moonless night von -meleth- (Deine Schönheit blendete mich) ================================================================================ Prolog: Als alles noch so schön war ----------------------------------- Jasper beugte sich zu mir runter und legte seine Lippen an mein Ohr. "Liebste?," flüsterte er. Seine Stimme war sanft und beruhigte mich. Ich drehte mich um, im selben Moment richtete er sich auf und sah zu mir. "Ja, Liebster?," sagte ich lächelnd und versuchte dabei genauso ruhig zu klingen wie er, doch das schien ich nicht sehr gut hinzubekommen. Schon seit Stunden hatte er still im Gras gelegen und in den Himmel gestarrt. Was ihn dazu bewegt hatte die wenigen Schritte zu mir zugehen, war mir nicht klar. Ich hatte mich damit beschäftigt eine Kette auf Butterblumen zu knüpfen, mit der ich gerade fertig geworden war. Eigentlich wollte ich schon lange damit fertig sein, doch darin Blumenstängel aneinander zu knoten war ich nicht gerade geübt und hatte deswegen so meine Probleme gehabt. Dies hatte die schöne Blumenwiese auf der wir gerne unsere Tage und Nächte verbrachten leider zu spüren bekommen. Die halbe Wiese hatte sich in einen traurig aussehenden Blumenfriedhof verwandelt und vor der Stelle wo ich gesessen hatte war ein großer Haufen zerrupfter Blumen entstanden. Doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ich hatte es geschafft eine perfekte Kette und ein passendes Armband zu knüpfen. Die Kette war für Bella und das Armband für Esme. Liebend gerne hätte ich Jasper die Kette geschenkt, doch ich wusste, dass er nicht viel davon hielt, wenn ich ihm etwas schenkte und er mir nicht auch eine Kleinigkeit geben konnte. Also bekam Bella die Kette. "Alice? Hörst du mir zu?" Jaspers liebliche Stimme, die etwas lauter war als gewöhnlich, riss mich aus meiner Überlegung ihm nicht doch die Kette zu schenken. Verwirrt sah ich zu ihm und murmelte: "Hm? Oh... tut mir leid, nein. Was hast du gesagt?" Sichtlich belustigt über meine Geistesabwesenheit antwortete Jasper: "Ich frage dich, ob wir zurück gehen sollen?" Nach kurzer Überlegung und der Erkenntnis, dass sich Bella mehr über die Kette freuen würde, nickte ich und stand dann, mit meinem selbst gefertigten Schmuckstücken in der Hand, auf. Jasper folgte meinem Beispielt und erhob sich ebenfalls. Nachdem wir eine Weile Hand in Hand durch den Wald gerannt waren, kamen wir schließlich am Haus an. Jasper ließ meine Hand los und ging langsam zur Tür, als ich plötzlich eine Vision hatte. Jasper drehte sich zu mir um und hob mich behutsam vom Boden. Dann trug er mich auf unsere Zimmer und küsste mich stürmisch, als unsere Körper sich auf unserem Bett liegend aneinander schmiegten. Doch kaum hatte die Vision angefangen, endete sie auch schon wieder. Jasper hatte sich um entschieden. Schnell, mit der Angst er könnte diese Idee komplett verwerfen, eilte ich zu ihm. Er hatte während meiner Vision die Tür geöffnte und war eingetreten. Als ich mich vor ihn stellte und ihn tadelnd ansah, war ihm natürlich sofort klar warum ich ihm so entgegen trat. Doch, nur um es noch mal klar zu stellen, frage ich verwirrt: "Und du bist dir sicher, dass du deine Idee, die ich persönlich wirklich gut finde, nicht ausführen willst?" Ein amüsiertes Lächeln breitete sich auf den perfekten Lippen meines geliebten Gegenübers aus. "Ach Alice...," flüsterte Jasper nur, bevor seine Lippen auf meinen waren. Ich zog mich an seinen Schultern hoch und schlang meine Beine um ihn. Seine Arme legten sich um mich und meine um ihn. Begierig küssten wir uns immer leidenschaftlicher. So schnell, dass ich es kaum merkte, rannte er in unser Zimmer und schloss auf dem Weg zum Bett die Tür. Als ich den weichen Stoff unserer Decke unter mir spürte, löste ich langsam meine Beine von Jasper