Was am Morgen geschah von Aya_ko (Die Vorgeschichte zu `Proben? Ehr nicht!´) ================================================================================ Kapitel 1: Was am Morgen geschah -------------------------------- Obwohl die Uhr bereits nach 10 anzeigte, lag Kei noch bequem im Bett und schlief. Nachdem er bis spät in die Nacht ferngesehen hatte, hatte er darauf verzichtet seinen Wecker zustellen. Wozu auch? Er hatte mit Mikaru vereinbart das der ihn abholen und sie zusammen zu den Proben fahren würden. Er würde also spätestens aufstehen wenn der Sänger vor seiner Tür auftauchte. Was schon in wenigen Minuten der Fall sein würde. Davon ahnte der schlafende jedoch nichts, genauso wenig wie davon das sein eigensinniges Hauscamellion über Nacht mal wieder ausgebüchst war. Schon vor über einer Stunde, hatte das Tier sein Bett erklommen und es sich neben ihm auf dem Kopfkissen bequem gemacht. Nur wenige Minuten später klingelte es an der Tür. Von dem Lärm aufgeweckt drehte sich Kei grummelnd auf die andere Seite. Durch die Bewegung seines Besitzers aus dem Gleichgewicht gebracht, rutschte das kleine, nicht mal handgroße, Tier ein Stück nach unten. An der Schulter wurde es gestoppt und versuchte sofort wieder hoch zu klettern. Dabei streifte sein Schwanz Kei´s Schulter, worauf der verschlafen den Kopf drehte. Im nächsten Moment sprang der Gitarrist mit einem Schrei aus dem Bett und versuchte das Camellion von seinem Hals zu entfernen, in den es sich seitlich verbissen hatte. Doch egal wie sehr er zog, es lies nicht los. Völlig verzweifelt und mit tränenden Augen, taumelte er halblind aber nun völlig wach zur Wohnungstür, an der der Sänger inzwischen Sturm klingelte und öffnete sie. Mikaru hatte den Mund schon geöffnet um sich für die lange Wartezeit zu beschweren, ließ das aber bleiben als er erst die Tränen und dann die Echse sah. Mit offenem Mund starrte er seinen Freund an, bevor er im nächsten Augenblick begann schallend zu lachen. Kei konnte da nicht drüber lachen, tat sein Hals inzwischen doch erbärmlich weh. Als er hörte wie im Stockwerk über ihnen eine Tür geöffnet wurde, packte er Mika am Arm, zerrte ihn in die Wohnung und warf die Tür zu. Als er Mikaru schließlich im Wohnzimmer hatte und der der sich immer noch nicht beruhigt hatte fauchte er wütend: “Hör endlich auf zu lachen und hilf mir!” “Ja ja, ist ja gut.” ,meinte der glucksend und sah sich Kei´s Hals genauer an. “Wart mal eben.” ,sagte er dann, flitzte in die Küche und kam mit einem Essstäbchen wieder. Mit hochgezogenen Brauen sah Kei ihm entgegen und fragte unsicher: “Willst du ihn damit aufspießen, oder was?” “Dürft ich´s denn?” ,wollte Mikaru neugierig wissen, war aber nicht überrascht als ihm das zu erwartende “Nein!” schon fast entgegen geschrien wurde. “Siehste.” ,meinte er grinsend und drückte Kei aufs Sofa. “Was hast du vor?” “Dich von deinem kleinen Liebhaber befreien.” ,witzelte der Sänger und setzte sich auf Kei´s Schoß. “Und dafür musst du mir so auf die Pelle rücken?” ,fragte der Gitarrist genervt. “Du bist halt warm und bequem.” ,antwortete Mikaru gelassen und rutschte auf Keis Beinen hin und her um es sich gemütlicher zu machen. “Mikaru!” “Ja doch. Halt still jetzt.” ,murmelte der braunhaarige, packte die Echse am Kopf und schob vorsichtig das Essstäbchen zwischen die Kiefer des Tieres. Nur Sekunden später lies das Tier los und Kei ließ sich mit einem erleichterten Seufzen