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Die Welt bleibt still und perfekt

von

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Prolog

Es gibt ein Kinderlied, das schon viele vor uns gesungen haben. 'Hänsel und Gretel verliefe sich im Wald, der war so finster und bitter, bitter kalt.' Ja, viele von euch werde sich denken. ‚Hey, das kenn ich, Hänsel und Gretel. Aber was haben die mit Panik zu tun?‘ Viel. Sehr viel.

In dieser FF wird es darum gehen, dass Träume auch gefährlich sein können und man Wünsche manchmal lieber nicht so laut aussprechen sollte. Folgt mir.
 

Wir betreten Timos Wohnung, wo alle Bandmitglieder auf dem Boden im Wohnzimmer liegen und schlafen. Vor ihnen liegen Tarotkarten und Pendel. Sie träumen. Sie sind in Märchen gefangen, aber ich weiß nicht, ob sie es alleine wieder raus schaffen. Wir sollten ihnen helfen. Also, kommt mit, in die Welt der Träume und Wünsche. Es geht ganz einfach. Augenschließen und entspannen.

Aber vielleicht solltet ihr lieber nur stiller Beobachter sein. Das ist Sicherer.

David und Timo

Langsam schlug der Rapper die Augen auf und fasste sich an den Kopf. Er sah such suchend um. Wo war er? Sein Rücken tat ihm weh. Alles, woran er sich erinnern konnte war, dass sie als Band sich zusammen etwas gewünscht hatten.

Sie hatten spaßeshalber mit Karten und Pendeln war gemacht und Gläser rücken hatten sie am Abend vorher. An mehr erinnerte er sich nicht.

Er sah sich um. Es war dunkel und er lag wohl auf einem Strohbett. Neben ihm schlief jemand. Wer es wohl war? Vorsichtig rüttelte an der Schulter. Hoffentlich kannte er diese Person. „Hallo?“ „Lass mich pennen, Timo.“ Erleichterung durchströmte ihn. David. „David, wach auf und kneif mich.“ „Mhh, nur noch 5 Minuten.“ Er stöhnte. Wieso hatte sein bester Freund nur so einen festen Schlaf? „David! Verdammt, ich weiß nicht wo wir sind, also wach auf.“ Verschlafen setzte sich der gerade Angefauchte auf. „Wie du weiß nicht wo…wo sind wir?“ Timo, der inzwischen auch saß schlug sich mit der Hand vor die Stirn. „Keine Ahnung, das Letzte, was ich weiß ich dass wir bei mir waren und...“ Er wurde unterbrochen.

„Das Gläser rücken. Der Geist hat seine Androhung war gemacht. Na toll.“ Man konnte die Fragezeichen über Timos Kopf förmlich sehen. „Geist? Androhung? David?“ „Ach, ich hab völlig vergessen, dass du das vergisst, also wir haben beim Gläser rücken einen bösen Geist beschworen und ja. Der war nicht gerade freundlich, da wir ihn aus seiner Ruhe gerissen haben und na ja. Er hat halt gesagt, dass wenn wir das nächste Mal einschlafen erst wieder aufwachen, wenn wir ein paar, er sagte Hürden bewältigt haben und einiges Begriffen hätten. Und er sagte etwas von Moral der Geschichten.“ Stöhnend ließ sich der Ältere wieder zurück in die Kissen fallen. Das dürfte doch alle nicht war sein.

Die Türe ging auf und Beide wurden von einem Lampe geblendet. „Timo? David? Seit ihr wach? Eure Mutter und ich müssen was mit euch besprechen.“ Irritiert sahen sich die Beiden an. „Eure Mutter?“ fragte Timo. „Da fällt mir ein, ich glaube der Geist war ein Geschichtenerzähler oder Fan…jedenfalls liebte er Geschichten.“ Timo stöhnte erneut und stand auf. „Na toll, soll das heißen wir hängen in einer Geschichte?“ David nickte. „Was glaubst du welche?“ Der Jüngere zuckte mit den Schulter. „Welche fällt dir spontan ein, wo es wohl um zwei Geschwister geht?“
 

Sie kamen in den Raum vor ihrem Schlafzimmer ein Feuer brannte und zwei ältere Leute saßen dort. Es sah aus, als ob sie froren. „Setzt euch, Kinder.“ Sie gehorchten und waren sich einen fragenden Blick zu. Der Mann seufzte. „Eure Mutter und ich werden in den Wald gehen, ich möchte, dass ihr mitkommt.“ Die Beiden nickten.

Es klopfte an der Türe. „Ja herein?“ Juri traf ein. „Gute Tag, ich würde kurz mit ihren Kindern sprechen wollen?“ Ergeben nickte die Beiden und der Gitarrist und der Rapper gingen mit Juri hinaus. „Alles okay bei euch?“ „Ja und bei dir? Was ist mit den Anderen?“ „Linke hat eine Familie mit 6 Kindern bekommen, aber sonst geht es ihm gut, Jan und ich sind reiche Herren hier in der Umgebung, Frank ist mein Koch. Wisst ihr, wo wir sind?“ „Vermutlich in irgend einem Märchen.“ Juri stöhnte. „Na wunderbar, er hat seine Androhung also war gemacht. Wisst ihr welches?“ „Irgendwas mit Geschwister, zumindest sind wir wohl Brüder.“ Juri überlegte. „Spontan fallen mir da nur Schneeweißchen uns Rosenrot und Hänsel und Gretel ein.“ Alle drei sahen sich um und Timos Blick fiel auf ein paar weiße Kieselsteine. „Hänsel und Gretel“ Juri stöhnte. „Na wenigstens ist keiner von uns die Hexe. Passt auf, folgender Vorschlag. Wir spielen dieses Märchen zu Ende – ich sage den Anderen bescheid. Aber passt auf euch auf, es könnten Sachen geschehen, die uns die Geschichtsbücher verschwiegen haben, ja? Tut nichts unüberlegtes. Ich gucke, dass ich mit den Anderen nachkomme.“ David nickte, während Timo schon dabei war, sich Kieselsteine in seine Taschen zu stopfen. „Viel Glück ihr Beiden. Versucht euren Weg auch anders zu markieren. Umgeknickte Äste oder so.“ „Okay.“
 

Juri ging und Timo und David kehrten in die Hütte zurück. „Was wollte Herr Schewe von euch?“ „Nur wissen, ob wir seinen Hund gesehen haben.“ „Seit wann hat er denn einen Hund?“ Timo zuckte mit den Schultern. „Wollt ihr nun in den Wald?“ Ihre Eltern, sollten sie wirklich Hänsel und Gretel sein, standen auf.

Sie gingen voraus, keiner der Beiden schien zu bemerken, dass Timos Taschen sehr voll waren. „Glaubst du, dass klappt?“ „Tut es im Märchen auch.“

Alle paar Meter ließ Timo einen Stein fallen. Er hatte so viele wie möglich dabei. Sie wanderten und keiner sprach ein Wort. Auf einer Lichtung, nach ein paar Stunden wandern. Wollten die Eltern rasten. „Schlaft. Wir halten wache.“ Die beiden Freunde legten sich hin und machten ihre Augen zu. Sie wussten, was jetzt kommen würde. Und tatsächlich, nach einer knappen halben Stunde hörten sie wie sich die Schritte ihrer Eltern entfernten.
 

David schlug die Augen auf. „Sind sie weg?“ Timo spähte unter seinen Augen hervor. „Ja.“ Hauchte er. Beide setzten sich auf. „In dem Märchen kam mir der Wald nicht so gruselig vor. Und nicht so kalt.“ David lang seine Arme um seinen Oberkörper. Der Andere stimme ihm zu. „Wir warten noch etwas. Oder willst du jetzt schon losgehen?“ Beide überlegten kurz. „Jetzt schon.“ Sie standen auf und bemerkten, wie schrecklich kalt es war. „Komm David, spielen wir das Märchen zu Ende.“ Ein seufzten. „Das ist noch nicht mal die Mitte, Timo.“ „Ich weiß, aber komm.“
 

Derweil hatte Juri die anderen alarmiert. Sie hatten alle aufgestöhnt und sich gefragt, womit sie das verdient hätten. Aber ändern konnte man nichts. „Wir werden das Märchen zu Ende spielen. Vielleicht war das das Einzigste.“ „Glaub ich kaum.“, erwiderte Linke auf Juris Aussage. „Mindestens noch vier weitere, damit jeder mal eine Hauptrolle hatte. Ich vermute mehr.“ „Na wunderbar.“ Die Begeisterung der jungen Männer hielt sich in Grenzen. „Wir helfen David du Timo, egal wie. Jan und ich können uns einigermaßen frei bewegen. Linke, du behältst das Dorf im Auge, Frank du das Herrenhaus. Jan? Willst du durch den Waldstreifen und ich rede mit allen Dorfbewohner oder umgekehrt?“ „Ich nahm den Wald.“ „Gut, dann auf in den Kampf!“
 

„Es wird hell.“ Timo nickte. „Wir sind fast da, siehst du? Dahinter ist das Haus. Komm, nur noch etwas laufen.“ Sie liefen und kamen schon bald am Haus an. Linke winkte ihnen von ein paar Häuser weiter zu. Sie erwiderten und klopften. Ihre Mutter öffnete und sie weinte vor Freude. Der Blick des Vaters verfinsterte sich. „War das im Märchen nicht andersherum?“ fragte Timo leise. Der Pianist nickte. Sie freuten sich wieder zu Hause zu sein. Es gab zum Frühstück ein Stückchen Brot und eine fade Suppe.
 

„Kinder, wollt ihr mit gleich beim Beeren pflücken helfen?“ Ihr Vater lächelte sie an. „Eure Mutter muss heute zu Herrn Werner, beim waschen helfen.“ Jan hatte also ihre Mutter ausgeschaltet – leider die falsche Person. Beide nickten dennoch. Das Märchen weiter spielen – wie konnten sie auf diese dämliche Idee kommen?
 

Ihre Mutter ging, mit einen traurigen Blick. Ob sie weinte, konnten sie nicht sehen. Ihr Vater sah sie an. „Kommt, Kinder.“ Er ging voraus und Timo hatte keine Chance weiter Steine einzustecken. „Demnächst kommen wir nachts zurück.“, grummelte David. Ihr Vater ging weiter, als hätte er nichts gehört. Vielleicht hatte er das auch nicht.
 

Sie gingen stundenlang. Als gebe es kein Abend. An der Lichtung von letzter Nacht vorbei. Und an weiteren Lichtungen. Der Wald wurde dunkler. Er wurde dichter. David zitterte, Timo war ebenfalls kalt. Dann drehte sich ihr Vater um. „Es ist besser so, Timo. Du bleibst hier, David? Wir gehen noch ein Stück.“ Doch keiner der Beiden wollte sich trennen. Also riss der Vater an David und nach ein paar Sekunden stolperte er schon hinter ihm her. Timo sprang vor und wurde zu Boden geschubst. Er knickte um und stöhnte. „Du bleibst hier, Timo!“ David!“ „Timo!“ Und dann verschwanden sowohl David als auch ihr Vater. „DAVID!“ „TI...!“ Er verstummte und es wurde still im Wald. Timo zitterte.
 

Er versuchte aufzustehen, doch der Schmerz in seinem Fuß raubte ihm den Verstand. Er versuchte es erneut. Er klappte nicht. Er stöhnte. Schloss die Augen und sammelte sich. Versuchte es erneut. Immer und immer wieder. Doch kein versuch klappte.
 

Ein einer, knappen von ihm geschätzten Stunde, kam sein Vater wieder. Er sah herablassend auf ihn hinab. „Und nun zu dir. Ohne dich kriege ich kein Geld.“ Er zog ihn hoch, brutal und Timo stöhnte, als er den schmerzenden Fuß belastete. Er stolperte hinter seinem Vater her. „Wo ist David?“ Dieser lachte auf die halb vor Schmerzen gestöhnten Frage. „Dein Bruder ist da, wo du auch bald sein wirst. Keine Sorge, nur zu zweit wärt ihr zu schwer gewesen dahin zu bekommen. Ihn konnte ich so zwingen und dich schleppe ich mit.“

Und er zog ihn weiter. Unerbittlich in einem schnellen Tempo. Egal, wie weh der Fuß tat, egal wie oft er hinfiel. Unerbittlich wurde er weiter gezogen. Bis sie an einem alten Haus ankamen. Die Schiefertafeln waren bemalt, wohl von Kindern. „Lebkuchenhaus.“ „Wie schlau du bist, Timo. Euro Oma wird sich um euch kümmern. Ich bin sicher, die kocht hervorragend. Hey! Hier ist der Zweite! Wo ist das Geld?!“ Eine kratzige Stimme ertönte. „Vor das Tor! Dann sage ich es dir!“ Und dann wurde Timo unter Stöhnen zum Tor gezerrt. „Hier.“ Er wurde auf den Boden geworden. „Gehe zur alten Eiche! Dort ist der Sack mit dem Gold, Sohn!“ Und wie sein Vater plötzlich rennen konnte. Und dann, als er am besagten Baum ankam ertönte ein Schuss und Blut spritze aus seinem Vater heraus. „Getroffen, Sohn. Schönen Tod wünsche ich dir!“ Dieser Anblick gab Timo den Rest. Er fühlte, wie er ohnmächtig wurde. Sein letzter Gedanke war die Sorge um David. Und um sich selbst.

David und Timo 2

Er erwachte, als ihn jemand sanft durch die Haare strich. Er öffnete die Augen einen Spalt breit. „Na, endlich wach, Großer?“ David.

Das war eindeutig David Stimme, doch er war wohl nicht glücklich darüber, denn der Rapper meinte Tränen und Trauer hören zu können, die in der Stimme mit schwangen. Er öffnete die Augen vollkommen. „David. Wo sind wir?“

Er stöhnte, als er die Kopfschmerzen bemerkte. Der Gitarrist drückte ihn auf das unbequeme Bett zurück. „Blieb liegen, bitte. Ruh dich aus.“ Er erinnerte sich. Märchen, Fluch, Geist, Hexe. Lebkuchenhaus. Er sah sich um.

