Du - Mein Licht in der Finsternis - und - Dein Fels in der Brandung - Ich von --Engel-- (Eine Draco & Hermione FanFic in Zusamenarbeit mit der lieblichen CurlyHair) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Mein Schmerz ----------------------------------- So eine schöne neue Herm & Draco FF =) *freufreufreu* Diese FF entsteht mit der liebreizenden und wunderbaren CurlyHair zusammen. Wir schreiben die Kapitel immer abwechselnd und in den perspektiven von Draco und Hermione. Sooooo ... dann wünsch ich ganz ganz ganz viel Spaß und schreibt fleißig Kommentare! gvlg eure CurlyHair und Emilia-Lillian Kapitel 1 von CurlyHair Mein Schmerz. Das ist Leben ist hart und ungerecht. Ich habe immer gedacht, dass es nur minderwertige Leute traf. Aber nichts da, das Leben war auch schwer für mich. Mich, einem von hoher Geburt und Wohlstand! Mein Leben sollte in geregelten Bahnen laufen, steil nach oben gehen und nicht tief fallen. Immer weiter fiel ich in diese schwarze Hölle. Es war genug! Am liebsten hätte ich ihn angeschrien, den dunklen Lord. Am liebsten hätte ich gesagt, er solle sich wieder verziehen, er und seine ganze Sekte. Mein Vater gehörte dazu, aber das scherte mich nicht mehr. Er war es doch, der mich erst in dieses Loch geworfen hatte. Sollte er doch in Askaban landen und dort verrotten. Es kümmert mich nicht. Ich will nur mein Leben wieder! „Mein Leben“, spuckte ich die Worte leise aus. Was bedeutet Leben überhaupt noch? Der Kies knirschte unter meinen Füßen. Für Ende August war es verdammt kalt und ich zog meinen Umhang enger, obwohl ich ihn mir am liebsten vom Leib gerissen und verbrannt hätte. Widerliches Ding! Es war nur ein weiteres Symbol für meine Knechtschaft, ebenso wie das eingebrannte Mal auf meiner Haut. „Draco, nun beeil dich, Sohn“, herrschte mein Vater, der bereits einige Meter vor mir über den Weg auf die Eingangstür unseres Herrenhauses stolzierte. „Ja Vater“, stimmte ich ihn mit Worten gnädig, dachte aber nicht im Traum daran, schneller zu laufen. Ungeduldig wartete er an der Pforte, bis auch ich endlich ankam. „Wird ja auch Zeit und lauf nicht herum wie ein begossener Hauself. Sei stolz! Du bist ein Malfoy!“, stellte er klar. Ein Malfoy – ja, wie wunderbar. Ich war ein Malfoy und früher war ich stolz darauf gewesen, aber jetzt? Es war nur ein Name, ein Name der sich an den dunklen Lord verkauft hatte und ihm zu Füßen kriechen sollte, wie diese hässliche Schlange. Mein Vater schlug gegen die Tür und ein kleiner Hauself öffnete die Tür und schloss sie wieder, nachdem wir eingetreten waren. „Lucius, Draco! Ihr seid zurück“, meinte Mutter eilte durch die Eingangshalle, küsste meinen Vater kurz und nahm mich dann in die Arme. „Oh mein Junge“, flüsterte sie leise in mein Ohr. Ihr Kummer war erdrückend. „Schon gut, Mutter“, sagte ich, strich ihr kurz über den Rücken und ließ sie dann los, um auf mein Zimmer zu gehen. Dort schmiss ich das verhasste Kleidungsstück in eine Ecke. Ich ging in das angrenzende Bad zog mich aus und stieg unter die Dusche. Das heiße Wasser brannte auf meiner Haut, aber der Schmerz betäubte die schmerzvollen Gedanken, das schmerzvolle Bild. Auf der heutigen Versammlung der Todesser wurde eine Hexe gefoltert, die zu Muggelstämmigen hielt und ihnen half. Ich wollte dieses Bild aus dem Kopf haben, ihr schmerzverzerrtes, nach Hilfe bettelndes Gesicht. Ich wollte diesen Schrei vergessen, die die Luft durchschnitten wie scharfe Messer. Doch mein Schmerz wurde nicht betäubt, also drehte ich das Wasser heißer. Es half nichts. Das Bild der Hexe hatte sich in mein Hirn eingebrannt, verseuchte jeden meiner Gedanken, wie das vieler anderer Opfer. In der Nacht wachte ich schreiend auf, wie die davor auch und die davor ebenfalls. Denn stets suchten mich die Opfer heim, flehten um Hilfe, die ich ihnen nicht geben konnte. Der Traum dieser Nacht aber war anders. Es waren mehr Opfer und ich sollte ebenfalls eines Foltern, eines dass mir der Lord persönlich aussuchte. Ein bulliger Todesser zerrte und schubste das Mädchen nach vorne. Statt sich zu ergeben wie alle anderen, wehrte sie sich, aber sie hatte keine Chance. Man gab ihr einen Tritt und sie flog nach vorne, direkt vor meine Füße. Sie hob ihren Kopf und sah mich an. „Hilf mir, Draco, bitte!“, flehte sie. Es war Hermione Granger. Nun hatte ich einen neuen Geist der durch meine Gedanken spukte. Ihre braunen Augen ließen mich nicht mehr los, sie spiegelten Schmerz, Angst und Hilflosigkeit wieder. Verdammt, warum ausgerechnet Granger? Nach einer durchwachten Nacht quälte ich mich nach unten zum Frühstück. Vater hatte sich hinter seinem ‚Tagespropheten‘ versteckt und achtete nicht auf mich als ich hereinkam. Mutter wünschte mir einen Guten Morgen und betrachtete mich sorgenvoll. Sie hatte schon lange aufgehört zu fragen, ob ich gut geschlafen habe, denn sie kannte die Antwort. Vermutlich war sie auch die Einzige die verstand, dass ich leidete. „Heute packst du deine Koffer, sonst haben wir morgen nur wieder Ärger wegen dir. Ich habe besseres zutun, als auf einem Bahngleis herum zu hetzen“, meinte Vater kalt ohne von seiner Zeitung aufzublicken. „Ja, Vater“, antwortete ich durch zusammen gebissene Zähne. Ich ging nach oben, um festzustellen, dass die Hauselfen bereits alles zurecht gelegt hatten. Ich musste nur noch in den Koffer packen, was ich benötigte und was nicht. Eine Arbeit die schnell von statten ging und mir den letzten Tag freie Zeit schenkte. Zeit, die überwacht wurden von kummerschweren braunen Augen. Es machte mich rasend! Am liebsten würde ich diesem Schlammblut diese Augen herauskratzen. Warum verfolgt sie mich jetzt schon in den Ferien? „Draco! Draco, hilf mir!“- „Draco, lass mich nicht allein!“- „Draco, lass nicht zu, dass sie mir etwas antun.“- „Du kannst mir helfen Draco“ Die ganze Nacht rissen mich Grangers Hilferufe aus dem Schlaf. Verdammt! Nur die Ruhe bewahren, Draco, versuchte ich mich selbst zu beruhigen. Am nächsten Morgen würde ich Granger sehen, wohlbehütet und gesund bei Potter und dem Wiesel. Dann würde die Stimme endlich Ruhe geben können, denn Granger brauchte keine Hilfe. Ihr ging es gut, redete ich mir ein. Wieso machte ich mir jetzt eigentlich Gedanken um dieses Schlammblut? Ist doch eigentlich egal was mit ihr passiert. Ich erhob mich aus meinem Bett und zog mich an. An diesem Morgen war ich früh dran, Mutter war noch nicht da, nur Vater. Na große Klasse! Der hatte mir gerade noch gefehlt. „Sohn, wir müssen reden“, er legte seine Zeitung beiseite. ‚Womit hab ich diese Ehre verdient?‘, dachte ich sarkastisch. „Ja, Vater“, erteilte ich ihm das Wort. „Es ist dein Abschlussjahr und da du, zu meinem Missfallen, nicht Schulsprecher geworden bist, erwarte ich zu mindestens von dir, dass du deinen Abschluss, als der Beste machst. Das gehört sich für einen Malfoy!“, predigte er. „Seit wann interessieren den dunklen Lord denn Schulabschlüsse?“, fragte ich trotzig. „Nicht in diesem Ton!“, schrie mein Vater und erhob sich. „Du wirst einen glorreichen Abschluss machen, keine Widerrede. Und wag es nicht, schlechter als Potter oder dieses Schlammblut Granger zu sein!“ Er richtet seinen Zauberstab bedrohlich auf mich. In dem Moment öffnete sich die Tür und Mutter erbleichte, als sie die Szene sah die sich ihr bot. „Lucius, was tust du da?“, fragte sie bestürzt. „Ich hatte nur eine kleine Unterredung mit unserem Sohn, Narcissa. Aber Draco und ich sind uns schon einig geworden, nicht wahr mein Sohn?“ „Natürlich, Vater“, zischte ich leise und machte mich ans Frühstück, dass ich gnadenlos zerquetschte und pürierte. Der Appetit war mir vergangen. Kurz nach zehn wollten wir los, die Hauselfen brachten meine Koffer nach unten und meine Eltern warteten bereits in der Halle auf mich. Ehr mühselig schleifte ich mich die große Treppe herunter und ging zu ihnen. Ich schnappte mir meinen Koffer, während meine Mutter den Käfig mit meinem Uhu nahm. Zusammen apparierten wir zum Bahnhof King`s Cross. Wir landeten direkt auf dem Gleis 9 ¾, mitten in einer Horde Menschen. Vater ging voraus und genervt ging ich ihm nach wie ein Dackel. Ich hievte meinen Koffer in mein Abteil und ging dann wieder hinaus auf dem Bahnsteig. Mutter redete auf mich ein, aber ich hörte ihr nur halb zu. Meine Augen sahen etwas anderes. Kapitel 2: Kapitel 2 - Meine Träume ----------------------------------- so da ist schon die nummer zwei =) freut euch daran ... Kapitel 2 – von Emilia-Lillian Meine Träume Ich erwachte schweißgebadet, durch meinen eigenen Schrei, mitten in der Nacht. Dieser Traum war etwas anderes. Ich träumte ständig von `dem dessen Name nicht genannt werden durfte´ und seinen Foltertriaden, doch nie war ich selbst das Opfer gewesen – nie in dieser Weise. Es war nicht Lord Voldemort der mich foltern sollte … ich wurde von einem bulligen Todesser nach vorn gezerrt und geschubst. Ich wehrte mich, schrie, biss, kratzte und versuchte alles um frei zu kommen – selbst wenn ich wusste, dass ich keine Chance wegzulaufen hatte. Mit einem gezielten Tritt gegen meine Knie fiel ich zitternd zu Boden. Ich sah vor meinen verschwommenen Augen Füße vor mir stehen. Ich wollte meinem Folterer wenigstens einmal in die Augen sehen – als ich jenes tat, blieb mir jedoch das Herz stehen. Es war Draco Malfoy der über mir stand und mich anstarrte. Da war etwas, etwas in seinen Augen das mich ihn anflehen ließ. Ich wusste er würde mir helfen, wenn er könnte. Ich wusste er wollte mir helfen. Ich flehte ihn an: „Draco! Draco, hilf mir!“- „Draco, lass mich nicht allein!“- „Draco, lass nicht zu, dass sie mir etwas antun.“- „Du kannst mir helfen Draco.“! Am nächsten Morgen hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen, ich wusste nur noch nicht woher es kam. Nach einem ausgiebigen Frühstück verkrümelte ich mich in die Bibliothek meines Elternhauses und verschatzte mich hinter etlichen Bücherstapeln. Ich musste mir noch einige Lektüre für meine Schulzeit herauskramen um nicht am Schulstoff zu ersticken – selbst einer Hermione Granger wird das irgendwann mal zu viel. Und ein klein wenig hoffte ich auch etwas über Traumdeutung in den Regalen meiner Eltern zu finden. Ich wurde diesen Traum einfach nicht los und das zerrte an meinen nerven. Immerhin musste ich mich auf mein letztes und bedeutendstes Schuljahr vorbereiten und konnte mich nicht mit einem sich grämenden Malfoy in meinen Träumen rumschlagen. Das wäre ja wohl zu viel – Draco Malfoy verdreht Hermione Grangers Kopf, indem er ihr Nacht in ihren irren Träumen das Leben rettete. Doch halt! Er hatte mich nicht gerettet … mein Traum war nicht zu Ende geträumt worden. Ich hatte das spannendste verpasst. Vielleicht wollte ich es auch nicht sehen. Vielleicht hätte er mich gefoltert. Vielleicht wäre ich gestorben – in meinem Traum. Aber vielleicht … vielleicht hätte er mich auch gerettet. Mir fiel keine Möglichkeit ein, wie er mich hätte retten können, aber tief in meinem Inneren spürte ich, dass er es zumindest versucht hätte – egal wie. Immerhin war in Träumen alles möglich. Aber ich machte mir viel zu viele Gedanken über das hätte, sollte, könnte. Ich packte meinen Hogwardskoffer einen Tag vor der Abreise, um nichts zu vergessen. Meine Bücher, Schulbücher wie Bücher für das privat Vergnügen, Federkiele, Kessel, allerlei Krempel und diverse Dinge die man mehr oder weniger brauchte, meine Uniformen und normale Kleidung. Mein Handgepäck bestand aus einer unauffälligen Handtasche, und als Innhalt hatten dort zwei Bücher platz gefunden – Stolz und Vorurteil und ein Traumdeutungsbuch meiner Mutter, dass sie wärmstens empfohlen hatte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich wieder einmal schweißgebadet. Ich hatte seit einer Woche immer wieder diesen Traum und wurde nicht schlau daraus. Mit jedem Mal das ich den Traum träumte wurde er schlimmer. Immer mehr schreckliche Tatsachen eröffneten sich mir. Und dieses Mal war es besonders schlimm gewesen. Ich war wahrscheinlich kurz davor zu sterben. Jedes Mal folterte mich Draco weiter. Jedes Mal dachte ich, nicht mehr aufzuwachen. Und doch tat ich es immer aufs Neue. Um mir den Schock aus den Gliedern zu spülen duschte ich eine viertel Stunde und machte mich dann langsam fertig, um mit meinen Eltern zum Bahnhof King`s Cross zu fahren. Dort angekommen, verabschiedete ich mich von meinen Eltern und trat durch die Seinwand zwischen Gleis 9 und 10, um auf Gleis 9 ¾ anzukommen. Ich ließ meinen Blick auf dem überfüllten Bahnhof umhergleiten, sofort fielen mir einige roter Harrschöpfe ins Auge, doch nicht weit von ihnen standen drei platin-blonde Köpfe und fesselten meine Aufmerksamkeit. Der junge Malfoy schien sich sichtlich unwohl zu fühlen – seine Eltern redeten beide, wahrscheinlich mit unterschiedlichen Ursachen, gleichzeitig auf ihn ein. Sein stechender Blick traf meinen, nur für einen kleinen Moment. Ich war wie gebannt. Konnte mich kaum losreißen. Er unterbrach diesen kurzen Blickkontakt zwischen uns. In diesem Augenblick jedoch flog mir ein roter Haarschopf um die Ohren und quiekste mir in die Ohren. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit meinen Freunden zu, die mich alle freudig umarmten und begrüßten. „Herm! Wo warst du denn so lange?“, quengelte Ron. „Schön das du endlich da bist.“, sagte Harry freudig. „Ich muss dir so viel erzählen.“, quietschte Ginny und hakte mich an ihrem Arm ein. „Jungs bringt doch Mione`s Koffer in den Zug!“, die ein Jahr jüngere schnipste mit den Fingern und zu meiner Überraschung taten Harry und Ron genau das, was Ginny angeordnet hatte. „Hast du sie in den Ferien dressiert?“, fragte ich sie lachend und so gingen wir kichernd in den Zug und bezogen unser Abteil. Kapitel 3: Kapitel 3 - Ihre Augen --------------------------------- Kapitel 3 - Von CurlyHair Ihre Augen Ein kurzer Blick. Ich hatte ihn weder gesucht, noch ihn erbetet. Meine Augen schweiften einfach durch die Menge und fanden ihre. Braune Augen, die mich in den Nächten und am Tage verfolgten. Sie waren nur eine Illusion gewesen, aber nun waren sie real. Sie sah sich um, vermutlich auf der Suche nach ihren Freunden. Ihr Blick war eigenartig, fast schon traurig und gequält. Es war als würde sie mich still anflehen, ihr zu helfen. ‚Bild dir nichts ein Draco!‘, schalt ich mich selbst in Gedanken und wandte den Blick ab. Es war paranoid zu glauben, dass Granger mich jetzt schon als leibhaftige Person derart heimsuchen würde. Einfach paranoid. Meine Eltern hatten nichts mitbekommen, bemerkten nicht, dass ich ihren Worten keinerlei Beachtung schenkte. Typisch! Mit einem aufgesetzten Lächeln drückte ich meine Mutter ein letztes Mal und reichte meinem Vater die Hand, während er mir noch ein letztes Mal einbläute, der Familie ja keine Schande zu machen. Ich stieg in den Zug, froh, dass endlich alles seinen normalen Gang nehmen würde. Keine Eltern. Keine Todesser. Kein dunkler Lord! Eine Prise Freiheit schien durch die Luft zu flattern. Ich ging in mein Abteil, wo ich bereits erwartet wurde. Pansy schmiss sich mir um den Hals, aber ich löste mich schnell wieder von ihr und ließ mich neben Blaise Zabini fallen, während Crabbe und Goyle dumm vor sich hin schielten. „Man, Drake du siehst abgespannt aus, alles klar bei dir?“, fragte Blaise und erhielt nur ein Schnauben als antworten. Ich möchte mal sehen wie er aussieht, wenn ihn Granger ihn nachts heimsucht. Aber davon erzählte ich lieber nichts – da könnte ich mich gleich selbst auf die Geschlossene von St. Mungos einliefern! Daphne Greengrass blickte über den Rand ihres Buches zu mir. Sie war aufmerksamer als andere, aber sie würde sich nie in fremde Angelegenheiten einmischen. Für diesen Charakterzug war ich ihr in diesem Moment dankbar. Pansy war das genaue Gegenteil. Eine Klatschtante aus dem Lehrbuch. Noch ehe der Zug ins Rollen kam, hatte sie bereits angefangen zu schnattern. Hast du schon das grässliche Outfit von der gesehen? Uh, die geht ja jetzt mit dem und dem. Also die legt sich auch unter jeden. Das Gleiche wie jedes Mal, nur die Namen änderten sich. Ich hatte es so was von satt! Am liebsten hätte ich ihr das dumme Plappermaul gestopft! „Entschuldigt mich, ich geh mal kurz… zur Toilette“, sagte ich und verließ das Abteil. Seufzend ging den Gang entlang. Aus jedem Abteil erklang fröhliches Geplauder und Gelächter. Sie alle hatten es so einfach, ihr Leben war normal. Mein Leben war verflucht, so schien es. Ich musste tun was man mir sagte, immer befahl mir jemand irgendwas. Mein Vater, der Lord, irgendwelche Todesser! Was erlaubten die sich eigentlich? Dachten sie seien die Größten, nur weil sie ein dämliches Tattoo auf dem Arm hatten und hässliche Masken tragen durften. Ich hatte das so satt und obwohl ich früher niemals gedacht hätte, das ich das mal sagen würde, aber ich war eifersüchtig. Ja, ich Draco Malfoy war neidisch auf Schlammblüter. Ihr Leben war so einfach, sie konnten sie selbst sein, konnten lachen und mit Freunden scherzen. Niemand sagte ihnen, was sie tun oder lassen sollten. In Gedanken versunken und meinen Gram weiter nachhängend schlurfte ich den Gang entlang, fast bis ans Ende des Zuges, als es plötzlichen ein Schlag tat und ich zurücktaumelte. „Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?“, blaffte ich denjenigen an, der gerade in mich rein gerannt war. Genüsslich stellte ich fest, dass derjenige zu Boden gegangen war, bereute es aber im nächsten Moment sofort, nicht einfach weitergegangen zu sein. Das Mädchen starrte nach oben, ihre Augen durchbohrten mich förmlich. Braun. „Pass doch selbst auf, Malfoy!“, meinte Hermine Granger giftig. Ich rollte nur mit den Augen und hielt ihr die Hand hin. Man ließ eine Dame nicht auf den Boden sitzen. Kapitel 4: Kapitel 4 - Sein Verhalten ------------------------------------- Kapitel 4 – Von Emilia-Lillian Sein Verhalten Ginny erzählte mir alles was ich noch nicht wusste und auch alles was ich aus den Briefen von ihr, Ron und Harry schon kannte. Somit waren wir eine Weile ganz gefesselt und beschäftigt, doch als Ginny nichts mehr zu erzählen hatte, ging ich auf einen Rundgang durch den Zug. Ich lief ihn einmal in die eine Richtung und dann in der anderen Richtung ab, wies ein paar jüngere Schüler zurecht und achtete kaum auf meinen Weg. Der Mp3-Player in meinen Ohren dröhnte laut und ich vergaß einen Moment wo ich war – und wurde zu Boden gerissen. „Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?“, blaffte mich jemand an. Ich starrte hoch zu dem blonden jungen Mann vor mir, denn das war garantiert kein Junge mehr. Draco Malfoy war erwachsen geworden. Ein Mann. Ein nichtmal hässlicher Mann. Ein sogar richtig schöner Mann. Mit diesen Veränderungen in seinem Gesicht und auch an seinem Körper hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Er sah um mindestens 5 Jahre gealtert aus. Woher das nur kam? Meine Gedanken waren in einer Sekunde in meinem Kopf vorbei gezogen, nun registrierte ich, dass dieser Blondschopf für meinen Sitzplatz am Boden verantwortlich war und wurde wütend. „Pass doch selbst auf, Malfoy!