Noahweihnachten und alles Chaos, das dazugehört von MasterKeikoChan (Wenn Bösewichte Gutes tun....) ================================================================================ Kapitel 13: Bombenstimmung! --------------------------- Am Morgen des 6. Dezembers herrscht eine bedächtige Stille im Hauptquartier des schwarzen Ordens. Oder sagen wir mal lieber eine erschöpfte Stille. Nachdem der Graf es geschafft hatte, am Vortag vier Exorzisten und das momentane Objekt der Sonderuntersuchungskommission zu kidnappen, war in der Zentrale erst einmal Panik ausgebrochen. Komui hatte einen „Meine-kleine-Schwester-ist-entführt-worden-Anfall“ und der Großteil der Wissenschaftler war damit beschäftigt, ihn und Komui Ex von einem verzweifelten Überfall, dessen Ziel niemand so genau kannte abzuhalten.   Reever ist als erstes auf den Beinen. Mit einem doppelten Espresso in der Hand starrt er auf das Trümmerfeld, welches gestern noch ein Büro gewesen ist und schüttelt den Kopf. Wo fängt er am besten mit dem Aufräumen an? Mit dem Holzregal, das jetzt aus mehr Einzelteilen besteht als ein Jenga-Spiel? Oder mit dem komuiförmigen Loch im Boden? Oder mit dem 3000 Teile Puzzle in das sich sein Papierkram verwandelt hat? Doch bevor diese schwierige Entscheidung treffen kann, hört er ein Klopfen am Fenster. Verdutzt kämpt er sich durch das Chaos bis er durch das leicht zugestaubten Glas sehen kann und bei dem Bild, das sich ihm bietet, klappt seine Kinnlade herunter. Auf der Fensterbank hinter der Scheibe sitzt die mit Abstand gruseligste Brieftaube, die er je gesehen hat. Sie hat dunkelgraues Gefieder, leuchtende, rote Augen und wie es aussieht eine Art Mini-Bazooka umgeschnallt. Auf ihrem Rücken ist eine Papierrolle festgezurrt. „Okay Holzkopf, lass mich rein oder ich puste dein Fenster weg“, flötet die Abnormalität auf der Fensterbank. Reever ist so überrascht, dass er erstmal drei Sätze rückwärts macht und dabei über die Überreste seines Schreibtisches fällt. Die Monstertaube verdreht daraufhin nur genervt die Augen. „So ein Idiot“, gurrt sie und hebt ab. Über die Schreibtischkante hinweg beobachtet der Wissenschaftler, wie sie eine Schleife fliegt und einige Meter von der Glasscheibe entfernt mit schlagenden Flügeln in der Luft stehenbleibt. Bevor der Mann sich fragen kann, was sie da macht, landet mit einem Klappern eine rote Christbaumkugel auf der äußeren Fensterbank. „Was zum---“, noch bevor er es schafft seinen Satz zu beenden, gibt es ein Explosion, die das ganze Hauptquartier erzittern lässt.   In der Arche ist derweil augenscheinlich noch niemand wach. „Ho, ho, Merry Christmas!“, ertönt es aus dem Zimmer eines gewissen weiblichen Weinachtswichtels, kurz gefolgt von einem mordlustigen „STIRB!“ Road ist mal wieder von einer der technischen Spielereien des Grafen geweckt worden. Dieses Mal war es ein Rentierwecker. Nach dem letzten Weckerzwischenfall hat das Noahmädchen sich allerdings vorbereitet. Weshalb die nervtötende Uhr nun lernt, wie es sich anfühlt mit einem Hammer bearbeitet zu werden. Mit einem Exorzistenhammer. Ob Lavi die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten seiner Innocence bewusst sind? Als von der der neuerlichen Weihnachtsspinnerei nur noch ein rauchender Haufen Schrauben und Zahnräder übrig ist, lässt die zornige Noah von ihm ab. Wütend über ihre unterbrochene Ruhephase entscheidet sie sich aufzustehen. Grummelnd marschiert sie in Richtung Kleiderschrank und fällt prompt auf die Nase. „Oh, meine Road ist heute Morgen wie ein junges Reh! Noch etwas unsicher auf den Beinen“, kommentiert eine Stimme vom Eingang des Zimmers her. Der Weihnachtswichtel in Pink dreht den Kopf zur Seite und sieht die Verkörperung des Weihnachtsschreckens neben ihrem Raumteiler stehen. Der Morgen wurde immer besser.   