Digimonworld von PitY (An other Story) ================================================================================ Kapitel 5: Endlich, die neue Welt! ---------------------------------- Meine Augen, sie waren fest geschlossen. Eine laue Brise schien an meinem Körper vorbei zu wehen. Es war ganz schön kalt. Doch meine Augen wollten sich einfach nicht öffnen. Es war entspannt so zu liegen, auch wenn der Boden, auf dem ich lag, unangenehm kalt war. Durch meine Handfläche spürte ich das weiche und zugespitzte Gras, auf dem ich lag. Das grüne Gras und meine Haare kitzelten mein Gesicht. Ich hörte viele verschiedene Geräusche. Unter anderem ein Rauschen, den Wind, der durch Bäume und Sträucher weht und merkwürdige Geräusche. Aus der Trance erwacht, öffnete ich meine Augen langsam. Ich richtete mich auf und schaute mich um. Es standen ganz viele rosa Digimon um mich herum und schauten mich mit großen Augen an. Ich fühlte mich unwohl dabei, so dermaßen angestarrt zu werden. Aber diese Digimon kannte ich irgendwoher. Richtig! Das Elecmon meiner Mutter war auch einmal ein Motimon. Ich kann mich erinnern, nach einem sehr harten Training hat sich Elecmon überanstrengt und ist zurück digitiert. Es blieb nur sehr kurz das Motimon, denn nach einem wohlig warmen Kakao und ein paar leckere, selbstgebackene Kekse meiner Mama, digitierte es sofort wieder zu Elecmon. Ein Motimon kam auf mich zu und es schien immer kleiner zu werden, je näher es mir kam. Hatte es etwa Angst vor mir? „Bist du ein Mensch?“, fragte mich das Motimon, das auf mich zu kam. „Joa… wieso?“, ich zögerte leicht, denn eigentlich wusste ich ja nicht so wirklich, was ich war. „Wir haben noch nie einen getroffen! Sag mal, kommst du von da oben?“ Motimon zeigte nach oben, Richtung Himmel. Ich erblickte nicht viel, denn um mich herum wuchs ein dichter Wald. Wieso hatte das Digimon solch eine merkwürdige Frage an mich gerichtet? Ich kann doch schließlich nicht vom Himmel fallen! Oder etwa doch? Ich schaute das Motimon verdutzt an. Natürlich konnte ich nicht vom Himmel gefallen sein. Das wäre ja reiner Selbstmord gewesen. „Du schaust so komisch. Warst du hier überhaupt mal?“, fragte mich ein weiteres Motimon, „Bist du hier, um deinen Partner zu suchen?“ „äh, nein, ich wollte zu Jijimon. Kennt ihr das Digimon?“ Die Motimon waren wie totgeschlagen. Scheinbar war meine Frage so unsinnig und dumm, dass sie darauf verzichteten mir zu antworten. Ich nahm also an, dass sie ihn kannten. „Es ist eines der ältesten Digimon in der Geschichte der Digiwelt. Es gibt nur wenige Digimon, die ihn nicht kennen. Außerdem gibt es in seiner Nähe den Ort Digitameru.“ „Ah! Davon hab ich gehört! Ja… davon hab ich gehört…“ Ich erinnerte mich an die Worte von Jijimon. Digitameru war der Ort, an dem ich geboren wurde. Er war der Ort von dem man mich nahm und in der Menschenwelt aussetzte. Bei dem Gedanken daran wurde ich wieder traurig und meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. Um nicht vor den Digimon weinen zu müssen senkte ich meinen Kopf nach unten. Doch ich wusste, dass nicht hier war um zu heulen, sondern um meine Antworten auf all meine Fragen zu finden! Ich hob meinen Kopf langsam und wandte mich ruckartig an das Motimon: „Kannst du mich zu Jijimon führen?