Rockin' Heaven von _Sky_ ================================================================================ Kapitel 12: ------------ 12 Ihr blieb fast das Herz stehen. Dann erkannte sie ihren Freund vor sich und der Ballast kullerte wieder von ihr. „Mensch, ich hab dir doch gesagt, dass du das nicht mehr machen sollst. Ich sterbe bald.“, meinte sie einerseits ernst andererseits auch erfreut ihn zu sehen. Als sie dann bemerkte wie starr und böse sein Blick war, verschwand ihr Lächeln jedoch. Als sie gerade das Wort ergreifen wollte, kam er ihr zuvor. „Was wollte du in diesem Haus?“, sprach er ohne einen bestimmten Ausdruck. „Nichts Besonderes. Ich..“ „Ich will wissen was du da wolltest?“ Er schrie förmlich, was ihr Angst machte. Er ging auf sie zu bis sie direkt an der Mauer stand. Sie begann zu zittern. Was war nur mit ihm los? „Ich will dich nie wieder hier sehen. Hast du verstanden?“ Marika antwortete nicht, sondern starrte ihn nur an. Diese Aggressivität, die er in seinen Augen hatte. Dieser Blick war noch viel schlimmer war, als der von dem Abend auf der Aussichtsplattform. „Ob du verstanden hast?“, fragte er energischer und lauter. „Ja.“, antwortete sie heiser. Er ließ von ihr ab und schien nun beruhigt. In Marika hingegen begann Wut aufzubrodeln. „Du solltest jetzt nach hause gehen.“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu, sah ihm direkt in die Augen und holte aus. Mit voller Kraft langte sie ihm eine und rannte dann weg. „Du bist echt unglaublich.“, war das Einzige, was sie noch herausbekam und dies war wirklich nicht positiv gemeint. Sie schlug die Tür hinter sich zu und stürmte sofort an ihrer Mutter vorbei in ihr Zimmer. „Marika?“ Kira sah ihr besorgt nach. Nach kurzem Überlegen folgte sie ihrer Tochter. Sie fand diese auf ihrem Bett vor, völlig aufgelöst. „Was ist denn passiert, Schatz?“, fragte sie während sie neben ihr Platz nahm. Sie schüttelte nur den Kopf und versuchte angestrengt ein Lächeln vorzubringen. „Du willst bestimmt nicht mitkommen, oder?“ Nein, auf heile Familie hatte sie nun wirklich keine Lust. „Na gut. Dann leg dich mal hin und ruh dich aus.“ Drei lange Tage machte sie nichts anderes außer Herumliegen und Trübsal blasen. Einerseits war sie stinksauer auf Chris, andererseits bedeutete er ihr soviel. Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Am Abend machte sie einen Spaziergang. Sie brauchte einfach Luft nachdem sie drei Tage kein Tageslicht gesehen hatte. Am Tag wollte sie jedoch nicht raus. Nachher wäre sie noch jemanden begegnet. Im Dunkeln war es einfach entspannender. Sie lief sehr weit, bis zu einem nahegelegenen Fluss. Über diesen führte die Brücke zur Stadt. Sie stellte an das Geländer und betrachtete das Wasser im Mondschein. Es glänzte mit jeder leichten Welle anderes und auch die darüber fahrenden Schiffe waren schön anzusehen mit den vielen Lichterketten. Die Stille wurde jedoch jeher gestört. „Was willst du? Mich wieder anschreien? Weil ich allein draußen bin? Im Dunkeln.“ Ihr war schon vor eine Weile aufgefallen, dass ihr Freund ihr wieder folgte. Sie bekam keine weitere Antwort. Er stellte sich nur neben sie und blickte ins Leere. „Ich weiß, du meinst das gut. Warum auch immer, aber sag mir doch mal, wie ich dir jemals wirklich vertrauen soll, wenn du mir nie etwas sagst? Ich meine, ich weiß noch nicht mal deinen Nachnamen. Nichts erzählst du mir.