Stolen Heart von Minami (Bakura x Malik, Malik x Ryou) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9: Das große Finale beginnt ---------------------------------------------- Da das letzte Kapitel wichtig war, erzähl ich mal kurz für alle, die noch nicht 18 sind, was passiert war: Ryou ist aus dem Krankenhaus entlassen worden und hat den Tag dann mit Malik verbracht. Am Ende haben sie sich die Beiden an den Hafen gesetzt und Ryou hat versucht, Malik zu küssen. Doch der hat den Kopf weg gedreht und ist dann schnell abgehauen. ---------- Kapitel 9: Das große Finale beginnt Seufzend hob Malik den Kopf und blickte in den Himmel. Es war ein schöner Tag. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen und die Sonnenstrahlen kitzelten angenehm sein Gesicht. Er seufzte erneut und erntete dafür einen mitleidigen Blick von seinem Diener Rishid, beachtete diesen aber nicht weiter. Es war Samstag – Wochenende. Heute würde also das große Battle City Finale beginnen und er würde den nächsten Schritt seines Plans einleiten können. Mit einem kleinen Grunzen rieb sich der Blonde die Schläfe. Er hatte in den letzten drei Tagen ziemlich viel Alkohol getrunken und bereute es jetzt. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren! „Alles in Ordnung, Meister Malik?“, fragte Rishid besorgt nach, welcher das Unwohlsein seines Adoptivbruders wohl mitbekommen hatte. Abweisend schüttelte Malik die Hand. „Jaja, alles in Ordnung, Rishid.“ Natürlich war nichts in Ordnung. Er hatte die ganze Zeit überlegt, wie er sich Ryou und Bakura gegenüber verhalten sollte, war aber zu keinem Ergebnis gekommen. 'Dann muss ich die Sache wohl auf mich zu kommen lassen', seufzte er innerlich. 'Verdammt, dabei hasse ich es, wenn Dinge nicht völlig durchgeplant sind!' Langsam näherten sich die beiden Ägypter der Kaiba Arena. Sie gingen noch ein paar Meter weiter, bis das riesige Gebäude schließlich in Sicht kam, und stoppten dann, um sich in einer dunklen Gasse zu verstecken. „Okay Rishid“, fing Malik an und verschränkte die Arme, „Lass uns noch mal alles durch gehen.“ „Wie Sie wünschen.“ Der Größere verbeugte sich leicht und wartete dann darauf, dass Malik weiter sprach. „Da ich anfangs den Fehler gemacht habe, Yuugi meinen wirklichen Namen zu verraten, musste ich mir ein Alias überlegen“, sprach Malik. „Ich bin also Namu. Der süße, unschuldige, kleine Junge und du“, hier stoppte er, um seinen Finger in Rishids Brust zu bohren, „Du bist Malik Ishtar. Du gibst dich als mich aus. Alles klar?“ Der Diener nickte. „Alles klar, Meister Malik.“ „Gut. Es wäre zu auffällig, wenn wir zusammen die Arena betreten. Ich gehe jetzt, du kommst in zehn Minuten oder so nach.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte der Blonde sich um und setzte sich in Bewegung. Nach wenigen Schritten stoppte er aber kurz. „Du verhaust das lieber nicht, Rishid, sonst gibt es Konsequenzen“, rief er drohend über seine Schulter und machte sich dann wieder auf den Weg. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Malik die große Arena erreichte. Pfeifend blickte er sich um. „Nicht schlecht, Kaiba-sama“, murmelte er leise und trat dann ein. Er ging durch einen langen, dunklen Tunnel, bis er im Inneren der Arena ankam. Diese war von Außen schon groß gewesen, aber von Innen war sie einfach nur monströs! In der Mitte war eine große Plattform, auf der Malik schon einige Duellanten stehen sah. Eine davon war eine große, schlanke Frau mit langem, leicht lockigem, blondem Haar. Sie trug enge Lederklamotten, welche ihre weiblichen Vorzüge ziemlich gut betonten. Malik starrte sie einen Moment mit ausdruckslosem Gesicht an. Seine violetten Augen fuhren über ihren Körper und blieben dann bei ihren Brüsten hängen, aber seltsamerweise empfand Malik nichts, niente. Er fand sie weder besonders attraktiv, noch erregend oder sonst etwas. Der Ägypter schüttelte den Kopf und ging auf die Gruppe zu. Fast sofort, nachdem er aus dem Dunklen getreten war, hörte er eine nervende Stimme nach ihm rufen. „Namu-kun!!!“ Mit einem aufgezwungenen Lächeln schritt er zu Anzu, welche nach ihm gerufen hatte, und dem Rest von Yuugis Freunden. „Anzu, Leute... Schön, euch hier zu treffen!“, meinte er immer noch lächelnd. „Wow, Namu-kun, ich wusste gar nicht, dass du auch ein Duellant bist!“, bemerkte Jounouchi mit großen Augen. „Und ein Guter dazu, sonst würdest du jetzt nicht hier sein!“ 'Natürlich bin ich gut, besser als gut, du Narr! Ich hab eine verfluchte Götterkarte und was hast du? Nichts, du armseliger Amateur!', fluchte Malik innerlich. Er biss sich auf die Unterlippe, um sich wieder zu beruhigen, bevor er leise lachte und seinen Nacken rieb. „Ich bin ganz okay“, meinte er schließlich. Jounouchi grinste ihn an. „Wir müssen uns unbedingt mal duellieren, Alter“, schlug er vor und haute dem Anderen freundschaftlich auf die Schulter. Dieser nickte nur stumm. „Du wirst doch eh verlieren, Jounouchi“, vernahm Malik plötzlich eine höhnische Stimme hinter sich und drehte sich um – es war die blonde Frau. „Oh, halt doch die Klappe, Mai“, rief Jounouchi zurück, seine Lippen umspielten aber dennoch ein leichtes Grinsen, welches die Blonde, Mai, erwiderte. Diese trat nun vor und hielt Malik ihre Hand hin. „Ich bin Mai Kujaku, schön dich kennen zu lernen. Du wirst wohl Namu sein?“ „Genau, ich bin Namu, hallo“, erwiderte der Dunkelhäutige und drückte leicht ihre Hand. Suchend blickte er sich um. Er sah Yuugi, Jounouchi, Mai und Kaiba. Honda, Anzu und zwei andere Personen, eine war ein Mädchen mit rotbraunen Haaren, die andere ein Junge mit einem Zopf, waren wohl nur zum Anfeuern hier, da sie nämlich keine Duel Disks trugen. Acht Leute konnten beim Finale mitmachen. Wenn Malik sich und Rishid mitrechnete, dann fehlten noch zwei. Irgendein Duellant, der ihm grob gesagt scheißegal war, und Bakura fehlten... Bakura...! Leise knirschte Malik mit den Zähnen. 'Wo ist dieser verfluchte Arsch, wenn man ihn braucht?!' Wütend blickte er sich um, doch er war nirgendwo zu sehen. 'Er hatte doch zugestimmt, am Turnier teilzunehmen... Verdammt!!!' Malik zog eine Grimasse, da spürte er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter – Jounouchi. „Alles klar, Alter?“, fragte dieser. „Du siehst gestresst aus.“ Malik warf ihm ein schwaches Lächeln zu. „Alles klar, ich bin nur-“ „Bakura-kun!“, wurde er plötzlich von Yuugis Stimme unterbrochen. Überrascht blickte der Blonde sich um und tatsächlich: der Weißhaarige kam langsam auf sie zu. Aber welcher der Beiden war es? Er konnte sein Gesicht nicht erkennen, also war sich Malik nicht genau sicher. War es nun der Geist des Millenniumsrings, Bakura, oder sein Wirt, Ryou? „Hallo Yuugi-kun“, hörte er eine sanfte Stimme grüßen und als Malik schokobraune, unschuldige Augen sah wusste er, dass es Ryou war, nicht Bakura. „Ryou.