Es war eine karge eingerichtete Wohnstube. Mit einem Kamin, und, wie auch im Märchen, einem Ofen. David seufzte. „Ich hol dir was zu trinken.“ Der Ältere hielt ihm am Arm fest. „Wie schlimm ist sie? Wie kamst du hierher? Hat er dir was getan?“ Der Jüngere lächelte sanft. „Ich hol dir erst was, dann beantworte ich deine Fragen.“

Der Rapper nickte und seufzte, während er den Anderen los ließ. Dann setzte er sich, trotz der Warnung, auf und sah sich genauer um. Wirklich karg eingerichtet. Er sah hinaus, es war noch hell. Oder schon wieder? „Hier.“ Er nahm das Glas, trank aber nicht. „Also?“ „Er hat mich hinter sich her gezerrt und dann vor das Tor geschafft, dann hat sie gesagt, ich soll reinkommen, oder ich würde sterben. Ich ging hinein und musste mich aufs Bett setzten. Timo, ich hatte Angst um dich. Ich wartete und dann kam sie.“ Seine Stimme wurde leiser. „Sie ist nicht wie im Buch Timo, sie ist jung und schön und wir müssen sie mit 'White Lily', oder 'Madame' ansprechen. Dann, holte sie ein Gewehr und ich dachte schon, dass sie dich erschießen würde, aber sie redete mit unseren Vater und dann. Schoss sie. Ich musste dich dann rein tragen und dich versorgen. Im Moment ist sie einkaufen. Leider, Timo, will sie dich wohl wirklich essen. Wie sollen wir hier raus kommen?“ Timo umarmte den Jüngeren und grübelte. „Sagte sie nicht, dass er ihr Sohn sei?“

„Sie kann ihr aussehen wohl ändern, also ob sie nun jung oder alt ist.“ „Na wunderbar.“ Er trank nicht.Aber so odrr so ging es ihm schon besser und David sah ihn an.

„Du bist nicht David. Du bist White Lily, hab ich recht? Wo ist David!“ Der Gitarrist sah ihn an. „Wieso sollte ich nicht David sein?“ Der Älter grinste. „Weil David mir erst die Fragen beantwortet hätte.“

David lachte plötzlich wie eine alte Hexe und begann das Aussehen zu ändern. Eine nun mehr junge Frau stand vor ihm.

„Gut erkannt, Timo. Aber keine Sorge, David geht es gut – der ist nur Beeren sammeln, in gewisser Maßen einkaufen. Er wird wegen dir zurück kommen. Und ja, ich will dich essen, aber wer weiß? Vielleicht will ich ja auch mehr von dir.“ Ihr Blick glitt an ihm herunter und der Rapper erschauderte.

„Aber das brauche ich nicht. Wie würdest du gerne zubereitet werden? Frittiert? Gerillt? Oder noch leicht roh?“ Sie lachte erneut.

Es war ein Wahnsinniges lachen. Und er wusste – sie konnte sehen, sie würde den Unterschied zwischen seinem Finger und einem Hühnerknochen erkennen. Er hatte keine Zeit mehr.
 

Erschöpft legte er Gitarrist die letzten Beeren in den Korb. Zwei Körbe voll hatte er gepflückt, den ganzen Tag lang. Wie es Timo wohl ging? Ob er wieder wach war? Ob e überhaupt noch lebte. Sobald er wach war, wollte sie ihn, wie sie sagte, zubereiten. Das konnte er nicht zulassen, doch er wusste, dass er ohne die Beeren nicht wieder ins Haus konnte, er hatte es ausprobiert. Nun hob er beide Körbe hoch und trottete Richtung der Hütte. Warum war sie so verbittert? Warum war sie eine Kanibalin?
 

Als er ins Haus trat hätte er beinahe die Körbe fallen lassen. Timo war wach und lebte noch. Er hatte schon Angst gehabt Timo wie ein Schwein an einer Stange hängt über dem Feuer zu sehen. So lächelte er erleichtert und stellt sie Körbe in die Ecke, in die sie wortlos zeigt. „Gut gemacht, David. Vielleicht sollte ich dich als Hund behalten.“ Und wieder lachte sie dieses Lachen. „Ihr dürft euch nicht berühren, sonst sterbt ihr Beide auf der Stelle. Reden ist ebenso verboten. Ich will eure dreckigen Stimmen nicht hören.“

Entmutigt sah der Pianist auf seine Hände. Sie war so was von verloren. Er sah zu Timo, Blickkontakt hatte sie nicht verboten. Sein Blick signalisierte ein 'Kopf hoch, die Anderen werden uns retten, wir schaffen das, Kleiner. Wir haben schon schlimmeres überstanden'.

„Da fällt mir ein, ich esse ja nur alle paar Jahre war und wirklich Hunger habe ich nicht – dann wirst du eben ein Appetithappen – in ein paar Wochen wird es wohl so weit sein, Timo. Bis dahin...“ Sie lachte. Und Beide wollten nicht wissen, woran sie genau dachte.
 

„David! Hol Holz – Timo soll es warm haben und an nichts fehlen...das ist wie mit Tieren, wenn manche Angst haben oder sich nicht wohl fühlen schmeckt das Fleisch nicht.“ Sie waren nun schon ein paar Tage hier und langsam verließ sie der Mut. Wie sollten die Anderen sie jemals finden? Wie sollten sie hier jemals entkommen? Warum konnte sie verdammt nochmal sehen wie ein Adler? Wie konnte man sie nicht...man konnte! Natürlich konnte man sie Blind machen, indem man ihr die Augen verband. Oder noch mit einer List. Der Pianist grinste.

Nur, wie sollte er ihr die List unter jubeln, wenn er nicht reden dürfte?

Während der draußen Holz suchte, überlegt er. Vielleicht hatte ja einer ein Messer dabei, oder er konnte eines mal mit nehmen und es einritzen. Wieso nicht jetzt sofort? Sie müsste so wie so bald aufbrechen, wie jeden Abend und spazieren gehen.
 

Schweiß tropfte ihm von der Stirn, als er die letzten Buchstaben einritze. Wortlos hatte Timo ihm zu gesehen, und er war noch genauso mutlos wie vorher. Dies war der dritte Holzscheit, den er zum kommunizieren benutze. Sie hatte ihnen Berührung und Sprache verboten – schreiben jedoch nicht.
 

„Was machst du da?“ unterbrach ihre unsichere Stimme. In den letzten Tagen hatte sie sich selbstsicher angehört und machtvoll – nun hörte er zum ersten mal raus, dass sie eine zierliche Frau war. „Antworte, ich erlaube dir zu sprechen“ „Ich schreibe“ Timo lächelte. Das war David. „Wirf es weg...obwohl nein, zeigt es mir.“ Sie las
 

'Könnt ihr wirklich zaubern? Könntet ihr euch auch für drei Tage blind machen? So blind, dass ihr Nichts mehr seht? Ohne eure anderen Sinne zu schärfen?'
 

Sie sah ihn an. „Kann ich.“ „Beweis es.“ „Ich habe dir nicht erlaubt zu sprechen.“ „Du hast es aber auch nicht wieder verboten.“

„Dann verbiete ich es dir jetzt, aber gut – für deine Scharfsinnigkeit sollst du belohnt werden. Ich werde ab morgen früh drei Tage ohne sehen sein und blind wie ein Maulwurf – oder, David, du darfst mir nichts antun ebenso wenig wie Timo! Alle Verbote gelten weiterhin, außer ich frage euch etwas.“
 

Zwei Tage danach waren Beide so hoffnungslos wie zu vor. So langsam hätten die Andern mal kommen können. Timo schlief auf dem Bett und David lag auf dem Teppich davor. Das musste er, damit sich die Hexe dran ergötzen konnte. Timo und er litten in einer gewissen Weise darunter. Ein paar Stunden noch.

„Verabschiede dich schon mal von ihm, David. Morgen Mittag esse ich ihn. Sobald ich sehen kann wirst du ihn Häuten,kochen und klein machen und mir servieren. HAHAHAHAHA.“ Er weinte. Lautlos weinte er. Es war so hoffnungslos.
 

„Darf ich mit ihm tauschen?“ poltere es von der Türe her. „Jan!“ „Klappe.“ Und „Na, toll, jetzt hat sie uns bemerkt.“

„Wer ist da?“ David deutet an, dass sie blind war. Juri kapierte es und deute erst auf die Hexe, dann auf den Ofen. „Kalt hier, nicht war.“ Jan grinste. „Stimmt.“ „Wollen sie nicht, als Hausherrin, den Ofen anmachen? Wir benutzen derweil ihr lebendiges Sofa.“

Frank setzt sich vorsichtig auf David und dieser stöhnte gequält auf. Die Hexe achte nicht darauf und ließ sich von Jan zum Ofen führen, welchen Linke dann weg zerrten, als sie die Türe öffnete und sie Hexe 'aus versehen' schubste, so dass sie in den Ofen viel. „Upps.“

Timo, der aufgewacht war, machte die Klappte zu.
 

„Vorbei?“, flüsterte David. „Ja.“ Die Band umarmte sich. „Wieso habt ihr so lange gebraucht?“ Jan grinste unschuldig. „Naja wir konnten das Haus nicht sehen und heute war es plötzlich da. Wir haben hier schon früher gesucht.“ „Warum konntet ihr es nicht sehen?“ die Anderen zuckten mit den Schultern. „Hoffen wir, dass das nächste Märchen besser wird.“ „Hoffen wir, dass es keine nächstes Märchen gibt.“
 

Als David und Timo 'ihre' Mutter in die Arme schlossen war die Welt wieder in Ordnung „Ich..euer Vater....Geld...“ „Wir wissen.“ Und als sie sich schlafen legten und die Augen schlossen hofften sie, dass sie wieder in Timos Wohnung aufwachen würden.
 

Derweil kroch die Hexe wieder aus ihren Ofen. „Schon wieder überlistet – aber na wartet – das nächste Mal kriege ich euch. Ich reise schon mal ein Märchen vor – auf zu Schneewittchen. MUAHAHAHAHA“

Davittchen

Es war einmal ein König und eine Königin, die wünschten sich sehnlich ein Kind. Als die Königin eines Tages am Fenster nähte, stach sie sich in den Finger. Drei Bluttropfen vielen in den reinen weißen Schnee. Und unweigerlich dachte sie 'Ach hätte ich doch ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so Schwarzhaarig wie Ebenholz'
 

Ein knappes Jahr später bekam die Königin dieses Kind, doch bald darauf starb sie. Das ganze Land trauerte, und als dann der nächste Frühling gekommen war, verlangte das Königreich nach einer neuen Königin und der König vermählte sich erneut.
 

Das Kind, aber wuchs heran und wurde immer schöner. Es wurde von allen nur
 

„DAVITTCHEN!“
 

genannt. Davittchen war ein wunderschöner stattlicher Jüngling, weil für sein Leben gerne streiche mit seinem bestem Freund, dem Jäger Timo spielte und genau deswegen rannte König Frank den Beiden öfters mal hinter her. Diese Jagden nahmen immer wieder ein paar Tagesstunden in Anspruch.
 

Es war wieder einmal dunkel, als David er wachte. Er streckte sich und stellte fest, dass er auf einem großen weißen Bett lag, was sehr gemütlich war. Er setzte sich auf und sogleich wurde seine unausgesprochene Frage auf der Märchen beantwortet als er mit großen Buchstaben über dem Spiegel 'Davittchen' lesen konnte. Wenigstens war er männlich. Aber immer noch in einem Märchen gefangen – zum Kotzen. Wo die anderen wohl waren? Hoffentlich war keiner die böse Königin und er hoffte auch für Jan, dass dieser kein Zwerg war. Das würde das Ego wohl nicht verkraften.

Er wollte aufstehen, als ein paar junge Männer ins Zimmer kamen. Okay – was wollten die hier. „Ihr wollt euch Ankleiden? Wir helfen euch, Prinz.“ Ob er sich wehren konnte?
 

Eine knappe halbe Stunde später hatte er es geschafft, dass er sich zumindest alleine fertig machen dürfte. Die Männer hatten gegrinst und er hatte sie einfach hochkant raus geschmissen und kurz darauf wurden sie auch schon angeschnauzt. Davittchen halfen nur Frauen – nie Männer.

Als er später angezogen aus dem Zimmer ging und die Männer in einem Raum sitzen sah, wo sie anscheinend ihre Strafe verbüßten, es tat ihnen natürlich total Leid, grinste er ihnen zu. Sie grinsten zurück. Und dann, als er weiter ging, bemerkte er jemanden, den er kannte. Und er war unendlich dankbar. „FRANK!“ „DAVID!“ Die Beiden umarmten sich. „Ich bin der König hier – welches Märchen?“ Sie ließen sich los und Davids Gesicht verdüsterte sich. „Schneewittchen – rate mal, wer das ist.“ „Du?“ Der Gitarrist nickte. Und Frank konnte nicht anders als Lachen. „Timo hab ich auch schon getroffen, der ist Jäger, der Kundschaft gerade den Wald aus – man weiß ja nie. Aber keine Ahnung, wo und wer der Rest ist. Vielleicht ja Zwerge? Armer Jan.“ „Ja, ich hoffe für ihn, dass er es nicht und wenn doch wenigstes deren Anführer oder so. Wer ist die böse Königin?“ In diesem Moment kam eine mittelalte Frau, in Königlichen Gewändern und die Ecke und mit einer Krone auf dem Kopf. „Das hätten wir dann auch geklärt“, murmelte Frank und lächelte. „Davittchen! DU musst zum Unterricht, dein Vater hat keine Zeit. Kommst du Frank?“ sie lächelte Beiden zu. Lieb. „Das ist sie nicht.“ flüsterte David noch Frank zu, ehe der regieren ging. Mal sehen, wie gut er darin war.
 