An einem anderen Ort in der Arche wird ein gewisser Weihnachtsmannklon wach, weil er das Gefühl hat, dass sich jemand in seinem Zimmer aufhält. Mit einem Ruck sitzt er aufrecht im Bett und sieht sich um. An seinem Schreibtisch steht eine Gestalt und blättert in seinen Unterlagen. Genauer gesagt in seinem Tagebuch. Die Augen des Weihnachtsmannklones weiten sich auf die größe von Esstellern und mit einem lauten Aufschrei stürzt er sich auf den Einbrecher „STOPP! Finger weg!“ Die unbekannte Figur macht einen erschrockenen Schritt zur Seite und der verschlafene Tyki landet unsanft auf dem Boden. „Woah, immer langsam! Kein Grund gleich auszuflippen. Ihr Noahs braucht echt ein Anti-Agressionstraining“, sagt der Unbekannte amüsiert. Der Weihnachtsmannabklatsch kämpft sich aus der Decke, die er vom Bett mitgerissen hat und die ihn nun unbarmherzig umarmt und besieht sich sein Gegenüber genauer. Die Gestalt trägt einen roten Mantel und eine Mitra auf dem Kopf. Sein Gesich ist zu Hälfte hinter seinem weißen Vollbart versteckt und über der Schulter hält er einen Stoffsack. Moment mal, versucht der Vatikan jetzt schon seine privaten Geheimnisse zu stehlen? Die Vorstellung von Leverrier, der mit einem Schockowindbeutel in der Hand und wie ein Schulmädchen kichernd in seinem Tagebuch blättert tauchte in Tykis Gedanken auf. Schlagartig verliert sein Gesicht seine graue Farbe. „Wer bist du und was willst du hier?“, fragt der sichtlich erschütterte Noah den Eindringling.   „Mein Name ist“, der Einbrecher nimmt seinen Beutel in die andere Hand und wirft einen Blick auf die Notiz in seiner Handinnenfläche, „Sankt....Niklas? Glaube ich. Und der Grund meines Besuchs? Normalerweise sollte ich dir Geschenke in die Stiefel stecken. Weil du die aber meines Erachtens nicht gut genug poliert hast, habe ich mich entschieden, dir deine Schlampigkeit heimzuzahlen. Und was eignet sich besser als peinliche Geheimnisse?“ Eine dunkle Aura bildet sich um den Mann und ein bösartiges Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Oder zumindest vermutet Tyki, dass es bösartig sein soll. Um es durch diesen Bart hindurch beurteilen zu können bräuchte er schon eine Röntgenbrille. Diese Ausstrahlung kommt dem Noah allerdings bekannt vor. Diese unfaire Vorgehensweise und eindeutige Neigung zu drastischen Maßnahmen...   „Cheater Boy?“, stammelt der Weihnachtsmannklon ungläubig. Der nun entarnte Exortzist meint nur gelassen: „Hast ganz schön lang gebraucht, wirst du alt Tyki oder schläfst du noch?“ „Von wegen alt! Wer rennt hier Greis rum? Und was soll der Aufzug?“ „Ich hab einen Deal mit Weihnachtsspinner und meine Hälfte der Vereinbarung war, dass ich heute in dem Aufzug rumrenn und Geschenke verteile.“ „Und was springt dabei für dich raus?“ „Als ob ich das dir verraten würde, Pokerloser!“ „Sagt die Niete, die nicht Mal weiß, als was er verkleidet ist“ „Hey, ich hab doch gesagt, dass ich Sankt Niklas bin!“ „Du hast gesagt, dass du es glaubst. Und der Mann heißt Niklaus, nicht Niklas.“ „Oh. Ich wusste ich hätte leserlicher schreiben sollen...“ „Ha, wer ist nun der Loser?