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Der wahre Pygmalion

Erinner dich lieber nicht - SasoSaku
von

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Erwachen

Sasori öffnete die Augen. Er lag auf einem Tisch mitten in einem kleinen Raum. Überall auf den Wänden waren Siegel angebracht und kleine Lampions spendeten gelbliches Licht. Er hatte keinerlei Ahnung, was das für ein Ort war oder wie er hierher hatte kommen können Aber das war angesichts der unerträglich werdenden Schmerzen am ganzen Körper erst mal so wie so zweitrangig. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich zerplatzen. In seinem Körper schienen Tausende von kleinen glühendheißen Nadeln zu stecken.

Sasori seufzte und setzte sich mit einem Ruck auf. Vom Liegen würde es ihm nicht besser werden, und außerdem war Warterei reine Zeitverschwendung. Ihm wurde schwindelig und so war er gezwungen endlos lange Sekunden sitzen zu bleiben und zu warten.

Er fühlte sich sehr schwach, aber er stand dennoch vorsichtig auf und machte ein paar unsichere Schritte in unbekannte Richtung. Das Bewegen fühlte sich merkwürdig an. Ungewohnt. Und das lag nicht an den Schmerzen. Einfach ein Bein vor das andere zu setzen fühlte sich seltsam an, einfach zu atmen wirkte komisch.

Sasori torkelte bis zur Wand und lehnte sich dagegen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er rein gar nichts anhatte. Aber diese Tatsache war für ihn uninteressant, zumindest im Vergleich dazu, dass sein ganzer Körper mit Schriftzeichen bemalt war. Er war nicht sicher, was passiert war. Aber der Raum kam ihm nun mehr und mehr bekannt vor, er fühlte sich sicher hier.

Sasori ging langsam zur Tür am Ende des Raumes und öffnete diese. Schließlich machte es keinen Sinn hier länger Zeit zu vergeuden. Für einen Augenblick blickte er in die Dunkelheit, dann leuchteten auf einmal die Lampions auf. Sasori ging hinein. Dieser Raum war schon größer. Es war eine Werkstatt. Seine Werkstatt. Instrumente lagen auf dem großen Holztisch und auf dem Boden, Puppenteile überall zerstreut, Späne bedeckte den Boden, es herrschte ihm vertrautes Chaos. Auf der Stuhllehne hing Kleidung, die Sasori sich erst mal überzog – er wusste, dass sie ihm gehörte. Die Schmerzen ließen langsam nach, Sasoris Kopf wurde wieder etwas freier und er konnte sich endlich Gedanken über seine momentane Situation machen. Frage Nummer eins: wo war er? Nein, falsch... wer war er?

Hastig dachte er darüber nach. Und einiges fiel ihm nach und nach ein. Sein Name war Sasori. Er baute Puppen. Er kämpfte mit Hilfe dieser Puppen. Er war Ninja. So weit, so gut. Was war da noch? Sand... Wüste... Suna. Seine Heimat. Es wurde immer besser. Vor seinem inneren Auge sah er nun das Haus, in dem er gelebt hat, zusammen mit seiner Großmutter... in diesem Augenblick sah er auch ihr lächelndes Gesicht und musste selber lächeln. Doch gleichzeitig schmerzte die Erinnerung an die alte Frau. Er konnte nicht mehr zu ihr in dieses Haus zurück, er konnte überhaupt nicht mehr nach Suna zurück. Er war ein Abtrünniger, ein Nuke-Nin. Beim besten Willen konnte Sasori sich nicht vorstellen, wie es dazu hatte kommen können. Er starrte auf den Boden und biss sich auf die Lippe. Abtrünniger oder nicht, er konnte es im Moment nicht ändern. Um überhaupt etwas ändern zu können, sollte er sich erst mal an alles erinnern. Es zumindest versuchen. Aber sein Kopf weigerte sich, mehr Bilder herzugeben. Er sah zwar Gesichter, konnte diese jedoch nicht eindeutig zuordnen und war sich sicher, dass diese Menschen keine größere Bedeutung für ihn hatten. Die einzige Person von Bedeutung, von der er bisher wusste, war seine Großmutter.

Plötzlich sah Sasori sie nicht mehr lächelnd, sondern mit Tränen in den Augen und viel älter als in den anderen Erinnerungen. Sie kniete auf dem Boden und sah zu ihm. Sasori wollte diesem Blick, in dem sich Vorwurf, Trauer, Reue, Sehnsucht und Ausweglosigkeit vermischten nicht begegnen, aber konnte von sich von den Erinnerungen nicht abwenden. Neben seiner Großmutter war noch jemand. Ihren Gesichtsausdruck konnte Sasori nicht näher definieren. Damals wollte er noch etwas zu ihr sagen, konnte es jedoch nicht tun.

