Von der Muse geküsst von Procven (Gedichtsammlung) ================================================================================ Kapitel 2: Der Schreiber ------------------------ Am Tage oft kann man ihn sehen, schreibend, denkend am Pulte stehen. Die Feder führt er dann behände, Arbeit verrichtend für alle Stände. Er schafft für jene das geschriebene Wort, die meist nicht lang verweilen am Ort, den er liebend sein Obdach heißt. Er fühlt sich einsam und verwaist, wenn die Feder über das Blatte reist und Strich um Strich etwas schenkt, dessen man noch lang gedenkt. Zeile um Zeile schreibt er dann nieder, tunkt indessen immer wieder, auf dass der Kiel werde wieder nass, die Feder in das Tintenfass, das da auf seinem Pulte ruht. Und wenn er meint, es sei genug und gut und der Tag sich dem Ende neigt. Wenn das Papier ein Werke zeigt, das er im Fleiße hat verfasst, ohne Ruh und ohne Rast. Ja, dann ist die Zeit heran. Sein Tagewerk vorerst getan. Dann legt er seine Feder nieder, um am nächsten Tage wieder schwarz zu färben, was einst rein. Wenn er erneut hier steht allein. ((c) by Procven) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)