Niemand hört dich von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Es kommt der Tag --------------------------- Es kommt der Tag, an dem der Himmel graue Tränen weit. Es kommt der Tag an dem die Erde um Hilfe schreit. Es kommt der Tag, an dem es ohne dich viel besser geht Es tut mir Leid, David, Leid, dass ich dich allein gelassen habe, es tut mir Leid, dass ich es zugelassen habe, es tut mir Leid, dass ich sie davon abgehalten habe. Sorry Alter, aber wenn ich es getan hätte, hättest du mir ebenfalls Vorwürfe gemacht, so konntest du wenigstens noch eine paar glückliche Tage mit ihr verleben, ehe die Realität herein brach. Sorry, Alter, dass wir im Streit auseinander gingen, ich liebe dich, mein kleiner Bruder. Ich weiß, dass du das wusstest, und ich weiß, dass du mich auch liebtest, wie einen Bruder. Doch, leider war es mir nicht gegönnt mich mit dir auszusöhnen. David, verzeih uns, denn wir waren nicht wie selbst, wie Stein eingefroren und mussten es mit ansehen. Gott selbst hat das Urteil vollstreckt. Ich hasse ihn dafür, ich hasse ihn so abgrundtief, weil er dir mir weggenommen hat. Wir trauern immer noch um dich, wir kommen nicht damit klar. Alle Hüter haben sich gezeigt um es ihnen zu erklären, doch, so wirklich haben es sie nicht verstanden. Meine mir nicht, das hat Jans übernommen. Mir wurde einiges Erklärt. Weißt du, David, ich habe mich immer gefragt, wie wohl meine Hüterin aussehen wird. Ich werde es nie erfahren, die Wahrheit ist, sie ist nicht so stark, sonder ich habe keine. Ich habe keine. Schon witzig, wenn man bedenkt, dass ich theoretisch einen Freifahrtsschein zum Himmel habe. Sollte einer der Götter langweilig sein dürfen sie mich töten, wenn sie mich entdecken. Sie können mich auch gezielt suchen. Wieso? Das habe ich mich auch gefragt, David, aber ich kann es dir jetzt beantworten. Weil ich in einem meiner früheren Leben mit meiner Hüterin zusammen war. Sie ist ebenfalls wiedergeboren, irgendwo in Deutschland. Wenn ich sie finde und glücklich werde, werden wir beide sterben. Leben ja, treffen und glücklich werden nein. Deshalb trage ich eine bleibende Traurigkeit in mir, wie du immer sagtest. Weil Gott über unsere Seelen ein Urteil gesprochen hat. Vermutlich wird er es bei dir auch tun, wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, in einem andern Leben? Ich hoffe es, David, du bist ein Teil von mir. So wie ich eins von dir war. Mit dir ist auch ein Teil von mir gestorben. Unsere Fans heulen sich die Augen aus, ich warte nur darauf, dass es erste Tote gibt. Tod durch Selbstmord, doch, es sind pubertierende Kinder, junge Mädchen, und die, die Älter sind, und uns nur wegen unseres Aussehens wollten und kreischend in der ersten Reihe standen, ja, selbst die werden sich einen neuen Liebling suchen. Ich verspreche dir es, okay, ein oder zwei werden noch zu deinem Grab pilgern, aber ob sie es überhaupt finden werden? Offiziell giltst du als Vermisst. Wer kann den schon auch wissen, dass dein Körper sich in Luft aufgelöst hat? Hätte ich es nicht gesehen, würde ich es selbst nicht glauben, doch, David, wir haben dir ein kleines Grab gebaut. Dass du nicht mehr wieder kommst wurde uns gesagt. Doch, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Das mit Saskia tut mir Leid. Als ich den Schmerz in ihren Augen sah, als sie mit dir starb, wusste ich einerseits es war falsch und andererseits war es richtig, als dich das restliche Leben lang unglücklich zu sehen. Wir werden weiter machen, ohne dich, ich weiß, dass du