“, zischte ich giftig. Sein Augenrollen und die ausgestreckte Hand, heizten meine Wut nur noch mehr an. Ich hievte mich auf die Beine und funkelte ihn wütend an. In just diesem Moment fiel mir mein Traum wieder ein. War er ein Todesser? Ganz ohne Zweifel, aber wie in meinem Traum konnte ich da etwas Unbestimmbares in seinen sturmgrauen Augen ausmachen. Wie dieser kurze Blickkontakt vorhin am Gleis. Malfoy bückte sich und hob meinen Mp3-Player auf. Er musste mir bei meinem Sturz aus der Tasche gefallen sein. Und er dröhnte immer noch in voller Lautstärke. Was Malfoy tatsächlich zum grinsen brachte – nunja ein wenig zumindest. Irgendetwas stimmte nicht mit dem jungen Malfoyerben. Warum war er plötzlich so verhältnismäßig nett? Warum grinste er belustigt – nicht boshaft – in aller Öffentlichkeit, und dann auch noch ausgerechnet vor mir? Wieder zog mein Traum an mir vorbei und ich schauderte. Die Gänsehaut auf meinen Armen war wohl nicht zu übersehen, denn Malfoys Blick wandelte sich von belustigt zu fragend in Sekunden. Er konnte ja nicht wissen, dass er mir seit gut einer Woche, in meinen Träumen, meinen Schlaf raubte. Er hielt mir den Mp3-Player hin und starrte darauf. Das war nicht der Malfoy den ich kannte. Aber ich nahm den Mp3-Player, es lief noch das Gleiche Lied bevor ich gefallen war. Also war höchstens erst eine Minute vergangen, und diese Minute kam mir vor wie Stunden. „Sonst noch was?“, giftete ich. Er hob den Kopf und sah mich, jetzt wieder, feindselig an. Da war doch der alte Malfoy wieder. Irgendwie war ich erleichtert, und ein wenig … es fiel mir schwer, dass zuzugeben, ein wenig traurig? Ich war tatsächlich traurig, dass Draco Malfoy, Arschloch vom Dienst, nicht ultra nett zu mir war. Irgendwie hatte ich gelitten und zwar sehr. Mit einem geekelten Gesichtsausdruck sah ich ihn an. „Du solltest mehr auf deinen Weg achten.“, sagte er schlicht und kam auf mich zu. Es sah so aus als wollte er sich an mir vorbeidrängen, doch direkt neben mir hielt er an, beugte sich zu mir runter. Ich fühlte seinen warmen Atem an meinem Ohr und meinem Hals. Ein kribbeln durchfuhr meinen Körper wie ein Blitz und ich machte mich stocksteif. Er bemerkte es und grinste in sich hinein, ich sah es aus dem Augenwinkel. „Mein kleines Schlammblut.“, flüsterte er an meinem Ohr. Es kam mir so vor als wäre er mir noch näher gekommen. Sein Kopf fuhr herunter zu meinem Hals und ich vernahm ganz deutlich, dass er meinen Geruch tief in seine Nase sog. Seine sanften Lippen berührten meinen Hals ganz flüchtig, als er seinen Kopf wieder zu meinem Ohr hob um mir noch etwas zu zuflüstern: „Sei nicht so giftig, sonst werde ich bald in deinen Träumen auftauchen und das werden keine netten Träume werden.“. Dann war er verschwunden. Ich ließ mich in ein Abteil auf den Sitz fallen und stützte den Kopf in die Hände. Er wusste sicherlich nicht was er da gerade von sich gegeben hatte, zumindest wusste er nicht, dass er das schon tat. Das er ihre Träume beherrschte. Das er sie Nacht für Nacht besuchte und aufs letzte quälte. Ich schluchzte kurz und versuchte mich zu beruhigen. „Hermione?“, sprach mich eine weibliche Stimme an. Ich drehte den Kopf und sah Susan Bones, eine meiner besten Freundinnen und Mitschülerin aus dem Hause Hufflepuff. „Ist alles okay mit dir?“, fragte sie mitfühlend. Dieses Mädchen schien es immer zu wissen, wenn es einem nicht gut ging – aber wie sollte es mir gut gehen, wenn ich schluchzend mit dem Kopf in den Händen allein in einem Abteil saß?! „Ich … es geht schon …“, sagte ich und lächelte sie an. „Ich hab Malfoy weggehen sehn … war etwas mit ihm, er sah nicht gerade glücklich aus.“ „Naja das übliche.“, lächelte ich. Susan war ein Mensch den man nur anlächeln konnte. Sie verstand einfach alles, deshalb fragte ich mich, ob ich sie mit meinem Problem belasten sollte. Sie sah mich so auffordernd an und ich begann zu erzählen. Von meinen Träumen, meinen Nachforschungen und dem Zusammentreffen. Kapitel 5: Kapitel 5 - Keine Schlampe ------------------------------------- Kapitel 5 – Von CurlyHair Keine Schlampe Ich lächelte triumphierend vor mich hin, als ich Granger den Rücken kehrte. So einen Abschied hatte sie sicher nicht erwartet. Andererseits hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ihre Augen hatten sich erschrocken geweitet als ich von Träumen sprach. Ach was, das hatte ich mir sicher nur eingebildet. Warum sollte sie das ängstigen? Ich war doch der Typ mit den Albträumen! Aber irgendwas war anders an Granger. Sie war schon immer reizbar gewesen, schmerzhaft erinnerte ich mich an die dritte Klasse. Man, die Frau hatte eine harte Rechte! Dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmte, schon allein ihre Musikwahl machte mich stutzig. Ich hätte Hermine Granger nie als einen Menschen eingeschätzt der Rock und solche Sachen hörte, eher Pop oder sogar Klassik. Es ließ mich schmunzeln – dieses Mädchen war immer für Überraschungen gut. Ein Blick aus dem Fenster sagte mir, dass unsere Fahrt bald enden würde. Es dämmerte bereits und die Landschaft wurde zunehmend rauer und hügeliger. Meine Uniform hatte ich bereits an und eigentlich hatte ich es auch nicht eilig in mein Abteil zurückzukommen. „Draco, da bist du ja“, sprach mich eine hohe Mädchenstimme an. „Hey Daphne, was machst du hier?“, fragte ich meine ruhige Klassenkameradin. Ihr dunkelblondes Haar wellte sich um ihr blasses Gesicht. Die blauen Augen sahen mich besorgt an. Besorgt? Merlin, dieses Mädchen machte sich zu viel Sorgen um andere. „Ich hab nach dir gesucht. Draco, fehlt dir irgendwas. Du bist blass, also blasser als sonst schon“, erklärte sie. Ich schüttelte den Kopf. „Mir geht es gut.“ Müde lächelte ich, aber das hielt sie nicht ab. „Wir leben in schweren Zeiten, das weiß ich. Niemand hat es leicht. Aber Draco, wenn du so sehr leidest –“ „Schon okay, Daphne“, wand ich ein. „Es ist nett von dir. Sollte ich jemanden zum Reden brauchen, weiß ich ja wo ich dich finden kann. In der Bibliothek.“ Sie lachte. Ihr Lachen hatte sich verändert. Es war müder und kraftloser als früher. Manchmal fragte ich mich, warum Daphne Greengrass in Slytherin war. Sie war ein guter, selbstloser Mensch und stellte ihre eigenen Probleme zurück. So ein lieber Mensch gehörte nicht ins Haus der Schlangen. Aber vermutlich litt auch sie unter dem Zwang ihrer Familie wie ich. Zusammen gingen wir zurück zu den anderen. Goyle und Crabbe fingen bereits an, alle Koffer herunter zu hieven, während Blaise und Pansy ihre Arbeit beaufsichtigten. „Da bist du ja, Draco, mein Freund!“, freute sich Blaise und klopfte mir auf die Schulter. „Tut mir leid, ich wurde… aufgehalten“, sagte ich und machte mich daran, meine Tasche zusammenzupacken. „Oh, welcher Schlampe bist du wieder begegnet, Draco?“, fragte Pansy. „Keiner Schlampe“, giftete ich. Moment! Hatte ich gerade Granger verteidigt? Obwohl es ja stimmte, sie war keine Schlampe, im Gegensatz zu Pansy Parkinson. „Man Draco, du musst echt ein Problem haben. Lass doch unser kleines Dummchen in Ruhe“, meinte Blaise und tätschelte Pansy den Kopf, wie einem kleinen Kind. Sie zischte nur böse. „Hört doch alle auf!“, meinte Daphne, „Ihr benehmt euch wie in der ersten Klasse!“ Sie gehörte eindeutig nicht ins Haus Slytherin! Mit einem letzten Ruck blieb der Zug stehen. Wir schnappten unsere Sachen und drängelten uns vorbei an Kleineren. Auf dem Bahnsteig sah ich mich um. Auroren. An fast jeder Ecke stand ein Auror oder jemand der so aussah, als könne er einen schwarzen Magier mit links ausschalten. „Selbst Dumbledore weiß, wie bedrohlich unsere Lage ist“, wisperte Daphne leise zu mir. Ich nickte. Natürlich lag dem Schulleiter unser Wohl am Herzen. Der alte Mann würde alles für seine Schüler tun. „Kommt schon, geht voran“, meinte eine freundliche Stimme. Eine junge Frau mit violetten Haaren schob uns vorwärts und schaute sich suchend um. Ich kannte sie. Nymphadora Tonks. Sie war die Nichte meiner Mutter, also meine Cousine. Meine Mutter hatte sie mir mal von Weitem in der Winkelgasse gezeigt, sagte aber es sei nicht gut, mit ihr zu sprechen. Die Familie Tonks war ausgestoßen. Meine Tante Andromeda hatte einen Muggelstämmigen geheiratet, wurde dafür verachtet. Meine Cousine lächelte mir kurz zu, als ich in die Kutsche stieg und diese losfuhr. „Man, das Jahr wird ganz schön hart und das wird nicht nur an unseren UTZ-Prüfungen liegen“, meinte Blaise und damit sollte er Recht behalten. Kapitel 6: Kapitel 6 - Ich spinne --------------------------------- Kapitel 6 Ich Spinne Nach einem nervenaufreibenden Tag – wie ich fand – kamen schlussendlich in Hogwarts an. Auf dem Bahnsteig von Hogsmeat waren mehrere Auroren aufgestellt worden, einmal mehr wurde uns allen bewusst wie nah die Gefahr war und wie präsent Lord Voldemort war. Ich schauderte. Susan, neben mir strich mir beruhigend über den Arm, doch auch in ihren Augen flackerte ein Fünkchen Angst. Plötzlich sah ich einen pinken Haarschopf vor uns her hüpfen. Tonks. Wir alle hatten sie schon vor einer Weile kennen und lieben gelernt. Eine freundliche, aufgeschlossene und sehr auffallende Persönlichkeit. Manchmal, in Träumen von einem anderen Leben, da wünschte ich mir auch so zu sein wie Tonks, oder wie Ginny. Sie waren so starke, unabhängige Frauen. Ja, natürlich, jeder dachte von mir ich wäre genauso. Doch dem ist nicht so. Vielleicht bin ich in mancher Hinsicht stark. Doch meistens fühle ich mich wie ein schwaches eingeschüchtertes Wesen – auch wenn davon niemand etwas weiß. Ich denke, nicht einmal meine Eltern würden mir solche Schwächen zugestehen. Wieder ein Geheimnis meines Lebens, und doch konnte ich davon niemandem erzählen. Tonks lächelte und wir lächelten allesamt zurück. Bevor wir in kleine Grüppchen aufgeteilt wurden, um in den Kutschen zum Schloss zu fahren, suchte ich noch einen platin-blonden Kopf. Und wurde prompt fündig. Ich sah Draco bei einem dunkelblonden Mädchen stehen und rümpfte die Nase. Daphne Greengrass. Dieses Mädchen war mir suspekt. Ein wunderschönes blondgelocktes Mädchen. Sie sah aus wie ein Engel. Und meistens verhielt sie sich auch so. Und doch war sie eine Slytherin – durch und durch. Wahrscheinlich rührte meine Aggression daher, doch da war noch etwas anderes … ein Gefühl der … Eifersucht … Eifersucht??? Spinnte ich jetzt total? Ich war eifersüchtig auf ein Mädchen, das mit Draco Malfoy sprach. Ich wurde tatsächlich verrückt. Das musste ich so schnell wie möglich abschalten. Genauso wie meine Träume – bei dem Gedanken an die bevorstehende Nacht wurde mir jetzt schon flau im Magen. In eine Kutsche gepfercht mit Susan, Harry, Ron und Ginny fuhren wir zum Schloss um endlich etwas zu essen. Rons Magen knurrte schon etwa eine halbe Stunde lang und seine Ausführungen was er wie essen würde machte es mir schier unerträglich mit ihm in einer Kutsche zu sitzen. „ … Mhhh … und dann gibt es herrlichen Kürbissaft … eine Pastete … ein Steak …“, schwärmte er. Ich rutschte unruhig auf meinem Sitz herum und versuchte nicht auf sein Gewäsch zu achten. Als wir endlich das Schloss erreichten sprang ich behände aus der Kutsche und lief ohne Umwege aufs Schloss hinzu. „Hey Herm, wart auf uns!“, rief Harry mir nach und legte einen kurzen Sprint bis zu mir ein. „Was ist los?“, fragte er. „Nichts.“, kam – wohl etwas zu schnell und zu spitz – meine Antwort. „Ja klar!“, sagte er und sah mich prüfend an. „Ron nervt mich!“, erklärte ich mich kurz und sah Harry vielsagend an. Der hingegen fing an zu Grinsen und nickte heftig mit dem Kopf. Zusammen mit Harry lief ich voran und wir begrüßten beide auf unsere Weise Hogwarts. Harry atmete einmal tief ein und ich berührte zaghaft die dicken Steinmauern. Wir fühlten uns beide wieder zu Hause. Ein gutes Gefühl. Das in dem Augenblick wieder zunichte gemacht wurde – von einem glucksenden Draco Malfoy, der uns beide höhnisch ansah und „Was für ein Traumpaar.“, grinste. Dann lief er an uns vorbei. Die Ganzen Jahre der Verspottung hatten uns gelehrt, uns nicht darauf einzulassen und wir setzten uns an den Gryffindortisch. Ein ungeahntes Euphoriegefühl machte sich in mir breit und ich spürte, dass ich bereit war, zu lernen und meine geliebte Bibliothek wieder zu sehen. In unseren Klassenräumen den Unterricht zu haben und den Gryffindorturm endlich wieder zu betreten. In den kalten Tagen meine Füße an den Öfen zu wärmen und an schönen tagen das Wetter auf den Hogwartsländereien zu genießen. Als alle Schüler saßen und die Verteilungszeremonie auf die Häuser abgeschlossen war, erhob sich Dumbledore von seinem Stuhl und verschaffte sich Aufmerksamkeit. „Meine lieben, lieben Schüler und Schülerinnen … ich freue mich, euch wieder zahlreich in Hogwarts begrüßen zu dürfen … um euch nicht lange auf die Folter zu spannen, komme ich gleich zu den wichtigsten Sachen.“, eine kurze Pause entstand – und jeder wusste worum sich das Thema jetzt drehen würde, selbst die Slytherins hingen gebannt an Dumbledores Lippen, „Wie ihr sicher alle schon bemerkt habt, haben wir im Schloss verhärtete Sicherheitsmaßnahmen treffen müssen. Doch ich bin mir fast sicher das, das keinen von euch sehr betreffen wird. Die zuständigen Auroren werden euch in eurem Leben in Hogwarts nicht beeinträchtigen und wenn ihr Probleme habt, sind die Lehrer eure ersten Anlaufpunkte … und jetzt … lasst uns essen!“, und damit erschienen – wie jedes Jahr – die zauberhaftesten Köstlichkeiten auf dem Tisch. Ron hatte sich innerhalb einer Viertelminute seinen Teller mit allem vollgepackt an das er rankam. Darüber schüttelten Ginny und ich nur die Köpfe, und auch Harry grinste. „Waf denn?“, fragte Ron mit vollgestopftem Mund. „Du bist widerwärtig Ronald Weasley!“, sagte ich und beschmiss ihn mit einem Stückchen Brot. In einer Windeseile – und ich weiß nicht wie – entbrannte am Gryffindortisch eine Essensschlacht. Alle lachten und tollten herum … bis Professor McGonagall an den Tisch trat und uns alle mit ihrem Stahlblick fixierte. Wir glucksten noch eine Weile herum und machten uns langsam auf in den Gryffindorturm. Als ich zur Great Hall hinaustrat blickte ich geradewegs in zwei einblaue Augen. Sie starrten mich für einen Augenblick an und hielten mich gefangen, ich konnte nicht denken, nicht gehen, nicht reden und dann – war er weg. >lasst kommis da meine lieben leser ... ich würd mich riesig freun ^.^ Kapitel 7: Kapitel 7 - Die Isolation ------------------------------------ Kapitel 7 – Von CurlyHair Die Isolation Das alljährliche Willkommensfest – seit meinem ersten Jahr, war es eines der wichtigsten Ereignisse in meinem Leben. Das hätte ich natürlich nie offen zugegeben, aber die Atmosphäre und die Tatsache in Hogwarts zu sein, gab mir Kraft und Mut. Innerhalb der Schlossmauern verspürte ich diese Ruhe und Geborgenheit, die ich Zuhause sooft vermisste. Aber wie gesagt, das würde ich nie offen zugeben. Potter und Granger hatten Glück. Sie konnten völlig frei ihre Rückkehr feiern und sich freuen wieder in ihrem wahren Zuhause zu sein. Denn das war etwas, dass ich mit ihnen teilte. Hogwarts war mein Zuhause. Ich hatte sie kalt abserviert in der Eingangshalle, hatte über sie gespottet - wie jedes Jahr. Eigentlich hätte auch ich gern diese heiligen Mauern berührt und sie begrüßt, aber das musste bis nachher warten, wenn niemand da war, wenn ich mal wieder allein in meiner Welt gefangen sein würde. Dumbledore erhob sich, um seine Rede zu halten. In der großen Halle herrschte gespanntes Schweigen. Jeder, selbst jeder Slytherin, lauschte der Rede. Jedoch brach dieser Moment je, als der Schulleiter das Festmahl eröffnete und vor uns die herrlichsten Speisen erschienen. Crabbe und Goyle häuften sich natürlich sofort Berge der Speisen auf und schaufelten es sich hinein. „Es ist abartig“, meinte Pansy mit angewiderter Miene und knabberte an ihrem Möhrchen. „Wenigstens essen sie etwas im Gegensatz zu dir“, gab Blaise seinen Senf dazu. Seine Sitznachbarin schnaubte. „Ich esse, wie du siehst. Im Gegensatz zu euch ernähre ich mich gesund.“ „Eine Ernährung auf rein pflanzlicher Basis ist nicht gesund und schon gar nicht in diesen kleinen Mengen. Dein Körper braucht eine abwechslungsreiche und sättigende Versorgung mit Nährstoffen“, erklärte Daphne und lächelte freundlich. Pansy seufzte. „Nicht jeder ist mit deiner Figur gesegnet Daphne.“ Die Andere schüttelte lachend den Kopf. „Pansy, ich kenne keinen der schlanker wäre als du.“ „Granger ist äußerst schlank“, gab ich dazu und hätte mich selbst ohrfeigen können. Wie kam ich jetzt ausgerechnet auf dieses Schlammblut? Ich meine, klar, sie war schlank, aber trotzdem. Die anderen waren ebenso perplex und starrten mich an. „Granger?“, fragte Pansy zischend. Die Wut stand ihr ins Gesicht geschrieben, allerdings wusste ich nicht ob es an der bloßen Erwähnung des Namens lag oder der Tatsache, dass ich sie gerade als schlanker bezeichnet hatte. Wohl von beidem etwas. Blaise warf einen prüfenden Blick zum Gryffindortisch und nickte beiläufig. „Ich glaube Draco hat recht“, stimmte er mir zu und kassierte einen Schlag von Pansy. „Idiot“, murmelte sie und massakrierte wütend ihr Gemüse. Daphne schmunzelte und löffelte ihren Bananenpudding. Das aß sie fast täglich und das schon seit der ersten Klasse. Hermine Granger mochte lieber Schokoladenpudding, genau wie ich. Moment, was dachte ich hier eigentlich? Verwirrt schüttelte ich den Kopf. „Was ist los, Draco?“, fragte Daphne. „Nichts“, antwortete ich ihr und stand auf. „Ich geh schon mal vor.“ Damit schritt ich aus der Halle, sowie viele andere Schüler auch, die vorzeitig mit dem Essen fertig waren. Ich war schon an der Treppe zu den Kerkern angekommen, als ich mich noch einmal umdrehte und forschend durch die Massen sah. Meine Augen trafen auf braune. Warme, sanftmütige Augen. An diesem Tag traf mein Blick häufig auf Grangers. Zufall? Ja, was sonst? Sie wäre sicher die Letzte, die nach mir suchen würde. Mit einem Seufzen drehte ich mich um und eilte hinunter zu den Räumen der Slytherins. Meine Schritte hallten an den Kerkerwänden wieder, die Fackeln zeichneten grässliche Schatten an die Wände. Ein Gefühl des Wahns überkam mich, denn es fühlte sich an wie unter ihnen, unter den Todessern und all ihren kranken Fantasien. Nie zuvor kamen mir die Kerker von Hogwarts angsteinflößend vor, aber jetzt hatte ich das Gefühl, sie wollten mich fesseln. Ich beschleunigte meine Schritte und bereits mehrere Meter vor der Mauer, welche die Slytherinräume verbarg, sagte ich laut das Passwort „Stolz“ und der Eingang öffnete sich. Hektisch eilte ich hinein und durch den Gemeinschaftsraum zu meinem Schlafsaal. Mein Koffer war natürlich schon an seinem Platz, so dass ich schnell alles Nötige schnappen konnte, um im Bad zu verschwinden, wo ich mir eine lange, heiße Dusche gönnte. Das war zum einen mein persönliches Willkommensritual und zum anderen ließ es mich alles vergessen. Das heiße Wasser brannte auf meiner Haut und spülte alles weg. In meinem Kopf breitete sich diese wohlige Leere aus. Keine Sorgen, kein Kummer – da war nichts geblieben, alles wurde fortgeschwemmt. Der Zustand hielt nicht ewig, er währte nur kurze Zeit. Nachdem ich mich angezogen hatte ging ich zu Bett. Ich hatte keine Lust auf die Willkommensfeier der Slytherins, die nur aus Trinken und Flirten bestand. Jetzt lag ich wach da, starrte an die Decke des grünen Baldachins, von dem aus mich warme, braune Augen ansahen. „Lass mich in Ruhe!