Schmerz, Leid, aber letztlich Liebe von -Kayu- (Liebe auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 1: Schmerz, Leid, aber letztlich Liebe ---------------------------------------------- Schmerz, Leid, aber letztlich Liebe Wir schreiben das Jahr 2009. Es ist gerade November, und kalt und ungemütlich draußen. Es war Mittwochmorgen, und es regnete - mal wieder. Ja, dieses Jahr war es besonders regnerisch. Und in dieser regnerischen Welt, in einem kleinen Städtchen, nahe bei Frankfurt, lebten zwei junge Menschen Tür an Tür. Alles war normal, zumindest bis jetzt. Was Beide nicht wussten, es würde sich einiges ändern. Vincent. Er war 18 Jahre alt, hatte aber in wenigen Tagen Geburtstag. Vincent war 1,87 m groß und schlank. Er hatte bis zur Mitte des Rückens langes schwarzes Haar und blaue Augen. Ab und an trug er eine Lesebrille, sie war ein eher schlichtes Modell. Alice. Sie war 17 Jahre alt, 1,60 m groß und ebenfalls schlank. Sie war eher zierlich und hatte dadurch auch keine wirkliche Oberweite, was sie aber so nie gestört hatte. Doch für ihre zierliche Gestalt, war es genug. Sie hatte schulterlanges dunkelblondes, fast schon braunes Haar. Ihre Augen waren blau-grau. Noch 2 Tage bis zu seinem Geburtstag. Es war gerade 6:20 Uhr in der Früh, und Alice's Wecker klingelte. Seufzend stellte sie ihn aus und stand murrend auf. Sie streckte sich, nahm sich ihre Kleidung für den Tag, und verzog sich ins Bad. Sie wusch sich, zog sich an und verließ anschließend das Bad wieder. Ihre Eltern waren beide schon auf der Arbeit, also war sie es gewohnt, sich das Frühstück selbst zu machen. Wie jeden Morgen machte sie sich Toast und Kakao. Um 6:45 Uhr - Alice frühstückte immer noch - stand dann schließlich auch Vincent auf. Auch er ging ins Bad um sich anzuziehen. Er frühstückte nur notdürftig und packte, wie immer, in letzter Minute seine Tasche. Und um Punkt 7:15 Uhr standen er und Alice jeweils vor ihrer Haustür. Da sie ja gegenüber wohnten, sahen sie sich sofort. Alice sah ihn an, lächelte sanft. "Guten Morgen~", begrüßte sie ihn. "Morgen..", murmelte Vincent und sah sie dennoch sanft an. Ohne ein weiteres Wort gingen sie dann los zur U-Bahn. Die Beiden gingen gemeinsam in die 12. Klasse eines Gymnasiums. Sie wohnten schon seit 4 Jahren nebeneinander. Vincent war damals nach Frankfurt gezogen, weil seine Eltern dort eine neue Arbeit gefunden hatten. Sie hatten sich relativ schnell angefreundet, waren innerhalb kürzester Zeit beste Freunde geworden. "Ich hab keine Lust auf Mathe..", gab Alice grummelnd von sich. "Ich komm da gar nich mehr mit.." Sie seufzte. "Ich helf dir.", meinte Vincent daraufhin und lächelte sie an. "Danke Vinni~", sagte sie lächelnd. Vinni war sein Spitzname. "Mach ich doch gern für dich.", sagte er grinsend. "Dafür schuldest du mir dann aber etwas!" Alice schmollte ihn an. "Na fein~" Vincent lächelte zufrieden. Gemeinsam schleppten sie sich dann die scheinbar endlosen Treppen hinauf in den zweiten Stock des Hauptgebäudes. Pünktlich um 8 Uhr kam auch schon der Lehrer und schloss den Raum auf. Alice und Vincent setztens ich jeweils auf ihre Plätze. Auch hier saßen sie gegenüber. Wieso das so war, wussten Beide nicht. wo sie doch eigentlich gern nah beieinander saßen. Denn es gab ein kleines Geheimnis von dem keiner der jeweils andere etwas wusste. Beide, hatten sich ineinander verliebt, doch Beide waren zu schüchtern und noch nicht in der Lage, dies dem anderen zu sagen. Also lebten sie so weiter, als würde nie etwas anders gewesen sein. Der Schultag war schneller vorbei, als sie sich dachten. Auf dem nach Hause weg schwiegen sie sich wieder an. "Du?", fragte dann aber Alice. "Hm?", brummte Vincent sanft. "Kann ich nachher zu dir kommen? Ich..ehm.. bitte.." Ihre Stimme klang zögerlich, sie klang etwas traurig. Vincent bemerkte das, machte sich