nach hinten sinken. Während Mikaru den Ausreißer wieder in sein Terrarium setzte, betastete Kei vorsichtig seinen Hals. “Tuts weh?” ,fragte Mika besorgt als er sah wie der andere das Gesicht verzog. “Na was glaubst du wohl? Kannst es gern auch mal ausprobieren, er sagt bestimmt nicht nein.” ,knurrte Kei und stand auf um ins Bad zu gehen. Grinsend meinte der Sänger: “Ne du, lass mal! Ich will dir deinen kleinen Freund nicht ausspannen. Der hat dich ja zum fressen gern, da will ich mich nicht zwischen drängen.” “Musste du das so bescheuert formulieren?” ,kam es gedämpft aus dem Bad. “Na aber sicher, kennst mich doch!” Darauf war nur noch ein leises Murmeln zu hören das im Rauschen der Dusche fast gänzlich unterging, doch Mikaru war sich dennoch sicher ein “Ja, leider.” herausgehört zu haben. Während er auf Kei wartete spazierte er wie üblich durch die Wohnung. Dabei fiel sein Blick auch ins Schlafzimmer. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er das Bett bevor sein Blick zur Badezimmertür glitt und sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht schlich. Pfeifend ging er in die Küche, machte sich eine Schüssel Cornflakes fertig und setzte sich damit ins Wohnzimmer. Als Kei kurz darauf nur mit einem Handtuch um die Hüfte an ihm vorbei huschte sah er ihm nach, konzentrierte sich dann aber doch wieder ganz auf sein zweites Frühstück. Als Kei 5 Minuten später, diesmal voll bekleidet, wieder ins Bad verschwand schüttelte Mikaru nur den Kopf. “Wir wollen nur proben, da musste dich nicht extra für schön machen.” ,rief er ihm dann doch noch hinterher. “Klappe! Wenn ich das wollte würde ich keine alte Jeans anziehen, du Penner!” ,war die gereizte Antwort. Geduldig wartete Mikaru weitere 5 Minuten. 10 Minuten. 15 Minuten. “Was zum Teufel machst du da drin so lange???” ,schrie der Sänger schließlich aufgebracht, marschierte zur Badezimmertür und riss sie auf. “Wir müssen los, also komm in die Gänge!” ,fauchte er den blonden an der einfach dastand und in den Spiegel starrte. “Es funktioniert nicht.” ,sagte der mit weinerlicher Stimme und sofort war Mikarus Zorn verflogen. “Was funktioniert nicht?” “Er lässt sich nicht überschminken!” ,jammerte Kei und deutete auf seinen Hals. Neugierig trat Mika einen Schritt ins Bad um zu sehen was der andere meinte. Die Haut um den Biss hatte sich in den ca 30 Minuten, die seitdem vergangen waren, von leuchtend rot zu dunkel lila verfärbt. “Wow. Das ist…” “Ne Katastrophe!” ,unterbrach ihn der blonde aufgebracht und funkelte ihn aus feuchten Augen an. “Ähm. Na wenn du meinst.” ,sagte Mikaru hilflos, kratzte sich am Kopf und fragte dann: “Und überschminken geht echt nicht?” “Nein. Was glaubst du was ich hier die ganze Zeit versuche?” ,rief Kei aufgelöst und Mika konnte nicht anders als zu lachen. Das man(n) sich wegen eines, zugegeben recht großen, Flecks so aufregen konnte, konnte er bei bestem Willen nicht nachvollziehen. “Das muss ja mal was ganz neues für dich sein.” ,meinte er dann kichernd, packte Kei am Arm und zog ihn aus dem Bad. “Wenn es nicht geht, können wir ja dann endlich los.” ,sagte der Sänger mit erzwungen ernstem Tonfall. “Los?” ,schrie Kei entsetzt und riss sich los. “Ich werde so ganz bestimmt nicht rausgehen! Was sollen denn die andern denken!?” ,sagte er bestimmt und stapfte ins Wohnzimmer hinüber. “Na was wohl? Das du ne aufregende Nacht hinter dir hast was sonst.” ,antwortete m Mikaru und folgte