Frust und Leidenschaft von _Yuki_ ================================================================================ Kapitel 4: chance ----------------- Es vergingen ein paar Tage in denen sich Satoshi bei keinem meldete. ShuU und Nii verbrachten auffällig viel Zeit miteinander und Ryo machte sich mit jedem Tag mehr Sorgen und schlief sogar noch schlechter als sonst. Wäre er so ein Frühaufsteher, wie Nii, dann hätte ihn dass wahrscheinlich nicht weiter gestört, aber das war er ja leider nicht. Er liebte es lange zu schlafen und hatte auch oft das Problem zu verschlafen, wenn sie morgens Probe hatten. ….Wo er in Gedanken gerade bei den Proben war, sie sollten mal wieder… Er holte sein Handy hervor und rief zuerst bei Satoshi an. Er ließ es so lange klingeln, bis er automatisch aus der Leitung geworfen wurde. Dann seufzte er. Kurzes überlegen und los lief er. Das konnte ja nicht ewig so weiter gehen. Sie mussten wieder Proben. Als er vor Satoshis Haustür stand, da viel ihm ein, dass dieser ja nicht mehr mit ShuU zusammen wohnte. Tief seufzte er wieder, dann schreckte er hoch, als sein Handy klingelte und Satoshis Stimme laut begann loszusingen. Er sah auf das Display und nahm schnell ab. „Satoshi!“, schrie er schon fast überrascht und am anderen Ende der Leitung hörte er ein leises kichern. „Ja ich bin`s. Schön, dass du dich so freust…aber nun zur Sache….ich denke du hast vorhin angerufen, weil wir wieder Proben sollen, oder?“, sagte er schon eine ganze Spur kälter. „Ja….aber nur, wenn es für dich ok ist…“, erwiderte Ryo leise. „Es kann ja eh nicht immer so weiter gehen und die Band ist mir sehr wichtig! Ich denke ich bin so weit, dass ich ihm wieder gegenüber treten kann.“, sagte der Sänger tapfer. „Bist du dir sicher?“, wurde zaghaft nachgefragt. „Ja, muss ja und ich will mich auch endlich mit ihm ausreden. Am besten wäre es, wenn du uns etwas Zeit lässt, bevor wir mit der Probe beginnen.“, redete Sato jetzt bestimmt weiter. „Klar, alles was du willst.“, stimmte der Drummer zu. „Ok, dann wie immer Morgen um neun Uhr?“, fragte der andere. „…Hmmmm…ok.“, sagte Ryo, obwohl er es schon etwas früh fand, aber das Aussprechen würde eh dauern. „Ich ruf dann auch die anderen an und sage ihnen bescheid.“, redete er weiter und bekam ein zustimmendes Gegrummel. „Also, bis Morgen!“, quietschte Ryo freudig, dass er Satoshi wiedersehen würde. Mit der Aktion verwunderte er den anderen etwas, aber dann kam ein lachendes: „ja, wir sehen uns Morgen.“, und schließlich folgte dass tuten. Schnell waren auch die anderen informiert und Ryo lief wieder nach Hause. Er war irgendwie jetzt ganz hibbelig. Er würde seinen süßen Satoshi bald wieder sehen, auch wenn die Umstände etwas traurig sein würden, aber er konnte ihn sehen, mit ihm reden und ihn in den Arm nehmen. Der Sänger hatte ihm wirklich sehr gefehlt. Da konnte er sich noch so viele gemeinsame Videos ansehen, das Original war einfach vieeeel besser! Unsicher schlich Satoshi auf den Proberaum zu. Er war spät dran…schon eine halbe Stunde zu spät. Ryo war bestimmt sauer und er hatte doch mehr Angst, als er sich eingestehen wollte ShuU wieder zu sehen. Mit wild klopfendem Herzen machte er dennoch die Tür auf und schlich hinein. ShuU und Nii standen angespannt nebeneinander an der Wand und Ryo saß halb schlafend auf der Couch und hatte noch heftigere Augenringe als das letzte Mal, wo sie sich gesehen hatten. Er machte sich Sorgen um den Drummer. Das war für Ryo so untypisch, ihn musste auch irgendetwas quälen… Nun sah er wieder zu ShuU und sein Herz rutschte einige Etagen tiefer und er wünschte sich, der Erdboden möge ihn verschlingen. Der Bassist erwiderte seinen Blick und ihm ging es da ganz ähnlich. Nun stand wieder eine unangenehme Spannung im Raum. Ryo schien mit einem Mal hellwach und nickte Satoshi zur Begrüßung zu und Nii schien im Schatten der Wand verschwinden zu wollen. Gut dann konnte es ja los gehen. „Wieso hast du mich damals weggestoßen?