Geheimnisse der RPG's von SakuraxChazz (Geschichten zu den RPG's) ================================================================================ Kapitel 8: Vater Mutter Kinder ------------------------------ Vater – Mutter – Kinder Es ist nicht leicht ein großer Bruder zu sein. Besonders wenn man 10 Jahre alleine war. Ein ganzes Jahrzehnt hatte er seine Familie komplett für sich alleine. Die ganze Aufmerksamkeit wurde nun dem kleinen Wurm geschenkt. Es ist nicht so als würde er es nicht verstehen. Babys brauchten Aufmerksamkeit, weil sie von alleine nicht überleben konnten. Man musste sie füttern. Man musste sie wickeln. Man musste ihnen einfach alles machen. Er selbst konnte nun schon seine Schuhe binden, sich ankleiden, essen und trinken. Er ging sogar schon in die Schule und bald würde er in die weiterführende Schule wechseln. Katharina hatte sogar einen Spitznamen. Auch wenn er es ungern zugab, so war er auf diese kleine Sache sehr neidisch. Eigentlich hatte er keinen Grund wirklich neidisch zu sein. Schließlich konnte er so vieles mehr als Katharina. Sie war an ein Bett gefesselt und musste von seiner Mum oder Dad getragen werden um etwas anderes zu sehen. Nicht das sie wohl viel von ihrer Welt mitbekommen würde. Sie war immerhin ein Baby. Zu ihrer Geburt hatte er die Karten geschrieben und Fotos ausgesucht. Eine Woche später kamen dann seine Großeltern um den kleinen Schatz zu begutachten. Seine Oma war hin und weg. Sein Großvater nahm ihn zur Seite und versuchte ihm einzubläuen, das er immer gut auf sie aufpassen musste. Das es seine Aufgabe als großer Bruder ist sie zu beschützen und zu behüten. Nicht das er das nicht schon gewusst hätte. Aber noch konnten das ruhig seine Eltern machen. Wovor sollte er seine kleine Schwester auch hier im Haus beschützen? Wenn sie irgendwann mal die selbe Schule besuchen würden. Aber selbst das würde eher weniger der Fall sein. Vielleicht auf der weiterführenden Schule. Aber vorerst würde er das noch an andere abgeben können. Dann wollte sein Opa wissen welche Freunde er gefunden hat und ob er ihm jemanden vorstellen darf. Dankend hatte er abgelehnt. Arrangierte Freundschaften waren nichts für ihn. Das es bei seiner Tante und seinem Vater gut gegangen war hieß nicht, das er da auch so viel Glück haben würde. Zudem würde es bedeuten, das er Dan weniger sehen dürfte. Schließlich würde über den arrangierten Freund dann auch jede Information an seinen Großvater gehen. Auch wenn er erst zehn war so bedeutete das nicht, das er nicht wusste wie das in seiner Familie gehandhabt wurde. Zumindest was die ältere Generation anging. Da hatte er schon so für ein Leben außerhalb gekämpft um einen Freund haben zu können, da würde er es nicht riskieren ihn jetzt wieder zu verlieren. Seiner Mutter ging es gut wie nie und sein Vater... nun der war eben sein Vater. Der Blondschopf hatte lange mit sich gerungen, ob er sein Vorhaben in die Tat umsetzen sollte. Zur Geburt wurde traditionell etwas geschenkt. Zumindest hatte er das nachgelesen. Doch was könnte man verschenken ohne was kaufen gehen zu müssen? Dazu hatte er nämlich keine Lust. Außerdem wozu hatte man ihm schon so viel nutzlosen Kram geschenkt? Spieluhren, Kuscheltiere und anderen Krims Krams mit dem er nichts mehr anzufangen wusste. Gut mit den Kuscheltieren schon. Jeden Abend hatte er eines mit in seinem Bett. Aber die Spieluhren nutze er schon lange nicht mehr. Allerdings bezweifelte er das Katharina viel damit anfangen konnte. In den meisten war auch noch sein Name eingraviert worden. Die übrigen waren einfach schrecklich gewesen. Pflichtgeschenke müssen immer schrecklich sein. Auch etwas was er in den zehn Jahren gelernt hatte. Nur deswegen besaßen sie im großen Kromanovanwesen diese eine potthässliche Vase. Ein Geschenk irgendeines Familienmitgliedes zum 25.Hochzeitstag seiner Großeltern. Erst wenn sie zu Bruch ging würde man sie wegschmeißen. Aber absichtlich zerstören würde sie keiner. Insgeheim hatte sein Opa bestimmt gehofft er würde sie mit seiner ungestümen Art umwerfen und sie wäre weg. Da hatte er aber die Rechnung ohne seine Schwiegertochter gemacht. In den Gängen wird nicht gerannt. Er hielt sich zwar nicht immer daran, aber er hatte es auch nicht geschafft je etwas zu zerbrechen. Besonders da er wusste, das er lebenslänglich kein Taschengeld mehr bekommen würde, sollte er jemals etwas zerstören. Das löste aber noch immer nicht sein Problem mit dem Geschenk. Aufmerksam musterte er sein Zimmer. Gerade waren seine Großeltern zu Besuch um Katharina zu begutachten. Gemeinsam saßen sie im Wohnzimmer und redeten über sie als wäre sie das siebte Weltwunder. Was sie nicht war. Schließlich gab es schon sieben. Und als achtes würde er es nie bezeichnen ein Kind zur Welt zu bringen. Schwer seufzend sah er auf sein Bett. Dort fiel ihm schließlich etwas zotteliges auf. Sein Teddy. Den hatte er zu seiner Geburt geschenkt bekommen. Immer wenn es ihm schlecht ging kuschelte er mit ihm und es ging wieder. Doch nun mit zehn war er doch zu alt für einen Teddy. Zumindest war es seine Meinung. Als Geschenk würde er sich super eignen. Selbst wenn er ihn doch vermissen würde, so hätte er ihn noch in der Nähe und könnte getarnt mit ihm schmusen. Er müsste dann zwar auch Zeit mit seiner Schwester verbringen, aber das würde seine Mum doch nur freuen. Das es dabei dann nur um den Teddy ging müsste ja niemand erfahren. Kurz entschlossen schnappte er sich den Teddy und knuddelte ihn nochmal. Die Schleife hatte sich etwas gelöst. Mit einem schnellen Handgriff hatte er sie gerichtet und lief nun mit dem großen Teddy rüber ins Wohnzimmer. Ein Räuspern ließ sich die Aufmerksamkeit auf ihn richten und alle verstummten. Nur Katharina schmatze leise vor sich hin. „Ich wollte ihr ein kleines Geschenk machen...“, teilte der Blondschopf den Anwesenden leise mit. Somit überreichte er seiner Mutter den Teddy und wartete einfach ab was geschah. „Das ist sehr aufmerksam von dir mein Schatz“, kam es gerührt von seiner Mutter. Sie befürchtete ja noch immer das seine Beziehung zu seiner Schwester nie so werden würde wie sie es gerne hätte. Das sie sich mögen würden. Bis jetzt sah es ja noch nicht so rosig aus... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)