspielerin. Den kurzen Weg bis zum Schultor erzählte sie schwärmend von einer Reise mit der Segeljacht ihres Vaters nach Ibiza und einer romantischen Urlaubsaffäre und ahmte dabei nach beinahe jedem Satz dieses merkwürdig hohe Kichern nach, was die Cheerleader in den Teeniefilmen immer besaßen. Man musste dabei höchstwahrscheinlich versuchen sich einen Hohlraum vorzustellen oder im Kopf die Kalorientabelle herunter zählen. Vielleicht auch beides gleichzeitig. Tenten war sichtbar hilflos Kin gegenüber, sie wirkte zwar nicht genervt, jedoch eher peinlich berührt und war froh, als sie das Schulgebäude betraten. „Heute wird übrigens um einiges schlimmer als gestern, auch wenn du die Hälfte des Tages gefehlt hattest. Wir haben Biologie…“, sie nickte Kin vielsagend zu, in der Annahme, dass diese schon verstehen würde, diese jedoch grinste nur leicht vor sich hin. Als Tenten Ino und Hinata erblickte, erklärte sie Temari noch schnell den Weg zum Biologieraum, ehe sie zu ihren Freundinnen hinübereilte. „Ah, deine Mitbewohnerin also…“; sofort war der süßlich-dümmliche Ausdruck aus Kins Gesicht verflogen und etwas Skrupelloses war stattdessen eingekehrt, „Und die anderen beiden sind dann wohl die, die am Laufenden Band quatscht und die, die kein Wort rauskriegt. Lustige Leute…“ Temari grinste leicht, ehe sie ihrem Gegenüber einen fragenden Blick zuwarf, „Warum bist du eigentlich hier? Ich dachte, ihr würdet über Nacht Chaos verbreiten und dann wieder abzischen…“ Kin gluckste fröhlich vor sich hin und schüttelte ihre Zöpfe voller Überzeugung, „Weißt du…nachdem ich ein paar von uns von dir erzählt habe, fanden wir, dass es lustig wäre sich bei euch einzuschleusen. Außerdem kennst du doch Männer…sobald sie die Chance finden einige Mädchen anzugraben…vor allem solche süßen kleinen Unschuldstöchterchen. Oh,“, Kin winkte einem Jungen in ihrem Alter und löste sich rasch von Temari, „Ich hab einen von uns entdeckt. Du hattest mir doch deine Nummer gegeben, nicht? Ich simse dich an, sobald was ist. Bye.“, sie zwinkerte Temari kurz zu, ehe sie zu dem jungen Mann hinüber huschte. Das konnte ja heiter werden…aber immerhin besser als ein langweiliger Schultag, nicht? Wenig später läutete die Schulglocke und Temari beeilte sich, um auch ja nichts von dem, was geplant war, verpassen zu müssen. Normalerweise waren Klassenzimmer während der Pausenzeiten laut. Alle turnten herum, schwatzten, Jungen prahlten mit ihren Eroberungen der letzten Wochen (oder erfanden welche), Mädchen richteten sich noch einmal her. Doch der Biologieraum war von einem Schweigen erfüllt, so dass Temari das Gefühl hatte, auf einem Friedhof zu sein, vor allem, da die Miene einiger Schüler das Gleiche verriet. Die Sabakuno suchte nach einem freien Platz und lies sich schließlich neben Haruno Sakura nieder. Diese warf ihr zwar einen freundlichen Blick zu, schaute sich dann jedoch unsicher um. „Sag mal…warum sind alle so angespannt? Ich weiß, ihr seid alle ein bisschen Spießerhaft aber das hier ist ja schon Grabesruhe. Seit ihr alle so schlecht in dem Fach?“, Sakura grinste leicht verlegen, bemühte sich aber wie eine Lady um eine vernünftige Art der Erklärung, „Nun, wir alle wären froh, wenn es nur das Fach wäre. Nein, es liegt eher am Lehrer.“ „Ich bitte dich, ihr habt Angst vor einem Lehrer?