Geheimnisse der RPG's von SakuraxChazz (Geschichten zu den RPG's) ================================================================================ Kapitel 10: Geständnis ---------------------- Geständnis Drei Wörter können alles verändern. Zum Guten wie auch zum Schlechten. Vielleicht auch mal was dazwischen. Aber eins ist gewiss. Es wird nie wieder so sein wie zuvor! Es war ein ruhiger Tag gewesen. Nichts hatte darauf hingedeutet das sich heute etwas grundlegendes ändern sollte. Es war abgelaufen wie in diesen schrecklich romantischen Filmen. Man stand auf einer Anhöhe und blickte auf's Meer. Ein Moment der Stille. Bis einer die Worte spricht auf die man so lange gewartet hat 'Ich liebe dich.'. Nur gehaucht und doch zu laut um sie zu ignorieren. Nun es war ein Deich gewesen und nicht das wundervolle Meer sondern nur ein Fluss. Doch auch hier wurden diese drei bedeutungsvollen Worte gesprochen. Wie ein Kanonenschuss, so laut waren sie für die beiden gewesen und doch hatte niemand außer ihnen beiden diese Worte vernommen. Die Welt drehte sich weiter und doch war nichts mehr wie zuvor. „Dimitri... ich...“, Daniel brachte keinen gescheiten Satz zusammen. Alles in ihm drehte sich. Warum hatte sein bester Freund das nur jetzt gesagt? Eben hatten sie noch über Belanglosigkeiten diskutiert und dann das! Es war absehbar gewesen. Doch bis zu jenem Zeitpunkt hatte man jedes Anzeichen mehr oder weniger ignorieren können. Ein Blick der zu lange an ihm hing, eine Berührung die so lange hätte nicht andauern müssen. Das er Geschenke bekam die er nie in gleichem Wert würde geben können. Der Andere hatte um ihn geworben so unaufdringlich wie es ihm möglich gewesen war. Dan wäre dumm gewesen es nicht zu erkennen. Immer wieder wurde ihm bewusst das früher oder später der Moment kommen würde wo sich sein bester Freund ihm offenbaren würde. Unzählige Male hatte er sich ausgemalt wie er Dimitri klar machen könnte, das er eben nicht so empfand. Das sie nur Freunde würden bleiben können. Es tat weh ihm in die Augen sehen zu müssen und ihm diese Worte zu sagen: „Dimitri... ich empfinde nichts für dich. Nicht so wie du für mich.“ Der Blonde schwieg. Was sollte er auch groß sagen. Ihm waren diese Worte einfach so rausgerutscht. Wobei einfach rausgerutscht so auch nicht stimmte. Die Situation hatte es eben einfach ergeben. Es hatte sich richtig angefühlt, es in eben jenem Moment zu sagen. Nun fühlte sich sein Herz auch nicht mehr so schwer an. Seine Tante Mona hatte doch Recht behalten. Dieses Geständnis war mehr als überfällig gewesen. Es war ihnen beiden bewusst. Und obwohl sie beide damit gerechnet hatten, waren sie beide ebenso überfordert von der neuen Situation. Als Daniel sich schließlich zu dem Geständnis äußerte brach für den Blonden eine Welt zusammen. Es war absehbar gewesen. Er hatte die Zeichen gesehen. Alles war immer von ihm ausgegangen und nie weiter gegangen als eine flüchtige Berührung die zu lange anhielt. Und doch erschütterte es ihn. Ließ ihn frösteln und um Beherrschung ringen. Er würde nicht hier vor seinem besten Freund, seiner nie wirklichen heimlichen Liebe, in Tränen ausbrechen. Das war einem Kromanov nicht würdig. Mühsam brachte der Blonde ein Lächeln zustande. Wenigstens hatte sein bester Freund ihm nicht direkt die Freundschaft gekündigt. Das wäre sein Horrorszenario gewesen. Seinen besten und einzigen Freund zu verlieren nur weil er mehr Interesse an ihm hatte, als für eine Freundschaft gut war. Normal war. Nicht das in seiner Familie je etwas normal gewesen wäre. Sie standen noch immer schweigend da. Daniel hatte seinen Standpunkt deutlich gemacht. Nun war es an dem Kromanoverben sich zu äußern. Selten war Dimitri so sprachlos gewesen wie jetzt. Fühlte sich so hilflos und verletzlich. Am Liebsten würde er jetzt einfach gehen und Dan hier stehen lassen. Einfach ganz schnell weglaufen und nicht zurücksehen. So tun als wäre das hier nicht passiert. Aber das konnte er nicht. Einmal wegen seiner Familie und einmal weil es unfair Dan gegenüber gewesen wäre. „Ich... Ich wollte das nicht sagen. Also ich wollte schon. Schon ewig. Aber ich wollte nicht das es so sein wird“, flüsterte der Blonde schließlich. „Ich weiß“, war die schlichte Antwort seines Gegenübers. Er klang resigniert. „Wir beide wissen das wir das nicht vergessen können. Aber wir können lernen damit umzugehen. Ich schlage vor, das wir uns erstmal nicht sehen. Gib mir dein Smartphone. Dann ruf ich für dich jemanden an.