“, flüsterte ich bestimmt und vergrub mein Gesicht in dem Kissen, zwang mich verzweifelt, an andere Dinge zu denken. Hermine Granger war in meinem Kopf allgegenwertig. Egal was ich tat, egal an was ich dachte, sie fand immer einen Weg sich in mein Hirn zu schleichen und immer hatte sie diesen hilfesuchenden Blick. Verdammtes Weib! Ich schlief ein und sollte ich je gehofft haben, dass meine Träume sich bessern würden, so war ich ein wandelnder Idiot! Die Szene hatte sich verändert. Es war ein dunkler Raum, nein, kein Raum; vielmehr war es nur die bloße Dunkelheit. Ich rannte, wollte entkommen. Ein kleiner Lichtschimmer ließ mich stoppen. Auf dem Boden lag bewusstlos die schlanke Gestalt von Hermine Granger. Eine unbekannte Panik überkam mich und ich wollte zu ihr, aber jede Mühe war vergeblich. Ich konnte ihr nicht helfen und das riss mich ins Finstere. „Nein!“ Schweißgebadet wachte ich auf. Der Vorhang meines Bettes wurde beiseite gerissen und Blaise schaute besorgt hinein. „Hey mein Freund. Alles klar bei dir? Hast du von McGonagall geträumt?“ Ich sah ihn verwirrt an und schüttelte den Kopf. „Wer ist schlimmer als die alte Vogelscheuche?“, überlegte mein bester Freund. „Vergiss es, Blaise. Ist nicht wichtig, ich hab es selbst bereits vergessen“, meinte ich und legte mich wieder hin. Er zuckte die Achseln und murmelte nur: „Wie du meinst“, ehe er sich selbst wieder ins Bett begab. Aber ich hatte es nicht vergessen. Am nächsten Morgen erwachte ich früh, umnebelt von einer seltsamen Trance. Ich stand auf, zog mich an und ging in die große Halle. All das tat ich ohne es wirklich wahrzunehmen und ich tat es allein. Crabbe und Goyle schickte ich weg. Blaise und Pansy ignorierte ich. Am Frühstückstisch saß ich abseits des Geschehens und kaum war ich fertig, stand ich auf und machte mich auf den Weg zu Zaubertränke. Vor dem Klassenzimmer lehnte ich mich an die kalte Steinmauer. Sie war eisig, aber das störte mich nicht. Mein Leben war kälter. In mir herrschte tiefster Winter. Der Frühling kam nicht und ich befürchtete er würde sich niemals blicken lassen. „Planst du deinen nächsten Mord, Malfoy?“, schnarrte Potters Stimme höhnisch durch den Kerker. Ich beließ es einfach dabei und reagierte nicht. „Ach komm schon Malfoy. So feige, ohne deine Todesserfreunde?“ „Harry lass ihn“, drängte Granger leise und zog das Potterbalg fort, während sie mich musterte. Sie sah besorgt aus? „Ich brauch deine Unterstützung nicht Granger“, meinte ich und drehte mich fort. In diesem Moment öffnete Snape die Tür und wir strömten hinein. Dieses Jahr ließ ich mich auf einem der hintersten Plätze nieder, was der Professor mit einem verwirrten Gesichtsausdruck quittierte. Allerdings sprach er nichts an, sondern begann einfach mit seinem Unterricht. Es war langweilig und monoton, doch bemerkte ich die flüchtigen Blicke von Granger. Immer wieder sah sie zu mir hinter. Bildete ich es mir nur ein oder schien sie tatsächlich besorgt? Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Natürlich musste ich mich täuschen! Aber sie war nicht die einzige. Auch Daphne hatte diese Sorge im Blick und es hatte fast den Schein, als wolle sie mich in den Arm nehmen. Merlin, das macht einen ja krank! Weiber! Ich meldete mich und Snape nahm mich mit überraschter Miene dran. „Entschuldigen sie Professor, aber ich fühle mich nicht wohl. Dürfte ich wohl in den Krankenflügel?“, fragte ich. „Sicherlich, Mr. Malfoy“, gab er mir die Erlaubnis verwirrt. Schnellstmöglich sammelte ich meine Sachen zusammen und verließ den Raum. Jedoch ging ich nicht zum Krankenflügel, sondern eilte zum großen See, an dessen Ufer ich mich auf einer einzelnen Eiche niederließ. glg eure zwei schreiberlinge ^.^ Kapitel 8: Kapitel 8 - Meine Sorgen ----------------------------------- Kapitel 8 – Von --Engel -- Meine Sorgen Im Gryffindorturm angekommen, packten wir unsere Sachen aus und trafen uns zu unserer ersten Klatschrunde, in meinem letzten Schuljahr. Der Raum der Wünsche war unser Treffpunkt. Da waren Ginny, Susan, Hannah Abbott (Hufflepuff, 7. Jahr), Mandy Brocklehurst (Ravenclaw 7. Jahr), Lisa Turpin (Ravenclaw, 7. Jahr), Luna Lovegood (Ravenclaw, 6. Jahr), Vicky Frobisher (Gryffindor, 6. Jahr) und ich. Wir hatten mit dieser gemütlichen Runde in meinem 6. Schuljahr begonnen und uns seitdem während des Schuljahres jeden Monat einmal getroffen. Die Jungs wussten nichts davon – und das war auch besser so. Niemand konnte behaupten, dass wir keine normalen Mädchen waren, die nicht über andere redeten, oder über Jungs tratschten … wir ´schlauen` Mädels machten das eben nur unter uns. Der Raum der Wünsche verwandelte sich in ein gemütliches Zimmer mit vielen Sitzgelegenheiten, in dem wir uns breit machten und darauf warteten das eine von uns das Wort ergreifen würde. Wie fast immer fing Ginny als erstes an zu Quatschen und alle taten es ihr gleich. Nach einer ganzen Weile von sinnlosem Gewäsch über Verehrer und Freunde, die im Sommer gewesen waren, noch aktuell waren oder noch überhaupt nichts von ihrem Glück wussten, kam die Sprache – von Ginny – auf Malfoy. Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen und ich hatte mühe normal zu atmen, ohne auffällig zu werden. „Sah er nicht göttlich aus?“, fragte sie forsch in die Runde. „Er ist ein Slytherin!“, spie Vicky Frobisher aus und sah Ginny leicht geekelt an. „Na und … er sieht trotzdem total gut aus, irgendwie sieht er schon aus, als wäre er 20 und nicht erst 17 …“, überlegte Ginny lautstark. Susan, die neben mir saß, sah mich mit einem wissenden Lächeln an. Sie wusste, dass ich genauso dachte wie Ginny, nur das ich weniger an seinem guten Aussehen interessiert war, sondern mehr daran dachte was er durchmachte und wie es ihm dabei ging. „Er sieht schon gut aus … aber er ist und bleibt ein Arsch!“, schritt Lisa ein. „Der Meinung bin ich allerdings auch!“, pflichtete Mandy bei. Wir alle hatten wohl schon einmal unter den Slytherins gelitten – doch am Ende kam die Sprache auf mich und Malfoy Ich stöhnte innerlich. „Herm?“, fragte Hannah – wahrscheinlich wartete sie darauf, dass ich ihr recht gab. Ich seufzte. „Ich finde es gibt Jungs die besser aussehen!“, sagte ich und lächelte. „Wer denn?“, Ginny war manchmal nicht zum aushalten. „Ähm …“, ich überlegte fieberhaft wessen Name ich nennen konnte ohne mich in Schwierigkeiten zu bringen, „Ich würde sagen … mhhh …“, mir fiel kein Name ein außer Harry und Ron – und auf beide traf meine Aussage ganz und gar nicht zu. Obwohl Harry schon gutaussehend war, konnte ich es riskieren mich zur Schande zu machen und zu sagen, mein bester Freund (mit dem ich – für die Verhältnisse der meisten Mädchen in meiner Gesellschaft – viel zu viel machte) sähe besser aus als Malfoy? „Harry, würde ich sagen!“, ich riskierte es – lieber diese Schande, als einzugestehen, dass ich Draco wirklich, wirklich gutaussehend fand. Ginnys verwirrtem Gesichtsausdruck folgte bald ein leuchtendes Strahlen. Oh Gott! Was hatte ich angerichtet? Ich seufzte laut. Unzählige Beteuerungen und Schwüre später war ich endlich unter einer heißen Dusche und versuchte die Angst vor der bevorstehenden Nacht zu vertreiben. Es gelang mir nicht. Ich sah Dracos Augen schon jetzt vor mir und spürte die Schmerzen fast körperlich. Es wurde eine schreckliche Nacht! Ich wälzte mich hin und her und unterdrückte jeden Schrei, der mir in der Kehle steckte. Als endlich der Morgen kam, war ich zu müde, zu unaufmerksam und viel zu abgelenkt und so machte ich mich allein auf zum Frühstück. Nach und nach trafen alle anderen ein und die große Halle füllte sich mit Schülern. Doch das einzige was ich wahrnahm, war der blonde Schopf, der fluchtartig aus der Halle lief. Als ich endlich mit meinen Freunden im Kerker ankam, stand Draco an der eiskalten Wand und wartete auf Snape. „Planst du deinen nächsten Mord, Malfoy?“, fragte Harry ihn höhnisch. Malfoy reagierte nicht – wirklich sonderbar. „Ach komm schon Malfoy. So feige, ohne deine Todesserfreunde?“, stichelte Harry ihn weiter, was mir gar nicht gefiel, „Harry lass ihn“, drängte ich Harry leise und zog ihn mit mir zum Zaubertrankunterricht. Ich warf noch einen letzten besorgten Blick zu Malfoy, und ging davon. „Ich brauch deine Unterstützung nicht Granger“, sagte er noch, und ich hörte es. Irgendwie war mir in dieser Zaubertrankstunde unwohl. Ich verstand alles was Professor Snape uns sagte und machte, wie immer, vorbildlich mit, doch meine Gedanken waren 3 Reihen hinter mir und grübelten über einen gewissen jungen Herren nach. Er war so komisch. Die Blicke die es immer zwischen uns gab. Es war, als hätten wir eine undefinierbare und unsichtbare Verbindung zueinander. Ob er das wohl auch so sah? Was er wohl überhaupt dachte? Ob das alles nur ein Spiel von ihm war? Oder bildete ich mir das alles einfach nur ein? Doch in diesem Augenblick meldete sich der junge Malfoyerbe und bat Prof. Snape darum, in den Krankenflügel gehen zu dürfen. Ich hatte mich wohl doch nicht getäuscht. Irgendetwas war definitiv mit ihm! Die Stunden vergingen langsam und quälend – zumindest für mich. So dumm und unmöglich es auch war, so machte ich mir doch Sorgen um Draco. Ich wollte wissen wie es ihm ging. Ich wollte ihn sehen und wissen, dass alles ganz normal war. Das er einfach nur keine Lust auf diesen Tag gehabt hatte. Das Gefühl ließ sich endlose 8 Stunden Unterricht nicht unterdrücken und als Professor Sprout uns endlich gehen ließ, eilte ich aus dem Gewächshäuschen hinunter zum See. Es war einer meiner Lieblingsplätze. Ein Platz zum nachdenken und entspannen. Ein gutes Buch in meiner Tasche und schon völlig in Gedanken, lief ich zu einer alten Eiche, bei der ich sonst immer saß und blickte schockiert auf meinen Leseplatz. Da saß allen ernstes Draco Malfoy! Auf meiner Eiche! Wohlbehalten und so gar nicht krank. Von meinem Gefühl ihn sehen zu wollen, war nur noch ein winziges Fünkchen übrig geblieben. Und ich stampfte wutentbrannt auf ihn zu. „Malfoy!“, rief ich ihm zu, als ich nur noch 5 Schritte von ihm entfernt war. „Granger?“, er starrte mich einen Augenblick lang entsetzt an. Wohlmöglich dachte der noch ich hätte ihn gesucht – das wäre ja noch der Oberhammer. Aber er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. „Was willst du?“, zischte er. „Die Frage ist doch, was du hier machst! Das ist mein Platz!“, ich wurde zornesrot im Gesicht. Dieser Kerl brachte mich einfach immer wieder zum überkochen. „Hast du diesen Platz gepachtet oder was?“, fragte er belustigt. Der hatte auch noch die Frechheit sich über mich lustig zu machen! Wie konnte ich mich nur um so einen sorgen? Wie konnte ich nur denken, er könnte sich ändern? Wie konnte ich nur auf so dumme Ideen kommen? Ich wusste wie – weil er mich in meinen Träumen schon gefangen hatte. Er hatte mich als Geisel und folterte mich zu Tode. Doch ich wusste, dass dort in mir noch andere Gefühle für Draco Malfoy waren. Gefühle die ich nie beim Namen nennen durfte, an die ich noch nicht einmal denken durfte – diese Gefühle durften nur in meinen Träumen existieren. Und doch war ich auf dem besten Wege, mehr über ihn erfahren zu wollen. Ich wollte ihn kennen, und ich wollte, dass er mich kannte. Kapitel 9: Kapitel 9 - Meine Beobachtungen ------------------------------------------ Meine Beobachtungen Sie beanspruchte diesen Platz tatsächlich für sich! Unfassbar, am liebsten hätte ich ihr eine gescheuert, aber man schlug Frauen nicht! Also blieb ich auf meinem Platz sitzen. Stur wie eh und je. „Du solltest dich verziehen, Kleines, ehe ich böse mit dir werde“, warnte ich sie mit einem höhnischen Grinsen. „Weißt du Granger, dafür, dass du angeblich so intelligent sein sollst, entgeht dir eine verdammt große Menge“, zischte ich. In mir hatte sich mit der Zeit eine unglaubliche Menge Wut angestaut. Auf meine Eltern, auf die Todesser und diese ganze gottverdammte Gesellschaft, die nur nach Blut und Reichtum urteilte. Jeder lief mit seinen Vorurteilen bepackt durch die Gegend und trug diese mit Stolz zur Schau. Wie es mich anwiderte! Ich hatte geglaubt Hermine Granger könnte das verstehen, da sie unschuldiges Opfer dieser Tyrannei war, aber ich hatte mich wohl getäuscht. Sie hatte ebenfalls ihre Vorurteile und diesen verdammten Stolz. Lässig sprang ich vom Baum und ging auf sie zu. „Bücher lesen ist nicht alles, Logik ist zwar nützlich aber nicht immer gebräuchlich. Es lohnt wenig altbekannte Regeln auf alles anwenden zu wollen. Ausnahmen bestätigen die Regeln, deshalb halte die Augen offen und schalte dein hübsches Köpfchen ein“, belehrte ich sie ruhig. Dann nickte ich Richtung Baum. „Ein guter Platz zum Nachdenken“, sagte ich nur und rauschte davon. „Malfoy, warte!“, rief sie hinter mir her, aber ich winkte ab. „Denke zuerst mal darüber nach, was ich gesagt habe“, erklärte ich und ging davon. Ich machte es mir in der Bibliothek gemütlich, doch beschäftigte ich mich nicht mit der Schullektüre, sondern las „Das Bildnis des Dorian Grey“, von Oscar Wilde. Ja. Draco Malfoy las ein Buch, welches von einem Muggel verfasst wurde. Die Welt wäre sicher schockiert gewesen, hätte sie die Wahrheit erfahren! „Warum liest du immer hier? Es wäre doch gemütlicher, wenn du im Gemeinschaftsraum lesen würdest“, sprach mich Daphne an und setzte sich mit einem Lächeln zu mir. „Gegenfrage“, konterte ich, „Warum liest DU immer hier?“ Sie lachte leise. „Ich sehe schon, du magst mir nicht antworten. Tut mir leid, dass ich gefragt habe.“ „Ist nicht schlimm“, versicherte ich, „aber ich denke, wir sind aus denselben Gründen hier. In der Bibliothek hat man viel mehr Ruhe und bei der Wahl unserer Lektüre, ist es hier wohl auch sicherer. Hast du „Hamlet“ durch?“ Daphne nickte lächelnd und nahm ein neues Buch aus der Tasche. „Ich habe jetzt angefangen mit „Stolz und Voruteil“. Es ist wirklich gut. Mr. Darcy erinnert mich an dich“, gab sie zu. Fragend sah ich sie an. „Weshalb?“ „Es ist ziemlich einfach. Er wirkt äußerlich immer kühl und abweisend, jeder sagt ihn nach, er wäre unglaublich stolz auf seinen Reichtum und seine Herkunft, dabei ist er einer der herzlichsten und gütigsten Menschen“, erklärte sie lächelnd. Ich lachte. „Du hältst mich für herzlich?“, hakte ich nach. Daphne Greengrass war dafür bekannt ein liebenswürdiger, naiver Engel zu sein, aber so engelsgleich konnte doch niemand sein, damit man mich für herzlich hielt! Sie erwiderte mein Lachen. „Ja, wieso auch nicht? Du tust zwar immer so oberflächlich und arrogant, aber du bist einer der liebsten Menschen, die ich kenne.“ „Du bist aber auch die einzige, die das so sieht“, meinte ich seufzend. Hermine Granger sah die Sache nämlich ganz anders, wie es den Anschein hatte. Sie sah nur was sie sehen wollte und das war die kalte Fassade. „Irgendwann bemerkt sie es auch“, erklärte Daphne mit einem wissenden Lächeln. Verwundert sah ich sie an, aber ihre Augen verrieten nichts Weiteres. „Ich muss leider los, ich habe eben festgestellt, dass ich noch einmal meine Schwester aufsuchen soll“, verabschiedete sie sich und ließ mich irritiert zurück. Dieses Mädchen bemerkte anscheinend eine Menge, als könnte sie Gedanken lesen. Stille Wasser sind eben tief. Ich seufzte. Viele Frauen, waren so leicht zu durchschauen, da sie oberflächlich und egozentrisch waren. Frauen wie Pansy Parkinson. Doch es gab auch Exemplare der Damenwelt, die waren unergründlich. Frauen wie Daphne Greengrass. Frauen wie Hermine Granger. Da war sie wieder, mein persönlicher kleiner Parasit, der sich in mein Hirn fraß und sich weigerte loszulassen. Granger ging mir nicht aus dem Kopf und das lag nicht allein an den Träumen. Jeden Tag entdeckte ich eine neue Eigenart an ihr, die sie noch faszinierender machte. Sie zwirbelte immer ihre Haare zwischen Daumen und Zeigefinger, wenn sie sich unwohl fühlte. Sie schaute ruhelos hin und her, wenn sie eine schwere Aufgabe löste. Sie verschränkte die Arme und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Arm, wenn sie sich im Geheimen über etwas ärgerte. Sie knabberte meist auf ihrer Unterlippe, wenn sie besorgt war. Jedes noch so kleines Detail, jede winzige Macke fiel mir auf, aber nie in einem negativen Sinne. Im Gegenteil, jeder Tick zog mich mehr an und ich ertappte mich dabei, wie ich sie aufmerksam beobachtete, auf der Suche nach einer neuen Angewohnheit, die noch unentdeckt von mir war. Es machte mich wahnsinnig! Seufzend schlug ich mein Buch zu. Dorian Grey konnte jetzt nicht erwarten, dass ich ihm meine Aufmerksamkeit schenkte. Eiligen Schrittes verließ ich die Bibliothek und eilte hinunter in die Kerker. Hier unten war es kalt und trist. Wie sollte man sich hier wohl fühlen? Kein Wunder, dass die Slytherins fast alle immer schlecht gelaunt waren und ehemalige Slytherins zur bösen Seite wechselten. Hier unten bekam man ja Depressionen! Ich brachte nur schnell mein Buch weg und eilte dann auf dem kürzesten Weg nach oben. So langsam wurde es Zeit für das Abendessen, also ging ich in die große Halle. Es waren nur wenige der Schüler bereits eingetrudelt, aber das war mir egal. Ich durchlief den Raum in zügigen Schritten und ließ mich neben Daphne fallen, die mich bereits anlächelte. „Du hast den Kopf wohl ziemlich voll“, stellte sie fest und ich nickte müde. Leise seufzte sie und es klang beinahe schwermütig und traurig. Ein Klang, den ich noch nie von ihr vernommen hatte. Daphne lächelte stets, selbst wenn sie Kummer hatte. „Mir geht es ähnlich“, gab sie zu. Fragend sah ich sie an. „Du hast den Kopf voll.