Als er in dem Raum, in dem ihm ein Diener geholfen hatte, ging, sah er sofort, wer sein Gegenspieler war. Eine ältere Frau, die streng aussah und ihn irgendwie an die Hexe erinnerte. „White Lily?“, fragte er und hoffte, dass sie es nicht war. Doch zu seinem Pech lachte sie böse. „Davittchen, selbst wenn ihr der Prinz seit und eure Tante, ihr müsst mich trotzdem mit Fräulein Lily ansprechen. Das gehört sich so, das wisst ihr doch. Immer hin habt ihr es bei mir gelernt.“ Das konnte was werden. Wo war sie schön? 'Es ist nicht alles so wie es scheint' wollte im Märchenbuch die böse Königin Schneewittchen aus dem weg haben, weil sie schöner war, so wollte hier die Hexe an die Macht – und hier stand Schneewittchen bzw. er Davittchen im Weg. Was würde sie wohl machen? Gürtel? Kamm? Apfel? Wohl kaum. Er musste sich auf was gefasst machen. Aber zuerst musste er wohl diese Stunde überstehen.
 

Irgendwo, mitten im Wald erwachte Juri durch einen markerschütterten Schrei. Er setzte sich auf, stellte fest, dass das Bett viel zu klein war und dass Jan geschrieen hatte. „Jan?“ „Juri – du auch? HAHAHAHAHAHA!“ Der Schlagzeuger grummelte. „Wie auch?“ Der DJ lachte noch immer. „Du...Zwerg...hahahahaha.“ „Och nö oder? Welches Märchen?“ Jan zuckte mit den Schultern. „Vermutlich Schneewittchen – frag mich wen es dieses Mal erwischt hat – Chris?“ Juri stand auf und grinste bei dem Gedanken. „Nein, ich vermute eher Frank oder David – haben wir noch weitere Zwerge hier? Wer bist du?“ „Ich bin in dem Bett aufgewacht da steht...Moment...da steht Jan?! Und bei dir?“ „Juri – und die andere Namen?“ „Michi, Conrad, Alex, Karlii und Emely. Eine Frau?“ „Hast du immer noch was dagegen, das ich eure Anführerin bin, Jan?“ Beide fuhren herum. Eine junge Frau stand vor ihnen mit einem grimmigen Blick. „Erneut verschlafen, aber ich vergebe euch – immerhin musstet ihr bis gestern Abend hart schuften. Na kommt, Frühstück ist fertig“ Schulter zuckend folgte Juri ihr während Jan noch angewurzelt da stand – das konnte ja was werden.
 

„Guten Morgen König Christan, wie geht es euch?“ „Gut.“ „Wollt ihr heute erneut ausreiten?“ „Ja, das wäre nett.“ „Ich veranlasse, dass euer Pferd gesattelt wird.“ „Danke.“ Ein leicht irritierter Christan Linke stand in einem großen Zimmer, fertig angezogen. Er war eben in einem wundervollen Bett aufgewacht und hatte ein paar kostbare Kleider gefunden. Dazu ein riesen großes Bild wo er drauf abgebildet war mit 'König Christan und seine Tochter Klarissa' – das Mädchen sah hübsch aus. Auch, wenn er sich eine einen viel schöneren Namen ausgedacht hätte. Sie mochte ca. 15 Jahre alt sein. Schwarze Haare, grüne Augen und einen schelmischen Blick. Dann hatte er sich angezogen und stand nun hier. Okay, er war also ein König und hatte eine Tochter – wo war der Rest? Und ganz wichtig – in welchem bescheuerten Märchen waren sie nun wieder rein geraten? Der Froschkönig? Dornröschen? Schneewittchen? Oder doch Aschenputtel? Na, wenigstens regierte er ein Land und hatte ein Kind – nicht wie in dem Anderen, wo er vier hatte.

Er öffnete die Türe und betrat den Gang. „Guten Morgen Vater.“ Er drehte den Kopf zur Seite und erstarrte. Ein junger Mann stand vor ihm. „Guten Morgen. Vater, Guten Morgen Julian. Wie habt ihr geschlafen, Bruder?“ Okay, er hatte einen Sohn. Wunderbar. Er selbst ließ ein „Guten Morgen“ verlauten und schritt auf die nächste Türe zu. „Gut. Oh, wie nett von euch, Vater. Aber ich glaube da solltet ihr lieber nicht rein gehen. Die fünf werden sicher schon ein ganzes Chaos veranstaltet haben.“ Klarissa lachte. „Ja, bestimmt. Aber wir waren nicht besser. Immerhin sie sind ja noch Kinder. Aber Vater begrüßt uns alle jeden morgen. Alle sieben. Das weißt du doch.“ Linke öffnete die Türe und erstarrte. Fünf kleiner Kinder im alter von 4 bis 9 saßen auf dem Boden und strahlten ihn an. „VATER!“ Sein letzter Gedanke war, bevor ihn der Kinderhaufen begrub 'Wieso kriege ich immer die vielen Kinder ab?'
 


 

Ein Wald. Ein einsamer Wald, wo lauter Geräusche waren. Er hasst Strumpfhosen – das wusste er definitiv seit diesem Märchen. Nie wieder! Warum war David der Prinz und er der Jäger? Genau, weil er nicht vergiftet wurde, sonder nur David verschonen dürfte und hinterher im Gefängnis landen würde – oder Schlimmeres. Was passierte eigentlich, wenn man in einem Märchen starb? Lebte er dann noch? Oder würde er dann auch sterben? Es war so realistisch. Einerseits war er froh, dass er noch hier war, andererseits wünschte er sich, er wäre wieder zu Hause. Raus aus diesem Alptraum. Doch, er wollte ohne seine Freunde nicht weg. Nein, das konnte er ihnen nicht antun – vermutliche waren sie in Schneewittchen gelandet. Wenn David also Schneewittchen war, Frank der König und er der Jäger – wo waren die Anderen? Jan war sicher ein Zwerg. Linke und Juri wusste er nicht. Vielleicht waren sie das ja auch? Das wäre allerdings recht witzig zu sehen, wie die Beiden großen in eine Höhle kriechen würden und Edelsteine hackten. Wenn sie das taten - solange die Zwerge hier kein Bordell waren, war David sicher. Aber das dachte er eher weniger. So schlimm wäre es bestimmt nicht.

Davittchen 2

So Okay, alles würde gut werden, dessen war er sich sicher. Der Benimm-Unterricht war relativ gut verlaufen und er wusste nun, mit wem er es zu tun hatte – keiner bösen Königin, eher einer bösen Tante. Vermutlich war sie die Schwester der verstorbenen Königin oder so ähnlich. Der Gitarrist seufzte – warum waren sie nochmal in diesem ewigen Alptraum gefangen? Sein Blick schweifte durch den Schlossgarten, es war Nachmittag. Frank war noch immer mit regieren beschäftigt und wo der Rest war, wusste er immer noch nicht. Naja, bis auf dem ungefähren Aufenthaltsort von Timo. Dieser erkundete noch immer den Wald – ob er auch Strumpfhosen trug? Er grinste, als er sich vorstelle, wie sein bester Freund vor diesen Strumpfhosen gestanden hatte und sich gefragt hatte, wer ihn hasste – er jedenfalls fand es witzig. Vielleicht würde ja hiernach alles vorbei sein? Vielleicht war ja bald wirklich alles wieder gut. Er wollte einfach nur noch aufwachen. Aufwachen – und dann lobte er niemals wieder einen Geist zu ärgern. Davon mal abgesehen, dass sie es wohl nie wieder versuchen würden. Hoffte er zumindest. Allerdings wenn er so an seine anderen Versprechen dachte, manche davon hatte er leider auch nicht wirklich eingehalten. Sollte er unbedingt mal tun. Dann wäre seine Mutter glücklich, Timo hätte endlich die zwei Euro wieder, die er sich mal vor einem halben Jahr geliehen hatte und Linke könnte seine Jacke wieder haben, die er schon längst hatte zurück geben wollen. Zu seiner Verteidigung musste man sagen, dass sie flauschig weich war und er sie wirklich gerne anzog. Vielleicht konnte er sie ihm ja abkaufen? Er schlenderte durch das Schloss und versuchte sich zu merken, wo er abbog. Er fand die Küche, wo er wohl öfters vorbei kam, den der Koch grinste ihm zu, eine Abstellkammer, das Schlafzimmer, von irgendwem, das Bediensteten zimmer, eine Rumpelkammer, den Weg hinunter zu den Kerkern. Und schließlich trat er auf den Hof und atmete die Luft ein. Wenigstens schien hier die Sonne.
 

Ein dunkler Raum, kaum erleuchtet. Schäbig wirkte er, im Dämmerlicht. Ei DJ-Pult stand einsam in einer Ecke. Es war kurz vor Einlass. Alle waren bereit. „Glaubst du, dass wir das schaffen? So alleine?“ flüsterte eine Stimme. „Hey, wir sind zu siebt und nun ruhe!“ Dann öffneten sich die Türen der begehrtesten Wald-Disko der Welt. Waldläufer als aller Welt kamen einmal im Monat hierher um sich mal so richtig voll laufen zu lassen, mit Honig und anderen Köstlichkeiten. Jan stand am DJ-Pult. Zumindest das konnte er. Juri machte den Barkeeper perfekt und servierte schnell. So sah also ein normaler Zwergen Abend aus. Seine Chefin stand neben ihm. „Siehst du? Es läuft wie immer gut. Wir sollen uns Thementage ausdenken!“ Er nickte, da er sich nicht traute gegen den Lärm anzuschreien. Auf ihren Konzerten war das schon schlimm genug. Er vermisste seine Fans wirklich. „Juri hat vorgeschlagen mal einen Karaokeabend zu machen – bist du dabei?“ Wieder nickte er, ohne wirklich zu hören. Zu sehr dachte er an sein warmes Bett. Mal sehen, wann er wieder darin verschwinden konnte.
 

Zwei junge Männer lagen sich in den Armen.“TIMO!“ „DAVID!“ „Und wie war der Wald?“ Still und leise hatte es Angefangen zu regnen. Und immer noch standen die beiden Freunde in dem Schlosshof. „Hell und licht – aber ich weiß nicht welches Märchen.“ „Schneewittchen. Frag nicht, wer es ist.“ „oh.“ und dann grinste der Rapper. „Also ein Zwergenhaus hab ich nicht gesehen, aber keine Sorge. Ich werd dich nicht töten. Und wie läuft es dieses Mal?“ „Böse Tante und naja – wohl sauer, weil ihre Schwester bei der Geburt gestorben ist und weil dann so schnell ne neue Frau da war. Keine Ahnung, so ganz blick ich da nicht durch. Aber...“ Es regnete Stärker. Die ersten Leute hatten begonnen nach Ihnen zu rufen und sie zu suchen.

„Aber, David?“ Besagter Schluchze und Timo konnte nicht sagen, ob die Flüssigkeit auf den Wangen des anderen Regentropfen waren oder Tränen. „Ich habe Angst Timo, ich mein, Schneewittchen wird vergiftet und... und...was wenn....“ Er wurde in den Arm genommen. „Das wird nicht passieren, ich denke, dass hier die böse etwas anderes nehmen wird. Aber kein Gift. Keine Sorge – Schneewittchen ist gut ausgegangen und dann wirst du das hier auch schaffen, also Kopf hoch, ja?“ Er nickte und dann waren sie auch schon von Dienstmädchen entdeckt worden. Sie wurde mehr oder weniger sanft ins Schloss gezerrt und sofort ins Bad geschickt. Timo hatte David noch verschmitzt zu gegrinst ehe sie getrennt wurden. Frank hatte ihnen hinterher eine mehr oder minder ernste gemeinte böse Strafpredigt gehalten. Den restlichen Tag hatten sie dann in Davids Zimmer verbracht, im Bett und hatten geredet. Einfach nur geredet. Irgendwann waren sie dann eingeschlafen. Wohl wissend, dass das Märchen gerade erst angefangen hatte.
 

„Spieglein, Spieglein, auf dem Boden, wann werde ich zur Königin erhoben?“ Die böse Tante beugte sich über eine spiegelglatte Oberfläche. Ein kleiner Hase erschien. „Wenn der König es will, wir Davittchen den Thron übernehmen und Ihr, My Lady steht ohne Krone daneben.“ Frustriert schrie sie auf. „Dieses Davittchen – wieso? Bevor er da war, hätte ich die Krone bekommen sollen. Aber meine blöde Schwester musste ja diesen Versager heiraten und so zuerst auf den Thron steigen. Dabei war ich die Ältere! Nur weil mein Vater eine so doofe Regel aufgestellt hat. Ich könnte...“ Sie wurde unterbrochen. „Ihr wollt euren Vater doch nicht beleidigen oder? Wenn er wieder da ist, wird er fürchterlich erzürnt sein.““Nein. Ich will nur Davittchen aus dem Weg räumen. Sobald er als würdig empfunden wird besteigt er den Thron, mein Schwager und seine neue Frau und nur Platzhalter für ihn. Warum, verdammt. Wie räume ich ihn aus dem Weg?“ das Häschen grinste. „Wieso bringt ihr es nicht in den Wald? Und lasst es töten? Der Jäger muss eurem Befehl folge leisten. Und tut er es nicht, so könnt ihr ihn auch noch bestrafen? Und Davittchen wird wohl kaum im tiefsten Wald überleben. Sollte er doch, so werde ich euch berichten und ihr werdet erneut Gelegenheit bekommen, ihn zu töten.“ Sie schritt herum. Das Kleid berührte den Boden kaum.“Ich denke, ich werde dem Jäger befehlen Davittchen in den Wald zu bringen und zu töten, da er das nicht tun wird, sperre ich den Jäger ein und bestrafe ihn dann später. Davittchen kann im Wald wohl kaum überleben und ich werde so auch noch genug Gelegenheiten haben, ihn zu töten. Du wirst mir bescheid sagen, sollte er versuchen dem Schloss zu nahe zu kommen. Als Beweis will ich, dass Timo der Jäger, meinen Neffen häutet. Komplett. Was sagst du?“ Sie wandte sich der Bodenfläche zu. Darauf war ein Monster zu sehen. „Ich bin ganz eurer Meinung, My Lady.“
 