“, fragte sie skeptisch, „Das hat man doch seit der 9ten Klasse…also…Mensch, das hat man doch ewig nicht mehr!?“ „Temari-san, ich liebe und schätze dich“ „Du kennst mich nicht.“ „Ich wollte es etwas vornehmer ausdrücken, auch wenn du gewiss andere Wörter verwenden würdest. Stell dir Lord Voldemort, Haniball Lecter und Jigsaw vor, wie sie eine merkwürdige Orgie hätten und dann durch die Kraft des Plot-no-jutsu schwanger werden, also einer von den dreien, was natürlich nicht möglich ist, aber wie gesagt, Plot-no-jutsu…und dann bekämen sie ein Kind. Das wäre Orochimaru-sensei...untertrieben.“ Temari wollte zwar etwas darauf erwidern, kam jedoch aufgrund ihres Handys nicht dazu. Sie spürte nur ein leichtes Vibrieren in ihrer Rocktasche, zog jedoch eiligst jenes hervor und betrachtete Kins Nachricht mit einem vielsagenden Lächeln. „Keine Sorge. Euer Lehrer wird heute eine tüchtige Abreibung bekommen…sieh es…als eine Gefälligkeit von ungeahnten Freunden.“, die Sabakuno schlug die Beine übereinander und wartete darauf, dass der Lehrer das Zimmer betrat. Wie auf ein Stichwort öffnete sich eine Tür am anderen Ende des Raumes. Die Atmosphäre schien leicht zu gefrieren, jedenfalls hatte Temari das Gefühl. Eine totenblasse Gestalt trat mit dunklem Blick langsam zum Pult hervor. Das lange schwarze Haar hatte keine wohlige wärme an sich, es erinnerte Temari eher an eine giftige Pflanze, welche nur darauf wartete, dass man die Deckung vernachlässigte und dann zuschnappte. Der Lehrer hatte inzwischen den Tisch erreicht und lies die Bücher auf das Pult knallen. Einige Schülerinnen zuckten Schreckhaft zusammen, was ein sadistisches Grinsen auf seine Lippen legte. „Klasse“, seine Stimme besaß eine Messerschärfe, die einem die Kehle durchschnitt. Temari war, als sei sie plötzlich gefesselt. Wie die anderen stand sie mechanisch vor, verbeugte sich und setzte sich dann wieder. Eisig. „Ich habe gehört, wir haben ein neues…wenn auch höhnisches Gesicht bei uns. Sabakuno Temari, an die Tafel, sofort.“, Temari erntete mehrere mitleidige Blicke, erhob sich jedoch tapfer und trat hervor. Sie versuchte nur ruhig ein zu atmen…wenn sie hier Angst zeigen würde, hätte sie verloren, das wusste sie. „Nun, wir hoffen natürlich, dass Sie auch den Ansprüchen unsere Schule entsprechen.“; der Lehrer setzte sich auf seinen Stuhl und sah sie mit seinen Augen durchdringend an, „Fangen wir mit etwas leichtem an…die Fotosynthese. Nein, das wäre zu einfach, jeder kann dies schließlich ohne einen einzigen Fehler erklären, doch über Genetik möchte ich auch nicht sprechen…wie wäre es, wenn Sie uns etwas über mein Lieblingstier erzählen…die Schlange. Am besten wäre es, wenn sie mit dem Exemplar natrix natrix beginnen.“ Hatte er etwas von Matrix erzählt? Wollte er, dass sie sich alle in einer Reihe aufstellten und dann den berühmten Matrix Move vollführten? Nein, sie hatten schließlich nicht gerade Englisch. Gut, dann hieß es wohl improvisieren, es konnte sich nur noch um wenige Minuten handeln, ehe Kins Aktionen starten würden…hoffentlich. „Nun, wissen sie Schlangen haben zwei Augen und keine Ohren. Und…tja, sie häuten sich auch, da deren Haut nicht mitwächst im Gegensatz zu der Schlange des Mannes.“ Während einige zu kichern begannen, Hinata sich mit hochrotem Kopf die Augen zu hielt und einige auch dezent husteten, zischte der Lehrer in einem giftigen Ton: „Schlange des Mannes?