“ Allens Gesicht nimmt einen freundlichen Ausdruck an und mit einem unschuldigen Lächeln, das überhaupt nicht zu seiner finsteren Aura passt, schwingt er den von ihm mitgebrachten Stoffsack wieder über seine Schulter.   Für Johnny hat der Morgen sehr unerfreulich angefangen. Anstatt eines Weckers hat ihn eine Bombenexplosion oder zumindest etwas, das danach klang geweckt. Fluchend kämpft er sich aus dem Papierstapel in dem er gestern eingeschlafen ist und schaut sich um. Der Büroraum sieht noch schlimmer aus als gestern und Reever sitzt geduckt hinter einem der kaputten Schreibtische. Eine leichte Brise lenkt die Aufmerksamkeit des Brillenträgers auf das Fenster oder besser gesagt, die Stelle an der Wand an der sich das Fenster befinden sollte. Anstatt einer Glasscheibe befindet sich dort nämlich ein klaffendes Loch. Und in dem Loch sitzt… eine Mutantenbrieftaube? „Ich hab dir ja gesagt, dass du hinne machen sollst“, grollt das Federvieh mit überraschend tiefer Stimme, „Ich hab Post und nicht den ganzen Tag Zeit!“ Mit diesen Worten packt sie die Papierrolle mit ihrem Schnabel und zerrt sie aus ihrer Fixierung. Anschließend wirft sie die Rolle vor die Trümmer von Rivers Schreibtisch und fliegt durch Loch nach draußen. Als Johnny es endlich schafft aus seinem Papiergefängnis zu entkommen, ist sie bereits verschwunden. „Morgen Reever, ist das deine neue Art zu lüften oder hab ich was verpasst?“, fragt der Lockenkopf. „Wir hatten Besuch von einer abnormalen Taube und sie hat das Fenster mit einer Bazooka, die explodierende Christbaumkugel schießt in die Luft gesprengt. Also, nein du hast nichts verpasst“, kommt die trockene Antwort. Johnny verkneift sich ein Grinsen und beschließt, den Zettel, den der gefiederte Besucher dagelassen hat genauer zu untersuchen. Er rollt das Papier auf und beginnt zu lesen. Noch bevor er das Textende erreicht hat, entgleisen ihm die Gesichtszüge und er lässt den Zettel fallen. Mit hochgezogenen Augenbrauen angelt sich nun Reever den Brief und wirft einen Blick auf den Inhalt. Nach einem kurzen Moment meint er mit wenig Begeisterung: „Ich schätze, es ist an der Zeit den Chef zu wecken.“   Die Verfasser des Briefes sitzen derzeit noch immer in der ihnen zugewiesenen Unterkunft in der Noaharche fest und beäugen misstrauisch den gedeckten Frühstückstisch. Kanda hatte die bunte Truppe unabsichtlicher Weise mit einem überraschten Aufschrei geweckt. Der Sobaliebhaber schaffte es aufzustehen, einen ganzen Schritt von seinem Bett wegzumachen und dann, äußerst unelegant, Road zu imitieren indem er über ein Paar Stiefel stolperte. Diese fielen dabei um und ein ganzer Schwall Walnüsse, Schokolade in verschiedensten Formen und Mandarinen ergoss sich über den Fußboden. Während Lavi sich vor Lachen nicht mehr halten konnte, hatte der Schwertkämpfer plötzlich das vollkommen unerklärliche Bedürfnis jemanden aufzuschlitzen. Und dieses Bedürfnis lässt er nun, unter den leicht verstörten Blicken seiner Teamkollegen, an einem Brötchen aus. „Sag mal Yuu, was machst du da?“, traut sich schließlich der Rotschopf zu fragen. Seine einzige Antwort ist ein äußerst mordlustiges „Tch“. Mit einem nervösen Lächeln im Gesicht meint Lenalee: „Kommt schon Leute, es ist noch zu früh für Streit, wir sollten uns lieber über wichtigere Dinge Gedanken machen.