“ „Aber sicher kann ich das, jedoch ist es zu gefährlich alleine. Wir, die Motimon können dir leider nicht helfen…“ Alleine? Ich schaute mich hektisch um und stellte erschrocken fest, dass hier keiner meiner Freunde gelandet war. Aber warum?! Wir haben uns doch an den Händen gehalten! Ich überlegte woran es gelegen haben könnte und kam zu der Theorie, dass uns der Übergang vielleicht auseinander gerissen haben könnte. „Ähm können wir dir sonst noch helfen?“, fragte ein weiteres Motimon. Mittlerweile standen schon fünf Motimon ganz nahe um mich herum. Ich schien ihr Interesse an mir stark geweckt zu haben, denn sie beobachteten mich genau. Kann es wirklich sein, dass sie noch nie einen Menschen gesehen, geschweige denn mit ihm geredet haben? Meine Antwort ließ auf sich warten. Eigentlich habe ich auch nicht wirklich geantwortet. „Komm erst einmal mit. Wir nehmen dich mit in unser Dorf, hier im Wald ist es zu gefährlich für uns alle.“ Ich verstand, also rappelte ich mich auf und streckte mich gründlich. Dabei schaute ich in den Himmel. Ich sah nicht viel, denn die Bäume verdeckten den meisten Teil, aber ich bemerkte, dass der Himmel der Digimon anders aussah, als den, den ich aus meiner Welt kannte. Die Motimon gingen, mehr oder weniger, in versammelter Mannschaft in eine Richtung und ich folgte ihnen. Mir kam der Wald gruselig vor. Umso weiter wir gingen, umso dichter wurde der Wald. Irgendwann verschwand dann ein Motimon nach dem anderen in eine Art Busch, also kroch ich auf allen Vieren ebenfalls durch diesen Busch durch. Nach einer Zeit des Krabbelns, hoffte ich stark, dass ich bald wieder stehen konnte und die Motimon mich nicht zu einem Platz bringen, der so klein ist, dass ich gerade so rein passte. Zu meinem Erstaunen durfte ich schon bald wieder aufstehen. Es standen kleine Häuschen vor mir, in die ich mich besser nicht hinein zwängte, also fand ich schnell einen bequemen Platz auf dem Boden. Das kleine Dörfchen, so könnte man es nennen, war umzäunt von diesen Dichten Büschen, durch die ich hindurch krabbeln durfte. Nach oben hin, war jedoch der Himmel zu sehen. Jetzt sah ich den Himmel mal besser. Und ich konnte ihn überraschender Weise sogar vergleichen! Er war zwar blau… aber merkwürdig gestaltet. Er hatte ein paar Wölkchen, weiter oben konnte man verschiedene Muster erkennen, die sich immer bewegten. Diese Musterung erinnerte mich an den Zusammenbau einer DNA, den wir genauestens in der Schule besprochen hatten. Jedoch schien der Aufbau des Himmels eine Regelung, einen bestimmten Ablauf an Bewegungen zu haben. Als ich darüber nachdachte, flogen auch ab und zu große Digimon vorbei. Manche waren groß und schön, andere einfach nur zu klein, um sie zu erkennen und wieder andere schienen Kunstfliegen zu veranstalten. Der Anblick war schön. Ich schaute wieder in das Dorf hinein. Die Häuschen waren gebaut aus einem Stoff, der mir komisch erschien. Ich bin keine Architektin, Bauarbeiterin oder sonst etwas, das so was vielleicht erkennen könnte, aber den Baustil habe ich noch nicht gesehen. Die Häuser wurden nach oben hin immer breiter. Andere Häuser waren richtig abgerundet und ich fragte mich, wie so was halten könnte. Sie erinnerten mich an kleine Baumhäuser oder Kästen die aufeinander gestapelt wurden. Auf jeden Fall amüsierten mich die Verzierungen der kleinen Häuschen. Es waren verschnörkelte, mal bunte oder auch fein, filigrane Muster, die mich zum Schmunzeln brachten. Ich erlaubte mir, mich in dem Dorf herumführen zu lassen. Das Motimon, das mir alles zeigen wollte, setzte sich auf meine Schulter. Es erklärte mir, dass es noch weitere Digimon gäbe, die in dieser Stadt wohnten. „Auch Elecmon?