“ Langsam ging Malik auf diesen zu, bis er direkt vor ihm stand. Ryous Augen weiteten sich einen Moment, bevor er seine Fassung wieder fand. „N-Namu“, erwiderte er und knetete nervös seine Hände. Eine unangenehme Stille herrschte, beide wussten nicht genau, was sie sagen sollten. „Äh...“, sprach der Kleinere nach einiger Zeit, „Du bist also ein Duellant?“ „Hm?“ Malik folgte Ryous Blick, der auf seine Duel Disk gerichtet war, bevor er hastig nickte. „Ja... Ja, ich bin Duellant.“ Ryou warf ihm ein kleines Lächeln zu, bevor er sich wieder seinen Fingern widmete. Es herrschte erneut Stille. 'Verdammt, warum diese Unbeholfenheit?', fragte er sich selber. 'Wir können uns nicht anschweigen. Ich muss mit ihm reden, ich muss mit Bakura reden!' „Ryou-“ „Namu-“ Beide sprachen gleichzeitig und verstummten auch sofort wieder, als sie den Anderen hörten. Malik lachte leise. „Du zuerst“, meinte er schließlich und machte eine Handbewegung, die Ryou symbolisierte, ihm zu einem abgelegenen Teil der Arena zu folgen, damit sie dort in Ruhe reden konnten. „N-Namu...“ Ryou atmete tief ein, und schloss kurz die Augen, bevor er weiter sprach: „Namu, es tut mir leid... Ich weiß nicht was über mich gekommen ist, ich...“ Seine blassen Wangen hatten einen leichten Rotschimmer und er warf dem Blonden ein schüchternes Lächeln zu. „Lass uns die Sache einfach vergessen und so tun, als wäre nichts passiert... Bitte verzeih mir.“ Malik konnte nicht anders, als ein aufrichtiges Lächeln seine Lippen umspielen zu lassen. Das Geschehene am Hafen war wohl nur ein Ausrutscher gewesen, er hätte sich gar nicht so viele Gedanken darüber machen müssen. Er konnte sich ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass Ryou ihn hatte küssen wollen. Dieser hatte schließlich vor einigen Tagen zugegeben, dass er bereits in jemanden verliebt war. „Kein Problem, Ryou“, erwiderte er, immer noch lächelnd. „Du hättest dich nicht entschuldigen brauchen, alles ist okay. Ich bin nicht sauer oder so.“ Schokobraune Augen wurden groß und Ryou biss sich nervös auf die Unterlippe, bevor er seine Arme heftig um Maliks Schulter schlang und sein Gesicht in dessen Nacken vergrub. „Oh Gott Namu...“ Seine Stimme zitterte und er krallte seine Finger feste in das Material von Maliks Oberteil. „Ich dachte ich sehe dich nie wieder“, sprach er leise weiter und schnaufte kurz auf. „Ich hatte nichts von dir, keine Adresse, ich wusste ja nicht mal deinen Nachnamen...! Wie hätte ich dich in Domino City denn finden können? Ich hatte solche Angst...“ „Ssh, ist doch alles gut“, murmelte Malik leicht verlegen und strich Ryou zögerlich über den Kopf. Der Ägypter war, ehrlich gesagt, gerade etwas überfordert. Er hatte keine Ahnung davon, wie man Menschen tröstete... Verdammt, er war sogar das ein oder andere Mal für ihre Trauer und Verzweiflung verantwortlich! Wie jetzt auch... Ryou wollte sich wahrscheinlich die letzten Tage über entschuldigen, wusste aber nicht, wie er Malik erreichen sollte... Dieser schluckte schwer und beugte seinen Kopf hinunter, um seine Lippen leicht gegen Ryous Haupt zu drücken. Der Weißhaarige blickte langsam auf, seine Augen rot von den Tränen, die er so verzweifelt zurückzuhalten versuchte, um stark zu sein. Malik lächelte leicht und wischte mit seinem Daumen sanft eine einzelne Träne weg, die entkommen konnte und langsam ihren Weg über eine porzellanfarbene Wange fand. Ryou erwiderte sein Lächeln. „Alles wieder gut?