Shinobi von Perro (One-Shot Collection) ================================================================================ Kapitel 2: ~°~ Deadline ~°~ --------------------------- ~~~°~~~ Deadline ~~~°~~~ Sakura Haruno blätterte durch die Notizen auf ihrem Klemmbrett und suchte vergeblich nach einem Fehler in den gedruckten Fakten. Sie hatte noch niemals ein Formular dieser Art gehabt, das jemand falsch ausgefüllt hatte, doch in diesem Moment war sie sich sicher, dass irgendetwas nicht richtig sein konnte. Es konnte einfach nicht stimmen… „Sakura?“ Die Stimme klang genervt. „Schau mich an, okay?“ Sakura atmete tief ein und zwang sich die Augen von den Analysen loszureißen. Dabei fiel ihr Blick auf Shikamaru Nara, der im Schneidersitz auf dem Bett seines Krankenhauszimmers saß und sie nachdenklich musterte. Er sah grimmig aus, doch wenn man es genau nahm sah er eigentlich immer grimmig aus. Seine dunklen Augen brachen den Blickkontakt nicht für eine Sekunde und machten Sakura zunehmend nervös. Nein, es konnte nicht sein! „Sakura“, sagte Shikamaru ganz ruhig. „Wie lange habe ich noch?“ Die Frage traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Und der völlig neutrale Ton machte es nur noch schlimmer. Ihr Blick huschte wieder kurz über ihre Notizen und zurück zu Shikamaru, der sie unverändert betrachtete. Er starrte sie an wie eines seiner Shogi-Spiele und schien sie genauso einfach lesen zu können wie die Strategie seiner Gegner. „Das willst du mir doch sagen, oder?“, fuhr er fort, während er die Hände hinter dem Kopf verschränkte und sich in dem Bett zurücklehnte. „Mein Leben endet bald…“ „Woher-“ „Ich das weiß?“, beendete er ihren geschockten Satz. Ein schmales Lächeln zog sich über seine Lippen. „Du beleidigst mich, Sakura. Du würdest zwei und zwei genauso zusammenzählen können wie ich. Ich habe die weißen Stirnbänder meiner Feinde gesehen. Kamikaze-Krieger bevorzugen gern den Schleichenden Tod. Eines ihrer Kunai hat mich gestreift. Das Gift ist wahrscheinlich schon in den Lungen angekommen…“ „Und im Herz“, fügte Sakura leise hinzu. Ihr eigenes Organ krampfte sich schmerzhaft in ihrer Brust zusammen. Ihr Mund war trocken. Selbst nach all den Jahren wurde es nie leichter jemandem die grausame Nachricht zu überbringen, dass es keine Heilung gab. Sakura hatte versucht gegen solche Momente abzustumpfen, doch dass ausgerechnet jemand wie Shikamaru einmal vor ihr sitzen würde, hätte sie nie gedacht. Es tat mehr weh als sie begreifen konnte. Gegen so etwas konnte man nicht abstumpfen. „Tut mir Leid…“ Die Worte klangen selbst in ihren eigenen Ohren leer. Shikamaru machte sich erst gar nicht die Mühe etwas zu erwidern. Er starrte inzwischen an die Decke, als ginge ihn das alles überhaupt nichts an. „Ich könnte dich in eine Forschungsgruppe eintragen. Sie steckt noch in den Kinderschuhen, aber vielleicht-“ „Ich habe schon darüber gelesen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist 0.001 Prozent.“ „Das ist zumindest eine Chance…“, murmelte Sakura leise. Shikamaru warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Ich bitte dich… Ich weiß gut genug über Wahrscheinlichkeiten bescheid. Der Aufwand ist das alles nicht wert.“ „Es gibt Medikamente, die den Prozess verlangsamen. Auch eine Blutfilter-Therapie könnte-“ „Lass gut sein.“ Es machte sie wahnsinnig, dass er sie nie zu Ende sprechen ließ. Es schien so, als hätte das faule Genie von Konoha auf alles eine Antwort. Außerdem nahm er die Nachricht über seinen anstehenden Tod mit einer Gelassenheit, die sie bei noch keinem Patienten zuvor gesehen hatte. Fehlte nur noch, dass er seinen Lieblingsspruch ‚Wie Anstrengend’ vom Stapel ließ. Sakuras Finger krampften sich um ihr Klammbrett bis die Knöchel weiß hervortraten. „Also willst du einfach gar nichts tun?“, fragte sie traurig. Shikamaru zuckte mit den Achseln. „Jeder Shinobi stirbt irgendwann.“ „Aber das ist nicht fair!