“ „Ja und mein Herz ist schwer“, meinte sie mit einem kraftlosen Lächeln. „Du kannst es mir erzählen“, schlug ich vor und mein Angebot war absolut ehrlich gemeint, aber sie schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt, nicht hier. Aber vielleicht greife ich irgendwann auf das Angebot zurück“, meinte sie und ihr Blick fiel zum Eingang der Halle. „Zuerst sollten wir uns um deine Problem kümmern“, meinte sie und hatte wieder dieses wissende Lächeln auf den Lippen. Meine Augen folgten ihrem Blick. Hermine Granger betrat die Halle, zwirbelte ihre Haare zwischen Daumen und Zeigefinger und knabberte auf ihrer Unterlippe. Sie sah mich an, doch ich konnte auf diese Entfernung hin ihren Gesichtsausdruck nicht deuten. „Mit der Zeit löst sich das ein oder andere Problem, fast wie von selbst“, meinte Daphne leise und lächelte, „Jetzt bist du dran, Draco. Sie hat einen Schritt getan und du musst den nächsten tun.“ Ich sah sie perplex an. „Was? Wovon redest du?“ Daphne antwortete nicht, sondern wandte sich ihrem Filet zu, wobei sie nicht aufhörte auf diese beinahe nervige Art zu lächeln. Plötzlich verstand ich was sie mir sagen wollte. „Nein, vergiss es Daphne, niemals!“, sagte ich und stand auf. „Mir ist der Appetit vergangen“, erklärte ich knapp und eilte davon. Granger stand noch immer in der Nähe des Eingangs und unterhielt sich mit der kleinen Weasley. Wutschnaubend rauschte ich an ihr vorbei und nach draußen zum See. Wie konnte Daphne auch nur denken, ich würde mich nach Hermine Granger sehnen! sooo wiedermal ein kapitel fertig =) wir hoffen es gefällt euch!!! glg curlyhair und --engel-- Kapitel 10: Kapitel 10 - Mein Herz ---------------------------------- Mein Herz „Weißt du Granger, dafür, dass du angeblich so intelligent sein sollst, entgeht dir eine verdammt große Menge … Bücher lesen ist nicht alles, Logik ist zwar nützlich aber nicht immer gebräuchlich. Es lohnt wenig altbekannte Regeln auf alles anwenden zu wollen. Ausnahmen bestätigen die Regeln, deshalb halte die Augen offen und schalte dein hübsches Köpfchen ein.“, so hallte es den ganzen Tag in meinem Kopf wieder. Warum sagte er so etwas? Was wollte er mir damit sagen? Denn fest stand er wollte mir damit etwas über ihn sagen. Ich sollte darüber nachdenken! Und doch kam mein, sonst so kluger Verstand, nicht auf eine Lösung! Malfoy war ein Mysterium. Wahrscheinlich würde er es auch bleiben, wenn ich mich weiterhin so doof anstellte. Am Abend betrat ich voller bedacht die große Halle. Meine Augen suchten ihn! Und fanden ihn auch. Doch saß er zu weit weg, um seinen Gesichtsausdruck lesen zu können. Ginny hatte mich inzwischen eingeholt und wir schlenderten gemächlich zu unseren Plätzen, bis plötzlich ein wutschnaubender Draco Malfoy an uns vorbei rauschte und verschwand. „Was war denn mit dem los? Hast du gesehen, er hat dich angesehen, als er raus ist!?“, lag mir Ginny sofort in den Ohren. „Nein ist mir gar nicht aufgefallen!“, sagte ich schlicht und ignorierte Ginnys fragenden Blick. Und ob mir sein Blick aufgefallen war. Irgendetwas störte mich an diesem Blick. Er hatte ausgesehen, als hätte man ihn bei etwas furchtbar dummen erwischt und er wollte nicht das es an die Oberfläche drang. Aber was hatte das ganze mit mir zu tun? Warum wirkte er auf mich eine unbestimmte Zauberkraft aus? Und übte ich vielleicht die selbige auf ihn aus? Das würde sein Verhalten erklären, aber war so etwas möglich??? Dem musste ich nachgehen! Ohne auch nur einen Bissen angerührt zu haben, machte ich kehrt und lief zügigen Schrittes aus der großen Halle. Egal was alle anderen, denen etwas aufgefallen sein könnte, dachten. Egal was meine Freunde dachten. Ich brauchte Gewissheit. Sonst würde ich noch durchdrehen. „Malfoy?“, ich blieb einige Meter vor dem großen Baum stehen. Woher ich wusste das er am See war? Nun ja reine (weibliche) Intuition! Zumindest redete ich mir das ein. „Was willst du?“, murrte er. Er schickte mich nicht weg? Oh Wunder! „Reden!“, Sätze kurz und knapp halten, dann passiert nichts. „Worüber sollten wir beide schon reden?“, er hörte sich wütend an. „Das was du heute von dir gegeben hast! Ich verstehe dich nicht! Ich verstehe nichts von dem was du mir heute gesagt hast!“, ich sah ihn, wohl etwas, unbeholfen an. „Was, Granger, verstehst du nicht, an den Sätzen die ich von mir gebe?“, zischte er mir zu. „Ich hab es alles klar und deutlich vernommen, Malfoy! Nur der Sinn will mir nicht in den Kopf!“, nun wurde ich wütend, „Was bitte soll den ` Weißt du Granger, dafür, dass du angeblich so intelligent sein sollst, entgeht dir eine verdammt große Menge … Bücher lesen ist nicht alles, Logik ist zwar nützlich aber nicht immer gebräuchlich. Es lohnt wenig altbekannte Regeln auf alles anwenden zu wollen. Ausnahmen bestätigen die Regeln, deshalb halte die Augen offen und schalte dein hübsches Köpfchen ein. ´ bedeuten? Bitte Malfoy erklär es mir!“, ich wurde mit jedem Satz lauter, bis er mit seiner Hand, den letzten Satz dämpfte. Ich hatte gar nicht wahrgenommen, dass er mir so nahe gekommen war. Und mit einmal wurde es mir viel zu deutlich bewusst. Sein Atem streifte mein Gesicht und ich konnte seinen Duft einatmen – naja zum Teil zumindest. Er roch nach Bäumen und Pfefferminz. Es war fast betäubend. Doch noch viel verwirrender war, dass seine Hand meinen Mund bedeckte. Ich konnte mich nicht daran erinnern jemals direkten Hautkontakt zu ihm gehabt zu haben, außer im dritten Schuljahr, als ich ihn eine verpasst hatte. So langsam nahm er seine Hand von meinem Mund. Doch den minimalen Abstand zwischen uns vergrößerte er nicht. Er stand immer noch zu nah bei mir. Sein Geruch machte mich schwummerig und ich wusste schon kaum noch was ich denken sollte. Mein Herz raste wie in der Achterbahn und ich wusste mir würde jeden Moment der Schweiß ausbrechen, würde er sich nicht von mir wegbewegen. Und doch – ich wollte es nicht. Ich wollte viel mehr! Ich wollte ihn küssen und in seinen Armen liegen. Und mir diese Gedanken verbieten! Ich wurde wirklich verrückt! Und der Zauber riss ab. Denn wir hatten beide im selben Augenblick die Augen vom anderen abgewandt. Konnte es sein das es ihm genauso ging? „Würdest du vielleicht nicht so rumschreien?“, fragte er mich – mit einem freundlichen Grinsen. Ich war zu perplex um etwas zu sagen, so stand mir nur der Mund auf und ich sah ihn vollkommen irritiert an. „Du willst eine Erklärung zu meinen Worten?“, er sah mich an. Wie er es noch nie getan hatte – so freundlich. Ich war hin und weg. Alles war verschoben. „Da du ja alles so schön rezitieren konntest was ich dir gesagt habe, denke ich nicht, dass es dir arg schwer fallen wird, dieses Rätsel mit mir zu lösen.“, er war wie ein Lehrer, nicht einmal ein schlechter wie es schien, „Also, Kleines … wenn dir deine Logik nicht viel bringt, worauf solltest du dann vielleicht hören?“, wie als wäre ich vier, und mein Vater versuchte mir zu erklären, warum ich mir 4 mal täglich die Zähne putzen sollte, „Mein Herz, ist es das was du hören wolltest?“, ich fühlte mich ausgelacht und schmollte. „Es geht nicht darum was ich hören wollte, sondern darum, was ich gemeint habe.“, was für`n Schlaumeier Malfoy doch war. „Okay, und hast du das gemeint?“, fragte ich immer noch schmollend. „Ja genau, und was hab ich wohl mit Ausnahmen bestätigen die Regel gemeint? Und das du dein hübsches Köpfchen einschalten sollst?“, er sah mich vielsagend an. Und da viel der Groschen! Plötzlich ergab alles einen Sinn. Seine Worte und auch, dass er jetzt vor mir stand und wissend lächelte. Aber, war das so? War er ein guter Mensch? War er etwas anderes, für das ich ihn eigentlich hielt? Konnte ich mir das einbilden? In meinen Träumen war da etwas in seinen Augen, doch war das auch wirklich da? Ich war ganz in meine Gedanken versunken, als mich sein suchender Blick herausriss. „Was denkst du?“, fragte er mich mit unverhohlener Neugier. „Ich weiß nicht!“, eine ehrliche Antwort. Da waren so viele Gedanken in meinem Kopf, dass ich sie unmöglich so schnell sortieren und zu einem anständigen Satz umformulieren konnte. „Dann denk darüber nach!“, sagte er und marschierte zum Schloss. Die ganzen nächsten Tage dachte ich über seine Worte, sein Verhalten und ihn im Allgemeinen nach. Was wusste ich über ihn? Und was wusste ich wohl alles nicht? Ich recherchierte in der Bibliothek und stellte Nachforschungen an, doch das alles brachte mich nicht ein kleines Stück weiter. Mein Verstand blockierte alles, doch wenn ich des Nachts in meinem Bett lag, da wollte ich ihm glauben, und das flüsterte mir mein Herz. In einer dieser Nächte schickte ich ihm eine Eule. „Ich komme zu keinem Schluss!“ Kapitel 11: Kapitel 11 - Meine Heilige -------------------------------------- Kapitel 11 - von CurlyHair Meine Heilige Wie sie in der Bibliothek Bücher wälzte und über alten Zeitungen brütete. Wie sie sich den Kopf zerbrach. Es war zu komisch. Heimlich beobachtete ich sie den Tag über. Es machte mich stolz, ja es rührte mich sogar, dass sie ernsthaft versuchte etwas herauszubekommen. Ich wusste, dass Hermine Granger eine ehrgeizige und verdammt hartnäckige Person war. Sie würde erst aufgeben, wenn sie das Rätsel gelöst hatte. Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich auch wundere, dass Hermine wirklich versuchte, hinter meine Fassade zu blicken, ausgerechnet meine! In den vergangenen Jahren hatte ich sie beleidigt und gedemütigt, ich hatte Arroganz zur Schau gestellt und sie hatte das gesehen, was sie sehen sollte. Den Vorzeige-Malfoy. Das ich nicht ganz in das Schema meiner Familie passte, fiel niemandem auf. Ehrlich gesagt, ist es selbst mir nie wahrhaft bewusst gewesen. Ich war stolz und verwöhnt, ganz ein Malfoy. Aber ich kenne etwas, dass meine Familie nicht kennt. Ich weiß was Freundschaft und Vertrauen ist, auch wenn ich es selbst selten gespürt habe. Ausgerechnet von einem Schlammblut, pardon, von Hermine Granger, habe ich etwas gelernt. Sie, Potter und Weaselbee haben eine so offene und starke Freundschaft, dass selbst ein blinder Todesser sehen muss, das dieses Band stärker ist, als die Macht, nach der alle so streben. Ja, ich, Draco Malfoy war neidisch. Nach dem Abendessen ging ich mit Daphne runter in die Kerker. Sie sah angewidert aus und verschlang die Arme vor der Brust. „Ein hässlicher Ort“, sprach ich das aus, was wir wohl beide im Moment dachten. Sie nickte schwach. „Der Hut hätte mich doch lieber nach Hufflepuff schicken sollen“, meinte sie seufzend. Verwundert sah ich sie an. Sie lachte verhalten. „Das hatte er zuerst vor, aber vermutlich war mein Wunsch nach Familienharmonie stärker. Ich wollte meine Eltern nicht verärgern und meiner Schwester keine Steine in den Weg legen“, erklärte sie leise. Ich nickte und lächelte. „Verstehe schon, trotzdem hättest du besser nach Hufflepuff gepasst.“ Sie erwiderte mein Lächeln stumm und wollte noch etwas sagen, aber wir schon am Gemeinschaftsraum angekommen und es war wieder an der Zeit unsere Maske aufzusetzen. Mit hocherhobenen Nasen gingen wir hinein und verabschiedeten uns mit einem einfachen Nicken. Die Anderen sollten niemals etwas davon erfahren, was Daphne und ich miteinander besprachen, wenn wir allein waren. Wir hatten das Pech in eine Welt geboren zu werden, die stolz und überheblich aufgrund ihres „reinen Blutes“ waren. Dieses Leben drückte uns seit Babyjahren nieder, fesselte und mit Regeln von Anstand und Sitte. Oberste Regel war: Du darfst nicht fühlen, solltest du es doch tun, so zeig es niemandem! Unsere Gesellschaft war eine einzige Fassade, bestehend aus vielen kleinen maskierten Teilstücken, denn es ziemte sich nicht, wenn man auffiel, weil mein nicht rein passte. Die Menschen ängstigten sich viel zu sehr davor, dass andere sie nicht akzeptieren oder über sie reden. Lieber hüllen sie sich in einen gefühlskalten Mantel, als Menschlichkeit zu zeigen. Zu meinem Bedauern muss ich zugeben, dass mir dies zu spät bewusst geworden war. Als ich in Hogwarts ankam, war ich durch und durch eine Maske, die nicht wusste, dass sie nur ein Trugbild ist. Daphne hatte es gewusst, dennoch hatte sie sich entschieden, die Maske zu behalten, weil sie niemanden verletzen wollte und weil sie sich fürchtete, anderen einen Spiegel vorzuhalten. Ich habe auch von ihr gelernt und mit der Zeit ist sie die einzige Person geworden, die ich Freund nennen konnte. Es ist nicht leicht, jemanden in sein Herz zu lassen, wenn man in einer Eiswüste großgeworden ist. Aber es war möglich. Hermine Granger hatte schon oft unglaubliche Dinge vollbracht. Wie viele Schüler gab es schon, die ein Ohnegleichen in ihren ZAG-Prüfungen schafften, außer in einem? Wie viele Schüler trauten sich aktiv gegen Autorität durchzusetzen, obwohl sie sich der Folgen absolut im Klaren sind? Hermine Granger war intelligent, mutig und liebevoll. Gut, die konnte aggressiv werden, aber sie hatte einen starken Gerechtigkeitssinn und sie war konsequent loyal. Wenn sie es jetzt auch noch schaffte Vorurteile abzulegen und ihren Stolz zu überwinden, damit sie hinter meine Fassade blicken konnte, wenn sie es schaffte zu verstehen, wer ich wirklich bin – dann würde ich sie vermutlich zur Heiligen erklären lassen. Die Tage vergingen und jeden Tag quälte sie sich in der Bibliothek. Es war amüsant zu sehen, wie sehr sie sich auf das Mysterium „Draco Malfoy“ stürzte. Selbst im Unterricht war sie auffällig ruhig und schien abwesend. Ich wollte mich gerade ins Bett begeben, als ich ein Klopfen am Fenster vernahm. Eine Eule hockte auf dem Sims. Sie hatte ein Stück Pergament am Bein hängen und ich ließ sie hinein und nahm ihr die Post ab. Mein Name stand darauf, geschrieben in der eleganten Handschrift von Hermine Granger. „Ich komme zu keinem Schluss!“ Mehr hatte sie nicht geschrieben, aber diese wenigen Worte waren Beweis genug für ihre Verzweifelung. Ich konnte nicht anders als zu Lachen. Es war amüsant, dass sie es nicht schaffte etwas zu erkennen, was doch eigentlich klar auf der Hand lag! Vermutlich sollte ich ihr zu Hilfe eilen. Spielte ich eben den Ritter in weißer Rüstung oder was auch immer. Ich nahm ein Stück Pergament und schrieb. „Die Lady gibt sich größte Mühe, das einfache Rätsel zu lösen. Sie greift auf das zurück, an das sie immer geklebt ist. Bücher sind wirklich gute Ratgeber. Unheimlich viel Wissen ist in ihnen angesammelt, aber was versuchst du denn zu finden? Ich bin keine Berühmtheit, dass es eine Biografie gibt, in der du alle kleinen Details lesen kannst. Verwirf dein altes Muster, die verzweifelt an die Bücher und deinen Verstand zu klammern, denn es gibt Dinge, die selbst deinen Verstand überfordern. Hör auf mit dem Kopf zu denken und tu es mit dem Herzen. Wir treffen uns morgen an meinem, pardon, deinem Baum. Nach dem Mittagessen. Es wird mir eine Ehre sein, der Lady zu helfen.“ Ich band den Brief wieder an den Fuß der Eule und schickte sie los. Am nächsten Tag, ein Samstag, aß ich früh zu Mittag und eilte zu dem alten Baum am See, versteckt vor der Sicht neugieriger Schüler. Lässig schwang ich mich auf den Baum und lehnte mich zurück. Ich schloss die Augen und wartete. „Da bin ich“, vernahm ich ihre Stimme. Als ich die Augen öffnete sah ich sie vor dem Baum stehen. „Komm runter und erklär es mir!“, verlangte sie und entlockte mir ein amüsiertes Lachen. „Komm du doch rauf“, sagte ich und streckte ihr die Hand entgegen. Kapitel 12: Kapitel 12 - Sein Lächeln ------------------------------------- Kapitel 12 - von --Engel-- Sein Lächeln Wie wahnsinnig war ich eigentlich? Wie krank und todessüchtig musste ein Mensch sein um so zu handeln wie ich? Was dachte ich mir nur? Ich war drauf und dran mich auf den Feind einzulassen. Ich war schon verloren. Ich war vollkommen auf ihn eingestellt. Ich wollte ihn kennen und mehr erfahren. Über ihn und sein Leben. Sein Brief, gestern Abend, kam kurz nachdem ich meinen abgeschickt hatte. Ich war wie verrückt iin meinem Zimmer rumgetiegert und hatte gewartet. Als ich ihn dann las, konnte ich mir vorstellen, dass er gelacht hatte, als er meine verzweifelte Boschaft gelesen hatte. Er wollte sich mit mir treffen. Er wollte mir das Rätsel erklären. Ich war fassungslos in mein Bett gestiegen und hatte die ganze Nacht gerätselt was am nächsten Tag wohl passieren würde. Beim Mittag war ich so aufgeregt, dass ich kaum einen Bissen runterbekam. Ich konte mich auf keinen Gesprächsfetzen, der von meinen Freunden zu mir durchdrang, konzentrieren. Ich konnte nur an ihn denken. Nachdem ich mir irgendetwas, ich wusste nicht mehr was es war, runtergeschlungen hatte, machte ich mich, innerlich ein zitterndes Mäuschen, auf zu unserem Baum. "Da bin ich.", sagte ich ruhig, ich wollte ihm nicht zeigen wie aufgeregt ich wirklich war. Draco Malfoy saß oben auf einem großen Ast und sah zu mir herunter. "Komm runter und erklär es mir!", forderte ich von ihm. Und da sah und hörte ich es - sein wunderschönes Lachen. Dafür das er so wenig lachte oder gar lächelte, war es viel zu schön, fast als wollte er es verstecken, damit niemand wusste wie schön er lachte. Es klang so ehrlich und schön. Doch ich konzentrierte mich schon wieder auf alles andere, als auf diese Unterredung. "Komm du doch rauf.", konterte Draco und streckte mir eine Hand hin. Jetzt war ich in Versuchung. Eigentlich wollte ich das so schnell und unkompliziert klären wie es ging. Doch nun das! Warum wollte er solchen Kontakt zu mir? Glühend heiß kam in mir wieder die Erinnerung an seine Hand auf meinem Mund und die spannungsgeladene Nähe zwischen uns. Was wollte der Malfoyerbe von mir? Ich hatte mir schon einige Schreckensszenarien vorgestellt. Und doch ergriff ich nach kurzem Zögern seine Hand. Mit einer Leichtigkeit zog er mich erst in seine Arme und setzte mich dann ihm gegenüber auf dem riesigen Ast ab. Dieser kurze Moment in seinen Armen, an seinem Körper, war ausreichend um mich vollkommen aus dem Konzept zu bringen. Ob das genau das war was er wollte? Irgendwie wollte sich mein Verstand weigern, dass überhaupt als Möglichkeit in betracht zu ziehen. Er sah gespannt aus - als wüsste er auch nicht so genau was er erwarten sollte. Eine Weile lang sagte keiner von uns etwas. Ich wollte dieses Gefühl, dass ich gerade hatte, einfach nicht zerstören. Ich wusste nicht was er dachte, doch an seinem Lächeln war fast abzulesen das er mir diesen Augenblick gönnte. Woher er mich nur so gut kannte, fragte ich mich. Sein Lächeln wurde inzwischen immer penedranter und verwandelte sich in ein Grinsen. "Was?", fuhr ich ihn letztendlich an. "Nichts.", grinste er weiter. "Malfoy!", ich seufzte. "Sei nicht so angespannt!", mahnte er mich. Da war wieder der Lehrer in ihm. "Du kannst nicht erwarten, dass ich dir einfach so, aus heiterem Himmel, vertraue.", sagte ich leise - ich wollte ihm nicht zeigen das ich es sowieso schon tat. "Ich weiß.", eine große, nachdenkliche Pause folgte, "Aber warum bist du dann hier?", toll, jetzt hatte er mich genau da, wo ich eigentlich nicht hinwollte. Wie machte er das? "Ich ... ich ... ich weiß nicht!", irgendwie