“, fragte er den Kleineren leise. Dieser nickte. Malik nickte ebenfalls, bevor er seine Augen über die Umgebung streifen ließ. Er spürte die Blicke der Anderen auf sich, und seine Wangen erröteten sich leicht. 'Verflucht, was mach ich da?', fragte er sich und biss sich auf die Unterlippe. 'Wenn mich einer meiner Ghouls jetzt sehen würde oder Rishid oder... Bakura! Kriegt er mit, was Ryou macht, wenn er selber nicht in Besitz des Körpers ist? Fuck!' Ziemlich abrupt löste sich Malik aus der Umarmung und trat einen Schritt zurück. Ryou schien das nicht zu bemerken, da er sich, immer noch lächelnd, auf die Zehenspitzen stellte und seinem ägyptischen Freund einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze gab. „Danke Namu“, flüsterte er leise und ließ seine Hand, die noch auf Maliks Oberarm ruhte, langsam hinunter gleiten, bis er eine gebräunte Hand um griff. Malik musste schwer schlucken, als er das strahlende Gesicht des Weißhaarigen sah. Jetzt war ihm plötzlich alles klar... Er wusste, warum Yuugi gedacht hatte, was er gedacht hatte im Krankenhaus. Es war deutlich zu sehen und abzulesen in den großen, schokobraunen Augen. Der Blonde lächelte schwach zurück und küsste Ryous Hand kurz, bevor er sie los ließ und die Hände in die Hosentasche steckte. Ryou erstaunte ihn. Wie konnte er nur so tun, als wäre nichts passiert? Sie hatten sich zwar darauf geeignet, aber Malik konnte das nicht einfach. Er konnte nicht einfach wieder so wie vorher sein. Nicht mit dem neu erlangten Wissen, dass Ryou ihn wirklich küssen wollte und es kein Versehen war. 'Verdammt!', fluchte er und ballte die Hände in seinen Hosentaschen zu Fäusten. Er hatte jetzt keine Zeit darüber nachzudenken, er musste sich um das Turnier kümmern! „Komm, setzen wir uns irgendwo hin“, schlug er mit tonloser Stimme vor. Mit einem Nicken stimmte Ryou zu. xxx „Und dann hat sich meine Katze einfach auf mein Bild gesetzt...!“ Ryou kicherte bei der Erinnerung. „Das war vielleicht eine Sauerei! Das ganze Bild war natürlich verschmiert und Cookie war total schmutzig... Aber so wie Katzen nun mal sind wollte sie sich nicht waschen lassen und hat mich total zerkratzt...“ Ryou schmollte und zeigte Malik seinen Unterarm, welcher tatsächlich voller Kratzer war. Langsam fuhr der Blonde seinen Zeigefinger darüber. „Oh, armer Ryou“, grinste er gespielt spöttisch. „Soll ich es besser kü-“ Er stoppte abrupt, um sich hart auf die Zunge zu beißen. Er musste sich zusammen reißen...! Er mochte Ryou, er wollte ihm nicht noch mehr weh tun als nötig. Ryous Wangen erröteten sich. Er wusste wohl, was Malik sagen wollte… Dieser seufzte und fuhr mit einer Hand durch sein blondes Haar. 'Ich bin so ein Idiot', beschimpfte er sich. 'Wieso kann ich es nicht einfach lassen ihn zu triezen?! Ryou kommt nur auf die falschen Gedanken...' Warum musste alles nur so beschissen kompliziert sein, jetzt wo er diesen gewissen Glanz in Ryous Augen erkennen konnte. War der Weißhaarige wirklich in ihn…? Malik schluckte schwer. Das würden natürlich die ganzen kleinen Küsse erklären und warum Ryou immer seine Nähe suchte… Er seufzte erneut und richtete seinen Blick auf Rishid. Dieser war vor wenigen Minuten angekommen und es war sofort ein kleiner Tumult ausgebrochen. Yuugi und seine Freunde erkannten ihn sofort als 'Malik', da Rishid einen gefälschten Millenniumsstab in den Händen hielt. Den Echten hatte natürlich Malik. Er war sicher in seiner Jeans versteckt. Momentan waren sieben Finalisten in der Arena. Vom letzten war weit und breit nichts zu sehen, dabei warteten alle schon seit über zehn Minuten und Seto Kaiba wurde langsam, aber sicher verdammt ungeduldig. „Holt das Luftschiff herunter, Isono!