“, fing Satoshi auch sofort an, damit er es schnell hinter sich bringen konnte. ShuU atmete tief ein und aus, dann sah er dem anderen fest in die Augen. „Weil ich dich nicht geliebt habe……“, setzte der Bassist zur Erklärung an. Satoshis Blut gefror und ihm wurde schlecht. Die Tränen konnte er nicht mehr zurückhalten. Sie liefen einfach über sein entsetztes Gesicht. „WAS?“, schrie er schon fast. Er hatte damit gerechnet, dass ShuU sagen würde, er könne einfach nicht mit einem Mann, aber er hatte nicht gedacht, dass er das so fies ausdrücken würde. Das tat weh! „Es tut mir ja auch wahnsinnig leid, glaub mir, aber ich habe dich die ganze Zeit nicht geliebt. Ich mochte dich wirklich sehr und habe immer darauf gewartet, dass sich die liebe zu dir entwickelt, aber es kam nicht so wie ich es mir gedacht habe.“, redete ShuU weiter und sah schuldbewusst auf den Boden. Satoshi versuchte sich wieder zu fassen und es gelang ihm wenigstens für den Moment die Tränen herunterzuschlucken. Das war hart. Er war mit ihm so lange zusammen gewesen, aber er hatte ihn nicht geliebt?! Jeder Kuss war eine Lüge gewesen? Wieso hatte er nie etwas bemerkt? „Wieso hast du dann damals einer Beziehung zugestimmt, als ich dir meine Liebe gestanden habe?“, fragte der Sänger kalt und sah böse funkelnd den Größeren an. „Weil ich dachte, dass ich dich lieben könnte. Aber ich liebte nicht dich, dass ist mir an dem Abend klar geworden.“, sagte ShuU leise. Satoshis Augen weiteten sich. Was sollte das heißen „Ich liebte nicht dich“? Liebte er etwa die ganze Zeit jemand anders? Das durfte er ihm nicht auch noch antun. Sein kleiner Körper fing an zu zittern. Er hatte Angst vor den nächsten Worten. „Was soll das heißen, du konntest nicht mich lieben?“, redete er mit tiefer eintöniger Stimme weiter, obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte. „Ich weiß, dass du mich dafür hassen wirst und ich bin ja auch selber auf mich sauer, dass ich es erst so spät bemerkt habe und dich damit nur verletzt habe…“, wollte ShuU ansetzen. „Komm zum Punkt!“, schimpfte Satoshi. „Ich habe mich in Nii verliebt!“, sagte ShuU daher geradeheraus und sah dem anderen dabei in die Augen in denen tiefer Schmerz zu sehen war. Der Sänger sank auf den Boden und umklammerte sich fest mit beiden Armen. Er schluchzte und weinte hemmungslos. DAMIT hatte er nun wirklich nicht gerechnet! Und noch schlimmer war es, dass Nii das ganze nicht überraschte. Der hatte also davon gewusst. Ryo lief schnell zu Satoshi herüber und nahm ihn in den Arm. Er wusste nicht, was er sonst machen sollte. Böse funkelte er die anderen beiden an. Er hätte sie am liebsten gehauen und angeschrien aber das war momentan nicht so wichtig, wie Satoshi wieder aufmuntern! Nii stellte sich zu ShuU und umklammerte dessen Arm. Er hatte unglaubliche Schuldgefühle. Auch ShuU fiel es schwer jetzt weiter zu reden. „Ich weiß, dass du mich jetzt für ein riesen Arsch halten wirst…aber ich bin jetzt mit Nii zusammen und ich hoffe, dass du mich vergessen kannst. Das gab dem Kleineren den Rest. Satoshi keuchte geschockt auf. Er sah die beiden kurz an, dann erfasste ihn unbändige Wut. „Ihr seit so scheiße!