Noahweihnachten und alles Chaos, das dazugehört von MasterKeikoChan (Wenn Bösewichte Gutes tun....) ================================================================================ Prolog: Ein Engel kündigt Ärger an ---------------------------------- Es ist ein eisiger und verschneiter Tag Ende November. Road und die Zwillinge, die wegen eines Auftrags auch für ein Jahr in die Schule gehen müssen, kommen durchgefroren nach Hause. „Yeah, endlich frei", freut sich Debitto, während er sich aus einer seiner gefühlten 30 Schichten Kleidung schält. „Wir müssten uns glatt beim Wetter bedanken, wegen dem Schnee haben wir in nächster Zeit erstmal schulfrei!" Sein Zwillingsbruder wirft ihm daraufhin einen irren Blick zu, für den ihn ein Arzt wahrscheinlich rein aus Vorsorgegründen in die Psychiatrie eingewiesen hätte. „Dero hasst Schnee!", grollt der „geistig etwas andere" Noah böse. Road ist gerade dabei ihren Mantel an die Garderobe zu hängen, als ein lautes Scheppern sie erschrocken zusammenfahren lässt. Im nächsten Moment ist es totenstill. Während klischeehaft ein imaginäres Grasbüschel vorbeirollt, dreht sich das Noahmädchen betont langsam zu ihren beiden Schulkollegen um.   „Wir waren's nicht!“, kommt es nach einem weiteren kurzen Moment des Schweigens von den Zwillingen. „Hat das jemand behauptet?“ „ Ne, aber du hast uns schon wieder mit deinem „Was-habt-ihr-jetzt-schon-wieder-kaputt-gemacht“-Blick angeguckt!“ Das chronologisch älteste Mitglied des Noahclans verdreht nur genervt die Augen und meint: „Egal, sehen wir lieber mal nach, was die jetzt schon wieder angestellt haben.“ Mit diesem Ziel vor Augen marschieren die Drei zügig in die Richtung aus der der Lärm gekommen ist. Nach kurzer Zeit, die hier nicht weiter definiert wird, erreichen sie Zimmer Nummer 100. Road runzelt die Stirn. In diesem Raum liegt eines der vielen Wohnzimmer und dort sollte sich eigentlich nichts befinden, das ein schepperndes Geräusch dieser Lautstärke verursachen könnte. Das Noahmädchen tauscht noch einen letzten verdutzten Blick mit ihrer chaotischen Begleitung, dann reißt sie die Tür auf. Eigentlich hatte sie vorgehabt mit energischen Schritten das Zimmer zu stürmen und wer auch immer für den Krach verantwortlich gewesen ist mit einer der Vasen aus dem Regal zu erschlagen. Kaum hat sie jedoch einen Blick in den Raum erhascht, erstarrt sie wie ein Reh im Scheinwerferlicht. „He Road, was ist los? Du guckst als hättest du die andern beim Weihnachtsbaum schmücken erwischt!“, lacht Debitto. Road ignoriert ihn und fixiert weiter das Rauminnere als hätte sie ein Gespenst gesehen. Nebenbei will angemerkt sein, dass ihre Gesichtszüge gerade dabei sind ziemlich zu entgleisen, wodurch sie nun stark an einen Fisch auf dem Trockenen erinnert. Die aus Schock für einen Moment aussetzende Atmung fügt sich wunderbar in das Gesamtbild ein. Jetzt startet Jasdero einen Versuch, das Mädchen aus ihrer Schockstarre zu befreien: „Erde an Road, bitte melden, over.“ Die Angesprochene fängt daraufhin nur an den Kopf zu schütteln und meint : „Das ist jetzt nicht euer ernst, oder?“ „Hä?“, kommt es reichlich intelligent von den Zwillingen.   Plötzlich verschwindet das Noahmädchen mit einem riesigen Satz in besagtem Wohnzimmer. Jasdebi, die nicht vorhaben alleine zurückzubleiben, springen hinterher und bleiben, genau wie Road zuvor, wie versteinert im Türrahmen stehen. Da wir bereits wissen, wie die Zwillinge aussehen, wenden wir uns lieber der Beschreibung des Zimmers zu. Wer nun schaurige Skelette, monströse Möbel oder hässliche Haustiere erwartet hat, den muss ich hier leider enttäuschen. Genau genommen ist der Raum, von seinen etwas durchgeknallten Insassen abgesehen, fast leer. Sämtliche Schränke und Regale sind aus dem Zimmer entfernt worden. Das vorangegangene Krachen lässt sich dadurch erklären, dass der Milleniums Graf die Möbel nicht gerade sanft zum Fenster hinausbefördert hat. Außer einem riesigen Tisch und ein paar Stühlen befinden sich kein Inventar mehr im Raum. Viel interessanter ist allerdings die Tatsache, wer an dem Tisch sitzt: Zwei Weihnachtsmänner und ein strahlender Milleniums Graf. Er strahlt so stark, dass man den Eindruck bekommen könnte, er hätte einen Heiligenschein auf dem Kopf. Ziemlich entsetzt stellen Jasdebi auf den zweiten Blick fest, dass er wirklich einen trägt und dazu noch ein passendes Engelskostüm und eine blonde Lockenperücke. Road hat sich inzwischen auf den Weihnachtsmann, der der Tür am nächsten sitzt, gestürzt und schüttelt ihn kräftig durch. Dabei fällt Besagtem die Mütze vom Kopf und ein dunkler Lockenberg kommt zum Vorschein. „Tyki?