“, sie begann zu weinen. Marika spürte seine Umarmung und die Wärme, die ihr fehlte. „Es tut mir Leid. Ich weiß, du willst keine Entschuldigungen mehr hören.“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich hab einfach Angst um dich.“ Sie drückte ihren Kopf an seinen Oberkörper. „Echt?“, fragte sie leise. Sie spürte sein Nicken. „Ich würde so gern bei dir bleiben.“ Er nahm ihre Hand und ging mit ihr Richtung Stadt. Sie liefen durch einige Straßen und nach einer halben Stunde kamen sie an einem großen Block an. Als sie über den Parkplatz liefen, erkannte Marika den Wagen von Chris. Wahrscheinlich wollte er sie nun wieder nach Hause fahren. Es war ja schon spät, wie er es immer ausdrückte. Aber er blieb nicht am Auto stehen sondern zog sie weiter zum Eingang des großen Gebäudes. Sie nahmen den Fahrstuhl und fuhren in die sechste Etage. Das Haus sah recht mitgenommen aus. Eben ein völlig normaler Block. „Was wollen wir hier?“ „Du willst doch bei mir bleiben.“, meinte er nur und schloss mit seinem Schlüssel eine der Türen auf. Er hatte sie wirklich mit in seine Wohnung genommen. Aufregend. Chris ging vor, hing seine Jacke weg und verschwand in einem der Räume. Marika tastete sich erst einmal vorsichtig vor. Einen Meter hinter dem Eingang begann das Wohnzimmer. Chris schien in der Küche verschwunden zu sein. Daneben befand sich das Bad und auf der gegenüberliegenden das große Schlafzimmer. Es war recht gut eingerichtet. Man sah der Wohnung an, dass Chris nicht wirklich viel von solchen Äußerlichkeiten hielt. Sie sah sich weiter um, fand aber nichts, was auf seine Familie hindeutete. Keine Fotos oder etwas Ähnliches. Sie begab sich zu ihm in die Küche. Er bereitete Tee zu und schien wie immer völlig abwesend während er wartete bis das Wasser heiß war. Das Mädchen lehnte sich gegen ihn, was ihn aus seinen Gedanken riss. Kurz lächelte er und wendete sich dann wieder dem Tee zu. Gegen 22 Uhr saßen sie immer noch auf der Couch und genossen die Ruhe. Auf die Frage, warum er keine Erinnerungen an seine Familie irgendwo stehen hatte, antwortete er nur mit einem trüben Blick und meinte „Ich hab genug davon in mir.“ Marika beließ es dabei und genoss seine Nähe einfach. Als sie ihre Uhr piepen hörte, setzte sie sich auf und streckte sich. „Willst du schlafen?“, fragte er nach. Sie nickte nur und sah ihn müde an. Als er aufstehen wollte, hielt sie ihn fest und küsste ihn sanft. Erst einmal, dann zweimal. Im nächsten Moment fiel sie weich. Sie spürte seine Küsse, heiß brennend auf ihrer Haut. Immer weiter, immer inniger. Jedes Kleiderstück das fiel, war wie eine Erleichterung für sie und jede Berührung wie ein Inferno. Brennende Leidenschaft überkam sie. Es wechselte sekündlich zwischen heiß und kalt. Die Luft blieb ihr weg und kein Wort kam mehr über ihre Lippen. Die Berührungen an den empfindlichsten Stellen ihres Körpers ließen sie aufschreien und immer weiter wühlten sie sich in die Ekstase hinein. Ein leichter Schubs und sie sah nun auf ihn herab. Tiefe erotische Blicke wurden ausgetauscht und immer wieder leidenschaftliche Küsse gewechselt. Als er sich aufrichtete, lief Marika ein kalter Schauer über den Rücken, auf den sie aber auf keinen Fall verzichten würde. Sie spürten den heißen Atem, der nur schwer über ihre Lippen glitt. Wieder Blicke. Blicke die soviel sagten, mehr als tausend Worte. Sie strich ihm über die trockenen Lippen und schloss immer wieder die Augen, da es ihr sichtlich schwer fiel, sie offen zu halten. Die Gefühle erschlugen