“, schrie er stand auf, wobei Ryo umkippte und nun auf dem Boden saß. Kurz heftig ein und ausatmend sah der Sänger die Beiden an, dann drehte er sich um und lief weg. Ryo war erst etwas verpeilt, dann aber stand er auf und funkelte die anderen ebenfalls sehr böse an. „Wie konntet ihr ihm das bloß antun?! Das ist echt das Letzte! Konntest du ihm das nicht etwas später sagen, wenn er das erste verdaut hätte? Du bist so ein egoistischer, gefühlsloser Trampel!“, schrie sie nun auch Ryo an. Dann stapfte er verächtlich schnaubend raus um Satoshi hinterher zu eilen. „Warum war er denn jetzt sogar noch wütender, als Satoshi?“, fragte ShuU leise und sichtlich verwirrt. „Ryo…ist in Satoshi verliebt…“, nuschelte Nii. Sein Koi sah ihn überrascht an. „Echt?“, fragte er verwundert. Nii nickte und hoffte, dass alles irgendwie gut gehen würde. Dass ShuUs Worte doch recht hart waren wusste er, aber es musste gesagt werden. Er hoffte nur, dass Satoshi das verkraften würde und dass Ryo ihn trösten würde. ShuU machte sich zwar Vorwürfe, weil er es doch recht grob gesagt hatte, aber wie soll man jemandem auch zaghaft beibringen, dass man ihn nicht liebte. Er meinte es ja nicht böse. Er hoffte inständig, dass Satoshi es ihm eines Tages verzeihen können würde. Während die beiden übrig gebliebenen Girugämeshmamber sich auf die Couch zu bewegten, lief Ryo unruhig draußen hin und her. Er sah Satoshi nicht. Er war aufgewühlt und zündete sich zur Beruhigung erst einmal eine Zigarette an. Es war doch tatsächlich so gekommen, wie er es befürchtet hatte. Ob die Band das aushalten würde? Wenn es zu einer Trennung kam, dann würden sich seine und Satos Wege trennen und sie könnten sich nicht mehr nahe sein… Scheiße! Wenn sie sich schon nicht mehr sehen würden, dann wollte er ihm wenigstens sagen, dass er ihn liebte. Ja er liebte Satoshi unglaublich liebte er ihn und dass musste er jetzt endlich los werden! Jetzt wo alles zu zerbrechen schien, bekam er Angst es dem anderen vielleicht nicht mehr sagen zu können und dann würde er sich bis ans Ende seines Lebens dafür hassen! Wo konnte Satoshi hingegangen sein? Sicher wieder zu einem Freund. Also kramte er noch rauchend sein Handy aus der Tasche und er rief ein Paar gemeinsame Freunde an. Allerdings war er dort nicht und hatte sich auch die ganze Zeit über nicht bei ihnen gemeldet. Dann lief er los. Er wusste, wo einige von Satoshis Freunden wohnten. Nun machte es sich bezahlt, dass er dem Sänger immer so an den Lippen gehangen hatte… Er klingelte an mehreren Haustüren und er war auch immer richtig, aber nirgendwo ein Zeichen von Satoshi. Als die Sonne gerade unterging hatte er alle Plätze abgesucht, wo sich Satoshi hätte aufhalten können. Er hatte alle befragt, die er befragen konnte, außer vielleicht seine Eltern, aber da würde er mit Liebesproblemen vom anderen Ufer sicherlich nicht hingehen! Er tat es nur ungern, aber er rief nervös Nii an. Der nahm auch recht schnell ab. „Moshi, moshi…“, kam es ruhig vom anderen Ende der Leitung. „Habt ihr eine Ahnung, wo Satoshi sein könnte? Ich finde ihn nirgends. Er war bei keinem seiner Freunde und an keinem Ort, an dem er sich sonst so aufhält. Ein paar Bars hab ich auch schon abgeklappert aber nichts… Ich mach mir langsam echt große Sorgen!“, plapperte er hektisch los. „Beruhig dich erst mal und dann sag mir, wo du bist. Wir kommen dann zu dir und suchen mit!