hatte ich das Gefühl mich lächerlich zu machen, und senkte mein Gesicht. "Doch ich denke schon, dass du das weißt! Du hast immer einen Grund, also bitte sag ihn mir!" Draco Malfoy hatte gerade bitte zu mir gesagt? Mein Kopf schoss hoch und ich musste ihn ansehen. Ich sah nur ehrliche Neugier. "Vielleicht .... vielleicht hoffe ich einfach, dass da noch mehr ist, als das was man immer sieht. Das du anders bist, als du immer tust und das ich dir helfen kann - auch wenn ich nicht weiß wie." Eine peinliche Stille folgte und ich sah alles an nur nicht ihn und dabei fiel mein Blick auf seine Armbanduhr. "Wie? So spät ist es schon?", ich schnappte mir sein Handgelenk und verdrehte es so, dass ich die Uhr genau erkennen konnte. "Ich muss los!", schnappte ich atmlos. Mit einem ungelenken Hüpfer stand ich unter dem Baum, der mir im übrigen später noch peinlich sein würde und lief schon in Richtung Schloss, nur noch einmal drehte ich mich zu ihm herum, "Schreib mir!", rief ich ihm zu und war im Schloss verschwunden. Ich hatte völlig vergessen, dass ich noch eine Verabredung mit Harry hatte. Ich sprintete durch das Schloss, um noch rechtzeitig im Gemeinschaftsraum anzukommen. Und mit einem eher ungalanten Schlittern kam ich vor den Sesseln, zu stehen und atmete kräftig ein und aus. "Du bist gerade so noch pünktlich!", Harry versuchte zwar böse zu klingen, hatte aber ein Lächeln auf seinem Gesicht - ich war aus dem Schneider. "Warst du wieder in der Bibliothek und hast die Zeit vergessen?", fragte er scherzhaft und zog mich neben ihn auf die Sessellehne. "Was wolltest du eigentlich von mir, jetzt hab ich mich so beeilt pünktlich zu sein!?", ich blickte ihn an und war verwundert. Was sollte dieses unverschämte Grinsen, und sein arm um meine Mitte? "Ginny ... hat mir das etwas erzählt!", ich stöhnte lauthals. "Harry!", empörte ich mich. "Herm, das musst dir nicht peinlich sein ... aber ich hätte es eigentlich gern von dir selbst gehört!", er sah mich grinsend an. Mit einem Ruck war ich weg von ihm und stiefelte aus dem Gemeinschaftsraum, in die Bibliothek. Ich musste mich abregen. Doch auf dem Weg dahin lief ich Draco über den weg. Wir waren allein in einem eher selten benutzen Gang und sahen uns an. Ich war die erste die den Blick abwante. Ich wusste er würde die Wut und die Scham in meinem Blick erkennen und wollte nicht, dass er es auf sich bezog. "Hey.", grüßete ich ihn leise. Kapitel 13: Kapitel 13 - Meine Hoffnung --------------------------------------- Meine Hoffnung Wie ein Geist huschte ich durch die Gänge. Unerkannt. Still und leise. Ich hatte keinen Grund zum Schleichen, denn die Gänge waren verlassen und dennoch musste ich wachsam sein, denn man konnte nie wissen was auf einen lauerte. Beinahe hätte ich gelacht als ich an die Worte des alten Moodys dachte. „Immer wachsam!“ Ich hatte den Kerl für einen Schwachkopf gehalten, gut, am Ende hatte sich gezeigt das es ein Todesser war, die ja bekanntlich Idioten waren, trotzdem musste ich ihm jetzt recht geben. Hinter jede Ecke könnte etwas warten, dass dir feindlich gesinnt und überlegen ist. Immer wachsam! Zischend vor Schmerz rieb ich meinen Arm. Das dunkle Mal brannte, fast als wollte es alle zweifelnden Gedanken aus meinem Hirn brennen, als wollte es mich zwingen folgsam zu sein. Erneut verfluchte ich meinen Vater und seinen fanatischen Glauben an die dunkle Macht. Ich hasste ihn dafür, dass er mich damit hineingezogen hatte. Vermutlich hätte ich mich nicht gegen die Todesser gestellt, wäre nicht auf Potters Seite gegangen. Eigentlich wollte ich nur meinen Frieden. Neutral und unparteiisch. Ich wollte mit diesem gesamten Wahnsinn nie etwas zu tun haben! Aber natürlich interessierte das keinen. Ich vernahm leise Schritte, die sich mir näherten. Einen Augenblick später bog Hermine um die Ecke. Für einen winzigen Moment, einen Augenaufschlag sahen wir uns an. Es war wieder dieser Blick, der uns verband, mit dem wir uns fanden. Nur einen winzigen Moment hatte ich Zeit, um Scham und Wut zu erkennen, die sich ebenfalls in ihren Augen widerspiegelten. Dann wandte sie den Blick ab. „Hey“, sagte sie leise. Es war fast nur ein Flüstern. „Hey“, gab ich ebenso zurück, auch leise, fast als würde jegliche Lautstärke dies alles zerstören. „Was ist los?“, fragte ich sie und überrascht sah sie mich an, aber auch ich war nicht weniger überrascht. Die Frage, eine dieser Floskeln, die ich so hasste, war mir einfach rausgerutscht, obwohl ich nicht verbergen konnte, dass es mich tatsächlich interessierte. Hermine errötete leicht, kaum sichtbar. „Ähm, es ist nichts… gar nichts“, wehrte sie ab. Ich schnaubte und sah sie missbilligend an. „Du bist eine schlechte Lügnerin“, mahnte ich sie. Leise seufzte sie. „Tut mir Leid, war ich schon immer“, meinte sie und lächelte mild. Ich verdrehte die Augen. „Du bist ein zu guter Mensch“, meinte ich. „Nicht einmal lügen kann sie“, murmelte ich leise zu mir selbst, aber sie hörte mich. „Ja, tut mir Leid“, entgegnete sie leise. Ich lachte. „Du solltest aufhören, dich ständig zu entschuldigen.“ Sie seufzte. „Und du solltest aufhören, mich zu belehren.“ „Ach ja ich vergaß“, meinte ich, „eine Hermine Granger kann natürlich alles und weiß immer alles besser. Verzeih, dass ich mir angemaßt habe, etwas an deinem tollen, fehlerlosen Charakter ausgesetzt zu haben. Du entschuldigst mich, ich bin auf der Flucht“, meinte ich und ging an ihr vorbei, spürte ihren verwirrten Blick. „Hey Malfoy!“, rief sie, als ich gerade um die Ecke biegen wollte. Überlegend lächelnd blieb ich stehen und drehte mich mit hochgezogenen Augenbrauen um. „Ja, Granger?“, fragte ich. „Ich bin nicht fehlerlos“, gab sie klein bei zu. „Das ist niemand“, winkte ich ab. Leise seufzte sie. „Das ist wohl war.“ Einen Moment war es still und ich drehte mich wieder zum gehen. „Warte!“, rief sie und hielt mich erneut auf. „Was gibt es?“, fragte ich, drehte mich aber nicht nochmal zu ihr um. „Warum bist du auf der Flucht?“, fragte sie. Verwundert sah ich sie nun doch an, sie klang ernsthaft interessiert. „Vor meinem Leben“, meinte ich seufzend. Jetzt blickte sie verwirrt. „Du wolltest doch deinen Kopf benutzen“, klagte ich und sah sie eindringlich an. Sie ging einen kleinen Schritt zurück, fasste sich aber schnell wieder. „Stimmt, aber dennoch… ich könnte Hilfe gebrauchen“, gab sie kleinlaut zu. Ich lächelte. „Ohne würdest du Ewigkeiten brauchen“, meinte ich und ging auf sie zu. Ich umfasste ihr Handgelenk und zog sie mit mir in einen Geheimgang, der nach oben führte. „Hey, wo gehen wir hin?“, fragte sie, versuchte aber gar nicht mir ihre Hand zu entziehen. „Astronomieturm“, erklärte ich knapp und ging mit ihr durch den verlassenen Korridor, der zu den Treppen führte. „Weshalb?“, fragte sie irritiert. „Es ist wirklich süß, dass du so viele Fragen stellst, aber bitte, sei ruhig bis wir oben sind, okay?“ Ich schaute über die Schulter hinweg und sah, wie sie errötete. Außer dem leisen Klacken unserer Schuhe war nichts zu hören und ich genoss einen Moment die Stille. Doch es war schnell zu Ende, denn wir erreichten den oberen Treppenabsatz und ich öffnete die Tür, die auf die Plattform des Turms führte. Lächelnd registrierte ich, wie Hermine scharf die Luft einzog, als sie das Bild sah, dass sich vor ihr ausbreitete. Die Ländereien von Hogwarts, der See und der Wald, die Berge die sich dahinter erstreckten – alles war in goldrotes Licht getaucht. Die Sonne ging gerade unter und bemalte die Landschaft in den wärmsten Farben. „Das ist wunderschön“, sagte sie leise und ehrfürchtig. „Ich gehe oft hierher“, erklärte ich. „Es ist ein wunderbarer Ort der Ruhe. Hier kann ich ganz entspannt sitzen, abgeschottet von der Welt.“ Ich ließ ihren Arm los und ging auf die Steinbrüstung zu. Mit einem Schwung setzte ich mich auf eine Zinne. „Um Himmels Willen! Bist du verrückt?“, schrie Hermine bestürzt, „Du wirst runterfallen!“ „Wäre das ein Verlust?“, meinte ich müde lächelnd. Sie sah mich entsetzt an und stemmte die Hände in die Hüften. „Ja!“ Überrascht sah ich sie an. Hermine Granger würde tatsächlich meinen Tod bereuen? „Warum?“, fragte ich und diesmal klang meine Frage nicht selbstsicher und arrogant überlegen, sondern leise, wie ein Wispern. „Weil… naja, es ist ebenso!“, meinte sie und verschränkte die Arme wie ein bockiges Kind. Ich lachte leise. „Du wärst wohl die Einzige, die um mich trauern würde und besonders bei dir versteh ich das nicht.“ „Ich wäre nicht die Einzige“, widersprach sie, „Daphne zum Beispiel wäre auch traurig oder nicht? Ihr seid doch so gut befreundet.“ Knapp nickte ich. „Ja, okay, eins zu null für dich. Ja, Daphne würde mich wohl auch vermissen, aber bei ihr verstehe ich das, bei dir nicht. Warum? Dir kann nichts an mir liegen.“ Sie sah ratlos aus, zuckte die Schultern, als wüsste sie die Antwort selbst nicht. „Früher wäre es mir egal gewesen. Egal, verstanden? Ich hätte nicht an deinem Grab gestanden und mich gefreut, auch wenn ich dich nicht besonders leiden konnte. Fast jeder Tod ist ein Verlust, aber ich hätte damals nicht um dich trauern können. Jetzt ist es irgendwie anders. Du bist nicht so, wie du immer tust und ich denke, dass du eigentlich ein guter Mensch bist. Den Tod eines guten Menschen sollte man immer betrauern“, meinte sie und ich sah sie verblüfft an. „Du bist außergewöhnlich“, meinte ich. Sie lachte und es klang wie ein Glockenspiel. „Nein, bin ich nicht, aber danke.“ Ich lächelte sanft und schaute hinaus in den Sonnenuntergang. Eine Hand legte sich auf die kühle Mauer und versuchte einen Körper hochzuziehen. Ich sah sie an und zog sie hinauf. Vorsichtig und darauf bedacht nicht nach unten zu sehen, setzte sich Hermine auf die Zinne neben meiner. „Der Ausblick ist wirklich fantastisch“, meinte sie und betrachtete das Naturschauspiel. „Ja. Weißt du was ich immer denke, wenn ich diese Aussicht genieße? Die Sonne mag untergehen und Dunkelheit mag sich ausbreiten, aber trotzdem weiß ich, dass bald darauf die Sonne zurückkehren wird und das Licht länger bleibt als die Dunkelheit“, erzählte ich ihr, dabei wusste ich noch nicht einmal wieso. Sie lächelte mich an, mich direkt. Sie lächelte nicht einfach so über den schönen Anblick oder diesen magischen Moment, sondern sie lächelte mich direkt an und in mir machte sich dieses angenehme Gefühl breit, das ich auch verspürte, wenn ich den Sonnenuntergang beobachtet. Hoffnung. Still beobachteten wir, wie die Nacht heraufzog und die Sterne anfingen zu funkeln. Ein stechender Schmerz ließ mich zusammenfahren. Zischend hielt ich meinen linken Unterarm. „Verdammt.“ „Was hast du?“, fragte Hermine erschrocken und wollte meinen Arm nehmen. Aber wenn sie ihn untersuchte, wenn sie sah, was meine Haut an dieser Stelle „zierte“, würde sie mich hassen. Sie hatte auch allen Grund dazu, dennoch wollte ich ihr diesen Schmerz und die Enttäuschung ersparen. Ich sprang von der Brüstung ab und ging auf die Tür zu. „Warte!“, rief sie und folgte mir. Ich konnte nicht schnell genug reagieren, da hatte sie bereits meinen Arm gepackt und zu sich gezogen. „Mir geht es gut“, sagte ich und wollte meinen Arm entreißen, aber sie hielt ihn hartnäckig fest. „Das sah aber nicht so aus. Jetzt lass mich schon sehen“, sagte sie und schob meinen Ärmel nach oben. Das dunkle Mal schien zu leuchten. Die schwarze Farbe auf meiner weißen Haut. Sie sah geschockt aus, ihr Blick wurde glasig. „Nein“, murmelte sie, „das ist nicht möglich!“ Kapitel 14: Kapitel 14 - Der Kuss --------------------------------- Kapitel 14 von –Engel— Der Kuss Ich war gelinde gesagt, geschockt. Zwar hatten Harry und auch Ron oft behauptet Draco wäre ein Todesser geworden, doch glauben wollte ich das nie. Ich konnte es mir bei ihm einfach nicht vorstellen. Schon vorher nicht, bevor wir uns näher gekommen waren. Und nun. Ich konnte das nicht glauben. Mir traten mit einem mal die Tränen in die Augen und ich versuchte mit aller Macht sie zurück zu halten. „Alles ist möglich.“, er flüsterte und doch hallten seine Worte in tausendfacher Verstärkung in meinem Kopf wieder. Wie konnte er so etwas nur tun? In Gedanken versunken strichen meine Finger ganz zärtlich über die dunkle, böse, verseuchte Stelle seiner sonst so perfekten und makellosen Haut. Ich fühlte gar nichts. Das Mal spürte man nicht einmal. Aber was sollte ich jetzt tun? Ich wusste Draco würde mir gleich seinen Arm entziehen und alles wäre vorbei. Ich musste also versuchen ihn am gehen zu hindern. So sehr ich das Mal verabscheute, so sehr wollte ich ihn doch noch nicht hergeben. „Warum wolltest du es vor mir verstecken?“, eine bessere Frage fiel mir momentan einfach nicht ein und es war genau das was mich am meisten interessierte. „Ich wollte … es dir ersparen. Das Wissen, dass ich nicht so gut bin wie du denkst. Ich wollte es nicht, aber es ist passiert und ich muss nun damit leben!“, er sah mich nicht an. Meine Finger strichen immer weiter über die dunkle Stelle, „Ruft er dich? … Ich meine wenn es weh tut?“, die Neugier war eine meiner schlechtesten Eigenschaften – zumindest in diesem Moment. „Manchmal ja, manchmal nein.“, er blickte hinab auf meine Finger. „Und jetzt gerade?“, ich hielt mit meinen Fingern inne, um zu sehen ob er zu mir auf blickte. „Nein.“, ein Lächeln huschte über sein Gesicht, „Jetzt wollte er nur seine Wut irgendwo auslassen. Und dazu bin ich ihm allemal gut genug. Er mag mich nicht besonders.“ In einem plötzlichen Anflug von unpassendem Humor sagte ich: „Warum nur nicht? Ich kann ihn da gar nicht verstehen.“, als der Satz heraus war, schlug ich mir mit der flachen Hand vor den Mund und errötete leicht, „Tut mir leid!“, nuschelte ich. „Ich hab deinen Sarkasmus schon verstanden, und auch die Botschaft, dass du mich magst.“, er grinste mir ins Gesicht. Ich wurde feuerrot im Gesicht und wandte mich von ihm ab. „Wir sollten in die Gemeinschaftsräume gehen. Es ist schon spät.“, ich wollte auf keinen Fall zugeben, dass ich mit der Situation vollkommen überfordert war. Wieder wurde ich mir der Nähe unserer Beider Körper bewusst und erschauderte. Sein Gesicht befand sich keine 5cm von meinem entfernt. Und es wäre so einfach. So einfach mein Gewicht ein wenig zu verlagern und ihn zu küssen. Doch das konnte ich nicht. Ich war keine heiße Verführerin. Ich war doch bloß Hermione Granger – die Besserwisserin, die Streberin, die Leseratte. Draco hatte wohl erraten worum sich meine Gedanken kreisten und sah mich mit einem aus der Bahn werfenden Blick an. Ich sah in seinen Augen, dass er auch darüber nachdacht mich zu küssen, ich sah sein Zögern und sein Verlangen, ich sah Angst, Wut, und Gefühle die er wohl selbst nicht beschreiben konnte. Und gerade deshalb zog ich mich zurück. Es wäre dumm zu glauben, er wollte mehr von mir, als das ich seine zweite Hälfte sah. Mit langsamen Schritten ging ich zur Treppe und stieg hinab. Draco war direkt hinter mir. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass wir lange dort oben gesessen hatten – es hatte sich nicht mal halb so lang angefühlt wie es tatsächlich gewesen war. Wir sollten beide längst in unseren Betten liegen. Wenn uns jetzt einer der Lehrer über den Weg laufen würde, wären wir geliefert. Strafarbeiten bis Ende des Schuljahres. Der Weg vom Astronomieturm bis zum Gryffindorgemeinschaftsraum war nicht weit, sodass ich mir fast sicher war unbemerkt dort anzukommen. Ich lief schnurstracks in Richtung meines Bettes. Ich hatte Angst mit meiner dümmlichen Naivität, zu glauben er würde mich küssen, alles kaputtgemacht zu haben. Was sollte auch einen Malfoyerben dazu bringen ein Schlammblut zu küssen? Was konnte ich ihm schon geben? Was bieten? Nichts! Plötzlich spürte ich seine Hand an meinem Handgelenk und wie er mich in eine Nische an der Wand zog. „Was ist …“, los wollte ich sagen, doch Draco hatte mir die Hand auf den Mund gelegt und bedeutete mir still zu sein. Anscheinend hatte er etwas gehört was mir entgangen war. Ich fragte mich sowieso was er noch hier machte – die Abkürzung in den Kerker lag weit hinter uns. Wieder konnte ich seinen betörenden Duft aus Pfefferminz und dem Geruch von Wald und Wiesen einatmen und wurde wie betäubt. Sein Körper an meinem löste ein prickelndes Gefühl aus, was sch über meinen ganzen Körper legte. Er sah mich an. Seine sturmgrauen Augen waren geweitet und versuchten meine Gedanken nachzuvollziehen. Hin und wieder spähte er den Gang entlang, um sicher zu gehen, dass wir allein waren. Dann nahm er die Hand von meinem Mund und atmete geräuschvoll aus. Doch falsch gedacht wie sich rausstellte. Mit einer geschmeidigen Bewegung zischte Professor Snape um die Ecke und war schon fast bei uns. Da überkam Draco wohl ein Einfall und er handelte ohne groß darüber nachzudenken. Denn er legte mit einem leisen Seufzer seine Lippen auf meine und fing an mit mir zu knutschen. Ich konnte gar nicht reagieren, so überrumpelt war ich. Sein makelloser Körper presste sich an mich und raubte mir schier den Atem. Was sollte ich tun? Was hatte das für einen Grund? Machte er das nur wegen Snape? So viele Fragen stürmten mir in diesem Moment durch den Kopf, dass ich keine davon wirklich hätte fassen können. Der Gedanke der alles überlagerte schrie: KÜSS IHN!!! Und ich tat es. Ich ergab mich meinem Schicksal und erwiderte den Kuss mit all meiner Leidenschaft die ich aufbringen konnte. Ich versenkte meine Hände in seinen Haaren und drückte mich an ihn. An Snape verschwendete ich kaum noch einen Gedanken. Und dann - war es vorbei. Draco löste sich von mir, strich mir noch einmal über die Wange und war verschwunden. Ich taumelte in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors und schaffte es gerade noch so in mein Bett. Angezogen fiel ich hinein und sank in einen festen und traumlosen Schlaf. Am nächsten Tag – ein Samstag – stand Gott sei dank nichts Weltbewegendes an. Nur ein Testspiel zwischen Gryffindor und Slytherin. Au! Ich schlug mir mit der flachen Hand an die Stirn und eilte hinunter um noch etwas vom Frühstück zu bekommen und dann der Hölle auf Erden zu begegnen. Das Frühstück verlief ruhig, da alle Schüler wohl schon auf dem weg zum Spielfeld zu sein schienen. Doch eine Schülerin fiel mir sofort in die Augen. Ihre blonden Engellocken waren nicht zu übersehen. Und sie lächelte mich an. Daphne Greengrass lächelte mich an. Das würde ein schrecklich komischer Tag werden, soviel wusste ich schon mal. Als ich mich auf den Weg zum Spielfeld machte, fing sie mich in einer stillen Ecke ab. „Meinst du wir könnten zusammen zum Spiel gehen?“, fragte sie mich. Es war ungewohnt. Normalerweise sprachen wir nicht miteinander und ihre Stimme war so nett. Ich konnte gar nicht anders als sie zu mögen. Jetzt wusste ich auch warum ihr keiner widerstehen konnte. „Okay, gern.