Sorgen. "Ja klar..ich räum dann schnell mein Zimmer auf.", meinte er. In Gedanken fragte er sich, was sie so bedrückte. Er hasste es nämlich, wenn sie nicht lächelte, wenn sie traurig war. Denn ihr Lächeln liebte er so. Was ihn auch wunderte, dass er schon so lange nicht mehr bei ihr gewesen war, und nie rein durfte. Was ging in ihrer Wohnung vor sich? Als sie zu Hause an kamen, gingen sie Beide in jeweils ihr zu Hause. Alice schloss wie immer schnell die Tür. Sie legte ihre Jacke auf den nächstbesten Stuhl und aß schnell etwas. Dann nahm sie ihre Mathesachen und ging rüber zu ihm. Sie klingelte und wartete. Vincent öffnete die Tür und ließ sie natürlich rein. Hinter ihr schloss er die Tür und ging mit ihr in sein Zimmer. Seine Zimmertür machte er auch zu. Alice setzte sich auf sein Bett und sah auf ihre Hände, die ihre Mathesachen trugen. Dann sah sie Vincent an. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Er setzte sich zu ihr und sah sie besorgt an. "Komm schon.. ich weiß, dass dein Lächeln nicht ehrlich war.. was ist denn los?" Seine Stimme klang sehr besorgt. Alice ließ ihre Schulsachen fallen und warf sich ihm schluchzend in die Arme. Sie weinte bitterlich und ihren Kopf vergrub sie an seiner Brust. "Hey..?! Was.. was zum Teufel ist los? Sag es mir doch endlich!", sagte er in einem besorgten Ton. Alice schüttelte nur den Kopf, sie brauchte gerade kein Wort heraus, und konnte erst Recht keinen vernünftigen Satz zusammen kriegen. Ihm tat es weh sie so zu sehen, so traurig und niedergeschlagen. Auch ihm liefen nun kleine leise Tränen die Wange hinunter. Er legte die Arme um sie, und drückte sie sanft an sich, streichelte ihr beruhigend über den Rücken. "Schh..~ Beruhige dich doch.. erzähl mir was los ist.. ich bin sicher es gibt eine Lösung dafür~", versuchte er sie zu beruhigen. "Es...tut mir.. so Leid..", brachte sie dann schließlich unter Tränen hervor. Vincent wartete still ab und streichelte sie weiter beruhigend. Alice sah hoch zu ihm und schluckte schwer. "I-Ich.. ich.. darf es dir nicht sagen.. aber.. ", sie unterbrach und schluchzte. "Ich.. ich werde morgen weg ziehen!" -Klatsch- Das war wie ein Schlag ins Gesicht für ihn. Entsetzt sah er sie an. "Das ist'n Scherz oder..?", fragte er sie ungläubig und sah sie an. "Sag das das ein Scherz ist!", schrie er dann. Alice zuckte leicht zusammen und schüttelte schluchzend den Kopf. Sie konnte nicht mehr aufhören zu weinen. "Ich.. sie.. haben es mir.. verboten.. dir zu sagen..", brachte sie schluchzend hervor. Vincent löste sich von ihr, stand auf und schlug gegen seine Wand. Immer und immer wieder. "NEIN! Du darfst einfach nicht gehen..!", schrie er dabei immer wieder und auch von ihm hörte man schluchzen. Es tat ihr wirklich Leid, vorallem weil sie so ziemlich als Einzige von seinen Problemen wusste.. und mit großer Wahrscheinlichkeit, hatte sie ihm jetzt einen Grund gegeben, wieder DAS zu tun. Und noch immer schlug er gegen die Wand. Bis er plötzlich ihre Hand spürte, die ihn aufhielt. Seine Hand war blutig. "Tu.. das nicht.. bitte.." hauchte sie mit tränenerstickter Stimme. "Ich.. komm.. dich regelmäßig besuchen und... ich werd dich jeden Tag anrufen.. ich versprechs dir!" Alice sah ihn traurig an. Vincent nahm sie fest in den Arm, drückte sie an sich und wollte sie am liebsten nie wieder los lassen. "Bitte.. du darfst mich nicht verlassen.." flüsterte er. Er zitterte. Sie ahnte schlimmes. Schwerenherzens ließ er sie spät Abends gehen. Als sie weg war, sperrte er sich in seinem Zimmer ein, starrte immer noch weinend auf die Wand, auf die er vorhin eingeschlagen hatte. >Weg< Das war das einzigste woran er noch dachte, und es schmerzte ihm wirklich sehr. Erst jetzt bemerkte er, das noch etwas auf seinem Bett lag. Er nahm es in die Hand. "Ein.. Geschenk..?", murmelte er tonlos vor sich hin und öffnete dann die kleine Schachtel. In dieser Schachtel, lag ein Bilderrahmen, in dem ein Foto von den Beiden war. Und da war es wieder, dieses wundervolle Lächeln, welches er so liebte. Auch in der Schachtel waren noch ein kleiner Zettel, und ein kleiner Plüschhund, der als Schlüsselanhänger diente. Er hielt ihn näher vor sein Gesicht. Er stockte. Das Hündchen duftete nach ihr, wahrscheinlich hatte sie es tagelang bei sich getragen. Dann entfaltete er den Zettel. >Happy Birthday<, stand darauf. und weiter unten: >Ich werde dich niemals vergessen..