“ Das waren die einzigen Digimon, von denen ich weiß, dass sie aus Motimon digitierten. „Aber natürlich! Jedoch reisen die meisten Motimon ab, sobald sie ihr Rookie-Level erreicht haben. Deshalb gibt es relativ wenig Rookie-Level Digimon. Deshalb nennt man unser Dorf auch einfach nur das Motimon-Dorf.“ Wie primitiv, aber immerhin ein Name. Und ich hatte Recht, was das Elecmon betraf! Also ist Elecmon ein Rookie? Dann ist Motimon dementsprechend auf dem Level Ausbildung. Und das niedliche Pabumon ist auf dem Level Baby. Mein Papa hat mir mal von den einzelnen Levels erzählt. Das, was aus dem Ei schlüpft ist ein Digimon vom Level Baby und das digitiert nach etwa einem Tag zu einem Digimon vom Level Ausbildung. Das wäre also Pabumon zu Motimon. Und nach genügend Training folgt das Rookie-Level. Bei meiner Mutter dann das Elecmon. Was kam doch gleich nach dem Rookie? Ich weiß es nicht mehr. Aber ich weiß, dass das Apemon von Papa ein Level weiter ist, weil er das für das Reisen in der Digiwelt brauchte. Obwohl das Dorf relativ klein war, vergleichbar mit dem Haus der sieben Zwerge aus „Schneewittchen“, waren die Büsche vergleichbar dazu ziemlich groß. Ich denke mal, das liegt an den wenigen Angriffsmethoden der Motimon. Denn Digimon auf dem Level Baby und dem Level Ausbildung können nur die Attacke Seifenblasen, was gegen ein Digimon eines hohen Levels nicht die geringste Chance haben sollte. Deshalb bieten die riesigen Büsche um das Dorf herum einen guten Schutz. Würde mich also nicht wundern, wenn die Motimon nur wenig Besucher zu Gesicht bekommt. Während mir das Motimon auf meiner Schulter so einiges über die Digiwelt erzählte, berichtete es mir auch einiges von der Methode des Dorfes. Bei genauerem Betrachten erkannte ich die dünnen Seile, die an den stärksten Ästen die merkwürdigen Häuser stabilisierten. “Ein Eindringling! Ein Eindringling!”, hörte ich ein Motimon rufen. Ich schaute in die Richtung der Sammlung an Motimon und diversen Rookie-Digimon und sofort gesellten wir uns hinzu. Ein stark-aussehendes Tosmon zeigte mit der Spitze seines scharfen Schwertchens auf den eben genannten Eindringling. “Was hast du denn schon wieder angestellt, Masaru?!”, rief ich fragend und mischte die Masse auf. Das Tosmon blickte mich verdutzt an und auch Masaru hob ängstlich den Kopf. “Was für ein Glück! Hina! Bin ich froh dich zu sehen. Bitte hol mich hier raus!” Ich seufzte und wandte mich an das Tosmon: “Bitte verzeih ihm, was auch immer er getan hat. Er gehört zu mir und ich weiß, dass er es nicht böse gemeint hat.” Tosmon senkte sein Schwert und schob es wieder in sein Futteral. Das Digimon sah aus wie ein kleiner Tiger mit einem Schild, das er auf seinen Rücken geschnallt hat. Dementsprechend hatte es einen Gürtel und eine Schärpe als Befestigung seiner Waffen. Es war wohl eines der wenigen Rookie-Digimon, das in dem Dorf verweilte. “Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass dieser Menschenjunge in friedlicher Absicht kam. Ich hielt ihn für einen Eindringling, nicht für Euren Freund.”, erklärte das Tosmon in gehobener Sprache. Um ehrlich zu sein, verblüffte