Noahweihnachten und alles Chaos, das dazugehört von MasterKeikoChan (Wenn Bösewichte Gutes tun....) ================================================================================ Kapitel 1: Des einen Leid ist des anderen Freud... -------------------------------------------------- Es ist ein frostiger und düsterer Wintermorgen am Schauplatz unserer Geschichte. Gestern haben unsere lieben Noahs von den Weihnachtsplänen ihres Chefs erfahren. Ein ziemlich entnervter Tyki ist noch am selben Abend von einer verdutzten Mimi in der Küche dabei erwischt worden, wie er die Johanniskraut- und Baldrianteevorräte überprüfte.  Mit viel Geduld (und einer Bratpfanne) hat sie es schließlich geschafft, dem Pseudoweihnachtsmann einzureden es wäre alles nur ein böser Traum und wenn er schlafen geht sieht morgen schon alles wieder besser aus. Während die Sonne noch eine ganze Weile nicht aufgehen wird, starten wir nun unser nächstes Kapitel in der Noaharche. Deren Bewohner schlafen allerdings noch. Noch…   Ring, ring. Road’s Wecker klingelt. Dabei ist aufgrund des inzwischen fast einen Meter hohen Schnees schulfrei!  Das Noahmädchen sieht nicht ein, warum sie schon aufstehen soll und deshalb fliegt das nervige Weckinstrument erst einmal quer durch das ganze Zimmer und zerschellt krachend an einer der azurblau gestrichenen Zimmerwände in der er ein Delle zurücklässt aus der der Putz bröckelt.  Road zuckt zusammen. „Uuuppps! Das war wohl etwas zu laut“, denkt sie sich ohne das geringste Bedauern. Dieses verspürt sie allerdings im nächsten Moment, denn die Stimme eines wohlbekannten Irren im Engelskostüm schallt durch die Arche: "Road, bist du schon wach?“ „Nein, ich schlafe noch tief und fest!“, gibt das Noahmädchen nur sarkastisch zurück. Wer kann ihr die schlechte Laune übel nehmen? Ihr Chef, der grausame und unberechenbare Graf ist plötzlich zum vor sich hin trällernden Pseudoengel mutiert und sieht dabei eher aus, wie eine Presswurst im Balletkleid als ein zartes Geschöpf im Dienste Gottes. Und dann will erwartet er noch Begeisterung bei seinen Mitstreitern! Tyki und Skinn sind ja bereits zu Weihnachtsmannklonen umfunktioniert worden und Road, Jasdebi und der Rest sind heute dran. Lulubell und Mimi sollen auch mitkommen. Die Beiden sind am Vorabend erst von einer Mission zurückgekommen und haben, von Mimi's Begegnung mit dem Weihnachtstyki mal abgesehen noch nicht viel von den gräflichen Weihnachtsplänen mitbekommen. Na, die werden ihr blaues Wunder erleben…     Road hat sich derweil entschieden doch noch im Bett zu bleiben. Mit einem Grummeln drückt sie ihr Gesicht in das Kissen. Dieser ganze Weihnachtswahnsinn darf einfach nicht wahr sein! Plötzlich geht ihr jedoch ein Licht auf. „Warum eigentlich nicht?“, meint sie leise zu sich selbst. „Man kann ja auf viele Arten ein Fest feiern. Auch auf Bösewichtart.“ Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht lässt die Noah sich verschiedene Ideen durch den Kopf gehen. Kurz darauf fast sie einen Entschluss….   „Fröhliche Weihnacht über all, Töne durch die Lüfte froher Schall…“ Der Millenniums Graf hat blendende Laune. Um diese zum Ausdruck zu bringen trägt er wieder sein wunderbares weißes Engelkleid mit Flügeln, die Federn verlieren und einen batteriebetriebenen Heiligenschein. „Weihnachtslied, Weihnachtsbaum, Weihnachtsduft in jedem Raum….“, singt er weiter und hüpft dabei den mit Tannengirlanden und Kerzen geschmückten Gang entlang. Am Ende des Durchgangs befindet sich eine hellblau gestrichene Tür an der ein Weihnachtkranz hängt. „Guten Morgen, Road!“, ruft der Graf, ehe er mit einem Ruck die Tür aufreißt. Was nun vor ihm liegt ist das Reich der besagten Noah. Gegenüber von der Tür befindet sich ein weißes Regal, in welchem sich Stofftiere und Puppen stapeln. Daneben hängt ein Vorhang, ebenfalls weiß, aber mit dunkelblauem Sternchenmuster. Er dient dazu den hinteren Bereich vor neugierigen Blicken zu schützen. Auf dem Boden ist ein Laminat aus hellem Holz verlegt, auf dem man die Schritte des Pseudoengels, der nun Richtung Vorhang geht, widerhallen. „Road?