Tag 1
Hallo mein Name ist Jyou, ich ging bis vor kurzem noch auf die Tokio Highschool. Bis ein Lehrer dabei erwischte, wie ich auf der Toilette versuchte ein riesiges Reita Bild an die Scheibe zu kritzeln.
So, und nun stehe ich hier vor dem Mädchen Internat in Osaka. Meine Mutter meinte es sei besser für mich mal zu lernen, was es heißt eine richtige Hausfrau zu sein. Pah. Hausfrau, das ich nicht lache.
Als ich mich in meiner neuen Klasse umsah bemerkte ich, dass nur Mädchen aus gutem Hause in meiner Klasse waren. Keine Visual Keis, keine Harajuku Girls, keine Lolits, keine außergewöhnlich Wirkenden. Ich erschrak und ekelte mich vor meiner neuen Welt.
In der ersten Stunde hatten wir Bio. Ich bekam einen Platz ganz hinten neben einem blondhaarigen Mädchen mit Locken. Ich gab ihr den Namen Mami ,weil ihre Haare der Schamhaare meiner Mutter ähnlich sahen. Die restliche Schulzeit war öde und langweilig und ich bemerkte gar nicht wie die Zeit verflog.
Nach der Schule wurde mir mein Zimmer gezeigt. Es lag im Obersten Stock des Internats. Um dorthin zu kommen, musste man eine knarzige Holztreppe nach oben wagen. Nach diesen endlosen Stufen stand ich nun ächzend und stöhnend vor meinen Zimmer, Nummer 999.
"So das ist nun ihr Zimmer. Sie müssen es mit einer anderen Mitschülerin teilen, die dein Schicksal teilt."
Uahhh, der Mann machte mir irgendwie Angst. Ich nahm meine Koffer und wollte gerade nach vorn gehen um die Tür zu öffnen, plötzlich wurde diese jedoch von innen geöffnet. Und ich purzelte mitten ins Zimmer.
"Hey!," schrie ich sie an, "Was bildest du - ah!" Ich stoppte als ich sah was da im Türrahmen stand.
"Das muss ein Traum sein," nuschelte ich, denn die Gestalt die sich vor mir erhob hatte schwarze hochtoupierte Haare. Ihre Pupillen wurden durch weiße Kontaktlinsen verhüllt und ihr Gesicht war blass geschminkt. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte und starrte sie einfach nur an. Sie lächelte nicht, eine kalte Emotionslosigkeit überzog ihr gesamtes Gesicht. Das machte mich ungemein an und ich bekam Schmetterlinge im Bauch. Ob das mit uns wohl was wird?
Tag 2
In dieser Nacht kriegte ich kein Auge zu. Hinter mir lag Naoto, das Mädchen mit den schwarzen Haaren. Ich hörte ihr leises Atmen und wie sie sich von einer Bettseite zur anderen rollte. Ach wie gern würde ich sie jetzt berühren. Wie gern würde ich jetzt neben ihr schlafen. Ich stand auf. Ich wusste nich was ich tat. Vielleicht war es ja unbewusst aber ich schlich leise zu ihr und ganb ihr einen Kuss. Nur auf die Wange versteht sich. Mein ganzes Gesicht fing an zu glühen. Oh Gott! Was habe ich nur getan? Ich sank auf den Boden und sah in den wunderschönen Nachthimmel. Es war Vollmond. Ich legte meinen Kopf auf meine Knie und schlief ein.
Am ächsten Morgen wachte ich mit dem Wecker zusammen auf. "Nya, noch 5 Minuten.", gähnte ich und kroch ganz langsam unter die Decke zurück. "Es wird Zeit aufzustehen du Faulpelz!" Zwei süße Augenpaare lächelten mich an und versprühten einen wundervollen Duft im Raum. "Bin... bin schon weg.", nuschelte ich und rannte ins Bad. "Hey, das war doch nicht so gemeint! ", schrie mir Naoto hinterher. Ja, das weiß ich doch Naoto. Nur du bist so wunderschön. Wie gern hätte ich diese Worte jetzt frei ausgesprochen aber ich wusste das sie meine Liebe sowieso nicht akzeptieren würde.
Unsere Lehrerin hieß Frau Mioki mit der wir in der ersten Stunde Chemie hatten. Es war ein langweiliger Tag. Nichts worüber man sich hätte freuen können. "Ähem Frau Mioki!". Oh sie meldet sich auch mal dachte ich. Es war Ziina, sie saß einen Platz hinter mir und hatte blonde Haare. Frau Mioki schien entwas angespannt zu sein aber sagte nichts. "In letzter Zeit machen wir in Chemie nur noch Theorie. Ich wollte fragen wann mir mal wieder Versuche durchführen!". Stille... "Ziina-san melde dich nach dem Untericht bei mir im Büro." Eine eiskalte Stimmung überzog die ganze Klasse, keiner sagte auch nur ein Ton.
Nachdem endlich der Unterricht vorbei war und ich gerade in die Mensa gehen wollte, hörte ich Schreie. ´Hmn... die Stimme kenn ich doch irgenendwoher´. Ich schaute mich um und merkte das die Stimmen aus dem Lehrerzimmer kamen. Ich öffnete die Tür einen Spalt und sah Ziina am Boden liegen. Ich erschrak. Sie hatte Blut im Gesich und weinte. "Es tut mir Leid, es tut mir leid! Ich verspreche ihnen ich werde nie wieder ihren Unterricht in Frage stellen. Bitte lassen sie mich gehen!", stammelte sie. "Lass dir das eine Lehre sein und nun scher dich fort!", schrie Frau Mioki. Ich lief weg. Ich weiß das war feige von mir aber ich konnte es nicht ertragen.