“, sagte Nii gefasst. Ryo versuchte sich wieder zu beruhigen und berichtete Nii alles noch einmal ausführlicher. Dieser war überrascht, wie gut Ryo Satoshi anscheinend zuhörte und musste schmunzeln. Der kleine Drummer war echt ziemlich verliebt. Nicht lange brauchten sie um zu Ryo zu kommen, da der ganz in der Nähe gewesen war. Ryo ignorierte ShuU vollkommen, da er auf ihn immer noch ziemlich sauer war und mit Nii sprach er auch nur das nötigste, aber er sah ein, dass er die Hilfe der beiden brauchte, wenn er Satoshi noch Heute finden wollte! Gemeinsam machten sie sich weiter auf die Suche. ShuU durchsuchte noch einige Bars, Nii versuchte es bei ein paar Freunden und Ryo fuhr zu Satos Eltern. Alle drei blieben Erfolglos, allerdings hatte Ryo dafür etwas Interessantes von Satoshis Mutter erfahren. Er hatte wohl einen Cousin in der Innenstadt und er hatte eine Adresse bekommen. Es war nicht unbedingt wahrscheinlich, dass sie den Sänger dort finden würden, aber einen Versuch war es wert. Kurz vor 11 Uhr trafen sich alle wieder am Rande der Stadt. Nii schüttelte traurig den Kopf ShuU war noch etwas außer Atem und schüttelte ebenfalls den Kopf. Ryo hingegen grinste. Alle Aufmerksamkeit galt nun ihm. „Ich hab ihn zwar nicht gefunden, aber dafür eine Adresse von seiner Mum bekommen. Es ist zwar nicht wahrscheinlich, dass er da ist, aber ich denke wir sollten es doch mal versuchen!“, meinte Ryo und scheuchte die anderen beiden auch schon weiter. Als sie vor dem großen Gebäude standen, da ließen alle drei den Kopf skeptisch zur Seite fallen. Sie standen vor einem Fitnessstudio… Da war Satoshi sicherlich nicht, aber trotzdem wollte Ryo dort hinein. Sein Bauch hatte irgendwie angefangen zu kribbeln. Deswegen wollte er es versuchen, denn für gewöhnlich hieß das, dass Satoshi in der Nähe war! Langsam gingen sie hinein. Es war echt ein Prunkvolles Gebäude und Satoshis Cousin war Teilhaber an dieser schicken Bude. Die Empfangsdame sah sie merkwürdig an. Drei schwarz gekleidete Personen ohne Sportsachen, kurz vor Ladenschluss… Das machte keinen guten Eindruck. „Was kann ich für die Herren tun?“, fragte sie argwöhnisch und zu allem bereit. „Wir würden gerne mal mit dem Teilhaber sprechen, wenn der anwesend ist.“, sagte Ryo freundlich grinsend. Die Frau sah ihn eine Weile an, dann griff sie zum Telefon. „Kommt…“, sagte sie kurze Zeit später und schielte die Personen weiterhin an, während sie ein Paar Unterlagen sortierte. Ein gut durchtrainierter Mann mit breitem Zahnpastagrinsen und braungebrannter Haut kam elegant den Gang entlang geschritten und sah die Runde weiterhin grinsend an. „Folgt mir doch bitte.“, sagte er und Girugämesh tat dies. Sie liefen einige Gänge entlang und fanden sich dann in einer großen Halle wieder. Der Mann blieb stehen und drehte sich zu den Dreien um. „So, hier sind wir relativ ungestört für den Moment…was wollt ihr hier?“, fragte er nun schon nicht mehr ganz so freundlich und sein Grinsen verschwand gänzlich, seine Miene wurde ernst. „Ich will mit Satoshi reden, wenn der da ist!“, sagte Ryo sofort. Der Mann, der zwei Köpfe größer war als er baute sich vor ihm auf. „Warum?“, fragte er und funkelte ihn an. „Ich muss mit ihm reden. Es ist wichtig!“, sagte Ryo mit Nachdruck und ließ sich nicht einschüchtern. Er stellte sich gerade hin, um wenigstens ein bisschen größer auszusehen. „Wie heißt du?“, wurde er gefragt. „Ryo!“, kam schnell die antwort und Ryo stellte sich sogar noch auf die Zehenspitzen, was aber nicht viel brachte, da er immer noch kleiner war. Plötzlich prustete der große Kerl vor ihm los und musste laut lachen. „Ja…das merkt man, dass du Ryo bist. *kicher* Satoshi hatte recht du bist echt süß!