“, brüllte der Braunhaarige, nachdem weitere Minuten des Wartens vergangen waren. „Aber Kaiba-sama!“, meinte der blauhaarige Mitarbeiter, Isono. „Der achte Duellant ist noch nicht da!“ „Das ist mir egal.“ Setos Blick fiel auf Rishid und seine Mundwinkel zuckten leicht. „Ich habe alles, was ich brauche. Also lasst uns nicht noch mehr Zeit verschwenden.“ „N-Natürlich, Kaiba-sama.“ „Hab ich das richtig gehört, Luftschiff?“, wiederholte Jounouchi fragend und kratzte sich den Kopf. „Ja, Luftschiff. Und jetzt halt die Klappe, du verpestest die Luft, Köter“, spottete Seto und verschränkte die Arme. Jounouchi brummte leise, erwiderte aber nicht, da in diesem Moment ein riesengroßes Luftschiff in der Mitte der Arena landete. „Wow, ich bin noch nie geflogen!“ Begeistert klatschte Ryou in die Hände und wandte sich dann an seinen Freund. „Und du?“ Malik schüttelte den Kopf. „Nein, auch noch nie. Yacht ja, Motorrad auch, aber Flugzeug oder Luftschiff, noch nicht.“ Langsam öffneten sich die Türen und eine Treppe wurde ausgefahren. „Bitte treten Sie ein, Duellanten“, sprach Isono und verbeugte sich leicht. Die Gruppe trat hinein und wurde dann durch einen langen Gang geführt. Bewundernd sah sich Malik um. „Bescheiden ist was anderes“, murmelte er leise und richtete dann den Blick nach vorne. Er war der Letzte in der Gruppe, Yuugi und seine Freunde waren einige Schritte vor ihm. Malik schätzte, dass Ryou auch bei ihnen war, denn hinter ihm war keiner zu sehen. Nicht mal Rishid, dieser war direkt als Erstes in das Schiff eingestiegen. Malik seufzte leise. Er musste seinen Kopf jetzt von den lästigen Gedanken klären. Alles, was im Moment wichtig war, war die Einhaltung seines Plans um die drei Götterkarten zu bekommen und der Tod des Pharaos und seines Wirtes, Yuugi. Er erhöhte seine Geschwindigkeit ein wenig, um nicht zu weit von der Gruppe abzufallen, da wurde Malik plötzlich hart mit dem Rücken gegen eine Wand geschoben und zwei hungrige Lippen legten sich über seine. Im ersten Moment weiteten sich violette Augen in Schock. Doch als Malik sah, wer ihn da küsste, entspannte er sich wieder und fing an, leicht zurück zu küssen. Obwohl keine Zunge benutzt wurde war es ein harter Kuss, ein verlangender. Nach einiger Zeit lösten sich ihre Lippen wieder. „Hey Blondie“, grinste der Andere. „Lange nicht gesehen, hm?“ „Bakura...“ Unsicher biss sich Malik auf die Unterlippe. Er wusste wirklich nicht, wie er sich dem Geist des Millenniumsrings gegenüber verhalten sollte. Das letzte Mal, als sie sich gesehen haben war auf dem Friedhof, wo sie sich das erste Mal geküsst hatten. Und jetzt hatten sie sich schon wieder geküsst... „Mmh“, summte Bakura und umfasste Maliks Hüfte mit seinen Händen. Er beugte sich vor, so dass sich ihre Lippen leicht berührten. Der Blonde erschauderte, als der Atem des Anderen sein Gesicht angenehm kitzelte. Bakura roch nach Zimt. Es wunderte ihn zwar, dass der Dieb so roch, aber Malik beschwerte sich nicht. Im Gegenteil, er mochte den Geruch. „Verdammt Ishtar, was hab ich deine Lippen vermisst“, murmelte Bakura und fing die karamellfarbigen Lippen für noch einen Kuss. Inständig schloss Malik seine Augen. Er würde es nicht zugeben, aber irgendwie hatte er Bakuras Lippen auch vermisst... Als sich ihre Münder wieder trennten, leckte sich Bakura über die Lippen, bevor er einen Schritt zurück trat. „Aber was zuerst sein muss, muss zuerst sein.