Geisterstunde von Pocahontas ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Schon früh am morgen wachte Josh auf. Er warf einen Blick auf seinen Funkwecker und seufzte als er sah das es erst fünf Uhr in der Früh war. Er zog sich die Decke über den Kopf und schloss seine Augen. Nach einigen Versuchendes wieder einschlafens, legte er die Decke beiseite und setzte sich aufrecht in sein Bett. "Wieso muss ich ausgerechnet am Wochenende so früh aufwachen?". Josh zog sich seine Hausschuhe an und erhob sich von seinem Bett. Mit langsamen Schritten bewegte er sich an seinen geräumigen, komfortablen Kleiderschrank heran und öffnete diesen um sich Kleidung für den Tag heraus zu suchen. Mit einer Jeans und einem Pullover bewaffnet bewegte er sich in das angrenzende Badezimmer hinein und schloss die Tür hinter sich. Nachdem er seine Kleidung auf dem Badewannenrand abgelegt hatte schaute er sich im Spiegel an und lächelte sacht. Heute Abend war die große Halloweenparty. Jeder aus der Schule freute sich schon seid Wochen auf diese. Und endlich war es so weit. Nach wochenlangem Überlegen was er hatte anziehen sollen stand sein Kostüm für den heutigen Abend fest. Er hoffte dort endlich jemanden kennenzulernen mit dem er eine feste Bindung eingehen konnte. Schließlich war Josh schon neunzehn und noch ziemlich unerfahren was Beziehungen anging. Auch Mädchen gegenüber war er eher der ruhige Typ. Wenn er allerdings mit Jungs zusammen war, war er wie ausgewechselt und kaum wieder zu erkennen. Nachdem Josh sich nun seine Kleidung über gezogen hatte verließ er das Badezimmer wieder um sein Bett zu bauen und sich dann schnell in die Küche zu begeben. Schließlich hatte er seid mehr als acht Stunden nichts mehr gegessen. Zum Glück war er schon vor zwei Jahren von zu Hause ausgezogen. Also gab es niemanden der ihm etwas vor schrieb oder ihm seine Lieblingscornflakes weg aß. So machte er sich eine große Schüssel Cornflakes und aß diese innerhalb weniger Minuten leer. Gut gesättigt warf Josh einen erneuten Blick auf die Uhr. "Was? Schon sieben Uhr?". Josh verbrachte viel Zeit im Badezimmer. Dies schien ihm selbst allerdings nicht klar zu sein. Jeden morgen stylte er seine dunkelblonden Haare und pflegte sich fast eine Stunde. In der Schule wurde er deswegen als Mädchen bezeichnet. Kapitel 2: Erste Begegnung -------------------------- Josh konnte es kaum glauben als um diese Uhrzeit schon die ersten Kinder an der Tür klingelten. "Süßes sonst gibts Saures", sagten sie mit einem verstohlenen Grinsen im Gesicht. Auch Josh konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Er warf den kleinen Kindern etwas Süßes in ihre Kürbistüten und blickte diesen noch einige Momente lang hinterher. Als das Telefon klingelte wurde Josh aus seinen Gedanken gerissen und eilte zu diesem. Es war seine Mutter. Leicht genervt von der weiblichen Stimme am anderen Ende machte er gute Miene zum bösen Spiel und erzählte seiner Mutter was sie wissen wollte. Wie es in der Schule lief und ob Josh nun endlich eine Freundin hatte. Seine Mutter wusste wie sie es schaffte ihren Jungen zu nerven und von wichtigeren Dingen abzuhalten. Nach mehr als einer Stunde Gesprächszeit legte Josh den Hörer auf und beschloss sich wieder in sein Zimmer zu begeben um sich noch etwas aufs Ohr zu hauen. Nur langsam bemerkte er das sein Handy klingelte. Müde nahm er