“ Plötzlich war Sakuras Stimme laut. Sie wusste selbst nicht warum und schlug erschrocken die Hände vor den Mund. Das Klemmbrett fiel zu Boden. Ihre Finger zitterten. Der ganze Raum verschwamm in Tränen. „Das ist nicht fair…“ „Unser Leben ist nie fair…“ ~~~°~~~ Nur drei Tage später saß Shikamaru wieder in seinem Krankenbett und Sakura überflog erneut die Notizen über seine Einlieferung. Wie ein Deja-vu. Der einzige Unterschied war die ungesunde weiße Gesichtsfarbe des Ninja vom Nara-Clan. „Du hattest also einen Anfall?“, fragte Sakura. Sie wagte es kaum Shikamaru ins Gesicht zu sehen, nachdem sie sich beim letzten Mal so daneben benommen hatte… Doch sie hatte die Tränen einfach nicht zurückhalten können, obwohl er doch derjenige war, der im Sterben lag. „Ein leichter Herzschlag“, erklärte Shikamaru ruhig, während er eine Orange aus dem Geschenkkorb neben seinem Bett nahm. Ino und Chouji hatten den Korb vor ein paar Minuten vorbeigebracht. Sakura war elend zumute, wenn sie an Shikamarus Teamgefährten dachte. „Aber die offizielle Version ist ein Schwächeanfall, ausgelöst durch Vitaminmangel…“ Er rollte mit den Augen und deutete auf die Orange. „In nächster Zeit werde ich nur Obst vorgesetzt bekommen…“ Sakura legte das Klemmbrett zur Seite und schob für sich einen Hocker neben Shikamarus Bett. „Warum erzählst du niemandem von deinem Zustand?“, fragte sie, während sie eine Spritze aus ihrem Kittel zog. Sie suchte nach einer Vene. Die Nadel glitt problemlos in die bleiche Haut des Nara. „Warum belügst du alle?“ „Was soll ich ihnen erzählen?“, fragte Shikamaru zurück. „Ich bin mit Schleichendem Tod infiziert. Das Gift breitet sich im Körper aus und bringt die Zellen im Körper dazu noch mehr Gift zu produzieren. Es lagert sich nach und nach in Lunge und Herz ab, bis ich schließlich ersticke oder einfach tot umfalle…“ Er leierte die Worte herunter, als würde er ein Lexikon zitieren. Sakura begriff einfach nicht, wie er so gelangweilt über seinen eigenen Tod reden konnte. „Ich sehe immer wieder, wie wichtig es ist, gerade in einer Situation wie deiner unterstützt zu werden. Wenn du jemanden hast, der sich um dich kümmert und mit dem du über alles reden kannst, akzeptierst du leichter-“ „Ich akzeptiere, dass ich sterben werde“, unterbrach Shikamaru sie ein weiteres Mal. „Schon seit Sensei Asuma getötet wurde, war mir klar, dass es irgendwann ein Ende haben würde. Ich bin bereit zu gehen. Wenn ich sterbe, sterbe ich eben. Doch bis dahin werde ich normal weiterleben, ganz einfach. Deswegen erzähl ich es keinem… Es ist nur logisch…“ Sakura zog die Spritze aus Shikamarus Arm und schwenkte sie vorsichtig, so dass das vergiftete Blut im Inneren hin und her schwappte. Doch eigentlich war ihr kaum bewusst, was sie tat. Stattdessen dachte sie über Shikamarus Worte nach. Sie hatte eigentlich nie viel mit ihm zu tun gehabt. Sie hatte ihn nie wirklich verstanden, tat es auch jetzt nicht. Doch er war immer da gewesen, egal ob bei der Chu-Nin-Prüfung, bei dem Versuch Sasuke zu retten oder beim Kampf gegen Akatsuki. Sie wünschte sich, sie hätte sich mehr Zeit genommen diesen Menschen kennen zu lernen… „Woher weißt du, dass ich es nicht deinem Team erzählt habe?“ „Du bist Medi-Nin“, antwortete Shikamaru, als wäre es das Offensichtlichste auf der Welt. „Und noch viel wichtiger: du bist Sakura. Du würdest so etwas nicht leichtfertig weitersagen…“ Er wartete, bis Sakura seinen Arm verbunden hatte, bevor er wieder ansetzte zu sprechen: „Kann ich jetzt nach Hause gehen?“ „Ja…“ Shikamaru schob sich langsam aus dem Bett. Es bereitete Sakura einen heftigen Stich als sie sah, wie der unverwüstliche Jo-Nin geschwächt und etwas unbeholfen durch das Zimmer trottete. Als er die Tür erreichte, blieb er noch einmal stehen und sah über seine Schulter zu ihr herüber. „Sakura?“ „Ja?“ Shikamarus Ausdruck war unlesbar. „Danke.“ „Wofür?