“ „Nun sie wissen schon…ähm…“, sie verlor allmählich die Fassung, „Jungs haben einen Penis und Mädchen eine Vagina.“ Gelächter. Der Lehrer blieb erstaunlich ruhig, doch seine Augen sprühten nun Funken. Temari wusste, es gab zwei Sorten von Menschen, jene die ihre Wut nach außen trugen und sich sofort abreagiert…diese stellten die harmlose Sorte Mensch da, zu denen zum Glück auch sie selbst zählte. Die andere Sorte jedoch brodelte nur tief innen drinnen und war bis zum tiefsten Punkt der Seele nachtragend…wie ihr Lehrer anscheinend. Wortlos wollte er das Fach am Schreibtisch aufziehen um das Klassenbuch hervor zu holen, als ihm 3 Frösche entgegen sprangen. Der Lehrer keuchte perplex, während Temari gegen den Tisch trat und eine Taube ebenfalls die Schublade verließ. Der Feueralarm begann ebenfalls plötzlich zu schellen, während aus dem Lautsprecher über welchen Ankündigungen der Schulleitung ansonsten einen Weg fanden, die Final Fantasy Siegesfanfare ertönte. „Ohayo, Privatschüler.“, quieckte eine unschuldige Stimme, „Hoffentlich haben einige schon unsere kleine Begrüßung vernommen. Es grüßt die Hana Gakuen. Keine Sorge, der Feueralarm kommt sicher nur aufgrund unseres kleinem Chemieexperimentes zustande und die lebenden Tiere im Unterricht…wollten wir das nicht alle einmal in der Grundschule tun? Naja, jedenfalls ist dies doch nur ein leichter Auftakt, wie die Tatsache, dass es heute nur Haferbrei zum Mittagessen gibt und ihr euren Flügel getrost in den Müll werfen könnt, aber ihr habt es doch dick. Keine Tränchen, meine Lieben.“ Ein paar Schüler hatten sich erhoben und waren in den Gang, gemeinsam mit Orochimaru-sensei, gelaufen während Temari sich mit einem Schadenfrohen Grinsen Kins Rede anhörte. Ino lies sich auf ihrem Tisch nieder, während auch Hinata und Tenten nach draußen eilten. „Ein…Streich?“; fragte die Yamanaka perplex und wandte sich Sakura skeptisch zu, „Weshalb? Wir haben denen nichts getan.“ „Kommen wir zu weiteren Tagespunkten. Wir waren so frei euren Brunnen mit etwas Tümpelwasser und Froschleich so wie einigen Pferdeäpfeln zu besudeln, eure Blumen sind…sagen wir etwas aufgemotzt, genauso wie die meisten eurer Spinte.“ Wie aufs Stichwort kehrte Uzumaki Naruto in den Raum zurück, seine blauen Augen zeigten jedoch keinen Funken von Amüsement, sondern eher so etwas wie Wut, „Sakura-chan!? Sie haben unsere Schließfächer nicht nur mit wasserfester Farbe beschmiert sondern auch die gesamte Cafeteria verwüstet! Fast alle Stühle sind auseinander gehackt worden, das ist kein Scherz mehr, das ist Vandalismus.“ Das Mädchen mit den rosanen Haaren erhob sich neben Temari schnell, „Das geht zu weit. Ich habe ja nichts, wenn mal ein Streich gespielt wird aber so was…“, sie schubste einen Frosch weg, welcher sich auf ihren Tisch gesetzt hatte und eilte ebenfalls heraus. Ino schien auf den Moment gewartet zu haben, denn sie wandte sich Temari mit ernstem Gesicht zu, „Wer war das Mädchen, dass heute mit dir und Tenten hier angekommen ist? Ich bin mir sicher sie noch nie hier gesehen zu haben.“, ihre blauen Augen funkelten von einem merkwürdigem Eifer, „Und das will etwas heißen, um das noch hinzufügen. Ich bin für die Klatschspalte der Zeitung verantwortlich und kann so gut wie jedem Gesicht auch einen Namen zuordnen. Aber heute habe ich einige gesehen, die ich nicht kannte und klug wie ich bin habe ich Shikamaru für mich kombinieren lassen, der meinte, du hättest etwas damit zu tun.