mich die Art, wie Tosmon sprach. “Bitte geleitet mich mit in mein Heim, um Euch mit einer Tasse Kiera zu verwöhnen.”, bat uns das Digimon an. Wir nahmen dankend an und folgten ihm. Masaru sah sich zwischenzeitlich verwirrt die Häuser an, was ich nur zu gut verstand. Ich bemerkte ja schon vorher, wie merkwürdig diese aufgebaut waren. Tosmon führte uns den versteinerten Weg entlang zu seinem eckigen Häuschen, in dem noch ein paar weitere Motimon wohnten. Es war das Häuschen mit bunten Klecksen und feinen, schwarzen Linien, die ein schönes Muster ergaben. Das haus war merkwürdig aufgebaut. Der Grundbaustein war ein abgerundeter Zylinder mit einer runden Tür. Auf ihm bauten sich dann verschiedene, geometrische Formen auf, die hier und da etwas eckiger oder abgerundeter waren. Komischerweise wurde dieses Haus nach oben hin breiter und ist, wie schon erwähnt, mit den bester Befestigungsstrategie gefestigt. Genau so wie das Haus daneben. Es erinnert mich an den Halbmond. Die Gesetzte der Physik wurden hier ganz vernachlässigt. Masaru und ich betraten das Haus durch die runde, rote Tür. Wir trafen wohl gleich auf Flur und Küche. In der Küche war nur das nötigste vorhanden und im Flur hingen nur ein paar Bilder. Wie wir bemerkten waren die Wohnverhältnisse in der realen und der Digiwelt verschieden, aber es reicht wohl für die Digimon zum Leben. Tosmon ging in die Küche und bot uns freundlich einen Sitzplatz an. Gerade stehen konnte man nicht, selbst ich, als kleines Etwas, musste mich ducken. Wir setzten uns auf die kleinen Stühlchen an den viel zu niedrigen Holztisch. Tosmon dagegen stellte sich in die Küche und machte uns dieses merkwürdige Kiera, von dem ich keine Ahnung hatte. Vielleicht ein Tee oder so was? “Sag mal Tosmon, warum haben mich die Motimon gefragt, ob ich vom Himmel gefallen bin?”, fragte ich das Digimon. Es hielt inne. Wahrscheinlich war die Frage komplizierter, als ich es erwarten könnte. “Weil sich die so genannte reale Welt über uns befindet. Die Digiwelt ist prinzipiell eine digitale Kopie dieser Welt. Und da Ihr Menschen seid, nahmen sie an, dass Ihr aus der realen Welt stammen müsst und folglich auch vom Himmel gefallen seid.” “Ein genaues Abbild sagst du? Ich erkenne hier nichts von dem, was es in unserer Welt gibt, wieder.”, bemerkte Masaru. “Das liegt daran, dass sich die Digiwelt selbstständig gemacht hat. Hier haben sich Digimon entwickelt, die Welt und die Zeit haben ihren eigenen Rhythmus gefunden. Jetzt ist sie es nicht mehr, aber die Digiwelt war einmal das Abbild der Welt, aus der ihr stammt.” Tosmon goss heißes Wasser auf ein Gestellt. Es war ein Gestellt aus Digichrom, das einen Kreis und zwei Halter formte. In dem Kreis war ein biegsamer, weicher Stoff gespannt und auf dem Stoff waren wohl verschiedene Kräuter. Das heiße Wasser wurde auf den Stoff gegossen und floss langsam hindurch. Also doch eine Art Tee. Der Vorgang dauerte etwas, aber am Ende sollte das Wasser das Aroma angenommen haben. Tosmon nahm die Tassen und stellte sie vor uns hin. Eine eigene hatte er auch vor sich gestellt. “Ihr müsst noch warten, bis das Wasser durchgewichen ist, dann könnt ihr den Kiera trinken.”, wies es uns darauf hin. “Weißt du Tosmon. Ich verstehe nicht…”, fing ich an, “…warum bleibst du hier? Du hast doch das Level Rookie erreicht. Warum bleibst du in dem Motimon-Dorf?” “Ein starkes Tentomon nahm mich in sein Dorf, als ich als Ausbildungs-Level nicht wusste, wohin ich sollte. Es ließ mich heranwachsen und das Dorf wurde meine Familie. Eines Tages verließ Tentomon das Dorf und kam nie wieder. Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, dieses Dorf zu beschützen.” Masaru und ich waren verblüfft. Es war ein wirklich liebes Digimon. Diesen Grund hätte ich dem Digimon nicht zugetraut. Das Wasser war durchgezogen. Ich guckte Tosmon fragend an. Ich wusste ehrlich nicht, was ich jetzt machen sollte. Tosmon stand auf und kramte eine Kleinigkeit aus einem der Küchenschränkchen. Mit seinen plüschigen Pfoten nahm Tosmon die Gestelle von mir, Masaru und sich und legte sie zur Seite. Dann nahm er ein kleines Tütchen und holte ein merkwürdiges Pulver hervor. Masaru und ich schauten nur gebannt zu und wollten wissen, was nun passiert. Tosmon streute ein wenig von dem Pulver in unsere Tassen hinein und legte die Tüte wieder weg. “Das wird den Geschmack aufbessern.”, erklärte es unsere fragenden Blicke. Einen Schluck von dem Kiera und ich war wieder Tee schlürfend in meinem Zimmer. Dieses Kiera war wirklich sehr lecker und ich fragte mich sofort, aus was der gemacht war. “Sagt mal, was macht ihr eigentlich in der Digiwelt?”, fragte Tosmon. “Ich muss zu Jijimon…”, antwortete ich. “Und ich begleite sie!”, warf Masaru ein. Ich warf einen strengen Blick zu Masaru, der wohl bedeutet hatte, dass man Erwachsene Leute beim Unterhalten nicht unterbricht. Ein “Was?!”-Blick kam zurück. “Könntest du uns begleiten, Tosmon?”, fragte ich gebannt. Denn ohne Jiro oder Akemi würden wir hier wohl nicht wegkommen. Tosmon hielt inne und überlegte. “Es tut mir leid, aber ich kann euch nicht begleiten. Das Dorf stünde unter ständiger Gefahr solange ich weg bin. Das kann ich nicht verantworten.”, erklärte Tosmon. Niedergeschlagen schauten Masaru und ich uns gegenseitig an. “Könntest du uns, solange wir hier sind, einen Schlafplatz bieten? Wir selbst können ohne Digimon ebenfalls nirgends hingehen und wir wissen nicht wo wir sonst hin sollten.”, fragte Masaru bittend. Er war ja doch verantwortungsbewusst. Tosmon nickte. Es könnte uns hier einen Schlafplatz genehmigen, den anderen könnte er uns in einem anderen Haus besorgen. Im Endeffekt schlief Masaru bei Tosmon im Haus und ich schlief in einem der anderen Häuser. Mein Bett war zwar relativ klein, aber ich schlief tief und wurde auch von keinen Alpträumen geplagt, im Gegensatz zu Masaru. Masaru ging die Treppe nach unten, wo sich der Hauptflur und die Küche befand. Er bemerkte Tosmon, das sich mitten in der Nacht mit einem Kiera in der Küche befand, nicht, als er durch die Tür ging. Tosmon hörte die Tür sich schließen und blickte auf. Neugierig schlich es zur Tür und öffnete sie leise. Es schaute sich um und folgte Masaru auf leisen Pfoten. Sein Schild und sein Schwert machten ihm das anpirschen nicht besonders leicht. Bei jedem Schritt hörte man ein leises Klackern von Metall. Masaru bemerkte das Tosmon, das hinter ihm her schlich nicht. Es versteckte sich hinter einem der Häuser, als Masaru auf einem Hügel stehen blieb und sich umschaute. Als Masaru dachte, er sei alleine, legte er sich in das feuchte Gras und blickte in den dunklen Himmel. Er war begeistert von ihm und fand in dem Augenblick, dass der Himmel der Digiwelt schöner