Capricorn von -Birnentee- (7 Tode) ================================================================================ Tod 3 ~ Alejandro Mandera ------------------------- Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen." Alejandro Mandera Manchmal wünschte ich mir, das Leben wäre spannender, zumindest nur ein winziges Bisschen, aber nein! Nun gut, vielleicht war es ja spannender, aber garantiert nicht hier. Ich liebte mein Leben, ohne frage, es war wundervoll. Es war kurz um - entspannt. Spanien. Vaterland. Wer als kleiner spanischer Junge in einem abgelegenen Dorf nahe der Küste aufwächst, hat eine etwas andere Vorstellung vom Leben bis seine Eltern eine Reise mit ihm machen. Einen Urlaub in Madrid, der Stadt. Ich habe es geliebt, einmal da gewesen und sofort waren alle meine Ansichten von der Welt wie weggeblasen. Dass man nur drei Minuten bis zum Ende des Dorfes braucht, ist natürlich nicht auf eine Stadt wie Madrid zu übertragen. Wie dem auch sei, mein Leben war ab dem Punkt immer einen Tick zu langweilig für mich, aber es reichte mir. Nachdem meine Eltern mir ihre Bar übergaben oder vererbten [nun ja, tot waren sie zumindest noch nicht], hatte ich meine Lebensaufgabe eh in der Tasche. Mein Laden lief gut, wir hatten viel Verkehr aus anderen Dörfern oder Touristen, die sich mal einen Drink gönnen wollten. Es war Donnerstag? Ja ein Donnerstag, ein Tag wie jeder andere, wir saßen in einer kleinen Runde in meiner Bar, schlürften jeder für sich ein Bierchen und versuchten krampfhaft die perfekten Karten auf die Hand zu bekommen, aber insbesondere bei mir lief überhaupt nichts. Wir waren eine lustige Runde, meine drei Kumpels, Diego, Cris, Tino und ich natürlich. Ein lustiger Haufen und wir kannten uns nun schon seit frühster Kindheit, wie es eben in einem Dorf ist. Jeder kennt jeden und das war nicht immer sehr angenehm. Nachdem ich dann auch die siebte Runde verloren hatte, war ich erstens schon recht angetrunken und zweitens auch noch stinkig. Eigentlich gehörte ich zu den Abräumern und Diego verlor am Häufigsten, was sich aber scheinbar heute umgedreht hatte. Der Tag war so eindeutig gelaufen! Ich schmiss sie mehr oder weniger mit einem beleidigten 'Tschö' raus und räumte dann die Flaschen und Gläser weg. Wie man ein Bier aus einem Glas trinken konnte war mit völlig unklar. Für mich gehörte zu einem Bier auch die Flasche dazu, egal wie dreckig die war. Während ich die Sachen ncoh hinter ins Lager räumte hörte ich es laut donnern und sofort ging es mir im Magen rum. Ich mochte Gewitter überhaupt nicht, mein Großvater war einst von einem Blitz getroffen worden und lag seitdem im Koma, daher machten mir Gewitter immer Angst und vor allem die Tatsache, dass ich nochmal rausmusste, weil das Dach meines kleinen Lieferwagens noch offen war. Ich liebte meinen Wagen überalles. Ein kleines lieferwagen, der überall rostig war und shcon auseinanderbröckelte an manchen Stellen, aber er hatte mir schon so oft aus der Klemme geholfen, dass ich ihn wohl nie verkaufen oder gar verschrotten lassen würde. Mürrisch und sichtlich beleidigt (höchstwahrscheinlich, weil ich so beschwipst war) ging ich nach draußen und sofort kam mir dunsige Luft entgegen. Es war richtig schwühl und stickig, dann fing es an zu regnen, zum Glück aber nur ganz leicht. Mein Wagen stand vor der alten Scheune, die noch alte landwirtsschaftliche Gerätschaften meines Vater beherbergte, daher konnte ich den Wagen dort nciht unterstellen, außerdem klaute hier im Dorf niemand. Ich zupfte die Plane aus dem Anhänger und wickelte sie ein Stück aus. Erst jetzt wurden mir die Ausmaße meiner leichten Angetrunkenheit bewusst, ich schwankte kurz bevor ich wieder normal grade stehen konnte. Die Plane alleine aufzuspannen dauerte eine Weile und es blitzte und donnerte immer lauter. Das Gewitter musste wohl direkt über dem Dorf sein. es dauerte geschlagene fünfzehn Minuten bis dieses grüne Monster auf dem Dach meines Wagens befestigt war. Es waren ganz ehrliche fünfzehn Minuten purer Angst gewesen. Besonders die Blitze waren unangenehm. Sofort als ich fertig war, machte ich mich auf den Weg zurück. Mittlerweile regnete es richtig heftig und ich war triefend nass, was nicht sehr vorteilhaft war, wenn man eine bestimmte Menge Alkohol intus hatte. Ich blieb kurz stehen, richtete meinen Gleichgewichtssinn wieder und bemerkte, dass sich meine Haare aufstellten, was aber nicht an einer Gänsehaut liegen konnte, denn warm war es trotzdem. Verwundert darüber sah ich kurz nach oben, mehr war mir gar nicht wirklich bewusst. Dass es sehr hell wurde, beißend, dass wusste ich noch, mehr spürte ich nicht. Warum es plötzlich so kalt ist, weiß ich nicht, aber es fühlt sich ungewohnt an. Schwerelosigkeit ist um mich herum, ich fühle mich leicht, sehr leicht. Plötzlich platscht mir etwas ins Gesicht und es dauert nicht lange bis ich begreife. Es war Wasser, mein ganzer Körper ist umgeben von Wasser, nur mein Kopf ist an eisiger Luft. Ich zwinge mich die augen zu öffnen, doch sie brennen etwas als mir das graue Licht entgegenkommt. Es blendet etwas. Meine Augen brauchen etwas bis sie sich daran gewöhnt haben. Ich weiß nichts, wer ich bin, wo ich bin und wie ich hierher gekommen bin. Ich weiß nur, dass mir verdammt kalt ist und ich so kalte Sachen über alles hasse. Jetzt fange ich an zu frieren und sehe mich kurz um. In geringer Entfernung ist etwas wie ein Boot. Ich winke, zumindest so gut es geht. Ich bin mir nciht sicher warum, aber ich weiß, dass dort Hilfe wartet. Die Menschen dort sind sofort alamiert und das Boot steuert meine Richtung an, ich bin gerettet. Es dauert nicht lange bis sie bei mir sind. Zwei Männer helfen mir aus dme Wasser hoch, mir ist übel. Mein erster Gedanke auf dem Boot war: "Warum scheuen die mich alle so komisch an?" Ich fühlte mcih wie ein Alien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)