ab und hörte eine Jungenstimme am anderen Ende. "Wo bleibst du denn Josh?", drang es durch den Hörer. Es war Constantine, Joshs bester Freund. "Wie spät....ist es denn?", wollte Josh wissen. "Willst du mich verarschen? Es ist gleich zwanzig Uhr. Also beeil dich". Mit diesen Worten legte Constantine auf. Zwanzig Uhr? Aber wie konnte das sein? Er hatte sich doch eben erst hingelegt. Abrupt erhob sich Josh aus seinem Bett, stürmte zum Kleiderschrank und holte sich sein Kostün aus diesem heraus. Schnell zog er es sich an, schminkte sich passend zu diesem und warf einen letzten Blicke in den Spiegel. "Perfekt", sagte er leise und lächelte sacht. Joshs Outfit sah wirklich gut aus. Er trug eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und einen schwarzen langem Umhang. An seinen Lippen lief, mit rot gezeichneter Farbe, etwas Blut entlang und seine Augen wirkten durch die Kontaktlinsen sehr Vampirmäßig. Mit schnellen Schritten verließ Josh die Wohnung, trat in die Kälte hinaus und machte sich auf zu der Halloweenparty. Es war windig und vereinzelte Blätter kreuzten seinen Weg. Es waren viele Kinder unterwegs. Einige rempelten ihn an, entschuldigten sich und gingen weiter. Nach weniger als einem zehn minütigen Fußmarsch kam er endlich an besagter Party an. Die Tür stand offen und eine Windböe streifte Joshs Haare. "Bist du auch eingeladen?", fragte eine zarte, männliche Stimme. Josh erschrak leicht nachdem er die Stimme vernommen hatte, wand sich um und nickte sacht. "Ja", sagte er knapp. Josh wusste nicht wieso, aber der Junge jagte ihm eine Gänsehaut ein. Er sah gut aus das bemerkte Josh. Seine Wangen röteten sich sacht und verlegen wand er sich wieder zur Tür um. "Mein Name ist Vinc", sagte der Junge. Er schien sich nicht davon beindrucken zu lassen das Josh sich einfach so abgewendet hatte. "Ich bin Josh", sagte er aus Nettigkeit und bewegte sich in das Haus hinein. Vinc schien etwas verletzt von Joshs Verhalten zu sein und folgte ihm. Es war laut und es waren viele Menschen da. Alle waren verkleidet und es roch nach warmen Mahlzeiten. Nachdem Josh Constantine begrüßt hatte begab er sich nach einigen Stunden in das Schlafzimmer vom Gastgeber. Die laute Musik, die vielen Menschen, all das hatte Josh müde gemacht. Doch er sollte nicht lange alleine bleiben. "Vinc", entfuhr es ihm. Josh hatte sich tatsächlich seinen Namen gemerkt. Er hielt einige Momente inne um zu realisieren das Vinc durch die Tür gekommen war und nicht wieder jeder normale Mensch die Tür geöffnet hatte. Vinc ließ sich dicht neben Josh auf dem Bett nieder und schaute diesen an. "Wer bist du?", wollte Josh wissen. Vinc grinste sacht. "Ein Geist", sagte er knapp. "Ein Geist?", wollte Josh wissen. "Aber es....es gibt doch keine Geister", sagte er. "Sehe ich etwa aus als wäre ich lebendig?", wollte Vinc wissen und legte eine Hand auf Joshs Wange um schon wenige Momente später durch diese hindurch zu gleiten. Josh spürte Kälte in seinem Innern und schauderte leicht. "Du bist....wirklich ein Geist", stellte er fest. "Das ist das was ich dir schon die ganze Zeit über sagen möchte", erklärte Vinc lächelnd. "Ich bin hier, weil....ich dich aus dem Jenseits gesehen habe", sagte er leise. "Seid mehr als fünf Jahren versuche ich an dich heran zu kommen doch....wusste ich nie wie ich das anstellen sollte". Vincs Augen fingen leicht an zu