war, als alles andere. Tosmon hörte auf zu schleichen und ging auf Masaru zu. “Was machst du hier?”, fragte Tosmon. Masaru wandte sich nicht vom Himmel ab und antwortete: “Ich kann nicht schlafen.” “Und da gehst du raus in die Nacht und blickst in den Himmel empor?”, fragte Tosmon verdutzt. Masaru antwortete nicht. Tosmon blieb regungslos vor Masaru stehen und schaute ihn an. Dann nahm er sein Schild ab und lehnte ihn an das Hügelchen an. Es legte sich neben Masaru und schaute ebenfalls in den Himmel. Ab da kannte er die Antwort. Die nicht beantwortete Frage von Masaru wurde durch kein Wort von ihm beantwortet. Das Schwert störte Tosmon nicht. Es hatte vorher nie den Himmel so angeschaut wie jetzt. Es verlor sich beim Anblick des dunklen Himmels, wo die sich die Gebilde geordnet verhielten und manchmal ein paar Funken aufglühten. “Warum bist du mir gefolgt?”, fragte Masaru, ohne dass er sich vom Himmel abwendete. Tosmon richtete sich auf und es schien ihm peinlich zu sein, zu antworten. Auch Masaru richtete sich auf und wiederholte seine Frage: “Warum bist du mir heimlich gefolgt?” “Es tut mir leid. Ich habe Euch nicht getraut. Ich dachte Ihr würdet uns verraten.”, gab Tosmon zu. “Und vertraust du mir jetzt?”, fragte Masaru. “Ich weiß es nicht…” Tosmon sank den Kopf. Masaru bemerkte schnell, dass Tosmon nicht nur ein Digimon ist, das seine Liebsten beschützt, sondern auch ein ehrliches Digimon ist, das nur wenig lügt. “Ist schon okay. Ich verstehe es ja. Es gibt böse Menschen und Digimon, aber glaub mir: Wir, Hina und ich, sind keine von ihnen. Uns kannst du vertrauen.”, erklärte Masaru einfühlsam. Tosmon blickte ihn mit großen Augen an und Masaru lies sich zurück ins Gras fallen. Tosmon blickte Masaru kurz an und legte sich dann wieder neben ihn. Nach einer Weile fing Masaru mehrere Male an zu gähnen. “Ich bin jetzt müde und lege mich wieder ins Bett.”, verabschiedete sich Masaru von Tosmon. Das Digimon antwortete nicht und schaute weiterhin in den Himmel. “Mach nicht zu lange, sonst kommst du morgen gar nicht mehr aus den Federn!”, rief Masaru. Er packte seine Hände in die Hosentaschen und schlenderte den versteinerten Weg zu dem Haus von Tosmon entlang. Dagegen blieb Tosmon ein Weilchen liegen und dachte nach. Am nächsten Morgen kam Masaru ganz verschlafen die Treppe hinunter und traute seinen Augen kaum. Völlig fit war Tosmon in der Küche zu sehen, wie es den Frühstückstisch für sich, die Motimon und Masaru deckte. Zu der Zeit wurde ich gefühllos von einem Motimon geweckt.. Es hüpfte so lange auf mir herum, bis ich aufgestanden bin. Ich als Morgenmuffel fand das alles andere als lustig. Irgendwann kam ich herunter und setzte mich an den Frühstückstisch. So viel ich mitbekommen habe, wurde überall in dem Dorf gleichzeitig gegessen. Zum Frühstück aßen wir merkwürdige Äpfel, die geschnitten serviert wurden. Sie waren Merkwürdig weil sie gräulich waren und rote Punkte hatten. Außerdem schmeckten sie nicht so süß. Aber dennoch ließen sie sich wunderbar essen. Sie schmeckten sogar. Vielleicht eine Mischung aus Birne, Minze und Honig? Ich weiß nicht. Aber die Hauptsache war, dass sie genießbar waren. Unser fröhlicher Frühstücksplausch wurde durch ein plötzliches Krachen gestört. “Was war das?”, fragte sich alle und wir gingen ohne zögern raus… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)