Die Crypto-Jäger von Tombstone (... oder das Team Hunter) ================================================================================ Kapitel 10: Slade der Pokémon-Rancher ------------------------------------- Tja, hier kommt heute was, das komplet auf meinen Mist gewachsen ist, bis auf ein Name der hier fällt. Ratet einfach, was ich mir da einfallen ließ und schreibt es im Kommi. _________________________________________________________________________________ 10. Slade der Pokémon-Rancher Nach Stunden des Marsches kamen unsere Helden zu einer Großflächigen Ranch, auf der viele Pokémon graßten, hauptsächlich Tauros, Miltanks, Voltilams, Ponitas und Galopas. „Der Traum eines jeden Züchters.“ begann Rocko schon zu schwärmen, aber Rui musste sich ausruhen. Ihre Ausdauer hatte in den letzten Tagen stark nachgelassen, vielleicht weil sie bisher immer im Beiwagen von Wes‘ Motorrad mitgefahren war. „Leute… wartet mal… ich… ich brauch ne Pause…“ keuchte sie und ließ sich auf einen vermeindlichen Stein sinken. Plötzlich klickte etwas hinter ihr, und es hörte sich dann noch an, als würde ein Gewehr durchgeladen werden. „Okey, Rotfuchs. Runter von diesem Georock.“ Knurrte eine kratzige Stimme hinter der Rothaarigen, und aus Angst es würde gleich geschossen, sprang sie auf und streckte die Hände in die Höhe. Der Felsen, auf dem sie gerade gesessen hatte, erzitterte, bewegte sich und rollte sich auf. Tatsächlich stand ein Georock hinter ihr, sie drehte sich langsam um und sah das verschlafene Gesicht des Felsen-Pokémon. „Geooooo… oooh!“ gähnte das Pokémon. „Ab mit dir nachhause, Steinschädel. Und roll nicht wieder in die Zäune. Hab sie erst gestern wieder reparieren dürfen.“ knurrte die kratzige Stimme eines Mannes, und ließ Georock wieder in die nahen Berge zurückrollen. „Tut mir leid, kleine Lady. Aber die Georock sind im Moment sowas wie ne Plage. Fast täglich sind die Zäune der Gehege zerbrochen. Und nehmt die Arme wieder runter, sind bloß Platzpatronen.“ langsam senkten unsere Helden ihre Hände wieder und wandten sich zum Ursprung der Stimme zu. Es war ein älterer Mann, strähnige dunkelgraue Haare, sein Gesicht war eingefallen und fast ausgemergelt und seine Augen waren so tief in den Höhlen verborgen, dass man nur ein paar dunkle Knöpfe erkennen konnte. Dieser Eindruck wurde nur dadurch noch verstärkt, dass er einen ziemlich zerschlissenen Hut trug, zusammen mit einem Outfit, dass sehr an einen Rancher, oder zumindest einen Totengräber aus dem frühen Westen erinnerte. In seiner Hand hielt er eine alte, doppelläufige Schrotflinte, deren Lauf etwas abgesägt war. „Tut uns echt leid Sir, aber wir sind doch noch gar nicht auf dem Gelände.“ versuchte Angie sich für die anderen zu entschuldigen, aber der alte Rancher winkte ab. Sein faltiges Gesicht sah im moment eher freundlich aus, als grimmig oder ernst. „Mach dir mal keine Sorgen mein Sohn, ich bin nicht deswegen hier draußen. Um diese Zeit verscheuch ich die Georock aus der Nähe der Zäune, und das geht eben nur mit Platzpatronen. Kommt mit rein ins Haus, besonders die schwangere kleine Lady.“ Der Grünhaarigen schoss etwas die Zornesröte ins Gesicht, und sie sagte dem Rancher auch glatt ins Gesicht, dass sie kein Junge sondern ein Mädchen sei. Den alten Mann schien das nicht zu erschrecken, er entschuldigte sich förmlich dafür und erklärte bei den weiten Klamotten, die sie trug, währe dass nicht so eindeutig zu erkennen, und die Stimme klang auch weniger Weiblich, als bei Rui. Das ließ Angie dann auch so stehen. Erst beim Überqueren der Weiden erkannten unsere Freunde, wie groß das Gelände der Ranch war. Sie brauchten eine halbe Stunde, um das Farm-Häuschen zu erreichen, und das war doch recht klein, aber auf der anderen Seite war es groß genug für eine Familie mit mindestens 2 Kindern. Und den Eindruck machte auch das Wohnzimmer, genauer gesagt der Kamin, auf dem viele Fotos standen. Auf den Meisten war der Rancher zu sehen, damals viel jünger und in Sepia-Tönen, oder schwarz-weiß, je nach alter. Einige Bilder zeigten ihn mit 3 verschiedenen Frauen, von denen das eine immer etwas älter war, als das vorherige, und auf jedem der Fotos, waren auch noch bis zu 3 kleine Mädchen, beziehungsweise junge Frauen zu sehen. Dann gab es auch noch andere fotos, wo die Mädchen, beziehungswiese jungen Frauen in Sepia-Tönen oder in schon leicht verblasster Farbe zu sehen waren. „Setzt euch ruhig, ich setz euch Kaffee auf, wenn ihr wollt.