“ Klasse, dann hatte der Besserwisser also auch noch seinen Senf dazu gegeben. Gut gemacht, Bambi, dieses Mal wird deine Mutter auf jeden Fall erschossen und dein Vater gleich mit. „Sie sind von einer anderen Schule, da hast du schon recht, aber so schlimm ist es ja nicht, oder?“, meinte Temari leise. „Nicht schlimm…? Temari-san…wir müssen nicht nur den ganzen Stoff lernen, den wir jetzt verlieren. Die Schule war früher mal ein schrecklicher Ort, wir alle hatten angepackt um sie zu renovieren und sanieren… wir alle haben große Erinnerungen an diesen Ort. Natürlich, zur Schule gehen ist etwas anderes aber…an diesem Gebäude hängen wir alle.“ Die Sabakuno spürte ein merkwürdiges, flaues Gefühl in der Magengegend. Natürlich, eigentlich konnte sie Japan nicht leiden…aber warum fühlte sie sich schuldig? Diese dumme Privatschule konnte sie mal! Wieso dann…wieso merkte sie plötzlich, dass sie gerade eine riesige Dummheit begonnen hatte? Plözlich streckte Tenten gemeinsam mit Haruno Sakura den Kopf wieder zurück in den Klassenraum. Temari sah den panischen Ausdruck im Gesicht ihrer Mitbewohnerin und fühlte sich noch schlechter… „Ino! Hinata-chan ist verschwunden! Wir haben gesehen, wie ein paar Jungs von der Hana Gakuen sie weggezerrt haben aber…“, Tenten schien völlig aufgewühlt zu sein, sie atmete panisch, während Haruno Sakura ihr beruhigend den Rücken streichelte. Klasse… jetzt war also ausgerechnet das Mädchen ,das mit am unschuldigsten in diesem ganzen Zeug steckte in die falschen Hände geraten…und sie, Sabakuno Temari, war daran Schuld. Kapitel 6: Bizarre Rescuing --------------------------- Temari biss sich auf die Lippe und starrte konzentriert auf das Waschbecken während die anderen Mädchen überlegten, was als nächstes zu tun war. Ständig hörte man von den Fluren aus einen Lärm rumoren doch keine der 4 Damen schien ihn zu beachten. „Wenn ich nur wüsste, wohin sie Hinata gebracht haben…“, flüsterte die Rosahaarige und tippte nervös von einem Fuß auf den anderen, „Aber nein, sie sind in diesem ganzen Trubel einfach verschwunden…“ Temari blickte vorsichtig auf und traf den skeptischen Blick ihrer Mitbewohnerin. Tenten hatte seit sie wieder im Biologie Raum saß begonnen sie mit wütendem Blick zu fixieren, aufgelöst war das brünette Mädchen schon lange nicht mehr. „Was?“, fragte sie mit erschöpfter Stimme und brachte auch Sakura und Ino dazu, sie nun an zu sehen. „Du steckst da doch mit drinnen. Du hast gestern gemeint, du würdest dich auf heute freuen und nun das hier!“, Tenten war aufgesprungen und einen Schritt auf sie zu getreten. „Weißt du, dass wir uns alle auf dich gefreut haben!? Das wir noch nie Austauschschüler oder ähnliches hatten und einfach wollte, dass du es hier genießt! Aber nein, alles was du tust ist nur beleidigen, motzen, schreien und uns herunter machen! Was haben wir getan, dass du uns so sehr hasst, Temari?