Nun sah er ihr Lächeln, und es fühlte sich bitter an – ihr Lächeln war nicht für ihn bestimmt. Je weiter er in seine Erinnerungen abtauchte, desto öfters fand er dort dieses Mädchen vor, doch vor seinem inneren Auge standen nur Bilder, er erfuhr so gut wie nichts konkretes über sie. Nur ihren Namen – Sakura.
 

Schon bald stellte Sasori fest, dass er sich in dem Verlies gut auskannte. Auf Anhieb fand er Soldierpills und den Wasservorrat. Er ging einem schmalen Gang entlang und betrat einen kleinen Raum dahinter. Die Nischen, die sich dort befanden, waren alle mit Schriftrollen vollgestopft. Der Inhalt bestand größtenteils aus Puppen. Sasori ging jede einzelne durch und erinnerte sich an die entsprechende Marionette, ihre Bauart und Funktionsweise, bis er vor der letzten Nische stehen blieb. An den Inhalt dieser Schriftrollen konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern. Er nahm ein paar davon in die Hand und betrachtete sie genauer. Schwärze. Nichts. Keinerlei Hinweis. Sasori hatte nicht mal eine Vorstellung davon, wie er den Inhalt beschwören konnte. Dabei war er sich ganz sicher, dass diese Schriftrollen ihm gehörten. Sein Bewusstsein gab jedoch keinerlei Anhaltspunkte dazu preis.

Er schmiss die Schriftrolle zurück in die Nische an der Wand und verließ mit schnellen Schritten den Raum. Wut stieg in ihm auf. Er fühlte sich machtlos – wie er dieses Gefühl nur hasste.

Ein paar Stunden später ließen die Schmerzen ihn endgültig in Ruhe. Allgemein fühlte sich Schmerz für Sasori nicht nur unangenehm, sondern auch seltsam an. Als wäre es eine ganz neue Erfahrung für ihn. Aber er war froh, dass diese Erfahrung erst mal wieder vorbei war.

Nun kaute er in der Werkstatt an einer Soldierpill, verfluchte diese für den widerlichen Geschmack und kritzelte Sakuras Gesicht auf ein Blatt Papier. Einer Skizze folgte die Nächste. Zumindest war das erst mal eine Ablenkung von dem demütigenden Gedanken, dass er immer noch zu wenig über sich wusste. Gut, nun hatte er eine mehr oder weniger komplette Erinnerung an alle seine Ninjafähigkeiten und Techniken, inklusive der Namen und Anwendungsweisen all seiner Spione. In jedem der versteckten Dörfer und in jedem Fürstentum, das wenigstens ein wenig von Bedeuten war, hatte er einigen nach Möglichkeit hochrangigen Personen und fähigen Ninjas seine Siegel verpasst. So konnte er die Menschen zu jedem beliebigen Zeitpunkt durch die Aktivierung des Siegels unter seine Kontrolle bringen. Das Praktische an solchen Spionen war, dass sie nicht einmal wussten, dass sie unter Sasoris Einfluss standen und ihn somit nicht mal verraten könnten, wenn sie es auch gewollt hätten. Im Moment war das eher Sasoris Problem – keiner von seinen Schergen wusste etwas über ihn. Also musste er erst mal abwarten. Aber die Warterei lag ihm nun mal ganz und gar nicht.

Daher beschloss er die einzige Person zu finden, die wichtig für ihn zu sein schien. Sakura.
 

Mit Hilfe seiner Spione war das nicht einmal besonders schwierig. Dass sie aus Konoha kam, wusste Sasori genau. Und dass sie eine sehr begabte Medic-Nin war. Und schnell hatte er die Information, dass sie im Moment auf einer Mission in Midori-no-Kuni war. Dieses kleine Land war mit Konoha im Bunde. Kein Wunder also, dass Sakura dorthin geschickt wurde, um den örtlichen Medic-Nins unter die Arme zu greifen und ihnen bei der Gelegenheit auch etwas beizubringen. Worüber Sasori sich eher wunderte war, dass ihr Rückweg direkt durch Numachi-no-Kuni (Sumpfland) führte.