“, fragte Sakura verdutzt, doch das faule Genie war bereits gegangen. ~~~°~~~ Sakura rieb sich die Augen und unterdrückte ein Gähnen, als sie durch die verlassenen Straßen von Konoha lief. Nachtschichten waren immer hart, doch dieses Mal hatte sie besonders viel zu tun gehabt. Eine Mission ins Land des Eisens war in einem Blutbad geendet. Stundenlang hatte sie die Überlebenden versucht zusammenzuflicken und am Leben zu halten. Es schauderte sie, als sie daran dachte. Sie war müde und ausgelaugt und sehnte sich einfach nur noch danach in ihrem weichen Bett zu versinken. Als sie in eine Straße des Brückenviertels einbog, entschloss sie sich zu einer Abkürzung über die Dächer des Dorfes und sprang mit Eleganz auf das nächstliegende Haus. Ihre Füße landeten lautlos auf den kühlen Ziegeln. Nur einen Moment später entfuhr ihr ein wenig ninja-mäßiger kurzer Schrei, denn eine Gestalt lag bereits keine drei Meter von ihr entfernt auf dem Dach. Durch das schwache Licht des Mondes erkannte sie den unverwechselbaren Ananaszopf. „Shikamaru?“ „Sakura.“ „Was machst du hier?“ „Die Sterne beobachten.“ Das faule Genie schien in keiner Weise überrascht zu sein sie so plötzlich zu treffen. Falls doch verbarg er seine Gefühle noch besser als Sakura gedacht hatte. Sie selbst jedenfalls spürte deutlich ihr rasendes Herz und war sich sicher, dass der Schock deutlich in ihrem Gesicht stand. Erst als sie ein paar Mal tief durchatmete, beruhigte sie sich langsam wieder. „Die Sterne beobachten?“, wiederholte sie schließlich. „Fast so gut wie Wolken gucken“, erklärte er gelassen. Er hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Beine überkreuzt und ließ einen Fuß unbewusst auf und ab wippen. Seine ganze Pose strahlte den gleichen Frieden wie seine Stimme aus. Sakura konnte nicht verstehen, wie er bei seinem Zustand so ruhig bleiben konnte, so als ob ihn nichts in der Welt irgendetwas angehen würde. Sie selbst schien mehr zu leiden als er. Seitdem sie Shikamaru die Diagnose gestellt hatte, konnte sie weder Ino noch Chouji mehr in die Augen sehen. „Dich bedrückt etwas“, stellte der Nara sachlich fest. Sakura hob überrascht die Augenbrauen. „Natürlich! Ein Freund von mir stirbt langsam an Schleichendem Tod und ich bin die Einzige, die weiß was los ist und ihm dabei zusehen muss!“ „Nicht nur bedrückt…“, murmelte Shikamaru mit einem schmalen Lächeln. „Auch wütend…“ „Wenn das eine Art Witz sein soll, kann ich nicht darüber lachen“, brummte Sakura beleidigt. Shikamaru stützte sich auf seine Ellenbogen auf und blickte sie an, das Lächeln noch immer auf den Lippen. Der silberne Mond ließ seine Augen aufblitzen wie dunkle Kiesel. „Kein Witz, Sakura. Du bist einfach nur eine so typische Medi-Nin. Du bist eine gute Heilerin, wahrscheinlich besser als die meisten, wenn dich nach all den Jahren noch etwas so mitnehmen kann. Wenn das Leben daraus besteht Menschen zu retten, muss es schwer sein jemanden nicht retten zu können… Hab ich nicht recht?“ „Spielst du jetzt den Psychologen?“ „Ein Ja genügt…“ Er tippte sich eine Weile mit dem Zeigefinger gegen die Nasenspitze. „Ich bin mir sicher du liebst deinen Beruf. Du hast schon früh gewusst, dass du Ärztin werden willst. Vielleicht hast du als du klein warst einen verletzten Vogel aufgepäppelt oder einem Eichhörnchen die Pfote verbunden.“ „Total falsch!“, erwiderte Sakura mit einiger Genugtuung. Ein Hauch von Verwunderung zeigte sich auf Shikamarus Zügen. „Eigentlich wollte ich nie Medi-Nin werden. Ich habe immer davon geträumt eine Konditorei zu eröffnen. Und nebenbei natürlich als Shinobi zu arbeiten und mit Sasuke drei Kinder zu bekommen…“ „Was du nicht sagst…“ Shikamaru wandte seinen Blick wieder zum Himmel. Seine Gleichgültigkeit nahm ihr sofort wieder die Luft aus den Segeln. Sakura stand da, unschlüssig was sie tun sollte. Ihr Bett wartete auf sie, doch aus irgendeinem Grund wollte sie sich nicht von der Stelle rühren. Schließlich ließ sie sich langsam neben Shikamaru sinken und legte sich wie er auf das Dach, um die Sterne zu betrachten. Wie kleine Edelsteine funkelten sie zwischen der schwarzblauen Weite des Himmels. Es lag etwas in diesem Moment, das Sakura deutlich fühlte aber nicht mit Worten beschreiben konnte. Wie die schwache Erinnerung an einen Traum, die sich immer mehr verzog je stärker man versuchte sie festzuhalten. Auf diesem Dach liegend fühlte sie sich Shikamaru mehr verbunden als jemals zuvor. Fast glaubte sie ihn verstehen zu können. „Was sind deine Träume?