“, mehr brachte ich nicht raus. Ich wusste nicht ob sie von der (peinlichen) Knutschaktion von gestern Nacht wusste und ich wollte es auch nicht darauf anlegen es ihr zu sagen. Nach einer Weile die wir nichts gesagt hatten, brach sie das eiserne Schweigen, „Er mag dich!“, das kam so unvermittelt, dass ich nicht anders reagieren konnte, als zu erröten und den Kopf anzuwenden. „Wie kommst du darauf?“, ich wollte eigentlich nicht fragen und doch siegte die Neugierde. „Ich weiß es. Ich sehe es in seinem Blick. Und ich habe euch gesehen!“, ich sah sie geschockt an. Waren wir gestern Abend noch jemanden anders begegnet, außer Snape? Hatte sie es schon rumerzählt? War ich Gespött aller Leute? Nein – so war Daphne nicht und sie würde mich wohl nicht darauf ansprechen, wenn sie es darauf anlegte, dass ich von der ganzen Schule gehasst wurde. „Du hast uns gestern gesehen? Auf dem Turm? Wir … ich … haben nichts gemerkt.“, ich sah sie beschämt an. „Was? Auf welchem Turm?“, sie lächelte mich an, „Nein, nein, nein. Ich meinte: ich hatte eine Vision von dir und Draco. Ihr zwei als Paar.“, ihr Lächeln wurde wissender, „Du passt wirklich gut zu ihm!“ „Daphne … ich versteh das nicht? Du hast … Visionen? So wie Trewlany?“, ich war entgeistert. Das war eindeutig etwas womit ich nichts anfangen konnte. „Nunja, ich bilde mir ein, dass ich etwas besser bin als Professor Trewlany.“, und sie lachte, ein Lachen wie eine Elfe, es klang so schön, dass ich einfach mitlachen musste, „Wer wäre nicht besser als Trewlany … Das ist beeindruckend Daphne!“, sagte ich und wir gingen gemeinsam zum Spiel. Ich wusste nicht genau wie ich mich verhalten sollte. Ich saß neben Daphne auf einer der unparteiischen Türme und rutschte unruhig auf meinem Sitz herum. Harry hatte seit meinem Abgang gestern kein Wort mit mir gewechselt und Draco? Naja ich wusste wirklich nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Kapitel 15: Kapitel 15 - Unsere Kollision ----------------------------------------- Kapitel 14 von CurlyHair Unsere Kollision Quidditch. Ich liebte diesen Sport. Das Fliegen gab mir ein wunderbares Gefühl von Freiheit. Der Wind der durch die Haare wehte, die schwindelerregende Höhe, fernab von den Problemen und Sorgen der Erde, die so weit entfernt schien. Ich lächelte während ich meinen grünen Mannschaftsumhang überzog und meine Handschuhe festzog. Keine fünf Minuten mehr und das Spiel würde beginnen. Nur ein Testspiel gegen Gryffindor und trotzdem waren alle in unserer Umkleide scharf darauf zu gewinnen und den Löwen eins reinzudrücken. Potter und sein Team sollten gnadenlos untergehen. „Leute ihr kennt mich“, sprach ich mein Team an, denn schließlich war ich der Kapitän, „Ich bin kein Freund großer Hymnen und Reden. Wir gehen jetzt einfach daraus und machen die Löwen platt!“ Jubel und Beifall ertönte und siegessicher marschierten wir hinaus, stiegen auf unsere Besen und drehten unsere Runden, während der Stadionsprecher unsere Namen verkündete. Bei den Gryffindor-Rängen hielt ich Ausschau nach Hermine, aber meine Augen fanden sie nicht. Gut, sie war nicht unbedingt ein ultimativer Quidditch-Fan, aber sie kam sonst immer zu jedem Spiel ihres Hauses. Sorge keimte auf. Ob sie krank war? Aber gestern ging es ihr doch noch ganz wunderbar. Mir blieb keine Zeit mir weiter Gedanken darum zu machen, denn Madame Hooch pfiff und das Spiel begann. Ich schoss in die Höhe, sah mich forschend um, doch nirgends war der goldene Schimmer des Schnatzes zu erkennen. Ein Blick zu Potter verriet, dass auch er nirgends eine Spur des kleinen Balls sah. Seufzend drehte ich ein paar Runden, während das Spiel um mich herum im vollen Gange war. Ein Klatscher sauste haarscharf an meinem Kopf vorbei und ich musste meinen Besen stark nach links treiben um einem zweiten auszuweichen. Es war knapp gewesen, aber ich hatte es gemeistert. Das wäre ja zu lächerlich gewesen, hätte ich mich von einem dieser Klatscher am Sieg hindern lassen. Wieder schaute ich mich um und diesmal erkannte ich auf der anderen Seite des Spielfelds, knapp über einer Tribüne, die weder in Rot noch Grün gekleidet war, den Schnatz. Ich lehnte mich nach vorne und sauste quer über das Feld, immer konzentriert auf den kleinen goldenen Schimmer. Potter war knapp hinter mir, aber ich würde ihm diesen Sieg heute nicht gönnen. Stärker trieb ich das Holz nach vorne, streckte die Hand aus. Der Schnatz flüchtete sich näher an die Tribüne, schwebte wenige Zentimeter über einem braunen Haarschopf einer Zuschauerin. Ich griff nach dem Ball und war erleichtert, als meine Finger das kühle Metall umschlossen. Gewonnen! Das war der letzte Gedanke, den ich noch hatte, ehe ich mit voller Wucht auf die Publikumsränge prallte und bewusstlos wurde. „Er… Feind“ „… du… Idiot. Er ist verletzt.“ „…meine Schuld…“ „Geh einfach, Harry. Es reicht mir jetzt.“ Schritte entfernten sich, andere kamen näher und ich fühlte eine warme Hand an meiner Wange. „Seine Haut ist immer noch eiskalt“, hörte ich eine vertraute Stimme sagen. „Kein Wunder. Aber wenigstens konnte Madame Pomfrey seine Knochen heilen“, eine weitere Stimme, ebenfalls vertraut, ebenfalls weiblich. Ich wollte die Augen öffnen, aber mein Kopf drohte zu zerspringen. Ein leises Zischen entfuhr mir. „Ich glaub er wacht auf“, frohlockte eines der Mädchen, die anscheinend an meinem Bett saßen. „Hermine, sieh doch. Ich glaub er blinzelt.“ Hermine? Schwach erinnerte ich mich. Der Schnatz, der ins Publikum auswich und wenige Zentimeter über ihrem braunen Schopf schwebte. Sie war beim Spiel gewesen, hatte auf der neutralen Seite gesessen. „-ine.“ Mit schwacher heiserer Stimme krächzte ich ihren Namen. „Was hat er gerade gesagt?“, fragte eine, die ich jetzt als Daphne ausmachen konnte. „Her-mine“, sagte ich schwach und blinzelte. „Ich bin hier“, vernahm ich ihre ruhige Stimme, die mit Tränen gefüllt war. Ich spürte wie jemand, vermutlich auch sie, nach meiner Hand griff. Ein leises Schluchzen, gab mir die letzte Kraft, um die Augen zu öffnen. Ich sah die gewölbte Decke des Krankenflügels und dann sah ich nur noch braunes Haar. „Gott sei Dank, du bist wieder wach. Ich hab mir solche Sorgen gemacht“, weinte Hermine an meine Brust. Ich hob die Hand und strich ihr übers Haar. „Unkraut vergeht nicht“, meinte ich leise und sie schaute auf und lächelte unter ihren Tränen. „Du bist ein Idiot“, sagte sie. „Ich weiß, schon immer gewesen“, gab ich zu und lächelte. Dann drehte ich den Kopf zu Daphne. „Hey“, sagte sie lächelnd und ich erwiderte ihren Gruß. „Was ist passiert?“, fragte ich. „Du hast den Schnatz gefangen, der wohl knapp über uns flatterte. Du konntest nicht mehr abbremsen und bist mitten in unseren Rang geprescht. Pommy meinte, du hattest echtes Glück noch am Leben zu sein. Es war ziemlich viel gebrochen, aber sie hat dich wieder hingekriegt“, erzählte Daphne. „Der Schnatz, er flog über Hermine. Bist du verletzt?“, fragte ich die Brünette, die sich die Tränen an ihrem Shirt abwischte. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Daphne hat mich rechtzeitig zur Seite gezogen. Ich hatte nur ein paar Kratzer. Die konnte Madame Pomfrey schnell wieder kurieren.“ Ich nickte. „Das ist gut, ich hätte mir nie verziehen, wenn dir etwas passiert wäre“, meinte ich und sie wurde rot. Von unseren Stimmen angelockt, eilte die Krankenschwester herbei. „Ah Mr. Malfoy, sie sind wach. Das ist gut. Anscheinend sind sie auch auf dem besten Wege der Besserung, wenn sie junge Damen schon wieder zu Tränen bringen“, meinte sie schmunzelnd. „Solche Absichten lagen mir fern“, erklärte ich entschuldigend und sie lächelte. „Ich verstehe“, sagte sie, „dennoch muss ich ihnen ihren reizenden Besuch leider entziehen. Sie brauchen Ruhe Mr. Malfoy. Miss Granger und Miss Greengrass dürfen sie morgen wieder Besuchen und sie zurück in ihr Haus begleiten. Für die heutige Nacht bleiben sie in meiner Obhut“, erklärte sie. Uns blieb keine Wahl, als zu gehorchen, also verabschiedeten sich die Mädchen wieder. Es war schon spät. Der Mond schien hell und die Sterne funkelten. Aber ich konnte nicht schlafen. Auch wenn meine Albträume in den letzten Tagen, in denen ich Hermine näher gekommen war, sich gebessert hatten, so verschwand die Gryffindor nie aus meinen Träumen. Ich dachte an den vergangenen Abend, an den Kuss. Schon als wir uns auf dem Turm so nah waren, hatte alles in mir gekribbelt und nach ihren Lippen verlangt, aber ich wollte sie nicht überrumpeln. Als wir uns verabschiedet hatten, war ich schon auf dem Weg nach unten, als jemanden kommen hörte und instinktiv wusste ich, dass dieser jemand auf Hermine treffen würde und das hätte bedeutet, sie steckte in Schwierigkeiten. Also lief ich los und holte sie ein. Zum Glück hatte sie nicht geschrien, als ich sie in den Gang zog. Ich sah, dass der Ankommende Snape war und war froh, dass ich zu seinen Lieblingen zählte, selbst unter den Slytherins. So hatte ich eine Chance Hermine daraus zu bringen. Ich küsste sie. Mein Verstand schaltete sich ab und alles in mir jubelte. Es war ein seltsames Gefühl, eines was ich nicht verstand. Noch nie hatte ich dieses Glück verspürt, während ich ein Mädchen küsste. Auch wenn ich in dieser Sekunde in Reaktion auf Snape reagiert hatte, wusste ich auch, dass ich es tat, ganz einfach weil ich Hermine küssen wollte. Und ich hatte diesen Kuss genossen, weil es vermutlich der letzte gewesen sein würde, den ich mit ihr teilte, denn schließlich würde sie keine weitere solche Annährung zulassen. Ich war ein Todesser, wenn auch widerwillig, und sie hasste Voldemort und seinen Fanclub. Aber eine neue Erinnerung drang in mir auf. Während meine Augen im Krankenzimmer noch geschlossen waren, hatte ich da nicht deutlich ihre Sorge gehört? Sie hatte sich sogar mit Potter angelegt, wenn ich mich recht erinnerte, oder? Auch danach war sie überaus besorgt gewesen und froh zugleich, dass ich wieder wach war. Konnte es sein, dass es für sie und mich doch Hoffnung auf ein gutes Ende bestand? Kapitel 16: Kapitel 16 - Mein No-Happy-End ------------------------------------------ Kapitel 16 von --Engel-- Mein No-Happy-End Draco ging es gut. Das war das Einzige an das ich im Moment denken konnte, als ich mit Daphne den Krankenflügel verließ. Es ging ihm bald wieder richtig gut und ... ja ... und wie weiter? Ich wusste es nicht. Mein Kopf wehrte sich verhement solche Gedanken auch nur zuzulassen. Ich wusste einmal mehr nichts mit ihm anzufangen. Wenn es um Draco Malfoy ging wollte mein Kopf einfach nicht weiter. Einzig logische Lösung im Moment? Ich musste Daphne Fragen, was sie davon hielt! "Daphne? Was mache ich jetzt?", ich konnte meine Stimme nicht davon abhalten, diese Frage traurig klingen zu lassen. "Was meinst du?", sie sah mich mit gerunzelter Stirn an, anscheinend bestand mein Problem im Moment nur für mich. "Naja ... Draco und das alles ... ich weiß ja, dass du uns gesehen hast ... aber die Schule? Meine Freunde? Seine Freunde? Dir muss doch schon aufgefallen sein, dass sie selbst uns beide schon komisch gemustert haben. Das kann doch eigentlich nicht gut gehen!", ich blickte zu Boden und langsam traten mir Tränen in die Augen. "Hermine, du bist eine Närrin!", sagte Daphne und legte mir eine Hand auf die Schulter, "Zwischen euch beiden wird es wohl nie einfach sein. Und natürlich werden alle Augen und Finger auf euch gerichtet sein, aber keiner von euch beiden ist ganz allein. Auch wenn Draco das denkt und wenn du dich manchmal so fühlst. Du hast Harry, Ron, Ginny, und eigentlich alle Gryffindors, Huffelpuffs und Ravenclaws hinter dir ... und sogar die ein oder anderen Slytherins. Ein paar werden dir den Rücken zukehren, doch dafür sind richtige Freunde bei dir, die ihn dir wieder stärken werden. Denkst du wirklich, dass sie Draco so sehr hassen? Also nach Harrys Reaktion vorhin, den dürftest du immer auf deiner Seite haben.", sie sah mich aufmuternd an. "Du hast recht!", ich schluckte die Tränen herunter und wir liefen weiter. An der Abzweigung in die Kerker verabschiedeten wir uns - ich mit einem "Danke." und Daphne lächte mich an und sagte: "Ich werd mal in die Zukunft schauen und sehen wies weiter gehen sollte.", damit war sie verschwunden. Als ich im Gemeinschaftsraum der Gryffindors angekommen war, begegneten mir einige unwillkommene Blicke und ich fühlte mich sofort wieder unbehaglich. Doch da flog ein bekannter roter Haarschopf auf mich zu und bombadierte mich mit Fragen über den verletzten Schönling. "Wird er wieder? Hat er sich viel gebrochen? Gehts ihm gut? Gehts dir eigentlich gut? was ist überhaupt passiert?", nur mit einer Hand auf ihrem plapernden Mund konnte ich Ginny zur Ruhe zwingen. "Alles ist okay. Ich hatte nur ein paar Kratzer und Draco wird in den nächsten Tagen wieder entlassen. Er ist, als er den Schnatz geschnappt hatte, in unsere Tribüne gekracht. Nicht mehr und nicht weniger.", ich sah Ginny an, dass sie noch mehr fragen auf der Zunge hatte, denen ich nicht vor allen Leuten antworten konnte und wollte - wusste ich ja selbst noch nicht genau wie sich alles entwickeln würde. "Nicht hier!", flüsterte ich ihr zu und verzog mich in meinen Schlafsaal. Ich brauchte eine Weile für mich, um über alles nachzudenken. Genau wie ich heute morgen vermutet hatte, war es ein anstrengender und komischer Tag geworden. Alles hatte sich verschoben. Meine ganze Welt war verrutscht, seitdem Draco und ich uns näher gekommen waren. Ich wusste wirklich nicht ob das gut oder schlecht war. Waren das nur meine Hormone? Oder war ich tatschächlich in Draco Malfoy verliebt? Ich wusste keine Atwort darauf. Diese Nacht sollte sich als eine der schlimmsten meines Lebens rausstellen. Die Albträume waren wieder da. Erst dachte ich es wäre ein ganz normaler Traum indem es um Draco und mich ginge. Doch dann klärte sich der Hintergrund. Ich war mit einer Kette an die Wand gebannt, und Draco stand vor mir. Er starrte mich mit ausdruckslosen Augen an. Ich sah Blut seine Hand hinuter laufen und dachte schon er hätte sich selbst verletzt, doch dann durchfuhr meinen Hals ein stechender Schmerz und ich erkannte, dass das mein Blut sein musste. Erschrocken versuchte ich weiter von ihm wegzurutschen, was jedoch die Kette verhinderte. So musste ich weiter dort sitzen und Draco folterte mich, es fühlte sich an wie, die ganze Nacht lang. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dachte ich ich könnte mich kaum bewegen. Irgendwie spürte ich den Schmerz immernoch, nur das er nichtmehr körperlich war, sondern nur in meinem Kopf existierte. Und dieser Schmerz erbaute eine Turmhohe Mauer um Draco Malfoy und alles was mit ihm zusammen hing. Den ganzen Tag fühlte ich Daphnes fragenden Blick im Rücken. Ignorierte ihn aber rigoros. Ich versuchte mich so normal zu benehmen, wie es ging, und schien damit sogar gut anzukommen. Harry und Ron redeten wieder normal mit mir und alles war wieder im Einklang. Nur ich nicht. Aber das wusste niemand. Es war schön, dass meine Freunde wieder normal mit mir umgingen, doch das schlechte Gefühl hing an mir, und ich wurde es nicht los. Ich wusste, dass ich Daphne und vorallem Draco ... nein Malfoy mit diesem Verhalten weh tat. Aber ich konnte nicht anders. Ich musste mich, meine Freunde und meine Familie schützen. Es ging nunmal nicht immer alles um mich. Daphne hatte es selbst gesagt - wir würden es nie einfach haben. Wollte ich so ein Leben? Nein, eigentlich nicht. Auch wenn Draco der erste war, den ich wirklich gern mochte. Ich konnte es den anderen einfach nicht zumuten. Ich war nicht selbstsüchtig. Ich würde genau das tuen was alle von mir erwarteten. Karriere machen und nichts weiter. Ich hatte mir sowieso nie ein glückliches Happy End mit Hochzeit und Kindern erträumt. Ich wollte etwas erreichen, und Malfoy würde mich daran hindern. So war es und ich würde dabei bleiben. Nach ein paar Tagen wurde er entlassen. Das bedeutete für mich nur noch mehr fragende Blicke. Nunja wenigstens würde er es nicht so auffällig wie Daphne machen. Ich verbrachte in dieser Woche keine Minute allein. Immer war ich mit irgendwem unterwegs und machte irgendetwas. Ich versuchte mich gleichzeitig völlig zu beschäftigen und keinem Slytherin allein über den Weg zu laufen. Tagsüber funktionierte mein Plan perfekt, doch Nachts sah ich Dracos stechende Augen, wenn er mich zu Tode folterte. Kapitel 17: Kapitel 17 - Mein Chaos ----------------------------------- Kapitel 17 von CurlyHair Mein Chaos Ich wurde einige Tage später entlassen und hatte nur das Bedürfnis mit Hermine zu reden. Allein. Dies stellte sich als unmögliche Aufgabe heraus, denn ständig war sie in Begleitung. Selbst mit einer der Patil-Schwestern sah ich sie oder mit Lavender Brown, mit denen sie sonst nie etwas zu tun hatte. Und begegnete ich ihr durch Zufall mal alleine, so ergriff sie schnell die Flucht. Was war nur los mit ihr? Warum wich sie mir aus? Ich konnte nicht leugnen, dass es schmerzte, wenn sie mir nicht ihre Aufmerksamkeit schenkte, dass sie nicht einmal fragte wie es mir ging. Jeden Abend wartete ich auf eine Eule, aber nie kam etwas an. Auch Daphne schien ratlos, auch wenn sie die Sache optimistischer betrachten konnte. Eine Sache die ich stets an ihr bewunderte – egal wie schlecht alles aussah, sie fand immer ein Licht. Wir schlenderten zusammen am See entlang, hatten seit einer halben Stunde kein Wort miteinander geredet, aber das war okay. Mit Daphne war das Schweigen angenehm friedlich. Ich hielt es dennoch nicht mehr aus. „Ich verstehe sie nicht“, meinte ich seufzend und hätte mir die Haare raufen können, ließ es aber, sonst würde ich am Ende mit so einer furchtbaren Frisur wie Potter rumrennen. „Ja, junge Liebe ist grausam“, antwortete Daphne mit einem betrübten Lächeln. Ich sah sie skeptisch an. „Fang doch bitte nicht wieder damit an“, murmelte ich und kickte einen Stein fort. Sie lachte. „Ach Draco, du musst endlich lernen, dir selbst und deinen Gefühlen zu vertrauen.“ Verbissen knirschte ich mit den Zähnen. „Daphne du weißt doch…“ „- Dass das das nicht einfach für dich ist“, ergänzte sie und blieb stehen, hielt meinen Arm fest. „Draco, ich weiß, dass es für mich und andere schwer nachvollziehbar ist, was du durchmachst, aber bitte, lass nicht zu, dass du dich durch diese dunklen Machenschaften selbst vergisst. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, meinen besten Freund zu verlieren.“ Es war das erste Mal, dass sie so direkt mit mir über das sprach und ihre Gefühlsäußerung rührte mich irgendwie. „Daphne, ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll. Ich will das alles nicht, aber ich kann mich nicht wehren“, erklärte ich. Sie sah mich mit ihren strahlendblauen Augen an und lächelte. „Es wird die Zeit kommen, da wirst du den Mut finden, für das einzustehen, was du willst, was du liebst. Ich hab es gesehen“, erzählte sie, „und bis dieser Tag gekommen ist, werde ich dir helfen, das zu schaffen. Du darfst nur nicht aufgeben, verstehst du? Alles wird gut. Ich weiß es.