“ Seine Miene verfinsterte sich augenblicklich und bevor Malik reagieren konnte, traf ihn die Handfläche des Diebes auch schon hart. Malik blinzelte erschrocken und legte eine Hand auf seine pochende Wange. „Das ist dafür, dass mein Wirt jetzt einen Knutschfleck von dir hat“, meinte Bakura bitter. Der Ägypter warf dem Anderen einen langen Blick zu, bevor er seine Arme plötzlich um Bakuras Schulter schlang und ihn an sich zog. „Blondie? Was zur Hölle...?!“, fragte der Weißhaarige irritiert nach. „Ich hab mit vielen Reaktionen nach der Ohrfeige gerechnet, aber bestimmt nicht mit dieser...!“ „Ich weiß jetzt, warum du so sauer warst auf mich...“, sprach Malik leise und kaute auf seiner Unterlippe herum. Verdammt, er wollte das, was er jetzt sagen würde, eigentlich nicht sagen, aber der Dunkelhäutige wusste, dass er sonst keine richtige Unterhaltung mit Bakura führen konnte...! Was seinen Racheplan natürlich zunichte machen würde. „Es ist wegen Ryou, oder?“, sprach er weiter. „Ryou und ich... wir... sind nicht... Du... Du musst nicht...“ Malik schluckte. Es war doch viel schwerer als erwartet, das heraus zu bekommen... Verfluchter Stolz! Bakuras Augen weiteten sich, während er auf seinen Partner starrte, der sich an ihn krallte. Seine eigenen blassen Hände hingen schlaff an seinen Seiten. Was sollte er jetzt tun? Der Dieb wusste es nicht. Er war Umarmungen nicht gewöhnt, er umarmte eigentlich nie jemanden, geschweige denn ließ sich umarmen! Küsse waren um die Lust zu stillen, die Libido. Aber eine Umarmung war natürlich etwas ganz anderes. Er spürte, wie seine Wangen heiß wurden. 'Verdammter Ishtar!', fluchte er innerlich und schloss die Augen. „Ryou mag dich“, meinte Bakura tonlos und drehte den Kopf zur Seite, sodass Malik sein Gesicht nicht sehen konnte. „... Magst du ihn auch?“ Der Blonde überlegte einen Moment. „Ja“, gab er zu, „Aber nicht... so. Nicht auf diese Art und Weise.“ „Klar, deswegen tobt ihr ja immer so herum“, erwiderte Bakura und verdrehte die Augen. Es war einen Moment Stille, bevor er mit kühler Stimme fort fuhr: „Wenn du bei ihm bist, bist du ganz anders. Du... lachst immer so viel. Wenn wir zusammen sind ziehst du immer so ne Fresse.“ Maliks Augen weiteten sich. Bakura bekam also doch alles mit, was Ryou machte, während dieser die Kontrolle hatte. Der Blonde schluckte. „Ich will dich auch lachen sehen“, meinte der Geist. Malik versuchte einen Blick auf seinen Gesichtsausdruck zu erhaschen, doch die weißen Strähnen verbargen diesen. „Ich kann aber ziemlich kindisch sein und über den kleinsten Scheiß lachen“, murmelte Malik leise und vergrub sein Gesicht in Bakuras Schulter. „Damit hab ich kein Problem“, erwiderte Bakura. „Ich will dich nur einmal lachen hören und wissen, dass ich der Grund dafür war... nicht mein Wirt.“ „Okay.“ Malik nickte leicht, bevor er den Griff um Bakuras Nacken verhärtete. Einen Moment lang herrschte Stille, dann bewegte der Dieb sich plötzlich unbeholfen. „Wenn du fertig bist, mich als Teddy zu missbrauchen, kannst du gerne loslassen“, meinte er mit schroffer Stimme. Erschrocken wich Malik zurück und rieb sich den Nacken. „'Tschuldigung“, murmelte er. Bakura grunzte nur. „Du... Du bist also nicht mehr sauer wegen Ryou?