“, fragte sie nach einer Weile in die friedliche Stimme. „Nicht gerade eine taktvolle Frage an einen Todgeweihten“, stellte Shikamaru fest, auch wenn sein Ton verriet, dass es ihn nicht störte. Ein leiser Wind säuselte durch die Stille. Die Sterne leuchteten unveränderlich auf sie herab. „Träume…“ Shikamaru sprach es aus wie ein unlösbares Rätsel. „Hast du keine Träume?“ „Mir reichen einfache Dinge.“ „Was zum Beispiel?“ „Die Sterne. Wolken. Von Sonnenstrahlen geweckt werden. Ein Tag, an dem Ino gute Laune hat und mir keine Kopfnüsse verpasst.“ Sakura fielen noch tausend weitere Fragen ein. Sie hatte das Gefühl, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte Shikamaru kennen und verstehen zu lernen. Dabei faszinierte das faule Genie von Konoha sie auf erstaunliche Weise. Er war so anders als die anderen Shinobi in ihrem Alter. Auf den ersten Blick erschien er wie ein desinteressierter Nörgler, doch langsam glaubte Sakura zu erkennen, dass sich unter dieser Schale viel mehr verbarg. Shikamaru schien auf seine Weise viel reifer zu sein und sich mit dem oft grausamen Shinobi-Leben besser abzufinden als jeder Andere. Selbst der Tod schien ihn nicht zu beeindrucken. „Hast du noch mehr fragen?“, fragte Shikamaru schmunzelnd, als hätte er ihre Gedanken erraten. Sakura überlegte lange. „Hast du geliebt?“ „Ouch. Die Fragen werden ja immer besser… Solltest du nicht als Medi-Nin sensibel sein?“ Sakura spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, doch sie ließ sich nicht abwimmeln. „Hast du?“ Shikamaru starrte weiter in den Nachthimmel, während Sakura ihren Kopf zur Seite drehte und sein Profil betrachtete. Sein Gesicht wurde ernst und gleichzeitig weicher. Fast ein bisschen melancholisch. Es war das erste und deutlichste Mal, dass er vor ihr seine Gefühle offen auf dem Gesicht trug. „Ja“, murmelte er schließlich. „Wer ist es? Ino? Temari?“ „Als ob ich dir das sagen würde…“ Die folgende Stille war seltsam friedlich. Sakura sah wieder zu den Sternen auf. Sie fand es schön und sehr erleichternd, dass Shikamaru Träume und Liebe erlebt hatte. Wenn jemand so früh sterben musste wie er, gab es soviel, das einem entging. Das Leben war so voller Wunder und Schönheit und wenn man schon gehen musste, dann sollte man zumindest zwei dieser wichtigsten Dinge gespürt haben. Lautlose Tränen ließen ihre Sicht nach einer Weile verschwimmen, doch sie machte sich nicht die Mühe sie wegzuwischen. Shikamaru sah sie eh nicht an und die Sterne schienen durch die Nässe in ihren Augen so viel heller zu strahlen. „Was ist aus der Liebe geworden?“, fragte Sakura nach vielen Minuten flüsternd. Shikamarus Gesicht verriet nichts. „Ein vergiftetes Kunai hat mir den Schleichenden Tod beschert.“ ~~~°~~~ Tage vergingen. Nächte verstrichen. Sakura ging ihrem normalen Alltag im Krankenhaus nach und begegnete Shikamaru immer häufiger in einem der Zimmer. Da das Genie von Konoha es ablehnte Medikamente zu nehmen oder sich auf irgendeine andere Weise helfen zu lassen, verschlechterte sich sein Zustand rapide. Selbst Ino und Chouji fingen langsam an sich ernsthafte Sorgen zu machen, doch genau wie mit den Medikamenten änderte er auch seine Meinung gegenüber seinen Teamkameraden kein Stück. „Was ist denn das bitteschön für ein Vitaminmangel, bei dem du ständig umkippst!“, fuhr Ino Shikamaru nach einem seiner vielen Anfälle, die im Krankenhaus endeten, an. „Mach nicht so einen Lärm“, nörgelte der Ninja vom Nara-Clan, während er mit den Augen rollte. Seine Haut war so blass wie die weißen Wände des Zimmers. „Und jetzt geh nach draußen, damit Sakura in Ruhe ihre Arbeit machen kann…“ „Bald fange ich an dir die Orangen selbst in den Mund zu stopfen, bis dir die Vitamine aus den Ohren spritzen!