Zwei Wochen von -kingdom_hearts-4eva ([Fortsetzung von "Eine Woche"] Erinnerungen von größter Bedeutung sind in Vergessenheit geraten. SoraxKairi ^^) ================================================================================ Kapitel 13: Tag Sieben: Erinnerungen ------------------------------------ „Kairi! Kairi!! Wach doch endlich auf!“ Eine vertraute Stimme weckte mich aus meinen Träumen. Erschreckt von den plötzlichen Zurufen hob ich also meinen Oberkörper und verharrte völlig angespannt in einer aufrechten Position. Mein Herz pochte so schnell, dass sich meine Atmung dem anpasste und somit mein immer noch gegenwärtiges Panikgefühl weiter anspornte. Bilder des Todes schlichen sich vor mein inneres Auge und wollten einfach nicht verschwinden. Ich drohte wieder in meine eigene Welt einzutauchen, doch Schweißperlen, die mein Gesicht entlangliefen, und ein sanftes Flüstern brachten mich in die Realität zurück. „Kairi. Beruhige dich, du bist nicht allein…Ich bin bei dir.“ Ich hob meinen Blick und sah in stechend blaue Augen, während etwas Kühles meine Stirn entlang fuhr. „War…das alles…nur ein…Traum…?“ ‚Oder so etwas wie die Zukunft? ‘, brachte ich es in Gedanken zuende. Als Antwort erhielt ich ein warmes Lächeln und einen zaghaften Kuss auf meine Lippen. ‚Sora…’ „Ja, alles nur ein Traum…“ Ich erwiderte das Lächeln und führte eine Hand zu meiner Stirn, wo immer noch Soras Hand, vermutlich mit einem nassen Tuch, verweilte. Dann ein schiefes Grinsen, gefolgt von einem leicht ironischen Lachen: „Aber du schaffst es echt immer wieder, mir einen ordentlichen Schrecken einzujagen…Einfach so am Strand einzuschlafen und dann auch noch Panikanfälle mitten in der Nacht zu kriegen.“ Ruckartig nahm ich meine Hand von ihrem jetzigen Platz weg und starrte leicht errötend in irgendeine Ecke. „War es…wirklich so schlimm gewesen?“ Sanft legte er seine Hand auf meine Wange und sprach nun mit einem ernsteren und ruhigeren Ton weiter: „Bestimmt…war es für dich schlimmer als für mich.“ Ich spürte ein leichtes Ziehen auf meiner Haut, als ich sie zu einem Lächeln anspannte. ‚Getrocknete Tränen…’ „Naja, den brauchst du jetzt wohl nicht mehr“, meinte der Braunhaarige, während er das Tuch von meiner Stirn wegzog und vom Sofa aufstand. Moment, Sofa? ‚Das hab ich noch gar nicht gemerkt…Ich bin ja wieder im Haus. Er muss mich wohl vom Strand aus hierher getragen haben, es war zwar nicht weit, aber ich würde nicht behaupten, dass es einfach gewesen ist. Denn so wie ich mir vorstellen kann, wollte er mich unter keinen Umständen aufwecken, weswegen er sehr vorsichtig gewesen sein musste. ‘ Allmählich stand ich auch auf und schenkte dabei dem Fenster einen kleinen Blick, die Sonne war schon ganz weit oben und das Meer sah wundervoll aus. Von der Aussicht leicht angetan, schritt ich langsam in Richtung Küche, wohin auch Sora verschwunden war. Kaum betrat ich diese, kam mir auch schon der Geruch von Essen entgegen. „Hey Kairi! Hast du Hunger? Ich mach nämlich grad was zu essen!“ Ich nickte grinsend und setzte mich dann auf einen der Küchenstühle, leise aber deutlich genug machte sich auch schon mein Magen bemerkbar. War eigentlich klar, hatte ja in den letzten Tagen nicht viel runtergekriegt… Ich saß einfach so da, während ich Sora beim Kochen beobachtete und manchmal nur Löcher in die Luft starrte. Dann fielen mir plötzlich der Brief und die Feder ein, ich war doch am Strand eingeschlafen, was ist, wenn er im Meer gelandet ist oder wenn Sora ihn gelesen hat? „Sora…kann ich dich mal was fragen?“ „Mmh? Oh, ja klar, frag ruhig!“ „Als du mich vom Strand aus hierher gebracht hast…War da… vielleicht ein Brief bei mir?“ „Ein Brief? Nein, nicht das ich wüsste“, meinte der Braunhaarige kopfschüttelnd. „Kein Brief?!