Linke saß auf dem Thron und dachte nach. Wieso bekam er immer die vielen Kinder ab? Und dieses Mal hatte er nicht mal eine Frau. Frustriert seufzte er auf. Und er wusste immer noch nicht Welches Märchen es war, zudem kam, dass er bisher keinen der anderen getroffen hatte. Nicht, dass die alle schon wieder wach waren und nur er noch hier rum hockte. Allerdings konnte er sich das nun auch wieder nicht vorstellen. Einfach einreden, dass die aus Solidarität zu ihm wieder einschlafen und ihn holen würden. Vielleicht sollte er sich mal unters Volk mischen? Vielleicht konnten sie ja gar nicht zu ihm? Er stand auf und prompt rannten wieder Kinder auf ihn zu. Leicht genervt seufzte er auf. „Onkel König.“ Wunderbar. Onkel. Warum gerade er? Eine junge Frau schritt lächelnd auf ihn zu. „Hallo Bruder.“ Musste wohl die Mutter sein. Hoffte er zumindest. Jedoch wurden auch diese Träume, zerschlagen, als sie mit Tante angeredet wurde. Okay, es gab also bestimmt noch mehr Kinder hier. Und das war nicht gerade gut für seine Nerven. „Bruder? Alles okay?“ Er nickte und öffnete die Augen. „Weißt du, wann Davittchen und Timo mal wieder zu Besuch kommen?“ Er spitze die Ohren. Timo klang ja normal aber DaviTTCHEN?Da Linke richtig kombinierte waren sie in Schneewittchen gelandet und es hatte David erwischt. Für einen kurzen Moment war er erleichtert, aber das bedeutete auch, dass er sein Märchen noch vor sich hatte. Solange er dann nicht der Froschkönig war, war ihm alles egal. „Bestimmt bald.“ Seine Schwester strahlte. „Also habt ihr euch ausgesöhnt? Das ist wunderbar.“ Okay, falsche Antwort. Er seufzte und sie lächelte. „Vielleicht klappt ja dieses Mal eine Versöhnungshochzeit...?“ Er würde ganz bestimmt nicht David heiraten! So weit....oh, sie meinte sich und David. Erleichtert schritt er durch die immer noch tobenden Kinder zu seinem Thron, setzte das Baby von dort runter und ließ sich auf eben diesen Sinken. Manchmal konnte das Leben bzw. Träumen doch schön sein.

Davittchen 3

Lange Schritte hallten an den Wänden wieder. Man konnte die Person fast lachen hören, hätte sie nicht geschwiegen. Sie war böse und sie wusste, dass sie es war. Und sie war es gerne. Sie war diejenige, die Davittchen verschwinden lassen würde. Und sie würde sich der Sache fein entziehen. „Holt mir Timo, den Jäger. Sofort!“ Diener eilten los um ihren Wunsch zu erfüllen, nicht wissend dass sie damit ein Todesurteil unterschrieben. Vielleicht hätten sie es gewusst, wenn sie ihr ins Gesicht gesehen hätten. Vielleicht. Nach ein paar Augenblicken erschien die gewünschte Person und sie schickte alle Diener hinaus. „Timo, ich habe einen Auftrag für dich.“ „Was wünscht ihr, Großfürstin?“ „Du bist mir zu treue verpflichtet und so höre meinen Auftrag. Erzählst du jemanden davon, so wird deine Mutter sterben. Und das willst du doch nicht?“ Er verbeugte sich tiefer. Er wusste ganz genau, welcher Auftrag kommen sollte und er wusste schon jetzt, dass er ihn nicht ausführen konnte. Sie waren gerade mal einen Tag in diesem Märchen und schon ging es los. Aber vielleicht war das auch gut so. Vielleicht nicht. „Du wirst Davittchen in den Wald führen und ihn dort beschäftigen. Du kannst dich gerne vergreifen, wenn du magst…ach, ich vergas. Eure Freundschaft. Zu Schade. Ich bin mir sicher, dass dein Vorgänger diese Gelegenheit nicht ausgelassen hätte, aber leider ist er ja schon Tod. Du willst doch Leben, nicht war? Dann verrate deinen Freund. Verrate dein Versprechen. Verrate deinen Blutsbruderschwur. Ich könnte dir zu dem Thron verhelfen. Immerhin, als deine Tante…“ Sie stand bei ihm und flüsterte nun in sein Ohr „selbst, wenn du nur ein uneheliches Kind bist. Dafür musst du mich dann nur heiraten. Ich weiß, dass es dein Traum ist, auf dem Thron zu steigen. Ich sehe es in deinem Herzen, Timo. Als Frau alleine kann ich nicht regieren, also werde ich dich auch nicht töten…“ Sie ließ von ihm an. „Du bist grausam.“, flüsterte er. „Und du musst meinen Befehl ausführen, oder deine Mutter wird sterben. Keiner weiß wo sie ist, nur ich – willst du, dass ihr Leid zugefügt wird?“ Und dann lachte sie. Und sie Spinnen verzogen sich aus dem Zimmer, die Schaben rannten schnell weg. Kein Tier mehr war vorhanden, als sie aufhörte. Und der Jäger hatte eine Gänsehaut und war starr vor Angst. „Töte ihn und bring mir als Beweis seine Haut. Ja, häute ihn – damit ich den Beweis habe, dass er tot ist. Solltest du versagen, so wirst du zu deiner Mutter kommen – jedoch, um welchen Preis? Und nun geh! Führe den Auftrag sofort aus! Und vergiss nicht.“ er drehte sich nicht um, blieb aber stehen. „Zu niemanden ein Wort. Ich höre und sehe mehr, als du denkst.“ dann ging er mit einem Gefühl, der Einsamkeit. Und sie? Sie lachte. Als ob sie gerade alle Träume erfüllt bekommen hätte.
 

„Okay, Männer – wir gehen jetzt shoppen! Wir brauchen eine Karaokaanlage, sowie diverse andere Sachen, um unseren geplanten Karaokeabend durchführen zu können. Also, wir haben Geld, wir sind vollzählig und der Abendbrottisch ist ebenfalls gedeckt. Hat irgendwer Einwände?“ Schweigen. „Gut, also Männer, jetzt gehen wir alle noch mal gemeinsam aufs Klo und dann ziehen wir los.“ Juri und Jan kamen sich leicht verarscht vor, als sich alle in Richtung der Klos bewegten, doch der böse Blick ihrer Anführerin ließ sie ebenfalls in diese Richtung einschlagen. „Vielleicht sollten wir wirklich noch mal aufs Klo – irgendwie hab ich das Gefühl, dass es wirklich länger dauern wird, dieses Einkufen.“ „Wie schön du das Wort Shoppen ausdrücken kannst, Jan. Wirklich. Bewundernswert.“ brummte der Ältere, ehe sie sich, natürlich hinten, anstellten um auf das Klo gehen zu können. Wenigstens hatte hier jeder sein eigenes Klo. Das war der Vorteil Das Nachteil war, dass sie es auch selber putzen mussten. Jedoch alles im allen eine, zeitweise, angenehme Regelung. „Meine ich das nur, oder ist dieses Märchen irgendwie heller als das letzte?“ „Vielleicht wird es dafür umso dunkler, Jan. Ich will es nicht herausfinden.“ „Erstmal das Shoppen überleben.“
 

Sie schwiegen, als sie in den Wald gingen. David wusste, was los war und hatte vorsichtshalber was zu essen und zu trinken dabei. Was es alles in so einem Märchen geben konnte, hätte er niemals gedacht. Vielleicht war das aber auch ein Bonus des Geistes. Dieser war in Wirklichkeit ja nicht böse, sondern wurde einfach nur von ihnen gestört. Dass man dann schon mal nicht nett sein konnte, war ja selbstverständlich. Er fragte sich immer noch, wie es den anderen wohl er ging. Frank war klar, den hatte er gesehen, der regierte Prächtig. Und das Volk liebte ihn. Timo ging es gelinde gesagt beschissen, weil er ja den Auftrag hatte ihn zu töten und er führte ihn gerade in die Freizeit, nur um sich dann eine Strafe abzuholen. Von Linke wusste er, dass er wohl das benachbarte Königreich abbekommen hatte und anscheinend noch mehr Kinder als in vorherigen Märchen. Nur Jan und Juri waren noch ein Rätsel. Sollten sie nicht bei den Zwergen dabei sein, würde er sich ernst hafte Sorgen um sie machen. Ob die Zwerge hier wohl auch Edelstein aus Mienen holten? Oder machten sie etwas ganz anderes? Er seufzte und folgte seinem besten Freund immer tiefer in den immer dichter und düstere werdenden Wald. Es war ja zu seinem besten. „David. Es tut mir Leid.“ „Ich weiß.“ Sie blieben stehen und in Timos Augen befanden sich Tränen. Er öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, doch er schloss ihn wieder. Er konnte nicht. Und keiner würde es ihm verübeln. Immerhin wusste er nicht, in was er David zurück ließ. Und beim letzten Mal hatte es ihm schon gereicht. Angst schnürte ihm die Kehle zu. „Ich geh dann mal…“ flüsterte der Jüngere. Der Ältere nickte. Unfähig ihn zurück zu halten oder sich sonst zu rühren ließ er den Gitarristen ziehen. Wohl wissend, dass auf den Jüngeren harte Zeiten zukommen würden. Er drehte sich nach einer gefühlten Ewigkeit drehte er sich um und trottete langsam den Weg zum Schloss zurück. Wenn er in der Nacht ankommen würde, würde in die Böse sofort in Ketten legen lassen und in den Kerker sperren. Er hätte Davittchen in den Tod getrieben, würde die offizielle Erklärung lauten. Im Wald alleine gelassen, weil seine Liebe nicht erwidert wurde. Und nicht mal der König, also Frank konnte ihn begnadigen, solange David nicht wieder auftauchte. Und David würde erst wieder auftauchen, wenn sie weg war. Es würden harte und lange Wochen werden.
 

Er lief, so schnell er konnte. Timo sollte nicht sehen, dass er so große Angst hatte, dass er nicht hier sein wollte. Wo war dieses verdammte Zwergenhaus? Es konnte doch wohl nicht so schwer sein, dass zu finden. Er viel hin und schlug sich ein knie leicht auf. Na wunderbar, verarzten musste er sich auch noch. War das leben nicht freundlich und fair? Und wunderbar elegant? Nicht jeder konnte mit so einer Kür auf einem Waldboden, bei dieser Schnelligkeit hinfallen – sagenhaft. Aber das Leben hatte ihm diese Gabe geschenkt. Oh, wie er es dafür hasste. Doch, er rannte weiter. So weit, bis er nicht mehr wusste, dass er im Kreis lief und so lange bis er sich erschöpft gegen einen Baum lehnen würde. Dort würde er nach einer knappen Stunde von einer Gruppe gefunden werden, wo auch zwei seiner Freunde dabei waren. Sie würden ihn mit in ihr Haus nehmen und sich fragen, wer er war, was er hier machte und warum er ihnen so bekannt vor kam. Dann würden sie sich schlafen legen und sich fragen, wann er wieder ging und was er wollte. Und Davittchen würde am nächsten morgen eine Überraschung erleben, wie nie zuvor in seinem noch so jungen Leben.
 

Märchen können grausam sein, und die jungen Leute sind dabei diese Lektion zu lernen. Keine Sorge, sie werden nicht zu schaden kommen, oder sterben. Sie schlafen einfach nur, und die Träume, die ich ihnen gebe sind real. Ja, dies sind Träume. Versagen sie, so träumen sie immer und immer wieder, bis alle es geschafft haben .Rein technisch gesehen ist der eine schön erlöst. Aber Freunde halten zusammen oder? Wollt ihr ein Märchen bestimmen, in das sie hinein geraten sollen? Wollt ihr jemanden in einer Hauptrolle sehen und gucken, was er daraus macht? Sagt einfach bescheid – und ich werde sehen, was ich machen kann. Nun, was denkt ihr, wird David es schaffen? Oder wird er jämmerlich. Diese Märchen sind härter, als ihr sie kennt. Achtet auf manche Dinge mehr, wenn ihr nun lebt. Oder soll ich euch auch mal besuchen....?!