“ Mit dieser Frage zieht der Graf den Raumteiler zur Seite. Dahinter befindet sich der Hauptbereich des Zimmers. Neben einem Bett stehen hier noch ein Schrank und eine Kommode, sowie der Schreibtisch. Dass das Noahmädchen weiß und blau bevorzugt, kann man auf den ersten Blick erkennen. Ein hellblaues Tuch mit angesteckten Leuchtsternen spannt sich an der Decke über dem frisch gemachten Bett, auf dessen Bezug Allen Walker abgebildet ist. Wo das Noahmädchen dieses Bild her hat, ist ein Rätsel, denn seltsamer Weise sind sich alle Noahs einig, dass der junge Exorzist sich niemals freiwillig von Road ablichten lassen würde. Weder mit einem altmodischen Fotoapparat noch mit Leinwand und Pinsel. Und Facebook soll es ja erst in ein paar Jahren geben. In ein paar vielen Jahren… Vor dem Fenster neben dem Bett steht ein Schreibtisch, der auch weiß gestrichen und perfekt aufgeräumt ist. An diesem Schreibtisch sitzt Road und schreibt etwas. „Road, ich hab dich gerufen“, meint der Grafenengel, „Was machst du da überhaupt?“ Neugierig geworden kommt der Graf näher und versucht einen Blick auf das Blatt zu werfen. „Road was ist das?“ Er hätte genau so gut eine Bombe neben ihr zünden können. Der Effekt wäre vermutlich der gleiche gewesen. Die älteste Noah fährt zusammen und springt vom Stuhl auf. „Millennium ich hab dich gar nicht kommen hören. Was gibt’s?“, ruft sie erschrocken und versteckt das Papier hinter ihrem Rücken. „Ich wollte dich zur Weihnachtsbesprechung abholen“, kräht der Engel nun total überdreht und tanzt durch den ganzen Raum. „Oooookayyy,….dazu sag ich jetzt nichts“, denkt sich die Zimmerbewohnerin und sieht dem Weihnachtswahnsinnigen dabei zu wie er Pirouetten dreht. Langsam dringen die Worte des Grafen in ihr Gehirn vor. „Moment mal, was für eine Weihnachtsbesprechung?“, fragt sie verdutzt. Hatte sie etwas verpasst? Nicht das sie deshalb traurig wäre. „Na die, die ich gestern Abend erwähnt habe!“ „Du hast keine Besprechung erwähnt!“ „Doch hab ich, ihr habt nur augenscheinlich alle schon geschlafen!“ Während Road noch versucht diesen Satz zu verstehen, wird sie von einem glücklichen Pseudoengel am Arm gepackt und aus dem Zimmer gezerrt .   Es ist still. Zu still. Im Raum mit dem überdimensionalen Tisch, an dem gestern eine Bastelstunde stattgefunden hat befinden sich Road, Tyki, Skinn, Jasdebi, Lulubell, ihre Akumadienerin Mimi und der Herr des Weihnachtswahnsinns, der Graf persönlich. Die Noahs sitzen schweigend da, aber es ist nicht schwer zu erraten was in ihren Köpfen vorgeht: „Womit haben wir das verdient?“ Dem Grafenengel scheint das Schweigen und die schlechte Laune seiner Schützlinge entweder entgangen zu sein oder er ignoriert sie einfach gekonnt, denn er ist wie immer guter Dinge. „Also, der Grund warum ihr alle heute hierherkommen solltet ist folgender“, beginnt er seine Ansprache, „Wie ihr wisst hab ich beschlossen Weihnachten zu feiern und dafür brauchen wir natürlich passende Kleidung.“ Alle sehen ängstlich zu Tyki und Skinn. „Sag bloß du hast noch mehr Kostüme?“, erkundigt sich Lulubell mit einem frostigen Unterton, der der Außentemperatur in Nichts nachsteht.  „Nein leider nicht“, antwortet der Graf traurig. „Yeah!“, jubeln die Noahteenager und auch die Sonnenbrillenträgerin und ihre Bedienstete sind sichtlich erleichtert. „Und genau deshalb werden wir shoppen gehen, wäre doch gelacht wenn wir nix passendes für euch finden würden“, unterbricht der Engel sie mit einem breiten Grinsen. Plötzliche Stille. Die Noahs, die eben noch gejubelt haben sehen auf einmal aus, als hätte man ihnen gerade mitgeteilt, dass die Exorzisten zum Abendessen vorbeikommen. Die Ruhe dauert leider nicht lange an, denn Debitto beginnt sich lauthals zu beschweren: „Warum müssen wir auch so was blödes anziehen?“ „Genau reicht es nicht schon, wenn Tyki und Skinn bekloppt aussehen?“, stimmt nun auch Jasdero ein und erntet dafür einen bösen Blick von Tyki. Der Graf tut so, als hätte er den letzten Satz nicht gehört und trällert fröhlich: „Selbstverständlich müsst ihr so was anziehen.“ „Und warum?“, mault nun auch Road. „Weil ich dass sage und jetzt kommt.“, gibt der Engel etwas patzig zurück und marschiert Richtung Tür. Mit einem Stöhnen folgen ihm die Noahs, nur Tyki und Skinn bleiben zurück. Als die Tür wieder ins Schloss fällt, meint Tyki grinsend: „Ich hab das komische Gefühl wir werden später ganz schön was zu lachen haben.“ Wenn er nur wüsste wie recht er hat… Hosted by Animexx e.V. 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