“, fragte er schüchtern nach. Er beschimpfte sich zwar im nächsten Moment dafür, so schüchtern und unsicher zu klingen, aber er wusste einfach nicht, wie er sich Bakura gegenüber verhalten sollte. Malik verstand gar nichts mehr. Warum machte es ihm nichts aus, wenn Bakura ihn küsste, aber wenn Ryou es tat! War Bakura nicht der, dem er seine andere Seite nie gezeigt hatte? Aber dafür wusste Ryou nicht mal seinen richtigen Namen, und natürlich nicht von seinem Racheplan dem Pharao gegenüber. Warum war alles nur so kompliziert? Das Einzige, was Malik wollte, war doch nur die restlichen Götterkarten und den Tod des Pharaos, kein Liebesdrama, oder was immer das hier war... „Nicht wirklich“, meinte Bakura und unterbrach so seine Gedanken. „Zuerst war ich ziemlich angepisst und hätte dir am liebsten deinen hübschen Hals umgedreht, aber dann…“ Er verstummte um Malik ein Grinsen zuzuwerfen. „Ich darf nämlich etwas, was mein Wirt nicht darf.“ Fragend hob Malik eine blonde Augenbraue. Bakura zwinkerte ihm kurz zu, bevor er weiter sprach: „Nämlich das.“ Er drückte seine Lippen eifrig gegen Maliks. Er knabberte sanft an dessen Unterlippe, bevor er harsch zubiss, was ihm ein erschrockenes Zischen vom Dunkelhäutigen einbrachte. Bakura verlor keine Zeit, um mit seiner Zunge schnell zwischen dessen nun leicht geöffnete Lippen zu fahren, und gierig seine Mundhöhle zu ertasten. Als er Maliks Zunge fand, wirbelte er seine über sie, um sie so zu einem Spiel einzuladen, welches der Andere sofort annahm. Ein harter Wetteifer um die Dominanz entstand, welcher nach einiger Zeit von Bakura gewonnen wurde, wenn auch knapp. Ihre Lippen lösten sich wieder und der Dieb heftete seinen Mund augenblicklich an einen bronzefarbenen Nacken, um Malik mit einem Bluterguss als Verlierer des Kampfes zu markieren. „Hättest du es zugelassen?“, fragte Malik nach einiger Zeit schwer atmend. „Hättest du es zugelassen, dass Ryou mich küsst?“ Bakura warf dem Ägypter einen Blick zu, den dieser nicht einordnen konnte. „Ich wollte wissen wie du reagierst“, meinte der Dieb mit einem Achselzucken, bevor ein breites Grinsen auf sein Gesicht trat. „Hab ich richtig gehört und du hast meinen Namen geflüstert, bevor du den Kopf weg gedreht hast?“ Maliks Wangen färbten sich rot. „Natürlich nicht, du Arschloch! Du leidest wohl unter Wahnvorstellungen!“ Bakura grinste, bevor er ein letztes Mal an Maliks Bluterguss saugte und dann einen Schritt zurück trat. „So gerne ich dich jetzt auch trocken ficken will“, meinte er und warf seinem blonden Partner ein Zwinkern zu, „Sollten wir uns trotzdem lieber beeilen, damit wir nicht den Anschluss verlieren.“ Malik rieb sich den schmerzenden Nacken, der Weißhaarige war alles andere als sanft gewesen, und hob amüsiert eine Augenbraue. „Oh?“, fragte er und stemmte die Hände in die Hüfte. „Verläuft sich der große, tolle König der Diebe sonst, hm?“ Bakura schmunzelte. „Das nicht, aber ich höre, dass uns jemand immer näher kommt... Aber wenn du unbedingt willst...“, er fuhr mit seiner Zunge lasziv über seine Fangzähne, „kann ich dich auch vor Publikum entjungfern. Ich werd mich nicht darüber beschweren, im Gegenteil!“ Mit einer schnellen Handbewegung hatte er den Ägypter wieder gegen die Wand gedrängt, während die andere Hand quälend langsam an Maliks Reißverschluss arbeitete. „Ich hatte schon immer einen Fetisch für öffentlichen Sex, wie du sicherlich schon mitbekommen hast“, grinste er, bevor er sich hinunter beugte und Maliks linke Brustwarze durch seine Bekleidung in den Mund nahm. „Nng!