“ „Nein danke, lieber Tee, wenn sie welchen haben.“ meinte Rui etwas erschöpft und setzte sich in einen der, zwar recht antiquierten, aber dennoch bequemen Sessel. Die anderen taten es ihr gleich, aber den Schaukelstuhl ließen sie unberührt. „Mein Name ist übrigens Carter Slade. Ihr könnt mich Carter nennen, oder auch Slade, so wie ihr mögt. Und ja, ich hab welchen.“ Nur wenige Minuten später hatte dann jeder etwas zu trinken vor sich, und der Rancher erfuhr die Namen unserer Helden. Bei Ash’s Namen hielt er kurz inne und sah ihn durchdringend an, denn der Nachname war der eines jungen Mannes, den er einst zum Teufel gejagt hatte. Aber um dieses Thema zu vermeiden, lenkte er auf ein anderes um. „Sagt mal, ich könnt im Moment etwas Hilfe auf der Ranch brauchen. Hilfsarbeiter kann ich mir nicht leisten, ich kann euch also nicht bezahlen…“ „Was meint ihr?“ fragte Ash in die Runde. Rocko war sofort dabei und Angie ebenso. Und da Ash Pokémon liebte, dauerte es nicht lange, bis auch er mitmachen wollte. Nur Lucia war noch nicht so recht begeistert, aber schließlich wollte sie ja auch was neues Lernen, also machte sie auch mit. Leicht lächelnd nickte Slade und begann eine Liste aufzuzählen, was alles getan werden müsste: „Nun, der Zaun am östlichen Ende muss repariert werden… und die Voltilams geschoren. Seit einer halben Woche bin ich nicht mehr dazu gekommen, die Ställe von Ponita und Galopa auszumisten. Außerdem müssen die Miltank gemolken werden, hab ich heute noch nicht geschaft. Könnt ihr jeder etwas davon übernehmen?“ Sofort machten sich unsere Helden an die Arbeit. Ash und Angie wollten das Loch im Zaum flicken, während Rocko sich an die Ställe machte. Lucia wollte die Voltilams scheren, musste sich aber erst vom Rancher zeigen lassen, wie das ging. Als er es dann 1 bis 2 Mal gezeigt hatte, konnte sie es dann auch, und so machten sich Slade und Rui daran die Miltank zu melken. Dafür benutzten sie eine Melk-Maschiene, und es ging auch recht schnell. Am Abend fuhr Slade dann los in die Stadt, um die Milch ans Pokémon-Center, den Supermarkt und noch eine Molkerei zu liefern. Er sagte er brauche etwa eine Stunde hin, und nochmal eine Stunde zurück. Dazwischen war dann nochmal eine halbe Stunde, weil die Stadt nicht sehr groß war. Rocko wollte darum dann das essen vorbereiten, Lucia und Ash sahen sich die Fotos auf dem Kamin näher an, und Rui und Angie saßen draußen an der frischen Luft, auf der Veranda. „Sag mal, warum ist der Dieb eigentlich weggegangen?“ fragte die Grünhaarige urplötzlich, aber die Rothaarige mit den blauen Augen konnte schnell eine gute Erklärung liefern: „Er ist auf eine andere Mission geschickt worden, auch hier in Sinnoh, aber es währe wohl zu gefährlich gewesen, also hat er mich nicht mitgenommen.“ „Okey, aber wohin ist er gegangen?“ „Unser Boss in Pyritus hat ihn beauftragt Team Cryptos Zulieferer aufzuspüren und zu verhaften. Ich glaube, er will sich danach zur Ruhe setzen und ein normales Leben führen. Naja, oder auch nicht, ich bin mir nicht sicher.“ Es entsprach nur halb der Wahrheit, zumindest was die Sache mit dem Auftrag anging, aber das brauchte Angie ja nicht zu wissen. Es hätte sie nur noch mehr in ihren Vorurteilen dem Grauhaarigen gegenüber bestärkt, wenn sie wüsste dass Wes nun auf eigene Rechnung arbeitete. Und das hat er bisher nur einmal gemacht, und zwar als er und Rui damals das erste Mal Jagd auf die Crypto-Pokémon machten. „Bist du sicher, dass er nicht auf eigene Rechnung arbeitet? Zuzutrauen währe es ihm. Und auch dass er dich einfach so sitzen lässt.