Davittchen 4 - Erste Versuchung Teil 1

Schlafen. Eine schöne Sache. Eine wirklich wunderschöne Sache. Doch alle wunderschönen Sachen müssen einmal enden. Langsam schlug David die Augen ab. Wo verdammt nochmal war er? Und wieso hatte er nichts mehr an? Gott sie Danke lag er wenigstens unter einer Decke. Also, Revue passieren lassen, was passierte. Timo musste ihn in den Wald bringen und ließ ihn laufen. Jop stimmte. Dann war er gelaufen und hatte sich verwirrt unter anderen hatte er das blöde Haus nicht gefunden. Jop stimmte. Dann hatte er sich an einen Baum gelehnt und dann..? Verzweifelt versuchte er sich zu erinnern. Wo verdammt nochmal war er. „Also, wer hat mich gefunden? Wer hat mich hier her geschleppt? In wessen Bett liege ich hier? Wer hat mich ausgezogen? Wer hat meine Klamotten gefalten und neben mein Bett gelegt? Wer verdammt nochmal wohnt hier? Und er hat mich nicht geweckt um sich vorzustellen? Und wieso frage ich mich genau sieben idiotische Sachen?“ Das war wirklich eine gute Frage, über die es sich lohnte nachzudenken – wäre da nicht das Problem der fehlenden Kleidung. Bei seinem Glück war er bei Frauen gelandet. Oder gar direkt in einem Bordell. Er seufzte, als seine Gedanken zu seinem besten Freund wanderten. Wo war Timo jetzt? Wohl im Verlies? Hoffentlich nicht am Galgen – aber das würde Frank bestimmt zu verhindern wissen. „Ah, ich glaube er ist wach.“ Innerlich stöhnte er auf. Er hatte es gewusst – Frauen. „Dann können wir doch zu ihm, oder?“ Irritiert blickte er zur Türe, wo eine junge Frau ihm zulächelte, ehe sie sich je der Person, die gesprochen hatte umdrehte. „Nein, Jan, später. Ich werde erst mit ihm reden. Davittchen helfen keine Männer! Das weißt du doch.“ Jan! Das war Jans stimme gewesen. Eine ungeahnte Erleichterung durchströmte ihn. Er kannte einen. Die junge Frau kam wieder rein. „Entschuldige. Du bist sicherlich verwirrt.“ „Ja, etwas. Wer hat mich ausgezogen?“ Sie lachte auf. „Keine Sorge, das war ich. Und ich hatte die Augen zu... nein okay, das waren Jan und Juri, zwei meiner Mitarbeiter.“ Das von draußen geschriene „Nichts Mitarbeiter hier!“ Aus ein paar Männerkehlen überhörte sie gekonnt und David musste unweigerlich lachen. „Interessant – und wovon genau bist du Chefin?“ „Wir sind eine Walddisko. Tiere und Menschen tanzen friedlich nebeneinander, wenn wir Party machen. Deine Sachen sind übrigens in der Wäsche. Michi wollte sie gleich bringen. Eigentlich. Ich wette er steht vor der Türe und er versucht sich jetzt leise die Treppe hinunter zu schleichen und so wie ich Jan kenne, hat er diese eben noch geputzt.“ Kurz darauf war ein poltern zu hören. Sie lachte. „Immer dasselbe mit ihnen.“ Der Gitarrist grinste. Es war also kein Bordell. Gott. Sei. Dank. Kurze zeit später kam Michi mit seiner Kleidung herein und er konnte sich anziehen. Die anderen waren in der Zeit herunter gegangen und David hatte die Aufforderung nach zu kommen. Er seufzte, doch er fügte sich. Immerhin, er war ein höflicher Mensch. Zumindest gelegentlich.
 

„WO ist das, was du mir als Beweis mitbringen solltest, Jäger Timo?“ Der angesprochene schwieg. Eher würde er sich die Zunge abbeißen, als das er etwas darüber sagen würde. Es war doch wohl von anfang an abzusehen, dass er David lieber rettete und dafür selbst starb. „Du hast versagt. Nun gut – was hätte ich anderes erwarten sollen. Dennoch wissen de König und die Königin schon, dass er im Wald ist und das du daran Schuld bist. Doch König Frank hat von der Todesstrafe abgesehen und beschlossen euch nur Zimmerarrest zu geben. Immerhin seit ihr Freunde, Davittchen und du. Pah! Er hätte dich töten lassen sollen, denn so wirst du alles mit erleben, was Davittchen wieder fährt. Ich werde ihn töten – egal wie. Wachen! Führt den Jäger Timo auf sein Zimmer!“ White Lily lachte. Oh ja, sie würde Davittchen schon noch bekommen. Sie würde Rache üben für das letzte Märchen. Kichernd begab sie sich in ihre Hexenküche. „So – und nun, werde ich etwas machen, was ihn garantiert umbringen wird.“ Ein irres lachen erschallt durch den Raum und ein Spiegel auf dem Boden bekam eine Gänsehaut. „Nun, was könnte Davittchen umbringen? Ein Gürtel? Mhh als Mann trägt er diesen bestimmt nicht. Aber liebt er nicht Gitarre spielen? Nun, dann habe ich bestimmt ein besonderes Geschenk für ihn.“ Sie ging zu einer ihrer vielen Kisten und nach einigerZeit des suchens, ein paar Flüchen, fand sie das gesuhte. Es war ein Seil, welhes sie vor sich auf ihren Zaubertisch legte. „Nun, Davittchen – dies wird mein besonderes Geschenk für dich sein.“ Das irre lachen ließ den Spiegel erschauernd. Manchmal bereute er, dass er diesen Job angenommen hatte, aber die bezahlung war wirklich nicht von schlechten Eltern. Und er musste ja seine Familie ernähren können und den kleinen Spiegelspilltern eine gute Ausbildung ermöglichen, damit sie auch mal so ein großer und starker Zauberspiegel werden konnten, so wie er. Nur würde er ihnen von solchen Leuten, wie dieser Frau, abraten. Sie sprach gerade eine Zauberformel.
 

Der Zauberspiegel wendet sich nun auf eigenes Bitten an die Leser:
 

Liebe Leser,

bitte macht das nicht nach, was diese böse, böse, wirklich böse Frau dem armen, armen, wirklich unschuldigen Davittchen antun wird. Versucht das nicht mit euren Freunden oder Familien, oder denjenigen die ihr hasst. Gewalt ist keine Lösung. Wirklich nicht. Egal, was euch Spiegel oder Fernsehen sagen – Krieg ist niemals gut! Dann soll lieber alles so bleiben wie es ist! Vorrang haben Menschen laben, okay, vielleicht in dem Sinne, ist dann Krieg oder Revolutionen akzeptabel, aber darüber muss ich erst noch nachdenken – also liebe Leser nicht nachmachen.
 

Hugo, der Zauberspielel
 


 

So, nun können wir ja fortfahren, mit dem Märchen:
 

Das Seil hatte begonnen sich zu winden und unter höllischen Schmerzen sich zu verwandeln. Es zog sich in die breite und wurde dunkler, unbekannte Muster zeichneten sich auf ihm ab. „Es ist vollbracht – der perfekte Gitarrengurt. Diesen wir er mir nicht abschlagen können. MUAHAHAHAHAHA“
 


 

„Und dann hat Timo dich in den Wald geschickt? Damit er dich nicht töten musste?“ Leicht irritiert wurde David angeschaut. „Irre Geschichte, Davittchen. Aber sie könnte wahr sein. Deine Tante mochte dich noch nie. Dies stimmt, nun, ich denke wir sollten Agathe unseren Zauberspiegel befragen. Ich werde dies eben tun. Solange, Männer, wird Davittchen nicht angerührt! Verstanden?“ „Jawohl?“ „Warum eigentlich?“ Wäre Jan nicht so klein gewesen, hätte er sich bestimmt nicht rechtzeitig ducken können um der Faust seines Kameraden zu entgehen. „Du vergesslicher Kerl, das ist doch wohl sonnenklar. Erstmal ist er Königssohn und zudem ist der verlobt.“ Hätte der Gitarrist getrunken hätte er sich bestimmt verschluckt. So jedoch starrte er in die Runde und versuchte, sehr erfolgreich, einen Fisch nachzumachen. „Naja okay, so gut wie. Man hört, dass König Christan, welcher zwar andauert mit ihm ihn Streit gerät wegen Kleinigkeiten, aber sie sind eigentlich gute Freunde, wünscht, dass Davittchen seine Tochter ehelicht. Sie sind ja fast im selben Alter. Aber das ist selbstverständlich nur ein Gerücht – und ich erzähle es dir jede Woche von neuem.“ „Wieso denn das? Ist er so vergesslich?“ „Oh nein, eure Hoheit, aber unser Jan hier interessiert sich nicht so sonderlich für Heiratspolitik, will aber jedes Gerücht hören. Ist manchmal ganz witzig.“ Murrend drehte sich der DJ zum Fenster. Eine Gemeinheit war das. „Davittchen's Geschichte ist war. Und ich spreche für uns alle, wenn es eine Ehre wäre, wenn du solange bei uns bleibst, bis wir es schaffen König Christan zu unterrichten. Er wird euch sicherlich helfen.“ David nickte – was hätte er auch anderes tun sollen?

Davittchen 5 - Erste Versuchung Teil 2

Ein fensterloser Raum, der ihm umgab. Ein kleines Gitter, an der Tür. Ratten, die über den Boden krochen. Kälte, die er überall spürte. Wie lange war er schon hier? Höchstens ein par Stunden – oder doch schon einen Tag lang? „Verfluchter Kerker.“ Man sagt, dass Leute in Gefängnissen wahnsinnig werden konnten, früher. Auch, weil sie kein Zeitgefühl hatten – wie sollten sie sich auch Ablenken? Rattendressieren? Timo lachte hohl auf. Hoffentlich holte ihn Frank bald hier raus. Zumindest sobald er mitbekommen hatte, dass diese blöde alte Schachtel seinen Zimmerarrest in den Kerker gelegt hatte, sobald Frank weg war. Lange würde er es hier bestimmt nicht aushalten. Okay, etwas Gutes hatte es – hier konnte er in Ruhe, ohne Abgelenkt zu werden, über neue Ideen für ihre Songtexte nachdenken. Ganz in Ruhe.
 

„Okay, also Davittchen, solange du nicht bei König Christian in Sicherheit bist, darfst du nicht alleine im Wald herum laufen, oder, sollten wir mal alle fort sein, jemanden ins Haus lassen. Immer muss einer dabei sein. Verstanden?“ Ergeben nickte er. Warum gerade er? Wen sollte er mit zum baden nehmen? Oder aufs Klo? Konnte sich Linke nicht beeilen und seinen Arsch hierher bewegen? „Gut, nun denn wir werden heute alle ausschwärmen, und du bleibst im Haus.“ Sie wandte sich an die anderen, während der Gitarrist traurig aus dem Fenster sah. „Also, Männer, der erste, der auf einen Boten oder Jäger König Christas trifft, sagt ihm bescheid – und sollte er sieben Nachrichten kriegen, weiß er, dass es dringend ist. Lasst euch persönlich zu ihm bringen, doch gebt Acht. Davittchens Tante könnte sich hinter jedem Baum verstecken. Als Vorwand um den König zu sehen, gebt ihr an, dass ihr eine seiner Töchter, oder seine Schwester, ehelichen wollte. Los Männer!“ Wo Timo wohl war? Wie es ihm ging? Hoffentlich war er nicht im Kerker und fror. Er seufzte, während er seinen ‚Rettern‘ noch mal zuwinkte und dann alleine in dem kleines Haus oder Club war. Zumindest hatte er zeit genug um sich umzusehen. Das Schlafzimmer kannte er ja schon und komischerweise stand dort schon ein achtes Bett, als er erneut herein schaute. Hatte er es vielleicht vorher einfach nicht bemerkt? Manche Dinge sollte man lieber nicht so genau wissen. Dann war da die kleine Küche, mit den Tisch und den Stühlen, wo sie heute Morgen gesessen hatten. Auch hatte er hier gefrühstückt. Es war gemütlich eingerichtet und diente während der Öffnungszeiten des Clubs als Hinterzimmer. Zumindest glaube er das. Der Raum, wo die angeblich ‚angesagtesten Party des Waldes‘ stattfanden, war recht groß und man sah es diesem Haus wirklich nicht an, dass es so einen Raum beherbergte. Aber diesen Trick wollte er auch nicht unbedingt wissen. Ein Tresen, das DJ-Pult gehörten ebenfalls dazu. Und der Vorratsraum mit den Getränken. Damit war die Haus Besichtigung wohl abgeschlossen. Er konnte höchstens mal versuchen aus den Fenstern in den Garten zu sehn. Ansonsten würde er hier alles auf den Kopf stellen, bis er eine Beschäftigung gefunden hatte, damit ihm nicht langweilig war.
 

Eine alte Frau, die durch den Wald ging, ist an sich schon etwas Ungewöhnliches. Wenn diese alte Frau auch noch wachsam ist und eine Akkustikgitarre dabei hat, um diese vor da Haus der Zwerge zu stellen, und sich dann zu verstecken, dann erregt das erst recht die Aufmerksamkeit der Tiere, welche dann neugierig sind und alle sehen, was passiert. Und Tiere im Wald sind schneller als Telefone, wenn es um Neuigkeiten geht.
 

Nichts. Kein Spiel, keine Gitarre, rein gar nicht. Und David würde den Teufel tun und sich an Jans DJ-Pult zu wagen. Eigentlich war der Jüngere eine sehr liebevolle Person, außer, man machte etwas kaputt, an das man eh nicht hätte dran gehen sollen. Und dazu gehört nun mal dieses Pult. Zumindest, wenn man alleine war, war er dabei und passte auf, hatte Jan kein Problem damit. Aber gerade das mochte er auch an dem Jüngeren – dass man so leicht mit ihm auskommen konnte. Seufzend setzt er ich auf einen Stuhl und ließ seinen Blick schweifen. Wand. Fenster mit Blick in Garten, Wand, Fenster mit Blick in Garten, Wand, Fenster mit Blick in Garten. Plötzlich blieb sein Blick stehen und er legte den Kopf schief um sich dann noch mal dem mittleren Fenster zuzuwenden. Tatsächlich. Auf der kleinen Bank zum zusetzten lag eine Akustikgitarre, mit einem wunderschönen Gitarrengürtel. Es juckte ihn in den Finger. Sollte er? Eigentlich sollte er nicht hinausgehen, so ohne einen anderen. Aber nur ganz kurz, das konnte doch keinem Schaden – oder?
 

Aufgebracht flog ein kleiner Vogel durch den Wald und zwitscherte eine Neuigkeit. Kurz darauf blieben sieben Menschen stehen und lauschten, ehe sie im Eiltempo zu ihrem Haus zurückkehrten.
 