ihm. An der Tür blieb er stehen, sah Kei grinsend an und fügte dann glucksend hinzu: “Ganz unrecht hätten sie damit ja auch nicht. Wer schläft schon mit nem Camellion zusammen?” Überrumpelt sah Kei ihn an. “Hast du sie noch alle? Als ob ich den freiwillig mit ins Bett genommen hätte!” ,zeterte er dann los und deutete auf das Terrarium. “Und überhaupt, woher willst du wissen das er im Bett war?” “Ganz einfach. die einzigen Gelegenheiten dich so zu überfallen sind, a)wenn du schläfst, noch nicht ganz wach oder todmüde bist. Und b) wenn du sturzbesoffen bist.“ ,antwortete Mikaru grinsend. Und fügte nach kurzer Pause hinzu: „Und da du keine Fahne hast, das Bett benutzt ist und du nur Unterwäsche anhattest, kann das nur heißen das das da sein Guten-Morgen-Kuss war.“ Das verschlug Kei nun wirklich die Sprache. Mit offenem Mund stand er da und starrte seinen Bandkollegen fassungslos an. “Was, etwa nicht?“ ,fragte Mikaru und zog einen Schmollmund, war er sich doch ganz sicher das er richtig lag. “Doch schon.“ ,gab der blonde schließlich unwillig zu. “Aber wie zum Kuckuck kommst du auf Guten-Morgen-Kuss??? Das Vieh hat mich gebissen!“ “Was nichts an der Tatsache ändert, das es wie ein Knutschfleck aussieht.“ ,entgegnete der Sänger gutgelaunt und grinste ihn an. “Tut es nicht!“ ,fauchte Kei wütend und hätte dem anderen am liebsten etwas an den Kopf geworfen als der nur lachend abwinkte und auf die Uhr sah. “Wir müssten dann aber wirklich langsam los. Du weist was passiert wenn wir schon wieder zu spät kommen!“ Als Kei das hörte erbleichte er. Er hatte total vergessen was ihnen Erina für diesen Fall angedroht hatte! Aber so konnte und wollte er nicht vor die Tür! Panisch rannte er an Mikaru vorbei ins Schlafzimmer, riss die seinen Kleiderschrank auf und begann darin herumzukramen. Mikaru, der ihm gefolgt war, sah ihm mit gerunzelter Stirn dabei zu. “Kei?“ “Ja, doch. Moment noch.“ ,kam es gedämpft aus dem Schrank. Im nächsten Moment trat der Gitarrist zurück und die Schranktür wieder. Bevor Mikaru fragen konnte was das ganze sollte, wickelte sich Kei einen dunkelblauen Schal um den Hals und den unteren Teil des Gesichts. “Das ist jetzt nicht dein ernst oder? Es ist Sommer!“ ,sagte der braunhaarige überrascht. „Na und? Besser als das das jeder sieht!“ ,antwortete Kei, schnappte sich seine am Abend zuvor gepackte Tasche und ging an Mikaru vorbei zur Wohnungstür. Während er seine Schuhe anzog kam auch der kopfschüttelnde Sänger zur Tür, griff nach seiner Jacke und schlüpfte in seine Schuhe. “Ja, klar. Ist auch viel unauffälliger.“ ,meinte er dabei. “Vielleicht nicht unauffälliger, aber definitiv nicht so peinlich“ ,sagte Kei als er Mikaru auf den Gang schob und die Tür abschloss. “Du hättest deinen kleinen Freund nur mal vorher daraufhin weisen müssen, das er dich gefälligst zärtlich wecken soll. Mit einmal übers Gesicht lecken, oder so.“ ,meinte der Sänger kichernd und rannte lachend den letzten Treppenabsatz hinunter, als Kei mit einem gemotzten „Hör mit diesem Schwachsinn auf!“ nach ihm schlug. Natürlich hörte er nicht damit auf, sondern neckte seinen Freund die ganze Fahrt über. Dessen ohnehin schon schlechte Laune wurde dadurch nur noch mieser und kaum das Mikaru eingeparkt hatte, sprang er aus dem Auto und stürmte ins Gebäude. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Weiter gehts in `Proben? Ehr nicht!´ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)