“, fragen die Noahteenager ziemlich entgeistert. „Oh, na endlich seit ihr da, dann könnt ihr uns ja helfen!“, freut sich der Graf und schiebt die beiden immer noch "versteinerten" Chaoten in den Raum. „Setzt euch, setzt euch.“ „Tyki, was ist hier los?“, fragt Debitto reichlich entgeistert mit einem Gesicht, das dem eines begossenen Pudels gefährlich nahe kommt.  „Der Graf hat beschlossen, dass wir Weihnachten feiern“, gibt der erste Weihnachtsmann trocken zurück. Road, die sich inzwischen einigermaßen von ihrem Schock erholt hat, begutachtet inzwischen den zweiten Weihnachtsmann. Dieser ist, im Gegensatz zu Tyki, ziemlich groß und hat breite Schultern. Das Gesicht kann sie leider nicht erkennen, da die Mütze viel zu groß und bid unter die Nase gerutscht ist. „Und was macht ihr hier genau?“, will derweil Jasdero von Tyki wissen. „Guck auf den Tisch, dann weist du’s!“ Ja, das bildet ihr euch nicht ein. Tyki ist in der Tat schlecht gelaunt. Ein Blick auf den Tisch verrät uns auch warum: überall liegt Watte, Stroh und buntes Papier herum und direkt neben dem Weihnachtsnoah findet sich eine Vorlage für Rentiere, Schneemänner und Nikoläuse zum selber basteln. Die Zwillinge prusten los und Road kann sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen. „Ihr habt gebastelt?“, fragt sie daher mit Unschuldsmine, während die beiden Chaoten hinter ihr nach Luft japsten. Der Pseudoweihnachtsmann beobachtet das Schauspiel noch einen Moment, wobei ihm deutlich anzusehen ist, dass er sich wünscht die beiden mögen an ihrem Lachen möglichst qualvoll ersticken. Schließlich antwortet der Weihnachtstyki auf die gestellte Frage: „Falsch. Wir haben versucht zu basteln, dass ist ein Unterschied.“ „Lass mal sehen!“, freut sich die Allenverehrerin und reißt Tyki die Figuren, die er gerade unter dem Tisch verschwinden lassen will aus der Hand. Ziemlich verdutzt sieht sie ihre Beute an. Die Zwillinge versuchen derweil über ihre Schulter einen Blick auf das Gebastelte zu erhaschen.   „Was soll das sein?“, will Jasdero wissen. „So,“ sagt Debitto und legt den Kopf auf die rechte Seite, „sieht es aus wie ein gehörnter, zu groß geratener Hund und so“, er legte den Kopf auf die andere Seite, „sieht es aus wie ein Pferd mit Geweih.“ „Es könnte aber auch ein Hirsch sein“, mischt sich nun Road ein. „Es ist ein Rentier!“, brüllt Tyki verärgert und schnappt sich sein „Kunstwerk“. „Guckt mal, Tyki ist ganz rot im Gesicht!“, macht sich das Chaosduo erneut über seinen Bruder lustig. „Hat mein Tyki-Pet etwa schlechte Laune?“, kommt es plötzlich vom Grafen Engel. Die Noahs zucken erschrocken zusammen. Die Anwesenheit diese Irren hatten sie gerade so schön verdrängt!  „Quatsch, das liegt am Kostüm“, behauptet der Gefragte, „ Das färbt nämlich ab.“ „Ja ne, is klar“, meinen die anderen im Chor. „Wieso tragt ihr diesen Schrott überhaupt?“, die Frage kommt von Road. Tyki deutete auf den Grafen: „Das ist alles seine Schuld!“ „Allleeeeeesss klaarrrrrr“, sind sich die drei Teenager erneut ungewohnt einig. „Leider sind die Dinger kein bisschen süß“, kommentiert  auf einmal Weihnachtsmann Nummer zwei, der bis jetzt geschwiegen hat. „Ach Sweet Tooth auch endlich wach?“ „Ich heiße Skinn Bolic“, brummt der übergroße Weihnachtsmann verschlafen. „Wunderbar, jetzt wo alle anwesend und mit den Gedanken hier sind können wir ja weiter basteln!“ Der Graf ist ganz in seinem Element. Die etwas angespannte Stimmung scheint ihm dabei gar nicht aufzufallen. „Ist dem ein Lexikon auf den Kopf gefallen oder hat er Fieber?“, fragt Road flüsternd die Zwillinge. Während sie einiges vom Milleniums Graf gewohnt ist, scheint ihr diese plötzliche Begeisterung für das Fest der Nächstenliebe doch suspekt. In einem Punkt sind sich die Noahs dieses Mal außergewöhnlich einig: Wenn kein Weihnachtswunder geschieht, stehen ihnen ein paar sehr anstrengende Wochen bevor! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)