“ Gar nichts. Temari biss sich stärker auf die Lippe, bis sie den bitteren Geschmack von Blut zu schmecken begann. Sie wollte nicht antworten, sie wollte nicht, dass die Erinnerungen von damals sie wieder einholten und zerfraßen, tiefer und tiefer, bis sie wieder alleine war. Alleine und hilflos. „Mädels, wir können das auch später klären“, mischte sich Ino schnell ein und zog Tenten vorsichtig von der Amerikanerin fort, „Jetzt geht es erstmal darum Hinata zurück zu holen. Denn sie kann sich, Verzeihung, am wenigsten von uns vieren wehren. Selbst Sakura und ich haben unser Kriegsbeil kurz begraben um das hier zu klären. Sie braucht uns jetzt am meisten, okay?“, Inos Pferdeschwanz wedelte energisch hin und her, als wollte er ebenfalls etwas dazu beitragen. „Okay…wie wäre es, wenn wir das Mädchen suchen, das dich heute Morgen so begrüßt hat. Vielleicht kann sie uns etwas helfen, denn weiterhin hier herum sitzen wird uns nichts bringen.“, die Yamanaka war aufgestanden und schon langsam zur Tür gelaufen. Temari war immer noch unfähig zu sprechen und nickte deshalb nur leicht, ehe sie sich erhob und Ino folgte. Der Flur war voll mit betrunkenen Schülern in grün karierten Uniformen und Schülern in ihrer Uniform, welche versuchten diese aus dem Gang zu drängen. Beleidigungen wie „Fuck Off!“ und ähnliches standen, die weißen Wände waren mit schwarzen Klecksen bemalt, der Fußboden war voll mit grünem Bierglas. Temari hob angewidert die Augenbraue, unter dem Streich hatte sie sich etwas anderes vorgestellt. Sie eilten hinunter in die Cafeteria, wo sie die Meisten der Schüler fanden. Ein paar Leute aus ihrer Klasse stritten sich lautstark mit Schülern der Hana Gakuen und im hinteren Teil der Ecke konnte sie Hatake-sensei erkennen, welcher es erfolgreich schaffte einige der Schüler aus dem Gebäude zu vertreiben. „Dort!“, rief Tenten laut und zeigte in den rechten Teil der Cafeteria. Kin saß gemeinsam mit einem schwarzhaarigem Kerl auf einem der Tische und lies es sich dort sichtlich gut gehen. Temari stapfte gemeinsam mit Ino durch die Menge, bis sie dort angelangt waren und musste dabei mehreren Essensresten ausweichen. „Oh, Temari, schön dich zu sehen. Gefällt es dir?“, Kin zwinkerte ihr zu und seufzte wohlig als ihr Liebhaber sie zärtlich am Hals küsste, „Zaku, nicht vor den ganzen Kindern.“ „Hör mal!“, keuchte Ino wütend und trat mit dem Fuß gegen den Tisch um die Aufmerksamkeit des Paares zu erhalten, „Ist ja echt toll, dass selbst so eine Schnepfe wie du, die sich in alles einmischen muss, einen Freund hat, der nicht wie Bruce Darnell aussieht aber-“ „Neidisch, Privatschulenschlampe? Oder fehlt dir die Kraft, dieses Wort zu realisieren, meine Süße?“; auf Kins Lippen bildete sich ein höhnisches Grinsen ehe sie Zaku einen Kuss auf die Lippen hauchte. Temari sah wie Ino zu beben begann und hatte Befürchtungen, die Yamanaka würde sich gleich auf Kin stürzen. Tenten und Sakura waren inzwischen herbei geeilt und schienen das gleiche zu denken, da sie einige Schritte näher zu Ino traten. „Meinst du nicht, das geht langsam zu weit? Das gesamte Niveau hier ist ziemlich gesunken…außerdem-“ „Du enttäuschst mich Temari.“; die schwarzen Augen fixierten sie mit einer Kälte, wie die Sabakuno es nur von ihrem Bruder kannte. „Aber wen enttäuschst du auch nicht? Schätzchen, sei doch mal ehrlich…du gehörst hier nicht wirklich hin. Weder zu denen…“, Kin zeigte auf Ino, Tenten und Sakura welche das Geschehen nur schweigend mitverfolgten. Während Inos Augen noch vor Wut auf Kin geweitet waren, brannte in Tenten ebenfalls ein Feuer der Wut welches jedoch ihr, Temari, galt. Sakura hingegen sah sich weiterhin suchend nach der schüchternen Hyuuga um, welche jedoch verschwunden blieb. „noch zu uns. Du willst rebellieren, ja? Aber jetzt ziehst du wie ein feiger Hund den Schwanz ein…von mir aus kannst du in dein bescheuertes Florida zurück.