„Spieglein, Spiegeln, in dem Boden, wann werde ich zur Königin erhoben?“ „Wenn der Königin es will, und Davittchen ist zurück, dann wird er König und ihr habt immer noch kein Glück.“ „Davittchen ist Tod ich habe selbst gesehen, wie mein Gitarrengürtel, pardon, mein Seil ihn die Luft abgeschnürt hat.“ „Tief in den Wäldern, beim Zwergenhaus, da helfen die Zwerge Davittchen aus der Schlinge des Seiles hinaus, er lebt weiter und sein Licht erschlicht nicht, schaut selbst nach, der Kristall leuchtet im Strahlenden Licht.“
 

Der Kristall des Kronprinzen erlischt beim Tode desjenigen, und leuchtet erst wieder, wenn ein neuer benannt wurde. Davittchens Farbe war ein dunkles Blau und dieses strahlte der Kristall immer noch aus. Und seine Tante kochte vor Zorn. „Na warte, diese verfluchten Zwerge! Dieser verfluchte Wald – das nächste mal, werdet ihr ihm nicht helfen können!“
 

Er hätte nie gedacht, dass es langweilig sein konnte, König zu sein. Wirklich nicht. Regieren war entweder leicht, oder jemand anderes übernahm es für ihn. Sein Volk liebte ihn, was er bei einem kleinen Standrundgang wohl bemerkt hatte. Und er war offensichtlich Witwer – zumindest wurde er hier wie von seinen Fans angehimmelt. Oder er hatte sich von seiner Frau getrennt, aber das konnte er in seinem Stand wohl eher nicht tun. Seufzend saß er nun hier und schaute den vielen Kindern beim spielen zu. Von wem die jetzt auch immer waren, in diesem Märchen war er mit allen verwandte. Warum gerade er? Ein Bote kam herein und innerlich dankte er ihm zu tausendfach für die Rettung. „Mein König, König Frank aus dem Nachbarland ist eingetroffen und lässt sich ankündigen, er wird gleich hier sein. Sollen wir die Kinder entfernen?!“ „Lasst sie nur spielen, es sind nur Kinder und ich bin mir sicher, dass König Frank dies verstehen wird.“ ‚Nachdem er mich fünf Stunden lang ausgelacht hat‘, dachte Linke leicht säuerlich. Wenn er diesen Geist in die Finger bekommen würde, würde es wohl tote geben. Er musste nur noch rausfinden, wie er Geister töten konnte, oder irgendetwas. „Christian, Alter – da warste aber fleißig.“ Okay, zuerst Frank , dann der Geist. „Frank – was führt dich zu mir? Außerdem – selber!“ Der Sänger lacht und umarmte ihn. „Chris, ich würde dich um einen gefallen bitten. Wir sind in Schneewittchen.“ „ich weiß“ „Und Timo hat im Moment Zimmerarrest, obwohl ich vermute, dass er inzwischen schon im Kerker hockt. David ist im Wald und joar, ich konnte noch verhindern, dass sie ihn töten konnte. Also ich konnte Timos Todesurteil verhindern. Stelle doch bitte die offizielle Forderung, zur Auslieferung von Timo, um selbst über ihn zu richten. Um es kurz zu sagen, die Schwester der Verstorbenen Mutter von David, also Schneewittchen, also, ach egal, jedenfalls hier seine Tante, versucht wohl an den Thron zu kommen. Rette Timo, bitte. Ich weiß nicht, wie lange ich meine hand noch schützend über ihn halten kann. Kannst ihn ja dann als Babysitter nehmen.“ Grummelt nickte der Bassist. „okay, mach ich. Dann eile schnell zu Timo und ‚halte schützend deine hand über‘ ihn.“ Ein kurzes Gespräch. Ein ereignisreiches Gespräch. Endlich konnte erhandeln. Er rief seine Diener und Jäger und schickte sie aus den Wald nach David zu durchkämmen. Sollten sie ihn gefunden haben, so wollte er selber nachkommen. Immerhin, im richtigen Märchen kam ja auch ein Prinz. Außerdem waren sie Freunde. Und dann schickte man keine Fremden.

Davittchen 6 - Zweite Versuchung Teil 1

Er lag in einem weichen, warmen Bett. Stöhnend öffnete er die Augen. Sorgen- und Vorwurfsvoll blickten ihn sieben Menschen an. „Mach das nie wieder.“ David fühlte sich schwach und er sah verwirrt rein, so dass Juri sich erbarmte und es ihm erklärte. „Als wir dich draußen fanden, warst du fast tot. Ich weiß nicht wie lange, aber das Seil hat dich gewürgt. Es war wohl verzaubert und wurde als Gitarrengurt an einer Akkustikgitarre befestigt und als du dir diesen dann umlegtest muss er sich von dem Instrument gelöst haben und deinen Hals bevorzugt haben. Dank der Tiere konnten wir dir noch schnell genug helfen. Eigentlich solltest du nicht nach draußen, und das weißt du auch. Ich hoffe, du hast daraus etwas gelernt.“ David nickte. Oh ja, das hatte er. Traue niemals einer Akkustikgitarre, wenn du den Gürtel nicht selbst gekauft hast. Oh und natürlich nie wieder Esoterik und Geisterbeschwörungen. Ein seufzen entwicht ihm und er stöhnte erneut auf, weil ihm der Hals wehtat. „Geschieht dir recht – aber aus Fehlern lernt man(n) ja angeblich. Männer – holt die Kräuterpackung zum Kühlen! Einer bleibt bei ihm immer, alle halbe Stunde wird gewechselt – bis morgen sollte er wieder okay sein. Wer hilft mir beim Suppe kochen?“ Begeistert waren die anderen sicherlich nicht, aber keiner widersprach ihr, wie er erneut feststellen konnte. Wirklich beeindruckend. Der Tag verging für ihn so, dass er Suppe eingeflößt bekam und sein Hals sich erholte. Am Abend konnte er sogar wieder aufstehen, weil er sich gut genug fühlte. Dennoch wollte es keiner riskieren und ihn alleine lassen. Jetzt musste sogar wirklich immer einer mit auf die Toilette. Genervt akzeptierte er es. Immerhin, er war selber Schuld.
 

„Hiermit stellt König Christian den Antrag auf Übergabe des Gefangenen Nr. 4, Jäger Timo. Begründung: Er wollte, dass seine Tochter Davittchen heiratet um so die beiden Königreiche einander näher zu bringen und zu binden. Dies wird er dann möglich, wenn Jäger Timo uns den Aufenthaltsort verrät und wir Davittchen finden konnten. Sollte sich herausstellen, dass Davittchen vorher aus dem Leben scheidet, so wird König Christan eine für ihn angemessene Strafe finden.“ Regungslos stand Linke neben dem Boten, der soeben seine Forderung verkündet hatte. Er war selber mitgereist um ich zu überzeugen, dass es Timo gut ging und um ihn persönlich abzuholen. Sich er war sicher. Auch wollte er wissen wie die Böse in diesem Märchen aussah. Und er musste sagen – man sah es ihr irgendwie an. Oder er meinte nur, dass man es ihr ansah, weil er es wusste. Alles im allem sah sie nicht sehr glücklich aus, aber da ihr Vater wieder da war – der ‚Alt‘-König, der vor ein paar Jahren die Regentschaft an seinen Schwiegersohn weitergegeben hatte, wieder da war, konnte sie nicht widersprechen, wie sie es wohl bei Frank getan hätte. Frank überließ dem ‚Alt‘-König die Entscheidung und dieser, wie erwartet, überließ Timo ihm. Dies bezeugt nicht nur eine Freundschaft der Reiche, sondern auch, dass er König wusste, das Christian gerecht entscheiden würde. Oder war er vielleicht so Furcht einflößend? Oder hatte die jetzt so zu sagen, zugesagt Verlobung den Ausschlag gegeben? Jedenfalls war de Plan aufgegangen. Sie unterzeichneten den Vertrag, während Timo schon auf sein Schloss gebracht wurde. Und sollte es nicht der echte sein, was er dieser Bösen durchaus zutrauen würde, dann würde er es herausfinden. Egal wie.
 

Eine ältere Frau lief in einem Raum auf und ab und überlegte fiebert, wie sie ihren Neffen umbringen konnte, ohne dass herauskam, dass sie es war. Sie wollte nur eins: Macht! Die Königskrone war ihr egal – würde sie anders an Macht kommen, so würde sie den anderen Weg gehen. Aber der Mächtigste im Reich war nun mal der König. Und sie wollte die Mächtigste werden. „Wie könnte ich ihn töten? Dieser blöde Kristall – leider wirkt bei ihm kein Spruch oder Trank.“
 

Der Zauberspiegel möchte den von ihm verehrten Lesern erneut etwas mitteilen beziehungsweise erklären:
 

Liebe Leser,
 

Um euch über den Kristall aufzuklären, es beläuft sich so. in jedem Königreich gibt es Hexen und Zauberer, auch Wesen wie mich als Beispiel, und die verstorbene Königin, Davittchens Großmutter war eine solche Hexe, somit sind ihre beiden Töchter ebenfalls Hexen gewesen und auch Davittchen wird diese Kräfte an seine Töchter, sollte er welche haben, weitervererben. Nun entstehen mit der Geburt dieser Kinder mir Zauberblut in sich, Kristalle und diese erlöschen erst, wenn da Kind stirbt. Wer dazu mehr wissen will, soll mich fragen, denn dieses System ist äußert komplex.
 

Hugo, der Zauberspiegel
 

Machen wir nun weiter:
 

Davittchens Tante lief immer weiter auf und ab, während sie überlegte, wie sie ihn und die lästigen Zwerge überlisten konnte. Wie konnte sie die Zwerge kriegen? Was würden sie als anstandslos sehen. Ein Geschenk? Wenn alle etwas bekämen? Sie lachte und lief sogleich zu ihrem Kessen. Summend fing sie an einen Schlaftrank zu brauen. Für sieben Personen sollte dieser reichen, wenn sie alles richtig machte. Dann würden die ein paar Stündlich schlafen. „Und für meinen geliebten Neffen, habe ich etwas besonderes vor. Aus einem unscheinbaren Schrank holte sie eine kleine Flasche hervor. „Rattengift – wollen wir doch mal sehen, wie er reagieren wird, wenn er mein Geschenk bekommt.“ sie lachte und der Spiegel im Boden wünschte sich, dass er endlich Feierabend hätte für heute. Aber andererseits musste er hier bleiben, dass hatte er seiner Frau versprochen. Es war fast, als hörte man, zwischen den wahnsinnigen lachen der Bösen, ein leises und klägliches seufzen, was einem Spiegel gehörte.
 

Am nächsten Tag ging eine junge hübsche Frau im Wald spazieren. Die Tiere bewunderten ihren federnden Gang und die Anmut, wie sie sich umsah. Es war mittags und die Zwerge waren alle losgezogen um doch noch einen Boten zu finden, als eben diese junge Frau auf einen dieser Zwerge traf. „Hallo, schöne Frau, kann ich ihnen helfen?“ Sie lächelte. „Selbstverständlich können sie das, mein Herr. Ich suche eine Lichtung, wo ich Blumen pflücken kann. Am liebsten währen mir Lilien. Kennen sie eine solche Lichtung.“ „Selbstverständlich, junge Frau, gehen sie noch etwas weiter bis zu der Baumgruppe dort hinten und halten sie sich dann westlich. In einer knappen halben Stunde sollten sie auf der Lichtung ankommen.“ „Habt dank, werter Herr und lasst mich euch etwas von meinem köstlichen Wasser geben, was ich steht's mit mir führe. Nehmt es ruhig, es ist nicht vergiftet.“ Er nahm es und sie ging den von ihm beschriebenen Weg. Ohne weiter darüber nachzudenken machte er sich weiterhin auf die Suche. Gegenmittag trafen sich die Zwerge und er verteile das Wasser unter ihnen. Sie tranken. Und die Tiere wunderten sich, warum die Zwerge allesamt im Wald plötzlich einschliefen und beschlossen auf Davittchen aufzupassen.
 

Ein klopfen ließ David hochfahren. Er hatte im Bett gelegen und sich ausgeruht, weil er sich immer noch nicht ganz wohl fühlte. Seufzend setzte er sich auf und lauschte. Nichts zu hören. Dennoch war er gerade ein Mann der Tat und so stand er auf und ging hinunter. Er war immer noch alleine im Haus, also waren die Anderen immer noch weg. Ob das allerdings ein gutes Zeichen war, war wiederum eine andere Frage. Er schaute aus dem Fenster und sah, dass ein größeres Paket vor der Haustüre lag. Das konnte man doch sicherlich reinholen. Da musste er ja nicht wirklich raus. Der Gitarrist öffnete die Türe, schnappte sich das leichte Paket und schloss dann brav wieder die Türe. Stolz darauf, dass er keinen Fuß nach draußen gesetzt hatte, schaute er sich das Paket an. Da stand ‚An Prinz ‚Davittchen‘ der bei den Zwergen wohnt.‘ „Ein Paket für mich.“ Und dann vergas David für einen Moment, dass er in einem Märchen war und gerade die Leittragende Hauptrolle hatte und öffnete das Päckchen. Die Tiere schauten von draußen zum Fenster her ein und diejenigen, die herein kamen oder schon drinnen waren, saßen Alarmbereitschaft und jeder Zeit bereit. Egal was kommen möge.

Davittchen 7 - Zweite Versuchung Teil 2

„Also Timo – was ist genau los?“ Zum wievielten Male es der Bassist nun den Rapper fragte, wusste er nicht. Er wusste aber eines – sollte dieser nicht bald aufhören ihn auszulachen würde er ihn wieder zurück bringen. Als Timo erfahren hatte, dass Linke wieder die Kinder abgekriegt hatte, hatte er ja schon gegrinst. Als er jedoch erfuhr, dass Linke sogar schon bald Opa war, was der Bassist auch erst erfahren hatte, als sie wieder gekommen waren, hatte das Fass zum überlaufen gebracht und er weinte Tränen. „‚Opa Linke‘ oder doch lieber ‚Opa Chris‘?“ „Haha, wirklich sehr witzig Timo, wirklich. Siehst du wie ich lache?“ Der Jüngere lachte weiter, ohne sich ein zu kriegen. Schnaubend ließ ihn der Ältere alleine. Timo würde Babysitter werden – denn Rache war süß und trug Windeln, welche besonders angenehm rochen, wenn das kleine Wesen es wollte. Er grinste und diesen grinsen, jagte Timo angst ein. Doch er konnte leider nicht dazu auf zuhören zu lachen.
 