“ „Nein würde er nicht.“ Wiedersprach die rothaarige energisch. „Er hat bei seiner Diebes-Ehre versprochen zurück zu sein, bevor das Baby da ist.“ „Diebes-Ehre?“ hinterfragte Angie irritiert. Genervt stöhnte Rui auf und setzte sich in den Schaukelstuhl auf der Veranda. „Ja, Diebe haben sowas wie einen Ehren-Kodex. Zum einen stiehlt er nur das, was andere nicht unbedingt brauchen, und zweitens bricht er nie sein versprechen. Er hat bisher immer Wort gehalten. Also vertrau ich ihm.“ Im Wohnzimmer hatten Ash und Lucia mittlerweile eine merkwürdige Entdeckung gemacht. Auf den 3 Familienfotos war jeweils eine andere Frau an Slades Seite. „Sieh dir das an Ash. Ein Mann, 3 Töchter, und immer eine andere Frau.“ meinte Lucia und nahm das jüngste Familienfoto in die Hand, dass noch mit der Ehefrau des Ranchers war. Aber es stimmte. Es war immer eine andere Ehefrau, und beim vierten Foto, waren nur Slade und seine 3 Töchter zu sehen, wie sie vor der Scheune standen und fröhlich lächelten. „Komisch. Wo sind die alle hin? Sind die alle abgehauen?“ die Haustür ging auf und der Rancher trat ein, gefolgt von Rui, Angie und einem… „Ist das ein Alpollo?“ fragte die Blauhaarige nervös und versteckte sich schnell hinter Ash, bevor das Geister-Pokémon näher auf sie zu kommen konnte. „Alpollo Alpollo!“ „Mein alter Freund Beelzebub. Und was meine Frauen angeht: Nummer 1 und 2 starben kurz nach der Geburt, die dritte hatte einen Autounfall, vor etwa 20 Jahren. Da war meine jüngste Tochter etwa in eurem Alter. Ist mit einem Taugenichts aus Kanto durchgebrannt, der angeblich sehen konnte, was ein Mensch fühlte. Sie war sauer auf mich und hat den Kontakt abgebrochen. Da ist nochwas… meine beiden anderen Töchter sind auch gegangen, aber nicht durchgebrannt.“ Fragend und ratlos sahen sich die Meisten unserer Helden an, bis auf Rocko, der gerade das Abendessen auf den Tisch brachte. Während des Essens erwähnte niemand noch einmal Slades Familie. Spät in der Nacht erwachte die Rothaarige mal wieder wegen ihrer Übelkeit. Schwester Joy hatte ihr in Emerald-Town zwar einen Tipp bei Schwangerschaften gegeben, aber sie kam bisher nicht dazu, ihn auszuprobieren. Als sie gerade aus dem Bad kam, bemerkte sie dass im Kamin noch ein Feuer brannte. Und Küche und Wohnzimmer lagen genau nebeneinander, was bedeutete dass sie wohl an Slade vorbei musste, um an etwas Milch zu kommen. Als sie gerade um die Ecke huschen wollte, hörte sie schon die brummige Stimme des Ranchers. „Du willst es mal mit Milch versuchen hä? Guter Trick denk ich.“ murrte er, sah aber nicht sie an, sondern ins Kamin-Feuer. Etwas verwirrt drehte sich die Rothaarige zu ihm um und ging näher an ihn heran. Er saß in seinem Schaukelstuhl und paffte eine etwas eingestaubte Pfeife. „Die Mutter von Joy aus Emerald Town war mit meiner Katerina befreundet, meine letzte Frau. Sie hat ihr den tipp gegeben.“ Mit diesen Worten drehte er den Kopf ein Wenig zu ihr. „Nun mach schon. Geh ruhig an Kühlschrank, trink etwas Milch und geh wieder ins Bett.“ „Warum sind sie immer so mürrisch?“ wieder wandte sich der alte Rancher dem Feuer zu. „Ich bin alt. Das ist das Vorrecht der Senioren, mürrisch zu sein. Außerdem… immer wenn ich Trainer sehe kann ich nicht anders. War mal unter den top 5 in der Sinnoh-Liga. Hab das Finale verloren… Irgendwie hat das Magmar meines Gegners es geschafft eine Explosion auszulösen, als es Hitzekoller benutzte um Beelzebub aus dem Ring zu schießen. Hat mich für Monate ins Lazarett gebracht, wo ich Carol, meine erste Frau, kennenlernte.“ „Sie war Krankenschwester?“ mit einem knurren nickte Slade, mehr auch nicht. „Tja. Und seit ich damals verloren hab, kann ich die meisten Trainer nicht leiden… bis auf wenige Ausnahmen.