“ ‚Ich konnte mir das Ganze doch nicht einfach nur eingebildet haben…Ich bin mir sicher, Key war dort gewesen und HAT mir definitiv einen Brief und eine Feder gegeben. Zudem hatte er mir auch noch seine Kette geschenkt, die ich gerade trage, also KANN es keine Einbildung gewesen sein! ‘ „Hmm, warte mal, wenn ich mich recht erinnere, war da doch etwas gewesen!“ Hoffnungsvoll sah ich wieder zu ihm rüber und quiekte schon fast ein lautes Ja. „Neben dir lag ein leeres Stück Papier, ein Briefumschlag ohne Namen und eine seltsam schwarz gefärbte Feder.“ „Seltsam schwarz gefärbt?“ „Ja, es sah so aus, als hätte man sie in schwarze Tinte oder so getaucht.“ Erschrocken starrte ich auf den Küchentisch, an dem ich saß. Hatte ich etwa…die Tinte sozusagen…weggeweint? „Ha-hast du die Sachen mitgenommen?“, fragte ich leicht zögerlich. „Nun ja…Ich hatte es vor, aber…“ „Aber?“ „Das Meer war wohl etwas schneller gewesen, es hat sie weggespült.“ Enttäuscht ließ ich den Blick wieder sinken. „Wieso so traurig? Was war denn an einem leeren Brief so besonders?“ Eine kleine Träne rollte meine Wange runter. Wie konnte er nur wagen, so etwas zu sagen? Er hatte doch überhaupt keine Ahnung. Das, was Key für mich getan hat, und was ich ihm bedeutete, konnte Sora gar nicht verstehen. Aber jetzt ist er weg…und ich durfte mich nicht mal richtig verabschieden, es blieb nur diese Leere und dieses schlechte Gefühl Key gegenüber. Wütend und verletzt stieß ich folglich den Stuhl weg und schrie den scheinbar verwirrten Jungen voller Zorn an: „Was weißt du schon?“ Geschockt blickte er mich mit weit aufgerissenen Augen an. Das hatte er wohl nicht erwartet. Doch mir war es in dem Moment egal, also rannte ich einfach los. Ich schlug die Haustür auf und wollte gerade einen Schritt ins Freie setzen, aber so weit kam ich erst nicht… Alles wurde verschwommen… Flashback „Sora??! Was hast du vor?“, kicherte ich leicht aufgeregt. „Sei nicht so neugierig, wart’s einfach ab. Du wirst schon sehen.“ Dann nahm er vorsichtig meine Hand und führte mich zielessicher irgendwo hin. Nach einer Weile spürte ich Sand unter den Füßen. War ja klar, Strand! „Eigentlich bin ich davon nicht so begeistert, dir die Augen zuzubinden…“, gab Sora von sich. Ich war verwirrt, wieso das denn? „Warum?“ „Na ja, ganz einfach, weil ich es nicht mag, wenn ich deine wunderschönen Augen nicht sehen kann.“ ---- (Filmriss) „So wir sind da. Und?“ ---- Ich war sprachlos. Ich blickte auf den Sand und dort standen tatsächlich diese vielen Gläser mit Kerzen darin, die ein Herz bildeten. Sogar der Sonnuntergang dahinter war genauso schön wie in meinem Traum. „Kairi?“ Flashback Ende „Kairi!“ Verwirrt und durcheinander riss ich die Augen auf. Ich fühlte mich eigenartig und mein Kopf schmerzte zudem auch noch. ‚Das war kein Traum…Aber was war es dann? Und so undeutlich, so verworren…’ „Hey, ist alles okay?“, hauchte mir eine Stimme zu. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht auf dem Boden lag wie eigentlich erwartet, sondern in den Armen von jemandem. Er hatte mich aufgefangen…Doch wer ist „er“? „Key? Wa-was machst du denn hier?“ Ein wenig verwirrt konnte ich mich aber dennoch über diese unerwartete Ankunft freuen. Schließlich hatte ich nicht mal die Möglichkeit dazu bekommen, mich von ihm zu verabschieden. Und wer weiß, vielleicht zieht er ja doch nicht weg. „Was ich hier mache? Ich überlege grad, was passiert wäre, wenn ich nicht gekommen wäre und dich aufgefangen hätte.