und drehte mich, ihn mit mich ziehend, so, dass er nun auf dem Bett lag und ich auf ihm saß. Erst in dem Moment hörte ich auf ihn zu küssen und richtete mich leicht auf. Meine Hände gleiteten über seine Brust und umklammerten schließlich den unteren Saum seines Hemdes. Hastig riss ich sein Hemd auf. Das Sonnenlicht, dass sich seinen Weg durch einen Spalt in dem schwerem, dunkelrotem Vorhang, der unsere Fenster verdeckte, gesucht hatte, brach sich in tausenden Farben auf Jaspers Brust. Dieser Anblick raubte mir auch noch nach so vielen Jahren den Atem. Bevor ich komplett meine Fassung verlor, fing ich an Küsse auf dem Hals meines Geliebten zu verteilen. Sanft griff mir Jasper in die Haare und hob meinen Kopf an, um mich wieder stürmisch zu küssen, bevor sich meine Lippen über seine Brust tasteten... Als ich am nächsten Morgen, mit Jaspers Hemd und einer seiner Shorts bekleidet, die Treppe hinunter tänzelte vernahm ich sofort den wohlriechenden Duft Rosalies Parfüms. Diese Duftnote verlieh unserem Zuhause erst den letzten Schliff. Man konnte nur versuchen diesen Geruch mit etwas zu vergleichen, es zu schaffen war unmöglich. Wie ein wundervoller Frühlingsmorgen, wenn der Duft von gerade erblühten Blumen, frisch gemähtem Rasen und einer kühlen Briese, in der Luft lag, aber nicht mal dies war auch nur angehend so wunderbar wie ihr Parfüm. Denn mit diesem waren auch noch so viele Gefühle verbunden. Wie Liebe und Hoffnung. Rose sah von ihrem Buch hoch und lächelt kurz, als ich den Raum betrat. Sie saß auf dem Sofa. Im Hintergrund ertönte leise ein Klavierstück, das, wie mir bewusst war, schon immer zu Rose' Lieblingsstücken gehörte. Langsam setzte ich mich neben sie. "Wo ist Emmett?," fragte ich zögernd. In letzter Zeit hatten sie sich öfter gestritten und ich wusste nicht, ob ich etwas verpasst hatte, während ich mit Jasper zusammen war. Sie bemerkte meine Vorsicht und versuchte mich mit ihren erforschenden Blicken zu durchschauen. "Er ist mit Carlisle jagen gegangen," sagte sie, immer noch forschend, nach einer Weile. "Wieso fragst du?" Ich lehnte mich, erleichtert, dass immer noch Frieden herrschte, in das Sofa zurück und sagte ruhig und leise: "Ich hatte Angst ihr hättet wieder Streit gehabt." "Hatten wir aber nicht," murmelte Rose, unzufrieden über die Antwort, und vertiefte sich wieder in ihr Buch, da ihr wohl schien unser Gespräch wäre beendet. Ich seufzte leise und beschloss ihr ihre Ruhe zu lassen, also schloss ich meine Augen und entspannte mich. Leise rannte Jasper die Treppe runter und fast geräuschlos huschte er über den Wohnzimmerboden. Der angenehme Duft seinen Shampoos, der so kurz nachdem er geduscht hatte noch so kräftig war, kroch mir in die Nase. Dann beugte er sich über mich und ein paar eiskalte Wassertropfen lösten sich von seinen Haaren und tropften auf mein Gesicht. Ich öffnete meine Augen und lächelte ihn an. "Dieses Mal hättest du es fast geschafft, Schatz." "Das sagst du immer," murmelte er und klang dabei, als wäre er beleidigt oder eher, als wäre er ein Kleinkind, dass beleidigt ist. Ich kicherte und bekam als Belohnung einen Kuss. "Aber ich werd dich wohl nie überraschen," flüsterte Jasper, als er seine Lippen langsam von meinen löste. Dann schwang er sich über das Sofa und landete neben mir. Rose seufzte theatralisch und erhob sich. "Viel Spaß noch," rief sie schnippisch, als sie samt Buch an uns vorbei in die Küche verschwand. Jasper sah ihr hinterher und sagte dann, an mich gewandt: "Wieso glaub ich nicht, dass sie das ernst meint?" Ich lächelte und schmiegte mich an ihn, als er einen Arm um meine Schultern legte. Was für ein schöner Tag, was für ein schönes Leben, dachte ich mir und genoss die Gegenwart meines Geliebten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)