< Ein stechender Schmerz durchfuhr sein ohnehin schon mitgenommenes Herz. Am nächsten Morgen, noch bevor Vincent aufstand, war Alice weg. Morgen war sein Geburtstag, und sie würde nicht da sein. Keine Umarmung, kein Kuss auf die Wange, kein Lächeln, keine Alice. Was hatte sein Leben denn noch für einen Sinn? Ohne sie, war alles sinnlos. Ohne sie, bekam er nie was auf die Reihe. Ohne sie, war er hilflos. Da waren sie wieder. Diese Gedanken. Diese Gedanken, die er nicht denken wollte. Alice hatte sie immer vertrieben.. Nicht einmal seine Liebe konnte er ihr gestehen. Er legte das Geschenk vorsichtig bei Seite und stand dann auf. Er schloss sein Zimmer auf und schlich sich in die Küche. Dort nahm er sich ein Messer.Und damit verzog er sich wieder in sein Zimmer. Die Tür vergaß er jedoch dieses Mal abzuschließen. Und so kam es, wie es kommen musste. Er verletzte sich. Fand er gerade keine Stelle mehr an den Armen, die nicht von Blut bedeckt war, schlug er sich den Kopf gegen die Wand, bis auch dieser blutete und die Wand mit Blut verschmierte. Ohne Alice, machte sein Leben keinen Sinn mehr. Wozu dann noch leben? Er machte immer weiter, verletzte sich immer wieder. Er machte solange weiter, bis sein ganzer Boden blutverschmiert war. Dann lag er da. Eine Stunde.. Zwei Stunden.. Drei Stunden... Erst nach 6 Stunden kam seine Mutter nach Hause und fand ihn so vor. Panisch rief sie einen Krankenwagen, Vincent war mittlerweile bewusstlos. Wenige Minuten später, kam der Krankenwagen an. Sie luden ihn in den Krankenwagen ein und fragten seine Mutter alles, was sie wissen mussten. Ohne zu Zögern nahm sie sein Handy, und rief Alice an. Sie wusste nichts von dem Umzug, konnte sich aber denken, dass es mit ihr zu tun hatte. Alice ging nicht ans Handy. Sie war gerade in der Schule, hatte ihr Handy aus, um sich konzentrieren zu können. Aber inzwischen war sie auf einer anderen Schule, doch erstmal zum reinschauen, ob es ihr dort auch gefiel. Hätte sie ihr Handy angehabt, würde sie sich selbst dazu verleiten, ihn anzurufen, weg zu laufen. Sein Zustand verschlechterte sich mit jeder Stunde die verstrich. Aber endlich, gegen Abend ging sie an ihr Handy. "Vinni? Tut mir Leid ich hatte mein Handy aus..", murmelte sie. "Hier ist nicht Vincent, sondern seine Mutter.. Alice? bitte komm schnell her.. hier ins Marienkrankenhaus.. ich erklärs dir dann.." Seine Mutter hatte aufgelegt. Alice's Augen weiteten sich. Sie ahnte, was passiert war. Hatte er wieder versucht sich umzubringen? Hatte er es jetzt wirklich durchgezogen und es geschafft sich zu töten? Und dann war sie auch noch selbst der Grund.. Schnell packte sie eine Tasche mit dem nötigsten und verließ ohne irgendetwas zu sagen ihre neue Wohnung. Sie nahm die nächste S-Bahn und fuhr nach Frankfurt zurück. Sie machte sich Sorgen, konnte nicht einmal mehr ihre Tränen zurück halten. Als sie dann nach gefühlten Tagen das Krankenhaus erreichte, eilte sie hinein. Vincent's Mutter erwartete sie bereits und nahm sie in den Arm. "Du musst jetzt stark sein.. es sieht schlecht aus.." Alice bleib fast das Herz stehen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Sie ließ sich von seiner Mutter auf sein Zimmer bringen. "Vinni!", schrie sie mit erstickter Stimme und stürzte zu ihm. Sie setzte sich an sein Bett und nahm seine Hand. Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wange. "Vinni.. wach auf.. bitte.. du darfst nicht sterben!", schluchzte sie. "Stirb nicht.. ich.. ich laufe weg.. ich.. komm zu dir ja? Ich versprechs dir!" Und dann, wie durch ein Wunder, öffnete er seine Augen und sah sie an. Überall hatte er Verbände. "Alice.." flüsterte er. "Bist.. du das wirklich.. Alice?" Ihm liefen einige Tränen über die Wange. "Ja! Ja ich bins.. ich bin hier!", sagte sie und lächelte weinend. Sie legte seine Hand an ihre Wange und schloss ihre Augen kurz. "Ich lass dich nie mehr allein.. ich versprechs dir!" Vincent lächelte so gut er in seinem Zustand konnte. Er setzte sich unter Schmerzen auf und sah sie an. "Ich.. muss dir was sagen.." Seine Stimme war etwas kratzig. Alice nickte und sah ihn an, wischte sich die Tränen weg. Er holte so tief Luft wie er konnte. "Ich liebe dich!" Alice stockte der Atem. Hatte sie da gerade wirklich richtig gehört? Hatte er das ausgesprochen, was sie schon so lange für ihn fühlte? Sie konnte ihr Glück noch gar nicht richtig fassen. Schon wieder weinte sie. "Ich.. liebe dich auch..Vinni", hauchte sie schluchzend. Er zog sie in seine Arme und küsste sie einfach. Ein zärtlicher Kuss auf die Lippen, so wie er sie schon immer küssen wollte. Alice erwiederte so gut sie es eben weinend konnte. Glücklich legte sie die Arme um ihn. Nach einer Weile löste er den Kuss. Seine Wangen waren leicht rot geworden, genau wie ihre. "Ich laufe weg.. ich.. komm dann zu dir.. und.. ich lass dich nie mehr allein.. nie mehr.." hauchte sie. "Du ziehst gefälligst bei mir ein, klar?!", murmelte er gespielt sauer. Alice sah ihn an und lächelte glücklich. "Ja.. verstanden~ Ich hole mein Zeug, sobald du entlassen wirst" flüsterte sie und küsste ihn erneut. Es war, als fiele ihr ein Stein vom Herzen, und so ging es auch ihm. Das große Loch, dass in sein Herz gerrissen war, hatte sie wieder verschlossen. Dieses wunderbare Lächeln.. endlich hatte er seine geliebte Alice wieder.. ganz für sich allein. Ein paar Tage später, wurde er aus dem Krankenhaus entlassen. Alice stand schon da und wartete auf ihn, hatte ihre Sachen aus der neuen Wohnung schon geholt. Lächelnd begrüßte sie ihn und er begrüßte sie mit einem sanften Kuss und einer zärtlichen Umarmung. "Kanns losgehen?", fragte er lächelnd und sah seine nun feste Freundin an. Alice nickte lächelnd. Er nahm ihre Hand, und sie verhakten die Finger. Gemeinsam machten sie sich dann auf den Weg zu ihm nach Hause. Dort angekommen, ging er mit ihr in sein Zimmer, verschloss die Tür, und widmete sich nun ganz und gar ihr. Er legte sich mit ihr in sein Bett, hatte sie in seinen Armen und küsste sie, er schien gar nicht mehr genug von ihr zu bekommen. Zärtliche Streicheleien, leidenschaftliche Küsse. Er war froh, dass seine Eltern gerade nicht zu Hause waren. Denn aus diesen Streichelein und Küssen wurde mehr und mehr, bis sie schließlich miteinander schliefen. Es war ihr erstes Mal, und seines auch. Und Beide genossen es ganz und gar. Zugedeckt, und sich sanft streichelnd, lagen sie nebeneinander, aber zueinander gewandt, unter der Decke. "Du hast mir das Leben gerettet.. ich danke dir mein Engel~", sagte er sanft und küsste sie zärtlich auf die Stirn. Alice lächelte und unterdrückte kleine Tränen. "Ich liebe dich!", brachte sie als einziges heraus. "Ich liebe dich auch, mein Engel~", hauchte er und küsste sie erneut. Ja, so sollte es sein. Sie waren nun ein glückliches Paar, feierten zusammen seinen Geburtstag nach, und gingen weiter gemeinsam in die gleiche Klasse. Alice wohnte nun bei ihm, ihre Eltern hatten es aufgegeben, sie zurück zu holen. Die Beiden lebten glücklich weiter, stritten sich so gut wie nie. Die Liebe ist ein starkes Band. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)