“, meinte er grinsend und Ryo stellte sich wieder normal hin und sah sein Gegenüber mit leicht roten Wangen an. „Ok kleiner, du darfst zu ihm….Aber die anderen nicht, denn ich denke das sind ShuU und Nii und ein Aufeinandertreffen würde Sato nur noch mehr weh tun!“, meinte er. Überrascht wurde er von den Dreien gemustert. Satoshi hatte sich ihm also anvertraut? „Folge mir…und ihr wartet hier, ich komme gleich zurück!“, sagte der Mann scharf. Ryo folgt dem Mann in den Nebenraum und man konnte Geräusche hören. Mit klopfendem Herzen ging er noch ein Stück weiter in den großen Raum hinein, dann konnte er Satoshi sehen. Er hatte eine Trainingshose an und schlug wild auf einen Boxsack ein. „So wird man gut seine Aggressionen los!“, flüsterte der Mann Ryo zu und nickte dann in Satoshis Richtung, deutete somit an, dass er zu ihm gehen solle. Dann war er auch schon weg. Leise tapste Ryo näher und sah Satoshi zu, wie er weiterhin den Boxsack malträtierte. Der Schweiß lief ihm über den nackten Oberkörper und ließ ihn unheimlich sexy aussehen. Ryos Herz schlug mit jedem Schritt, den er näher kam schneller. Er musste schlucken, als er verfolgte, wie ein paar Tropfen aus Satoshis Haaren fielen und über seine schöne Brust lief, bei der man dank dem „Training“ deutlich die feinen Muskeln erkennen konnte, dann weiter bis sie in dem Stoff der Hose versickerten oder auf dem Boden landeten. Der Sänger hatte vor Anstrengung auch schon leicht rote Wangen. „Sato…“, sagte Ryo leise und mit unerwartet piepsiger Stimme. Der andere hielt in der Bewegung inne und drehte sich mit sinnlichem Blick zu dem Kleineren um. „Ryo?“, fragte er erstaunt und sah seinen Freund dann fragend an. Sein Atem ging noch ziemlich schnell. „Was machst du hier?“, wollte er wissen. „Ich…wollte…mit dir reden?!“, stotterte Ryo und er konnte seine Augen nicht von Satoshi lassen. Es viel ihm echt schwer dem Sänger nur ins Gesicht zu sehen. Er wurde leicht rot und sah zur Seite um nicht so auffällig zu starren. Sato bewegte sich langsam auf eine Bank zu und setzte sich hin, dann klopfte er neben sich und sah Ryo abwartend an. Dieser kam dem nach und bewegte sich ebenfalls zur Bank. Er setzte sich vorsichtig und betete, dass sein Herzschlag sich verlangsamte. Aber er pochte nur noch wilder gegen seine Rippen. Er wurde immer nervöser. Sollte er nun wirklich sagen „ich liebe dich“? Oder kam es blöd? „Was ist los?“, fragte Satoshi besorgt, der so ein komisches Verhalten von Ryo nicht gewöhnt war. „Du kannst ruhig offen mit mir reden. Ich hab meine Wut an dem Boxsack ausgelassen und mir geht es jetzt vieeel besser als vorher! Ich hatte mich ja eh darauf vorbereitet, dass ShuU Schluss machen würde, aber ich dachte, er würde es tun, weil er mich als Mann abstoßend findet… Das mit Nii hat mich hart erwischt, aber damit muss ich leben. Ich kann ja eh nichts dagegen machen.“, plauderte er fröhlich los, aber seine Augen verrieten, dass er immer noch verletzt war. Traurig sah ihn Ryo an. Er schluckte. Ihn hatte irgendwie gerade der Mut verlassen. „Sorry, is echt alles sehr blöd gelaufen. Wenn du reden willst, dann bin ich immer für dich da! …Aber…vielleicht sollte ich jetzt besser gehen…“, sagte Ryo ruhig und stand auf. Er wurde aber am gehen gehindert, da Satoshi ihn am Arm fest hielt. „Was wolltest du mir eigentlich sagen?“, fragte Satoshi. „Was?“, fragte Ryo daraufhin verpeilt zurück. „Ryo…ich kenne dich jetzt lange genug um zu wissen, wenn du etwas Wichtiges sagen möchtest und das bist du noch nicht los geworden, dass sieht man dir sofort an! Also was wolltest du mir eigentlich sagen? Ich werd dir schon nicht den Kopf abreißen!