“, drohte sie ihm an, bevor sie sich zu Sakura umdrehte und ihr einen stillen, flehenden Blick zuwarf. Sakura hatte solche Blicke schon oft gesehen. Bitte mach ihn wieder gesund, schienen sie sagen zu wollen. Ein bitterer Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus, als sie daran dachte, dass sie genau wie Shikamaru nur ein großes Theater spielte und der Tod bereits dabei war den Vorhang herunterzulassen. „Wie geht es mir denn heute?“, fragte Shikamaru gelassen sobald sein Team den Raum verlassen hatte. Sakura umklammerte das Brett mit den neuesten Analysen in beiden Händen, doch sie machte sich nicht erst die Mühe alles genau anzusehen. Sie wusste eh, was sie darauf finden würde. „Schlecht!“ „Steht das da so?“, erkundigte sich Shikamaru mit einem leisen Schmunzeln. Sakura hätte ihm gerne das Brett über den Kopf gezogen, doch es hätte bei seinem Dickschädel wahrscheinlich eh nicht viel bewirkt. „Nein“, meinte sie kalt. „Da steht du bist ein Idiot.“ „Welcher Labortest hat das denn ergeben?“ „So ziemlich jeder“, entgegnete Sakura immer noch wütend. Sie war jedesmal in mieser Stimmung, wenn Ino, Chouji oder Kurenai Shikamaru besuchten und sie so oft lügen und falsch lächeln musste, dass ihre Mundwinkel danach zu schmerzen schienen. Shikamarus schlechte Witze machten alles nur noch schlimmer. Und seine ruhige Art trieb es dann auf die Spitze. „Unsere Treffen fangen an mir zu gefallen…“, bemerkte er nach einer Weile, als Sakura ihm die übliche Blutprobe entnommen hatte. Inzwischen hatte der Schleichende Tod die rote Flüssigkeit in der Phiole beinahe vollständig schwarz verfärbt. „Und ich hasse jedes einzelne!“ Sakuras Stimme war plötzlich laut. Das Klemmbrett in ihren Händen knackte und brach schließlich in der Mitte durch. „Ich lüge nur noch! Und ich versuche einem Patienten zu helfen, der sich nicht selbst helfen will! Ich habe es so satt! Beim nächsten Mal, wenn du eingeliefert wirst, sollte man dich einfach nicht behandeln und sterben lassen!“ Shikamaru legte die Stirn in nachdenkliche Falten. Für mehrere Sekunden lang war das Ticken der Wanduhr das einzige Geräusch im Zimmer. Shikamarus Gesicht wurde ungewöhnlich sanft, bevor er murmelte: „Sakura… Du musst das hier nicht tun. Überweise mich an einen anderen Medi-Nin… Ich sehe doch, wie sehr dir das zu Herzen geht…“ „Und dabei sollte es dir zu Herzen gehen!“, fuhr Sakura ihn an. Die zerbrochenen Hälften des Klemmbretts landeten scheppernd im Mülleimer. „Du bist schließlich derjenige, der stirbt! Kümmert dich das überhaupt nicht?“ „Ich habe es dir schon einmal erklärt. Ich bin darauf vorbereitet…“ „Aber vielleicht haben sich Andere noch nicht vorbereitet!“, fauchte sie. „Vielleicht sind Andere noch nicht bereit, dass du gehst! Vielleicht bin ich nicht bereit!“ Sakura schnaufte nach diesen Worten und starrte Shikamaru herausfordernd an. Dieser musterte sie immer noch nachdenklich und mitfühlend. Wie konnte es sein, dass er derjenige war, der ihr immer wieder Trost spenden musste? „Sakura…“, begann er langsam. „Ich weiß, warum du so wütend bist…“ „Nichts weißt du! Du kennst mich doch kaum, so wie ich dich kaum kenne! Das ist ja das ganze Problem an der Sache!“ Sakura begrub das Gesicht in den Händen und hasste sich dafür, dass schon wieder Tränen drohten sie zu überwältigen. Von ihrer Shinobi-Professionalität war nichts übriggeblieben. „Du stirbst bald! Nachdem Sasuke gegangen ist, habe ich geschworen nie wieder einen Freund zu verlieren! Und doch kann ich rein gar nichts tun!“ Plötzlich lag Shikamarus Hand auf ihrer Schulter. Sakura wünschte, dass er sie einfach allein lassen würde, dass sie am besten niemals von seinem Zustand erfahren hätte. Doch seine Finger drückten sacht ihre Schulter, bis sie ihm in die Augen sah. Sie hatte nicht gewusst, dass soviel Verständnis in seinen Zügen liegen konnte. „Du bist so anstrengend“, sagte er amüsiert. Sakura musste gegen ihren Willen lächeln. „Und du bist blöd…“ „Ich weiß…“ ~~~°~~~ „Shikamaru! Shikamaru!