“ Mit einem Grinsen setzte er mich vorsichtig auf dem Boden ab und stand auf. Sein Blick veränderte sich jedoch leicht, als er einige Meter zur Seite sah, zu einem Jungen, der Arme verschränkend an einem Türrahmen lehnte. Die Augen waren starr auf die gegenüberliegende Seite des Rahmens gerichtet. Während Key den Brünetten so ansah, bemerkte ich, dass mein Kopf immer noch etwas weh tat und mein Gedanke fiel wieder auf die bruchstückhaften Bilder, die mir bis eben noch durch den Kopf gingen. Ich war mir ganz sicher, dass es sich dabei um Sora handelte, doch war es auch kein Traum gewesen, sondern… ‚Sondern vielleicht eine Erinnerung? ‘ Nun endgültig verwirrt schüttelte ich den Kopf und sah wieder zu den Jungs hoch. Key war immer noch Sora zugewandt, in seinem Blick lag eine seltsame Mischung aus Enttäuschung und Respekt meiner Ansicht nach. Der andere starrte weiterhin unbewegt auf den Türrahmen. Irgendwie verstand ich dieses unnachgiebige Verhalten nicht. Wieso benahm Sora sich so abweisend? Wusste er überhaupt, wer Key war? Ach, stimmt ja… ‚Letztens am Strand…Wo ich auch weinend weggerannt bin. Wie konnte ich das nur vergessen haben? Sora weiß sehr wohl, wer Key ist…’ „Kairi? Kairi?!“ „Ähh…Ja, was?“ Aus meiner kleinen Gedankenwelt erwacht, schaute ich wieder in Keys Gesicht. „Ich werde jetzt gehen…Ich dachte nur, ein richtiger Abschied wäre fairer, deshalb bin ich wieder zurückgekommen…Nun denn, meine Eltern warten schon auf mich, ich hab also nicht mehr viel Zeit.“ „O-okay“, sagte ich mit einem zögerlichen Nicken. Dann beugte er sich zu mir runter und umarmte mich ganz fest. „Danke…“ Sprachlos blickte ich zur Seite, dabei bemerkte ich eine kleine Bewegung seitens der Tür, also von Sora. Nach einiger Zeit löste sich dann Key wieder von meinem Körper und richtete sich auf, sein Blick glitt währenddessen zum Braunhaarigen, der sich ein weiteres Mal starr auf die Tür fixierte. „Sora…?“ Es dauerte einen Moment bis der Angesprochene, und das auch nur leicht zögernd, von seinem Fixpunkt abließ und den Kopf zum Blonden wandte, sein Blick verriet zu meiner Enttäuschung aber eher Boshaftigkeit. ‚Es gibt keinen Grund…ihm böse zu sein…nicht mehr jedenfalls. ‘ Erwartungsvoll sah ich zwischen beiden hin und her, was wollte Key denn nur sagen? „Sora…“, fing er mit einem langsamen, aber dennoch selbstbewussten Ton an. „Bitte…pass gut auf Kairi auf, während ich weg bin.“ Ich musste lächeln, als ich das hörte. Er machte auf mich den Eindruck, als würde er Sora sehr vertrauen, obwohl er ihn doch gar nicht richtig kannte. Sein Gegenüber lächelte nun ebenfalls, blickte aber auch sehr erstaunt über diese Aussage drein. Mit solchen Worten hatte der Brünette wohl nicht gerechnet. „Ähmm…Okay, einverstanden! Du brauchst dir keine Sorgen machen, ich werde gut auf sie Acht geben!“ Mein Grinsen verbreiterte sich folglich noch etwas mehr, war ja auch nicht weiter verwunderlich. Ich rappelte mich jetzt langsam hoch und reichte Key zum Abschied die Hand. „Bis später“, lächelte ich. „Ja, bis irgendwann mal“, und mit diesen letzten Worten setzte er sich in Bewegung und verschwand hinter der nächsten Kurve. Zurückblieben nur der „Schlüssel“ und ich. „Soo…Wollen wir denn nun Mittag essen oder nicht?“ „Ohh…stimmt ja! Gerne doch!“, kicherte ich und ging schnellen Schrittes durch die Tür. Erinnerungen sind Teile von uns, die Leben schenken. Sie zu vergessen, wäre eine Untat. Auch wenn manche Erinnerungen nicht so schön sind. Doch bedeutet jede Erinnerung auch Erfahrung, die uns das ganze Leben lang, immer wieder verändert. So sind es letztendlich die Erinnerungen, die uns als Mensch ausmachen. Und wenn man jemanden hat, der einem wichtig ist. Dann ist er selbst auch eine Erinnerung. Und solange dieser Mensch lebt, wird auch diese Erinnerung nie vergessen sein. Genauso wird auch die Erinnerung dieses Mädchens auf Ewig vom Schlüssel bewacht, bis die Zeit gekommen ist, sie zurückzugeben Nach dem Mittagessen ging ich dann wieder nach Hause, ich wollte mich nur ein wenig ausruhen. Denn wie es schien, beeinträchtigten mich diese ganzen Ereignisse in letzter Zeit doch etwas mehr als vermutet. Dort angekommen, schmiss ich mich erstmal mit einem erleichterten Seufzer aufs Bett und starrte gedankenverloren an die Decke. Bevor ich mich aufs Ohr haute, wollte ich gerne nochmal alles in meinem Kopf sortieren und darüber nachdenken, was als nächstes passieren sollte… „Mhmm…“ ‚Womit hatte das Ganze überhaupt angefangen? Das, woran ich mich noch erinnern kann, ist, dass ich vor meiner Haustür zusammengebrochen war und diese vielen Bilder wild durcheinander in meinem Kopf rumschwirrten. Es waren Bilder aus meiner Vergangenheit und von verschiedenen Personen. Aber…Die Namen sind nun endgültig verschwunden, ich erinnere mich nur noch an einen Freund…Riku. Alle anderen Erinnerungen sind fort…’ „Hmm.