“ Das reichte. Eigentlich hatte sie sich zurück halten wollen, eigentlich hatte sie gehofft, dass Kin eine weitaus bessere Partie war als es schien. Mit einem Satz war Temari nach oben geklettert und hatte Kin eine schallende Ohrfeige gegeben. „Halt deine Klappe.“; knurrte die Sabakuno mit hasserfüllten Augen und packte das schwarzhaarige Mädchen am Kragen, „Sag mir, wo ihr verdammt noch mal Hinata hingebracht!?“ Ohne es zu wollen war Temari in den Dialekt zurück verfallen, welchen sie einst in Japan gesprochen hatte. „Hinata? Oh... meinst du das kleine unschuldige Häschen? Was weiß ich…Dosu hat sie mit einigen seiner Freunde zum Dach gebracht…wer weiß, vielleicht verliert sie ja dort das ein oder an-“ Kin schluckte, als sie sah wie Temari wieder die Hand erhob und war froh, dass Zaku diese von ihr wegstieß. Die Sabakuno stieß einen wütenden Laut aus, ehe sie kehrt machte um zum Dach zu laufen, als sie bemerkte, dass sie eingekreist waren. „Was für eine verdammte Schule ist das überhaupt!?“, stöhnte sie wütend, ehe sie überrascht feststellte, dass Tenten sich neben sie positioniert hatte. „Damit das klar ist, unser Gespräch beenden wir noch…“, flüsterte Tenten kurz ehe sie den Kopf kurz zur Seite neigte, „Jedoch bin ich nicht umsonst im Kampfsportclub.“ „Mädchen sollten sich nicht prügeln..“; grinste einer der Hana Gakuen Schüler und betrachte die 4 grinsend. Temari spürte wie sein Blick einen Moment lang an ihrer doch nicht zu kleinen Oberweite hängen blieb. „Starr gefälligst woandershin!“; schrie sie wütend und rannte mit ausgestreckter Faust los. Temari boxte den Lustmolch grinsend in die Seite, ehe sie durch die Lücke die entstanden war schlüpfte und losrannte. Tenten war sofort neben ihr, während Ino und Sakura in einem leichten Abstand folgte. Sie rannte an einigen Lehrern vorbei, die Treppen zum dritten Stock immer weiter, bis sie schließlich im obersten Stockwerk angelangt waren. Keuchend hielten die Mädchen kurz inne, Temari spürte seit langem einen stärkeren Herzschlag. Sie wusste, dass sie Angst hatte. Nicht nur um sich selbst, sondern auch um eine andere Person. „Scheiße…“, knurrte die Sabakuno leise und trat gegen die Tür, welche sich sofort öffnete. Die Sonne blendete sie und nahm ihr so die Sicht. Temari hob vorsichtig ihre linke Hand um das Licht etwas abzuschirmen und schloss die Augen leicht. Hinata drückte sich hilflos an den Drahtzaun, welcher das Dach umrahmte und wich zwei Männern aus welche nach ihr griffen. Sie waren also noch nicht zu spät, es war noch nichts Schlimmes passiert. „Hinata-chan!“ , Tenten schien ebenso erleichtert und war einige Schritte vorwärts gelaufen. Einer der beiden Schüler drehte sich um und pfiff beeindruck durch die Zähne. „Wow, da gibt’s ja noch mehr Mädels. Wirklich ein Jammer, dass wir so wenig…feminine Kraft bei uns haben.