“, rief Sakura, während sie durch die belebte Einkaufsstraße auf das faule Genie zulief. Sie trug ihr Lieblingssommerkleid und eine schmale Handtasche. Die Sonne strahlte hell und warm auf sie herab. Der Tag war so schön, dass es schwer fiel an düstere Dinge zu denken. Selbst Shikamaru schien im Schein der Sonne weniger krank auszusehen als normal. „Da bist du ja endlich“, grummelte der Nara genervt. „Wartest du schon lange?“ Als Antwort bekam sie nur ein Augenrollen. „Warum treffen wir uns überhaupt?“, fragte Shikamaru. „Ich brauche nur ein neues Shogi-Brett. Keine große Geschichte…“ „Und ich brauche ein neues Regal für meine Wohnung“, erklärte Sakura strahlend. „Und da ich heute frei habe und du eh nichts Besseres zu tun hast, kannst du mir helfen es nach Hause zu tragen!“ Sie grinste hinter hervor gehaltener Hand, als sie sah wie Shikamaru eine Grimasse schnitt und murmelte: „Nur der Packesel…“ Er setzte sich in Bewegung, steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie an. „Rauchen schadet der Gesundheit“, sagte Sakura automatisch. Shikamaru warf ihr einen Blick zu, bis sie bemerkte wie unangebracht ihr Kommentar war. „Sorry“, murmelte sie verhalten, während sie dagegen ankämpfte zu erröten. „Medi-Nin-Reflex…“ Shikamaru grunzte nur und steuerte auf einen Stand zu, der eine Reihe von handgearbeiteten Shogi-Brettern vor dem Eingang ausgestellt hatte. Dabei blies er eine dichte Wolke blaugrauen Rauchs in die Luft. „Neue Marke?“, fragte Sakura. Seitdem Shikamaru das letzte Mal wegen eines Anfalls im Krankenhaus gelandet war, hatte sie jede Gelegenheit genutzt um etwas mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Sie wusste inzwischen, dass er sonst nur Gold Tabacco rauchte, die Zigaretten immer in der rechten Hosentasche trug und niemals die Finger benutzte, um sie aus der Packung zu holen. Wenn er genervt war, steckte er die Hände in die Hosentaschen und wenn er gut gelaunt war und lächelte, zog er immer nur einen Mundwinkel in die Höhe, so dass er stets ein wenig überheblich aussah. Seine Augen waren schwarz, doch wenn man genauer hinsah, erkannte man ein paar hellere braune Tupfer in der Iris. Er aß wenig Fleisch und mochte keine Paprika, aß dafür jedoch ständig Nigiri-Sushi. Sakura wusste eine Menge über die kleinen Angewohnheiten des faulen Genies und hatte trotzdem das Gefühl ihn überhaupt nicht zu kennen. Shikamaru Nara war und blieb ein Rätsel. „Wenn du dir was ausgesucht hast, können wir danach zu dem Schreiner an der Ecke gehen? Ich habe ein süßes Regal mit einer eingeschnitzten Rankenverzierung gesehen und wollte-“ Sakura erstarrte mitten in ihrem Redefluss. Shikamaru war über eines der Spielbretter gebeugt und stützte sich mit den Händen schwer auf der Tischplatte ab. Seine Stirn glänzte von kaltem Schweiß. Sakuras Magen füllte sich mit Eis. „Oh nein. Oh nein, nein, nein! Shikamaru!“ Noch während sie seinen Namen rief, fing der Nara an zu schwanken und stürzte schließlich seitlich zu Boden. Er riss dabei den halben Tisch mit sich, so dass sich polierte Holzfiguren über ihn und die Straße ergossen. „Shikamaru!“ Sakura rannte an seine Seite und drehte ihn auf den Rücken. Die Hände des Shinobi waren um seine Brust geklammert. Er schien kaum atmen zu können, keuchte und wand sich auf dem Boden und hatte die Augen zusammengepresst. Sakura riss ihre Handtasche auf und zerrte eine Spritze daraus hervor. Sie wartete auf den Schalter, der sich in solchen Situationen normalerweise in ihr umlegte und sie in die professionelle Heilerin verwandelte, doch nichts geschah. Eine Welle aus Angst und Panik schwappte über sie hinweg und schien sie unter sich zu begraben. Shikamaru durfte nicht sterben! Er durfte einfach nicht! Es ging zu schnell… Sie hatte noch immer so viele Fragen an ihn, wollte immer noch so viel über ihn wissen… Irgendwie schaffte sie es die Spritze in Shikamarus Brust zu versenken und drückte ungeduldig das darin enthaltende Gegengift in seinen Körper. Es würde den Schleichenden Tod nicht bezwingen können, doch mit etwas Glück würde es den Anfall beenden und ihm etwas mehr Zeit schenken… „Gib nicht auf, hörst du?