“, stöhnte dieser überrascht auf und wölbte seinen Rücken durch. Bakura gab dem Nippel einen leichten Biss, bevor er sich auf die Knie fallen ließ. „Oder weißt du was?“ Schmunzelnd hob der Dieb eine silberne Augenbraue und wartete erst gar nicht erst auf eine Antwort. „Ich fühle mich heute gönnerhaft. Deswegen werde ich jetzt ein wenig... ägyptische Milch kosten, wenn du verstehst.“ Er rieb seine Nase schnurrend gegen Maliks bekleideten Schritt und inhalierte dessen exotischen Duft tief ein, bevor er seine Zunge darüber gleiten ließ. „Hat dir schon einmal jemand einen geblasen?“, fragte Bakura interessiert, während er Maliks Hosenknopf öffnete. Als dieser sich weigerte zu antworten, hob der Weißhaarige den Kopf und studierte dessen Gesicht. „Nein“, murmelte er, eher zu sich selbst, als er seinen Finger über die nun entblößten Boxershorts fuhr. „Ich erwarte aber eine Gegenleistung, dass das klar ist“, schmunzelte Bakura bevor er anfing, seine Hand über das halbharte Glied zu reiben. Maliks Knie wackelten währenddessen gewaltig und er hatte Probleme, aufrecht stehen zu bleiben. Bakura wollte ihm einen blasen? Jetzt, hier, im Gang?! Normalerweise hätte der Blonde sofort zugestimmt, hätte er da nicht plötzlich Schritte im Gang hallen hören... „Fuck, da kommt ja wirklich einer“, hauchte Malik. „Hab ich doch eben schon gesagt, Blondie“, meinte Bakura irritiert und rieb schneller, da drückte Malik ihn weg. „Bist du bescheuert, du hormongesteuertes Arschloch?“, fauchte er seinen Partner an. „Wer weiß wer da kommt?! Vielleicht einer der Mitarbeiter oder noch schlimmer, Mokuba! Wenn die uns so sehen schmeißen die uns sofort vom Luftschiff! Lass uns abhauen!“ „Sonst hast du dich doch auch nie beschwert, wenn die Gefahr da war, entdeckt zu werden“, widersprach Bakura. Er grinste. „Im Gegenteil...“ Er fuhr mit einem Finger unter den Hosenbund von Maliks Unterwäsche und streichelte die weiche, für ihn noch unbekannte, Haut. „Ich hatte immer den Eindruck, dass es dich ziemlich scharf macht“, sprach er weiter. Malik zog die Luft ein. Der Dieb hatte ja Recht, aber er durfte sich nicht von seinen Hormonen leiten lassen, er musste an seinen Plan denken. Was wäre, wenn sie wirklich raus geschmissen werden würden, wenn sie jemand entdeckte? „Ich mein es ernst!“, zischte der Ägypter und schlug die Hand des Anderen weg. Bakura murrte zwar ein bisschen, stimmte aber dann doch zu. „Okay, dein Verlust“, meinte er mit einem Achselzucken und richtete sich langsam wieder auf. „Du verpasst was echt Gutes, Blondie, das garantiere ich dir.“ Er schnalzte mit der Zunge, bevor er Malik einen Klaps auf den Hintern gab. „Ach, leck mich doch!“, knurrte Malik nur und stürmte los, um die Anderen wieder einzuholen, als die Schritte des Unbekannten gefährlich laut wurden. Bakura kicherte, bevor er hinter dem Ägypter her eilte. „Wollte ich ja, aber du hast-“ „Halt die Fresse!!!“ ------------------------------------------------------------------------------------- Im nächsten Kapitel~ Malik, welcher kein großer Fan von Aufzügen ist, stellt fest, dass diese gar nicht so blöd sein müssen D: Außerdem werden die Duellpaare gezogen und Malik und Bakura kriegen sich wegen einem Wort ziemlich in die Wolle... Oh je. Danke für den Kommi ^_^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)