“ Benommen tat der Blonde was sein Freund von ihm wollte. Umständlich kramte er sein Telefon aus der Jackentasche und reichte es dem Brünetten. Es fiel ihm langsam wirklich schwer die Tränen zurückzuhalten. So wollte er sicherlich nicht telefonieren. Fakt war, das sie etwas Abstand zueinander brauchten um ihre Gefühle zu sortieren. Besonders Dimitri. Es wäre allerdings unverantwortlich den Blonden allein zu lassen. Jemand musste kommen und ihm beistehen. Allein die Tatsache, das er dieses Telefonat geschehen ließ zeigte doch, wie sehr ihn das mitnahm. Unter anderen Umständen hätte er ihn seinen kleinen Schatz nichmal anfassen lassen. Der PIN war sein Geburtsdatum. Wieder so ein Anzeichen das man nicht hätte ignorieren dürfen und es doch willentlich getan hatte. Im Telefonbuch suchte Dan eine bestimmte Nummer. Seine Eltern sollte er nicht anrufen, das wäre wohl kontra produktiv. Nein er suchte die Nummer seiner Tante. Zwar nicht seiner leiblichen Tante, aber Mona kam dem wohl am Nächsten. Es tutete einen Moment in der Leitung. Dann meldete sich eine weiche Frauenstimme: „Hey Dimitri! Na wie lief's?“ Dan musste schlucken ehe er antworten konnte: „Hier ist Dan... Es geht ihm den Umständen entsprechend. Wir sind auf dem Deich. In der Nähe des kleinen Cafés. Ich hab ihn abgewiesen. Er kann nicht so alleine bleiben. Er sollte nicht alleine bleiben...“ „Ist gut ich komme sofort. Gib mir eine Viertelstunde!“ Im Hintergrund konnte Dan etwas rascheln hören. Vermutlich eine Jacke die eilig angezogen wurde. Dann brach die Verbindung ab und es kam wieder das Tuten. Dan kontrollierte das Display und aktivierte schließlich wieder die Tastensperre. Dimitri stand noch immer schweigend da und nahm ihn augenscheinlich nicht mehr wahr. Er hatte sich leicht abgewandt. Vermutlich weil er die ersten Tränen nicht zurückhalten konnte und sich dafür schämte. Das Smartphone fand den Weg zurück zu seinem Besitzer und sie schwiegen. Die volle Viertelstunde die Mona brauchte um hierher zu finden. Sie kam besorgt zu ihnen auf den Deich. Kurz drückte sie Dan die Schulter und nickte ihm zu. Er konnte nun gehen. Dann war sie bei ihrem Neffen und nahm ihn in den Arm. Wie durch einen Schleier nahm der alles wahr. Das Telefonat seines besten Freundes, wie er ihm das Smartphone wiedergab und er es auf Autopilot in die Jackentasche steckte und schließlich wie seine Tante in Spee kam und ihn in den Arm nahm. Es hätte ihn nicht so treffen dürfen und doch lag er nun in tausend Teile zersprungen hier. Fühlte sich taub und unbedeutend. Seine Tante dirigierte ihn den Deich runter. Wohlweislich mit einem Abstand zu Dans Abgang. Er wurde in eine Limousine gesetzt und irgendwo hingefahren. Überall war besser als bei Dan oder zuhause. Das es dann das Kromanovanwesen ist, hätte er allerdings nicht erwartet. Das 'Rainbow' wäre ihm eher in den Sinn gekommen. Da hätte er sich auch noch gepflegt besaufen können. Hauptsache er begegnete nicht seinem Großvater. Falls Mona mit ihm versucht hatte zu sprechen, so hatte der Blonde es nicht bemerkt. Sie würde es ihm sicherlich nicht übel nehmen. Doch nun wollte sie wohl mit ihm sprechen. Ihr Blick war so unnachgiebig. „Dimitri ich erwarte nicht das du mir nun erzählst wie's war oder dergleichen. Das kann ich mir denken. Aber ich erwarte von dir, das du mit mir nun hinein gehst, mir in mein Zimmer folgst und dich hinlegst. Es wird kein sinnloses Besaufen geben. Deine Mutter würde mich töten, wenn sie das je erfahren würde. Hast du das verstanden?“, fragte seine Tante und Dimitri konnte nicht anders als zu nicken. Anschließend folgte er Mona in ihre Privaträume. Hier würde niemand einfach so hereinschneien. Nichtmal Anastasia würde es wagen ohne vorher zu klopfen hier einzudringen. Ein wahrer Segen in diesem Haus mit viel zu vielen Ohren. Er ließ sich ins Bett stecken und schloss die Augen. Unwillkürlich kam ihm die Szene auf dem Deich in den Sinn. Wie er da stand und all seinen Mut zusammen kratzte um seinem besten Freund seine Gefühle zu gestehen. Und abgewiesen zu werden. Schließlich kamen die Tränen. Nur am Rande nahm er wahr wie seine Tante zu ihm ins Bett stieg und ihn in den Arm nahm. Ihn fest an sich drückte und immer wieder beruhigende Worte in sein Ohr flüsterte. Bis er schließlich irgendwann vor Erschöpfung einschlief. Nichts würde mehr sein wie früher. Nie wieder. Und nur drei Worte waren Schuld daran. Für den Einen alles was er hören will. Für den Anderen alles was er nie wissen wollte. »Ich liebe dich.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)