“ „Ja, zum Beispiel wer es geschafft hat, Yuu in den neuen Bettvorleger zu verwandeln“, grinst Junior und muss umgehend unter dem Tisch in Deckung gehen, um nicht von Kandas Buttermesser aufgespießt zu werden. Während Mr. Kitchen Knife seinem Spitznamen nun alle Ehre macht und versucht Lavi für seine Unverschämtheiten zu massakrieren, wendet sich Miranda erstmals an ihre Kollegin: „Irgendwie ist mir diese Situation suspekt. Warum sollte der Graf Stiefel aufstellen, um uns zu verletzen? Da gibt es doch sicher effektivere Methoden, nachdem er uns schon so erfolgreich hier eingesperrt hat.“ Bevor Lenalee ihr jedoch antworten kann ist von draußen ein lautes Scheppern zu hören. Die Gruppe aus gekidnappten Exorzisten stürmt auf die Straße und muss sich erstmal kräftig die Augen reiben, um sicher zu gehen, dass sie keine Macke in der Optik haben und das gerade wirklich passiert. Hangabwärts ist ein bärtiges Individuum mit wahnsinnigem Lachen damit beschäftigt vor einem Noah im roten Pyjama mit Weihnachtsmannaufdruck zu flüchten. Der Verfolger attackiert sein Opfer mit einer Mischung aus explodierenden Christbaumkugeln, giftigen Tannenzapfen und brennenden Strohsternen, welche unter lautem Klirren und Scheppern Brandflecken und Scherben hinterlassen. „Hey Leute, haben wir euch geweckt? Hat Bakanda seine Stiefel gefunden?“, ruft der Mann mit Vollbart fröhlich als er einer weiteren Kugelgranate ausweicht. Während drei der Exorzisten die Kinnlade herunterfällt und sie aussehen, als wäre gerade Leverrier persönlich aufgetaucht, um sie zu retten, ist der vierte am Kochen. „Verdammtes Moyashi!“, grollt er und schließt sich, noch immer mit einem Buttermesser bewaffnet, der munteren Verfolgungsjagd an. Und so kommt es, dass, unter den perplexen Blicken der drei Zurückgelassenen, die Arche in ein Weihnachtsschlachtfeld verwandelt wird.   Erstaunlicherweise ist Miranda die erste, die ihre Stimme wieder findet: „Was trägt Allen da für ein komisches Outfit?“ „Das sind ein Umhang, eine Mitra und ein künstlicher Vollbart, er post nämlich als Sankt Nikolaus“, beantwortet eine fröhliche Stimme ihre Frage. „Ohh, das macht Sinn.“ Miranda nickt verständnisvoll bevor sie realisiert, dass es weder Lenalee noch Lavi gewesen sind, die gerade gesprochen haben. Mit einer plötzlichen Bewegung, die einem schon vom Zusehen ein Schleudertrauma verpassen würde, dreht sie sich in Richtung des Neuankömmlings. „Morgen Mauerblümchen, biste jetzt wenigstens wach?“, grummelt eine sichtlich schlecht gelaunte Road. Neben ihr steht der strahlende Weihnachtsgraf, natürlich nach wie vor im viel zu engen Ballettkleid. „Warum spielt Allen Nikolaus?“, fragt der Mann mit der Augenklappe skeptisch. „Och, ich hab ihn gestern im Wohnzimmer abhängen gesehen und da meine lieben Noah alle nicht aufzufinden waren hab ich mich ein bisschen mit ihm unterhalten. Allerdings musste ich den armen Kerl erstmal mit einer Sahnetorte wiederbeleben. Wer auch immer versucht hat ihn umzubringen versteht sein Handwerk wirklich gut.“ „Oh, wirklich?“, meint die Mimose und wirft einer gewissen Noah, die bei den Worten des Grafen ihre Gesichtsfarbe um einem kräftigen Rotton ergänzt hatte, einen vielsagenden Blick zu. „Ich hab ihm vorgeschlagen heute als Sankt Nikolaus zu posen, dafür hat er während eures gesamten Aufenthalts freien Zugang zu sämtlichen Essenvorräten und darf sogar das Küchenpersonal zum Kochen miteinbinden“, beendet der Grafenengel sichtlich mit sich zufrieden seine Erklärung. „Oh, Allen“, seufzen die Exorzisten müde. Und sie hatten sich solche Sorgen gemacht!   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)