Es war der kürzeste Weg nach Midori-no-Kuni, im Moment aber auch der gefährlichste. Was Sakura nicht wissen konnte, denn Numachi-no-Kuni achtete stets darauf, dass die Nachbarländer nichts von seinen internen Angelegenheiten mitbekamen. Und es war selten der Fall, dass sich die Nachbarländer überhaupt darum bemühten. Durchreise wurde meistens erlaubt und nur wenige Wege führten sicher durch die Sumpflandschaft, ein Fremder hatte so gut wie keine Chance wieder zum sicheren Weg zu finden, wenn er einmal davon abgekommen war ohne zu ertrinken oder, an Sumpffieber erkrankt, jämmerlich zu Grunde zu gehen. Nun, wo in Numachi-no-Kuni eine Rebellion entfacht war, wurden die Durchreisen noch gefährlicher. Angeheuerte Ninjas achteten penibel darauf, dass die Nachricht über die Rebellion nicht die Landesgrenzen überschreitet. Diese Rebellion hatte mit der Ermordung des Fürsten begonnen, seines älteren Sohnes und zahlreicher Diener. Das Blutbad hatte auf Befehl des illegitimen Sohn dieses Fürsten stattgefunden. Nun entwickelte sich das, was mit einem Mord angefangen hatte, zu einem wahren Bürgerkrieg – die Söldnerarmee des Vatermörders stand den verstreuten Truppen der Königswitwe und ihrer Töchter gegenüber. Diese waren auf die Festungen im Landesinneren verteilt und scheinbar hatte es keiner ihrer Boten über die Landesgrenze geschafft – zumindest waren keine weiteren Truppen unterwegs, die noch mehr Blut vergießen konnten.

„Verdammt!“, schrie Sasori und schlug mit der Faust auf den Tisch, nur um festzustellen, dass es ziemlich wehtat. „Wieso kriege ich das mitgeteilt, aber nichts, was mich auch nur im Entferntesten betrifft?!“

Nach diesem kurzen Wutausbruch setzte er sich wieder hin und fasste für sich noch mal die Situation in Numachi-no-Kuni zusammen. Er machte sich nicht die Mühe auf Einzelheiten wie die Namen der Fürstenfamilie zu achten.

„Banal“, murmelte er fast gelangweilt. Fast, denn Sakura würde sich in einer Woche auf den Weg nach Konoha machen. Und eine Woche war für ihn viel zu wenig Zeit, um sie noch vor der Grenze zu Numachi-no-Kuni abzufangen.

Sasori machte sich binnen weniger Stunden für die Reise bereit. Schriftrollen zur Beschwörung seiner besten Marionetten und ein paar von denen, dessen Inhalt er nicht kannte (wer weiß, ob er sich nicht doch erinnern können würde), Soldierpills, einen Vorrat an frisch zubereitetem Gift, mit dem er seine tödlichen Spielzeuge bereits präpariert hat, Wasser, Kleidung.

So verließ er das Versteck, welches unterm Wüstensand lag.
 

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Das war s für den Anfang ^^
 

Wie es dazu kam, dass Sasori lebt und dazu noch in seinem menschlichen Körper steckt, wird im Verlauf der FF schon herauskommen (ja, ich habe so weit gedacht xD)
 

Danke an alle, die sich meine erste FF angetan haben
 

lg, irgendetwas

Jagd

Sakuras Leben war in letzter Zeit nur eine einzige Katastrophe. Gut, sie träumte nicht mehr jede Nacht davon, von Sasori auf mehr oder minder sadistische Weise ausgeschlachtet zu werden, aber die letzte Begegnung mit Sasuke hatte diesen Fortschritt wieder wettgemacht. Sakura war dem Tod durch die Klinge des Uchihas nur sehr knapp und das rein zufällig entkommen. Dieser Umstand hat ihre Hoffnungen, die Sasuke betrafen, deutlich hinuntergesetzt. Sie wollte ihn immer noch gerne nach Konoha zurückholen, aber zunächst wollte sie ihm mal eine reinschlagen. Von Träumen und Schwärmereien konnte nicht mehr die Rede sein.

Naruto war von dieser Begegnung mit Sasuke auch nicht besonders begeistert. Zwar war er bei diesem kurzen Treffen physisch kaum in Mitleidenschaft gezogen worden, aber die Veränderungen Sasukes, von denen keine zum Besseren war, waren ein Schock für ihn. Noch komplizierter wurde das Ganze durch Narutos Gefühle für Sakura gemacht. Sie konnte diese nicht erwidern. Zum Glück kümmerte sich Hinata gerade um ihn. Bis auf Naruto wusste jeder, was die Hyuuga für den jungen Ninja empfand.