“ Langsam nervte das aber…hatten die eigentlich auch noch was anderes als Sex im Schädel? Höchstwahrscheinlich nicht, denn nach ein paar Schlägen und Tritten verzogen sie sich wie feige Hündchen artig vom Dach und ließen die Mädchen unter sich. In Temari machte sich eine Welle der Erleichterung breit, als sie sah wie Tenten das schüchterne Hyuuga Mädchen in die Arme schloss. Sie hatten verdammt Glück gehabt. Eine Weile gab es nur knuddeln und küssen und sie, Temari, stand einfach abseits am Zaun gelehnt und beobachtete die vier Freundinnen. „Hinata, mach so was nie wieder okay!“, schluchzte Sakura und drückte das blauhaarige Mädchen nocheinmal, welche sich mit hochrotem Kopf immer und immer wieder entschuldigte, während Ino schon wieder drauf und dran war fröhlich zu plappern. „Temari.“ Tenten hatte sich vor sie gestellt und sah sie mit ihren braunen Augen durchdringend an. Sie wirkte die meiste Zeit wie eine ruhige, ausgeglichene Person brannte nun aber innerlich. Es war, wie sie gesagt hatte, das Gespräch war noch lange nicht vergessen. „Was ist?“, sie versuchte trotz allem cool zu bleiben. Sie wollte nicht schwach sein, sie wollte nicht einfach heulend um Entschuldigung bitten. „Tu nicht so, du weißt genau was los ist. Und ich frage es dich gerne noch einmal: Was haben wir getan, dass du uns so sehr hasst?“ Gar nichts. Die Sabakuno schloss die Augen und spürte die acht wachsamen Augen auf sich ruhen. Der kalte Wind des Januars blies um ihre Arme, doch ihr war nicht kalt. Es war eher als würden mit dem Wind ihre Kräfte nach und nach zurückkommen, als sei sie nun endlich in der Lage Fuß zu fassen. Vielleicht drang ja innere Ruhe gerade in sie ein und gaben ihr erst jetzt das, was sie noch nicht hatte glauben wollen. Sie war in Japan. Sie war in dem Land, in dem sie geboren war, sie war wieder zurück. „Was haben wir getan, dass du uns mit diesen kalten Blicken ansiehst und uns den Eindruck gibst wir würden alles falsch machen?“, fragte Ino mit schwächerer Stimme. Temari hörte wie die Yamanaka ebenfalls zu Tenten trat. Gar nichts. Es war einfach ihr inneres Kind, welches immer noch gegen alles zu rebellieren schien, was es nicht verstand. „Hasst du Japan so sehr, dass du es auf alle beziehen musst?“, kam es von Hinata in einem deprimierten Tonfall. Nein. Temari atmete tief durch und öffnete die Augen. Das grün schimmerte intensiv im Licht des Nachmittags während die Wolken die schwache Wintersonne verdeckten. Die Sabakuno spürte, wie schwer ihr die Stimme wurde, selten musste sie ihre Gefühle zum Ausdruck bringen. „Ich…ich bin nicht das erste Mal in Japan. Ich bin hier geboren worden und habe eine kleine Zeit meines Lebens hier verbracht ehe wir nach Amerika aufgrund der Arbeit meines Vaters gezogen sind. Ich habe Erinnerungen an diese Stadt…schlechte Erinnerungen.“, die ersten Wörter fühlten sich in ihrem Mund einfach schrecklich an. Sie hatte das Gefühl, alles wäre zu trocken und sie müsste etwas trinken doch sie konnte nicht aufhören zu sprechen, „Ich wollte nie wieder zurück. Nie wieder wollte ich noch einmal an diesen Ort zurück und was ist dann? Plötzlich sitze ich im Flieger und bin hier…ich bin verdammt noch mal hier…“, Temari spürte wie ihre Finger zu zittern begannen und verfluchte sich dafür. Sie wollte keine Gefühle zeigen, kein einziges Gefühl der Schwäche. Nein, sie wollte stark sein… „Ich bin…hier.“, Temari spürte wie sich Tränen anbahnten und verbeugte sich schnell. Es fiel ihr schwer aber eines hatte sie in den wenigen Tagen hier bereits gelernt. Hinata, Tenten, Ino…und wahrscheinlich auch Sakura…sie alle waren tolle Mädchen…Mädchen, denen sie wehgetan hatte und das zu Unrecht. „Gomen nasai.