One and one makes two von Adlerauge ================================================================================ Kapitel 9: Montag vor dem ersten Höllentrip ------------------------------------------- Kapitel 9 Den Sonntag gestern gab Alice mir noch mal zum entspannen. Ich sollte ja nichts machen, damit mir für diese Woche genug Energie übrig bleibe, sodass wir stundenlang shoppen gehen könnten. Also, heute ist Montag und in einer Stunde beginnt mein erster Höllentrip. Als erstes geht es in den Baumarkt, meine Wandfarbe aussuchen, zur Zeit frage ich mich allerdings – wer wird die aussuchen? Wahrscheinlich nicht ich, sondern ein Zwerg, der diesen Tag heute bis auf die letzte Sekunde durchgeplant hat. „Bella? Beginnst du dich endlich fertig zu machen? Um 10 Uhr brechen wir auf. Egal ob du fertig bist oder nicht! Notfalls schleife ich dich nur in Unterwäsche durch die Gegend!“ Warum glaube ich ihr das?! Weil ich weiß, dass sie das durchziehen würde. Also quäle ich mich langsam aus dem Bett, Alice hatte mich bereits vor über einer Stunde geweckt, aber bisher habe ich es noch nicht geschafft mich fertig zu machen. Einfach viel zu faul für. Ja ich gebe es zu. Gemächlich schnappe ich mir meine Klamotten, die Hose und das Oberteil, die Alice mir am Freitag geschenkt hat. Etwas anderes passt kaum noch. Die Hosen gehen nicht mehr zu und die Oberteile spannen relativ arg, wahrscheinlich muss ich mich doch ergeben und noch mal mit Alice Klamotten kaufen gehen. Kurz geduscht, meine Haare hatte ich mir gestern Abend schon gewaschen und in die Klamotten geschlüpft. Die Haare zusammen binden, Zähne putzen – fertig. Um kurz nach halb zehn komme ich in die Küche. „Guten Morgen Carlisle.“ Der Vater der Familie sitzt an der Theke in der Küche und ließt in Ruhe bei einer Tasse Kaffee die Morgenzeitung. „Musst du heute nicht arbeiten?“ „Guten Morgen Bella. Doch muss ich, aber ich habe Spätdienst, also muss ich von 14 bis 22 Uhr arbeiten.“ „Achso.“ „Ich habe von Esme gehört, dass Alice vorhat, dich diese Woche ganz schön einzunehmen. Sag es ihr bitte, wenn es dir zuviel wird. In deinen Umständen sollte sie dafür Verständnis zeigen.“ Ich muss lächeln. Mit einer Tasse Kakao und einem Joghurt setze ich mich zu ihm. „Ach Carlisle. Weißt du, ich freue mich so sehr, dass ihr mich aufnehmt. Das ihr mich alle wie ein Familienmitglied behandelt und auch den Zwerg“ während dieser Worte fahre ich mir leicht über den Bauch „ mit aufnehmt. Alice kann ich meine Dankbarkeit am Besten darin zeigen. Um Emmett meine Dankbarkeit zu zeigen müsste ich wohl auf jeden Fall einen Jungen bekommen, aber darauf kann ich leider keinen Einfluss nehmen. Auf jeden Fall wird diese Woche bestimmt grauenhaft anstrengend – und wunderschön zu gleich. Aber ich werde deinen Rat befolgen. Wenn es mir zuviel wird, sag ich es Alice.“ Er lächelt mir zu. „Guten Morgen Schwesterherz und natürlich guten Morgen mein Neffe.“ „E.M.M.E.T.T!“ Ein Fauchen kommt von Rose, bevor ich überhaupt eine Reaktion auf diese Begrüßung geben kann. Also tue ich das nachträglich, ich seufze. „Emmett, wie oft müssen deine Familie und ich dir noch erklären, dass wir keinen Einfluss darauf haben, was das Baby für ein Geschlecht hat. Und sehen kann man es noch nicht. Frühestens, und da ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, bei der nächsten Untersuchung.“ „Och menno…“ Nun sitzt er beleidigt in der Ecke und schmollt. Als könnte ich etwas dafür. Naja egal. Es ist zehn vor zehn. Ich mache mich mal lieber bereit, bevor Alice kommt, damit es losgehen kann. Denn oben poltert es verdächtig, als würde sie nur noch ihren Kram zusammen suchen. „Ich gehe mich mal fertig anziehen, bevor Alice runterkommt. Bis später.“ Mit einem Winken verabschiede ich mich von ‚meiner’ Familie und gehe in den Flur um mir die Schuhe anzuziehen. Just in diesem Moment stürzt auch Alice die Treppen hinunter, im Schlepptau Jasper. „Jasper wird uns begleiten Bella. Er ist so freundlich und trägt uns die schweren Sachen. Du darfst ja eh nichts tragen. Also wird er das übernehmen.“ Ich werfe einen kurzen Blick auf Jasper. Naja, es sieht nicht so aus, als käme er vollends aus freien Stücken mit. Sicher hat Alice gebettelt ohne Ende. Er bemerkt meinen Blick und lächelt mich an. Ich habe Jasper noch nie viel reden hören, er kommuniziert eher über seine Mimik. „So los geht’s, keine Zeit schinden Schwesterchen. Immerhin sind wir heute nur für dich unterwegs.“ Jasper schnappt sich die Autoschlüssel mit den Worten „Ich fahre“ und verschwindet die Tür hinaus. Auch Alice und ich gehen hinaus. „Ach Bella, ich freu mich so, dass wir diese Woche so viel unternehmen.“ „Ich freu mich auch, aber Alice, bitte gib mir auch mal Verschaufspausen. Denn ich verbrauche Energie für Zwei.“ „Natürlich Bella.“ Sie lächelt mich an. Jasper stoppt den Wagen direkt vor uns. Er steigt aus und öffnet ganz gentlemanlike zuerst die hintere Tür, wo sich Alice hinsetzt und dann mir die vordere. „Dankeschön“ „Gern geschehen.“ Ein kurzer Wortwechsel, doch es genügt. Wir brechen nun auf – in meinen ersten Höllentrip. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)