Ob nun Tsunade oder Danzo Hokage war, wusste im Moment niemand so genau. Was die Gesamtlage in Konoha verschärfte und seinen Teil zu Sakuras Problemen beitrug.

Doch ihr größtes Problem war im Moment, dass sie bereits drei Tage in den Sümpfen von Numachi-no-Kuni herumirrte, verfolgt von Ninjas, die es aus irgendwelchen Gründen auch immer auf sie abgesehen haben.

Die Sonne war gerade untergegangen, und wegen den dichten Wolken am Himmel war es bereits stockfinster. Ein kalter Nieselregen fiel auf die matschige Erde. Das alles baute Sakura auch nicht gerade auf. Sie musste auf der Hut sein. In welchem Auftrag eine Horde von bis auf die Zähne bewaffneter Ninjas hier unterwegs war, wusste sie nicht, aber Fragen konnte sie sich auch hinterher stellen. Wenn sie hier raus war.

Sakura war furchtbar kalt, ihre Kleidung war durch mehrere Stürze klitschnass. Die Kälte durchdrang sie bis auf die Knochen. Die eiskalten feinen Tröpfchen des Nieselregens schienen sie zu umhüllen. Sie spürte deutlich, wie ihre Hand, die einen Kunai umklammerte, anfing zu zittern. Der Zeitpunkt dafür war denkbar schlecht. Sakura merkte, dass sie sich nicht mehr auf die Umgebung konzentrieren konnte, egal wie sehr sie es versuchte, ihre Gedanken schweiften ab, vermischten sich und bald konnte Sakura keinen einzigen Fetzen mehr davon nachvollziehen.

„Reiß dich zusammen, reiß dich zusammen“, flüsterte Sakura die Worte wie eine Zauberformel. Die Worte zu denken reichte nicht mehr aus, um sie wachzuhalten. Die Kälte auch nicht. Kälte? Ihr war glühend heiß. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie wusste nicht, wie lange sie sich hier im Sumpfgesträuch schon versteckt hielt. Sakura wollte sich auf den nassen Boden legen und schlafen, andere Wünsche ließ ihr Zustand nicht zu.

Der Nieselregen ließ nach. Die Wolkendecke zeigte die ersten Risse, durch die das fahle Licht des Mondes auf die Erde fiel. Doch Sakura bemerkte dies nicht.

Ihre Vernunft versuchte ihren benebelten Verstand zu erreichen – hier einzuschlafen wäre ihr Tod. Ob sofort oder nach allen vorstellbaren Misshandlungen. Dieser Gedanke machte sie wieder wach – genau noch rechtzeitig, um einem heranfliegenden Kunai auszuweichen. Die Explosionsnote daran bemerkte sie nicht.

Eine Explosion schleuderte Sakura gegen einen der kleinen Bäume, die in dieser unfruchtbaren Erde genug zum Leben fanden. Mit großer Mühe rappelte sie sich wieder auf.

„Da ist ja die Kleine“, hörte Sakura die Rufe. Die Jagd auf sie ging weiter.

Sakura rannte los. Sie wusste nicht genau wohin, aber Rennen war im Moment das einzige, was ihr übrig blieb. Sie hatte nicht genug Kraft, konnte kaum Chakra schmieden. Im Kampf, dazu noch gegen mehrere Gegner, hatte Sakura eindeutig keine Chance. Ob sie eine Chance zu entkommen hatte, wusste sie nicht. Aber eine andere Möglichkeit war nicht vorhanden.

Ihre Beine waren schwer wie Blei. Ohne darauf zu achten, wohin, rannte sie durch die Sümpfe. Äste der Bäume zerkratzten ihr die Arme und das Gesicht. Sakura versuchte, ihre Erschöpfung zu verdrängen, um weiterzukommen. Sie wollte sich nicht eingestehen, dass es aussichtslos war. Ihre Gegner kannten sich hier in den Sümpfen bestens aus. Sie wusste nur, dass sie hier mit Leichtigkeit umkommen konnte. Ein falscher Schritt, und sie konnte versinken, denn ihr blieb nicht einmal genug Chakra, um auf der Wasseroberfläche laufen zu können.

Etwas traf Sakura in den Rücken. Sie stürzte zu Boden und versuchte sich wieder aufzurappeln. Doch diesmal fehlte ihr die Kraft zum Aufstehen. Die Hetzjagd war vorbei. Sakura bekam nicht einmal mehr mit, wie ihre Gegner an sie rantraten.

„Schade, sie kann nicht mehr“, sprach einer der Ninjas und beugte sich zu dem auf dem Boden liegenden Mädchen hinunter.