Schnell wie ein Vogel flog der Adler dahin. Er suchte mit seinen scharfen Augen einen der Zwerge, und war zutiefst entrüstet, als er sie alle liegend auf einer Wiese sah. Wie konnten die in dieser gefährlichen Situation schlafen? Immerhin, Davittchen war gerade von einem Gitarrenkoffer gebissen und vergiftet worden. Das gab es auch nicht alle Tage. Er versuchte sie zu wecken. Doch irgendwie gelang ihm das nicht. Hasen kamen angehoppelt und rochen an dem Wasser, was sich auf dem Boden verteilt hatte. Ein wagte es zu probieren. Und nach einer knappen Minute schlief er ein. Wäre die Situation nicht so abwegig gewesen, hätte der Adler das sicherlich ausgenutzt aber so starrte er den Hasen nur mit weit aufgerissenen Augen an. Wie konnte so ein kleines, süßes, leckeres Tier nur SO schnarchen? Aber es stand nun für die Tiere fest, dass die Zwerge nicht ohne Grund hier lagen und schliefen. Der Adler dachte nach. Die Hasen konnten die Zwerge wecken, aber auch Davittchen retten. Letztendlich entschied er sich, dass die Hasen Davittchen retten sollten, währen die Mäuse versuche würden die Zwerge zu wecken. Er selbst würde nun zu König Christian fliegen, um ihn die Botschaft zu überbringen. Er erhob sich majestätisch von Waldboden und schlug mit seinen kräftigen Flügeln. Ein Adler gab nicht so leicht auf. Und er erst recht nicht.
 

Wie wild suchten die Hasen nach Kräutern, um Davittchen zu helfen. Als die Spinnen zu kreischen und die Vögel an den Fenstern wild zu piepen angefangen hatten, wussten sie schon, dass Davittchen auf etwas böseres als beim ersten Mal herein gefallen war. Etwas viel böseres. Er bitte schön verwandelt eine Giftschlange in einen Gitarrenkoffer und wer bitte schön lasst sich dann von diesem Koffer beißen? Nun, die letzte Antwort wussten sie bereit und die erste konnten sie sich denken. Hoffentlich war es die Giftschlange, die sie dachten, den sie hatten die Symptome nur beschrieben bekommen und somit waren zwei Giftschlangen in Betracht gezogen worden. Für eine davon gab es kein Heilmittel, allerdings wäre Davittchen dann wohl sofort tot gewesen. Immerhin blieb eine kleine Hoffnung, denn die Spinnen hatten den Gitarrenkoffer in einem großen Netz gefangen und somit konnte dieser den Gitarristen nicht weiter beißen.
 

Seine Sicht war verschwommen, als er erwachte. Er lag wieder mal in einem Bett, und wieder mal beugten sich die Zwerge besorgt über ihn. „Was machst du auch für Sachen, Davittchen.“ Fragend sah er sie an. Ihm tat alles weh, als hätte er in Flammen gestanden. Mit dem ganzen Körper. Stundenlang. Ohne Wasser. Er bemerkte den Tropf, und fragte sich unweigerlich, wo dieser herkam, jedoch gehorchte ihm seine Stimme noch nicht. „Du hast dich von einem Gitarrenkoffer beißen lassen, oder besser gesagt, von einer Giftschlange. Aber dieses Mal hat sie uns auch rein gelegt, die alte Hexe.“ Wütend sah die Anführerin sich um, während David nur stöhnte, da er sich bewegt hatte .Na wunderbar, eine Giftschlange – wieso hatte ihn keine Ameise beißen können? Das hätte weniger weh getan. Er seufzte. Zwei von drei Aufgaben hatte er geschafft – und bei der dritten. Er erschauderte. Er wollte nicht für Tod gehalten werden. Timo würde heulen und die anderen? Die wohl auch. Verbittert biss er sich auf die Lippe. Nein, nochmal, würde er sich nicht rein legen lassen. Niemals.
 

„Spieglein, Spiegeln, in dem Boden, wann werde ich zur Königin erhoben?“ „Wenn der Königin es will, und Davittchen ist zurück, dann wird er König und ihr habt immer noch kein Glück.“ „Dieses Mal kann er nicht überlebt haben, die Zwerge schlafen immer noch und er selber, nun da er kein Gegengift bekommen hat, dürfte er inzwischen seit geraumer Zeit nicht mehr atmen können.“ „Davittchen lebt, ich kann es sehen, die Tiere haben eure Tat gesehen, die weckten die Zwerge, sie suchten das Kraut und erneut hat das leuchten des Kristalls nicht abgebaut.“ „Tiere? Verflucht, dieser Wald ist schlimmer als ein Misthaufen – er fällt wenigstens auseinander, wenn man drauf tritt. Na wartet – dann werde ich nächstes Mal eben auch die Tiere ausschalten müssen! Als ob das schwer wäre!“ Sie lachte wie eine alte Hexe, nur, dass sie noch nicht alt war. Aber böse durch und durch.
 

Genervt seufzte der Bassist auf, als schon wieder eines der Kinder auf ihn zu kam und ihn fragte, ob er nicht mit ihnen und Timo spielen wollte. Erstaunlicherweise hatte der Rapper sich gefreut, als Linke gesagt hatte, dass er der Babysitter war. Und irgendwie passt ihm das ganz und gar nicht. „Nein, ich muss überlegen. Tut mir Leid.“ Enttäuscht ging das Kind – war es sein oder dich nicht – wieder zurück, nur um sich mit lautem Indianergeschrei auf Timo zu werfen. Er stöhnte auf. Warum war die ganze Welt gegen ihn. Jetzt fingen sogar die Vögel an verrückt zu werden, dachte er sich, als ein Adler auf der Fensterbank platz nahm und anfing klopfzeichen zu machen. „Hoheit, der Adler gibt Morsezeichen von sich. Er sagt: „Davittchen ist bei den Betreibern der Walddisko und nun schon zum zweiten Mal angegriffen worden, bitte König Christan, kommen sie schnell und retten ihn.“ „Ein Adler kann das Morsealphabet?“ „Ja, Sir.“ Er ignorierte Timos lachen, welcher mal wieder über seinen Gesichtsausdruck lachte und rief seine Wachen zusammen. „Bereitet alles vor um so schnell wie Möglich in den Wald zu reiten. Es könnte schlimmer sein, als wir befürchteten. Jäger Timo kann die Anschläge nicht verübt haben und ist somit für mich entlastet. Dennoch sollte jemand bei ihm bleiben und vorsichtshalber aufpassen. Wenn etwas geschieht, Zimmerarrest!“ „Ja wohl!“ Mit einem fiesen grinsen verschwand er dann Richtung seine Zimmers um sich Wald tauglich zu machen, und Timo? Der lächelte nur wissend. Linke mochte Kinder – ob er es nun zugeben wollte oder nicht.

Davittchen 8 - The End

„Wie tötet man einen Prinzen – Kapitel 67 – Tod durch ersticken.“ Ein Spiegel im Boden seufzte, als er nun schon wieder ein Kapitel aus einem Buch, dass er nicht kannte, hörte. Wieder ging es darum jemanden grausam und brutal abzuschlachten. „Ich denke, dass versuch ich. Nun, Davittchen hat eine Gitarre, er hat einen Koffer – fehlt ja nur noch ein Plektrum. Und ich bin mir sicher, dass er das zum fressen gern haben wird. Was denke ich wohl dazu? Ich finde es perfekt! Er wird daran ersticken, grausam und machtvoll werde ich das Erbe übernehmen. Meine Kinder sollen auf dem Throne sitzen und regieren – nicht er! Hahahahahahahahahahahaha!“
 

Langsam aber immer sicherer konnte er schon wieder gehen .Das Gift war komplett neutralisiert und nur noch ein geschwächter Körper, machte ihm zu schaffen. „Du brauchst viel Obst und Gemüse, Davittchen. Keine Sorge, die Tiere holen alles. Vertraue ihnen. Gott sei Dank kannten sie sich so gut aus. Ich hätte nicht erkannt, dass die Schlange ein Gift besitzt, was uns als 'Rattengift' bekannt ist. Grausam. Du solltest wirklich aufpassen, hörst du? König Christian ist schon auf dem Weg hierher, die Vögel berichten, dass sie im Wald unterwegs sind. Morgen sollten sie hier ankommen, und dann können sie dich in Sicherheit bringen. Das wird schon wieder. Wie ich übrigens auch gehört habe.“ Die Anführerin der Zwerge zwinkerte ihm zu. „Hat König Frank dem Antrag König Christians auf Übergabe des Gefangenen Jägers stattgegeben. Soweit ich weiß ist er begnadigt worden und darf Babysitter spielen. König Christan liebt Kinder.“ An dieser Stelle musste David unweigerlich kichern, denn es war zwar kein Geheimnis, dass Linke Kinder mochte, aber zu viele waren auch nicht gut. Er saß nun hier draußen auf der Bank und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut. „So, ich hol mal eben die restlichen Idioten.“ „Heißt das ich bin ein Idiot.“ „Ja.“ Er grinste, inzwischen kannte er sie ganz gut. Trotz der Tatsache, dass er erst seit kurzen bei ihnen war. Sie war wirklich nett. Genießerisch schloss er die Augen. „Ach David. Hier, das hab ich vergessen dir zu geben. Als Abschiedsgeschenk.“ Leicht irritiert öffnete er die Augen und nahm die kleine Schachtel entgegen. War sie nicht in die andere Richtung gerannt? Egal. Ihr konnte er ja vertrauen. Ein Pechschwarzes Plektrum lag in darin. „Wow, danke.“ „Ich dachte, passend zu der Gitarre.“ Er nahm es in die Hand. „Und passend zu dem Koffer und dem Gurt.“ Leicht irritiert sah er sie an und begriff, dass sie wirklich aus der falschen Richtung gekommen war. Gerade als er aufschrie, schlug sie ihm gegen die Hand, packte seine Kehle und zwang ihn das Plektrum zu schlucken. „Ersticke süss, mein kleiner Prinz.“ Sie lachte. Aus voller Kehle. Die Zwerge rannten um die Ecke, doch sie schleuderte sie weg. Er würde sterben. „Endlich ist der Thron mein. Wie fühlt es sich an, David, wenn man verliert?“ Langsam schwanden ihn sie Sinne. Er wollte nicht sterben. Er hatte noch so viel zu tun. Er dürfte noch nicht ster....
 

Ein Pfeil traf sie in die Brust und Davittchen Tante erschrak. „Wer...?“ Sie viel um. Die Zwerge rannten auf Davittchen zu.“Fesselt sie und nehmt sie gefangen. Sie wird ihre gerechte Strafe erhalten. „König Christian, wie seit ihr so schnell hierher?“ „Irgendwie rannte Blackbox plötzlich schneller. Als ob sie die Gefahr geahnt hätte“ Geschickt drehte er David so, dass der Arzt, der gerade zu ihnen geeilt kam, ihm helfen konnte. Er stand auf. „Ich danke euch. Ihr sucht nicht zufälligerweise einen Job als Babysitter? Mein neuer wird wohl bald wieder gehen.“ Hinter ihm ertönte ein Husten und das Verzauberte Plektrum war von David ausgespuckt worden. „Wohl gerade noch rechtzeitig. Es ist gewachsen. Höchst interessant, diese Hexenkunst. Ein paar Sekunden später und er wäre Tod gewesen.“ „Bringt ihn aufs Schloss, und sagt dem Jäger Timo bescheid. Seine Unschuld ist bewiesen. Endgültig.“ „Ihr seit so großzügig, König Christian.“
 

Wenn du am Rande von Leben und Tod stehst, dann fallen dir über Tausend Dinge ein, die du noch unbedingt machen willst oder sogar musst. Kleinigkeiten, die dir etwas bedeuten. „Ich denke ein paar Lektionen brauchen sie noch.“ Ein alter Geschichtenerzählergeist kicherte und wachte weiter über den Schlaf von sechs jungen Männern.

Aschenputtel - Linke in Gefahr

Es war ungemütlich, da wo er lag. Wirklich ungemütlich. Er fror und er meinte, Regen zu spüren. Langsam schlug er die Augen auf. Er war in einer kleinen Hütte, und so wie es aussah, angekettet. Mit beiden Händen. Die Hütte erinnerte ihn sehr ein ein großes Hundehaus, aber er konnte hier nur unbequem sitzen. Wo war er? Wohl immer noch in einem Märchen. Ein neues Märchen. Nur welches? Hatte es dieses Mal ihn erwischt? Oder dich einen anderen? Timo und David hatten das 'Los' schon hinter sich. Er hatte Angst, er fühlte die Hilflosigkeit, die in seinen Knochen lag und er meinte, jede einzelne Rippe spüren zu können. Er war allein. Und das machte ihm Angst.
 

„Los aufstehen, du faules Pack! Da ist man so großzügig und gibt dir einen Schlafplatz und bezahlt deine Arbeit mit Essen und du schläfst wie ein Bär. Auf stehen!“ Etwas knallte und er schreckte hoch. Eine ältere Frau mit Peitsche stand vor ihm. „Ah endlich wach. Los kommt mit! Du hast nicht den ganzen Tag zeit für das Frühstück zu machen. Los, los!“ Schwer fällig erhob er sich, wohl zu langsam, denn erneut knallte dicht neben ihm die Peitsche auf. „Beeilung! Du musst dich noch mit Ruß einreiben, damit dich keiner erkennt, Christian.“ Ruß? Aschenputtel? Er war Aschenputtel? Gott oh – schlimmer hätte es nicht kommen können. Der Bassist folgte seiner Sklaventreiberin widerstandslos. Was hätte er auch tun sollen?
 

Ein weiches warmes Bett. Er musst in einem weichen warmen Bett liegen. „König Jan? Bitte erwacht.“ Verschlafen öffnete er die Augen. König? Er? Wo war er? Welches Märchen? „Ich habe leider keine guten Neuigkeit, eure Hoheit. Noch immer haben wir keine Spur von eurem kleinen Bruder Christian, aber wir sind uns sicher, dass König David uns bei der Suche helfen wird. Der Bote sollte heute Abend bei ihm eintreffen. Steht nun auf, mein König, damit wir alle weiteren Vorbereitungen treffen können.“ König? Christian? Was war los? David als König? Naja, es hätte schlimmer kommen können.