“ Sie wagte es nicht aufzublicken und hielt die Augen geschlossen, wartete auf irgendeine Reaktion von den anderen. Vielleicht würden sie sie auslachen, das wäre in Ordnung sie hätte es verdient. Genau genommen hätte sie die Ohrfeige verdient, die sie Kin vorhin gegeben hatte. Oder gleich zehn davon. Sie hatte jede Bestrafung für ihr Verhalten verdient und war bereit diese entgegen zu nehmen. Temari blickte auf als sie eine Hand an ihrer Schulter spürte. Hinata hatte immer noch etwas verweinte Augen, lächelte aber verständnisvoll. „Danke, dass du mich gerettet hast, Temari-san. Es tut uns leid, dass wir dich vielleicht falsch behandelt haben…wir hatten nichts gewusst, weißt du…“, Temari spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Warum entschuldigten sie sich denn jetzt bei ihr? „Schön, dass du es zu geben hast. Ich hätte mir vielleicht auch mehr Mühe machen sollen…wir alle hätten das. Ich meine…nicht mal meine Wohnung war aufgeräumt.“ „Du bezeichnest es als geordnetes Chaos“ Tenten grinste leicht. Es war, als würde eine merkwürdige Leichtigkeit sie alle erfassen und davontragen, wie ein zärtlicher erster Moment des Frühlings. „Wie wäre es, wenn wir von vorne beginnen, als sei dies alles nicht passiert?“, meine Ino lächelnd und streckte Temari die Hand aus. Die Sabakuno hob skeptisch die Augenbraue und suchte in dem Blick der Yamanaka nach einem Scherz. „Mein Name ist Yamanaka Ino, nett dich kennen zu lernen.“ Sie spürte einen freundlichen Blick Sakuras, welcher sie zuvorkommend betrachtete. „Ich bin Haruno Sakura. Schön dich zu treffen.“ Tenten legte ihr vorsichtig eine Hand auf die linke Schulter und zwinkerte ihr freundschaftlich zu. „Ama Tenten. Schön, dich als Mitbewohnerin zu haben.“ Hinata lachte leise und legte die Hand auf die rechte Schulter, ehe sie der Sabakuno ein schüchternes Lächeln entgegen brachte, „Und ich bin Hyuuga Hinata. W-willkommen in Japan, Temari-san.“ Manchmal sollte man, egal wie unsinnig es klang, seine Gefühle zeigen. Und das tat Temari in diesem Moment. Die Amerikanerin spürte einen wallenden Schmerz in ihrer Brust und ehe sie sich versah, fiel sie den vieren weinend in die Arme und bedankte sich immer und immer wieder. Es war, als würden alle ihre Bedenken mit jedem Schluchzen von ihr abfallen…als ob es Neues und Einzigartiges beginnen würde… und so war es ja auch. Dies war der Beginn ihres Austauschjahres nach Japan. _________________________________________________________________________________ OMG! Schon 6 Kapitel sind fertig und wir sind gerade mal mit dem Januar fertig... Leute, was bin ich stolz auf euch, dass ihr dies hier noch lest :3 Ich habe begonnen alles, was ich schreiben möchte in Arcs zu unterteilen und dies war der erste von ihnen. Tamtamtam: Live is bizarre Arc 1 : To find friends ist abgeschlossen :3 Es wird also Zeit zu schauen, was im Februar mit unserer lieben Temari passiert. Wie hat sie sich inzwischen eingelebt? Gibt es eigentlich auch noch Leute außer Frauen in dieser FF (laut Steckbriefen schon!) Wie sieht es im Leben der anderen Mädchen aus? Wer bekommt Valentinsschokolade? Ich wünsche euch viel Spaß, eure [[Renallanfordgirl]] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)