das gewollt hättest. Falls du doch dagegen sein solltest, gib mir ein Zeichen, okay, okay, Scherz beiseite. Weißt du noch als wir Kinder waren? Und uns das erste Mal sehen? Am Anfang war es mir egal, wer du bist, doch jetzt ist es das definitiv gar nicht mehr. Ich wünschte, ich wäre wie du. Wirklich, David, du bist und bleibst mein Vorbild, ich mache vieles jetzt Anders, seitdem du fort bist. Fort hört sich hoffnungsvoller an als Tod, finde ich. Deine Mutter hat mich in dein Zimmer gelassen, sie wusste wohl, dass du nicht mehr wieder kommst, falls doch, du lebst ab jetzt bei mir. Ich bin nun endlich in die Wohnung gezogen, David. Endlich. Dein Zimmer ist auch fertig, ich hab es mir mal raus genommen dir ein Doppelbett zu kaufen, falls Saskia, dann noch da sein sollte. Nur bitte nicht zu laut, ja? Du fragst dich sicherlich, wo ich bin, nun, ich sitze hier an deinem Grab und schreibe dir diesen Brief, in der Hoffnung, dass du ihn irgendwie, irgendwann wo auch immer lesen wirst. Ich denke schon, dass es passieren wird, nur ob du dich Erinnern wirst ist fraglich. Ich habe wieder angefangen Klavier zu lernen, aber wirklich große Fortschritte mache ich nicht. Manchmal frage ich mich, warum. Gut, du bist erst eine knappe Woche Tod, aber…was ist schon eine Woche? Was ist Zeit? Du wüstest bestimmt eine Antwort darauf. Egal, wie schwachsinnig sie wäre, ich würde sie annehmen, denn, trotz alle dem, konntest du sehr ernst sein. Tiefgründig. Ich esse kaum noch, aber das geht vorbei. Du kennst mich. Wie würdest du wohl reagieren, wen ich gestorben wäre? Wir haben nie darüber geredet, waren einfach da. Es ist so selbstverständlich gewesen, dass ich dich jeder Zeit erreichen konnte, selbst wenn du oder ich Freundinnen hatten. Saskia war da keine Ausnahme, doch, etwas war anders und deshalb habe ich mich zurück gezogen. David, ich war eifersüchtig, auf das Mädchen, nein, auf die Frau, die dich mir wegnahm, in gewisser Weise. Ja, ich war noch deine Nummer eins unter Freunden, aber…ich kann es nicht beschreiben. Ich liebe dich, Bruder. Ich hatte Angst, das unsere Freundschaft zerbricht und nun? Jetzt bist du Tod. Und ich fühle mich schuldig, ich hätte dich abhalten können, ich wollte es, aber du nicht. Aber ich verstehe dich, für die Liebe, aber auch für bestimmte Freunde würde ich sterben. Ich wünschte ich könnte mit dir tauschen, doch ich glaube nicht, dass sich dieser Gott dann freuen wird. Was ist das für ein Gott, der so etwas befiehlt? Wie grausam und kaltherzig muss man sein, David? Ich weine. Um dich, um Saskia, um uns. Normalerweise würdest du mich in den Arm nehmen und mich trösten. Alter, wo bist du? Ich verzweifle, wo ist der Sinn es Lebens? Was ist leben? Etwas tun? Glücklich sein oder einfach nur auf den Tod warten? Was würdest du tun, wenn morgen Ende ist, und das Leben dich vergisst, David? Was würdest du tun, wenn das Leben dich auffrisst und du nur auf den Tod wartest? Schon allein für diese Gedanken hättest du mich wohl durchgekitzelt und mich auf andere Gedanken gebracht. Wäre ich ein Haus, wäre ich jetzt eingesackt, ein Teil,. Nein der größte Teil meines Fundaments wäre weg, aber ja, ich weiß, ich bin kein Haus. Ich weiß, bin schon still, Kleiner. Du hast es gehasst, wenn ich mich oder uns mit etwas vergleichen habe, und ich habe es immer wieder gemacht um dich auf die Palme zu bringen. Weißt du noch unsere Geburtstage? Wie sauer wir deswegen mal aufeinander waren? Schade, dass du nun leider nicht mehr mein Trauzeuge auf meiner Hochzeit sein