sie allmählich. Aber sie wurde gefangen, immer und immer wieder. Jeder Kuss war die Erlösung und genauso die Gefangennahme. Aber sie ließ sich gern gefangen nehmen, solang er es tat und sie nie wieder gehen lassen würde. Ihre Kraft schwand mit jeder Sekunde, so dass sie ihren Kopf auf seine Schulter senken musste. Sie klammerte sich an ihn, um nicht den Halt zu verlieren. Die Berührungen seiner Lippen an ihrem Hals fühlten sich an, wie einzelne Funken, die immer und immer wiederkehrten. Sie spürte seine Finger langsam an ihrem Rückrad hinunter gleiten. Das weiche Material seine Handschuhe legte sich sanft auf ihrer Haut nieder, was sie nicht weiter störte. Vorsichtig hob sie ihren Kopf wieder und legte ihre Stirn an seine. Ihre Augen waren geschlossen während er seine nicht von ihr lassen konnte. Ein langer leidenschaftlicher Kuss und ein Gefühl der völligen Verbundenheit und Wärme beschwor das Ende herauf. Nicht das Ende der Leidenschaft, nur das Ende von Atem- und Gedankenlosigkeit. Ein Schrei der Befreiung. Auch jetzt ließen sie sich nicht los. Sie schafften es nicht voneinander, zu fest war der Griff. Es dauerte noch einige Zeit, bevor sie in seinen Armen lag, ihre Hand strich langsam von seinem Hals den Oberkörper hinunter. Er hatte die Augen geschlossen und atmete tief ein und aus. Langsam schliefen sie ein ohne ein weiteres Wort. Als Marika die Augen öffnete, war es noch dunkel draußen. Sie konnte nur schwer die Ziffern der Uhr erkennen, die wohl 3.47 Uhr anzeigte. Langsam richtete sie sich auf, kurz musste sie sich schütteln als die Decke ihren unbekleideten Körper hinunter strich. Chris war nicht im Raum. Das junge Mädchen streckte sie und stand dann auf, um in seinem Hemd bekleidet, durch die Wohnung zu schleichen. In der Küche brannte ein kleines Licht. Er saß dort, den Kopf auf die Hände gestützt. Langsam näherte sie sich ihm, ohne das er es zu bemerken schien. Als er jedoch ihre Hand auf seiner Schulter spürte, schreckte er auf. Marika zog ihre Hand sofort zurück. „Entschuldige. Ich wollt dich nicht erschrecken.“, meinte sie leise. „Alles okay?“ Der Verschlossene legte sich nur kurz die Hand an die Schläfe, stand dann auf und ging wieder ins Schlafzimmer. Ohne weitere Worte folgte sie ihm. Chris blieb am Fenster stehen und sah kopfschüttelnd hinaus. „Was ist?“ Marika lehnte sich an seinen Rücken. „Das ist nicht richtig.“ Stutzend sah sie auf. „Du dürftest gar nicht hier sein.“ Sie versuchte ihm in die Augen zu sehen, denn sie glaubte sich verhört zu haben. „Chris?“ Er schüttelte nur den Kopf. „Das kannst du doch nicht ernst meinen.“ Er antwortete nicht. „Willst du mir sagen, dass dir das alles nichts bedeutet?“ „Was? Das hab ich...“ „Doch! Du willst mich also nicht hier haben, aber zum Sex bin ich gut genug, ja? Du bist…“ Die Wut von drei Tagen zuvor brodelte wieder hoch. Wie an diesem Tag wollte sie ihm eine knallen aber diesmal kam er ihr zuvor. Er packte ihren Arm, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Leise Tränen rollten seine Wangen hinunter und trafen ihr Gesicht. Marika löste den Kuss und sah in ein trauergetränktes Gesicht. Seine Stirn drückte an ihre. Auch wenn sie jetzt hundert und mehr Fragen im Kopf hatte, sie konnte ihn nur an sich drücken. Noch nie hatte er soviel von sich gezeigt, wie in dieser Nacht und das bedeutet ihr sehr viel, auch, wenn sie immer noch nicht alles verstand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)