Depressiv von -Sero- (Eine wahre Geschichte) ================================================================================ Kapitel 1: Schnee ----------------- Wie jeden Tag saß ich auf einer Bank, mittlerweile meine Bank, in der Schule und zeichnete. Zeichnungen von Träumen, Drachen, Leuten ohne Gesichter, da ich sie mir nicht vorstellen konnte. Ich denke ihr wisst was mein Schicksal ist? Vielleicht? Ich erzähle es euch… Es war Winter, ein ruhiger Tag in der Schule. Die jungen Leute der Klassen liefen über den großen Schulhof, der vom weißen reinen Schnee bedeckt war. Ich saß, wie immer, auf der Bank und zeichnete. Mein schwarzer Mantel hielt mich warm, die Mütze etwas tiefer in mein blasses Gesicht gezogen. Niemand kannte mich, niemand wollte je etwas von mir wissen. Ich war in meinen Gedanken versunken, nichts bemerkte ich. „Da ist ja unser Mobbing Opfer!“, rief eine mir bekannte Stimmer lachend. Drei Personen gingen zu mir, ich hatte sie nicht bemerkt. Plötzlich wurde mir der Block weggenommen. Ich sah erschrocken auf, in die fiesen Gesichter der drei Mädchen. Fett, groß, langsam aber doch schnell wenn es ums Mobbing ging, ja so waren sie. „Oh… wieder so ein Schwachsinn.“ „Sie mal! Sie hat sich gezeichnet wie sie einen Jungen küsst.“, meinte die dritte. Alle lachten. Ich stand auf und versuchte meinen Block wieder zu bekommen. Auch wenn ich groß war, war ich umso schwächlicher und zierlicher. Sie konnten alles machen. Mich ärgern, mich mobben, mich verprügeln, nie würde ich etwas sagen, aus Angst. Angst bestimmte mein Leben. „Gibt es her!“, schrie ich und mir rannen die Tränen die Wange runter. „Oh, nur um dich glücklich zu sehen? Niemals Emo!“, keifte das dritte Mädchen und warf es zu dem ersten. Ich war hilflos. Irgendwann gab ich auf, sank auf meine Knie und weinte. Sie hatten gewonnen, wie immer. Niemand wollte mir helfen, alle sahen zu und lachten. Die größte der Gruppe nahm mich am Kragen und hob mich hoch. Wieder. Immer wieder schlug sie auf mich ein. Ich steckte es einfach ein, es wurde zur Gewohnheit, es tat nicht mehr weh. Plötzlich ließ sie mich los und ich fiel halb Bewusstlos durch die Schläge zu Boden. Half mir jemand in etwa? Die drei Mädchen gingen murrend. Langsam richtete ich mich auf, wischte mir das Blut vom Mund weg und sah es mir an. Mein Blick wurde verschwommen. „Hey, kleine… alles okay soweit?“, fragte mich eine sanfte männliche Stimme. Ich sah auf, in sein Gesicht, erkannte nichts. Alles drehte sich, ich wurde Ohnmächtig. Am Anfang dachte ich es wäre wie ein Traum, als alles anfing. Doch immer mehr wurde es realer, ein Albtraum. Aber ab jenem Tage an änderte sich mein Leben, zum Guten, aber auch Schlechten. Nichts war mehr Wahr. Ich war wo anders, mit dem Typen… Kapitel 2: Abel --------------- Der Regen prasselte aus das Dach des Mondeos, doch ich hörte es nicht, denn die Laute Musik übertönte alles. Ich saß am Lenkrad, hatte den Tempomat eingeschaltet und sah durch die Frontscheibe die von den Wischern sauber gehalten wurde. Es strömte draußen, doch mich kümmerte es nicht. Leer, ohne Ausdruck, den Kopf in meiner linken Hand gelegt und ohne ein Atem Geräusch, so fuhr ich Tag für Tag. Der Grund warum ich so war, er hieß Kain, mein Kain der heute Beerdigt wurde, wessen Sarg ich anzündete und dann verschwand. Kirié lies ich zurück, weinend und schluchzend hatte ich sie in Erinnerung. Ich musste meinen Kopf schütteln und seufzte. Alles was ich hatte, verlor ich nach und nach. Vor 2 Wochen war es Kain, dann, heute Mittag, Kirié und heute würde ich mich selbst verlieren. Langsam schaltete ich mit meinen zittrigen Fingern den Tempomat aus, gab Gas und lies das Lenkrad los. Ich würde nun auch Sterben, Kirié wird es nicht mitbekommen und Kain, entdich werden wir dann auf ewig zusammen sein. Mir liefen Tränen über die Wangen, sie schreien danach dass ich das Lenkrad wieder in die Hände nehmen solle, doch mein Körper wollte es nicht. Zitternd saß ich da, spürte wie der Wange nach Links, auf die andere Fahrbahn fuhr und sah das Licht eines Lastwagens, der näher kam und sein Gehupe meine Musik übertönte. 'Abel, nicht!', schrie plötzlich eine, mir bekannte, Stimme. Sie lies mich aufschrecken, den Fuß vom Gaspedal nehmen, das Lenkrad umklammern und wieder auf die rechte Fahrbahn schwenken. „Kain...“, hauchte ich geschockt und schluckte. Es konnte nicht sein, nicht er. Mir liefen weiter Tränen über die Wangen, ich konnte es einfach nicht fassen. Meine Sicht verschwamm durch diese salzigen Tränen, wieder kam ich vom Weg ab, doch fuhr ich nicht in ein Auto, sondern in einen Baum am Wegessrand. Alles holperte und polterte, bis der Crash passierte. Der Airbag, er funktionierte nicht, also knallte ich mit dem Kopf gegen das Lenkrad und verlor das Bewusstsein. Irgendwann wachte ich auf, in einem weißen, kaltem Zimmer, aber in einem doch warmen Bett. Ich sah durch den Raum und sah Sie. Sie weinte schrecklich, ihr schluchzten schien man bestimmt auch außerhalb des Zimmers hören. „Kirié...“, hauchte ich schwach und sie sah zu mir auf. Sie tat mir so Leid, sie solle nicht mehr Leiden. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie weinte nun vor Freude und umarmte mich. „Kain! Ich dachte schon, ich müsste dich auch noch an den Herren geben.“, sagte sie schniefend und lies mich nicht mehr los. „Keine Sorge...“, hauchte ich wieder und lächelte. Nein, mich wird sie nicht verlieren und Abel, er musste sich wohl noch gedulden, denn Kirié durfte nicht auch noch in Depression verfallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)