schimmern. "Ich habe nur einmal im Jahr die Gelegenheit dazu auf die Erde zu kommen und...." "Und das ist an Halloween", beendete Josh Vincs Worte. "Genau", sagte Vinc mit einem Lächeln im Gesicht. Er hatte dunkles Haar, dieses reichte ihm fast bis auf die Schultern. Er hatte sie mit einem Band zusammen gebunden und seine Augen hatten die Farbe eines Ozeans. Erneut röteten sich Joshs Wangen sacht. Es war ihm unangenehm wegen eines Jungen zu erröteten. Er hatte noch nicht einmal Angst vor Vinc. Wieso nicht? Er fühlte sich sogar regelrecht zu ihm hingezogen. Zu einem Jungen hingezogen? Das konnte nicht sein. Vinc ergriff Joshs Hand. "Ich sah dich und....musste dich sehen", erklärte der junge Mann. "Dein Anblick hat mir die Sprache verschlagen", gestand er mit zart geröteten Wangen. "Ich.....wie....wie meinst du das?", wollte Josh wissen. "Immerhin....sind wir beide Jungen", erinnerte er. Vinc konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen. "Ist das nicht egal ob Junge oder Mädchen?", wollte er wissen. "Ich lebe seit mehr als hundert Jahren im Jenseits und habe mich so lange danach gesehnt einen Menschen zu treffen dem ich meine Liebe schenken kann". "Deine....deine Liebe?", fragte Josh nach. "Du meinst....du liebst mich?". Perplex und völlig überfordert von der gesamten Situation erhob sich Josh abrupt vom Bett. "Du bist ein Geist, du sagst....das du mich seid fünf Jahren besuchen kommen wolltest und nun....gestehst du mir deine Liebe?". Josh zog elicht seine Brauen zusammen. "Ich erwarte nicht von dir das du meine Gefühle verstehen oder erwiedern kannst", sagte Vinc und erhob sich ebenfalls vom Bett. Er warf einen Blicke auf die Uhr. "Ich habe nur noch fünf Minuten Josh", sagte er fast flehend. "Wenn du meine Liebe also nicht erwiedern solltest oder....mir keine Chance geben möchtest das du mich kennen lernst....werde ich in den nächsten fünf Minuten verschwinden und werde nie wiederf die Gelegenheit dazu haben dich aufzusuchen". Josh war verwirrt. Es waren zu viele Informationen für ihn. Auch er warf seinerseits einen Blick auf die Uhr. Noch vier Minuten dann war es Miternacht. Was sollte er tun? Wie konnte er jemanden lieben den er gerade erst kennengelernt hat? Wie konnte er einen Jungen lieben? Er fand Vinc attraktiv und gut aussehend. Er mochte die Art des jungen Mannes. "Josh, du musst dich entscheiden", bat Vinc. Es schien als würde die Uhr gegen den jungen Geist laufen. Es blieb ihm nicht mal mehr eine Minute. "Josh bitte", sagte Vinc mit flehender Stimme. "Ich ertrage es nicht weitere hundert Jahre im Jenseits zu leben ohne Aussicht auf ein normales Leben", sagte er. Josh war von Mitgefühl und Verlangen gepackt. Sein Herz hatte schon einen Sprung gemacht nachdem er Vinc das erste mal gesehen hatte. Also bewegte er sich an den jungen Geist heran und gab diesem einem leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. Die Uhr leutete Mitternacht und Vinc wurde wie in einem wunderschönen Märchen von Licht durchströhmt. Sein Körper wurde sichtbar und er genoss es wahrlich Joshs weiche, warme Lippen auf den seinen zu spüren. Er hatte es geschafft, nach mehr als hundert Jahren hatte er sein Leben wieder. Zwar wusste er das er nun unsterblich war doch war ihm dies in jenem Moment egal. Er war bei Josh und das war die Hauptsache. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)