kannst. Na ja, falls ich jemand Heiraten sollte. Obwohl ich auf deiner wahrscheinlich weinen würde. Du kennst mich. Aller vermissten dich. Alle, jeder, den ich kenne, der dich auf kannte. Wundere dich nicht, wenn die Sätze keinen zusammen Hang haben, aber mein Hand zittert so, das ich andauernd absetzten muss. Ich hoffe, du kannst das Gekrakel entziffern, aber dafür hattest du schon immer ein Talent. Ich liebe dich, kleiner Bruder. Wie oft habe ich dieses Satz schon geschrieben, in der letzten Woche gesagt? Ich weiß es nicht mehr, früher habe ich es voraus gesetzt, dass du es wusstest, doch ich bin mir sicher, du würdest ihn gerne hören. David. Laudi. Wärest du noch hier, ich würde vieles anders machen, doch wer weiß? Eigentlich ja nicht. Was wäre wenn, ach hätte ich, und all die Dinge die man sagt, sie aber dann doch nie machen würde oder nun nicht mehr machen kann. Auch ich bin einer dieser Idioten, der nun so etwas sagt. Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich dich gerne noch mal in den Arm nehmen. Einfach so. Taten, Berührungen sagen mehr als Worte und wir verstanden uns schon immer Blind. Okay, ja ich weiß, nicht schon immer aber du weißt, wie ich das meine, Kleiner. Es ist komisch, wenn ich jetzt durch die Straßen gehe, an unsere Lieblingsplätze pilgere und mir dabei vorstelle, dass du bei mir wärst. Ich führe unsere Gespräche weiter in Gedanken. Mein Gewissen hatte schon immer deine Stimme, ich musste nur erstmal richtig hinhören. David? Ich wollte mich bedanken, für alles, alles, was du je für mich getan hast. Du hast mir das Leben gerettet, weißt du das eigentlich? Vermutlich schon, oder? Wir oft haben wir uns von Fehler abgehalten? Wie oft haben wir uns unsere Zukunft ausgemalt? Wie oft hast du mir versprochen, sollte ich jemals noch ein Tattoo machen lassen, dass du auch dort meine Hand halten wirst? Ja, das Tattoo, du hast dich nie getraut, nicht war? Ich schon, und du hast mich dafür bewundert, ich habe dich jedoch für einen Charme bewundert, David. Für so vieles, nein es gibt so vieles, was ich immer noch an dir bewundere, dass ich es hier nicht aufzuzählen wage. Jedenfalls, Danke David, dass du für da warst, wenn ich dich brauchte, danke für unsere Träume und Danke für dein Vertrauen. Danke, für alles Kumpel. Ruhe in Frieden. Liebe, Timo PS: Sorry, dass der Brief so abrupt endet, aber ich weiß ehrlich geschrieben nicht mehr, was ich schreiben soll, außerdem kann ich kaum noch etwas erkennen. >>>Hier ruht David Lauden Bonk, gestorben, weil der den Kampf mit Gott aufnahm, für die Liebe seine Seele, die bis in alle Ewigkeit bestehen wird.<<< Laudi, ich liebe dich, kleiner Bruder, mach mir keinen scheiß in der Hölle oder Himmel oder wo auch immer du bist, hörst du? Diesmal kann ich dir leider nicht helfen, Alter. Pass auf Saskia auf. Timo David, es tut mir Leid, aber ich konnte nicht, ich wollte das nicht, bitte verzeih mir. Du warst einer der besten Freunde die man sich wünschen konnte. Jan David, auch wenn wir ab und zu unsere Streit uns Meinungsverschiedenheiten hatten, ich wollte nie, dass es so endet. Bitte verzeih mir, Christian David, alter, Danke für alles, wir machen für dich weiter versprochen, Timo übernimmt die Gitarre und das Keyboard Jan. Danke, Bonk. Frank David, wir alle machen weiter, Leben weiter für dich. Auch, wenn man manche erst überzeugen muss. Wir werden dich nie vergessen uns nie wirklich Abschied nehmen. Wir kommen wieder, versprochen. Juri Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)