Auf einmal wurde Sakura grob am Arm gepackt und mit einem Ruck hochgezogen. Schmerz durchfuhr ihren Körper. Sie brauchte nicht einmal den Kopf zu heben um zu merken, dass sie von den umherstehenden Ninjas genau gemustert wurde. Es war demütigend.

Einer der Ninjas fasste ihr unters Kinn und hob ihren Kopf etwas an.

„Hey, Kopf hoch, du gefällst mir doch“, sprach er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Einige lachten daraufhin auf.

„Fass mich nicht an“, sagte Sakura so deutlich wie sie nur konnte. Sie sah die Männer nur noch verschwommen und ihr Kopf fing an zu schmerzen.

„Gut, gut“, versicherte der Ninja und nahm die Hand von ihrem Kinn. Nur um Sakura im nächsten Augenblick mit voller Wucht ins Gesicht zu schlagen. Schallendes Gelächter brach aus. „So redest du nicht mit mir, du kleines Stück Dreck!“

Wenn einer von den Männer sie nicht festhalten würde, läge Sakura nun erneut auf dem Boden. Aber es war ihr gleich. Sie spürte die Ohrfeige kaum, sie nahm ihre Umgebung kaum wahr. Die Kopfschmerzen, die sie bereits hatte, verschleierten alles andere. Sogar die Angst vor dem, was diese Männer vermutlich mit ihr vorhatten.

Der Ninja, der sie geschlagen hat, streichelte mit dem Finger ihre Lippen und fuhr mit seiner Hand über ihre Brüste. Dann holte er erneut aus und rammte seine Faust Sakura in ihren Bauch. Sie gab ein gedämpftes Stöhnen von sich, sackte nach vorn und rang nach Luft.

„Komm schon, du hältst noch ein bisschen mehr aus“, meinte der Mann und ging ein paar Schritte von ihr weg, um das Gesamtbild besser bewundern zu können. Sakura, die sich kaum mehr rühren konnte, sah dies nur an der Bewegung seiner Füße. Ihr Körper fühlte sich an, als würde er gleich verglühen, Schweiß rannte ihrem Gesicht hinunter und vermischte sich mit dem Schlamm, der immer noch an ihrer Haut klebte. Sie zitterte. Die Sicht verschwamm immer weiter.

Dann kam er wieder auf sie zu. Sakura erwartete weitere Schläge und noch mehr Demütigungen, doch das hohe Fieber brachte endlich die erlösende Bewusstlosigkeit herbei. Das letzte, was sie verwundert wahrnahm war, dass der Ninja taumelte und schließlich umkippte.
 

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So, das zweite Kapitel ist da ^^
 

Here comes Sakura xD

Das nächste Kapitel kann ich frühestens am 29.9 hochladen, bis da hab ich kein I-net -___-

Danke fürs Lesen ^^

Retter

Als Sakura aufwachte, war es hell draußen. Sie brauchte nicht einmal die Augen zu öffnen, um dies festzustellen. Ihr Körper fühlte sich immer noch schwer an, aber die Schmerzen waren weg. Ihr war angenehm warm und sie konnte sich nicht dazu überwinden, die Augen zu öffnen oder sich aufzurichten.

„Bist du schon wach?“, hörte sie eine bekannte Männerstimme.

„Ja“, antwortete Sakura. Obwohl sie sich viel besser fühlte, war sie immer noch sehr erschöpft.

„Ich habe Tee für dich gemacht. Trink.“

Eine warme Hand strich vorsichtig über ihr Haar. Dann wurde Sakura an den Schultern leicht angehoben und spürte, wie ihr eine Tasse an den Mund gehalten wurde.

„Trink“, wiederholte die Stimme.

Sakura öffnete ihre Lippen und schon spürte sie den bittersüßen Geschmack des Tees in ihrem Mund.

„Wird dir gut tun.“

Mehr hatte ihr die Person nicht zu sagen, aber Sakura war auch nicht unbedingt scharf auf ein Gespräch. Sie gehorchte einfach und trank zu Ende aus. Sakura war schläfrig, ihr war es ziemlich egal, wer derjenige war, der ihr den Tee einflößte. Sie wollte bloß ihre Ruhe, die Augenlieder waren schwer, sie bemühte sich nicht einmal, die Augen zu öffnen.