“, flüsterte Sakura heiser, während sie neben ihm kniete und eine seiner krampfenden Hände hielt. „Bitte gib nicht auf… Geh noch nicht… Ich kann es nicht ertragen, wenn ich noch jemanden verliere… Sasuke ist fort und Naruto und Kakashi sind ständig weg um ihn zurückzuholen… Bitte lass du mich nicht auch noch allein…“ Keine Tränen liefen ihr diesmal über die Wangen. Sie hatte das Gefühl bereits alle vergossen zu haben. „Ich mag dich, Shikamaru… Du bist ein Idiot, ein Besserwisser und ich verstehe dich kein bisschen… Aber irgendwie mag ich dich… Also bitte gib nicht auf…“ Das Zittern in Shikamarus Körper schwächte langsam ab und seine Atmung kam wieder gleichmäßiger. Der Anfall schien überstanden zu sein. Sakura atmete erleichtert durch, doch sie wusste, dass es wie immer nur ein kleiner Aufschub war, ein paar Tage mehr gestohlene Zeit vor dem unausweichlichen Ende… Shikamaru würde bald sterben. Tod sein. Nichts würde das ändern können. Die Sonne strahlte unverändert auf sie herab. Inzwischen erschien Sakura das Licht viel zu grell, fast höhnisch und nicht einmal annähernd so freundlich wie vor ein paar Minuten… ~~~°~~~ Sakura fand ihn auf seinem Lieblingshügel bei einer alten Eiche sitzen. Das Sonnenlicht schien durch die dichte Blätterkrone des Baumes und zeichnete weiche Schatten auf sein Gesicht. Als sie näher kam, drehte er seinen Kopf ein Stück in ihre Richtung und nickte ihr knapp zu. „Hey…“ „Im Krankenhaus haben sie gesagt, dass sie dich wieder entlassen haben…“, sagte Sakura, während sie sich neben ihm ins Gras fallen ließ. Inzwischen war die Vertrautheit mit Shikamaru ganz selbstverständlich. „Ich dachte mir, dass du hierher kommst…“ Shikamaru sagte nichts und starrte wieder in den Himmel. Es hatte länger gedauert als sonst, bis er sich von seinem letzten Anfall erholt hatte, und man sah ihm an wie ausgezehrt er war. Sein Gesicht bestand nur noch aus dunklen Ringen unter den Augen, eingefallenen Wangen und wächserner Haut. Auch sein Haar verlor langsam seinen Glanz. Der Schleichende Tod forderte seinen Tribut. „Wie… geht es dir?“, fragte Sakura vorsichtig. Er zuckte die Achseln. „So gut es einem Todkranken gehen kann… Und dir?“, fügte er hinzu. „Wie geht es dir? Mein Anfall hat dich wohl etwas mitgenommen…“ Sakura schluckte. Sie dachte an die beißende Angst, die sie empfunden hatte, als Shikamaru zusammengebrochen war, doch sie hatte sich vorgenommen sich nichts davon anmerken zu lassen. „Ich war… überrascht… Ich hatte befürchtet, es könnte das Ende sein…“ „Sorry… Ich hatte gehofft, dass mir so etwas nicht in deiner Gegenwart passiert…“ „Wieso?“ „Weil ich wusste, dass du genauso reagieren würdest, wie du hast… Du steigerst dich viel zu sehr in diese Sache rein. Du hast die Hoffnung noch nicht aufgegeben und kannst daher nicht akzeptieren, dass ich bald sterben werde…“ Sakura zuckte zusammen, als er wie so oft völlig gefasst von seinem eigenen Tod sprach. Sie fragte sich, ob er während seines Anfalls gehört hatte, was sie in ihrer Panik alles gesagt hatte. Dass sie ihn mochte. Dass sie ihn nicht verlieren wollte… Sie schüttelte den Kopf und versuchte ein wenig mehr wie Shikamaru zu denken und einfach nur den Moment zu genießen. Doch ihre Bemühungen blieben vergeblich. Die Erinnerung an sein schmerzverzerrtes Gesicht schien in ihrem Kopf eingebrannt zu sein. „Muss ich es denn akzeptieren?