“ Besorgt drehte ich mich auf die Seite und seufzte nachdenklich. ‚Danach erschien noch ein letztes Bild, an das ich mich aber überhaupt nicht mehr erinnern kann…Ich war mir aber bei einer Sache sicher. Und zwar, dass ich diese Person finden musste, denn als sein Gesicht verschwand, stürzte das auch die restlichen Erinnerungen in den Abgrund. Ich weiß also, dass nur dieser Mensch mir meine Vergangenheit wieder zurückholen könnte. Und ich wusste auch, dass ich einen „Schlüssel“ finden sollte, der, wobei ich mir eigentlich ziemlich sicher bin, Sora ist. Doch eins frage ich mich noch… Sind diese Person, die ich brauche und der „Schlüssel“ wirklich identisch? Oder soll mir Sora nur dabei helfen, „Ihn“ zu finden? ‘ „…Riku weiß ja offensichtlich schon, wer „Er“ ist…“ ‚Und er war es auch, der mir den Hinweis mit dem „Schlüssel“ gegeben hat…Nur weiß ich nicht, ob er damit direkt „Ihn“ meinte oder nur einen Zwischenhelfer…’ „Oh man, wie kompliziert!“ Die Arme am Hinterkopf verschränkt, vergrub ich mein Gesicht im Kissen. Ein lauter und leicht verzweifelter Seufzer entwich mir und dann eine vereinzelte verirrte Träne, die sich sofort in das Kissen biss. Ich verdrängte nun sämtliche Gedanken und suchte meine kleine Traumwelt auf. Wer weiß, vielleicht würde sie mir einige Fragen beantworten können. Soras Sicht: Nachdem sich Kairi dazu entschieden hatte, wieder nach Hause zu gehen, ließ ich mich erstmal erleichtert aufs Sofa fallen. „Puuuh…Key sind wir nun los. Dann dürfte uns eigentlich nichts mehr im Wege stehen, ihre Erinnerungen zurück zu holen…“ ‚Nur was mir Sorgen bereitet, ist, dass die Zeit langsam knapp wird. Wir haben noch eine Woche, aber großartige Fortschritte hat sie noch nicht gemacht. Das gefällt mir nicht…’ Seufzend setzte ich mich wieder auf. „Ich muss sie endlich auf die Insel kriegen, vielleicht hilft uns das ja ein wenig weiter.“ Eine dunkle Haarsträhne fiel mir ins Gesicht. Ich musste echt schlimm aussehen…Naja, ich war auch mit den Nerven fast am Ende. Ich hatte noch nie solche Angst verspürt. Nicht einmal, als ich Xemnas gegenüber stand oder als ich zum allerersten Mal einen Herzlosen gesehen hatte…Nein…Sondern die größte Angst bekam ich, wenn ich an Mickys Worte denke. Dass ihre Erinnerungen für immer verloren sein könnten, wenn ich es innerhalb von zwei Wochen nicht schaffen sollte. Dieser Gedanke vermachte mir wirklich jedes Mal einen tief sitzenden Schmerz in der Brust. Weshalb ich manchmal nur gern in irgendeine Ecke gekrochen wäre, an nichts denken wollte und am liebsten auf ewig dort zusammen gekauert geblieben wäre. Einige Male bin ich sogar mitten in der Nacht aufgeschreckt und fand ein tränennasses Kissen unter mir vor. Ich hatte auch oft Albträume, die sich immer an ein und demselben Ort abspielten…Eine Welt, in der der Himmel bunt und nicht blau oder rot war. In einem Traum hatte mich…Kairi…sogar töten wollen. Es war der Schlimmste von allen und auch der, welcher sich am realsten anfühlte. Doch was für einen Grund hätte Kairi gehabt, mich umzubringen? Oder war dies etwa das eigentliche Ziel von Xemnas? Wenn er vielleicht nur wollte, dass sie alles vergisst, um irgendwie…an mich ranzukommen? Genau das hatte ja auch schon Riku vermutet. „Doch so wirklich vorstellen kann ich mir das immer noch nicht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)