Nicht der rechte Zeitpunkt von _ayame (HG/DM) ================================================================================ Kapitel 5: sixth ---------------- „Redest du bitte mal mit mir?“, meine Freundin hatte die Arme in die Hüfte gestemmt und blickte mich fragend an. Eigentlich wäre ich erleichtert gewesen, dass Ginny die Person war, die ich in dieser Straße traf, doch ich konnte nicht. „Hast du es gewusst?“, fragte ich sie leise und schaute ihr bittend in die Augen. Ginny hatte Ron und Harry immer verteidigt mit deren Verhalten, doch sie hatte mich nie gezwungen mit den Beiden zu reden. „Nein.“, es war die Wahrheit, ich merkte es. „Wieso wolltest du denn dann, dass ich mich mit ihnen versöhne?“, meine Stimme war kaum mehr als ein Hauch, doch sie verstand mich voll und ganz. „Weil ihr immer glücklich zusammen ward. Seitdem ihr nicht mehr miteinander geredet habt, wurde es immer unerträglicher mit euch.“, erklärte sie mir und ließ ihre Arme sinken. Schlaff hingen sie an ihrer Seite und sie schaute kurz in den Himmel hinauf. Noch immer regnete es, doch es war egal. Ich wollte es endlich hören. „Harry und ich sind seit Jahren zusammen, doch er wollte mich nie heiraten.“, erklärte sie mir leise und ich befürchtete bereits das Schlimmste. Hastig schüttelte sie den Kopf, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkte. „Es lag nicht an den Gefühlen!“, ihre Hände waren schützend hochgeflogen. „Er wollte nicht ohne seine beste Freundin heiraten.“, hing sie an und es traf mich hart. Bitte? „Ohne dich wollte er nicht heiraten.“, bestätigte sie es nochmals. Ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit und drückte mir förmlich auf den Magen. Nur meinetwegen hatte Harry seine Ginny nicht geheiratet. „Ron ist Mum nur noch auf den Wecker gegangen. Er hat sich im Ministerium für eine Ausbildung zum Auror beworben, doch er hat es nicht gepackt in der Aufnahmeprüfung. Er wollte es wirklich machen. Doch du warst nicht da, um ihm beim Lernen zu helfen. Deswegen ist er auch bei den Fluchbrechern gelandet.“, erklärte sie mir weiter. Es kam mir vor, als hätte ich Ginny Jahre lang nicht gesehen und sie würde mir erzählen was aus ihren Freunden geworden war. Warum hatte sie mir das nicht schon vorher erzählt? „Bekomm kein schlechtes Gewissen. Es hat seine Vor- und Nachteile. Er ist glücklich mit seiner Arbeit, ist schnell aufgestiegen und auch angesehen. Und Harry ist auch glücklich.“, ich konnte kein Wort über meine Lippen bringen. Mein Hals war zugeschnürt und ließ die Töne nicht über meine Lippen bringen. „Doch so wirken sie von außen. Du fehlst ihnen, genau wie sie dir fehlen.“, ihr blick drückte mich fast an die Wand, die einige Meter entfernt von mir war. „Ich konnte bis gestern nicht verstehen, dass sie dir Vorwürfe gemacht haben. Sie dich angeschrieen haben, dich beschimpft und über Draco hergezogen haben.“, fügte sie noch an und ich schüttelte den Kopf. „Das war nicht der Grund, dass ich mich von ihnen abgewendet habe.“, erklärte ich ihr. Meine Stimme war fast weg und ich räusperte mich ein wenig. # „Hermine, das kann nicht dein ernst sein!“, Harry schritt auf und ab. Wir waren im Fuchsbau. Ron saß auf seinem Bett, Harry lief auf und ab und ich stand einfach nur beleidigt da. Was dachten sich die Beiden eigentlich wer sie waren? „Oh, doch! Ich meine es ernst!“, schrie ich ihm entgegen. Gut, dass auf den Zimmer ein Schweigezauber lag, sonst würde die gesamte Weasley-Familie bald im Raum stehen. „Es ist schon schlimm genug, dass du was mit Malfoy hattest, jetzt willst du mir auch noch sagen, dass da Gefühle im Spiel waren?“, spie Harry förmlich aus und fixierte mich mit seinen grünen Augen, die mich einmal wirklich liebevoll angeblickt hatten. „Wir haben uns geliebt, Harry!“, platzte es aus mir raus und ich wedelte mit den Armen. Wieso konnte und wollte er es denn nicht verstehen? Es war doch eigentlich so einfach. Wieso musste er es so schlimm machen? „Wie kannst du von ‚Liebe’ reden, Hermine?“, Rons Stimme war ruhig und beherrscht. So war ich es nicht von ihm gewöhnt. Er blickte mich kalt an. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Es waren zwei Monate vergangen und immer noch stritten wir drei uns. Sie wollten und konnten nicht verstehen, dass ich so litt unter Dracos Tod. „Er hat dich wohl nur für ein wenig Spaß gebraucht, wenn du verstehst was ich meine.“, fügte er an und strich seine längeren Haare aus dem Gesicht. Das war der erste Schlag. „Dachte sich wohl ‚ein Schlammblut ist leicht zu haben’“, der zweite kam wieder von ihm und ich zuckte zusammen. „Und du hast dir auch noch einen Bastard unterjubeln lassen.“, der dritte Schlag kam von Harry. Ich hatte ihnen von meiner Schwangerschaft erzählt und so dachten sie also darüber. Einen Bastard würde ich also bekommen. Mit Tränen in den Augen lief ich aus dem Raum und drehte mich nicht mehr um. Ich drehte mich nie wieder zu ihnen um. # Ginny hatte die Hand vor den Mund gepresst und blickte mich fassungslos an. Sie konnte anscheinend nicht glauben, dass ihr Bruder und ihr Verlobter zu so etwas fähig waren und schüttelte den Kopf. „Das haben sie nicht gesagt.“, ihre Stimme zitterte und ich lächelte bitter. „Doch genau das haben sie. Es war mir egal, dass sie die Gefühle zwischen Draco und mir nicht verstehen konnten. Sie mussten es auch nicht. Aber sie hatten mein Kind beschimpft und beleidigt.“, das war das Schlimmste für mich gewesen. Die Beiden konnten mit meinen Gefühlen noch nie was anfangen. Daran hatte ich mich längst gewöhnt. „Sie haben meinen Lebensgrund nicht akzeptiert.“, flüsterte ich und Tränen liefen mir über die Wange. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)