“, lachte Satoshi aufmunternd. Ryo lächelte traurig und stellte sich vor Satoshi. „Ich will dir schon so lange etwas wichtiges sagen… aber ich wusste nicht wie…Du musst mir nicht sofort antworten, auf das was ich dir jetzt sage! Ich möchte, dass du erst antwortest, wenn du dir deiner Sache sicher bist und wenn es noch so lange dauert!“, sagte Ryo bestimmt und Satoshi nickte zustimmend und mit ernster Miene. „Satoshi…aishiteru!“, sagte Ryo mit roten Wangen und unsicherem Blick. Satoshi starrte ihn schweigend an und hielt ihn immer noch am Arm fest. So konnte Ryo nicht weg, aber das warten war unerträglich. Verwirrt blinzelte Satoshi den Drummer an. „Wie lange schon?“, sagte er dann endlich und erlöste Ryo damit von seinen Qualen des Wartens. „…Seit zwei Jahren…glaub ich…ungefähr…oder so…!“, antwortete Ryo unsicher. Satoshi lächelte milde, dann stand er auf und umarmte den kleineren. „Oh Ryo, du hättest doch etwas sagen können. Das muss dich alles unglaublich mitgenommen haben. Es tut mir leid…“, nuschelte Satoshi gegen Ryos Hals. „Ach was… ging. Mach dir bloß keine Vorwürfe, hätt wirklich was sagen sollen…“, kam die genuschelte Antwort. Er genoss die Nähe zum Sänger und war froh, dass dieser die Nähe nach diesem Geständnis überhaupt noch zuließ. „Ich werde dir eine Antwort geben, wenn ich mir sicher bin…ok?“, fragte der Größere der beiden auf einmal. „Hmmm…ok…“, flüsterte Ryo. Er löste die Umarmung leicht und gab seinem Gegenüber einen Kuss auf die Stirn. Satoshis Wangen wurden leicht rosa, dann musste er leise lachen. „Wir sehen uns….morgen Probe, aber bitte erst um 11 Uhr, sonst verpenn ich wieder!“, scherzte der Drummer und beide verabschiedeten sich lachend. Satoshi blieb alleine zurück, mit einem wild klopfenden Herzen. Satoshis Cousin und die beiden Übrigen hatten zugehört und empfingen Ryo nun freudig, als er wieder in die andere Halle kam. Sie liefen zusammen zum Eingang und dann umarmte der Cousin von Satoshi Ryo auf einmal. „Du bist echt der Hammer kleiner! Ich denke du hast gute Chancen bei ihm. Er mag dich sehr weist du…und du bist einfach zu süß…“, lachte er los und Ryo bekam eine Gänsehaut. Er befreite sich aus der groben Umarmung und sah den Größeren mit nach oben gezogener Augenbraue an. „Hey, keine Angst ich bin Hetero!“, lachte er dann hob er zum Abschied noch mal die Hand und verschwand wieder. Die Empfangsdame musterte sie verwirrt, wünschte dann noch einen schönen Abend und sie gingen. Auf dem ganzen Heimweg schwärmte Nii wie unglaublich romantisch das ganze gewesen war und Ryo und ShuU hörten geduldig zu. Dann trennten sie sich. Mit Schmetterlingen im Bauch lief Ryo fröhlich lächelnd die Treppen zu seiner Wohnung hinauf. Es tat unglaublich gut das Geständnis endlich los zu sein. Auch wenn er noch keine Antwort bekommen hatte, so fühlte er sich dennoch unheimlich erleichtert. Er hoffte, dass er bald eine Antwort erhalten würde, aber er konnte wenn es sein musste auch warten. Immerhin hatte er ja schon zwei Jahre warten müssen. Mit einem kichern schloss er die Tür auf und lief durch die dunkle Wohnung. Dann kam ihm wieder das Bild von dem halb nackten Satoshi wieder in den Sinn und er lief rot an. Dass sah aber auch heiß aus. Ob er wohl das Glück haben würde den anderen noch öfter so zu sehen? Außerdem hoffte er, dass sich das Bandklima verbessern würde. Es musste doch einfach klappen, oder? Gedankenverloren machte er sich bettfertig und seit wirklich sehr langer Zeit konnte er sofort und unheimlich entspannt einschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)