“, flüsterte sie. „Das wäre vielleicht ganz nützlich“, erwiderte er sarkastisch. Nach einer Weile löste er seine Augen von dem Anblick der weißen Wattewolken, die über den Himmel schwebten, um stattdessen sie anzusehen. Sein Blick schien sie zu durchbohren und machte sie nach und nach ein wenig nervös. „Ich habe gehört, was du gesagt hast, als ich zusammengebrochen bin…“ Sakura spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. „Oh. Ziemlich peinlich…“ „Und ich habe über deine Worte nachgedacht…“ Er beugte sich ein Stück vor, so beiläufig, dass sie sich gar nicht richtig sicher sein konnte es bemerkt zu haben. „Vielleicht hast du Recht, dass ich Andere mit meinem Tod allein lasse… Deswegen will ich die Blutfilter-Therapie…“ Sakura starrte Shikamaru an. Zuerst schien die Bedeutung seiner Worte nicht bis in ihr Hirn vorzudringen, doch als es dann doch so weit war, breitete sich eine wohltuende Wärme in ihrem Körper aus. Sie hatte es nicht bemerkt, doch seit sie von seiner Verfassung erfahren hatte, war sie in einem dauerhaften Zustand der Anspannung und Sorge gewesen, der nun endlich von ihr abzufallen schien. Es schien, als fielen ihr tausende Steine vom Herzen. „Das ist fantastisch! Woher dieser Sinneswandel?“ „Vermutlich die Liebe“, gestand er mit seinem typisch kleinen Schmunzeln. Er schien sich noch näher zu ihr gebeugt zu haben, denn ihre Gesichter waren plötzlich kaum eine Handbreite voneinander entfernt. „Nicht Ino oder Temari… Du konntest nichts von der Ironie wissen, dass gerade du mich das gefragt hattest…“ „Shikamaru…“ Doch der Ninja vom Nara-Clan überbrückte nun auch die letzten Zentimeter zwischen ihnen und drückte seine Lippen ganz sanft auf ihre. Es war nur eine flüchtige Berührung, zart und so unendlich süß. Tausend Fragen schossen durch Sakuras Kopf, doch sie schienen aus der Ferne zu kommen und waren kaum zu verstehen. Erst als er wieder von ihr abließ, brachen sie mit aller stärke auf sie herein. Was war passiert? Was wollte Shikamaru ihr sagen? Was fühlte sie? Warum jetzt, warum ausgerechnet jetzt? Die Zeit wurde doch so verdammt knapp… „Vielleicht solltest du im Krankenhaus sofort alles vorbereiten“, murmelte er ein wenig atemlos. „Du weißt doch, jede Sekunde ist kostbar…“ „Ich… Ich… ja…“, stammelte Sakura zusammen und erhob sich unbeholfen. Ihr Herz klopfte schrecklich schnell, während sie immer noch versuchte das Geschehene zu verarbeiten. Shikamaru dagegen schien wie immer die Ruhe selbst, bis auf seine ganz und gar nicht ruhige Atmung. Mit unsicheren Schritten ließ Sakura den Hügel, die Eiche und Shikamaru hinter sich. In ihr schien ein ganzer Bienenstock in ihrem Kopf zu wüten, ausgeglichen durch die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Sie hatte keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hatte. Shikamaru hatte selbst mit Therapie nur noch Wochen, vielleicht Monate zu leben… Warum kam er jetzt und küsste sie, wo er doch angeblich mit dem Leben abgeschlossen hatte? Wie sollte sie sich verhalten? Wie sollte sie diese Wochen und Monate nur überstehen? Sakura blieb auf halbem Weg zum Krankenhaus stehen, drehte auf dem Absatz um und rannte zurück zu Shikamaru. Sie wollte die Sachen geklärt haben und konnte nicht darauf warten. In ihrem Kopf ging sie bereits durch, was sie sagen würde, und als sie ihn unverändert an seiner Eiche lehnen sah, legte sie sofort los: „Was hatte das zu bedeuten, Shikamaru? Wo stehen wir jetzt? Ich habe gesagt, dass ich dich gern habe und meine es auch so, aber-“ Sie erstarrte mitten im Satz. Nein! Dieser verdammte Besserwisser! „Du Idiot“, schluchzte Sakura und fiel neben Shikamaru auf die Knie. Das faule Genie von Konoha lehnte am Baum, die Augen offen und starr auf die Weiten des Himmels gerichtet, so wie er es liebte. Offensichtlich musste er keine zwei Minuten, nachdem sie Richtung Krankenhaus verschwunden war, gestorben sein… „Du wolltest nicht, dass ich dabei bin“, flüsterte Sakura erstickt. „Du Idiot!“ Sie legte die Arme um seinen kalten Hals, vergrub das Gesicht in seiner Schulter und weinte, bis man sie Stunden später eng umschlungen fand… ~~~°~~~ Warum muss man immer erst etwas verlieren, bevor man es zu schätzen weiß? Warum strahlen die Sterne durch Tränen so viel heller? Das Shinobi-Leben ist voller verpasster Chancen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)