“ Sie nahm mich tröstend in den Arm und flüsterte noch einmal „Alles wird gut“. Ich ließ mich am Abend in einen Sessel fallen. Wieder hatte Hermine nicht mit mir geredet, ist regelrecht vor mir weggelaufen. Es war zum verrückt werden. Früher wäre ich froh gewesen, sie nicht ständig unter der Nase zu haben, aber jetzt fühlte es sich so an, als würde ein wichtiger Teil von mir fehlen. „Junge Liebe ist grausam“ Daphnes Worte spukten in meinem Kopf. Aber das konnte ja nicht sein, das durfte doch nicht sein! Ich war ein Malfoy und sie, sie war doch nur ein… ich konnte dieses Wort nicht denken, nicht in Verbindung mit ihr. Verdammt! Hatte ich nicht schon genug Sorgen? Seufzend schloss ich die Augen und natürlich suchte mich sofort ihr Gesicht heim. Sie hatte sich verändert in den letzten Jahren. Ihre Haare waren nicht kraus, sondern rahmten in weichen Locken das Gesicht, dessen Züge feiner und weiblicher geworden waren, nicht mehr kindlich, aber trotzdem noch unschuldig. Ihre Augen hatten sich kaum verändert. Sie hatten nach wie vor diesen intensiven Braunton und studierten messerscharf alles in ihrer Umgebung. Aber hatte sich nicht der Blick verändert, mit dem sie mich ansah? Früher war er hart und kalt gewesen, doch so langsam schien das Eis zu schmelzen. Konnte das sein? Durfte ich mich noch einer Hoffnung hingeben? Müde schüttelte ich den Kopf und erhob mich, schlurfte in meinen Schlafsaal. Mein Traum war fürchterlich. Wir rannten, Hermine und ich, Hand in Hand, durch dunkle Gänge. Gehetzt von einer unbekannten Gefahr und ich konnte nur daran denken, wie wichtig es war, sie in Sicherheit zu bringen. Unsere Schritte hallten laut an den Wänden wieder. Es war so kalt, dass unser eifriger Atem sichtbar wurde. Wir bogen um eine Ecke und sahen Licht, ein Fenster oder eine Tür vielleicht, aber auf jeden Fall ein Ausweg. Mit Hoffnung erfüllt liefen wir weiter, aber es war gleich, wie sehr wir uns anstrengten, das Ziel kam nicht näher. Plötzlich verdunkelte etwas das Licht, verschluckte es und um uns herrschte tiefste Finsternis. Ich spürte nur noch, wie etwas Hermine aus meiner Hand riss und hörte ihren Schrei. Dann herrschte Stille und ich fiel ins Nichts. Schweißgebadet wachte ich auf. Draußen war es noch dunkel und ein Blick auf meinen Wecker verkündete vier Uhr morgens. An Schlaf konnte ich dennoch nicht mehr denken, zu aufwühlend war dieser Traum gewesen. Ich stand leise auf und nahm mir ein paar Sachen, ehe ich ins Bad ging und eine lange, heiße Dusche genoss, die meinen verspannten Körper etwas lockerte. Gleichzeit fasste ich einen Entschluss. Heute würde ich mit Hermine reden und wenn ich es vor allen Leuten tun musste. Sie würde mir heute nicht entkommen. Es war Samstag, ich hatte also genug Zeit Als ich fertig war, verließ ich die Kerker und spazierte über die Ländereien. Das Gras war mit Raureif überdeckt, so langsam konnte man den Winter kommen sehen, auch wenn es erst Oktober war. Hier in Schottland herrschte immer ein kaltes Klima. Bei meinem Baum, nein, ihren Baum, ankam, machte ich halt und kletterte hinauf. Ich ließ meinen Blick über das Land gleiten, welches mein Zuhause war, auch wenn ich es nicht zeigte. Meine Gedanken wanderten zu Hermine und die Kälte verschwand. Nur eine angenehme Wärme breitete sich in meinem Inneren aus und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Es war angenehm und die Zeit verschwamm. Vielleicht saß ich erst einige Minuten hier, vielleicht aber auch Stunden. Darauf konnte ich keine Antwort geben. Es war auch völlig bedeutungslos. Plötzlich hörte ich Stimmen. „Verdammt, Harry. Das reicht! Was erwartest du eigentlich von mir? Das ich ihn dauernd verhexe und schikaniere wie ihr das tut?!“ „Hermine, wenn hier jemand andere schikaniert, dann jawohl Malfoy!“ „Du bist so ein verblendeter Idiot. Du willst ein Held sein? Dann benimm dich auch so und nicht wie ein Kleinkind, dem man den Teddybär geklaut hat!“ Ich öffnete die Augen und sah Hermine wütend am See entlang stapfen, Potter und das Wiesel im Schlepptau. Sie kamen direkt auf mich zu. Kapitel 18: Kapitel 18 - Sein Brief ----------------------------------- Kapitel 18 von –Engel— Sein Brief „Hermine, jetzt wart doch!“, Harry war mir direkt auf den Fersen. Und ich selbst war auf hundert-achtzig! Was bildeten sich diese beiden Idioten eigentlich ein? Was dachte sie? Ja ich weiß was sie denken … sie denken alles wäre beim alten. Doch ich kann nicht leugnen eine neue Seite an Draco Malfoy, Fiesling meiner Schulzeit, kennen gelernt zu haben. Er war nicht dieser Fiesling den alle kannten. Tränen stiegen mir in die Augen und ich musste anhalten um nicht hin zu fallen. „Herm, ist alles okay mit dir? Hat Malfoy was zu dir gesagt?“, ich dachte nur daran, wenn Harry wüsste was Draco alles zu mir gesagt hatte – das er mich sogar geküsst hatte. „Nein alles okay.“, ich musste das Schluchzen unterdrücken. „Hermine, wenn Malfoy dir auch nur ein Haar gekrümmt hat, dann …“ „Nichts dann Ron!!! Malfoy hat mir weder ein Haar gekrümmt noch sonst etwas getan, er war … er war …“, ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte. Ich konnte den beiden erklärten Malfoy-Hassern doch nicht erzählen, dass er sogar nett zu mir war. Das ich wusste, dass er seine Zeit mit mir verbringen wollte. Das ich merkte wie sehr ihn meine Abwesenheit kränkte. Das alles musste ich vor meinen, eigentlich besten Freunden geheim halten. „Er war was, Hermine? Sag es uns!“, aber ich war nicht in der Verfassung Harry, oder gar Ron irgendetwas zu erklären – schon gar nicht meine vorhandene oder nicht vorhandene Liebelei mit Draco Malfoy. „Harry!“, ich klang verzweifelt und ich wusste wenn das nicht aufhörte würde er früher oder später alles aus mir rausbekommen, also wurde ich energischer, „Harry! Es ist nichts und ich will, dass ihr mich jetzt in Ruhe lasst. Hängt euch nicht in meine Sachen rein. Ich komme sehr gut alleine klar und brauche euch nicht als meine Leibwächter!“ Vielleicht war ich zu hart, überlegte ich, als Harry und Ron ein wenig geknickt den Weg zum Schloss hinauf gingen. Aber eigentlich war es mir egal. Ich wollte nicht, dass jemand wusste was mit Malfoy passiert war. Das wäre unser beider Untergang gewesen und das wiederum war eine Sache, die gar nicht erst zur Debatte stand. So lief ich die letzten paar Schritte bis zu meinem Lieblingsplatz und machte es mir auf meinem angestammten Platz gemütlich. Doch so plötzlich wie ich gedacht hatte Ruhe zum Nachdenken zu finden, so schnell war es wieder vorüber. Mit einem Satz strand Draco Malfoy vor mir. Der letzte mit dem ich jetzt sprechen wollte. Und ich war mir sicher er hatte mein Gespräch mit Harry und Ron belauscht. „Was fällt dir eigentlich ein?“, pulverte ich ihn auch gleich an. Ich hatte heute noch nicht genug streit gehabt, anscheinend war da noch genug Wut in mir, die noch dreimal für Malfoy gereicht hätte. „Ich … wollte euch nicht belauschen … ich hab hier auf dich gewartet.“, er stand aufrecht vor mir, bereit keinen Schritt zurück zu weichen. „Warum, um Himmels Willen, denn das?“, ich war außer mir. „Weil ich mit dir reden muss!“, er sagte er. Doch ich wollte nicht – konnte nicht. Das durfte alles nicht passieren. Meine Wut war wie weggeblasen. Und die Tränen kamen zurück. „Warum machst du das? Warum nur?“, schluchzte ich. „Ich … was ist denn los?“, er war sichtlich verwirrt. „Warum bringst du mich zum weinen? Warum nur?“, ich sah ihn mit Tränen verschleiertem Blick an und wusste er verstand nicht was ich damit sagen wollte. Er verstand, dass ich wegen ihm weinte, weil er da war und weil er er war. Doch ich weinte, weil ich so sehr mit ihm zusammen sein wollte und es nicht konnte. Weil ich mich verliebt hatte und mich fühlte wie eine Julia und er war mein Romeo. Mit meinen letzten Kräften wand ich mich von ihm ab und lief zurück ins Schloss. Den restlichen Samstag verbrachte ich nur im Bett. Ich wollte mit keinem reden, niemanden sehen und mich nur in meine Bücher vergraben. Das klappte auch herrlich bis eine Eule an mein Fenster pochte. Mit ein wenig besserer Laune und einem leisen Seufzer der Resignation öffnete ich das Fenster und sah mich im Angesicht Dracos Albino-Eule wieder. Mit bleischweren Fingern nahm ich den Brief entgegen und als das schöne Tier nicht wegflog, musste ich wohl oder übel eine Nachricht zurück schicken. Seufz. Mit zittrigen Fingern hob ich den Brieföffner und öffnete ihn, dass ich mir dabei in den Finger schnitt bemerkte ich gar nicht. Liebe Hermine, es tut mir unendlich Leid, wenn meine Anwesenheit dir so zusetzt. Ich möchte dich nicht unglücklich machen, und wenn meine … wenn ich … dann … Ich dachte da wäre etwas, etwas wie eine Freundschaft und … und wir könnten diese … fortführen. Aber wenn du … also ich weiß ja nun, dass du das nicht möchtest … ich schicke dir diese Zeilen damit du weist, dass ich dich nicht länger belästigen werde. Ich bitte herzlichst um Entschuldigung. Draco Malfoy Mit erstauntem Blick saß ich auf meinem Bett und dachte darüber nach was jetzt zu tun sei. Die Sache über die ich den ganzen Tag vermieden hatte nachzudenken drang mir jetzt so sehr in den Kopf, dass ich es nicht lassen konnte drüber nachzudenken. Wollte ich wirklich, dass er so leidet? Wollte ich ihn unglücklich machen? Ich kannte die Antwort. Es wäre dasselbe als wenn ich mich gefragt hätte ob ich leiden wollte. Entschieden nein! Also was blieb mir? Lieber Draco, ich muss dich um Verzeihung bitten! Ich habe mich heute Mittag total daneben benommen. Und du hast mich auch noch falsch verstanden. Bitte sei nicht böse auf mich. Ich dachte, es wäre besser für uns beide, wenn wir keinen Kontakt mehr haben würden. Doch so ganz scheint das nicht zu klappen, also … wie soll es jetzt weiter gehen? Hermine Granger Ich ergab mich in mein Schicksal. Was blieb mir auch anderes übrig? Und doch … da war es … ein Lächeln umspielte meinen Mund und ich fühlte mich gut. Er war das was ich brauchte, auch wenn es nur eine Freundschaft für ihn war. In dieser Nacht schlief ich so gut wie schon lange nicht mehr. Keine Albträume, kein ständiges Aufwachen und keine Angstzustände. Was ein kleiner Brief doch so bewirken konnte. Ich war nur etwas traurig, dass ich nicht noch eine Nachricht bekommen hatte. Aber man soll ja nicht ungeduldig werden. Der Tag sollte aufregend genug werden. Ich hatte vor mich bei Daphne zu entschuldigen und würde es auch durchziehen, egal was war. Als ich sie dann kurz vor dem Mittag abfangen konnte, stand ich befangen vor ihr. Ich hatte Angst, dass dieser blonde Engel mir nicht verzeihen würde. Sie war eine so gute und treue Freundin wie ich sie mir nur wünschen konnte. Vor allem wenn, naja wenn diese ganze Sache mit dem jungen Mr. Malfoy noch vor mir stand. Ich wusste ja bis jetzt noch nicht mal ob er mir überhaupt verziehen hatte. Doch jetzt stand der Fokus auf Daphne. „Ich …“, begann ich anzusetzen, doch Daphne kam mir, wie immer, zuvor, „Mach so etwas ja nicht wieder!“, lächelte sie und nahm mich in den Arm. Oh dem Himmel sei Dank. Ich erwiderte die freundschaftlich Umarmung mit Hingebung, bis ich hinter ihrem Rücken Draco stehen sah. Und ich konnte seinen Blick nicht deuten. Kapitel 19: Kapitel 19 - Unsere Welten -------------------------------------- Kapitel 19 von CurlyHair Unsere Welten „Rede mit ihr!“, verlangte Daphne. Selten hatte ich sie so bestimmend gesehen. Ich seufzte. „Aber sie will doch gar nicht“, widersprach ich. „Doch natürlich. Reichen dir diese Zeilen nicht als Beweis?“, fragte sie und wedelte mit dem Brief vor meiner Nase herum. Mit Sicherheit hatte Daphne recht, hatte sie immer, aber ich befürchtete dennoch, das ein Gespräch mit Hermine kein gutes Ende nehmen würde. Meine Zweifel blieben. „Los jetzt“, befahl Daphne und zog mich durch die Kerker nach oben in die Eingangshalle. Wir brauchten nicht zu warten, da in diesem Moment Hermine die Große Halle verließ. Daphne lief auf sie zu und umarmte sie herzlich. Ihr Blick traf den meinen. Sofort breitete sich das bekannte Gefühl von Wärme und Licht aus. Langsam kam sie auf mich zu. „Wir müssen reden“, sagte sie und ich nickte. „An unserem Baum, nachher?“, fragte sie, aber ich schüttelte den Kopf. „Nein, jetzt zusammen“, erklärte ich und ging hinaus. Etwas verwundert folgte sie mir über die Ländereien. „Was bezweckst du damit? Keine Angst, mit mir gesehen zu werden, ohne dass wir miteinander streiten?“ Ihr Stimme klang ein wenig spöttisch, aber ich meinte einen Unterton zu hören, der darauf schließen ließ, dass sie es unbedingt erfahren musste. „Nichts“, antwortete ich, „solangsam sollten wir beide und auch alle anderen akzeptieren, dass es die alte Revalität zwischen uns nicht mehr gibt. Das etwas Neues zwischen uns ist.“ Ihr Blick lag verwundert auf mir. „Und wie genau, sieht dieses Neue aus?“, fragte sie. Ich seufzte. Wenn ich das wüsste. „Keine Ahnung. Es ist seltsam, ich habe keine Worte dafür“, erklärte ich. „Dann umschreibe es“, schlug Hermine vor und ich musste lachen. „Das ist auch schwer.“ „Aber für einen Draco Malfoy ist doch nichts unmöglich“, witzelte sie. Ich erwiderte nichts und eine Stille legte sich über uns. Es gab so einige Dinge die für mich zu schwer waren, aber es gab Dinge, die ich neuerdings schaffen konnte, wenn sie da war. Ehrlich Lachen. Ehrliches Glück. Ehrliche Liebe. Ich musterte Hermine von der Seite, was ihr sichtlich unangenehm war, dennoch sagte sie nichts, also begann ich es zu erklären: „Wir beide sind in unterschiedliche Welten hineingeboren. Ich dachte, meine wäre die Bessere, denn ich hatte Magie, Reichtum und Ansehen. Dabei habe ich übersehe, was für eine Fassade, dass doch eigentlich ist. Wie kalt und grausam meine Welt war, spüre ich seit die Todesser wieder aktiv sind. Du ahnst nicht wie schrecklich die Sommerferien waren. Jeden Tag sah ich, wie Menschen gequält und ermordet wurden, nur weil sie nicht in die Vorstellungen passten. Ihre Schreie, ihr Flehen jagte mich durch die Nacht. Es war schrecklich, so hilflos zu sein. Nichts tun zu können, um dieses Menschen zu helfen. Kurz vor dem Ende der Ferien, bekam ich eine neue Jägerin, obwohl sie zum Glück bisher nie das Opfer der Todesser wurde, zumindest nicht in dieser Grausamkeit. In meinem Traum wurde sie mir vorgeworfen und ich sollte sie ebenso foltern, wie die Todesser es sonst taten. Ihr Blick war stechend. Es schmerzte, denn in ihrem Blick lag so viel Angst, dass ich am liebsten fortgelaufen wäre. Ich wollte ihr helfen, aber egal, was ich versuche, es bringt nichts. Seit dieser einen Nacht, taucht sie in all meinen Träumen auf, schein mich sogar zu verfolgen, wenn ich wach bin. Aber immer bin ich machtlos und sie leidet, weil ich zu schwach bin, ihr zu helfen. Hermine, du bist dieses Mädchen und ich möchte mich hiermit entschuldigen, dass ich dich nie retten konnte.“ Sie hatte schockiert die Luft angehalten und sah mich an. „Du träumst von mir? Ich… ich habe auch ähnliche Träume“, brachte sie hervor. Kapitel 20: Kapitel 20 - Unser Kuss ----------------------------------- Kapitel 20 von –Engel— Unser Kuss Wie vom Donner gerührt stand ich da. Draco … Draco Malfoy träumte von mir. Und nicht nur das – er träumte im Prinzip genau das gleiche wie ich. Nur aus einem anderen Blickwinkel. Dem Blickwinkel in dem ich ihn niemals sehen wollte. Ich konnte nicht denken, ich konnte mich nicht bewegen und das atmen hatte ich in der letzten Minute auch verlernt, erst als Draco mich an den Schultern schüttelte wachte ich aus meiner Starre auf. „Was ist mit dir?“, Besorgnis lag in seinem Blick. „Draco … ich … das ist nicht … das kann nicht sein …“, mir war bewusst das ich nur unzusammenhängendes stammelte, doch mein Hirn war noch nicht wieder zum Normalzustand gekommen. „Beruhige dich erstmal!“, er führte mich auf eine nahegelegene Bank und wir setzten uns. Doch Draco konnte nicht lange still sitzen und begann um die Bank herum zu tigern. Irgendwie kam mir das alles nicht real vor - das Gefühl irgendetwas zu übersehen nagte an mir und ließ mich nicht los. Es war doch eigentlich unmöglich, dass zwei total unterschiedliche Menschen haargenau die gleichen Träume erleben, und das wahrscheinlich auch noch im gleichen Zeitraum. Wie konnte so etwas geschehen? Wunder? – abgelehnt! Magie? – gar nicht so abwegig! Was wäre wenn jemand unsere Träume kontrolliert hatte? Was wäre wenn … „Hey!“, so plötzlich aus meinen Überlegungen gerissen zu werden war ich nicht gewohnt – Draco hatte sich wieder neben mich gesetzt und mein Gesicht in seine Hände genommen. „Gott sei dank – sie spricht!“, ein wenig Sarkasmus floss in seiner Stimme mit. „Entschuldige … ich habe gerade nachgedacht.!“, ich sah ihm in die Augen, „Welche Frage brennt dir auf der Zunge?“, instinktiv wusste ich schon wie er tickte - und das freute mich. „Mehr zwei Fragen.“, eine kurze Pause folgte und ich nickte ihm aufmunternd zu, „Erstens was für Träume du hast und Zweitens worüber du nachdenkst?“ Interessante Fragen! „Also … ich habe in etwa den gleichen Traum wie du – nur das ich ich bin und auf dem Boden liege … und du … mich folterst.“ Stille … Okay … ich denke in seinem Kopf spielte sich jetzt ungefähr das gleiche ab wie kurz darauf in meinem. Nach einer Minute hatte er sich wieder gefangen, „Das geht nicht!“ Zu dem Schluss war ich auch schon gekommen, Herr Schlaumeier – Männer. „Ich weiß … aber es ist so.“, ich sah ihm an wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten und er alle Möglichkeiten durchspielte. „Du denkst jemand manipuliert uns?“ „Eine andere Erklärung fällt mir momentan nicht ein … ich müsste in ein paar Büchern nachschlagen, vielleicht gibt es eine Alternative, aber im Moment weiß ich nicht weiter.“, ich sah zu ihm auf und erntete ein Lächeln, „Warum grinst du jetzt so?“, manchmal war er schon süß – die Antwort: „Bibliothek … Bücher … Nachschlagen …“, jetzt fing der auch noch an sich über mich lustig zu machen! Mit einem Klapps auf den Arm versuchte ich zu retten was zu retten war - da lachte er übrigens schon lauthals. Mit neuer Energie stürze ich mich auf ihn und es begann eine handfeste Rangelei. Gras flog im hohen Bogen umher und wir lachten und scherzten viel zu laut. Mit einem letzten Satz landete Draco auf mir und drückte mich zu Boden, „Gewonnen!!!“, es war interessant zu sehen, dass sich auch ein Draco Malfoy, Eisprinz von Hogwarts, freuen konnte wie ein 5 jähriger zum Geburtstag. Aber diese Position war mehr als demütigend – und so versuchte ich ihn abzuschütteln – was sich schwerer raus stellte als es sein sollte. Mir war selten aufgefallen wie viele Muskeln er doch hatte. „Hey, geh gefälligst von mir runter!