Nach dem Sakura getrunken hatte, wurde sie wieder auf das Kissen gelegt. Sie hörte Schritte, anscheinend verließ der Mann den Raum. Der Tee tat Sakura tatsächlich gut, er vertrieb die Müdigkeit. Bald öffnete sie die Augen und stellte fest, dass sie sich in einem kleinen Raum befand. Dieser war schlicht im japanischen Stil eingerichtet. Sie lag auf dem Boden auf einer Matte unter einer warmen Decke. Durch die Schiebetüren schien warmes Licht hindurch. Sakura richtete sich auf und spürte einen stechenden Schmerz im Bauch.

Sofort standen ihr die Bilder des Ninjas vor Augen, der auf sie eingeschlagen hatte. Bilder von ihrer Flucht, dem tagelangen Irren in den Sümpfen. Wie sie immer tiefer in das Sumpfgebiet hineingetrieben worden und schließlich ihren Verfolgern in die Hände gefallen war.

Und jetzt lag sie in einem schönen Zimmer und hatte statt ihren verdreckten Sachen einen schneeweißen Kimono an. Der Fieber war weg, die Schmerzen so gut wie auch. Die Geschehnisse der Nacht und die Gegenwart schienen zusammenhanglos zu sein und nur getrennt voneinander zu existieren. Sakura war verwirrt darüber, aber gleichzeitig ungemein froh, dass sie nicht bei den Männern aufgewacht war, die sie für dreckige Spielchen missbrauchen würden.

Wer auch immer sie aus der misslichen Lage rausgeholt hat, Sakura war ihm unendlich dankbar. Eigentlich kannte sie seine Stimme, sie war sich sicher. Nur einen Namen dieser Stimme zuordnen konnte sie nicht. Allerdings hatte Sakura das Gefühl, diese Stimme bereits sehr, sehr oft gehört zu haben. Auf jeden Fall war der Mann, dem die Stimme gehörte, nicht aus Konoha. Sakura ging im Kopf alle Ninjas durch, die ihr geholfen haben konnten, doch diese Stimme gehörte keinem von ihnen. Wer auch immer dieser Mann war, er konnte es mit einer Horde von Ninjas aufnehmen. Respekt.

Sakura hörte auf zu rätseln, wer er nun war. Spätestens wenn er wieder hereinkam würde sie es wissen.

Sie stand vorsichtig auf, doch gleich darauf wurde ihr schwindelig, so dass sie erst abwarten musste, bevor sie ein paar unsichere Schritte zu den Schiebetüren machen konnte.

Schließlich schob sie diese zu Seite und der kleine Raum wurde vom grellen Tageslicht geflutet. Sie sah nach draußen. Im hellen Sonnenlicht sahen das Wäldchen und die Wiesen viel einladender aus als bei Regenwolken und Nebel.

„Leg dich am besten wieder hin, Sakura“, hörte sie die Stimme ihres Retters. Sie klang ruhig, jedoch auch fordernd. „Sonst kippst du um.“

Sakura drehte sich zu ihm um und erstarrte vor Angst. Sie konnte ihren Blick nicht von Sasori abwenden, der nun den Raum betrat und Sakura immer näher kam. Er sah aus wie bei ihrer letzten Begegnung. Die roten Haaren, der gelangweilte Gesichtsausdruck. Wie in ihren Alpträumen konnte sie nichts tun, nicht einmal vor ihm fliehen, geschweige denn ihm entkommen. Von Angst gelähmt, fragte sie sich nicht einmal, wieso er wieder unter den Lebenden weilte.

„Ich habe dir gesagt, du sollst dich wieder hinlegen“, meinte Sasori leicht gereizt. Nun stand er direkt vor ihr.

Als Sakura ihm in die Augen sah, entdeckte sie keine Regung, genau wie damals, als er sie töten wollte. Diese Leere rief ihr die Einzelheiten der Folter in Erinnerung, die er in den Alpträumen über sie ergehen ließ. Sakura wurde sich ihrer Machtlosigkeit erneut bewusst, sie wollte einen Schritt zurückweichen, doch ihr wurde schwindelig und ihre Beine gaben nach.

Sasori fing sie mühelos auf.

„Das nächste Mal hörst du auf mich“, keine Spur von irgendwelchen Emotionen. Er drückte Sakura an sich, sie spürte deutlich die Wärme seines Körpers und seinen Atem auf ihrer Haut. Sasori legte sie vorsichtig zurück und deckte sie zu. Dann setzte er sich neben sie und sah Sakura eine Weile an.

Doch keine neuen Erinnerungen kamen dabei hoch. Er saß da wie der letzte Idiot und hatte nichts besseres zu tun, als sie anzustarren.

Sasori richtete sich auf und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen aus dem Zimmer.
 