“ Gab er zu und erhob sich au seinem Stuhl. „Übrigens hab ich den geschreinert. Massive Steineiche. War für meine Frau.“ „Für welche?“ „Alle 3. Nacht.“ Mürrisch wie immer machte er sich in sein Schlafzimmer auf, um noch etwas zu schlafen. Die Rothaarige hingegen ging in die Küche, nahm sich aus Glas aus dem Schrank und aus dem Kühlschrank eine Flasche der frischen Miltank-Milch. Sie hatte am Abend, beim Abendessen, zwar ein Glas getrunken, aber es hatte nicht lange geholfen. Dieses Glas schmeckte besser, warscheinlich weil es gerade gekühlt war. Mit gemischten Gefühlen was Wes anging, ging sie dann auch wieder ins Bett. Als unsere Truppe am nächsten Morgen aufbrechen wollte, blieb Rui mit ihrem Psiana auf der Veranda stehen und wandte sich noch einmal zum Rancher um. „Mister Slade, ich würde gerne hier bleiben, bis das Baby da ist. Geht das in Ordnung?“ die beiden winzigen Knöpfe funkelten unter dem alten Hut grimmig hervor, aber dann lächelte er. „Wenn du willst? Ich war viel zu lange allein. Hab kein Problem damit über längere Zeit etwas Gesellschaft zu haben.“ Knurrte er nur mit seiner rauhen Stimme und ging wieder ins Haus. Noch einmal sah Rui zu ihren neuen Freunden. „Tja Leute. Sieht aus, als müssten wir jetzt leb wohl sagen. Viel Glück euch allen.“ Sagte sie mit Tränen in den Augen. „Ja, scheint so.“ meinte Ash nur, ging langsam auf die rothaarige zu und klopfte ihr ein letztes Mal beruhigend auf die Schulter. „Aber das musst du zugeben. Du siehst Misty verdammt ähnlich. Oder was meinst du Rocko?“ Der angehende Meister-Züchter nickte lächelnd, genau wie Rui, die sich die Tränen aus den Augen wischte. „Du bist blöd…“ schluchzte sie lachend und schniefte kräftig, „Ich sagte doch… sie ist nicht… mit mir verwandt…“ Auch Lucia kam dazu und klopfte ihr auf die Schulter. „Machs gut und ruf mal an wenn das Baby da ist.“ „Mach ich…“ es war ein sehr gefühlvoller Abschied, aber am ende wünschten sich Rui und unsere Helden alles Gute für die weitere Reise. Im wohnzimmer hatte Slade gerade den Höhrer seines Bildtelefons aufgelegt und begann erneut eine Nummer zu wählen. Eben hatte er bei seiner zweiten Tochter angerufen, die überrascht war, dass ihre Tochter sich nicht an ihren Großvater erinnern konnte. Die Rede war von Johanna und Lucia. Die Leitung war frei, aber auf der anderen Seite nahm niemand ab, stattdessen ging der AB ran. Das freundliche Gesicht einer jungen Frau mit rotbraunen Haaren und Pferdeschwanz erschien. „Hallo, dies ist der Anrufbeantworter von Deliah Ketchum. Leider bin ich gerade nicht zuhause, hinterlassen sie also bitte ihre Nachricht nach dem Piep-Ton. “ „Hallo Deliah, es ist dein alter Herr. Ich weiß was du von mir denkst, wenn du diese Nachricht abhörst, aber hör mir bitte nur das eine Mal zu. Ich hab deinen Sohn kennen gelernt, und weiß jetzt von wem du deinen dickkopf hast. Von mir. Aber das gute Herz hast du von deiner Mom. Und Johannas Tochter hab ich auch getroffen. Lucia kommt wirklich sehr nach ihr. Oh man, was mach ich hier? Ich denke, auf meine Art will ich eine Aussöhnung vorschlagen. Es würde mir wirklich fiel bedeuten, besonders da dein Sohn und deine Nichte sich besser verstehen als du vielleicht glaubst… Naja, vielleicht löscht du die Nachricht auch sofort, aber ruf doch zurück. Ich bin ja normalerweise nicht der Typ der sowas macht, aber es würde mir wirklich viel bedeuten. Immerhin hab ich in den letzten 20 Jahren nichts mehr von dir gehört. In Liebe, Dad.“ Diese Worte kamen ihm wirklich vom Herzen, das sah man ihm auch an, aber mit einer Antwort seiner jüngsten Tochter hatte er nicht gerechnet, die auch nicht kam. _________________________________________________________________________________ Ihr müsst heute wirklich nur 1+1 zusammenzählen, dann habt ihr es. So, ich muss schluss machen, darf nach draußen und Schnee schüppen (Brrrrr!). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)