Während er sich Ankleiden ließ sah er sich vorsichtig im Raum um. Linke war wohl tatsächlich ein „kleiner“ Bruder. Eine lustige Vorstellung, war dieser doch in Wirklichkeit fast ein Jahr älter als er. Dennoch, welches Märchen sie waren hatte er immer noch nicht heraus gefunden. Viele konnte ja nicht zur Auswahl stehen. „Mein König, es wird vermutet, dass es sich bei dem Entführer um das sogenannte „Aschenputtel“ handelt. Angeblich handelt es ich um eine verbitterte ältere Frau, die junge Männer entführt, sie als Frau verkleidet um so den Tod ihrer einzigen Tochter zu kompensieren. Am Ende wurden die Männer entmannt und verbluteten, wenn sie nicht schon vorher verhungert waren. Eigentlich hatte man sie gefangen genommen, doch dies war wohl eine Nachahmerin. Wenn wir annehmen, dass Prinz Christian vorgestern Abend zum letzten Mal im Palast gesehen wurde und gestern Abend der Brief ankam, können wir davon ausgehen, dass er noch eine gute Woche hat, bis sie ihn entmannt. Wenn er nicht vorher verhungert.“ „Warum macht eine Person so etwas.“ „Sie ist wohl gestört, Hoheit.“ „Weiß König David darüber bescheid?“ „Ja, der Bote wird ihn unseren Verdacht mitteilen.“ „Gut.“
 

Schmollend saß Timo auf dem Thron. Er konnte es nicht fassen – das hatte ihm dieser Geist nicht wirklich angetan, oder? Nein, das konnte nicht sein. „Meine Königin.“ „Ich bin ein MANN!“ „Wissen wir, aber da ihr nun mal die Frau des Kön...“ „MANN!!!!“ „..seid, seit ihr nun mal die Königin.“ „Wieso bin ich überhaupt mit dem König verheiratet, wer ist das überhaupt?“ „Nun, das wisst ihr doch – das haben eure Väter damals so bestimmt und da der König Einzelkind ist und ihr nur noch zwei weiter Brüder habt, hattet ihr eben das Los gezogen, als mittlerer Sohn. Der älteste regiert das Königreich, der zweite heiratete unseren König und wurde zu unserer Königin.“ „Ach und wie sollen denn der König und ich eine Thronfolger bekommen? Schonmal daran gedacht?“ „Euer Sohn ist nun vier, Hoheit und ihr zweifelt immer noch?“ jetzt war der Rapper sprachlos. Er hatte einen Sohn mit einem Mann? Es hätte nicht schlimmer kommen können. „unser Hofzauberer ist eben der beste. Frank dem Großartigen gelingen alle Zauber.“ „Warum ich.“, jammerte Timo. Wenn er wenigstens wüsste, in welchem Märchen er gelandet wäre. Er wollte nicht schon wieder der leidtragende sein. Im ersten wäre er fast gegessen worden, im zweiten war er in Knast gelandet und jetzt war er mit einem Mann verheiratet, den er vermutlich noch nicht mal kannte und Frank war ein Zauberer. Ach, und das er ein Kind mit diesem Mann hatte, daran wollte erst gar nicht denken. „Mama.“ Oh Gott. Nein. Wieso musste ihn das Kind auch noch so nennen. Der kleine junge, der da fröhlich auf ihn zu rannte, hatte blonde Haare. Er wirkte zierlich und doch stark. Als er näher kam und umständlich auf seinen schoss kletterte, bemerkte Timo nicht nur, dass sein Sohn seine Augen hatte, sondern auch, dass er ein Kleid trug. „oh Gott.“ „Mama, wie geht es Ihnen?“ „Wieso siezt du mich?“ „Weil das sich gehört.“ der kleine kicherte. „Zumindest vor den Untertanen, aber ich weiß, dass du das nicht magst, Mama. Papa kommt auch gleich. Wir haben auf eurem Bett springen gespielt und dann gekuschelt und dann kam der General rein und meinte, dass du gleich Papas Hilfe brauchst, wenn die Untertanen kommen.“ „Ah ja., Und wer is...?“ „James! Komm, geh zu Frank spielen. DU willst doch mal ein großer Zauberer werden, oder?“ „PAPA!“ das Kind sprang freudig einem prächtig gekleideten jungen Mann entgegen. „Der König ist eingetroffen.“ Und Timo hatte gerade seine Sprache verloren, als er sah, wer sein Mann war.“

Aschenputtel 2 - David der König und Juri der General

„DAVID?“ Sein bester Freund grinste ihn an. „Hi, meine Königin.“ „Halt die Klappe!“ Der Jüngere lachte und schickte die Wachen mit einer Handbewegung hinaus. „Sorry Timo, aber ich hatte auch erstmal einen Schock, als ich hörte, wer die Königin ist. Sieh es positiv. Es hätte schlimmer kommen können, oder?“ Er setzte sich neben ihn auf den Thron. Der Älter brummte etwas und blickte ein geschnappt in eine andere Richtung. „Komm schon Timo. Ach übrigens....dein Kleid ist...“ „Sag nichts falsches.“ „..wirklich schön, aber ich denke, dass es an du darin nicht zur Geltung kommst. Ich gucke mal, dass wir dir ein paar Hosen besorgen, okay?“ „In welchem Märchen sind wie?“ fragte der Rapper, der sich dem Gitarristen wieder zu gewandt hatte, um von seiner Kleidung und allgemein dem Thema, welches sie gerade hatten abzulenken. David zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung ehrlich gesagt, ich weiß es wirklich nicht. Ich kenne auch keins mit meinem Zauberer.“ „Und ich kenne keins, wo zwei Männer ein Königspaar sind und ein Kind haben.“ unterbrach ihn der Braunhaarige. Er war leicht genervt. David schmunzelte. „Stimmt. Aber weißt du, was mir aufgefallen ist? Die anderen beiden Märchen waren anders. Zuerst hab ich gedacht, dass sie so wirklich sind, aber spätestens seit wir in dem sind, bin ich mir sicher, dass ein kleiner Teil anders ist. Also ich denke dass z. B. Deine Rolle im wirklichen Märchen weiblich ist und es dort auch keinen Zauberer gibt. Frank ist einer, weil wir das für uns brauchen.“ Verständnislos blickte der Ältere ihn an. „okay...“ „Das wäre wie ein Theaterstück – das Original bleibt wie es ist, aber es gibt auf Regisseure, die verändern etwas oder bauen etwas ein, was vorher nicht da war. Und so würde ich sagen, ist das hier auch. Es ist anders.“ „Also sind die Märchen auch extra brutaler?“ „Nein, ich denke, dass sind sie wirklich – in ihrer ersten Fassung oder in ihrer wahren Geschichte – gut etwas in unsere Neuzeit versetzt, aber. Du weißt was ich meine, oder?“ Timo nickte. „Ich konnte deinen Gedanken folgen. Aber so ganz bin ich mir nicht sicher. Ich würde sagen, wir warten ab und beobachten.“ Der General trat ein. „Eure Hoheiten, die Untertanen werden nun kommen.“ Timo stöhnte genervt auf. „Noch länger in dem Kleid. Wie halten Frauen das nur aus?“ „Sag mal...trägst du auch hohe Schuhe?“ Insgeheim war David froh, dass nun Menschen in die Halle strömten, denn der Blick den Timo ihm zu warf, war nicht der freundlichste. Genauer gesagt er wirkte leicht wütend. Sehr wütend. Es war nicht die Frage gewesen, sonder eher der belustigte Tonfall, der ihn auf 180 gebracht hatte.
 

Frank grinste, als der kleine Junge rein kam. „Na, warst du bei deiner 'Mama'?“ „Ja war ich und wir haben wieder das Spielchen gespielt.“ Frank grinste und beugte sich herunter. „Welchen Trank wollen wir heute brauen? Was meinst du, was fehlt oder was wir in Zukunft brauchen werden?“ Der kleinere überlegte und Frank spürte wieder dieses Gefühl, dass der junge Prinz etwas besonderes war. Jemand, der wirklich Magie in sich haben könnte. „Ich denke einen, um eine Person zu stärken, dann um Verletzungen zu heilen und dann, um bestimmte Dinge zu vergessen.“ „und warum denkst du das?“ fragte er lächelnd. „Weil mein Onkel verschwunden ist und der Bote mit der Vermutung, dass eine Aschenputtel dahinter stecken könnte, heute Abend eintrifft.“ „Welcher Onkel?“ Der kleinere zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Entweder König Jan oder Prinz Christian. Also, welches brauen wir zuerst?“ Die Augen des kleinen funkelten, während der Sänger seine Besorgnis verbarg und anfing, einen Kessel zu holen.
 

Als Juri den Raum betreten hatte, hatte Jan beinahe einen Lachanfall bekommen. Juri war einer seiner höchsten Generäle und äußert wichtig. Das verbeugen war ihm sichtlich schwer gefallen und Jan hatte ihn in seine privat Räumlichkeiten gebeten. Eine weile hatten sie besorgt über Linke geredet. „Also, wir sind wohl in Aschenputtel gelangen, wenn ich das jetzt recht verstanden habe?“ Der DJ nickte. „Ja und es ist ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe.“ „Ja, aber das waren die anderen beiden Märchen auch. Aber mir ist eines aufgefallen.“ Der Kleinere sah ihn fragend an. „Und was?“ „Das wir immer unsere 'Rolle' oder 'Figur' spielen können, ohne das einem die Veränderung auffällt. Entweder passt sich das Märchen uns an, oder wir kriegen einfach wissen in den Kopf. Ich weiß es nicht. Aber so was sollten wir besprechen, wenn wir alle mal wieder zusammen sind.“ „Was wohl am Ende dieses Märchens sein wird.“ Sie schwiegen beide eine Weile, ehe er Jüngere die Stille unterbrach. „Wie glaubst du geht es Linke?“ „Ich hoffe gut, aber daran habe ich leider erhebliche zweifel.“ „Nicht nur du.“
 

es regnete, als er endlich eine Pause machen konnte. Hätte er geahnt, dass Hausarbeit so anstrengend sein konnte, hätte er öfters seiner Mutter geholfen. Er hätte wohl allgemein mehr geholfen, aber er hatte es schlicht und ergreifend einfach nicht gewusst. Oder nicht gesehen. Seine Hände waren durchweicht, von dem Wasser, als er über zwei Stunden, den Boden geschrubbt hatte. Er fror leicht und bemerkte, wie sein Magen knurrte. Würde sie ihm überhaupt etwas zu essen geben, oder ließ sie ihn verhungern. Brot würde ihm gerade schon reichen. Ein Schluck sauberes Wasser wäre selbstverständlich auch nicht schlecht, aber dafür hatte er zur Not den Regen. Aber so sehr er sich freute, dass er den Regen hatte, so sehr hatte er Angst um sein Leben. Ein Leben, dass nicht so war, wie es sein sollte, aber so etwas bemerkte man wirklich nur, wenn man in einer Situation war, aus der man vielleicht nie wieder heraus kam. Doch die eigentlich frage war, wenn er herauskommen würde – würde er etwas ändern?



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von: abgemeldet
2010-01-28T18:40:49+00:00 28.01.2010 19:40
hach wie geil XD
Timo und David XD
haha genial XD
auf jeden Fall ganz schnell weiter!

mal sehen, was als nächtes passiert...
Von: abgemeldet
2010-01-28T18:35:28+00:00 28.01.2010 19:35
ja bitte wer ist der Mann?
jetzt David oder wie?
oh man ich will das wissen!

oh man ich hab mich so weggeballert XD
Timo als Königin, ah wie geil XD
die beste Idee überhaupt XD
großes Kompliment!

mal sehen, was als nächstes passiert...
Von: abgemeldet
2010-01-28T18:29:12+00:00 28.01.2010 19:29
hm...
also ich finde das Ende hätte noch ein bisschen näher erläutert werden können... das ganze ging zu schnell und vieles ist nur noch kurz angerissen wurden...
aber alles in allem ein schöner Teil

mal sehen, wer als nächstes leiden muss XD
Von: abgemeldet
2010-01-19T21:37:10+00:00 19.01.2010 22:37
wuhu wird ja immer spannender XD

mal sehen, was als nächstes passiert...
Von: abgemeldet
2010-01-08T18:38:26+00:00 08.01.2010 19:38
David lernt aber auch nie XD
wenigtens wurde Timo gerettet...

mal sehen, was als nächtes passiert...
Von: abgemeldet
2010-01-07T13:42:42+00:00 07.01.2010 14:42
jaja David und seine Musikinstrumente... er kann es einfach nicht lassen... es ist ja Goth sei dank nochmal alles gut gegangen...
und Linke mit seinen Kindern... einach genial XD
mal sehen, was als nächtes passiert...
Von: abgemeldet
2010-01-06T19:28:25+00:00 06.01.2010 20:28
keine Sorge ich mach das nicht nach XD
das ganze nimmt ja immer mehr Gestalt an...
mal sehen, was als nächstes passiert...
Von: abgemeldet
2010-01-05T20:03:39+00:00 05.01.2010 21:03
cool, cool, cool!!!
ich liebe diese ff!!!
also ich wünsche mir... XD
ich meine wenn du mich schon dazu aufforderst...
dann möchte ich Juri in Rapunzel sehen XD
lässt sich das einrichten?

Von: abgemeldet
2010-01-02T19:03:32+00:00 02.01.2010 20:03
also ich fand die Idee mit der Versöhnungshochzeit von Linke und David ja ganz gut... wieso eig nicht? Wär ja mal lustig...
so ganz steig ich durch das Märchen noch nicht durch, aber ich denke, dass wird im nächsten Kapitel bestimmt geklärt...
mal sehen, was als nächstes passiert...
Von: abgemeldet
2009-12-28T16:58:40+00:00 28.12.2009 17:58
Genial!
Oh man ich krieg mich kaum noch ein vor lachen...
"Wieso krieg ich immer die vielen Kinder"... ja das ist ne gute Frage... oh man... mach unbedingt ganz schnell weiter!
Ich liebe deine Storys und verschlinge sie förmlich!


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