Sakura war wie gelähmt. Akasuna no Sasori lebte wieder. Ober war er nie tot gewesen? Und wieso musste er ausgerechnet ihr über den Weg laufen? Ein Zufall? Wohl kaum. Vor ihren Augen standen Bilder ihrer nahen Zukunft – Qualen, Tod, Sasoris Marionette. Sie versuchte sich zu beruhigen, Panik hat noch niemanden weitergebracht. Die Situation hatte auch ihre angenehmen Seiten, versuchte Sakura sich einzureden. Schließlich blühte ihr, wäre der Puppenspieler ihr nicht zu Hilfe gekommen, die Gesellschaft der Ninjas, die sie gejagt hatten. Und darauf konnte Sakura sehr gut verzichten.

Außerdem hatte Sasori ihre Wunden versorgt, sie gewaschen und umgezogen. Bei dem Gedanken an die letzten beiden Punkte fühlte sich Sakura noch unwohler. Sie hatte brav den Tee getrunken, den Sasori für sie zubereitet hatte. Erneut stieg Angst in ihr auf. Sakura glaubte jeden Augenblick die Wirkung des Giftes zu spüren. Doch an ihrem Zustand änderte sich nichts. Sie brauchte trotzdem Zeit, um von dieser Idee wegzukommen.

Da war noch etwas, was überhaupt nicht zum Gesamtbild passte. Nur kam Sakura einfach nicht darauf, was genau es war. Irgendwas stimmte mit dem Puppenspieler nicht. Es war nicht seine Art. Er wurde schnell ungeduldig, redete nicht viel. Wie damals. Irgendwas anderes. Wärme. Sein Körper strahlte Wärme ab. Und er atmete ruhig und gleichmäßig, als er sie im Arm hielt. Aber eine Marionette war kalt. Und sie atmete nicht. Sasoris Körper war eindeutig menschlich, aus Fleisch und Blut.

Schön und gut, aber ob Sasori nun ein Mensch oder eine Marionette war, konnte Sakura eigentlich gleich sein. Das änderte wohl herzlich wenig an seiner Art und seinen Zielen. Egal wie er wieder einen menschlichen Körper erlangt hatte, glücklich darüber war der Puppenspieler wohl kaum. Und wenn er ihr dafür die Schuld gab, hatte Sakura noch schlechtere Karten.

Die Angst malte ihr noch mehr fataler Einzelheiten, ihr Kopf brachte immer grausamere Zukunftsszenarien hervor und eine Träne lief Sakuras Wange entlang. Doch dann verbot sie sich zu weinen.
 

Sasori ging runter in den Keller des Hauses. Die alten Stufen knarrten bei jedem Schritt. Dort betrat er einen kleinen Raum und sah zu seinem Gefangenen.

Der Junge saß gefesselt in der Ecke, an seiner Kleidung klebte Dreck und das Blut seiner Kameraden. Er war ungefähr 14, sein zerzaustes blondes Haar hing ihm ins Gesicht. Sein Blick war abwesend, er stand unter Genjutsu. Sasori ging zu ihm, berührte seine Stirn und löste die Technik auf.

Langsam wurde der Blick des Gefangenen klarer, er sah sich im Raum um. Sein Blick fiel auf Sasori und sein Gesicht verzerrte sich vor Wut.

„Und, wirst du mich genauso schlachten wie meine Kameraden?“, schrie er den Puppenspieler an.

„Nein“, erwiderte Sasori ruhig, „Ich lasse dich gehen.“

„Was?“, statt Wut und Trotz standen nun Verwunderung und Hoffnung auf dem Gesicht des Gefangenen. Dann mischte sich Misstrauen hinzu. „Wieso solltest du das tun?“

„Weil weder du noch dein Tod mir von Nutzen sind.“

Sasori zerschnitt mit seinem Kunai die Fesseln. Ohne den Puppenspieler aus den Augen zu lassen, massierte der Junge sich die Handgelenke. Die Fesseln waren so fest gewesen, dass seine Handgelenke blutig gescheuert waren und zahlreiche Blutergüsse aufwiesen. Langsam erhob der Gefangene sich und ging zur Tür. Kalter Schweiß rannte seinen Körper hinunter. Er biss sich auf sie Lippe und versuchte ruhig zu atmen. Auf keinen Fall wollte er zulassen, dass Sasori etwas von seiner Angst mitbekam.

„An deiner Stelle würde ich nicht zu deinen Kameraden zurückkehren. Das Schicksal eines Verräters kannst du dir wohl vorstellen, oder?“ Die kalte Stimme des Puppenspielers ließ den Jungen abrupt stehen bleiben.