“, quietschte ich. „Nein.“ „Warum nicht?“, das verwirrte ich. „Ich will mir erst noch etwas holen – bevor du wochenlang in der Bibliothek sitzt und ich dich nicht mehr zu Gesicht bekomme.“, er grinste verschmitzt. „Etwas holen? Was kann ich schon besitzen, was dich interessiert?“, es machte Spaß ihn zu sticheln … und das aufblitzen in seinen Augen zeigte mir das er verstand, auch wenn ich nicht wusste was er wollte. Ich würde im Moment alles hergeben. „Soll ich es mir nehmen?“, warum fragte er mich das? „Wenn du es wirklich willst, dann solltest du dir nehmen was es auch ist.“, ein freudiges Leuchten ging über sein Gesicht. „Okay.“, sein Gesicht kam näher und endlich legte sich bei mir der Schalter um und ich wusste worauf er hinaus wollte. Aber wollte ich das auch? Wollte ich ihn haben? Wollte ich, dass er mich wollte? Ich wusste es nicht – aber ich wusste, dass ich wollte, dass er mich küsste. Und das tat er. Federleicht legten sich seine Lippen auf meine … Kapitel 21: Kapitel 21 - Unsere Freunde --------------------------------------- Kapitel 21 – von CurlyHair Unsere Freunde Als sich unsere Lippen berührten, rauschte mein Blut gefüllt von Glück durch meinen Körper. Ich löste mich eher widerwillig von ihr, aber ihr strahlendes Gesicht entschädigte den Abstand zwischen unseren Lippen. Sie lachte und unsere Körper zitterten. „Ein Malfoy bekommt anscheinend immer das was er will“, meinte sie. Ich grinste. „Das ist ein Naturgesetz.“ Ihr Lachen drang lauter an mein Ohr und ich stimmte mit ein. „Aber was du kannst, kann ich schon lange, Malfoy“, entgegnete sie grinsend. Hatte sie früher meinen Nachnamen mit Abscheu ausgespuckt, so klang jetzt nur der liebevolle Witz daraus. Schelmisch grinsend zog sie mich zu sich und verschloss meine Lippen wieder mit ihren. Ich genoss diesen Kuss und hätte ihn am liebsten eine Ewigkeit gehalten, aber dieses Glück war uns nicht vergönnt. „Stupor!“ Der wütende Fluch hallte durch die Luft und der rote Blitz jagte mich durch die Luft. Ich krümmte mich unter den Schmerzen, als ein weiterer Fluch mich traf. „Du widerlicher Mistkerl! Fass Hermine nicht an!“, hörte ich Potter schreien. Als ich aufsah, blickte ich in sein wutverzerrtes Gesicht. Dicht hinter ihm das Wiesel mit einer fast perfekten Kopie von Potters Mimik. Hermine war geschockt aufgesprungen. „Harry, hör auf!“, schrie sie und stürzte auf Potter zu, versuchte ihm den Zauberstab aus der Hand zu schlagen, den er drohend auf mich richtete. Er stieß sie grob beiseite. „Du brauchst ihn nicht schützen, Hermine. Was er da eben vorhatte, war doch offensichtlich“, sagte er wütend. Dachte denn wirklich, dass ich gerade versucht hatte Hermine zu misshandeln? Das konnte ich noch nicht mal denken! Ich lachte und rappelte mich auf. „Deine Fantasie ist mal wieder blühend, Potter“, entgegnete ich ihm, „Aber wie immer kommst du mit deiner begnadeten Logik zu den falschen Schlüssen.“ Er schnaubte abfällig. „Willst du mir weiß machen, sie würde das freiwillig tun? Zu deiner Erinnerung, Malfoy, Hermine ist keine dieser Schlampen, wie sie in deinem Haus zu finden sind.“ „Das weiß ich, danke für die Information, Potter“, meinte ich. „Gern geschehen“, meinte er und seine Stimme tropfte vor Sarkasmus. Ich zog meinen Zauberstab, hielt ihn auf Potter gerichtet. „Und zu deiner Information, Potter, ich habe sicher nicht vorgehabt, Hermine wehzutun.“ „Sie würde so ein Ekel wie dich nie freiwillig anfassen!“, entgegnete er wütend. „Ach? Und du denkst, du könntest das für mich bestimmen?“, schaltete sich Hermine wütend ein. Auch sie hatte ihren Zauberstab gezogen und richtete ihn auf ihre Freunde. „Was ich tue und mit wem, ist ganz allein meine Sache! Verdammt Harry, verschwinde!“ Wie vom Donner gerührt standen Potter und Weasley da, starrten sie mit offenem Mund an, als wäre sie grün im Gesicht. Doch sollte ich je in Erwägung gezogen haben, die Beiden würden das so hinnehmen und wirklich gehen, hatte ich mich gewaltig getäuscht. „Was hast du mit ihr gemacht, Malfoy?“, brüllte Weasley wütend. „Er hat gar nichts getan, Ron!“, erwiderte Hermine. Die Situation war nahezu lächerlich, wie wir hier standen, mit erhobenen Zauberstäben und uns um ein Mädchen prügeln wollten. „Und ob er was getan hat!“, rief Harry und setzte zum Angriff an. „Expelliarmus!“ Potters Zauberstab flog im hohen Bogen durch die Luft und wurde aufgefangen – von Daphne. „Findet ihr das nicht etwas kindisch?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. „Ihr seid in der Siebten und benehmt euch wie Erstklässler“, erklärte sie streng. Es fehlte nur noch, dass sie tadelnd den Zeigefinger erhob. Dann fing sie an zu lachen, anscheinend amüsierte sie sich prächtig über unsere verwunderten Gesichter, denn sie hörte kaum auf. Als sie sich wieder gefangen hatte, lächelte sie und reichte Potter seinen Zauberstab zurück, mit den Worten: „Das ist kein Spielzeug.“ Sie drehte sich zu mir und Hermine, grinste zufrieden. „Ihr habt echt lange gebraucht, also wirklich.“ Lachend sah sie uns an. „Diese Szene hatte ich schon die ganze Zeit im Kopf. So sollte der erste Kuss sein, okay, eigentlich ist es ja der zweite, aber ihr wisst wie ich das meine.“ Hermine fing ebenfalls an zu lachen und griff nach meiner Hand, die ich ihr zu gerne reichte. „Moment!“, rief Weasley und deutete auf Hermine und mich. „Was bei Merlins Bart?“ Daphne drehte sich lächelnd um. „Ach jetzt sei nicht so geschockt, Ronald Weasley. Ich finde sie passen gut zusammen“, meinte sie. „Finde ich absolut nicht!“, entrüstete sich Harry und machte kehrt. Wütend schnaufte er davon und machte dem Hogwartsexpress Konkurrenz. „Ähm, Harry?“ Völlig verwirrt blickte das Wiesel seinem Kumpel hinterher. „Mach dir keine Sorge, ich werde mal mit ihm reden“, sagte Daphne und folgte dem aufgescheuchten Potter. Das verwirrte Wiesel ließ sie bei uns zurück. Kapitel 22: Kapitel 22 - Mein Zusammenbruch, mein Heulkrampf, UNSERE Veränderung -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 22 – von –Engel— Mein Zusammenbruch, mein Heulkrampf, UNSERE Veränderung Ich stand plötzlich wie vom Donner getroffen an meinem Platz. Ron starrte mich mit aufgerissenen Augen an. Oh Gott … OH GOTT … Nein! Nein! NEIN! Ich konnte es nicht glauben. Es war raus. So sollte das nicht passieren. So hatte ich das ganz und gar nicht geplant. Ich war nicht in der Lage mich zu rühren. Der Schockzustand konnte – bekanntlicher weise – auch später einsetzten, ich fühlte mich wie Schockgefrohren. Ich wollte schreien, rumrennen und vor allem anderen Harry beruhigen und wissen, dass er mich nicht hasste. Ron hatte sich wieder gefangen – ich war mir nicht sicher, aber er stritt wohl immer noch mit Draco. Ach Draco … was hatten wir da nur in Gang gebracht. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich mich wieder bewegen. Langsam setzte ich mich in Richtung Schloss in Bewegung. „Hermine?“, Draco … ach Draco. „Hm?“, ich lief weiter – er war an meiner Seite. „Wo willst du hin?“, er runzelte die Stirn, wie süß er doch war. „Weg von hier … ich … ich weiß nicht … ich muss Harry suchen … ich muss das Ganze klären …was haben wir nur in Gang gesetzt, Draco?“, ich sah ihm ins Gesicht – es war erfüllt von tiefer Traurigkeit. Unsere Zweisamkeit von vorhin – so lange konnte es noch nicht zurück liegen – war wie weggewischt. Ich konnte nicht mehr daran denken. Ich konnte nur noch sehen, was wir angerichtet hatten. Die ganze Zauberergemeinschaft würde uns richten, und das Urteil würde nicht milde sein. Das Urteil der Reinblüter würde vernichtend sein. Es würde uns vernichten. Plötzlich stoppte er mich. Draco stand direkt vor mir und nahm mein Gesicht in beide Hände. „Was meinst du damit?“, er sah mich ernst an - ernster als ich ihn je erlebt hatte. „Wir … deine Familie wird das niemals akzeptieren.“, ich sah ihn an. „Sie haben keine andere Wahl als es zu akzeptieren!“, jedes Wort presste er mühsam beherrscht heraus. „Hermione Jane Granger! Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du nicht mit mir zusammen sein willst.“, irgendwo tief drinnen war er ein Malfoy … ich lächelte. „Das kann ich nicht.“, ich sah zu ihm auf. „Dann ist doch alles geklärt.“, ein angestrengtes Lächeln huschte über sein schönes Gesicht – es verwandelte sich in ein hämisches Grinsen, „Lass uns Potter suchen gehen und ihm …“, ich wusste nicht was er sagen wollte, aber nett war es bestimmt nicht. Ich stieß ihm meinen Ellenbogen in die Rippen. „Er ist mein bester Freund.“, mehr brauche ich nicht sagen. Draco wusste, dass er irgendwie mit Harry auskommen musste. Harry war eher da gewesen. Er war mein Freund - mein bester Freund. Der große Bruder den ich nie gehabt hatte. Ich liebte ihn. Auf eine andere Weise wie Draco, aber ich liebte ihn trotzdem sehr. Ich hatte ihm weh getan und nun wurde meine Sorge immer größer. Daphne kam langsam auf mich zu. Es war vorbei. Ich hatte Harry verloren. Ich hatte eine Liebe gewonnen und meinen Freund verloren. Wie ungerecht die Welt doch manchmal war. Daphne kam direkt vor mir zum stehen und umarmte mich fest. In diesem Moment stiegen mir die Tränen in die Augen. Sie nahm mein Gesicht in ihre kleinen Hände und sah mir direkt in die tränenüberfüllen Augen … ich hingegen nahm sie gar nicht mehr wahr. Vor meinen Augen verschleierte alles. „Sei glücklich!“, flüsterte Daphne … oder war er Draco. Ich war mir nicht ganz sicher. Und wieder: „Ich will das du glücklich bist!“, das war definitiv eine männliche Stimme. Mein Verstand versuchte langsam wieder auf Touren zu kommen. Die Stimme war auch nicht die von Draco – seine würde ich unter hunderten erkennen. Ich kannte die Stimme – ein Freund, oder ein Bekannter. Da machte ich meine Augen auf und rieb die Tränen weg. Und da stand er. Direkt hinter Daphne. Harry. Mein Harry. Mit den verstrubbelten Haaren und einem flehendem Blick. „Auch wenn du nur mit ihm glücklich sein kannst.“, ein weiterer flehender Blick. Wieder traten mir die Tränen in die Augen, doch diesmal vor Freunde und Dankbarkeit. Dankbarkeit, dass er immer noch mein bester Freund war und, dass er allem Anschein nach nett sein wollte – so schwer es ihm fiel. Wir umarmten uns und ich heulte alle voll. Ich war so froh und so kaputt, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Wir setzten uns zusammen in die große Halle. Alle an EINEN Tisch. Jeder verfolgte uns mit Blicken. Es schien als würde sich etwas zusammenbrauen. Kapitel 23: Kapitel 23 - Unsere Wendung --------------------------------------- Unsere Wendung Hätte mir jemand früher erzählt, dass ich mal mit diesen Personen -mehr oder weniger- friedlich an einem Tisch sitzen würde, demjenigen hätte ich die Geschlossene im St. Mungos dringendst empfohlen. Schon verrückt wie die Dinge sich ändern. Jetzt saßen wir hier, Daphne zu meiner rechten und Hermine zu meiner Linken, während uns Potter und Weasley gegenüber saßen. Ein unangenehmes Schweigen lag über uns, was von den verwirrten Blicken der gesamten Schülerschaft und sicher auch denen der Lehrer nicht gerade angenehmer gestaltet wurde. Niemand wusste was er sagen sollte. Wie auch? Sollte ich mit Potter so locker sprechen, als wären wir seit Kindertagen die besten Freunde? Nur Daphne schien das kaum etwas aus zu machen. Sie lachte leise. „Schon amüsant, nicht wahr?“, meinte sie und warf einen Blick durch die Große Halle. „Als hätten sie noch nie ein paar Freunde zusammen sitzen sehen.“ Misstrauisch sah ich sie von der Seite an. Anscheinend wusste sie schon wieder mehr als wir. „Also… ähm“, Potter schien noch nicht seine Sprache wiedergefunden zu haben, „Wie seid ihr… also ich meine, habt ihr euch nicht gehasst?“ „Lange Geschichte“, sagte ich und sah Hermine an, eine stumme Bitte, dass sie es bitte erzählen möge. Sie seufzte. „Na gut, dann eben ich.“ Sie erklärte das Wesentliche, ließ einige nun ja, private Dinge, was die Träume beispielsweise anging aber aus. Mittlerweile war es spät geworden und ich saß mit Daphne in unserem Gemeinschaftsraum. Obwohl sie den Blick auf ihr Buch richtete, las sie nicht. Seit zehn Minuten hatte sie nicht umgeblättert. „Was ist los?“, fragte ich. Erschrocken fuhr sie zusammen und lächelte mich an. „Ach gar nichts, ich hab nur über meinen Verwandlungsaufsatz nachgedacht.“ Wenn sie eines nicht konnte, dann war es lügnen. Misstrauisch sah ich sie an. Ertappt biss sie sich auf die Unterlippe und schüttelte leicht den Kopf. „Es ist nicht wirklich wichtig“, sagte abweisend, „Ich geh zu Bett. Gute Nacht, Draco.“ Schon war sie in den Mädchenschlafräumen verschwunden. Ich würde sie morgen noch einmal darauf ansprechen oder ich fragte Hermine. Vielleicht war es ja so eine Mädchensache? Wenn dann wollte ich mich da wirklich nicht reinhängen. Irgendjemand ließ sich neben mich fallen. Fragend drehte ich mich um und erblickte Blaise. Super, ich ahnte, was jetzt folgte. Kreuzverhör. „Du und Granger?“ „Sie heißt Hermine.“ Er winkte ab und hob fragend die Augenbrauen. „Ja, stört es dich?“ „Sie ist ein Schlammblut.“ „Das stört dich bei deinen Affären wenig.“ „Aber das ist keine Affäre oder?“ „Nein, sicher nicht.“ „Du bist dir bewusst, dass kaum jemand das akzeptieren wird.“ „Das interessiert mich und Hermine herzlich wenig.“ „Wie süß. Du weißt, sie lebt gefährlich mit ihrer Herkunft.“ „Ich werde jeden erledigen, der ihr zu nahe kommt.“ „Wie heldenhaft.“ Ich seufzte. „Blaise, wenn du etwas gegen diese Beziehung hast, halte dich raus, wenn nicht, darfst du dich gern zu uns setzen.“ Damit ließ ich ihn sitzen und ging zu meinem Schlafsaal, beeilte mich ins Bett zu kommen, ehe er mich wieder belagerte. Ich zog die Vorhänge zu und schlief ziemlich schnell ein. Traumlos war diese Nacht ganz und gar nicht. Ich stand mitten auf einer Lichtung, Hermine an meiner Seite. Irgendwas schien sie zu suchen und auch ich hatte den Drang, dass etwas gefunden werden musste. Aber was? Ein Rascheln ließ uns herumfahren. Daphne kam aus dem Wald gestolpert, Potter und Weasley folgten ihr. Das war das erste Mal, dass noch jemand in einem dieser Träume auftauchte. Plötzlich veränderte sich die Szenerie. Wir standen alle gemeinsam an einem Strand, dann wieder eine Veränderung, wir waren in Hogsmead. Unsere Umgebung wechselte immer weiter, aber immer spürte ich das Gefühl, dass ich etwas Wichtiges suchte. Dann wurde alles dunkel. „Draco… Hermine… Kinder…“ Eine schaurige Stimme hallte durch dieses Nichts. „Findet mich… ihr müsst mich finden. Kommt zu mir!“ Ich schreckte aus dem Schlaf hoch. Dunkelheit umhüllte mich. Aber ich konnte das Schnarchen von Crabbe und Goyle hören. Eindeutig ein Zeichen, dass ich wach war. Dieses Gegrunze konnte man sich unmöglich einbilden. Seufzend schob ich die Vorhänge beiseite. Durch die magischen Fenster konnte ich erkennen, dass der Morgen bereits dämmerte. Da konnte ich ja auch gleich aufstehen. Geduscht und angezogen ging ich zum Gemeinschaftsraum, der in das typische schummerige grüne Licht getaucht war. Ein leises Seufzen lenkte meine Aufmerksamkeit zu einer düsteren Ecke. „Daphne“, sagte ich leise und ging auf sie zu. Erschrocken sah sie zu mir auf, als ich vor ihr stand. In ihren Augen schienen Tränen zu glitzern. „Was ist los?“, fragte ich und ging vor ihr in die Hocke. Sie trug noch immer ihren Pyjama und hatte sich in eine Decke gehüllt. Mein Blick fiel auf ihre Hand, auf der zahlreiche Schnittwunden zu sehen waren. „Wer hat das getan? Warum? Was ist los?“ Sie schüttelte den Kopf und lächelte mild. „Daphne, rede mit mir.“ Sie lachte, aber es klang eher verbittert als belustigt. „Sie glauben, sie könnten mich erpressen, aber das mach ich nicht mit.“ Ich schaue sie schockiert an. „Wer?“ „Pansy und ihr kichernder Hühnerstall.“ Sie sagt das ohne Abscheu, vollkommen neutral, aber ich verspüre nur den Drang, diese blöden Weiber aufzumischen. Ich musste nicht mehr fragen, warum sie das getan hatten. Es schien mit mir zu tun haben, mit mir und Hermine. „Tut mir wirklich leid, Daph“, sagte ich und nahm vorsichtig ihr Hand. Ich zog meinen Zauberstab heraus und gab mein Bestes um sie zu heilen, aber die Wunden öffneten sich immer wieder. „Hab ich schon versucht“, sagte sie, „Ich bin froh dass ich mein Gesicht wieder hinbekommen habe.“ Besser ich fragte nicht nach, was damit passiert war. „Wir gehen zu Madame Pomfrey. Geh dich anziehen“, sagte ich und stand auf. Sie klappte den Mund auf, aber schloss ihn dann gleich wieder. „Ich hoffe sie schlafen noch“, murmelte sie leise und ging in den Schlafsaal. Sie hatte sich beeilt und kam nach keinen fünf Minuten wieder zu mir. Gemeinsam gingen wir hinaus und verließen die Kerker. Madame Pomfrey öffnete uns ziemlich verwundert, um diese Uhrzeit auch kein Wunder. „Miss Greengrass, was ist passiert? Mr. Malfoy können sie das erklären?“, fragte sie und wies uns hinein. Ich wollte antworten, aber Daphne mischte sich ein und behauptete, dass sei nur ein kleiner Streit gewesen. Natürlich glaubte ihr die Krankenschwester nicht, dass sah man deutlich, aber sie sagte auch nichts. Sie untersuchte Daphne hinter einem Vorhang, während ich mich zum Fenster begab und wieder an meinen Traum dachte. Ich würde Hermine sprechen und hoffen, dass sie eine weniger verwirrende Version des Traums gehabt hatte. Aber das würde warten müssen. Zuerst mussten wir Daphne aus der Schusslinie holen. Was bildete sich diese Pansy eigentlich ein? Ihre Eifersucht war zum kotzen! „So, viel mehr kann ich nicht für sie tun, Miss Greengrass. Es tut mir leid.“ Madame Pomfrey schob den Vorhang beiseite und drückte Daphne eine Dose Salbe in die Hand, welche bandagiert waren. „Sie sollten mit einem Lehrer reden, wenn sie Probleme haben“, erklärte die gutmütige Krankenschwester, ehe sie uns verabschiedete. Gemeinsam gingen wir Richtung Große Halle. Mittlerweile würde es sicher Frühstück geben. Aus einem Seitengang kamen uns auf einmal Hermine und ihre Freunde entgegen. Lächelnd begrüßten wir uns. Das gemeinsame Essen am vergangenen Tag hatte das Eis ein wenig geschmolzen. „Daphne, du bist verletzt. Was ist passiert?“, fragte Harry und zeigte auf ihre Hände. „Ach ähm das… ist nicht weiter schlimm“, murmelte sie und wurde leicht rot. „Pansy hat sie bedroht“, antwortete ich. Die Gryffindors waren sichtlich schockiert. „Wir sollten zu Dumbledore oder Snape oder sonst wem“, sagte Hermine. „Lasst uns erst mal etwas Essen gehen“, meinte Ron. Alle sahen ihn fragend an. Wie konnte er jetzt nur ans Essen denken. „Hey, mit vollem Magen kann man besser denken oder? Außerdem wird um diese Uhrzeit kaum jemand da sein, außer Dumbledore und McGonagall vermutlich.“ Sieh mal an. Gar nicht so dumm, dieser Ron. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)