„Ich hab niemanden verraten!“, rief er panisch, sein Puls raste, „Du hast mich...“

„Gezwungen“, beendete Sasori für ihn den Satz, „Aber du hast ausgepackt. Das zählt. Für dich gibt es kein Zurück mehr. Wenn du überleben willst, muss du dieses Land verlassen.“

Dies erschien dem Jungen unmöglich. Er wurde in den sicheren Tod geschickt. Nie würde er es über die bestens bewachte Grenze von Numachi-no-Kuni schaffen. Die Male an seinen Handgelenken zeugten von einer Gefangenschaft. Und sein Wissen reichte aus, um seinen Kameraden große Schwierigkeiten zu bereiten, wenn es in die falsche Hände fallen würde. Und jetzt war dies eindeutig der Fall.

Der Junge ging langsam die Treppe hinauf. Je weiter er sich von Sasori entfernte, desto mehr beschleunigte er seine Schritte. Als er draußen war, hielt er sich die Hand vor Augen. Seine Augen tränten vom grellen Tageslicht. Für einen kurzen Moment blieb er stehen, drehte sich zum Haus um und rannte dann so schnell er konnte in den Wald.
 

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So, hier ist das nächste Kapitel. Wurde auch Zeit >___<

Tut mir Leid, dass ich so lange gebraucht habe. Ich hoffe, dass ich es schaffe, schneller zu schreiben und schneller hochzuladen
 

Ich überlege mir noch den Jungen noch mal auftreten zu lassen ^^ Irgendwie wurde er mir sympatisch ;)
 

lg, irgendetwas



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  NaxLu
2011-02-25T20:11:08+00:00 25.02.2011 21:11
Heey,
das ist aber mal der Hammer.
Ich freue mich schon drauf, es weiter zu lesen.
Schreib mir bitte eine, Ens wenn es soweit ist. :)

Lg Nami
Von:  stone0902
2010-12-19T21:02:08+00:00 19.12.2010 22:02
Hallo,
heute habe ich deine Story entdeckt und sie gefällt mir sehr gut.
Die Personen beschreibst du sehr glaubhaft und die Handlung verspricht spannend zu werden.

Ich hoffe das es noch weitere Kapitel geben wird.


Grüße, steinchen
Von:  jd
2010-01-27T11:09:47+00:00 27.01.2010 12:09
Ich finde die Story klasse. Ich freu mich auf weitere Kapitel.
lg
jd
Von: abgemeldet
2010-01-06T00:33:02+00:00 06.01.2010 01:33
liebes irgendetwas biiiiiiiiitte schreibst du weiter? für das kleine emokind biiiiiiiitte ;)
Von: abgemeldet
2009-11-07T18:33:56+00:00 07.11.2009 19:33
Das erste Kapi ließ sich richtig schön flüssig lesen und war echt interessant, obwohl ich die Idee anfangs nicht so wirklcih umgehauen hat. Wie gut, dass ich trotzdem mit dem Lesen begonnen hab.
Mir gefiel besonders diese Art Puzzlespiel, wie Sasori seine Erinnerungen durchforstet und sein bisheriges leben zusammenpuzzelt.
Ich werd mir auf jeden Fall auch den gesamten Rest der Geschichte 'antun' :].
Von: abgemeldet
2009-10-16T11:12:46+00:00 16.10.2009 13:12
schönes Kapietel! ich find es klasse wie du Sasori dargestellt hast, also du hats ihn rihtig beschrieben mit den Gelangweilten Augen. Bin mal gespannt wie es weiter geht!
schreib schnell weiter
lg
Elina
Von:  fahnm
2009-10-15T22:03:47+00:00 16.10.2009 00:03
Klasse Kapi!^^
Von: abgemeldet
2009-10-05T10:52:45+00:00 05.10.2009 12:52
jop ich weißes auch ;-DD glaub ich! ich liebe diese FF! super gemacht
schreib schnell weiter ja?
Lg
Elina
Von: abgemeldet
2009-10-05T10:45:08+00:00 05.10.2009 12:45
das ist ja der Hammer! die idde, dein schreibstill einfach alles! ich liebe deine Bilder und deine FF!!!1
Lg
Elina
Von:  Agrey
2009-09-26T16:04:56+00:00 26.09.2009 18:04
boa, diese dummen ninja!! denen würd ich mal gern eine reinhauen *diabolisch grins* *keine gute selbstbeherrschung hat*
hach, ich glaub ich weiß´es auch, wer saku gerettet hat^^
und ich denke saku hat sumpffieber...
freu mich aufs nächste kapi^^

lg
Yuki


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